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Die
Erfindung betrifft einen Schließzylinder, bei
dem es sich insbesondere um einen Profilzylinder handelt. Ein derartiger
Schließzylinder
ist beispielsweise für
eine Schließvorrichtung
wie z.B. ein Türschloss
vorgesehen.
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Schließzylinder
weisen ein Gehäuse
auf, in dem ein zylindrischer Aufnahmeraum zur Aufnahme eines Zylinderkerns
ausgebildet ist. Der Zylinderkern ist dabei drehbar in dem Aufnahmeraum
des Gehäuses
gelagert. Axial durch den Zylinderkern hindurch erstreckt sich ein
Schließkanal
für den
Schlüssel. Ausgehend
von diesem Schließkanal
erstrecken sich ferner im wesentlichen radial durch den Zylinderkern mehrere
erste Aufnahmebohrungen, in denen Kernstifte angeordnet sind. Im
Gehäuse
befinden sich ebenfalls Aufnahmebohrungen, in denen Gehäusestifte
angeordnet sind. In einer bestimmten Drehstellung des Zylinderkerns
fluchten dessen Aufnahmebohrungen mit denen des Gehäuses. Sofern
sich in dieser Drehstellung des Zylinderkerns kein Schlüssel bzw.
ein nicht passender Schlüssel
im Schließkanal befindet,
erstrecken sich die Gehäusestifte,
die in Richtung auf den Zylinderkern federbelastet in den Aufnahmebohrungen
des Gehäuses
angeordnet sind, bis in die Aufnahmebohrungen des Kerns bzw. Kernstifte
bis in die Aufnahmebohrungen des Gehäuses hinein, so dass der Zylinderkern
gegen eine Verdrehung gesichert ist. Erst wenn nach Einführung des passenden
Schlüssels
die Berührungsflächen sämtlicher
Paare aus Gehäuse-
und Kernstiften mit der Außenfläche des
Kerns fluchten, lässt
sich der Zylinderkern drehen.
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Die
bekannten Schließzylinder
gelten im allgemeinen als recht einbruchsicher, sind aber leider vor
sämtlichen
Arten von Manipulationen nicht immer geschützt. So ist es beispielsweise
möglich,
mit Hilfe von Manipulationswerkzeu gen sämtliche Paare aus Gehäuse- und
Kernstiften derart zu bewegen, dass die Berührungsflächen mit der Außenfläche des
Zylinders fluchten.
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In
jüngster
Zeit sind Einbrüche
bzw. Einbruchsversuche bekannt geworden, bei denen die sogenannte
Schlagtechnik zum Einsatz kam. Hierbei wird ein präparierter
Schlüssel,
dessen Schlüsselbartprofil
gleich dem Profil des Schließkanals
ist, mit einem Schlagwerkzeug impulsartig in dem Schließkanal bewegt.
Durch den Bewegungsimpuls auf den Schlüssel erhalten auch sämtliche
Gehäuse- und Kernstifte einen
Bewegungsimpuls. Bei geschickter Handhabung der Schlagtechnik ist
es möglich,
dass die dem Schlüsselbart
abgewandten Enden sämtlicher
Kernstifte mit der Außenseite
des Kerns fluchten, so dass dieser gedreht werden kann. Bei geübter Anwendung
der Schlagtechnik hinterlässt
diese keinerlei Manipulationsversuchsspuren an dem Schließzylinder,
so dass die oben geschilderte Situation bezüglich der Beweislast gegeben
ist.
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Deshalb
ist bereits in DE-B-103 49 349 und DE-U-20 2004 008 507 ein Schließzylinder
beschrieben, der über
einen mehrteiligen Gehäusestift
verfügt.
Der mehrteilige Gehäusestift
weist zwei über eine
Feder gekoppelte Stiftteile auf, die sich im Falle einer Manipulation
derart unkontrolliert bewegen, dass ein Fluchten des Kernstiftes,
der an diesem zweiteiligen Gehäusestift
anliegt, mit der Außenseite des
Kerns nahezu unmöglich
ist.
