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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Hartmetallwerkzeug für die spanende
Metallbearbeitung oder die Metallumformung, welches durch Sintertechniken
hergestellt ist. Spezieller betrifft die Erfindung ein Hartmetallwerkzeug,
welches durch Sintertechniken hergestellt wird, wobei zwei unterschiedliche
Mikrostrukturzonen mit komplementären Eigenschaften vorliegen.
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In
Hartmetallen haben die Korngröße sowie
der Binderphasen-(z. B. Kobalt-)Gehalt jeweils einen Einfluß auf die
Leistungsfähigkeit
des Verbundstoffs. Beispielsweise führt eine kleinere oder feinere
Korngröße des Wolframcarbids
zu einem verschleißbeständigeren
Material. Eine Steigerung des Kobaltgehalts führt typischerweise zu einer
Steigerung der Zähigkeit.
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Hartmetalle
mit einer feinen Korngröße werden
durch die Aufnahme von Kornverfeinerem in das anfängliche
Pulvergemisch hergestellt. Ein solches Hartmetall hat in seiner
gesamten Mikrostruktur eine feine Korngröße. Ein Hartmetall mit einer
groben Korngröße wird
durch Sintern ohne die Aufnahme irgendwelcher Kornverfeinerer hergestellt,
da in einem Hartmetall, wie einem WC-Co-Verbundstoff, die WC-Körner dazu
neigen, während
des Sinterns gröber
zu werden. Ein solches Hartmetall hat in seiner gesamten Mikrostruktur
eine grobe Korngröße. Es versteht
sich, daß diese
harten Körper
eine insgesamt einheitliche Mikrostruktur haben.
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Hartmetallprodukte
werden weithin in Werkzeugen für
die Metallbearbeitung sowie für
verschiedene Kaltformungsvorgänge
von Materialien, wie Stählen,
Kupferlegierungen, Verbundstoffmaterialien usw., verwendet. Beispiele
des letztgenannten Werkzeugtyps sind Drahtziehwerkzeuge, bei denen
es sich um einen Hartmetallstift handelt, der üblicherweise in einen Stahl- oder Metallhalter
eingesetzt wird. Solche Werkzeuge sollten eine harte und verschleißbeständige Oberflächenzone
haben, die auch die folgenden zusätzlichen Eigenschaften aufweisen
sollte: gute Wärmeleitfähigkeit,
kleiner Reibungskoeffizient, d. h. sie kann selbstschmierend sein
oder die Schmierung mit einem Kühlmittel
unterstützen,
gute Korrosionsbeständigkeit,
Beständigkeit
gegen die Bildung von Mikrorissen und hohe Zähigkeit.
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Hartmetallkörper mit
wenigstens zwei verschiedenen Mikrostrukturzonen sind auf dem Gebiet
bekannt. Beispielsweise sind Bohrer mit einem Kern aus einer zähen Hartmetallqualität und einer
Beschichtung aus einer verschleißbeständigeren Qualität in der
EP-A-951 576 offenbart.
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Die
EP-A-194 018 betrifft
ein Drahtziehwerkzeug, das aus einer mittleren Schicht mit grobkörnigen Wolframcarbidteilchen
und einer peripheren Schicht mit feinkörnigeren Wolframcarbidteilchen
besteht. Anfangs haben die Schichten den gleichen Kobaltgehalt.
Nach dem Sintern ist der Kobaltgehalt in der grobkörnigen Schicht
in der Mitte reduziert.
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Die
EP-A-257 869 offenbart
eine Gesteinsbohrkrone, die aus einem verschleißbeständigen Spitzenabschnitt und
einem zähen
Kern ausgebildet ist. Der Spitzenabschnitt besteht aus einem Pulver
mit geringem Co-Gehalt und einer feinen WC-Korngröße, und
der Kernabschnitt besteht aus einem Pulver mit hohem Co-Gehalt und
groben WC-Körnern. Über den
Co-Gehalt in den beiden Abschnitten nach dem Sintern wird nichts
offenbart. Auch in diesem Fall ist jedoch der Co-Gehalt in dem grobkörnigen Abschnitt
zugunsten des Co-Gehalts in der feinkörnigen Schicht reduziert. Eine ähnliche
Offenbarung ist in der
US 4,359,335 zu
finden.
