DE10353930A1 - Textiles Intraperitoneal-Mesh - Google Patents

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Bernd Dr. med. Klosterhalfen
Karsten Dr. med. Junge
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    • A61FFILTERS IMPLANTABLE INTO BLOOD VESSELS; PROSTHESES; DEVICES PROVIDING PATENCY TO, OR PREVENTING COLLAPSING OF, TUBULAR STRUCTURES OF THE BODY, e.g. STENTS; ORTHOPAEDIC, NURSING OR CONTRACEPTIVE DEVICES; FOMENTATION; TREATMENT OR PROTECTION OF EYES OR EARS; BANDAGES, DRESSINGS OR ABSORBENT PADS; FIRST-AID KITS
    • A61F2/00Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
    • A61F2/0063Implantable repair or support meshes, e.g. hernia meshes

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Abstract

Um ein textiles Intraperitoneal-Mesh zur Verfügung zu stellen, welches bessere Eigenschaften bezüglich des Einwachsens von Gewebe bietet und zugleich ein Anhaften des Darms zuverlässig verhindert, wird ein Mesh mit einer ersten Seite und einer zweiten Seite vorgeschlagen, bei welchem die erste Seite hydrophobe PVDF-Filamente aufweist und die zweite Seite hydrophile PVDF-Filamente oder Polymer-Filamente aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Textiles Intraperitoneal-Mesh. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Intraperitoneal-Mesh zur Plazierung mit minimalinvasiven Operationstechniken, auch IPOM-Mesh genannt.
  • Bei der chirurgischen Versorgung von Bauchwandhernien besteht neben der konventionellen Operationstechnik der retromuskulären Mesh-Plazierung grundsätzlich ebenfalls die Möglichkeit, ein Mesh unter Einsatz der minimalinvasiven Operationstechnik intraperitoneal einzusetzen. Hauptvorteil dieser Plazierungstechnik ist, wie bei jeder minimalinvasiven Operation, dass nur eine kleinere Wundöffnung erzeugt wird, dass ein erheblich geringeres präparatorisches Trauma für die Bauchwand mit vermindertem Blutungs- und Infektionsrisiko erzeugt wird, außerdem die entsprechend verkürzten Rekonvaleszenszeiten und nicht zuletzt die kürzeren Operationszeiten.
  • Hauptnachteile sind höhere Operationskosten durch den erhöhten technischen Aufwand beziehungsweise die größeren technischen Anforderungen an die Erfahrung von Operateur und OP-Mitarbeitern.
  • Gegenwärtig besteht das Haupthindernis für eine weitere Verbreitung der laparoskopischen Versorgung von Narbenhernien in den bislang fehlenden hierzu geeigneten Implantaten.
  • An ein für die beschriebene Operationstechnik geeignetes Mesh werden zwei wichtige Anforderungen gestellt: die dem Darm zugewandte Seite muss das Anhaften und Anwachsen des Darmes wirksam verhindern; die dem Peritoneum – also der Bauchwand – zugewandte Seite muss ein schnelles Einwachsen insbesondere der Mesothelzellen fördern.
  • In ersten Versuchen wurden Polypropylenmeshes auf ihre Eignung untersucht. Nachteilhaft bei Polypropylen ist jedoch dessen Tendenz, benachbartes Gewebe anhaften zu lassen. Daher wurden verschiedene Porengrößen untersucht. Bei Porengrößen größer als 6 mm wurde zwar nur wenige darmseitige Adhäsion beobachtet, das Implantat war jedoch mit den hierzu bekannten Operationsinstrumenten nicht minimalinvasiv einzubringen. Bei relativ kleinen Poren in der Größenordnung von 200 bis 500 μm wurde eine starke Verklebung am Darm festgestellt. Bei besonders kleinen Poren – kleiner als 100 μm – war die darmseitige Adhäsion nicht mehr zu beobachten, es kam jedoch zu Verwachsungen und somit zu unerwünschten Narbenplatten. Diese sind vergleichbar hart wie Knorpel.
