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Tachograph für Kraftfahrzeuge mit Einrichtung zur Durchführung von
Brems- und Beschleunigungsprüfungen Zusatz zur Patentanmeldung K 23041 IX /420 (Auslegeschrift
1 030 074) In der Hauptpatentanmeldung K 23041 IX/42 o ist ein Tachograph mit einer
Einrichtung zur Prüfung der Brems- und Beschleunigungswerte des Kraftfahrzeuges
beschrieben. Für diesen Zweck besitzt der in der Hauptpatentanmeldung geschilderte
Tachograph einen Normalantrieb für den Diagrammträger und einen Schnellgangantrieb,
der wahlweise von Hand eingeschaltet wird und sich nach einem einmaligen Umlauf
des Diagrammträgers automatisch wieder ausschaltet. Es wird hierdurch erreicht,
daß man auf der gleichen Diagrammscheibe die Aufzeichnungen einer Bremsprüfung vornehmen
kann, auf der auch die Normal aufzeichnungen des Tages sich befinden.
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Bei dem in der Hauptpatentanmeldung beschriebenen Triebwerk waren
für den Schnellgangantrieb und den Normalantrieb zwei voneinander unabhängige Getriebezweige
vorgesehen, von denen der eine Zweig an das Federhaus des Antriebsfederwerkes und
der andere Zweig an den Federkern des Antriebsfederwerkes angeschlossen waren. Es
hat sich bei der Erprobung dieses Uhrwerkes ergeben, daß sich ein gewisses Zahnspiel
in den voneinander unabhängigen Getriebezweigen nicht vermeiden ließ, so daß die
Vorschubwege während des Schnellgangantriebes und des Normalantriebes etwas voneinander
abwichen. Außerdem war es mit der Anordnung gemäß der Hauptpatentanmeldung nicht
möglich, den Ablauf des Schnellgangantriebes zu beobachten, so daß der Fahrer nicht
sehen konnte, ob der Schnellgangantrieb bereits abgelaufen war oder nicht.
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Gemäß der weiteren Ausbildung der Erfindung soll nunmehr ein gemeinsamer
Getriebezug vorgesehen werden, der an das Federhaus oder an den Federkern des Antriebsfederwerkes
angeschlossen wird, wobei der Gangregler für den Normalantrieb und der Hemmregler
für den Schnellgangantrieb lediglich Verzweigungen eines gemeinsamen Getriebezuges
sind. Eine weitere Verzweigung dieses Getriebezuges ist das Räderwerk für den Antrieb
der Uhrzeiger. Es wird dadurch erreicht, daß auch beim Schnellgangantrieb die Uhrzeiger
umlaufen und durch die zweimalige Umdrehung des Stundenzeigers den Ablauf des Schnellgangantriebes
nach außen sinnfällig anzeigen.
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Gemäß der weiteren Erfindung ist außerdem eine Kupplung vorgesehen,
die im Schnellgangbetrieb den Gangregler für den Normalantrieb auskuppelt, so daß
dieser den Schnellgangantrieb nicht hemmt.
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Außerdem wird zur Betätigung dieser Kupplung im Gegensatz zur Hauptpatentanmeldung
ein Ziehknopf verwendet. Dieser Ziehknopf hat den Vorteil, daß bei einem einmaligen
Herausziehen desselben der Schnellgangantrieb mit Sicherheit eingeschaltet wird
und daß Gewähr dafür gegeben ist, daß der Schnellgang nicht etwa durch eine ungewollte,
fahrlässige
Bewegung wieder vor einer einmaligen Umdrehung um 3600 ausgeschaltet
werden kann.
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In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 die Stellung der Teile beim Schnellgangantrieb
und Fig. 2 einen Ausschnitt aus Fig. 1 beim Normalantrieb des Diagrammträgers.