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Ein
alternativer Ansatz wird in der
US
4,843,039 offenbart, welche Hartmetallkörper bevorzugt für Schneidwerkzeugeinsätze für die Metallbearbeitung
offenbart. Die Körper
umfassen einen Kern aus Hartmetall, welcher Eta-Phase enthält, umgeben
von einer Oberflächenzone
aus Hartmetall, die frei von Eta-Phase ist und einen geringen Gehalt
an Kobalt in der Oberfläche
und einen höheren
Gehalt an Kobalt neben der Eta-Phasen-Zone aufweist. Die
US 4,743,515 ist ähnlich,
betrifft jedoch Gesteinsbohren und Mineralschneiden.
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Die
US 5,623,723 offenbart ein
Verfahren zur Herstellung eines Hartmetallkörpers mit einer verschleißbeständigen Oberflächenzone.
Das Verfahren umfaßt
die folgenden Stufen: Bereitstellen eines Preßkörpers aus Hartmetall, Plazieren
eines Pulvers aus Kornverfeinerer auf wenigstens einen Anteil der
freiliegenden Oberfläche
des Preßkörpers und
Hitzebehandeln des Preßkörpers und
des Kornverfeinererpulvers, so daß der Kornverfeinerer in Richtung
der Mitte des ungesinterten Preßkörpers diffundiert,
wobei von der freiliegenden Oberfläche aus, auf der der Kornverfeinerer
plaziert war, nach innen eine Oberflächenzone gebildet wird und eine
innere Zone gebildet wird. Im Ergebnis wird ein Hartmetallkörper erhalten,
der eine Oberflächenzone
aufweist, welche eine Korngröße hat,
die kleiner ist, jedoch einen Co-Gehalt hat, der höher ist
als derjenige des inneren Anteils des Körpers. Das bedeutet, daß die erhöhte Verschleißbeständigkeit,
die als Ergebnis der kleineren WC-Korngröße erhalten wird, in gewissem
Umfang durch die Steigerung des Co-Gehalts verloren wird.
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Daher
besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, ein Hartmetallwerkzeug
mit einer Oberflächenzone
mit geringem Binderphasengehalt und feiner WC-Korngröße und somit
hoher Verschleißbeständigkeit
sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben bereitzustellen.
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Es
wurde nun überraschend
herausgefunden, daß es
möglich
ist, aus einem einzelnen Gemisch aus Wolframcarbid und Binderphase
einen Hartmetallkörper
mit einem Oberflächenanteil
mit einer kleineren Korngröße und geringerem
Kobaltgehalt als im inneren Anteil zu erhalten.
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1 ist
ein Diagramm, welches die Härte
(HV3) und den Kobaltgehalt gegenüber
dem Abstand von der Kante in einem Einsatz gemäß der Erfindung zeigt.
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2 ist
ein Diagramm, welches den Chromgehalt gegenüber dem Abstand von der Kante
in einem Einsatz gemäß der Erfindung
zeigt.
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3 ist
eine Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand
von 100 μm
von der Kante (FEG-SEM, 20000x, BSE-Modus) in einem Einsatz gemäß der Erfindung
zeigt.
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4 ist
eine Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand
von 3 mm von der Kante (FEG-SEM, 20000x, BSE-Modus) in einem Einsatz
gemäß der Erfindung
zeigt.
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5 ist
ein Diagramm, welches den Kobaltgehalt gegenüber dem Abstand von der zuvor
mit Cr3C2 beschichteten
Oberfläche
und auch den Chromgehalt gegenüber
dem Abstand von der zuvor mit Cr3C2 beschichteten Oberfläche in einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung zeigt.
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6 ist
eine Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand
von 100 μm
von der Oberfläche,
wo das Cr3C2-Pulver
plaziert war, zeigt (FEG-SEM, 15000x, BSE-Modus).