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Das
bekannte Schloss mit mindestens einem mehrteiligen Gehäusestift
hat sich in der Praxis durchaus bewährt. Allerdings erfordert die
Montage des mehrteiligen Gehäusestiftes
ein gewisses Geschick und Übung.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Schließzylinder mit mindestens einem
mehrteiligen Gehäusestift
zu schaffen, wobei sich der Schließzylinder einfach montieren
lässt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird mit der Erfindung ein Schließzylinder, insbesondere Profilzylinder,
für eine
Schließvorrichtung
wie z.B. ein Türschloss,
vorgeschlagen, der versehen ist mit
- – einem
Gehäuse,
das einen Aufnahmeraum und mindestens eine in den Aufnahmeraum mündende Aufnahmebohrung
aufweist, in welcher ein mit einer ersten Feder in Richtung auf
den Aufnahmeraum vorgespannter Gehäusestift angeordnet ist, der
einen ersten Stiftteil und einen zweiten Stiftteil aufweist, zwischen
denen eine zweite Feder wirkt, und
- – einem
Kern, der drehbar in dem Aufnahmeraum angeordnet ist und einen Schließkanal für einen Schlüssel und
mindestens eine Aufnahmebohrung für einen Kernstift aufweist,
welche sich zwischen dem Schließkanal
und der Außenseite
des Kerns erstreckt und in einer vorgegebenen Drehstellung des Kerns
mit der mindestens einen Aufnahmebohrung des Gehäuses fluchtet,
- – wobei
der erste Stiftteil eine mit einem Boden versehene Hülse aufweist,
die den zweiten Stiftteil aufnimmt, und die mit ihrem Boden an der
ersten Feder anliegt sowie zum Kern hin offen ist, und
- – wobei
das dem Boden der Hülse
des ersten Stiftteils abgewandte Ende des zweiten Stiftteils dem
Kern zugewandt ist und die den zweiten Stiftteil in Richtung auf
den Kern vorspannende zweite Feder von der Hülse aufgenommen ist.
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Dieser
Schließzylinder
ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet
- – dass der zweite Stiftteil
gegen ein unbeabsichtigtes Herausbewegen aus der Hülse an/in
dieser gesichert ist und an seinem dem Kern abgewandten Ende einen
Fortsatz aufweist,
- – dass
der Boden der Hülse
eine Öffnung
aufweist, durch die sich der Fortsatz des zweiten Stiftteils hindurch
erstreckt und bei Sicherung des zweiten Stiftteils an/in der Hülse mit
der Außenseite
des Bodens abschließt
oder außen über deren
Boden übersteht,
und - dass in der Aufnahmebohrung des Gehäuses ein festsitzender Anschlag
angeordnet ist, mit dem der Fortsatz des zweiten Stiftteils des
Gehäusestiftes
im Falle einer auf Grund einer Manipulation erfolgenden Bewegung
des Gehäusestiftes
in der Aufnahmebohrung unter Aufhebung der Sicherung des zweiten Stiftteils
an/in der Hülse
in Kontakt bringbar ist.
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Die
Erfindung bezieht sich im wesentlichen darauf, dass der mehrteilige
Gehäusestift
dann, wenn er montiert wird, als eine Einheit vorliegt. Dazu ist
der erste Stiftteil als Hülse
ausgebildet, von der der zweite Stiftteil, der beispielsweise pilzkopfartig mit
Schaft ausgebildet sein kann, aufgenommen ist. Dabei ist der zweite
Stiftteil gegen ein unbeabsichtigtes Herausbewegen aus der Hülse an oder
in dieser gesichert. Die Hülse
weist einen Boden und ein diesem gegenüberliegendes offenes Ende auf.
Im Boden der Hülse
befindet sich eine Öffnung,
durch die hindurch ein Fortsatz des zweiten Stiftteils hindurch ragt.
