Solcher Cermet, der aus einer Carbonitridphase,
die ein Verbundmetall-Carbonitrid von Ti und mindestens einer Art
von Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems mit Ausnahme
von Ti umfaßt, und
einer Binderphase aus Co und/oder Ni besteht, und Wegwerfspitzen,
die aus solchem Cermet gefertigt sind, dessen Oberfläche mit
der Carbonitridphase als Abdeckschicht beschichtet ist, wie beispielsweise
TiC, TiN oder TiCN, die durch einen chemischen Abscheidungs- oder
physikalischen Abscheidungsprozeß gebildet wurde, wurden für das kontinuierliche
Schneiden oder intermittierende Schneiden von Werkstücken, die
aus Stahl oder dergleichen gefertigt sind, verwendet (siehe z.B.
die japanische ungeprüfte
Patentveröffentlichung Nr.
5-222551 und die japanische ungeprüfte Patentveröffentlichung
Nr. 4-289003).
Es ist Praxis, die Korngröße der Carbonitridphase
von Cermet zu kontrollieren, um die Härte und Festigkeit des Cermets
zu erhöhen
und so die Verschleißfestigkeit
und die Beständigkeit
gegen das Absplittern ("chipping") der Wegwerfspitze
zu erhöhen.
Beispielsweise wurde in der ungeprüften japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 5-192804 und der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 6-17229 beschrieben, die mittlere Korngröße im Inneren des Cermets auf
2 um oder weniger einzustellen.
Obwohl es unverzichtbar ist, ein
Feinpulver als Ausgangsmaterial herzustellen, um die Carbonitridphase
so zu kontrollieren, daß sie
aus feinen Körnern
besteht, wie in der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 5-192804 und der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 6-17229 beschrieben, führt dies
dennoch zu einem Problem, da das Materialpulver, wie beispielsweise
die Carbide, Nitride und Carbonitride, welche die Carbonitridphase
bilden, agglomerieren, und macht es erforderlich, die Brenntemperatur
zu erhöhen,
weil das Material schwierig zu sintern wird. Im Ergebnis beschleunigen
sich das Schmelzen und/oder die Zersetzung der Binderphase, was
zu einer inhomogenen Struktur in Folge der Segregation der Binderphase,
der Erzeugung von Hohlräumen
auf der Oberfläche
und/oder im Inneren des gesinterten Materials führt, was zu beträchtlichen
Unterschieden der mechanischen Eigenschaften und des Schneidvermögens unter
so gefertigten Wegwerfspitzen führt.
Folglich war es notwendig, die Parameter
für die
Verwendung eines Ersatzwerkzeugeinsatzes auf die Parameter bei der
Verwendung einer Wegwerfspitze mit niedrigem Schneidvermögen einzustellen,
wenn die Wegwerfspitze, die zur Bearbeitung einer vorgegebenen Zahl
von Werkstücken
verwendet wurde, automatisch gewechselt wird, unabhängig vom
Verschleißzustand,
und selbst wenn eine Wegwerfspitze mit hoher Performance ausgebildet
wird, kann die hohe Performance nicht genutzt werden und die Kosten
des Werkzeugs erhöhen
sich.
Wegwerfspitzen, die bei Metallschneidearbeiten
verwendet werden, sind hauptsächlich
aus Hartmetall gefertigt, das aus einer aus Wolframcarbid gefertigten
Carbonitridphase besteht, die von einer Binderphase aus Co (z.B.
ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 8-57703 und ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 2001-329331) zusammengehalten wird, und aus Cermet auf TiCN-Basis,
das aus einer Carbonitridphase besteht, die aus Verbundmetall-Carbonitrid
von Ti und mindestens einer Art von Metallen der Gruppen 4a, 5a
und 6a des Periodensystems mit Ausnahme von Ti gefertigt ist, die
von einer Binderphase aus Co und/oder Ni (z.B. ungeprüfte japanische
Patentveröffentlichung
Nr. 2001-277008 und ungeprüfte
japanische Patentveröffentlichung
Nr. 9-239605) zusammengehalten wird. Schneidwerkzeuge, die auf Hartmetall gefertigt
sind, kommen in vielfältigen
Anwendungen zum Einsatz, die vom Grobschneiden bis zur Endbearbeitung
reichen, und aus Cermet auf TiCN-Basis gefertigte Wegwerfspitzen
werden in Folge ihrer hohen Verschleißfestigkeit und besseren Eigenschaft
bezüglich
der Beständigkeit
gegenüber
der Reaktion mit Stahl bei der Endbearbeitung verwendet.
In den vergangenen Jahren fürchtet man
jedoch eine Erschöpfung
der Ressourcen für
Wolframcarbid. Entsprechend nimmt die Nachfrage nach Wegwerfspitzen
zu, die aus Cermet auf TiCN-Basis gefertigt sind, die ein hohes
Schneidvermögen
in vielen Anwendungen, insbesondere bei groben Schneidarbeiten zeigen.
Das Schneidwerkzeug erfährt jedoch
größere Belastungen
beim Grobschneiden als beim Endbearbeiten. Im Ergebnis splittern
die aus Cermet auf TiCN-Basis gefertigten Wegwerfspitzen, die in
der ungeprüften japanischen
Patentveröffentlichung
Nr. 2001-277008 und der ungeprüften
japanischen Patentveröffentlichung Nr.
9-239605 offenbart sind, in Folge der Belastung bei den Schneidarbeiten
wahrscheinlich vorzeitig ab, wenn sie bei groben Schneidarbeiten
verwendet werden und zeigen so eine schlechtere Performance als
Schneidwerkzeuge, die aus Hartmetall gefertigt sind.
Darüber hinaus zeigt, da neue schwer
zu schneidende Metalle, wie Pb-freier Automatenstahl in die Anwendung
gebracht werden, das Cermet auf TiCN-Basis des Standes der Technik
kein ausreichendes Schneidvermögen
bei der Endbearbeitung. Entsprechend besteht Bedarf nach Cermet
mit besserem Schneidvermögen
bei der Endbearbeitung, für
die Cermet vorzugsweise verwendet wurde.
Zusammenfassung
der Erfindung
Bei der Forschung zur Lösung der
zuvor beschriebenen Probleme hat der Erfinder gefunden, daß die Verläßlichkeit
des Schneidvermögens
einer Wegwerfspitze verbessert werden kann, indem die Körner einer Carbonitridphase
feiner gemacht werden und die Streuung der Biegefestigkeit der Wegwerfspitze
reduziert wird.
Die erfindungsgemäße Wegwerfspitze hat die Form
einer im wesentlichen flachen Platte, die aus 1 bis 30 Gew.% einer
Binderphase, die mindestens einen Vertreter von Co und Ni enthält, und
70 bis 99 Gew.% einer Carbonitridphase besteht, die aus Verbundmetall-Carbonitrid,
das Ti und mindestens eine Art von Metallen der Gruppen 4a, 5a und
6a des Periodensystems mit Ausnahme von Ti umfaßt, hergestellt ist, wobei
die mittlere Korngröße der Carbonitridphase
1,5 um oder weniger ist, während
Biegefestigkeit-Teststücke,
die aus zehn Wegwerfspitzen, einschließlich ihrer Seitenfläche herausgeschnitten
wurden, Biegefestigkeiten mit einem Weibull-Koeffizienten von 5
oder höher
zeigen.