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7 ist
eine Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand
von 3 mm von der Oberfläche,
wo das Cr3C2-Pulver
plaziert war, zeigt (FEG-SEM, 15000x, BSE-Modus).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird ein Hartmetallwerkzeug für die spanende Metall bearbeitung oder
die Metallumformung bereitgestellt, welches harte Bestandteile in
einer Binderphase aus Co und/oder Ni umfaßt, die wenigstens einen Oberflächenanteil
mit einer Dicke von 0–2000 μm, bevorzugt
5–1200 μm, bevorzugter
10–800 μm, am meisten
bevorzugt 10–300 μm, und einen
inneren Anteil umfaßt,
wobei in dem Oberflächenanteil
die Korngröße kleiner
ist als in dem inneren Anteil und der Binderphasengehalt geringer
ist als derjenige im inneren Anteil und der Cr-Gehalt höher ist
als derjenige im inneren Anteil. Spezieller beträgt der Binderphasengehalt des
Oberflächenanteils < 1, bevorzugt < 0,92, bevorzugter < 0,85 des Binderphasengehalts im
inneren Anteil, und die WC-Korngröße des Oberflächenanteils
beträgt < 1, bevorzugt < 0,9, bevorzugter < 0,8 der WC-Korngröße im inneren
Anteil. Vorzugsweise enthält
der Oberflächenanteil
Cr, so daß das
Verhältnis zwischen
dem Parameter A = ((Gew.-% Cr/Gew.-% Binderphase) + 0,01) im Oberflächenanteil
und dem Parameter B = ((Gew.-% Cr/Gew.-% Binderphase) + 0,01), entnommen
an dem Teil des Körpers,
der durch den geringsten Cr-Gehalt gekennzeichnet ist, A/B > 1,5, bevorzugt A/B > 3,0 ist.
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In
einer ersten Ausführungsform
liegt die WC-Korngröße der Oberflächenzone
im Submikrometerbereich.
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In
einer zweiten Ausführungsform
beträgt
die WC-Korngröße des inneren
Anteils 1–3 μm.
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In
einer dritten Ausführungsform
ist die Zusammensetzung des Hartmetalls WC + Co mit einem Binderphasengehalt > 1,5 Gew.-%, bevorzugt > 5 Gew.-%, jedoch < 25 Gew.-%, bevorzugt < 15 Gew.-%.
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In
einer vierten Ausführungsform
enthält
das Hartmetall zusätzlich
0–30,
bevorzugt 0,2–16,
am meisten bevorzugt 0,4–9
Vol.-% γ-Phase.
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In
einer fünften
Ausführungsform
ist das Hartmetallwerkzeug ein Schneidwerkzeugeinsatz für die Metallbearbeitung.
Für den
Fachmann auf dem Gebiet ist es offensichtlich, daß die Erfindung
auch auf andere Hartmetallschneidwerkzeuge, wie Schaftfräser und
Bohrer, angewandt werden kann.
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In
einer sechsten Ausführungsform
ist das Hartmetallwerkzeug ein Kaltformungswerkzeug. Weitere Verwendungsbeispiele
von Hartmetall in Formungsanwendungen stammen aus so verschiedenen
Gebieten wie dem Formen von Getränkedosen,
Bolzen, Nägeln
und anderen Anwendungen, die einem Fachmann auf dem Gebiet bekannt
sind.
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Alle
diese Ausführungsformen
können
Kornverfeinerer, wie VC und Cr3C2, enthalten.
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Das
Hartmetallwerkzeug kann weiterhin mit einer verschleißbeständigen Beschichtung
versehen werden, wie sie auf dem Gebiet bekannt ist und die eine
Dicke von bevorzugt 1–40 μm, bevorzugter
1–15 μm hat.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Hartmetallkörpers
für die spanende
Metallbearbeitung oder die Metallumformung, wie z. B. einen Schneidwerkzeugeinsatz
für die
spanabhebende Bearbeitung oder ein Kaltformungswerkzeug, mit einer
verschleißbeständigen Oberflächenzone, wobei
das Verfahren die folgenden Stufen umfaßt:
- – Bereitstellen
eines Preßkörpers aus
Hartmetall, hergestellt aus einem einzelnen Pulver, welches Pulver, die
harte Bestandteile bilden, gegebenenfalls Kornverfeinerer, wie VC
und Cr3C2, und Binderphase
aus Co und/oder Ni umfaßt,
- – Plazieren
eines Pulvers aus Kornverfeinerer auf wenigstens einem Anteil der
freiliegenden Oberfläche des
Preßkörpers durch
Eintauchen, Sprühen,
Anstreichen, Aufbringen eines dünnen
Bandes oder auf andere Weise, wobei der Kornverfeinerer, der vorzugsweise
irgendein Chromcarbid (Cr3C2,
Cr23C6 und Cr7C3 oder Gemische
davon) oder ein Gemisch aus Chrom und Kohlenstoff oder anderen Verbindungen,
die Chrom und Kohlenstoff und/oder Stickstoff enthalten, ist.
