DE10359740A1 - Schliesszylinder - Google Patents
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Abstract
Bei einem Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse (1) gelagerten Kern (2) mit mehreren Stiftzuhaltungen (4) weisen Gehäusestifte (8) der Stiftzuhaltungen (4) jeweils einen Kopf (13) und einen sich daran anschließenden Schaft (14) auf. Ein Federelement (7) zur Vorspannung des Gehäusestiftes (8) umschließt den Schaft (14) und stützt sich an dem Kopf (13) ab. Weiterhin ragt das Federelement (7) in Grundstellung des Schließzylinders in den Bereich des Kerns (2) hinein. Gehäusestifte (8) und Federelemente (7) der Stiftzuhaltungen (4) sind als Gleichteile ausgebildet.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse drehbaren Kern, mit einem in dem Kern angeordneten Schließkanal und mit mehreren, die Bewegung des Kerns gegenüber dem Gehäuse wahlweise blockierenden oder freigebenden Stiftzuhaltungen, bei dem die Stiftzuhaltungen jeweils einen in den Schließkanal hineinragenden, verschieblich geführten Kernstift, einen in dem Gehäuse geführten und gegen den Kernstift vorgespannten Gehäusestift und ein Federelement zur Vorspannung des Kernstiftes aufweisen, wobei mindestens ein Gehäusestift einen durchmesserkleinen Schaft und einen im Verhältnis zu dem Schaft durchmessergroßen Kopf aufweist und die dem Schaft abgewandte Seite des Kopfes an dem Kernstift anliegt.
- Ein solcher Schließzylinder ist beispielsweise aus der
EP 0 596 480 B1 bekannt. Die Stiftzuhaltungen von Schließzylindern weisen unterschiedlich lange Kernstifte auf, damit durch Einführen eines eine Schließberechtigung aufweisenden Schlüssels in den Schließkanal die Trennebene der Kernstifte und der Gehäusestifte in die Trennebene zwischen Kern und Gehäuse bewegt werden kann. Der gegenüber dem Kopf durchmesserkleine Schaft des bekannten Schließzylinders ermöglicht ein Kippen des Gehäusestiftes bei einer Bewegung des Kerns ohne schließberechtigten Schlüssel. Bei einem kurzen Kernstift wird meist ein langer Gehäusestift und bei einem langen Kernstift ein kurzer Gehäusestift eingesetzt, um die Gesamtlänge der beiden Stifte im Wesentlichen gleich zu halten. Bei einem in den Schließkanal eingeführten, eine Schließberechtigung aufweisenden Schlüssel werden die lange Gehäusestifte vorspannenden Federelemente stärker zusammengedrückt als die kurze Gehäusestifte vorspannenden Federelemente. Dies führt bei langen Gehäusestiften zu sehr großen Federkräften. Die Federelemente der Stiftzuhaltungen sind ausschließlich im Gehäuse angeordnet, was wegen begrenzter Abmessungen im Gehäuse zu einem sehr kurzen Federweg der Federelemente führt. Dies erfordert enge Toleranzen und eine steile Federkennlinie der Federelemente, was zu einem starken Anstieg der Federkraft über den Federweg führt. Daher ist es meist erforderlich, für die unterschiedlichen Längen der Stifte unterschiedliche Federelemente einzusetzen. - Nachteilig bei dem bekannten Schließzylinder ist, dass für die Vielzahl von möglichen Schließberechtigungen eine sehr große Anzahl von Bauteilen vorrätig gehalten werden müssen. Weiterhin erfordert der bekannte Schließzylinder sehr enge Toleranzen für den geringen Federweg der Federelemente.
- Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, einen Schließzylinder der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass er möglichst geringen baulichen Aufwand erfordert und enge Toleranzen vermeidet, und dass er Aufbruchsversuchen durch das sogenannte Picking besser widersteht.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Federelement den Schaft umschließt und sich an der dem Schaft zugewandten Seite des Kopfes abstützt.