Es ist bevorzugt, daß mindestens
50 % der Bruchursprünge,
die an der Bruchoberfläche
nach dem Biegefestigkeitstest der Teststücke beobachtet werden, aus
Hohlräumen
bestehen, bei denen ein Teil oder die gesamte Wandoberfläche mit
einer aus der Binderphase bestehenden Haut bedeckt sind. Dieser
Aufbau ermöglicht
es, die Eigenschaften der groben Hohlräume zu kontrollieren, welche
die bedeutendste Ursache von Streuung der Eigenschaften der Wegwerfspitzen
(feines Mikrokorn-Cermet)
bilden, so daß diese
weniger zum Bruch neigen, wodurch der Effekt des Bruchursprungs,
der in dem gesinterten Material vorliegt, minimiert wird und die
Streuung der Eigenschaften der Wegwerfspitze unterdrückt wird.
Ebenso kann eine Wegwerfspitze für das Grobschneiden,
welche ein Schneidvermögen
besitzt, das demjenigen von Hartmetall entspricht oder höher ist,
oder eine Wegwerfspitze für
die Endbearbeitung, welche ein hohes Schneidvermögen mit hoher Beständigkeit
gegen das Absplittern und hohe Verschleißfestigkeit während der
Endbearbeitung besitzt, erhalten werden, indem der Gehalt an Ti
und der Binderphase und die Korngröße der Carbonitridphase kontrolliert
werden.
Die erfindungsgemäße Wegwerfspitze für das Grobschneiden
besteht aus der Binderphase, die mindestens einen Vertreter aus
Co und Ni als Hauptkomponente enthält, und der Carbonitridphase,
die aus Carbonitrid von hauptsächlich
Ti und anderen Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems
besteht, wobei der Gesamtgehalt an Co und Ni in einem Bereich von
15 bis 22 Gew.% liegt, und 55 bis 80 Gew.% Ti in einer Menge, bezogen
auf den Gesamtgehalt an Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems, enthalten
ist, wobei die Carbonitridphase im Cermetkörper eine mittlere Kristallkorngröße in einem
Bereich von 0,5 bis 1 μm
besitzt.
Die erfindungsgemäße Wegwerfspitze für die Endbearbeitung
besteht aus der Binderphase, die mindestens einen Vertreter von
Co und Ni als Hauptkomponente enthält, und der Carbonitridphase,
die aus Carbonitrid von hauptsächlich
Ti und anderen Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems
besteht, wobei der Gesamtgehalt an Co und Ni in einem Bereich von
4 bis 14 Gew.% liegt und 55 bis 80 Gew.% Ti, bezogen auf den Gesamtgehalt
an Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems, enthalten
ist, während
die Carbonitridphase im mittleren Teil eine mittlere Kristallkorngröße in einem
Bereich von 0,5 bis 1 μm
besitzt.
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
1 zeigt
eine Bruchoberfläche
in der Nähe
eines Bruchursprungs des Teststücks
Nr. II-4 eines Beispiels nach dem Biegefestigkeitstest, die mit
einem Rasterelektronenmikroskop (SEM) beobachtet wurde.
2 ist
ein Schaubild, welches das Ergebnis der energiedispersiven Spektroskopie
(EDX) zur Identifikation der Elemente, die die Schicht der Binderphase
von 1 bilden, zeigt.
Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
Erste Ausführungsform
Nachfolgend wird ein Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Wegwerfspitze
beschrieben.
Zuerst werden die folgenden Komponenten
(1) bis (3) gewogen und in vorgegebenen Anteilen vermischt:
- (1) ein TiCN-Pulver,
- (2) ein Carbidpulver, ein Nitridpulver und ein Carbonitridpulver,
die mindestens eine Art von Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des
Periodensystems mit Ausnahme von Ti enthalten, insbesondere W, Mo,
Ta, V, Zr und Nb, und
- (3) eine Binderphase bildende Komponenten, die aus mindestens
einem Vertreter aus Co- und Ni-Pulver bestehen.
Die Komponenten, welche die Carbonitridphase
bilden, haben alle eine mittlere Korngröße in einem Bereich von 0,2
bis 0,9 μm,
vorzugsweise von 0,5 bis 0,8 μm.
Durch Festlegen der mittleren Korngröße in diesem Bereich kann unterdrückt werden,
daß die
Binderphase agglomeriert und so einen Teil bildet, der ein Bruchursprung
in der Cermetstruktur werden kann, und daß in Folge der Elution der
agglomerierten Binderphase Hohlräume
erzeugt werden, was zu einer größeren Streuung
der Biegefestigkeit führt,
und die Biegefestigkeit des Cermets als ganzes kann erhöht werden.
Wenn die mittlere Korngröße kleiner
als 0,2 μm
ist, agglomeriert die Binderphase und bildet so einen Teil, der
ein Bruchursprung in der Cermetstruktur werden kann, und Hohlräume werden
in Folge von Elution der agglomerierten Binderphase erzeugt, was
zu einer größeren Streuung der
Biegefestigkeit führt.
Wenn die mittlere Korngröße größer als
0,9 μm ist,
kann sich die Biegefestigkeit des Cermets als ganzes verringern.
Die Komponenten, welche die Binderphase
bilden, haben eine mittlere Korngröße im Bereich von 0,05 bis
1 μm, vorzugsweise
0,3 bis 0,6 μm.
Durch Festlegung der mittleren Korngröße in diesem Bereich kann unterdrückt werden,
daß die
Binderphase agglomeriert und so einen Teil bildet, der einen Bruchursprung
bildet, und daß in
Folge der Elution der agglomerierten Binderphase und/oder Metallen
in dem agglomerierten Teil, welcher der Bruchursprung werden kann,
Hohlräume
erzeugt werden, und ferner kann die Binderphase gleichmäßig verteilt
werden. Wenn die mittlere Korngröße kleiner
als 0,05 μm
ist, besteht die Wahrscheinlichkeit, daß die Binderphase agglomeriert
und so einen Teil bildet, der einen Bruchursprung bildet, und es
besteht die Wahrscheinlichkeit, daß sich in Folge der Elution
der agglomerierten Binderphase und/oder von Metallen in dem agglomerierten
Teil, welche der Bruchursprung werden kann, Hohlräume bilden.
Wenn die mittlere Korngröße größer als
1 μm ist,
verteilt sich die Binderphase wahrscheinlich ungleichmäßig.
Unter den Komponenten, welche die
Carbonitridphase bilden, wird zumindest das TiCN-Pulver so kontrolliert,
daß es
einen Sauerstoffgehalt von 1 Gew.% oder weniger, vorzugsweise in
einem Bereich von 0,05 bis 0,8 Gew.%, besitzt. Durch Festlegen des
Sauerstoffgehalts in diesem Bereich kann unterdrückt werden, daß sich in
dem gesinterten Material Hohlräume
bilden und/oder die Binderphase agglomeriert, was zur Streuung der
Biegefestigkeit des gesinterten Materials führt und in größeren Unterschieden
des Schneidvermögens der
Wegwerfspitze resultiert. Wenn der Sauerstoffgehalt im TiCN-Pulver mehr als 1
Gew.% ist, besteht eine höhere
Wahrscheinlichkeit, daß sich
in dem gesinterten Material Hohlräume bilden und/oder die Binderphase agglomeriert,
was zur Streuung der Biegefestigkeit des gesinterten Materials führt und
in größeren Unterschieden
des Schneidvermögens
der Wegwerfspitze resultiert.