Innerhalb der Hülse
befindet sich noch die zweite Feder, die den zweiten Stiftteil umgibt
und beide vorspannt. Die Sicherung des zweiten Stiftteils an der Hülse verhindert,
dass sich der zweite Stiftteil auf Grund der Wirkung der zweiten
Feder aus der Hülse herausbewegen
kann.
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Diese
bauliche Einheit des mehrteiligen Gehäusestiftes wird nun beim Zusammenbau
des Schließzylinders
in die zugehörige
Gehäuseaufnahmebohrung
eingeführt,
wobei die offene Seite der Hülse,
also das freiliegende Ende des zweiten Stiftteils, dem Kern bzw.
Aufnahmeraum des Gehäuses zugewandt
ist. In der Aufnahmebohrung befindet sich ferner die erste Feder,
die den Gehäusestift
in Richtung auf den Kern vorspannt.
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Erfindungsgemäß befindet
sich innerhalb der Aufnahmebohrung ferner ein z.B. von der ersten
Feder umgebender festsitzender Anschlag, der mit dem aus dem Boden
der Hülse
herausragenden oder mit der Außenseite
des Bodens der Hülse
abschließender
Fortsatz des zweiten Stiftteils des Gehäusestiftes im Falle einer auf
Grund einer Manipulation erfolgenden Bewegung des Gehäusestiftes
in der Aufnahmebohrung impulsartig in Kontakt gelangt. Diese Kontaktierung
verhindert die weitere Bewegung des zweiten Stiftteils innerhalb
der Aufnahmebohrung, erlaubt aber, dass die Hülse auf Grund ihrer Trägheit sich
weiter bewegen kann, wodurch es zur Aufhebung der Sicherung des
zweiten Stiftteils an der Hülse
kommt. Damit können
sich nun die Hülse
und der zweite Stiftteils des mehrteiligen Gehäusestiftes gegeneinander bewegen,
wodurch der gewünschte
Manipulationsschutz, wie in DE-B-103 49 348 und DE-U-20 2004 008
507 beschrieben, gegeben ist.
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Der
Vorteil der erfindungsgemäßen Anordnung
des Schließzylinders
besteht zunächst
einmal in der Montagefreundlichkeit beim Einsetzen des mehrteiligen
Gehäusestiftes
in eine der Gehäuseaufnahmebohrungen.
Der Schließzylinder
kann mit zusammengehaltenem Gehäusestift
ganz normal betätigt
und verwendet werden. Ferner ist bei dem erfindungsgemäßen Schließzylinder
von Vorteil, dass das Schloss weiterhin durch den zugehörigen Schlüssel vorschriftsmäßig betätigt werden
kann, wenn der mehrteilige Gehäusestift
infolge einer Manipulation "ausgelöst" worden ist. Denn
nach der "Auslösung" des mehrteiligen
Gehäusestiftes
ergibt sich exakt die Situation, wie sie in den beiden zuvor beschriebenen Druckschriften
beschrieben ist. Wegen der engen Toleranzen und der geringen Kräfte, die
auf die einzelnen Stiftteile einwirken, wird auch sicher vermieden, dass
der zweite Stiftteil nach einmal erfolgter Herausbewegung aus der
Hülse wieder
in diese möglicherweise
unter Verkantung und Verkeilung eingedrückt werden kann, was den Manipulationsschutz
aufheben würde.
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Der
zweite Stiftteil ist zweckmäßigerweise nach
Art eines Pilzkopfes mit verbreitertem Kopf und demgegenüber verjüngtem Schaft
ausgebildet. Die sich unterseitig des Kopfes bildenden Schulter
dient als Anlage für
die zweite Feder.
