DE1039017B

DE1039017B - Verfahren zum Faerben von auf Formen aufgezogenen Fertigwaren

Info

Publication number: DE1039017B
Application number: DEB38373A
Authority: DE
Inventors: Curt Kronsbein; Friedhelm Bellmann
Original assignee: MASCHINENFABRIK EUGEN BELLMANN GmbH
Current assignee: MASCHINENFABRIK EUGEN BELLMANN GmbH
Priority date: 1955-12-19
Filing date: 1955-12-19
Publication date: 1958-09-18

Description

Verfahren zum Färben von auf Formen aufgezogenen Fertigwaren Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben von auf Formen aufgezogenen Fertigwaren mit im Kreislauf geführter Flotte, die von oben her über die Fertigwaren läuft und besteht darin, daß die Flottenmenge derart gering bemessen wird, daß im Färbebehälter kein Flottenstand zu verzeichnen ist, und daß der Druck, welcher der Temperatur der Färbeflotte, vorzugsweise über 100° C, entspricht, im Färbebehälter durch Einblasen von Dampf vor, während oder kurz nach Eintritt der Färbeflotte hergestellt wird.
Es ist bekannt, das Färbeverfahren mit langer Flotte durchzuführen, bei welcher das Flottenverhältnis, d. h. die Proportion Warengewicht zu Flottengewicht, groß ist. Dabei wird die Färbung in einem Behälter durchgeführt, der teilweise völlig, mindestens aber zur Hälfte, mit der Flotte angefüllt ist.
Demgegenüber wird das Färbeverfahren nach der Erfindung mit kurzer Flotte durchgeführt, d. h., die Proportion Warenmenge zu Flottenmenge ist wesentlich kleiner als bei dem bekannten Verfahren. Sie beträgt größenordnungsmäßig z. B. etwa 1 zu 15. Infolgedessen ist während der Färbeperiode überhaupt kein Flottenstand im Behälter. Die Menge der Flotte ist gerade so groß, wie es für die Umwälzung erforderlich ist. Mit der Flotte gefüllt sind also nur die Saugleitung der Pumpe, die Umwälzpumpe selbst, die Druckleitung der Pumpe und die obere Verteilereinrichtung, während der Behälter selbst leer ist. Deshalb wird die Auffüllung dieses leeren Gefäßes mit einer besonderen Frischdampfleitung zur Erzielung des physikalisch bedingten Druckzustandes, der zu der entsprechenden Färbetemperatur gehört, vorgenommen.
Die Färbezeiten sind bei dem Verfahren nach der Erfindung im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren besonders kurz und betragen z. B. etwa nur 3 bis 8 Minuten.
Es hat sich außerdem gezeigt, daß es besonders vorteilhaft ist, wenn die Färbetemperatur über 100° C liegt und der Färbevorgang in einem abgeschlossenen Druckraum erfolgt.
Mit einer geringen Flottenmenge kann jedoch der zu der gewünschten Färbetemperatur gehörende Druck nur sehr langsam und nur mittels erheblicher Wärmemengen erzeugt werden, wenn die Druckerzeugung durch Verdampfung erfolgt. Eine solche Maßnahme ist aber bei kurzen Färbezeiten nicht wirtschaftlich, weil die Zeit für die Druckerzeugung wesentlich größer ist als die Färbezeit. Die Unwirtschaftlichkeit eines solchen Verfahrens ist tatsächlich noch größer, weil bei jeder kurzzeitigen Färbeperiode der Druckzustand beim Ein- und Ausbringen der Ware wieder beseitigt werden muß. Um die Wirtschaftlichkeit auch unter diesen Umständen herzustellen, läßt man in den Druckraum vor, während oder kurz nach Eintritt der Behandlungsflotte so viel hochgespannten Dampf einströmen, wie zur Bildung des notwendigen Druckzustandes in dem abgeschlossenen Druckraum erforderlich ist.
Mit diesem Verfahren kann der bei allen vollsynthetischen Fasern in diesen Temperaturbereichen eintretende Fixiervorgang ebenfalls sicher gesteuert und durchgeführt werden. Das gilt vor allem bei empfindlichen Fertigwaren, z. B. von Strümpfen aus vollsynthetischen Fasern, weil die beim Fixiervorgang auftretende Schrumpfung des Materials der Fertigware die eigentliche Form und den Endfinish verleihen. Damit ist der Färbevorgang und der Fixiervorgang zu einem Arbeitsprozeß zusammengelegt. Durch zeitliche und größenordnungsmäßige Abänderung der beiden Behandlungsfaktoren kann man bei den verschiedensten Fertigwaren den jeweils gewünschten Endzustand erreichen.

Claims

PATL:NTANSPRUCll: Verfahren zum Färben von auf Formen aufgezogenen Fertigwaren mit im Kreislauf geführter Flotte, die von oben her über die Fertigwaren läuft, dadurch gekennzeichnet, daß die Flottenmenge derart gering bemessen wird, daß im Färbebehälter kein Flottenstand zu verzeichnen ist und daß der Druck, welcher der Temperatur der Färbeflotte, vorzugsweise über 100° C, entspricht, im Färbebehälter durch Einblasen von Dampf vor, während oder kurz nach Eintritt der Färbeflotte hergestellt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 1034 466; Melliand Textilberichte, 11/52, S. 1033.