Die Komponenten, welche die Carbonitridphase
bilden, und die Komponenten, welche die Binderphase bilden, werden
in solchen Anteilen vermischt, daß der Gehalt an Komponenten,
welche die Carbonitridphase bilden, 70 bis 99 Gew.% ist, insbesondere
80 bis 90 Gew.%, und der Gehalt an Komponenten, welche die Binderphase
bilden, 1 bis 30 Gew.%, insbesondere 10 bis 20 Gew.% ist. Durch
Festlegung in diesem Bereich kann es möglich werden, eine feine Mikrostruktur
von Legierung auszubilden, und das Cermet kann ausreichende Härte haben,
was zu niedriger Verschleißfestigkeit
der Wegwerfspitze führt.
Wenn der Gehalt an Komponenten, welche die Carbonitridphase bilden,
weniger als der zuvor beschriebene Bereich ist, oder der Gehalt an
Komponenten, welche die Binderphase bilden, höher als der zuvor beschriebene
Bereich ist, kann es unmöglich
werden, eine feine Mikrostruktur von Legierung zu bilden, während die
feinen Körner
der Carbonitridphase beibehalten werden. Wenn der Gehalt an Komponenten,
welche die Carbonitridphase bilden, mehr ist als der oben beschriebene
Bereich oder der Gehalt an Komponenten, welche die Binderphase bilden,
weniger ist als der oben beschriebene Bereich, kann das Cermet ungenügende Härte haben,
was zu einer niedrigen Verschleißfestigkeit der Wegwerfspitze
führt.
Dann werden die Pulver gemischt und
mit einer Rührwerkskugelmühle grob
gemahlen und so ein gemischtes Pulver mit einer mit einem Mikroabtastverfahren
("micro track method") gemessenen solchen
Partikelgrößenverteilung,
daß der
Anteil von Partikeln nicht kleiner als 1 μm 10 Gew.% oder weniger ist,
erhalten. Dies ermöglicht
es zu verhindern, daß grobe
Körner
in dem gesinterten Cermet enthalten sind, zu verhindern, daß die Oberfläche des
gesinterten Materials durch die Erzeugung grober Körner aufgerauht
wird, und die Unterschiede in der Struktur zu unterdrücken, wodurch
ein Cermet mit homogener Struktur gebildet wird. Um den Anteil von
Partikeln von nicht kleiner als 1 μm innerhalb von 10 Gew.% zu
halten, kann der Vorgang des Grobvermahlens angehalten werden, wenn
die zuvor beschriebene Partikelgrößenverteilung erreicht wurde,
oder das Pulver kann erforderlichenfalls der Klassierung unterzogen
werden.
Das gemischte Pulver wird in die
Form einer Wegwerfspitze geformt und durch die folgenden Schritte gesintert:
- (a) Erhöhen
der Temperatur von Raumtemperatur auf eine Brenntemperatur A in
einem Bereich von 1.100 bis 1.250°C,
- (b) Erhöhen
der Temperatur von der Brenntemperatur A auf 1.300°C mit einer
Geschwindigkeit a in einem Bereich von 0,5 bis 3°C/min,
- (c) Erhöhen
der Temperatur von 1.300 C auf eine Brenntemperatur B in einem Bereich
von 1.400 bis 1.500°C
mit einer Geschwindigkeit b in einem Bereich von 5 bis 15°C/min,
- (d) Erhöhen
der Temperatur auf eine Brenntemperatur C in einem Bereich von 1.500
bis 1.600°C
mit einer Geschwindigkeit c in einem Bereich von 4 bis 14°C/min, welche
niedriger ist als die Geschwindigkeit b, und
- (e) Verringern der Temperatur.
Wenn die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung a im
Schritt (b) niedriger als 0,5°C/min
ist, wachsen Körner
in der Carbonitridphase. Wenn die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung a höher als
3°C/min ist,
schmelzen die Komponenten, welche die Binderphase bilden, teilweise
und bilden einen agglomerierten Teil der Binderphase.
Wenn die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung b im
Schritt (c) niedriger als 5°C/min
ist, wachsen Körner
im gesamten gesinterten Material, was es unmöglich macht, die mittlere Korngröße der Carbonitridphase
innerhalb von 1,5 μm
zu halten, was in einer niedrigen Beständigkeit gegen das Absplittern
resultiert. Wenn die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung b höher als
15°C/min
ist, wird das Kornwachstum im gesinterten Material ungleichmäßig und
ein Weibull-Koeffizient der Wegwerfspitze wird in Folge von lokaler
Koagulation der Binderphase und unnormalem Kornwachstum niedriger
als 5. Wenn die Brenntemperatur B niedriger als 1.400°C ist, kann
sich beim einleitenden Sintern im Schritt (b) die Flüssigphase
nicht ausreichend entwickeln. Wenn die Brenntemperatur B höher als
1.500°C
ist, entwickelt sich die Flüssigphase übermäßig, was
zur Erzeugung vieler Hohlräume
an der Oberfläche
des Cermetsubstrats führt.
In beiden Fällen
wird der Weibull-Koeffizient der Wegwerfspitze kleiner als 5.
Wenn die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung c im
Schritt (d) niedriger als 4°C/min
ist, wachsen Körner
der Carbonitridphase bis zu 1,5 μm
oder größer auf
der Oberfläche
des Substrats, was zu einer niedrigeren Beständigkeit gegen das Absplittern
führt.
Wenn die Geschwindigkeit der Temperaturerhöhung c höher als 14°C/min ist, wird die Struktur
des gesinterten Materials inhomogen, was zu einer niedrigeren Verschleißfestigkeit
führt.
Zusätzlich
kann, wenn die Brenntemperatur C niedriger als 1.500°C ist, das
Substrat nicht ausreichend dicht gemacht werden und Hohlräume und
andere Fehlstellen verbleiben im gesinterten Material, was zu einem
Weibull-Koeffizienten der Wegwerfspitze unter 5 führt. Wenn
die Brenntemperatur C höher
als 1.600°C
ist, wird das Material mit aufgerauhter Oberfläche übersintert und der Weibull-Koeffizient
der Wegwerfspitze wird niedriger.
Beim Brennen unter den zuvor beschriebenen
Brennbedingungen verbessert die Verwendung einer festen Lösung von
Co und Ni als Material das Sinterverhalten und ermöglicht es,
das Auftreten offener Poren auf der Oberfläche des gesinterten Materials
und das Entstehen von Sinterungsdefekten zu verhindern.
Das so erhaltene Cermetsubstrat wird,
nachdem es gewünschtenfalls
einer Oberflächenbehandlung, wie
Polieren, unterzogen wurde, durch einen chemischen Abscheidungs-
oder physikalischen Abscheidungsprozeß mit einer oder mehreren Carbonitridschichten
beschichtet und so die erfindungsgemäße, aus Cermet gefertigte Wegwerfspitze
hergestellt. Als Beschichtungsverfahren wird ein physikalischer
Abscheidungsprozeß,
welcher mit weniger Reaktion mit dem Cermetsubstrat verbunden ist,
vorzugsweise verwendet, um die Carbonitrid-Beschichtung, die aus
feinen Körnern
besteht, auszubilden.
Die im oben beschriebenen Verfahren
hergestellte Wegwerfspitze hat die Form einer im wesentlichen flachen
Platte, die aus Cermet gefertigt ist, das aus einer Carbonitridphase
besteht, die Verbundmetall-Carbonitrid aus Ti und mindestens einer
Art von Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems mit
Ausnahme von Ti umfaßt,
welche durch die aus Co und Ni bestehende Binderphase zusammengehalten
wird. Die Wegwerfspitze hat eine mittlere Korngröße der Carbonitridphase von
1,5 μm oder
weniger, vorzugsweise von 0,3 bis 1,0 μm, während die Biegefestigkeits-Teststücke, die
aus zehn Wegwerfspitzen herausgeschnitten wurden, Biegefestigkeiten
mit einem Weibull-Koeffizienten von 5 oder höher, vorzugsweise 7 oder höher und
mehr bevorzugt 10 oder höher
zeigen, wobei sie eine geringe Streuung der Eigenschaften besitzen.