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Der
festsitzende Anschlag in der Aufnahmebohrung des Gehäuses, die
den mehrteiligen Gehäusestift
aufnimmt, ist zweckmäßigerweise
als Verschlussstift ausgebildet, mit dem die Aufnahmebohrung an
ihrem dem Aufnahmeraum abgewandten Ende verschlossen ist. Die Gehäuseaufnahmebohrungen
eines Schließzylinders
werden nämlich
als Durchgangsbohrungen ausgeführt,
die sich von der Außenseite
des Gehäuses
bis zum Aufnahmeraum erstrecken. Diese Bohrungen müssen nach
dem Befüllen
von Kern und Gehäuse
mit den jeweiligen Stiften und Federn wieder verschlossen werden.
Hierzu bedient man sich herkömmlicherweise
mit Verschlussstiften, die entweder mit der Aufnahmebohrung verschraubt
oder in diese eingepresst sind. Bei einer derartigen Ausgestaltung
des Gehäuses
des Schließzylinders
weist der Verschlussstift einen den Anschlag bildenden Stiftfortsatz
oder Schaft auf, der nach Art einer Nadel in der Aufnahmebohrung
axial angeordnet ist und zum Aufnahmeraum hin weist. Gegen diesen
Stiftfortsatz bzw. gegen diese Nadel schlägt der Fortsatz des zweiten
Stiftteils des mehrteiligen Gehäusestiftes
an, wenn infolge einer Manipulation der Gehäusestift in starke Bewegungen
versetzt wird. Damit kommt es dann zur Auslösung des Gehäusestiftes
und zur Aktivierung des Manipulationsschutzes.
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Der
zweite Stiftteil kann in der Hülse
form- oder reibschlüssig
angeordnet sein. Zweckmäßig ist eine
klemmende Anordnung, wozu der zweite Stiftteil vorteilhafterweise
eine umlaufende Umfangsnut aufweist, in die durch Verformung der
diese Umfangsnut umgebenden Hülsenwandung
eine dadurch gebildete Innenvorwölbung
der Hülse
partiell eintaucht und die Sicherung des zweiten Stiftteils des
Gehäusestiftes
an dessen Hülse
gewährleistet.
Die Sicherung kann auch an dem Fortsatz des zweiten Stiftteils in oder
an der Öffnung
im Hülsenboden
erfolgen (klemmend oder mit Sicherungsring).
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Selbstverständlich müssen bei
mehrstiftigen Schließzylindern
nicht sämtliche
Gehäusestifte
nach Art des erfindungsgemäßen montagefreundlichen Gehäusestiftes
ausgebildet sein. Es reicht aus, wenn mindestens einer der Gehäusestifte
eines mehrstiftigen Schließzylinders
erfindungsgemäß ausgebildet ist.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren und unter Bezugnahme
auf ein Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Im
einzelnen zeigen dabei:
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1 eine
Darstellung eines Schließ-
bzw. Profilzylinders im Längsschnitt
im Verriegelungszustand, also ohne eingeführtem passenden Schlüssel,
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2 eine
vergrößerte Darstellung
des Bereichs II der 1 zur Verdeutlichung des Aufbaus eines
mehrteiligen Gehäusestiftes,
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3 eine
Darstellung ähnlich
der gemäß 2 jedoch
in der Situation, in der sich im Schließzylinder der passende Schlüssel befindet,
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4 die
Situation, in der der mehrteilige Gehäusestift auf Grund einer manipulationsbedingten
starken Abwärtsbewegung
in der zugehörigen Gehäusebohrung
in Kontakt mit einem Anschlag gerät,
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5 den
Zustand des mehrteiligen Gehäusestiftes,
den dieser infolge der Kontaktierung mit dem Anschlag unmittelbar
danach einnimmt,
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6 den
Zustand des mehrteiligen Gehäusestiftes,
den dieser nach der Trennung seiner beiden Stiftteile im Verriegelungszustand
des Schließzylinders,
also ohne eingeführten
passenden Schlüssel,
einnimmt,
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7 eine
Situation ähnlich
der gemäß 3,
also im Öffnungszustand
des Schließzylinder jedoch
bei infolge der Auslösung
des mehrteiligen Gehäusestiftes
voneinander getrennten Stiftteilen, und
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8 die
Verdeutlichung der Verriegelung infolge des Manipulationsschutzes.