- – Sintern
des Preßkörpers und
des Kornverfeinererpulvers, so daß der Kornverfeinerer von der
(den) Oberfläche(n),
auf der (denen) Kornverfeinerer plaziert war, weg diffundiert, wobei
eine Gradientenzone entsteht, die durch einen geringeren Kobaltgehalt,
einen höheren
Chromgehalt und einen geringeren WC-Gehalt im Vergleich zum inneren
Anteil gekennzeichnet ist,
- – gegebenenfalls
Aufgeben eines isostatischen Gasdrucks während der finalen Sinterstufe,
um einen dichten Körper
zu erhalten,
- – gegebenenfalls
Reduzieren der Dicke des Oberflächenanteils
unter Verwendung von Schleifen oder irgendeinem anderen mechanischen
Verfahren,
- – gegebenenfalls
Entfernen unerwünschter
Carbide und Graphite von der Oberfläche unter Verwendung von Schleifen
oder irgendeinem anderen mechanischen Verfahren,
- – gegebenenfalls
Abscheiden einer verschleißbeständigen Beschichtung,
wie sie auf dem Gebiet bekannt ist,
- – falls
das Werkzeug ein Schneideinsatz ist, gegebenenfalls Durchführen einer
Kantenbehandlung, wie sie auf dem Gebiet bekannt ist.
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Der
Kohlenstoffgehalt des Hartmetallpreßkörpers soll unter Berücksichtigung
des Kohlenstoffbeitrags aus dem aufgebrachten Chromcarbid bestimmt
werden. Im Falle von γ-Phase
enthaltendem Hartmetall muß die
Löslichkeit
von Chrom in der γ-Phase
ausgeglichen werden. Es können
auch Preßkörper verwendet
werden, die zu einer Eta-Phase enthaltenden Mikrostruktur führen würden. Das
Sintern soll für
eine optimale Zeitdauer durchgeführt
werden, um die gewünschte
Struktur und einen Körper
mit geschlossenen Poren, bevorzugt einen dichten Körper, zu
erhalten. Diese Zeitdauer ist abhängig von der Korngröße von WC
und der Zusammensetzung des Hartmetalls und kann daher nicht näher definiert
werden. Es liegt im Bereich der Kenntnisse des Fachmanns auf dem
Gebiet, zu bestimmen, ob die erforderliche Struktur erhalten wurde,
und die Sinterbedingungen gemäß der vorliegenden
Beschreibung zu modifizieren. Falls notwendig, kann der Körper bei
einer niedrigeren HIP-Temperatur im Vergleich zur Sintertemperatur
und bei einem Druck von 1–100
MPa nachträglich
HIP-behandelt werden.
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Alternativ
wird das Kornverfeinererpulver auf einem gesinterten Körper plaziert,
der anschließend
bei einer Temperatur, die höher
ist als diejenige für
das Vorsintern, hitzebehandelt wird, um die gewünschte Struktur zu erhalten.
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Beispiel 1
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Gepreßte Hartmetallpreßkörper des
Modells B-SNGN120408 wurden wie folgt hergestellt: Ungesinterte
Preßkörper wurden
aus einem Pulver mit der Zusammensetzung 90 Gewichts-% WC und 10
Gewichts-% Co gepreßt.
Das WC-Rohmaterial war feinkörnig
mit einer mittleren Korngröße von 0,25 μm (FSSS).
Die Spanflächen
wurden mit einer Cr3C2 enthaltenden
dünnen
Schicht (0,02 g Cr3C2/cm2) beschichtet. Danach wurden die Preßkörper bei
1370°C für 30 Minuten
gesintert, und anschließend
wurde der äußere 1 mm
tiefe Anteil mittels Schleifen entfernt. Ein Querschnitt eines gesinterten
und geschliffenen Rohlings wurde untersucht. 1 zeigt
ein Diagramm der Härte
und des Kobaltgehalts gegenüber
dem Abstand von der Kante. Der Kobaltgehalt ist in der Nähe der Kante
am geringsten und nimmt mit zunehmendem Abstand zu, während die
Härte in
der Nähe
der Kante am größten ist
und mit dem Abstand abnimmt. 2 zeigt
ein Diagramm des Chromgehalts gegenüber dem Abstand von der Kante.