Die bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist auf eine Wegwerfspitze gerichtet,
welche die folgenden einzelnen Merkmale (a) bis (d) besitzt, welche
mit einer daran angebrachten Schneidkante zur Bearbeitung eines
Werkstücks
verwendet wird:
- (a) 1 bis 30 Gew.% einer Binderphase,
die mindestens einen Vertreter von Co und Ni umfaßt, und
70 bis 99 Gew.% einer Carbonitridphase, die Carbonitrid von Ti und
einer oder mehreren Arten von Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a
des Periodensystems mit Ausnahme von Ti umfaßt, sind enthalten;
- (b) die mittlere Korngröße der Carbonitridphase
ist 1,5 μm
oder weniger;
- (c) die Form ist eine im wesentlichen flache Platte; und
- (d) Die Biegefestigkeits-Teststücke, die aus zehn Wegwerfspitzen,
einschließlich
der Seitenflächen
der Wegwerfspitzen, herausgeschnitten sind, zeigen einen Weibull-Koeffizienten
von 5 oder höher
für die
Biegefestigkeit.
Der vorerwähnte Weibull-Koeffizient der
Biegefestigkeit wird nach JIS R1625 aus Messungen berechnet, die
nach JIS R1601 für
eine andere als die Form der Teststücke (10 oder mehr Teststücke mit
der Form eines rechteckigen Prismas, das aus der Wegwerfspitze herausgeschnitten
werden kann), die aus der Wegwerfspitze, einschließlich ihrer
Seitenfläche,
herausgeschnitten wurden, durchgeführt wurden.
Dabei haben die nach JIS R1601 definierten
Teststücke
die Beziehung, daß eine
Schnittoberfläche (Länge und
Breite) und Spannweite ("span") während dem
Biegefestigkeitstest im Verhältnis
vertikal:horizontal:Spannweite = 3mm:4mm:30mm ist. Die Seitenfläche (Relieffläche, "relief surface") wird an der Zugoberfläche (gegenüber der
belasteten Oberfläche)
angebracht, die Last wird vom mittleren Teil der Oberseite des Teststücks ausgeübt, wobei
der Abstand (Spannweite) der Träger,
welche die Unterseite (die Zugoberfläche) des Teststücks tragen,
auf 30 mm eingestellt wird, und die Last, unter welcher das Teststück bricht,
wird bestimmt.
Da jedoch die Größe vieler Wegwerfspitzen gering
ist, kann die Größe des Teststücks, die
in JIS R1601 spezifiziert ist, in vielen Fällen nicht genommen werden.
In einem solchen Fall ist die Form des Teststücks die größte rechteckige Säulenform,
die aus der Wegwerfspitze, einschließlich der Seitenfläche (Relieffläche) herausgeschnitten
werden kann, mit einem Verhältnis
von vertikal:lateral:Spannweite = 3:4:30.
Bei anderen Schneidwerkzeugen als
einer Wegwerfspitze, wie beispielsweise einem Fingerfräser und einem
Bohrer, welche von der Schneidkante bis zum Schaftteil aus dem Cermet
gebildet sind, wird das Teststück,
welches dem vorerwähnten
Biegetest unterzogen wird, aus der Wegwerfspitze, einschließlich der
Oberfläche,
herausgeschnitten, wobei das Verhältnis vertikal:lateral:Spannweite
= 3:4:30 ist.
In der aus Cermet gefertigten Wegwerfspitze
gemäß dieser
Ausführungsform
ist die größte Kristallkorngröße, welche
der Bruchursprung werden kann, wie beispielsweise unnormale Körner und
Hohlräume,
die an der Bruchoberfläche
der Wegwerfspitze nach dem Biegefestigkeitstest beobachtet werden,
10 μm (Durchmesser)
oder weniger, vorzugsweise 5 μm
(Durchmesser) oder weniger und mehr bevorzugt 3 μm (Durchmesser) oder weniger.
Dies erhöht
die Biegefestigkeit des Cermets und verbessert die Beständigkeit
der Wegwerfspitze gegen das Absplittern. Im Ergebnis kann der Weibull-Koeffizient
der Wegwerfspitze erhöht
werden und die Streuung des Schneidvermögens der Wegwerfspitze kann
verringert werden.
Es ist bevorzugt, daß das Cermetsubstrat
an seiner Oberfläche
eine an Binderlegierung angereicherte Zone besitzt, wo die Konzentration
der Binderphase (Co-Gehalt + Ni-Gehalt) allmählich ansteigt. Das heißt, das
Cermet hat eine Oberflächenzone
mit Anreicherung der Binderlegierung. Dies ermöglicht es, die zwischen der
Carbonitrid-Beschichtung und dem Cermetsubstrat erzeugte Zugspannung
zu mäßigen und
so die Bindungsfestigkeit zwischen der Carbonitrid-Beschichtung
und dem Cermetsubstrat in hohem Maße zu erhöhen und die Beständigkeit
der Wegwerfspitze gegen das Absplittern zu verbessern.
Um die Wärmeleitfähigkeit der Oberfläche des
Cermetsubstrats auf TiCN-Basis zu erhöhen, wo die Temperatur in Folge
einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit
dazu neigt, hoch zu werden, während
die Bindungsfestigkeit der Carbonitrid-Beschichtung beibehalten
wird, ist es bevorzugt, daß die
Dicke der an Binderlegierung angereicherten Zone in einem Bereich
von 0,01 bis 5 μm
ist und vorzugsweise von 1 bis 3 μm.
Ferner ist es, um die plastische Deformation der Kante des Schneidwerkzeugs
zu unterdrücken,
bevorzugt, daß die
Dicke der an Binderlegierung angereicherten Zone in einem Bereich
von 1 bis 2,5 μm
liegt.
Im Hinblick auf das Sinterverhalten,
die Verschleißfestigkeit
und die Beständigkeit
gegen plastische Deformation ist der Gehalt an Binderphase vorzugsweise
1 bis 30 Gew.%. Wenn der Gehalt an Binderphase weniger als 1 Gew.%
ist, kann ein gewünschtes
Niveau von Festigkeit und Verschleißfestigkeit nicht erzielt werden.
Wenn der Gehalt an Binderphase 30 Gew.% übersteigt, kann die Verschleißfestigkeit
drastisch abfallen. Ein bevorzugter Gehalt an Binderphase ist in
einem Bereich von 4 bis 20 Gew.%.
Das für die erfindungsgemäße Wegwerfspitze
verwendete Cermet hat die Carbonitridphase, die aus Verbundmetall-Carbonitrid
von Ti und mindestens einem Vertreter ausgewählt aus einer Gruppe von Metallen der
Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems mit Ausnahme von Ti, insbesondere
zumindest einem Vertreter, ausgewählt aus W, Zr, V, Ta, Nb und
Mo, besteht. Die Carbonitridphase wird insbesondere vorzugsweise in
Doppelkern- oder Dreifachkern-Struktur verarbeitet, die aus einem
aus Ti(TiCN) gefertigten Kern und einem Randbereich besteht, der
aus einer Verbindung, die aus Ti und mindestens einem Vertreter
von W, Mo, Ta und Nb besteht, gefertigt ist, da dieser Aufbau den
Effekt der Kontrolle des Kornwachstums hat, was es ermöglicht, eine
feine und homogene Struktur des Cermetsubstrats zu bilden und zur
Erhöhung
der Bindefestigkeit mit der Binderphase und der Festigkeit des Cermets
beiträgt.