  • In Weiterentwicklung dieser ursprünglichen Versuche werden zur Zeit im Wesentlichen zwei unterschiedliche Lösungsstrategien verfolgt:
    Bei einem ersten Lösungsansatz der Firma Goretex wird eine weitgehend unflexible Struktur auf Basis des Polymers ePTFE eingesetzt. Dabei handelt es sich nicht um eine textile, das heißt auf einem Faden basierende, Struktur, sondern um eine geschlossene Membrane. Aufgrund der bekannten Eigenschaften von Polytetrafluoräthylen wird zwar ein Anhaften des Darms an das Mesh zuverlässig verhindert. Ein erwünschtes Durchwachsen der Mesothelzellen kann jedoch aufgrund der geschlossenen Membranstruktur nicht erzielt werden.
  • Stattdessen rauht man die darmabgewandte Seite auf und versucht, durch Einbringung von Mikroporen ein Anwachsen des Gewebes der Bauchwand zu verbessern. Eine vollständige Integration in die Bauchwand unter Berücksichtigung der physiologischen Dehnungseigenschaften der Bauchwand ist damit allerdings nicht möglich.
  • In einem zweiten Lösungsansatz der Firma Sofradim wird eine dreidimensionale Textilstruktur auf Basis multifiler Polyesterfilamente vorgeschlagen. Dabei sollen die aufgrund der dreidimensionalen Struktur ausgeprägten Hohlräume das Einwachsen des Peritoneums unterstützen. Die Poren weisen hierzu Durchmesser von bis über 1 mm auf. Um darmseitig ein Anwachsen zu verhindern, wird eine geschlossene Kollagenschicht aufgebracht. Diese ist in Form einer eigenständigen, undurchlässigen Folie fest mit der Mesh-Struktur verbunden.
  • Es ist beabsichtigt, dass das Kollagen in der Anfangsphase nach der Operation zuverlässig das Anwachsen des Darmes verhindert. In der zweiten Heilungsphase soll dann die Resorption des Kollagens einsetzen, während gleichzeitig die Textilstruktur von körpereigenem Material eingeschlossen werden soll. Bei perfektem Heilungsverlauf bliebe somit nur das Polyester-Mesh als unterstützende Struktur zurück.
  • Dieser Lösungsansatz wird jedoch unter anderem wegen der Einbringung von großen Mengen an Kollagen aufgrund besonderer Risiken, insbesondere angesichts von noch relativ unbekannten Krankheiten wie BSE unter Fachleuten sehr kontrovers diskutiert. Die Resorptionszeit des Kollagens muss außerdem optimal auf das Einwachsverhalten abgestimmt sein. Aus vielen Arbeiten ist zudem bekannt, dass der Einsatz von Multifilamenten aufgrund der dramatisch vergrößerten Oberfläche im Vergleich zu Monofilamenten grundsätzlich problematisch ist. Darüber hinaus weist gerade Polyester einige polymerspezifische Nachteile auf.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein textiles Intraperitoneal-Mesh zur Verfügung zu stellen, welches die geschilderten Nachteile nicht oder nur im geringerem Maße hat.
  • Diese Aufgabe löst ein textiles Intraperitoneal-Mesh mit einer ersten Seite und einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite, welches sich dadurch auszeichnet, dass die erste Seite hydrophobe PVDF-Filamente aufweist und die zweite Seite hydrophile PVDF-Filamente aufweist.
  • Das Fadenmaterial auf Basis des Polymers PVDF ist ausgesprochen inert. Mit Hilfe insbesondere einer dreidimensionalen Wirktechnik bzw. mit mehrlagigen Textilkonstruktionen kann ein besonders vorteilhaftes Mesh zur intraperitonealen Plazierung mit minimalinvasiven Operationstechniken zur Verfügung gestellt werden.
  • Durch ein besonderes Beschichtungsverfahren ist es möglich, das hydrophobe PVDF derart zu modifizieren, dass ein hydrophiler Werkstoff entsteht. Insofern wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung unter einem hydrophilen PVDF-Filament auch ein an sich hydrophobes Filament verstanden, welches durch Bearbeitung – insbesondere durch Aktivierung und Ergänzung um einen Hilfsstoff und/oder eine Beschichtung – nach außen hin hydrophile Eigenschaften aufweist. Insbesondere kann das hydrophobe PVDF-Filament an seiner Oberfläche dergestalt modifiziert sein, dass eine hydrophile Matrix, insbesondere eine Hydrogelmatrix, an das PVDF gebunden ist.