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In
den 1 bis 3 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
eines Profilzylinders 10 gezeigt. Der Profilzylinder 10 weist
ein Gehäuse 12 und
einen Zylinderkern 14 auf, der in einem Aufnahmeraum 16 des
Gehäuses 12 drehbar
angeordnet ist. Der Zylinderkern 14 ist mit einem außermittigen
axialen Schließkanal 18 versehen,
in den der Schlüssel 20 einsteckbar
ist. In dem Zylinderkern 14 befinden sich mehrere in axialer
Erstreckung des Zylinderkerns 14 hintereinander angeordnete
Kernstifte 22, 24 (im Ausführungsbeispiel fünf Kernstifte
in einer Reihe), die sich in (ersten) Aufnahmebohrungen 26 des
Zylinderkerns 14 befinden. Diese Aufnahmebohrungen 26 erstrecken
sich radial durch den Zylinderkern 14 zwischen dessen Schließkanal 18 und
dessen Außenseite 28.
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Im
Gehäuse 12 befinden
sich ebenfalls mehrere (zweite) Aufnahmebohrungen 30, deren
Anzahl und Anordnung der Anzahl und Anordnung der ersten Aufnahmebohrungen 26 gleichen.
Die zweiten Aufnahmebohrungen 30 erstrecken sich bezogen
auf den Aufnahmeraum 16 des Gehäuses 12, radial und sind
in der Drehposition des Zylinderkerns 14 gemäß 1 in
Flucht mit den ersten Aufnahmebohrungen 26 angeordnet.
Während,
wie oben bereits erwähnt, in
den ersten Aufnahmebohrungen 26 die Kernstifte 22, 24,
welche unterschiedlich lang sein können, angeordnet sind, sind
in den zweiten Aufnahmebohrungen 30 Gehäusestifte 32, 34 angeordnet,
die mittels Schraubendruckfedern 36 gegen die Kernstifte 22, 24 vorgespannt
sind. Die Schraubendruckfedern 36 drücken über die Gehäusestifte 32, 34 die
Kernstifte 22, 24 gegen die im Schließkanal 18 befindlichen
Enden der ersten Aufnahmebohrungen 26 (siehe 1).
In dieser Situation erstrecken sich die Gehäusestifte 32,34 sowohl
innerhalb der ersten als auch der zweiten Aufnahmebohrungen 26, 30,
so dass eine Verdrehung des Zylinderkerns 14 durch die
Gehäusestifte 32, 34 verhindert
wird. Bei eingeführtem Schlüssel 20 sind
die Kernstifte 22, 24 radial auswärts bewegt,
und zwar durch den Schlüssel 20.
Die Abstimmung der Breite des Schlüssels 20 längs dessen
Länge ist
derart auf die Länge
der Kernstifte 22, 24 abgestimmt, dass diese bei
eingeführtem
Schlüssel 20 mit
der Außenseite 28 des
Zylinderkerns 14 fluchten. In dieser Situation sind die
Gehäusestifte 32, 34 vollständig in
die zweiten Aufnahmebohrungen 30 zurückbewegt, so dass sich der
Zylinderkern 14 nunmehr drehen lässt.
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Die
Besonderheit des in 1 gezeigten Profilzylinders 10 besteht
darin, dass einer der Gehäusestifte 32 mehrteilig
ausgeführt
ist, wobei zu Montagezwecken dieser mehrteilige Gehäusestift 32 als
eine Einheit ausgeführt
ist, deren Teile im Falle einer Manipulation sich auseinander bewegen
und damit so fungieren können,
wie es in DE-B-103 49 349 und DE-U-20 2004 008 507 beschrieben ist.