- Durch diese Gestaltung kann das Federelement besonders lang gestaltet sein und bis in den Kern hineinragen. Daher haben die Federelemente der Stiftzuhaltungen beson ders große Federwege. Enge Toleranzen bei den Abmessungen der Federelemente werden dank der Erfindung vermieden. Hierdurch lässt sich der erfindungsgemäße Schließzylinder aus besonders vielen Gleichteilen zusammensetzen. Damit wird der bauliche Aufwand des erfindungsgemäßen Schließzylinders besonders gering gehalten. Ausserdem ist der Gehäusestift nur noch einseitig geführt. Da beim Picking auf den Kern ein Drehmoment in den Kern eingeleitet wird noch bevor die Stifte in Trennebene gelangen wird der Gehäusestift verkanten und sich nur schwer über die Trennebene verschieben lassen.
- Der erfindungsgemäße Schließzylinder setzt einem unberechtigten, gewaltsamen Entriegelungsversuch einen besonders hohen Widerstand entgegen, wenn das Federelement zumindest einer der Stiftzuhaltungen bis in den Kern geführt ist. Bei einem gewaltsamen Bewegen des Kerns gegenüber dem Gehäuse und einem Abscheren der Gehäusestifte gelangt das aus sehr hartem Draht bestehende Federelement in die Trennebene zwischen Kern und Gehäuse und verklemmt sich dort, so dass der Kern gegenüber einem weiteren Verdrehen gesichert ist. Auch der Schutz vor dem Picking wird noch durch die über die Trennebene reichende Feder verstärkt, weil die Windungen der Feder an der Trennebene bei eingeleitetem Drehmoment sich leicht verhaken.
- Der Gehäusestift wird zuverlässig in dem erfindungsgemäßen Schließzylinder geführt, wenn der Durchmesser des Schaftes geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser des als Wendelfeder ausgebildeten Federelementes.
- Ein Kippen des Gehäusestiftes bei einem unberechtigten Öffnungsversuch des erfindungsgemäßen Schließzylinders lässt sich einfach erzeugen, wenn der Schaft zwischen dem Kopf und seinem dem Kopf abgewandten Ende eine Einschnürung aufweist. Durch diese Gestaltung wird der Gehäusestift ausschließlich an dem dem Kopf abgewandten Ende des Schaftes von dem Federelement geführt. Das Kippen des Gehäusestiftes blockiert die Bewegung des Kernstiftes in die Trennebene zwischen Kern und Gehäuse und verhindert damit eine Weiterbewegung des Kerns.
- Der erfindungsgemäße Schließzylinder weist eine große Anzahl von Gleichteilen auf, wenn die Federelemente und die Stiftzuhaltungen jeweils dieselbe Anzahl von Windungen und im unbelasteten Grundzustand jeweils dieselbe Länge aufweisen.
- Zur weiteren Erhöhung der Anzahl der Gleichteile zur Fertigung des erfindungsgemäßen Schließzylinders trägt es bei, wenn die Gehäusestifte der Stiftzuhaltungen jeweils dieselben Abmessungen aufweisen.
- Durch Verwendung von gleichen Gehäusestiften und gleichen Federelementen weisen die Federelemente bei unterschiedlich langen Kernstiften im montierten Grundzustand unterschiedliche Längen auf. Führt man jedoch einen die Schließberechtigung aufweisenden Schlüssel in den Schließkanal ein, spannen die Federelemente die Gehäusestifte jedoch jeweils mit derselben Federkraft vor, da die dem Schließkanal abgewandten Enden der Kernstifte jeweils in der Trennebene zwischen Kern und Gehäuse liegen.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 eine Schnittdarstellung durch einen erfindungsgemäßen Schließzylinder, -
2 eine Schnittdarstellung durch den Schließzylinder aus1 entlang der Linie II-II, -
3 den Schließzylinder aus2 nach einem Einführen eines schließberechtigten Schlüssels. -
1 zeigt einen Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse1 drehbaren Kern2 . Der Kern2 ist mit einem Schließbart3 koppelbar und wird in der eingezeichneten Lage von Stiftzuhaltungen4 in dem Gehäuse1 gehalten. In dem Kern2 ist ein Schließkanal 5 zum Einführen eines in3 dargestellten Schlüssels6 angeordnet. Die Stiftzuhaltungen4 haben jeweils von Federelementen7 vorgespannte Gehäusestifte8 und in den Schließkanal5 eindringende Kernstifte9 . Die Federelemente7 stützen sich jeweils an in das Gehäuse1 eingepressten Kugeln10 ab. Die Federelemente7 und die Gehäusestifte8 der Stiftzuhaltungen4 sind jeweils identisch aufgebaut. Bei einer Änderung der Stiftzuhaltungen4 auf eine andere Schließberechtigung sind daher ausschließlich die Kernstifte9 auszutauschen. -