  • Dadurch, dass die neuartige mehrdimensionale bzw. mehrlagige Textilkonstruktion derart ausgerüstet ist, dass die zur Orientierung zum Darm bestimmte erste Seite zumindest mehrheitlich hydrophob und die dem Peritoneum zuzuwendende zweite Seite zumindest überwiegend hydrophil ausgerüstet ist, ist es möglich, eine Mesh-Struktur zu erreichen, die die Vorteile aller bekannten Lösungsansätze in sich vereinigt. Insbesondere findet ein extrem inertes und demzufolge besonders biokompatibles Grundmaterial Verwendung.
  • Außerdem liegt eine echte Textilstruktur vor, das heißt eine flexible Struktur mit einstellbaren Porengrößen, die ein optimales Durchwachsen erlaubt. Darüber hinaus kann auf Kollagen und andere risikobehaftete Komponenten verzichtet werden. Auch wird eine vollständige Gewebeintegration sicherge stellt, weil vollständig auf die Verwendung von folienartigem Material verzichtet wird.
  • In einer vorteilhaften Alternative kann die der Bauchwand zuzuwendende zweite Seite aus Fadenmaterial auf Basis von Polymeren ausgeführt sein, welche leicht anhaften und somit ein Einwachsen erleichtern. Insbesondere sei hier an Polypropylen (PP) und Polyester gedacht.
  • Aus umfangreichen Untersuchungen hat sich ergeben, dass die zweite Seite auch vorteilhaft aus einzelnen oder gemeinsam verwendeten PVC-Fasern, Polyvinylalkoholfasern, Polyamidfasern (beispielsweise PA 6, PA 6.6, PA 11 etc.), Polyimidfasern, Polyethylenfasern, Polyvinylidenchloridfasern, Polyurethanfasern, Polyacrylfasern, Polyacrylnitrilfasern, Modacrylfasern, Polyvinylacetatfasern, Polyethylen, Aramiden, cellulosischen Fasern, Acetatfasern, Polyglykol, Polylactiden, Alginatfasern, Kasein, Elasthanen, Carbonfasern, Polyetheretherketon, Polyphenylensulfid, Polybutylenterephthalat, Glasfasern, Elastomeren, Cuprofasern, Proteinfasern und/oder Polycarbonatfasern bestehen kann oder diese zumindest aufweisen kann. Als nicht geeignet haben sich zahlreiche Fluorverbindungen herausgestellt, beispielsweise PTFE und hydrophobes PVDF.
  • Unabhängig vom Vorgenannten löst die Aufgabe mit verblüffender Simplizität, aber mit demselben erfinderischen Grundgedanken, auch ein textiles Intraperitoneal-Mesh mit einer ersten Seite und einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite, bei welchem die erste Seite glattflächig ausgeführt ist, vorzugsweise mit einem Reibbeiwert von weniger als 0,7, bevor zugt von weniger als 0,5, besonders bevorzugt von weniger als 0,3. In quantitativ ausgewerteten Versuchen hat sich gezeigt, dass bei einer dermaßen glatten Oberfläche ein Anhaften des Darms – auch unabhängig von der Materialwahl – bei einem textilen Mesh zuverlässig verhindert wird. In Kombination mit den Materialvorschlägen werden besonders gute Ergebnisse erzielt.
  • Es sei darauf hingewiesen, dass unter einem Mesh mit einer ersten und einer zweiten Seite nicht notwendigerweise eine Beschränkung auf eine Haupttextilstruktur verstanden werden soll. Vielmehr erstreckt sich die Erfindung auch auf Meshes, welche aus zwei oder mehreren einzelnen textilen Strukturen zusammengesetzt sind, sofern diese beliebig verbunden sind.
  • Alternativ und kumulativ hierzu ist es von Vorteil, wenn die der Bauchwand zuzuwendende zweite Seite bewusst dreidimensional ausgeführt ist, insbesondere können Schlingen oder Schlaufen vorgesehen sein, ähnlich wie sie von Frotteeware beim Weben bekannt sind. Die Fadenschlingen beziehungsweise -schlaufen können beispielsweise als Fadenhenkel oder Fadenflottierung ausgeführt sein. Durch die rauhe Oberfläche und die großen Poren wird das Einwachsen bereits unabhängig von den Oberflächeneigenschaften des Textils gefördert.
