DE10355840A1 - Schwingungsabsorbierender Tischtennisschläger - Google Patents
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Abstract
Um die beim Gebrauch eines Tischtennisschlägers auftretenden Eigenschwingungen des Schlägers, die zu Irritationen des Spielers und zu einem ungenauen Abspielen führen können, zu verhindern bzw. zu minimieren, wird vorgeschlagen, eine Schicht des sandwichartig aufgebauten Holzkörpers, aus dem das Schlägerblatt besteht, durch eine Polyurethan-gebundene Gummigranulatmischung zu ersetzen oder eine derartige Polyurethaneinlage in einer Aussparung des Holzkörpers vorzusehen.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Tischtennisschläger, mit einem an einem Griff befestigten Schlägerblatt, das aus einem flächigen, sandwichartig aufgebauten Holzkörper mit auf seinen Außenseiten aufgeklebten Kunststoff- und/oder Gummibelägen besteht.
- Bei hochwertigen Tischtennisschlägern besteht das Schlägerblatt üblicherweise aus mehreren miteinander verleimten Holzfurnieren aus unterschiedlichen Holzarten wie z. B. Buche, Limba oder Nussbaum. Durch den Einsatz von unterschiedlich harten Furnierarten soll die Rückprallgeschwindigkeit des Tischtennisballs beeinflußt werden, wobei harte Holzarten wie Nussbaum vorzugsweise bei sogenannten harten Schlägern verwendet werden, die sich besonders für eine angriffsorientierte Spielweise eignen, während weichere Hölzer bei sogenannten Verteidigungsschlägern eingesetzt werden. Durch die miteinander sandwichartig verleimten Furnierschichten sollen darüber hinaus Eigenschwingungen des Schlägerblattes minimiert werden, die beim Auftreffen des Balls im Schlägerblatt ausgelöst werden. Diese Eigenschwingungen des Holzkörpers führen insgesamt zu einem dynamischen Schwingungsverhalten, das je nach dem Ort des Ballauftreffens ein zielgenaues Schlagen des Balls erschweren kann und den Spieler irritiert.
- Durch den schichtweisen Aufbau des Holzkörpers sollen dabei im einzelnen die auftretenden Spannungsspitzen an den Grenzflä chen absorbiert werden und somit die Schwingungsfrequenzen und -perioden minimiert werden.
- Dennoch kommt es bei den bekannten Tischtennisschlägern unvermeidlicherweise zu derartigen Eigenschwingungen, die zu den beschriebenen Problemen führen und den kontrollierten Absprung des Balls beieinträchtigen können.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Tischtennisschläger zu schaffen, bei dem das Auftreten von Eigenschwingungen durch den auftretenden Ball minimiert bzw. ganz verhindert wird.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäβ dadurch gelöst, dass mindestens eine der Sandwichschichten aus einer dauerelastischen, Polyurethan-gebundenen Gummigranulatmischung besteht und/oder in einer oder mehreren Aussparungen des Holzkörpers und/oder Griffes Einlagen aus dem dauerelastischen Polyurethangebundenen Gummigranulat vorgesehen sind.
- Derartige Polyurethan-gebundene Gummigranulatmischungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden beispielsweise als schwingungsdämpfende Materialien bei Maschinenbettfundamenten, Autobahnbrücken oder im Unterbau von Gleisbetten verwendet. Diese Materialien federn unter mechanischer Belastung reversibel zwischen etwa 5 und 20% ein und verwandeln die auftretenden Spannungen bzw. Schwingungen aufgrund ihres inneren Molekülaufbaus in Wärme, die beim Zurückfedern nach Entlastung an die Umwelt abgegeben wird. Diese Polyurethangummimischungen weisen ein spezifisches Gewicht von etwa 0,5 bis 1 kg pro Liter auf, wobei die leichteren Mischungen ein erhöhtes Einfederungsvermögen haben.
- Wie sich überraschenderweise herausgestellt hat, vermögen derartige Polyurethan-gebundene Gummigranulatmischungen nicht nur die überaus starken mechanischen Schwingungen für die oben beschriebenen Anwendungszwecke zu minimieren, vielmehr sind sie auch geeignet, das dynamische Schwingungsverhalten eines Tischtennisschlägers trotz der vergleichsweise minimalen Drücke durch den leichten Tischtennisball praktisch vollständig zu unterdrücken. Dadurch gelingt die Herstellung und Schaffung eines Tischtennisschlägers, der in optimaler Weise zur Ausführung des Tischtennissports geeignet ist.