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Der Deckel 1 des Tachographen besitzt ein kegelstumpfartig nach innen
eingezogenes Gehäuse 2, welches eine zentrale Ausnehmung 3 für die Durchführung
des Diagrammträgers 4 besitzt. Auf dem fest mit dem Diagrammträger 4 verbundenen
Zentrierungsteil 5 wird die Diagrammscheibe 6 mittels eines nicht gezeichneten Spannknopfes
befestigt. Zwischen den Platinen 7, 8, 9 sind die Antriebsteile für den Diagrammträger4
und auf der Platine9 die Antriebsteile für die Uhrzeiger 10, 11 befestigt. Ein Federwerk
12 besitzt einen fest angeordneten, nicht gezeichneten Federkern und ein umlaufendes,
mit einer Verzahnung 13 versehenes Gehäuse 14. Die Verzahnung 13 des Federgehäuses
greift in ein Trieb 15 ein, welches auf der gleichen Achse befestigt ist wie ein
weiteres Trieb 16. Das Trieb 16 steht mit dem Zahnrad 17 im Eingriff, welches mit
dem Diagrammträger 4 fest verbunden ist. Ebenfalls mit dem Zahnrad 17 ist ein Trieb
18 im Eingriff, welches auf einer
Zelle 19 befestigt ist. Das Trieb
18 treibt über Zahnräder 20, 21, Welle22, Zahnrad 23 ein Trieb 24 an.
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Das Trieb 24 sitzt fest auf einer Buchse 25, die lose auf der Achse
26 drehbar ist. Mit der Buchse 25 ist außerdem das Steigrad27 verbunden, welches
mit dem nicht gezeichneten Hemmregler für den Schnellgangantrieb im Eingriff steht.
Außerdem ist ein AIitnehmer 28 mit der Buchse25 verbunden, welcher mittels seiner
Klauen 29 in Ausnehmungen 30 eines Zahnrades 31 einz'riefen kann. In dem Zahnrad
31 sind vier Ausnehmungen 30 jeweils in einem Winkelabstand von 90° angeordnet.
so daß die Klauen 29 des Mitnehmers 28 jeweils nur in vier, jeweils um 900 versetzte
Winkelstellungen in das Zahnrad 31 eingreifen können. Das Zahnrad 31 ist lose drehbar
auf der Buchse 31a gelagert, welche fest mit der Achse 26 verbunden ist.
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Das Zahnrad 31 steht mit dem nicht gezeichneten Gangregler für den
Normalantrieb des Diagrammträgers im Eingriff. An der Platine 7 ist mittels einer
Schraube 32 eine Blattfeder 33 befestigt, deren freies Ende auf das eine Ende der
verschiebbar zwischen den Platinen 7 und 9 gelagerten Achse 26 einwirkt.
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Das andere Ende der Achse 26 kann in einer bestimmten Stellung in
eine Ausnehmung 34 einer Scheibe 35 eintreten. Eine Friktionsfeder 36 zwischen dem
Zahnrad 17 und der Scheibe35 sorgt dafür, daß die Scheibe 35 durch das Zahnrad 17
mitgenommen wird, wenn nicht die Scheibe 35 dadurch verrastet wird, daß die Achse
26 in die Ausnehmung 34 der Scheibe 35 eintritt.
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Aus dem Gehäuse des Deckels ragt ein Ziehknopf 37 heraus, welcher
mit seiner Achse 38 sich in dem gabelförmigen Ende des Hebels 39 führt. Die Achse
38 besitzt am Ende eine Sicherungsscheibe 38'. Der Hebel 39 ist auf einem Bolzen
40 schwenkbar gelagert und greift über seinen anderen Arm 41 am Zahnrad 31 an, welches
mit dem Gangregler für den Normalantrieb in Verbindung steht. Eine Feder 42, welche
mit ihrem einen Ende an dem Arm 39 des Hebels 39, 41 angreift, ist mit ihrem anderen
Ende an einer Lasche 43 einer Abdeckplatine 44 für das Uhrwerk befestigt. Von der
Welle 19 werden über Zahnräder 45, 46, 47, 48 die Uhrzeiger 10, 11 angetrieben.