  • Unter einer Schlinge soll im Rahmen dieser Anmeldung insbesondere ein Fadenverlauf verstanden werden, bei welchem der Faden die Haupterstreckungsebene des Textils verlässt, sich über dessen überwiegende Oberfläche erhebt und erst nach gekrümmtem Verlauf wieder in die Oberfläche und die Haupterstreckungsebene des Textils eintaucht.
  • Es ist bevorzugt, wenn das Mesh im Bereich der dreidimensionalen Oberflächentopographie eine Topographiedicke von mindestens 100 μm, bevorzugt von mindestens 500 μm, besonders bevorzugt von über 1000 μm, annimmt. Unabhängig von diesen absoluten Werten ist es von Vorteil, wenn die Topographiedicke mindestens einen, bevorzugt mindestens 1,5 Fadendurchmesser beträgt. Unter Topographiedicke sei der größte planmäßig angenommene Abstand von der Fadenoberfläche zur Mittelebene im Textil verstanden. Die Mittelebene kennzeichnet sich dadurch, dass sie in der zweidimensionalen textilen Hauptstruktur des Meshes parallel zu deren erster und zweiter Seite mit gleichem Abstand zu beiden zwischen diesen verläuft.
  • In einer Variante des erfindungsgemäßen Meshes bringt die Verwendung von Monofilamenten eine vorteilhafte Reduzierung der Oberfläche. Eine monofile Ausführung unterstützt die inerten Verhaltenseigenschaften des Meshes gegenüber dem Gewebe des Patienten.
  • Bei aufwendigen Versuchen hat sich herausgestellt, dass ein Mesh mit PVDF-Monofilamenten die gestellte Aufgabe besonders gut erfüllt, wenn die Monofilamente Durchmesser von weniger als 400 μm, bevorzugt von weniger als 200 μm, haben.
  • Nach den Untersuchungsergebnissen kann sich das Mesh mit PVDF-Monofilamenten auch vorteilhaft dadurch auszeichnen, dass es Porengrößen von weniger als 2000 μm, bevorzugt von weniger als 1000 μm, aufweist. Bei diesen Werten konnte ebenfalls eine besonders hohe Funktionalität festgestellt werden.
  • Die Versuche haben gezeigt, dass mit einem zweidimensionalen, nativen PVDF-Mesh das Anhaften des Darms überraschend gut verhindert wird. Durch das inerte PVDF beziehungsweise auch durch die glatte erste Seite wird es möglich, auch darmseitig sehr kleine Poren zu verwenden. Auf der dahinter liegenden, zur Bauchwand auszurichtenden Seite kann das Mesh dann sehr frei gestaltet werden.
  • Aufwendige molekularbiologische Untersuchungen unterstreichen außerdem die außerordentliche Bedeutung einer insuffizienten Narbenbildung für die Entstehung von Bauchwandhernien und insbesondere von Rezidivhernien im Bereich der Narbe. Dabei weist insbesondere ein erhöhter relativer Anteil an Kollagen Typ III im Verhältnis zu Kollagen Typ I im Wundbereich beziehungsweise eine entsprechende Synthese von stimulierten Fibroblasten auf eine relevante Störung des Kollagen-Stoffwechsels hin. Durch lokale Applikation von die Kollagen-Synthese beeinflussenden Substanzen ist es möglich, die Narbe qualitativ zu verbessern, insbesondere das Kollagen Typ I/Typ III Verhältnis zu erhöhen und somit die narbige Integration von Mesh-Materialien zu optimieren.
  • Unter Verwendung der vorgeschlagenen Mesh-Strukturen aus PVDF und einer Beschichtung mit Acrylsäure ist eine kontrollierte Beladung der Meshes mit pharmakologisch aktiven Substanzen und gleichfalls eine kontrollierte lokale Freisetzung der Substanzen möglich. Hiermit steht erstmals eine Vorrichtung zur Therapie von Bauchwandhernien zur Verfügung, welche neben einer mechanischen Verstärkung auch die zugrundeliegende krankhafte Störung des Kollagenstoffwechsels lokal therapiert und somit vorteilhaft das Entstehen von Rezidivhernien aufgrund unzureichender narbiger Integration signifikant senken kann.
