DE1040647B - Schaltkammer fuer elektrische Schaltgeraete - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine vorteilhafte Weiterbildung der Schaltkammer für elektrische Schaltgeräte mit oder ohne quer zum Lichtbogen im Löschraum angeordneten Löschblechen oder Löschkeilen, gegen die der Lichtbogen durch Leitflächen, z. B. Lichtbogenhörner, gelenkt wird, aber ohne zusätzliche Löschmittel wie Blasfeld, Druckgas, Löschflüssigkeit usw., bei der nach Patentanmeldung S 39 101 VIIIb/21c der den Kontakten zugewandte Schaltraum so ausgebildet ist, daß die Kontakte und mit ihnen verbundene Teile seitlich und auf der dem Löschraum abgewandten Seite eng von den Kammerwänden derart umschlossen sind, daß nur die Expansionsmöglichkeit ausschließlich in Richtung des Löschraumes gegeben ist.

Hierdurch wird erreicht, daß der Lichtbogen allein durch die in ihm steckende Energie rasch in den Löschraum getrieben und dort gelöscht wird. Die dabei auftretende Druckwelle verursacht eine hinter der auf den Lichtbogen einwirkenden Druckwelle eine Unterdruckzone, die den Lauf der Druckwelle und damit auch den Lauf des Lichtbogens unter Umständen stark abzubremsen vermag. Diese Bremswirkung kann durch die Anordnung geeigneter Ventile im. Bereich der Unterdruckzone begegnet werden. Diese Ventile, z. B. bewegliche Klappen., können jedoch mit vertretbarem Aufwand nicht mit der notwendigen Betriebssicherheit hergestellt werden.

Gemäß der Erfindung wird zur Vermeidung der Bremswirkung auf den Lichtbogen durch die Unterdruckzone die Kammerwandung an der dem Löschraum abgewandten Seite mit sich gegen die Entstehungsstelle des Lichtbogens verengenden düsenförmigen Öffnungen versehen.

Die Wirkung der erfindungsgemäß ausgestatteten Kammer beruht darauf, daß die sich nach innen verengenden öffnungen in der Kammerwandung den durch den Lichtbogen verursachten Überdruck einen erheblichen Stömungswiderstand entgegensetzten, also so wirken wie eine geschlossene Wandung. Beim Auftreten der Unterdruckzone dagegen vermag die Luft wegen des wesentlich geringeren Strömungswiderstandes von außen in die Kammer einzuströmen. Da durch das Einströmen der Luft die Unterdruckzone aufgefüllt wird, ist die Bremswirkung gering, wodurch sich die Wanderungsgeschwindigkeit des Lichtbogens entsprechend erhöht.

Besonders vorteilhaft ist es hierbei, die düsenförmigen Öffnungen so anzuordnen, daß die verlängerte Achse der einzelnen öffnungen die kürzeste Verbindungsstrecke der geöffneten Kontakte schneidet und dann ausschließlich in Richtung der Löschkammer verläuft. Dadurch wird erreicht, daß die durch den Unterdruck angesaugte Luft nicht durch Wirbelbildung od.

Schaltkammer für elektrische
Schaltgeräte

Zusatz zur Patentanmeldung S 39101 VIIIb/21c
(Auslegeschrift 1 021 054)

Anmelder:

Siemens-Schuckertwerke

Aktiengesellschaft,

Berlin und Erlangen,

Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50

Dipl.-Ing. Gerald Klein, Nürnberg,

ist als Erfinder genannt worden

dgl. in ihrer Strömungsgeschwindigkeit abgebremst wird und deshalb rascher den Unterdruckraum zu füllen vermag. Werden die Öffnungen etwa in Form eines Exponentialhornes gestaltet, so kann die Strömungsgeschwindigkeit entsprechend dem geringerem Strömungswiderstand in Richtung der Kammer erhöht werden.

An Hand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung erläutert:

Die Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Schalter mit den Schaltkontakten 1 und 2 und der Lichtbogenlöschkammer 3. Die Lichtbogenlöschkammer wird von den Wandungsteilen 4 und 5 begrenzt und kann mit Löschblechen 6 ausgestattet sein. Unterhalb des relativ engen Kammerteiles, in dem sich die Schaltstücke 1 und 2 bewegen, ist eine kleine muldenförmige Vertiefung 7, die mit düsenförmigen Öffnungen 8 versehen ist. Werden die Schaltstücke 1 und 2 z. B. durch einen Magnetantrieb nach beiden Seiten auseinandergezogen, so tritt in dem engen Schalterraum ein Überdruck auf, der den Lichtbogen in Richtung der Schaltkammer 3 treibt. Durch den entstehenden Unterdruck hinter dem laufenden Lichtbogen wird Frischluft durch die öffnungen 8 in Pfeilrichtung angesaugt.

Die Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezeichnungen versehen. Bei dieser Ausführungsform ist das Schaltstück 2 starr und das Schaltstück 1 beweglich angeordnet. Um eine Ausdehnung der Druckwelle gegen die Schalterseite beim öffnen der Kontakte zu vermeiden, ist ein aus Isoliermaterial, z. B. Keramik, bestehender

809 657/330

Schiebt-r 9 angeordnet, der unter Federbelastung durch die Feder 10 den Bewegungen des Schaltstückes 1 folgt und damit den Schaltraum nach unten verriegelt. Die düsenartigen öffnungen 8 sind entsprechend im Schieber 9 angeordnet.

Die Erfindung ist nicht auf die gezeichneten Ausführungsbeispiele beschränkt, vielmehr eignet sich diese bei den verschiedensten Kontaktkonstruktionen, insbesondere bei denen, wie sie in der Hauptpatentanmeldung dargestellt sind. Werden Brückenkontakte als Schalteinrichtungen benutzt, so können die Düsen gemäß der Erfindung z. B. am Brückenkon taktträger angeordnet werden.

Claims (4)

Patentansprüche. x5

1. Schaltkammer für elektrische Schaltgeräte nach Patentanmeldung S 39 101 VIIIb/21c, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammerwandung an der dem Löschraum abgewandten Seite mit sich gegen die Entstehungsstelle des Lichtbogens verengenden düsenförmigen Öffnungen versehen ist.

2. Schaltkammer nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine solche Anordnung der öffnungen, daß die verlängerte Achse der einzelnen Öffnungen die kürzeste Verbindungsstrecke der geöffneten Kontakte schneidet und dann ausschließlich in Richtung der Löschkammer verläuft.

3. Schaltkammer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnungen etwa die Form eines Exponentialhornes haben.

4. Schaltkammer nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die düsenförmigen öffnungen in einem von den Kontakten bewegten, den Kontaktbewegungsbereich verschließenden Schieber angebracht sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 809 657/330 9.