- Vorzugsweise wird für die erfindungsgemäßen Tischtennisschläger ein Holzkörper verwendet, der aus beidseitig auf ein Mittelfurnier aufgeleimten Außen- und Deckfurnieren besteht. Dabei wird das vergleichsweise dicke Mittelfurnier mit einer oder mehreren Aussparungen versehen, in die die in passender Größe ausgeschnittenen oder ausgestanzten Polyurethangummigranulatplatten eingesetzt werden können. Insbesondere bietet sich hierzu an, die Polyurethaneinlagen bzw. Aussparungen kreisförmig auszubilden, so dass sie mit einfachen Stanzvorrichtungen hergestellt werden können. Die PU-Einlagen werden anschließend in die Aussparungen eingeklebt, wobei als Kleber vorzugsweise aushärtbare PU- oder sonstige Kunststoffkleber oder Schäume verwendet werden können, die auch eventuell auftretende Fugen verfüllen.
- Bei derartigen Schlägern ist darauf zu achten, dass die Polyurethangummigranulateinlagen möglichtst exakt die gleiche Dicke wie das Mittelfurnier aufweisen.
- Obwohl durch die beschriebene Bauweise im Gegensatz zum Stand der Technik kein homogener Holzkörper mehr verwendet wird, vermögen die eingeklebten Polyurethaneinlagen ein gleichmäßiges Absprungsverhalten des Balls auch dann zu erreichen, wenn dieser an unterschiedlichen Stellen des Blattes auftritt. So konnten praktisch keine Geschwindigkeitsunterschiede festgestellt werden zwischen Ballabsprüngen in der Mitte des Schlägers, also im Bereich der Polyurethaneinlage und einem Absprung des Balls am Außenrand des Schlägerblattes. Offensichtlich vermag die Polyurethaneinlage also auch longitudinale Schwingungen in ihrer Längsrichtung weitestgehend zu absorbieren.
- Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Polyurethangummigranulateinlagen ist dadurch gegeben, dass sie im Bereich des Griffes in entsprechende Hohlräume oder Aussparungen eingesetzt werden.
- Der Griff eines Tischtennisschlägers besteht üblicherweise aus zwei Griffschalen, die auf einer erlartig vorstehende Zunge des Schlägerblattes aufgeleimt werden. Der Griffbereich ist hinsichtlich der beschriebenen Schwingungen besonders empfindlich, da er in der Hand des Spielers liegt und so die Schwingungen direkt vom Spieler wahrgenommen werden können. Es hat sich hier als vorteilhaft erwiesen, ein oder mehrere weitere Polyurethangummigranulatkörper in Aussparungen des Griffes bzw. des Erls einzusetzen, um diese Griffschwingungen zu verhindern.
- Bei einer vorzugsweisen Ausbildung der Tischtennisschläger sind die Polyurethangummigranulateinlagen zwischen 2 und 7 mm dick, so dass sie in die entsprechend dicken Furniere eingesetzt oder auch anstelle des Mittelfurniers verwendet werden können.
- Es sei noch erwähnt, dass mit den Polyurethangummigranuulateinlagen auch ein unsymmetrischer Schlägerblattaufbau möglich ist, der, gegebenenfalls auch unter Verwendung unterschiedlicher äußeren Kunststoff- oder Gummibeläge zu asymmetrischen Ballabsprüngen der Ober- bzw. Unterseite des Schlägers führt.
- Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht und wird im nachfolgenden anhand der Zeichnung im Einzelnen erläutert. Es zeigen:
-
1 eine Draufsicht auf das Mittelfurnier eines Tischtennisschlägers mit einer kreisrunden Einlage aus einer Polyurethangummigranulatmischung und -
2 eine seitliche Ansicht als Ausschnitt aus einem Schlagerblatt mit einer inneren Polyurethangummigranulateinlage. - Bei der Darstellung gemäß
1 handelt es sich um das Mittelfurnier1 eines Tischtennisschlägers, das aus einem flächigen Holzwerkstoff besteht. Etwa mittig in das Mittelfurnier1 ist eine kreisförmige Aussparung2 ausgeschnitten, in die eine Einlage3 aus einer dauerelastischen, Polyurethan-gebundenen Gummigranulat Mischung4 eingeklebt ist. Die Einlage3 entspricht hinsichtlich ihrer Größe exakt der Aussparung2 und weist, wie besser aus2 zu erkennen ist, auch die gleiche Dicke wie das Mittelfurnier1 auf. - Die Schnittdarstellung gemäß
2 zeigt den Aufbau eines fertigen Schlägerblattes5 , das im wesentlichen aus einem sandwichartigen aufgebauten Holzkörper6 besteht. - Dieser Holzkörper
6 besteht aus dem Mittelfurnier1 mit der eingeklebten Einlage3 aus einer Polyurethangummimischung4 . Beidseitig auf das Mittelfurnier1 mit der Einlage3 sind zwei Außenfurniere7 ,8 schichtweise aufgeklebt, wobei das Außenfurnier8 von einem aufgeleimten Deckfurnier9 abgedeckt wird. Auf das Deckfurnier9 ist ein weichelastischer Gummibelag10 aufgeklebt. - Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass das dargestellte Ausführungsbeispiel nur eine von einer Vielzahl von Möglichkeiten zeigt, das Schwingungsverhalten eines Tischtennisschlägers zu verbessern. Insbesondere kann die Einlage aus einer Polyurethangummimischung z. B. auch das gesamte Mittelfurnier ersetzen, anstelle eines Außen- oder Deckfurniers ein- oder beidseitig aufgebracht sein oder den Holzkörper
6 oder die Furniere noppenartig mit einer Vielzahl von geometrischen Formen durchgreifen. -
- 1
- Mittelfurnier
- 2
- Aussparung
- 3
- Einlage
- 4
- Polyurethangummimischung
- 5
- Schlagerblatt
- 6
- Holzkörper
- 7
- Außenfurnier
- 8
- Außenfurnier
- 9
- Deckfurnier
- 10
- Gummibelag
Claims (11)
- Tischtennisschläger mit einem an einem Griff befestigten Schlägerblatt, das aus einem flächigen, sandwichartig aufgebauten Holzkörper mit auf seinen Außenseiten aufgeklebten Kunststoff- und/oder Gummibelägen besteht, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Sandwichschichten aus einer dauerelastischen Polyurethan-gebundenen Gummigranulatmischung besteht oder dass in einer oder mehreren Aussparungen (
2 ) des Holzkörpers (6 ) und/oder Griffes Einlagen (3 ) aus einer dauerelastischen Polyurethan-gebundenen Gummigranulatmischung (4 ) vorgesehen sind. - Tischtennisschläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Holzkörper (
6 ) aus beidseitig auf ein Mittelfurnier (1 ) aufgeleimten Außen- oder Deckfurnieren (7 ,8 ,9 ) besteht, wobei zumindest das Mittelfurnier (1 ) eine oder mehrere Aussparungen (2 ) für die Polyurethaneinlagen (3 ) aufweist. - Tischtennisschläger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparung (
2 ) oder Aussparungen bzw. die Polyurethaneinlagen (3 ) einen kreisförmigen Umfang aufweisen. - Tischtennisschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyurethaneinlagen (
3 ) in die Aussparungen (2 ) eingeklebt sind. - Tischtennisschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fugen zwischen der Umfangsfläche der Aussparung (
2 ) und der Umfangsfläche der Polyurethaneinlage (3 ) mittels eines Klebers oder eines aushärtbaren Kunststoffschaums ausgefüllt sind. - Tischtennisschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aussparungen (
2 ) und/oder Polyurethaneinlagen (3 ) als Ausstanzungen mit gleicher Dicke und Außenkontur ausgebildet sind. - Tischtennisschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Griff aus zwei miteinander verleimten Griffschalen besteht, die eine oder mehrere Hohlräume zum Einsetzen eines Polyurethangummigranulatkörpers aufweist.
- Tischtennisschläger nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethankörper im Griff von Außen sichtbar ist.
- Tischtennisschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyurethaneinlage (
3 ) eine Dicke zwischen 2 und 7 mm aufweist. - Tischtennisschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlägerblatt zu einer parallel zu den Außenseiten des Blattes verlaufenden Spiegelebene unsymmetrisch aufgebaut ist.
- Tischtennisschläger nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, dadurch gekennzeichnet, dass einer oder beide der auf die Außenseiten des Schlägerblattes aufgeklebten Kunststoff- und/oder Gummibeläge aus einer dauerelastischen Polyurethan-gebundenen Gummigranulatmischung besteht.
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Cited By (3)
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DE102013000113A1 (de) | 2012-03-22 | 2013-09-26 | Boris Misakov | Tischtennisschläger |
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2003
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DE102013000113A1 (de) | 2012-03-22 | 2013-09-26 | Boris Misakov | Tischtennisschläger |
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Owner name: MISAKOV, BORIS, 41363 JüCHEN, DE |
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