Erfindungsgemäß kann das
Vorliegen einer geringen Menge mindestens eines Vertreters, ausgewählt aus
Carbidphase und Nitridphase, in der Carbonitridphase zugelassen
werden.
Unter Berücksichtigung der Bindungsfestigkeit
mit der Carbonitrid-Beschichtung, der Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit
und der Unterdrückung
der plastischen Deformation ist es bevorzugt, daß die mittlere Korngröße r1 der Carbonitridphase auf der Oberfläche des
Cermetsubstrats größer ist
als die mittlere Korngröße r2 im Inneren des Cermetsubstrats und es ist
mehr bevorzugt, daß r1 = 0,5 bis 2 μm und r2 =
0,2 bis 1 μm.
Ferner kann das Cermetsubstrat erfindungsgemäß auf seiner
Oberfläche
mit einer Carbonitrid-Beschichtung (nachfolgend als Beschichtung
auf Ti-Basis bezeichnet) mit der Zusammensetzung (Tix,M1-x)(CyN1-y) (worin
M mindestens ein Vertreter von Al, Si und Metallen der Gruppen 4a,
5a und 6a des Periodensystems mit Ausnahme von Ti ist, 0,4 ≤ x ≤ 1, 0 ≤ y ≤ 1) beschichtet
sein. Die Beschichtung auf Ti-Basis wird vorzugsweise direkt über dem
Basismaterial von Cermet ausgebildet. Darüber hinaus ist es bevorzugt, Beschichtung
mit einer Carbonitrid-Beschichtung vorzusehen, die aus (Ti,M1)N
(worin M1 einen Vertreter, ausgewählt aus Al, Si, Zr und Cr bedeutet),
vorzugsweise aus (Tix,Al1-x)
gefertigt ist, um hohe Härte
und hohe Wärmebeständigkeit,
einschließlich
Hochtemperaturstabilität
sicherzustellen.
Außer der Beschichtung auf Ti-Basis
kann die Carbonitrid-Beschichtung
aus einem Vertreter aus Diamant, kubischem Bornitrid, Alumina, Carbid,
Nitrid und Carbonitrid von Zr, Hf, Cr oder Si gefertigt sein.
Zweite Ausführungsform
Das Cermet dieser Ausführungsform
besteht aus 1 bis 30 Gew.% Binderphase, die mindestens einen Vertreter
von Co und Ni umfaßt,
und 70 bis 99 Gew.% einer Carbonitridphase, die Verbundmetall-Carbonitrid von
Ti und mindestens einer Art von Metallen der Gruppen 4a, 5a und
6a des Periodensystems mit Ausnahme von Ti umfaßt. Die Hauptmerkmale des Cermets
sind, daß eine
mittlere Korngröße der Carbonitridphase
1,5 μm oder
weniger, vorzugsweise 0,3 bis 1,0 μm ist, während mindestens 50 %, insbesondere
80 % oder mehr der Bruchursprünge,
die an der Bruchoberfläche
von Biegefestigkeits-Teststücken
beobachtet werden, die aus dem Cermet herausgeschnitten wurden,
nach dem Biegefestigkeitstest aus Hohlräumen bestehen, bei denen ein
Teil oder die gesamte Wandoberfläche
mit einem Beschichtungsfilm bedeckt ist, der aus der Binderphase besteht
(nachfolgend als Binderphasenfilm bezeichnet). Dieser Aufbau ermöglicht es,
daß es
weniger wahrscheinlich wird, daß grobe
Hohlräume,
welche die bedeutendste Ursache von Streuung von Eigenschaften des feinkörnigen Cermets
sind, zerstört
werden, so daß der
Einfluß des
Bruchursprungs im gesinterten Material minimiert wird und so die
Streuung von Eigenschaften des Cermets unterdrückt wird.
Im Ergebnis wird es möglich, daß Biegefestigkeits-Teststücke, die
aus zehn Wegwerfspitzen herausgeschnitten wurden, die aus dem Cermet
als Basismaterial gefertigt sind, Biegefestigkeit mit einem Weibull-Koeffizienten
von 5 oder höher,
vorzugsweise 7 oder höher
und am meisten bevorzugt 10 oder höher, mit geringen Unterschieden
der Eigenschaften zeigen.
Daß heißt, wenn der Bruchursprung
Hohlräume
sind, die an der Wandfläche
mit dem Binderphasenfilm bedeckt sind, kann der Unterschied der
Biegefestigkeit klein gemacht werden und die Eigenschaften des Cermets
werden homogen, weil Hohlräume
schwer zu zerstören
sind. Im Fall, daß der
Bruchursprung unnormale Körner
sind, die durch Kornwachstum erzeugt werden, oder die Wandoberfläche nicht
mit dem Binderphasenfilm bedeckt ist, können die unnormalen Körner oder
Hohlräume
durch eine geringe Last zerstört
werden, was tendenziell zu beträchtlichen
Unterschieden der Biegefestigkeit unter den Teststücken führt, was
eine teilweise inhomogene Eigenschaft des Cermets bedeutet.
Es ist nicht notwendigerweise erforderlich,
daß der
Biegefestigkeitstest des Cermets nach dem JIS-Standard durchgeführt wird.
Während
der Biegefestigkeitstest an Cermet einer beliebigen Form mit einem beliebigen
Verfahren durchgeführt
werden kann, ist es bevorzugt, ein Testverfahren zu verwenden, das
dem 3-Punkt-Biegefestigkeitstest ähnelt, da es ermöglicht,
den Bruchursprung verläßlich zu
identifizieren. Ein Beispiel eines Verfahrens zur Messung der Biegefestigkeit
der Wegwerfspitze ist es, ähnlich
zu dem der ersten Ausführungsform,
eine Messung nach JIS R1601 durchzuführen, außer für eine solche Form des Teststücks, daß die Teststücke in die
Form eines rechteckigen Prismas geschnitten werden, das aus der
Wegwerfspitze einschließlich
seiner Seitenfläche
(Flanke) herausgeschnitten werden kann.
Die Größe der groben Hohlräume, welche
den Bruchursprung ausmachen, die an der Bruchoberfläche der
Wegwerfspitze nach dem Biegefestigkeitstest beobachtet werden, ist
10 μm oder
weniger, vorzugsweise 5 μm
oder weniger und mehr bevorzugt 3 μm oder weniger. Dies erhöht den Weibull-Koeffizienten
der Wegwerfspitze und verringert die Unterschiede des Schneidvermögens der
Wegwerfspitze.
Es ist ebenso bevorzugt, daß die Oberfläche des
Binderphasenfilms der Hohlraumwand, welche der Bruchursprung werden
kann, ein Wellenmuster in einem Abstand von 0,5 μm oder weniger hat, was den
Effekt hat, daß die
Entwicklung von Rissen unterdrückt
wird. Ebenso ist es, um die Bindungsfestigkeit zwischen den Hohlräumen und
dem Binderphasenfilm zu erhöhen
und den Effekt der Unterdrückung
von Rissen zu verbessern, wünschenswert,
daß es
Nadellöcher
gibt, die spärlich
im Binderphasenfilm verteilt sind, und daß es Carbonitridphasen gibt,
die in den Nadellöchern
hervorstehen.