In diesem Ausführungsbeispiel
ist der von der Öffnung
des Schließkanals 18 aus
gesehen erste Gehäusestift 32 mehrteilig
ausgebildet, wie es in 2 gezeigt ist. Der mehrteilige
Gehäusestift 32 weist
ein äußeres Stiftteil 38,
das als Hülse 40 mit
einem Boden 42 an ihrem einen axialen Ende 44 und
offen an ihrem anderen axialen Ende 46 ausgebildet ist.
Innerhalb der Hülse 40 befindet
sich innerer zweiter Stiftteil 48, der einen Schaft 50 mit
einem verbreiterten Kopfende 52 aufweist. Zwischen dem
verbreiterten Kopfende 52 dieses Stiftteils 48 und
dem Boden 42 der Hülse 40 stützt sich
eine Druckfeder 54 ab, die stärker ist als die Feder 36 in
der Gehäuseaufnahmebohrung 30. Der
Schaft 50 des inneren Stiftteils 48 weist an seinem
dem verbreiterten Kopfende 52 abgewandten Ende einen verjüngten (Stift-)Fortsatz 56 auf,
der durch eine Öffnung 58 im
Boden 42 aus der Hülse 40 herausragt
oder zumindest so bemessen ist, dass er mit der Außenseite 60 des
Bodens 42 abschließt bzw.
fluchtet, wenn der Gehäusestift 42 als
zusammengebaute Einheit vorliegt, wie es in 2 gezeigt ist.
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Diese
einteilige Einheit wird durch eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem äußeren Stiftteil 38 und
dem inneren Stiftteil 48 realisiert, die der Druckfeder 54 standhält. Zu diesem
Zweck ist in diesem Ausführungsbeispiel
des mehrteiligen Gehäusestiftes 32 vorgesehen,
dass das Kopfende 52 in der Hülse 40 nahe dessen
offenen Ende 46 klemmend gehalten ist. Wie anhand von 2 zu
erkennen ist, weist das Kopfende 52 eine umlaufende Umfangsnut 62 auf,
in die partiell oder über
den gesamten Umfang Wandmaterial der Hülse 40 geringfügig eingedrückt ist
(siehe die Innenvorwölbung 64 an
der Innenseite der Hülse 40).
Alternative Verklemmungen beider Stiftteile 38, 48 sind
ebenfalls möglich.
Insbesondere ist ein Reibschluss realisierbar durch entsprechende
Toleranzmaßeinhaltungen
des Außendurchmessers
des Kopfendes 52 und des Innendurchmessers der Hülse 40.
Auch ist es möglich,
das Zusammenhalten beider Stiftteile durch einen beispielsweise
auf dem Stiftfortsatz 56 aufgeschobenen Sicherungsring
zu realisieren.
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Als
weitere Besonderheit weist die Aufnahmebohrung 30 einen
Anschlag 66 auf, der festsitzend angeordnet ist. In diesem
Ausführungsbeispiel
ist der Anschlag 66 als stiftförmiger Fortsatz 68 eines
Verschlussstiftes 70 der Aufnahmebohrung 30 ausgebildet.
Der von der Schraubendruckfeder 36 umgebene Anschlag 66 wirkt
mit dem Stiftfortsatz 56 des Gehäusestiftes 32 zusammen,
um im Falle einer Manipulation den Gehäusestift 32 insoweit "auszulösen", als dass die Klemmung
der beiden Stiftteile 38 und 48 aufgehoben wird
und sich der Gehäusestift 32 danach
in einem Zustand befindet, wie er in den beiden oben genannten Referenzen
näher beschrieben
ist.
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Der
mehrteilige Gehäusestift 32 lässt sich
als Einheit vormontiert, wie in 2 gezeigt,
bequem handhaben, so dass sich der Zusammenbau des Schließzylinders 10 mit
mehrteiligem Gehäusestift 32 genauso
darstellt wie bei einem herkömmlichen Schließzylinder.