  • Alternativ und kumulativ zu Kollagen Typ I kann das erfindungsgemäße Mesh auch vorteilhaft ein Antibiotikum, z. B. Gentamycin, Hyaloronsäure, Zink, Ascorbinsäure, Proteine und/oder Peptide aufweisen.
  • Mit dem selben grundlegenden Erfindungsgedanken löst die Aufgabe auch ein textiles Intraperitoneal-Mesh mit einer ersten Seite und einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite, bei welchem die erste Seite hydrophobe PVDF-Filamente aufweist und die zweite Seite Polymer-Filamente aufweist, insbesondere Polypropylen und/oder Polyester. Die Wirkungsweise der hydrophoben ersten Seite wurde vorstehend bereits erläutert; bei zahlreichen Versuchen hat sich zudem ergeben, dass Polymer-Filamente, insbesondere PP und/oder Polyester, eine ähnlich gute Wirkung auch auf der zweiten Seite des Meshes bewirken.
  • Vorteilhaft kann das Mesh zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, als Vlies, Gewebe, Gestrick, Gewirk oder Gelege ebenso wie teilweise oder vollständig als Kombination dieser Verarbeitungstechniken ausgeführt sein.
  • Es sei darauf hingewiesen, dass die vorteilhaften Ausgestaltungsvarianten zum vorgeschlagenen Mesh mit hydrophoben PVDF-Filamenten auf der ersten und hydrophilen PVDF-Filamenten auf der zweiten Seite auch ohne Einschränkung auf das vorgeschlagene Mesh mit Polymer-Filamenten auf der zweiten Seite sowie auf Meshes mit einer glattflächigen ersten Seite vorteilhaft angewendet werden können. Zudem sei darauf hingewiesen, dass bei einem textilen Intraperitoneal-Mesh eine stark dreidimensionale Oberflächentypographie auf der zweiten Seite, die Verwendung von PVDF-Monofilamenten sowie die Verwendung von PVDF-Multifilamenten auch für sich genommen vorteilhaft und erfinderisch sind.

Claims (12)

  1. Textiles Intraperitoneal-Mesh mit einer ersten Seite und einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seite hydrophobe PVDF-Filamente aufweist und die zweite Seite hydrophile PVDF-Filamente aufweist.
  2. Textiles Intraperitoneal-Mesh mit einer ersten Seite und einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seite hydrophobe PVDF-Filamente aufweist und die zweite Seite Polymer-Filamente aufweist, insbesondere Polyprophylen und/oder Polyester.
  3. Textiles Intraperitoneal-Mesh mit einer ersten Seite und einer der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Seite glattflächig ausgeführt ist, vorzugsweise mit einem Reibbeiwert von weniger als 0,7, bevorzugt von weniger als 0,5, besonders bevorzugt von weniger als 0,3.
  4. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Seite eine stark dreidimensionale Oberflächentopographie aufweist, insbesondere mit Schlingen und/oder Schlaufen.
  5. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass PVDF-Filamente Monofilamente aufweisen.
  6. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Monofilamente Durchmesser von weniger als 400 μm, bevorzugt von weniger als 200 μm, haben.
  7. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach einem der Ansprüche 5 oder 6, gekennzeichnet durch Porengrößen von weniger als 2000 μm, bevorzugt von weniger als 1000 μm.
  8. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass PVDF-Filamente Multifilamente aufweisen.
  9. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Beladung der PVDF-Filamente mit pharmakologisch aktiven Substanzen.
  10. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die pharmakologisch aktiven Substanzen Kollagen Typ I aufweisen.
  11. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die pharmakologisch aktiven Substanzen ein Antibiotikum, beispielsweise Gentamycin, Hyaloronsäure, Zink, Ascorbinsäure, Proteine und/oder Peptide aufweisen.
  12. Textiles Intraperitoneal-Mesh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es zumindest teilweise, bevorzugt vollständig, als Vlies, Gewebe, Gestrick, Gewirk und/oder Gelege ausgeführt ist.
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