Um die Entwicklung von Rissen zu
unterdrücken,
ist die mittlere Dicke des Binderphasenfilms vorzugsweise 5 μm oder weniger
und mehr bevorzugt 3 μm
oder weniger. Während
der Binderphasenfilm zumindest einen Vertreter von Kobalt und Nickel
enthält,
ist der Gesamtgehalt an Metallelementen, welche die Carbonitridphase
bilden, insbesondere Titan, Wolfram, Molybdän und Chrom, vorzugsweise 1
bis 20 Gew.%, um die Festigkeit des Binderphasenfilms zu erhöhen.
Das Verfahren zur Herstellung der
wegwerfspitze ist im wesentlichen dasselbe wie das der ersten Ausführungsform.
Das heißt,
die Komponenten, welche die Carbonitridphase bilden und aus mindestens
einem Vertreter aus TiCN-Pulver und Carbidpulver, Nitridpulver und
Carbonitridpulver, die mindestens einer Art von Metallen der Gruppen
4a, 5a und 6a des Periodensystems mit Ausnahme von Ti, insbesondere
einen Vertreter, ausgewählt
aus W, Mo, Ta, V, Zr und Nb enthalten, bestehen, und die Komponenten,
welche die Binderphase bilden und mindestens einen Vertreter aus
Co- und Ni-Pulver enthalten, werden gewogen und in vorgegebenen
Anteilen gemischt. Die mittlere Partikelgröße des TiCN-Pulvers, die mittlere
Partikelgröße der Komponenten,
welche die Binderphase bilden, und der Anteil der Komponenten, welche
die Carbonitridphase bilden, und der Komponenten, welche die Binderphase
bilden, können
ebenso im wesentlichen dieselben wie in der ersten Ausführungsform
sein.
Um das Cermet mit der oben beschriebenen
Struktur zu erhalten, wird der Kohlenstoffgehalt in den Komponenten,
welche die Binderphase bilden, so festgelegt, daß er in einen Bereich von 0,02
bis 0,40 Gew.%, vorzugsweise 0,15 bis 0,30 Gew.%, fällt. Wenn
der Kohlenstoffgehalt in dem Komponentenpulver, das die Binderphase
bildet, weniger als 0,02 Gew.% ist, bildet sich der Binderphasenfilm
nicht auf der Wandoberfläche der
Hohlräume
aus, welche im gesinterten Material entstehen, und die Hohlräume können mit
einer geringen Last zerbrochen werden. Wenn der Kohlenstoffgehalt
in dem Komponentenpulver, das die Binderphase bildet, mehr als 0,40
Gew.% ist, entstehen Hohlräume
mit Größen von
200 μm oder
mehr im gesinterten Material, und es treten Unterschiede der Biegefestigkeit
des gesinterten Materials auf, was somit signifikante Unterschiede des
Schneidvermögens
unter den Wegwerfspitzen verursacht.
Ansonsten ist diese Ausführungsform
dieselbe wie die erste Ausführungsform.
Dritte Ausführungsform
Die Wegwerfspitze (Schneidwerkzeug)
dieser Ausführungsform
ist aus Cermet auf TiCN-Basis gefertigt, das aus einer Binderphase,
die mindestens einen Vertreter aus Co und Ni enthält, und
einer Carbonitridphase besteht, die aus Carbonitrid von hauptsächlich Ti
und anderen Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems
besteht, und ist besonders geeignet für Grobschneidearbeiten.
Erfindungsgemäß betrifft die Grobschneidearbeit
die Bearbeitung, insbesondere das Drehen, das unter feuchten oder
trockenen Schneidbedingungen mit einem Vorschub von 0,30 mm pro
Umdrehung oder mehr, Eingriffstiefe ("infeed") von 2,0 mm oder mehr und Schneidgeschwindigkeit
von 250 m/min oder mehr durchgeführt
wird.
Um das Schneidwerkzeug geeignet zu
machen für
solch grobe Schneidarbeiten, ist es wichtig, daß das Cermet auf TiCN-Basis Co und Ni in
einem Gesamtgehalt von 15 bis 22 Gew.% enthält. Wenn der Gehalt an Binderphase
weniger als 15 Gew.% ist, können
die gewünschte
Festigkeit und Schlagfestigkeit nicht erzielt werden. Wenn der Gehalt
an Binderphase mehr als 22 Gew.% ist, verringert sich die Verschleißfestigkeit
drastisch. In beiden Fällen
führt die
Verwendung dieses Materials zur Herstellung eines Werkzeugs für Grobschneidearbeiten
zum Absplittern, zu plastischer Deformation und zum Verschleiß der Schneide
des Werkzeugs und ein ausreichendes Schneidvermögen kann nicht erhalten werden.
Der Gehalt an Co und Ni ist vorzugsweise
in einem Bereich von 16 bis 20 Gew.% und mehr bevorzugt in einem
Bereich von 17 bis 19,5 Gew.%.
Das Cermet enthält 55 bis 80 Gew.% Ti, bezogen
auf den Gesamtgehalt an Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems.
Wenn der Gehalt an Ti weniger als 55 Gew.% ist, kann die für grobe
Schneidarbeiten erforderliche Festigkeit nicht erzielt werden. Wenn
der Gehalt an Ti mehr als 80 Gew.% ist, kann sich die Zähigkeit
verringern, was zu einer niedrigen Schlagfestigkeit während den
groben Schneidarbeiten führt. Der
Gehalt an Ti ist vorzugsweise in einem Bereich von 65 bis 77 Gew.%.
Die Metalle der Gruppen 4a, 5a und
6a des Periodensystems, einschließlich Ti, bilden das Verbundmetall-Carbonitrid
der Carbonitridphase. Die Carbonitridphase ist vorzugsweise in einer
Doppelkern- oder Dreifachkern-Struktur gefertigt, die aus einem
aus TiCN gefertigten Kern und einem Randbereich zusammengesetzt
ist, der aus mindestens einem Vertreter von Verbundcarbid, Verbundnitrid
und Verbundcarbonitrid von Ti und mindestens einer Art von Metallen
der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems, insbesondere W, Mo,
Ta und Nb, gefertigt ist, da dieser Aufbau die Wirkung hat, daß das Kornwachstum
kontrolliert wird, was die Ausbildung einer feinen und homogenen
Struktur des Cermetsubstrats ermöglicht
und zur Erhöhung
der Bindefestigkeit mit der Binderphase und der Festigkeit des Cermets
beiträgt.
Die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase
im mittleren Teil des Schneidwerkzeugs ist in einem Bereich von
0,5 bis 1 μm,
vorzugsweise 0,6 bis 0,9 μm
und mehr bevorzugt von 0,7 bis 0,9 μm. Wenn die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase
kleiner als 0,5 μm
ist, neigt die Carbonitridphase zum Agglomerieren, was in einer
inhomogenen Struktur mit niedriger Schlagfestigkeit und geringer
Härte des
Cermets resultiert, was somit zu einer geringeren Beständigkeit
gegen das Absplittern und einer geringeren Verschleißfestigkeit
des Schneidwerkzeugs führt.
Wenn die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase
größer als
1 μm ist,
verringert sich die Festigkeit des Cermets und die Beständigkeit
der Wegwerfspitze gegen das Absplittern nimmt ab.
