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Die
Erfindung betrifft einen Anlegtisch einer Bogenanlage mit einem
Tischblech, auf dessen Tischblechoberseite die Bogen transportiert
und ausgerichtet werden sowie einem nachgeordneten rotierenden Vorgreifer
mit mindestens zwei umlaufenden, aus Greifern und einer Greiferauflage
bestehenden Greifersystemen zum Fördern der Bogen zu einer Übergabetrommel.
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Aus
der
DE 27 18 314 C2 ist
ein Anlegtisch mit einem rotierenden Vorgreifer zum Zuführen von Bogen
zu einer Übergabetrommel
bekannt. Der Vorgreifer weist mindestens zwei Greifersysteme auf, wobei
der Vorgreifer mit einer konstanten Geschwindigkeit umläuft, während die
Greifersysteme relativ zu diesem sowie dessen Drehachse schwenkbar
gelagert sind und über
zwischengeschaltete Getriebe eine solche Zusatzbewegung erteilt
wird, dass die Bogen von den Greifersystemen während einer Rast übernommen
und auf Umlaufgeschwindigkeit der Übergabetrommel beschleunigt
werden.
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Dem
Stand der Technik ist nicht entnehmbar, wie die Bogen beim Transport
vom Anlegtisch, gehalten durch die Greifersysteme, zur Übergabetrommel geführt werden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, mit geringem Aufwand zu realisierende Mittel
zu schaffen, mit denen die Bogen während des Transports vom Anlegtisch
zum Übergabezylinder
sicher geführt
werden.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung ist
es möglich,
mit einfachen Mitteln bei einem rotierenden Vorgreifer mit mindestens
zwei umlaufenden Greifersystemen zu sichern, dass die zur Übergabetrommel transportierten
Bogen effektiv geführt
werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
den zugehörigen
Zeichnungen zeigen
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1 ausschnittsweise
einen Anlegtisch in der Draufsicht,
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2 eine
Seitenansicht entlang der Linie A-A in 1.
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In
den figürlichen
Darstellungen ist ein Anlegtisch 1, dem von einem nicht
dargestellten, dem Anlegtisch 1 vorgeordneten Bändertisch
Bogen 2 in Bogentransportrichtung 3 zugeführt werden,
dargestellt. Dem Anlegtisch 1 ist ein rotierenden Vorgreifer 4 nachgeordnet,
der in einem Gestellpunkt 5 gelagert ist sowie ein erstes
Greifersystem 6 und ein zweites Greifersystem 7 aufweist.
Die Greifersysteme 6, 7 bestehen aus im Abstand
nebeneinander auf einer Greiferwelle 8 geklemmten Greifern 9,
die mit einer Greiferaufschlagleiste 10 korrespondieren.
Die Greiferwellen 8 können
unabhängig
voneinander durch nicht dargestellte Mittel in oder entgegen dem
Uhrzeigersinn verdreht werden, wodurch sich die Greifer 9 von
der Greiferaufschlagleiste 10 entfernen oder mit dieser
in Wirkverbindung gelangen. Dem rotierenden Vorgreifer 4 ist
eine Übergabetrommel 11 nachgeordnet,
die in einem Gestellpunkt 12 gelagert und mit Bogenhaltesystemen 13 versehen
ist. In der 2 ist nur ein Bogenhaltesystem 13 dargestellt.
Das Bogenhaltesystem 13 besteht aus Greiferfingern 14,
die auf einer gemeinsamen Greiferfingerwelle 15 angeordnet
sind und mit Greiferaufschlägen 16 korrespondieren.
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Der
Anlegtisch 1 weist ein Tischblech 17 auf, dessen
Tischblechoberseite 18 als Führungsfläche für die Bogen 2 dient.
Im dem rotierenden Vorgreifer 4 zugewandten Bereich ist
das Tischblech 17 mit Aussparungen 19 zum Durchlassen
der Greifer 9 der Greifersysteme 6, 7 versehen.
In einem Übernahmebereich 26 der
Bogen 2 durch die Greifersysteme 6, 7 bilden
die den Greifern 9 zugewandten Flächen der Greiferaufschlagleisten 10 und
die Tischblechoberseite 18 eine Ebene. An der Unterseite
des Tischblechs 17 sind über die Breite des Anlegtischs 1 verteilt
Lagerplatten 20 vorgesehen. Die Lagerplatten 20 sind
so am Tischblech 17 angeordnet, dass diese in oder entgegengesetzt
der Bogentransportrichtung 3 verschoben werden können. Dazu
greift an jeder Lagerplatte 20 ein Stellelement 21 an,
dass gestellfest mit dem Tischblech 17 verbunden ist. Durch
Aktivieren der Stellelemente 21 können die Lagerplatten 20 verstellt
und fixiert werden. Mit jeder Lagerplatte 20 ist ein Lagerklotz 22 fest
verbunden, in dem ein Lagerbolzen 23 aufgenommen ist. Auf
dem Lagerbolzen 23 ist ein Lagerbock 24 drehbar
vorgesehen, mit dem starr ein Vordermarkenhalter 25 verbunden
ist. Der Vordermarkenhalter 25 ist biegesteif ausgeführt und
erstreckt sich in Bogentransportrichtung 3 mindestens bis
in den Übernahmebereich 26.
