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Antriebs gestell für Bandanlagen zur Förderung hochkant stehender
Briefe od. dgl. mit mehreren Förderbändern verschiedener Laufrichtung Die Erfindung
betrifft ein Antriebsgestell für Bandanlagen zur Förderung hochkant stehender Briefe
od. dgl. mit mehreren Förderbändern verschiedener Laufrichtung, die von einem Motor
gemeinsam angetrieben werden sollen und ohne Änderung des Antriebes in die eine
oder andere Laufrichtung gebracht werden können. Wenn die Förderbänder in den nebeneinanderliegenden
Laufkanälen in gleicher Richtung laufen, bereitet ihr gemeinsamer Antrieb keinerlei
Schwierigkeiten, und es kann für alle Bänder eine gemeinsame Antriebsrolle verwendet
werden. In der Praxis ist dieser Fall jedoch sehr selten, da in den meisten Fällen
wenigstens ein Band in entgegengesetzter Richtung laufen muß, damit das Fördergut
von den einzelnen Empfangsstellen wieder zurück befördert werden kann. Bedenkt man,
daß die Hochkantbandanlagen je nach den gegebenen örtlichen Verhältnissen und Betriebsbedingungen
verschieden sind, wird das entgegengesetzt laufende Band für alle Anlagen nicht
immer das gleiche sein, so daß für die einzelnen Anlagen unterschiedliche Antriebsgestelle
erforderlich sind. Wenn n die Anzahl der Bänder ist, so sind 2n Kombinationen möglich,
d. h., es ergeben sich 2n verschiedene Antriebsgestelle. Bei fünf Bändern sind daher
32, bei 25 Bändern dagegen über 33 Millionen Kombinationen möglich. Unbekannt ist
ferner die Höhe, in der die Bänder verlaufen, so daß für jede Anlage eine besondere
Zeichnung für das Antriebsgestell hergestellt werden muß, denn der Aufbau des Antriebsgestelles
ist abhängig von der Anzahl und Richtung der Bänder sowie von der Höhe, in der die
Bänder verlaufen.
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Durch die Erfindung soll ein Antriebsgestell geschaffen werden, das
unverändert für die verschiedenartigen Hochkantbandanlagen mit mehreren Förderhändern
verschiedener Laufrichtung verwendbar ist.
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Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, daß die von einem
Motor gemeinsam angetriebenen Antriebsrollen der Förderbänder im Antriebsgestell
einseitig gelagert sind und mit ihren Achsen senkrecht zu den Achsen der Umlenkrollen
in einer zur Laufebene der Förderbänder parallel liegenden Ehene angeordnet sind,
so daß das vor der Treibrolle um 90° zu drehende Band in der einen oder anderen
Richtung läuft, je nachdem, oh die Drehung des Bandes nach links oder rechts erfolgt.
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Zweckmäßig sind die am Antriebsgestell einseitig gelagerten Treibrollen
an der dem Gestell zugekehrten Stirnseite in an sich bekannter Weise mit einem Zahnkranz
versehen, der mit den Zahnkränzen der benachbarten Treibrollen im Eingriff steht,
so daß sämtliche Treibrollen von dem mit einer der Treibrollen im Eingriff stehenden
Ritzel des Motors angetrieben werden. Um den Umschließungswinkel des Förderbandes
um die Treibrolle zu vergrößern, sind den einzelnen Treibrollen in bekannter Weise
Gegendruckrollen zugeordnet, die über eine Gummibuchse gleichfalls am Antriebsgestell
einseitig gelagert sind.
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An Hand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
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Fig. 1 und 1 a zeigen schematisch die Bandführung über die Treibrollen
für die beiden Laufrichtungen des Bandes l>ei den bisherigen Antriebsgestellen;
Fig. 2 und 2a zeigen schematisch die Bandführung über die Treibrollen für die beiden
Laufrichtungen des Bandes des erfindungsgemäßen Antriebsgestelles; Fig. 3 zeigt
das Antriebsgestell einer Hochkantbandanlage mit fünf Förderkanälen in Vorderansicht;
Fig. 4 zeigt die Hochkantbandanlage mit dem Antriebsgestell in Seitenansicht; Fig.
5 zeigt die Rollenanordnung des Antriebsgestelles in Vorderansicht; Fig. 6 zeigt
im Schnitt eine Treibrolle mit der Gegenrolle und dem Antriebsritzel des Motors.
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Wie Fig. 1 erkennen läßt, liegt die Achse der Antriebsrolle 1 und
der Gegendruckrolle 2 parallel zu den Achsen der Umlenkrollen 3 und 4. Das Band
5 läuft daher in der durch Pfeile angedeuteten Richtung. Soll die Laufrichtung des
Bandes 5 in der entgegengesetzten Richtung laufen, so muß in dem Antriebsgestell
eine weitere Umlenkrolle 6 vorgesehen werden, damit das Band 5 die in Fig. 1 a durch
Pfeile angedeutete Laufrichtung erhält.
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Bei dem Antriebsgestell gemäß der Erfindung ist dagegen, wie Fig.
2 und 2a erkennen lassen, die Achse der Antriebsrolle 1 senkrecht zu den Achsen
der Umlenkrollen 3 und 4 gestellt und liegt in einer
zur Laufrichtung
des Bandes in den Förderkanal parallel liegenden Ebene. Das Band 5 muß daher zum
Lauf über die Treibrolle 1 um 900 gedreht werden.
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Je nachdem, ob die Drehung des Bandes wie in Fig. 2 nach rechts oder
wie in Fig. 2a nach links um 90° erfolgt, ändert sich damit die Laufrichtung des
Bandes 5, wie in den Fig. 2 und 2a durch Pfeile darge stellt ist.