2 zeigt vergrößert den Schließzylinder aus1 in einer Schnittdarstellung entlang der Linie II-II im Bereich einer der Stiftzuhaltungen4 . Die Stiftzuhaltung4 hat eine Gehäusebohrung11 und eine mit der Gehäusebohrung11 fluchtende Kernbohrung12 zur Aufnahme des Gehäusestiftes8 und des Kernstiftes9 . Der Gehäusestift8 weist einen gegen den Kernstift9 vorgespannten Kopf13 und einen Schaft14 auf. Der Schaft14 hat an seinem dem Kopf13 abgewandten Ende einen Abschnitt15 mit einem dem Innendurchmesser des als Wendelfeder ausgebildeten Federelementes7 im Wesentlichen entsprechenden Durchmessers auf. In einem mittleren Abschnitt hat der Gehäusestift8 eine Einschnürung16 . Das Federelement7 umschließt den Schaft14 und stützt sich an der dem Kernstift9 abgewandten Seite des Kopfes13 ab. Hierdurch ragt das Federelement7 in die Kernbohrung12 hinein. Wenn man in der dargestellten Lage des Gehäusestiftes den Kern2 gegenüber dem Gehäuse gewaltsam, beispielsweise durch Ziehen oder Drehen bewegt, gelangt das aus sehr hartem Federstahl gefertigte Federelement7 in die Trennebene zwischen Kern2 und Gehäuse1 und blockiert die weitere Bewegung des Kerns2 . -
3 zeigt den Schließzylinder aus3 nach dem Einführen des eine Schließberechtigung aufweisenden Schlüssels6 in einer entriegelten Stellung. Der Schlüssel6 drückt den Kernstift9 in Richtung Gehäusebohrung11 , bis die Trennebene des Kernstiftes9 mit dem Gehäusestift8 in der Trennebene des Kerns2 mit dem Gehäuse1 liegt. Anschließend lässt sich der Kern2 gegenüber dem Gehäuse1 verdrehen. Da die in1 dargestellten Stiftzuhaltungen4 jeweils identisch aufgebaute Gehäusestifte8 und Federelemente7 aufweisen, sind die Federkräfte der Federelemente7 in der entriegelten Stellung des Schließzylinders jeweils gleich groß.
Claims (6)
- Schließzylinder mit einem in einem Gehäuse drehbaren Kern, mit einem in dem Kern angeordneten Schließkanal und mit mehreren, die Bewegung des Kerns gegenüber dem Gehäuse wahlweise blockierenden oder freigebenden Stiftzuhaltungen, bei dem die Stiftzuhaltungen jeweils einen in den Schließkanal hineinragenden, verschieblich geführten Kernstift, einen in dem Gehäuse geführten und gegen den Kernstift vorgespannten Gehäusestift und ein Federelement zur Vorspannung des Kernstiftes aufweisen, wobei mindestens ein Gehäusestift einen durchmesserkleinen Schaft und einen im Verhältnis zu dem Schaft durchmessergroßen Kopf aufweist und die dem Schaft abgewandte Seite des Kopfes an dem Kernstift anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
7 ) den Schaft (14 ) umschließt und sich an der dem Schaft (14 ) zugewandten Seite des Kopfes (13 ) abstützt. - Schließzylinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (
7 ) zumindest einer der Stiftzuhaltungen (4 ) bis in den Kern (2 ) geführt ist. - Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Schaftes (
14 ) geringfügig kleiner ist als der Innendurchmesser des als Wendelfeder ausgebildeten Federelementes (7 ). - Schließzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
14 ) zwischen dem Kopf (13 ) und seinem dem Kopf (13 ) abgewandten Ende eine Einschnürung (16 ) aufweist. - Schließzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federelemente (
7 ) und die Stiftzuhaltungen (4 ) jeweils dieselbe Anzahl von Windungen und im unbelasteten Grundzustand jeweils dieselbe Länge aufweisen. - Schließzylinder nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gehäusestifte (
8 ) der Stiftzuhaltungen (4 ) jeweils dieselben Abmessungen aufweisen.
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