Der Chromgehalt ist in der Nähe
der Kante am höchsten
und nimmt mit dem Abstand ab. Die Kobalt- und Chromgehalte wurden
unter Verwendung von EPMA (Elektronensonden-Mikroanalysator) gemessen. 3 ist
eine Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand von
100 μm von
der Kante zeigt (FEG-SEM, 20000x, BSE-Modus). 4 ist
eine Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand
von 3 mm von der Kante zeigt (FEG-SEM, 20000x, BSE-Modus). Die WC-Korngröße 100 μm von der
Kante und 3 mm von der Kante wurde mit 0,28 μm bzw. 0,36 μm gemessen (arithmetischer Mittelwert
von Werten der linearen Schnittpunkte).
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Beispiel 2
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Gepreßte Hartmetallpreßkörper des
Modells B-SNGN120408 wurden wie folgt hergestellt: Ungesinterte
Preßkörper wurden
aus einem Pulver mit der Zusammensetzung 94 Gewichts-% WC und 6
Gewichts-% Co gepreßt.
Das WC-Rohmaterial war relativ feinkörnig mit einer mittleren Korngröße von 0,25 μm (FSSS).
Die Spanflächen
wurden mit 0,007 g/cm2 Cr3C2 beschichtet.
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Die
gepreßten
Preßkörper mit
Cr
3C
2-Schichten
wurden bei 1350°C
für 30
Minuten gesintert und bei 1300°C
und 6 MPa für
30 Minuten nachträglich
HIP-behandelt. Ein Querschnitt eines gesinterten Rohlings wurde
untersucht. Auf der Oberfläche
wurde kein Cr
3C
2 beobachtet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt HV3, den Kobaltgehalt, den Chromgehalt
und die WC-Korngröße für dieses
Beispiel:
HV3
100 μm von
der Kante | 1720 |
HV3
3 mm von der Kante | 1520 |
|
Co-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 4,0 |
Co-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | 6,5 |
|
Cr-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 0,7 |
Cr-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | < 0,05 |
|
WC-Korngröße 100 μm von der
Kante, μm | 0,7 |
WC-Korngröße 3 mm
von der Kante, μm | 0,9 |
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Beispiel 3
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Gepreßte Hartmetallpreßkörper des
Modells B-SNGN120408 wurden wie folgt hergestellt: Ungesinterte
Preßkörper wurden
aus einem Pulver mit der Zusammensetzung 90 Gewichts-% WC und 10
Gewichts-% Co gepreßt.
Die Spanflächen
wurden mit einer Cr
3C
2 enthaltenden
dünnen
Schicht (0,01 g Cr
3C
2/cm
2) beschichtet. Danach wurden die Preßkörper bei
1370°C für 30 Minuten
gesintert. Ein Querschnitt eines gesinterten Rohlings wurde untersucht.
Auf der Oberfläche
wurde kein Cr
3C
2 beobachtet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt HV3, den Kobaltgehalt, den Chromgehalt
und die WC-Korngröße für dieses
Beispiel:
HV3
100 μm von
der Kante | 1450 |
HV3
3 mm von der Kante | 1280 |
|
Co-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 7,5 |
Co-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | 11 |
|
Cr-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 0,4 |
Cr-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | < 0,05 |
|
WC-Korngröße 100 μm von der
Kante, μm | 1,1 |
WC-Korngröße 3 mm
von der Kante, μm | 1,4 |
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Beispiel 4
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Gepreßte Hartmetallpreßkörper des
Modells B-SNGN120408 wurden wie folgt hergestellt: Ungesinterte
Preßkörper wurden
aus einem Pulver mit der Zusammensetzung 90 Gewichts-% WC und 10
Gewichts-% Co gepreßt.
Das WC-Rohmaterial war feinkörnig
mit einer mittleren Korngröße von 0,25 μm (FSSS).
Die Spanflächen
wurden mit einer Cr
3C
2 enthaltenden
dünnen
Schicht (0,018 g Cr
3C
2/cm
2) beschichtet. Danach wurden die Preßkörper bei
1410°C für 60 Minuten
gesintert. Ein Querschnitt eines gesinterten Rohlings wurde untersucht.