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Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Hochkantbandanlage sind fünf
Förderbänder 5 a, 5 b, 5 c, 5 d, 5e dargestellt, deren Laufrichtung durch Pfeile
gekennzeichnet ist. Die Förderkanäle, in denen die Förderbänder laufen, sind mit
7 bis 11 bezeichnet. Unterhalb der Förderkanäle sind die Umlenkrollen 3 und 4 angeordnet.
Ferner sind für die einzelnen Förderbänder Spannrollen 12 bis 16 vorgesehen, und
für jedes Förderband ist in dem Antriebsgestell 17 je ein Treibrolle 18 bis 23 vorgesehen,
denen die Gegendruckrollen 24 bis 29 gegenübergestellt sind. Sämtliche Treibrollen
18 bis 23 stehen über ihre Zahnkränze 30 (Fig. 5 und 6) miteinander im Eingriff
und laufen in Pfeilrichtung um. Der Antrieb der Treihrollen 18 bis 23 erfolgt durch
das Ritzel 31 des Motors, das mit dem Zahnkranz 30 der Treibrolle 20 im Eingriff
steht. Das Förderband 5a läuft über die Umlenkrolle 3, Spannrolle 12 und Treibrolle
18 und ist hierbei um 900 nach der Seite verdreht, die mit der Laufrichtung der
Rolle 18 die gewünschte Laufrichtung des Bandes 5a ergibt. Während die Bänder 5b
und 5d nach der gleichen Seite wie die Bänder 5a und 5e um 900 verdreht sind, da
die Treibrollen 19 und 21 entgegengesetzt wie die Rollen 18 und 23 laufen, muß das
Band 5 c nach der entgegengesetzten Seite um 900 verdreht werden, da die Rollen
20 die gleiche Laufrichtung wie die Rollen 18 und 23 besitzen. Da die Drehung der
Bänder um 900 nach der einen oder anderen Seite beliebig gewählt werden kann, hat
man es in der Hand, den Bändern 5a bis 5e jede heliebige Laufrichtung zu geben,
ohne daß irgendwelche Änderungen in den Rollenanordnungen erforderlich sind.
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In der Fig. 4 überdecken sich die Förderbänder, und die Pfeile, die
die gleiche Laufrichtung kennzeichnen, sind durch die entsprechenden Bezugszeichen
der Bänder 5a und 5 b, die in entgegengesetzter Richtung laufen, hinzugefügt. In
der Fig. 4 ist der die Bänder gemeinsam antreibende Motor mit M bezeichnet, der
auf seiner Welle das Ritzel 31 trägt. Wie bereits erwähnt, sind die Treibrollen
18 bis 23 und die Gegendruckrollen 24 bis 29 am Antriebsgestell 17 einseitig gelagert,
damit die Bänder 5a bis 5e leicht von Hand in der gewünschten Laufrichtung auf die
Treibrollen 18 bis 23 geschoben werden können.
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In Fig. 5 sind die Treibrollen 18 bis 23 in vergrößertem Maßstab
dargestellt, die am Antriebsgestell 17 in der in Fig. 6 dargestellten Weise angeordnet
sind.
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Für die Treibrollen 18 bis 23 sind in der Wand 17 des Antriebsgestelles
feststehende Achsen 32 einseitig befestigt, auf denen die Kugellager 33 für die
Treibrollen 18 bis 23 aufgeschoben sind. Die Treibrollen 18 bis 23 sind an der dem
Antriebsgestell zugekehrten Stirnseite mit einem Zahnkranz 30 versehen, der mit
den Zahnkränzen 30 der benachbarten Treibrollen im Eingriff steht. Hierbei wird
die Treibrolle 20 von dem auf der \Velle des Motors M befestigten Ritzel 31 angetrieben,
das in den Zahnkranz 30 der Rolle 20 eingreift. Die Treibrollen 18 bis 23 haben
einen Belag 34 aus einem Material hoher Reibungszahl und Al>rieb-
festigkeit.
Die Gegenrollen 24 bis 29 laufen um die am Antriebsgestell einseitig hefestigten
Achsen 35, auf die eine Gummibuchse 36 mit den Kugellagern 37 aufgeschoben ist,
die durch die Schraube 39 mit Ahschlußscheibe 38 festgelegt sind. L)ie Gummibuchse
ergibt für die Gegenrollen eine elastische Lagerung, so daß sie sich parallel zu
den angetriebenen Rollen 18 bis 23 stellen können. Die Laufrichtung der Bänder5a
bis 5e wird am Montageort durch die entsprechende Verdrehung der Bänder hestimmt.
Dieses ist sehr leicht, denn die Bänder können jederzeit aus der Rollenanordnung
herausgezogen werden.
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Die oberen Umlenkrollen 3 und 4 werden grundsätzlich an den Förderkanälen
befestigt, so daR das Antriebsgestell 17 mit den Kanälen nicht mehr verbunden ist,
so daß die Höhe. in der die Bänder laufen, für die Gestellabmessungen keine Rolle
spielt.
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PATENTANSPR8CHE 1. Antriebsgestell für Bandanlagen zur Förderung
hochkant stehender Briefe od. dgl. mit mehreren Förderbändern verschiedener Laufrichtung,
dadurch gekennzeichnet. daß die von einem Motor (M) gemeinsam angetriebenen Rollen
(18 bis 23) der Förderbänder (5a bis 5e) am Antriebsgestell (17) einseitig gelagert
sind und mit ihren Achsen (32) senkrecht zu den Achsen der Umlenkrollen (3, 4) in
einer zur Laufebene der Förderbänder parallel liegenden Ebene angeordnet sind, so
daß das vor der Treibrolle um 900 zu drehende Band in der einen oder anderen Richtung
läuft, je nachdem, ob die Drehung des Bandes nach links oder rechts erfolgt.