Es ist wünschenswert, daß es im
erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug
eine an Binderlegierung angereicherte Zone an der Oberfläche des
Cermets gibt, wo die Konzentration der Binderphase allmählich ansteigt, ähnlich zu
der ersten Ausführungsform.
Die Gegenwart der an Binderlegierung angereicherten Zone ermöglicht es,
die Wärmeleitfähigkeit
der Schneidkante des Schneidwerkzeugs zu erhöhen, um so die Wärmeabgabe
von der Schneidkante zu erhöhen
und so die Beständigkeit
gegen das Absplittern unter rauhen Schneidbedingungen beim groben
Schneiden zu verbessern. Dies erzeugt den weiteren Effekt, daß die bearbeitete
Oberfläche
des Werkstücks
glatter wird, da die Schneidkante eine leichte Deformation in Bezug
auf die Oberfläche
des Werkstücks
erfährt.
Die Dicke der an Binderlegierung angereicherten Zone in der äußeren Schicht
ist vorzugsweise in einem Bereich von 0,01 bis 5 μm, mehr bevorzugt
1 bis 3 μm
und am meisten bevorzugt 1 bis 2,5 μm, als ein Bereich, der das
1,1-fache oder mehr der Binderphase enthält als der mittlere Teil des
Schneidwerkzeugs, um die Wärmeleitfähigkeit
zu erhöhen
und zu verhindern, daß die
Schneidkante des Werkzeugs eine übermäßige plastische
Deformation erfährt.
Unter Berücksichtigung der Bindungsfestigkeit
mit der Carbonitrid-Beschichtung, die später beschrieben wird, der Verbesserung
der Wärmeleitfähigkeit
und der Unterdrückung
plastischer Deformation, ist es bevorzugt, daß die mittlere Kristallkorngröße r1 der Carbonitridphase auf der Oberfläche des
Cermetsubstrats größer ist
als die mittlere Kristallkorngröße r2 der Carbonitridphase im mittleren Teil
des Cermetsubstrats, besonders r1 = 0,5
bis 2 μm.
Ferner kann erfindungsgemäß das Cermetsubstrat
auf seiner Oberfläche
mit einer Carbonitrid-Beschichtung (Beschichtung auf Ti-Basis) mit
der Zusammensetzung (Tix,M1-x)(CyN1-y) (worin M, x und y definiert sind wie
in der ersten Ausführungsform)
beschichtet sein. Die Beschichtung ist vorzugsweise direkt über dem Basismaterial
von Cermet ausgebildet. Darüber
hinaus ist es bevorzugt, daß M
ein Vertreter ist, ausgewählt aus
Al, Si, Zr und Cr und es ist am meisten bevorzugt Al, um eine hohe
Härte und
Wärmebeständigkeit,
einschließlich
Hochtemperaturstabilität,
zu erzielen.
Abgesehen von der Beschichtung auf
Ti-Basis kann die Carbonitrid-Beschichtung eine andere Carbonitrid-Beschichtung
sein, die mindestens einen Vertreter von Diamant, kubischem Bornitrid,
Alumina, Carbid, Nitrid und Carbonitrid von Zr, Hf, Cr oder Si umfaßt.
Um das erfindungsgemäße, aus
Cermet auf TiCN-Basis gefertigte Schneidwerkzeug herzustellen, werden
TiCN-Pulver und mindestens eine Art Pulver, ausgewählt aus
einer Gruppe bestehend aus Carbid, Nitrid und Carbonitrid von Metallen
der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems, gewogen und gemischt, so
daß der
Gehalt an Ti 55 bis 80 Gew.%, insbesondere 65 bis 77 Gew.%, bezogen
auf den Gesamtgehalt an Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems,
als Komponenten, welche die Carbonitridphase bilden, ist. Das Verhältnis N/(C+N)
von Stickstoff (N) zu Kohlenstoff (C) in den Komponenten, welche
die Carbonitridphase bilden, wird so festgelegt, daß es in
einen Bereich von 0,4 bis 0,6 fällt.
Das TiCN-Pulver muß ein feines
Pulver mit einer mittleren Partikelgröße von 0,4 bis 1,0 μm sein. Wenn das
TiCN-Pulver eine mittlere Partikelgröße größer als 1,0 μm besitzt,
ist es schwierig, die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase im
Cermet innerhalb 1,0 μm
zu halten. Wenn die mittlere Partikelgröße des TiCN-Pulvers kleiner
als 0,4 μm
ist, ist es schwierig, die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase
bei 0,5 μm
oder größer zu halten.
Geeigneterweise ist die mittlere
Partikelgröße mindestens
einer Art von Pulver, ausgewählt
aus der Gruppe aus Carbid, Nitrid und Carbonitrid von Metallen der
Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems in einem Bereich von 0,5
bis 2 μm.
Pulver mindestens eines Vertreters
von Ni und Co mit einer mittleren Partikelgröße in einem Bereich von 0,3
bis 4 μm
wird in einem Anteil von 15 bis 22 Gew.% als Komponenten, welche
die Binderphase bilden, zugegeben.
Diese Pulver werden in einer Kugelmühle oder
dergleichen gemischt, mit einem bekannten Formgebungsverfahren,
wie Preßformen
oder Extrusionsformen, in die vorgegebene Form des Schneidwerkzeugs
geformt und der grüne
Preßling
dann gebrannt.
Das Brennen wird vorzugsweise durchgeführt, um
die Carbonitridphase der Kernstruktur auszubilden und das Kornwachstum
der Carbonitridphase zu unterdrücken,
in einem solchen Verfahren, wie der Erhöhung der Temperatur von Raumtemperatur
auf etwa 950°C
mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15°C/min im Vakuum von 0,01 Torr,
anschließende
Erhöhung
der Temperatur auf etwa 1.300°C
mit einer Geschwindigkeit von 1 bis 5°C/min, anschließende Erhöhung der
Temperatur auf ein Level von 1.500 bis 1.600°C mit einer Geschwindigkeit
von 3 bis 15°C/min,
und nach Halten dieser Temperatur für eine Stunde oder weniger
wird die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15°C/min auf
Raumtemperatur verringert.
Um eine an Binderphase angereicherte
Zone unter den zuvor beschriebenen Brennbedingungen auf der Oberfläche des
Cermets auszubilden, ist es bevorzugt, den Schritt der Erhöhung der Temperatur
von Raumtemperatur auf einen Level von 1.250 bis 1.350°C in Stickstoffgasatmosphäre von 0,1
bis 0,3 kPa durchzuführen,
nur den Schritt der Erhöhung
der Temperatur von einem Level von 1.250 bis 1.350°C auf einen
Level von 1.500 bis 1.600°C
in Vakuum von 0,01 Torr oder niedriger, um bei einer Temperatur
von 1.500 bis 1.600°C zu
brennen, durchzuführen
und die Temperatur mit einer Geschwindigkeit von 10 bis 15°C/min im
Vakuum von 0,01 Torr oder darunter auf Raumtemperatur zu erniedrigen.
Das Cermet auf TiCN-Basis, das mit
dem zuvor beschriebenen Verfahren hergestellt wurde, kann mit der
Beschichtung, die durch ein Verfahren der chemischen Abscheidung
aus der Dampfphase (CVD-Verfahren) oder ein Verfahren der physikalischen
Abscheidung aus der Dampfphase (PVD-Verfahren), wie Metallaufdampfen, Ionenplattieren
oder Dampfabscheidung, gebildet ist, beschichtet werden.