Auf der Oberfläche
wurde kein Cr
3C
2 beobachtet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt HV3, den Kobaltgehalt, den Chromgehalt
und die WC-Korngröße für dieses
Beispiel:
HV3
100 μm von
der Kante | 1750 |
HV3
4 mm von der Kante | 1480 |
|
Co-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 9,0 |
Co-Gehalt
4 mm von der Kante, Gew.-% | 10,5 |
|
Cr-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 0,5 |
Cr-Gehalt
4 mm von der Kante, Gew.-% | 0,1 |
|
WC-Korngröße 100 μm von der
Kante, μm | 0,32 |
WC-Korngröße 4 mm
von der Kante, μm | 0,58 |
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Beispiel 5
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Gepreßte Hartmetallpreßkörper des
Modells B-SNGN120408 wurden wie folgt hergestellt: Ungesinterte
Preßkörper wurden
aus einem Pulver mit der Zusammensetzung 94 Gewichts-% WC und 6
Gewichts-% Co gepreßt.
Das WC-Rohmaterial lag im Submikrometerbereich. Die gepreßten Preßkörper wurden
bei 1370°C gesintert.
Die gesinterten Rohlinge wurden zum Modell SNKN1204 EN geschliffen
und mit einem dünnen, Cr
3C
2 enthaltenden
Band (0,01 g/cm
2) auf der Freifläche beschichtet
und bei 1390°C
für 15
Minuten erneut gesintert. Ein Querschnitt eines gesinterten Rohlings
wurde untersucht. Auf der Oberfläche
wurde kein Cr
3C
2 beobachtet.
Die nachfolgende Tabelle zeigt HV3, den Kobaltgehalt, den Chromgehalt
und die WC-Korngröße für dieses
Beispiel:
HV3
100 μm von
der Kante | 1820 |
HV3
3 mm von der Kante | 1700 |
|
Co-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 5,0 |
Co-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | 6,5 |
|
Cr-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 0,22 |
Cr-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | < 0,05 |
|
WC-Korngröße 100 μm von der
Kante, μm | 0,4 |
WC-Korngröße 3 mm
von der Kante, μm | 0,6 |
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Beispiel 6
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Gepreßte Hartmetallpreßkörper des
Modells B-SNGN120408 wurden wie folgt hergestellt: Ungesinterte
Preßkörper wurden
aus einem Pulver mit der Zusammensetzung 77 Gewichts-% WC, 6 Gewichts-%
TaC, 2 Gewichts-% NbC, 4 Gewichts-% TiC und 11 Gewichts-% Co gepreßt. Die
Preßkörper wurden
mit einem dünnen,
Cr
3C
2 enthaltenden
Band (0,02 g/cm
2) beschichtet und bei einer
Sintertemperatur von 1370°C
für 30
Minuten gesintert und danach bei 1200°C und 100 MPa für 60 Minuten
HIP-behandelt. Der Kobaltgehalt und die WC-Korngröße waren
in der Nähe
der Kante im Vergleich zum Inneren bedeutend kleiner, wie durch
die nachfolgenden HV3-Werte
verifiziert wurde:
HV3
100 μm von
der Kante | 1470 |
HV3
3 mm von der Kante | 1300 |
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Beispiel 7
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Einsätze wurden
wie folgt hergestellt:
Zusammensetzung: 91,6 Gewichts-% WC
+ 0,23 Gewichts-% TaC + 0,16 Gewichts-% NbC + 8,0 Gewichts-% Co
Modell:
CNMG120408-QM
Sintertemperatur: 1370°C
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Die
Einsätze
erhielten eine abgerundete Schneidkante und wurden danach in zwei
Varianten aufgeteilt. Variante A wurde gemäß der Erfindung auf der Spanfläche mit
Cr3C2 unter Verwendung
einer Anstreichtechnik beschichtet (0,01 g/cm2).
Variante B wurde nicht mit Cr3C2 beschichtet.