Im dem Übernahmebereich 26 zugewandten
Teil weist der Vordermarkenhalter 25 eine Anschlagfläche 27 auf, die
mit einem dem Anlegtisch 1 zugeordneten Anschlag 28 korrespondiert.
Im Ausführungsbeispiel
ist die Tischblechunterseite als Anschlag 28 ausgestaltet.
Am freien Ende des Vordermarkenhalters 25 ist eine Vordermarke 29 vorgesehen,
die etwa senkrecht zur Tischoberseite 18 verläuft. Am
Vordermarkenhalter 25 greift ein Kraftspeicher 30 an,
der die Anschlagfläche 27 des
Vordermarkenhalters 25 in Wirkverbindung mit dem Anschlag 28 des
Anlegtischs 1 hält.
Damit befinden sich die Vordermarken 29 in der Bahn der
Bogen 2 und so in ihrer Arbeitsposition.
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Im
Ausführungsbeispiel
sind jeweils zwei Vordermarkenhalter 25 durch jeweils einen
Lagerbock 24 auf einem Lagerbolzen 23 angeordnet.
Es ist auch möglich,
jeweils nur einen Vordermarkenhalter 25 einem Lagerbolzen 23 zuzuordnen
und diesen mittels des Lagerklotzes 22 auf einer Lagerplatte 20 zu
befestigen.
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An
jedem Vordermarkenhalter 25 greift eine Stelleinheit an,
mit der der Vordermarkenhalter 25 um die Mittelachse des
Lagerbolzens 23 geschwenkt wird. Im Ausführungsbeispiel
ist die Stelleinheit als Nockenwelle 31 ausgebildet, die
sich quer zur Bogentransportrichtung 3 über die Breite des Anlegtischs 1 erstreckt
und mit sämtlichen
Vordermarkenhaltern 25 in Wirkverbindung steht. Die Nockenwelle 31 wird
im Arbeitstakt durch nicht dargestellte Mittel angetrieben und so
die Vordermarkenhalter 25 und damit die Vordermarken 29 aus
der in 2 dargestellten Arbeitsposition, in der sich die
Vordermarken 29 in der Bahn der Bogen 2 befinden,
entgegen der Wirkung der Kraftspeicher 30 um die Mittelachse
der Lagerbolzen 23 geschwenkt und damit die Vordermarken 29 aus
der Arbeitsposition in eine unter dem Anlegtisch 1 gelegene
Rastposition geführt.
In der Rastposition sind die Vordermarken 29 aus der Bahn der
Bogen 2 entfernt.
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Die
Vordermarken 29 greifen in ihrer Arbeitsposition durch Öffnungen 32,
die im Tischblech 17 eingelassen und so bemessen sind,
dass die Vordermarken 29 initiiert durch die Stellelemente 21 in
oder entgegen der Bogentransportrichtung 3 verschoben werden
können.
Das Tischblech 17 erstreckt sich über den Übernahmebereich 26 hinaus
bis mindestens zu einem Übergabebereich 33,
in dem die Bogen 2 von den Greifersystemen 6, 7 an
die Bogenhaltesysteme 13 der Übergabetrommel 11 übergeben werden.
Das Tischblech 17 ist, beginnend unmittelbar nach dem Übernahmebereich 26 bis
zum Übergabebereich 33 konzentrisch
zum Gestellpunkt 5 des rotierenden Vorgreifers 4 angeordnet.
Die Tischblechoberseite 18 verläuft dabei geringfügig unter
einem Flugkreis 34 der Greiferaufschlagleisten 10.
Es hat sich als vorteilhaft für
die Führung
der Bogen 2 erwiesen, wenn zwischen dem Flugkreis 34 und
der Tischblechoberseite 18 ein Abstand von etwa 2 mm vorgesehen
wird.
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In 1 ist
auf der in Bogentransportrichtung rechten Seite des Anlegtischs 1 dargestellt, dass
das Tischblech 17 durchgehend mindestens bis zum Übergabebereich 33 geführt ist.
Die Aussparungen 19 im Tischblech 17 sind ebenfalls
in der Spur der Greifer 9 bis zum freien Ende des Tischblechs 17 geführt. Im
freien Ende des Tischblechs 17 sind beginnend vor dem Übergabebereich 33 nicht
dargestellte Durchbrüche
als Durchlass für
die Greiferfinger 14 vorgesehen. Das freie Ende des Tischblechs 17 ist
an einer gestellfest vorgesehenen Quertraverse 38 befestigt.