Vierte Ausführungsform
Die Wegwerfspitze (Schneidwerkzeug)
dieser Ausführungsform
wird aus Cermet auf TiCN-Basis gefertigt, das aus einer Binderphase,
die mindestens einen Vertreter von Co und Ni einschließt, und
einer Carbonitridphase, die Carbonitrid hauptsächlich von Ti und anderen Metallen
der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems umfaßt, besteht.
Die Wegwerfspitze ist für
die Endbearbeitung geeignet.
Eine erfindungsgemäße Endbearbeitung
betrifft die Bearbeitung, insbesondere das Drehen, das unter feuchten
oder trockenen Schneidbedingungen durchgeführt wird, mit einem Vorschub
von 0,01 bis 0,25 mm pro Umdrehung, einer Eingriffstiefe von 0,01
bis 1,8 mm und einer Schneidgeschwindigkeit von 50 bis 500 m/min.
Um ein Schneidwerkzeug geeignet zu
machen für
die Endbearbeitung, ist es wichtig, daß das Cermet auf TiCN-Basis Co
und Ni in einem Gesamtgehalt von 4 bis 14 Gew.% enthält. Wenn
der Gehalt an Binderphase weniger als 4 Gew.% ist, sind Festigkeit
und Schlagfestigkeit tendenziell niedriger. Wenn der Gehalt an Binderphase
mehr als 14 Gew.% ist, verringert sich die Verschleißfestigkeit
bei der Endbearbeitung drastisch. In beiden Fällen führt die Verwendung dieses Materials
zur Herstellung von Werkzeugen für
die Endbearbeitung zum Absplittern oder zur plastischen Deformation
der Schneide des Werkzeugs, was zum Verschleiß führt und ein ausreichendes Schneidvermögen kann
nicht erhalten werden. Der Gehalt an Co und Ni ist vorzugsweise im
einem Bereich von 5 bis 12 Gew.% und mehr bevorzugt in einem Bereich
von 6 bis 10 Gew.%, um das Werkstück mit einer glatteren Oberfläche endzubearbeiten.
Es ist wichtig, daß das Cermet
55 bis 80 Gew.% Ti in einer Menge, bezogen auf den Gesamtgehalt
an Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems, enthält. Wenn
der Gehalt an Ti weniger als 55 Gew.% ist, kann die für die Endbearbeitung
erforderliche Festigkeit nicht erhalten werden. Wenn der Gehalt
an Ti mehr als 80 Gew.% ist, nimmt die Zähigkeit ab, was zu einer geringen
Schlagfestigkeit bei der Hochgeschwindigkeits-Endbearbeitung führt, bei
der die durch das Bearbeiten erzeugte Wärme ein Problem darstellt. Der
Gehalt an Ti ist vorzugsweise in einem Bereich von 65 bis 77 Gew.%,
um die Oberflächengüte des Werkstücks zu verbessern.
Die Metalle der Gruppen 4a, 5a und
6a des Periodensystems, einschließlich Ti, bilden das Verbundmetall-Carbonitrid
der Carbonitridphase. Die Carbonitridphase ist vorzugsweise in Doppelkern-
oder Dreifachkern-Struktur verarbeitet, die aus (1) einem aus TiCN
gefertigten Kern und (2) einem aus mindestens einem Vertreter von
Carbid, Nitrid und Carbonitrid von Ti und mindestens einem Vertreter
der Metallen der Gruppen 4a, 5a und 6a des Periodensystems, insbesondere
mindestens einem Vertreter von W, Mo, Ta und Nb, gefertigten Randbereich,
da dieser Aufbau den Effekt hat, daß das Kornwachstum kontrolliert
wird, was die Ausbildung einer feinen und homogenen Struktur des
Cermetsubstrats ermöglicht
und zur Erhöhung
der Festigkeit der Bindung mit der Binderphase und der Festigkeit
des Cermets beiträgt.
Die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase
im mittleren Teil des Cermets ist in einem Bereich von 0,5 bis 1 μm, vorzugsweise
0,6 bis 0,9 μm
und mehr bevorzugt 0,7 bis 0,9 μm.
Wenn die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase
kleiner als 0,5 μm
ist, neigt die Carbonitridphase zum Agglomerieren, was zu einer
inhomogenen Struktur mit geringerer Schlagfestigkeit und geringerer
Härte des
Cermets führt
und so zur geringeren Beständigkeit
des Schneidwerkzeugs gegen das Absplittern und geringerer Verschleißfestigkeit führt. Wenn
die mittlere Kristallkorngröße der Carbonitridphase
größer als
1 μm ist,
nimmt die Festigkeit des Cermets ab und die Beständigkeit der Wegwerfspitze
gegen das Absplittern verringert sich.
Es ist wünschenswert, daß es im
erfindungsgemäßen Schneidwerkzeug
eine Oberflächenschicht
gibt, wo sich die Konzentration von metallischem Wolfram allmählich vom
Inneren des gesinterten Cermets zur Oberfläche hin erhöht. Die Gegenwart einer solchen
Oberflächenschicht
ermöglicht
es, die Wärmeleitfähigkeit an
der Oberfläche
zu erhöhen
und so die Abfuhr von Wärme,
die durch die Bearbeitung erzeugt wird, zu steigern und die thermische
Ausdehnung und den Schrumpfungszyklus der Schneidkante zu unterdrücken und
zu verhindern, daß sich
durch den thermischen Zyklus Risse bilden. Dieser Aufbau ist besonders
wirksam für
die Hochgeschwindigkeits-Endbearbeitung und das Schneiden eines
schwer zu schneidenden Metalls, bei dem viel Wärme erzeugt wird.
Die Tiefe der Oberflächenschicht
ist vorzugsweise 30 bis 60 μm,
um die bei der Bearbeitung erzeugte Wärme zufriedenstellend abzuführen, und
mehr bevorzugt 30 bis 45 μm,
um die thermische Ausdehnung zu minimieren.
Unter Berücksichtigung der Bindefestigkeit
mit der später
beschriebenen Carbonitrid-Beschichtung, der Verbesserung der Wärmeleitfähigkeit
und der Unterdrückung
plastischer Deformation ist es bevorzugt, daß die mittlere Kristallkorngröße r1 der Carbonitridphase auf der Oberfläche des
Cermetsubstrats größer ist
als die mittlere Kristallkorngröße r2 der Carbonitridphase im mittleren Teil
des Cermetsubstrats, besonders r1 = 0,5
bis 2 μm.
Darüber hinaus ist es bevorzugt,
daß das
Cermetsubstrat auf seiner Oberfläche
mit einer Carbonitrid-Beschichtung (Beschichtung auf Ti-Basis) mit
der Zusammensetzung (Tix,M1-x)(CyN1-y) (worin M, x und y wie zuvor beschrieben
definiert sind) beschichtet ist. Die Beschichtung ist vorzugsweise
direkt über
dem Basismaterial des Cermets ausgebildet.
Die Carbonitrid-Beschichtung kann
außer
der Beschichtung auf Ti-Basis aus einer anderen Carbonitrid-Beschichtung
gefertigt sein, die mindestens einen Vertreter von Diamant, kubischem
Bornitrid, Alumina, Carbid, Nitrid und Carbonitrid von Zr, Hf, Cr
oder Si umfaßt.
Die aus dem Cermet auf TiCN-Basis
gefertigte Wegwerfspitze dieser Ausführungsform kann ähnlich wie
die dritte Ausführungsform
hergestellt werden, abgesehen davon, daß 4 bis 14 Gew.% mindestens
eines Vertreters von Ni- und Co-Pulver zugegeben werden.