Auch die Funktionsweise des (noch) als Einheit vorliegenden mehrteiligen
Gehäusestiftes 32 ist
gleich der eines herkömmlichen
einteiligen Gehäusestiftes.
Dies ist in den 2 und 3 gezeigt, wobei 2 die
Situation zeigt, in der sich der passende Schlüssel nicht im Schließkanal befindet,
während 2 den
Zustand darstellt, in dem der passende Schlüssel eingeführt ist.
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Je
nach angewendeter Manipulationstechnik werden die Gehäusestifte
des Schließzylinders
in Bewegungen innerhalb ihrer Aufnahmebohrungen versetzt, die wesentlich
stärker
und zu einem größeren Hub
führen,
als dies bei vorschriftsgemäßer Benutzung
des Schließzylinders
der Fall ist. Nach der Erfindung gelangt der mehrteilige Gehäusestift 32 im Falle
eines Manipulationsversuches in Kontakt mit dem Anschlag 66 innerhalb
seiner Aufnahmebohrung 30. Dies ist in 4 gezeigt.
Auf Grund der impulsartigen Auftreffbewegung des Gehäusestiftes 32 auf
den Anschlag 66 und der Trägheit der Hülse 40 wird die Klemmkraft
zwischen den beiden Gehäusestiftteilen 38 und 48 aufgehoben,
so dass sich auch unter Einwirkung der Feder 54 die beiden
Gehäusestiftteile 38 und 48 auseinander
bewegen. Dies ist in 5 gezeigt. Ab diesem Zeitpunkt
liegt also diejenige Gehäusestiftanordnung
vor, wie sie in den bereits oben erwähnten beiden Schriften näher erläutert und bezüglich ihrer
Wirkungsweise beschrieben ist. 6 zeigt
dies für
den Fall, dass sich kein Schlüssel oder
ein nicht passender Schlüssel
im Schließkanal befindet.
In dieser Situation verhält
sich der mehrteilige Gehäusestift 32 in
seinem auseinander bewegten Zustand wie ein normaler Gehäusestift. 7 zeigt
die Situation, in der der bezüglich
seiner Länge verlängerte Gehäusestift 32 bei
Einführung
des passenden Schlüssels
auf Grund des Kernstiftes 22 vorschriftsmäßig so weit
in die Aufnahmebohrung 30 hinein bewegt ist, dass sich
der Kern 14 verdrehen lässt.
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8 schließlich zeigt
die Wirkungsweise des mehrteiligen auseinander bewegten Gehäusestiftes 32 als
Manipulationsschutz. Das radiale Spiel zwischen den beiden Stiftteilen 38 und 48 des
Gehäusestiftes 32 erlaubt
eine (geringfügige)
Verdrehung des Kerns 14 gegenüber dem Gehäuse 12 auch dann,
wenn der innere Stiftteil 48 sich noch in der Kern-Aufnahmebohrung 26 befindet,
während der
hülsenförmige äußere Stiftteil 38 bereits
vollständig
in der Aufnahmebohrung 30 des Gehäuses 12 eingeschoben
ist. Für
die den Schließzylinder 10 manipulierende
Person stellt sich die gleiche Situation ein, wie sie gegeben ist,
wenn sich der gesamte Gehäusestift 32 einschließlich des
verbreiterten Kopfendes 52 seines inneren Stiftteils 48 in
der Aufnahmebohrung 30 befindet. Wenn die den Profilzylinder 10 manipulierende
Person nun den Kern 14 drehen möchte, geht dies nur innerhalb
eines äußerst geringen
Drehwinkelbereichs. Die Person muss also den gesamten Manipulationsversuch
wiederholen, ohne sicher zu sein, dass der nächste Manipulationsversuch
gelingt. Hierdurch ist ein effektiver Schutz des Profilzylinders 10 insbesondere
gegen Manipulationsversuche mit Hilfe eines Elektro-Pick-Werkzeuges,
der Schlagtechnik oder der manuellen sukzessiven Betätigung der
Kernstifte gegeben.