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In 1 ist
auf der in Bogentransportrichtung 3 linken Seite des Anlegtischs 1 eine
weitere Möglichkeit
gezeigt, die Tischblechoberseite 18 bis mindestens zum Übergabebereich 33 zu
führen. Dazu
sind z.B. am bereits dem Flugkreis 34 beabstandet folgenden
Tischblech 17 in Abständen
nebeneinander Bogenleitspangen 35 zugeordnet, deren Oberseiten
mit der Tischblechoberseite 18 eine Ebene bilden. Die Bogenleitspangen 35 verlaufen entsprechend
der Tischblechoberseite 18 beabstandet zum Flugkreis 34 bis
mindestens zum Übergabebereich 33.
Die Bogenleitspangen 35 sind nach dem Übergabebereich 33 an
der Quertraverse 38 befestigt.
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In
bekannter Weise werden die zur Verarbeitung vorgesehenen Bogen 2 in
Bogentransportrichtung 3 auf den Anlegtisch 1 und
mit der Bogenvorderkante gegen die in ihrer Arbeitsposition befindlichen, in
ihrer Gesamtheit eine Anleglinie 36 bildenden Vordermarken 29 geführt und
so nach der Bogenvorderkante ausgerichtet. Nachfolgend wird der
auf dem Anlegtisch 1 befindliche Bogen 2 von einer
im Anlegtisch 1 quer zur Bogentransportrichtung 3 verschiebbar
gelagerten Saugziehschiene 37 erfasst und bezüglich der
Seitenkante ausgerichtet. Danach wird der ausgerichtete Bogen 2 von
dem ersten Greifersystem 6 des rotierenden Vorgreifers 4 erfasst
und die Vordermarken 29 aus ihrer Arbeitsposition am Anlegtisch 1 in
ihre unter dem Anlegtisch 1 gelegene Rastposition geführt. Danach
wird der nach der Vorder- und Seitenkante ausgerichtete Bogen 2 von
dem ersten Greifersystem 6 abgezogen. Der Bogen 2 wird beschleunigt
und von dem ersten Greifersystem 6 zur Übergabetrommel 11 transportiert.
Dabei wird der Bogen 2 durch die im Abstand zum Flugkreis 34 der Greiferaufschlagleiste 10 vorgesehene
und mindestens sich bis zum Übergabebereich 33 erstreckende Tischblechoberseite 18 geführt. Im Übergabebereich 33 wird
der vom ersten Greifersystem 6 gehaltene Bogen 2 an
das Bogenhaltesystem 13 übergeben. Während des Abziehens des Bogens 2 werden
die Vordermarken 29 in ihre Arbeitsposition zurückgeführt, wobei
die Vordermarkenhalter 25, bedingt durch die Wirkung der
Kraftspeicher 30, vibrationsfrei mit den Anschlagflächen 27 an
den Anschlägen 28 anliegen.
Anschließend
wird ein nachfolgender Bogen 2 auf den Anlegtisch 1 und
mit der Bogenvorderkante gegen die Vordermarken 29 gefördert. Nach dem
Ausrichten des nachfolgenden Bogens 2 nach der Vorderkante
erfolgt die Seitenkantenausrichtung. Anschließend wird der nachfolgende
Bogen vom zweiten Greifersystem 7 erfasst und vom Anlegtisch 1 abgezogen.
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- 1
- Anlegtisch
- 2
- Bogen
- 3
- Bogentransportrichtung
- 4
- rotierender
Vorgreifer
- 5
- Gestellpunkt
- 6
- erstes
Greifersystem
- 7
- zweites
Greifersystem
- 8
- Greiferwelle
- 9
- Greifer
- 10
- Greiferaufschlagleiste
- 11
- Übergabetrommel
- 12
- Gestellpunkt
- 13
- Bogenhaltesystem
- 14
- Greiferfinger
- 15
- Greiferfingerwelle
- 16
- Greiferaufschlag
- 17
- Tischblech
- 18
- Tischblechoberseite
- 19
- Aussparung
- 20
- Lagerplatte
- 21
- Stellelement
- 22
- Lagerklotz
- 23
- Lagerbolzen
- 24
- Lagerbock
- 25
- Vordermarkenhalter
- 26
- Übernahmebereich
- 27
- Anschlagfläche
- 28
- Anschlag
- 29
- Vordermarke
- 30
- Kraftspeicher
- 31
- Nockenwelle
- 32
- Öffnung
- 33
- Übergabebereich
- 34
- Flugkreis
- 35
- Bogenleitspange
- 36
- Anleglinie
- 37
- Saugziehschiene
- 38
- Quertraverse