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Während der
restlichen Herstellung wurden die beiden Varianten zusammen und
in der gleichen Weise behandelt, was erneutes Sintern bei 1390°C für 15 Minuten,
Strahlen, Reinigen und Beschichten mit einer 4 μm dicken TiAlN PVD-Schicht umfaßte. Querschnitte
jeder Variante wurden untersucht. Zwischen der TiAlN-Schicht und
dem Hartmetallmaterial auf Variante A wurde kein Cr
3C
2 beobachtet. Die nachfolgende Tabelle zeigt
den Kobaltgehalt, den Chromgehalt und die WC-Korngröße für dieses
Beispiel:
| Variante
A | Variante
B |
Co-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 7,0 | 8,0 |
Co-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | 8,5 | 8,0 |
|
Cr-Gehalt
100 μm von
der Kante, Gew.-% | 0,2 | < 0,05 |
Cr-Gehalt
3 mm von der Kante, Gew.-% | < 0,05 | < 0,05 |
|
WC-Korngröße 100 μm von der
Kante, μm | 0,55 | 0,7 |
WC-Korngröße 3 mm
von der Kante, μm | 0,7 | 0,7 |
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Die
Einsätze
wurden in einem speziell ausgestalteten Plandrehvorgang getestet,
um die Beständigkeit gegen
plastische Verformung zu vergleichen, wie folgt:
Werkstück: Inconel
718
Schnittiefe: 1 mm
Vorschub: 0,25 mm/U.
Schneidgeschwindigkeit:
80–140
m/Min.
Ergebnis (maximale Schneidgeschwindigkeit, um plastische
Verformung unter 0,25 mm zu halten):
Variante A: 120 m/Min.
Variante
B: 100 m/Min.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß die
Behandlung von Variante A gemäß der Erfindung
die beste Beständigkeit
gegen plastische Verformung ergibt.
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Beispiel 8
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Gepreßte Hartmetallpreßkörper wurden
wie folgt hergestellt: Ein zylindrischer ungesinterter Preßkörper wurde
aus einem Pulver mit der Zusammensetzung 96,7 Gewichts-% WC und
3,3 Gewichts-% Co und 0,2% VC gepreßt. Das WC-Rohmaterial war
relativ feinkörnig
mit einer mittleren Korngröße von 0,8 μm (FSSS).
Eine Oberfläche
wurde mit einer Cr
3C
2 enthaltenden
dünnen
Schicht beschichtet (0,02 g Cr
3C
2/cm
2). Danach wurden
die Preßkörper bei
1370°C für 30 Minuten
gesintert. Ein Querschnitt des gesinterten Körpers wurde untersucht. Die
Kobalt- und Chromgehalte wurden unter Verwendung von EPMA (Elektronensonden-Mikroanalysator)
gemessen.
5 ist ein Diagramm, welches
den Kobaltgehalt gegenüber
dem Abstand von der zuvor mit Cr
3C
2 beschichteten Oberfläche zeigt. Der Kobaltgehalt
ist in der Nähe
der Oberfläche
am geringsten und nimmt mit zunehmendem Abstand zu und zeigt eine
Tendenz zur Bildung einer Co-reicheren Zone zwischen der Oberfläche und
der Hauptmasse.
5 zeigt auch den Chromgehalt
gegenüber
dem Abstand von der zuvor mit Cr
3C
2 beschichteten Oberfläche. Der Chromgehalt ist in
der Nähe
der Oberfläche
am höchsten
und nimmt mit dem Abstand ab.
6 ist eine
Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand von 100 μm von der
Ober fläche,
wo das Cr
3C
2-Pulver
plaziert war, zeigt (FEG-SEM, 15000x, BSE-Modus).
7 ist
eine Mikroskopaufnahme, die die Mikrostruktur bei einem Abstand
von 3 mm von der Oberfläche,
wo das Cr
3C
2-Pulver
plaziert war, zeigt (FEG-SEM, 15000x, BSE-Modus). Die nachfolgenden
Werte zeigen den Kobaltgehalt, den Chromgehalt und die WC-Korngröße. Die
WC-Korngröße wurde
als arithmetischer Mittelwert von Schnittpunktwerten gemessen.
Co-Gehalt
100 μm von
der Oberfläche,
Gew.-% | 2,6 |
Co-Gehalt
3 mm von der Oberfläche,
Gew.-% | 3,3 |
|
Cr-Gehalt
100 μm von
der Oberfläche,
Gew.-% | 0,6 |
Cr-Gehalt
3 mm von der Oberfläche,
Gew.-% | < 0,05 |
|
WC-Korngröße 100 μm von der
Oberfläche, μm | 0,35 |
WC-Korngröße 3 mm
von der Oberfläche, μm | 0,44 |