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Die Einrichtung arbeitet wie folgt: Fig. 1 zeigt die Anordnung bei
eingeschaltetem Schnellgangantrieb.
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Hierzu wurde zunächst der Ziehknopf 37 herausgezogen. wodurch der
Hebel 39, 41 entgegen der Kraft der Feder 42 im Uhrzeigersinn verschwenkt wurde.
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Dabei wurde durch den Arm 41 des Hebels 39, 41 das Zahnrad 31 gehoben
und damit gleichzeitig die Achse 26, mit der dieses Zahnrad über die Buchse 31a
verhunden ist, aus ihrer Verrastung 34 in der Scheibe 35 ausgerastet. Das Zahnrad
31 ist dadurch von dem Trieb 24 entkuppelt. und der mit dem Zahnrad 31 verbundene
Gangregler für den Normalantrieb wird dadurch unwirksam. Der Schnellablauf des Diagrammträgers
4 wird durch den jetzt wirksam werdenden Hemmregler gehemmt. und zwar treibt der
Zahnkranz 13 des Federhauses 14 den Diagrammträger über Zahnrad 15, Trieb 16, Zahnrad
17, Friktionsfeder 36, Scheibe 35. Auch die Uhrzeiger 10 und 11 machen über die
Zahnräder 45, 46, 47, 48 zwei vollständige Umdrehungen. An Hand der umlaufenden
Uhrzeiger ist es also dem Fahrer möglich, den Ablauf der Diagrammscheibe zu beobachten.
Nachdem der Diagrammträger eine vollständige Umdrehung gemacht hat, kommt die Achse
26 wiederum in Deckung mit der Ausnehmung 34 in der Scheibe 35 und fällt unter dem
Druck der Feder 33 wieder in diese Ausnehmung hinein. Durch die Feder 42 ist inzwischen
auch der Ziehknopf 37 und
der Hebel 39, 41 in seine Ausgangslage zurückgeführt worden,
so daß gleichzeitig mit der Achse 26 auch das Zahnrad 31 wieder mit dem Mitnehmer
28 gekuppelt wird. Es kann hierbei vorkommen, daß die Klauen 29 des Mitnehmers 28
nicht unmittelbar auf zwei Ausnehmungen 30 in dem Zahnrad 31 auftreffen. Dadurch
würde der Diagrammträger einen kleinen Vorsprung bekommen, bevor der Gangregler
des Normalablaufs wieder in Tätigkeit tritt. Ein solcher Vorsprung ist aber durchaus
erwünscht, da es bei einer Drehung des Diagrammträgers während des Schnellablaufs
um nur genau 3600 vorkommen kann. daß die alten Aufzeichnungen des Normalaufschriebes
sich geringfügig mit den neuen Aufzeichnungen des Normalaufschriebes iiberdecken.
Dieses wird durch den kleinen Vorlauf des Diagrammträgers 4> welcher durch die
Ausnehmungen 30 in dem Zahnrad 31 entstehen kann, überbrückt.
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Im Normalbetrieb hat die Kupplung die Stellung gemäß Fig. 2. In dieser
Stellung der Kupplung treibt das Federwerk die Diagrammauflage 4 wie folgt an: Zahnkranz
13 des Federhauses 14, Zahnrad 15, Trieb 16, Zahnrad 17, Diagrammträger 4. Der Hemmregler,
der mit dem Steigrad 27 in Verbindung steht, läuft mit. Der Ablauf des Federwerkes
wird jedoch nunmehr durch den mit dem Zahnrad 31 in Verbindung stehenden Gangregler
für den Normalantrieb geregelt.
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Die Uhrzeiger 10 und 11 werden wie beim Schnellgangantrieb wiederum
über die Welle 19 und die Zahnräder 45, 46, 47, 48 angetrieben.