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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder eine Vorrichtung zur Dehnung der Ränder einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten mit einem offenen Weichteildefekt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Wundversorgungssystem umfassend eine Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder eine Vorrichtung zur Dehnung der Ränder einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten mit einem offenen Weichteildefekt und ein Vakuumverbandsystem.
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Nach viszeralchirurgischen Eingriffen kann es nach Abschluss des eigentlichen Eingriffes dazu kommen, dass ein Verschluss der Bauchdecke nicht möglich oder sogar auch gar nicht gewünscht ist. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein massiv kontaminierter Bauchraum beim Patienten vorliegt, wie dies u.A. bei Hohlorganperforationen der Fall sein kann. Hier kann eine erneute Lavage des Bauchraums (insb. Peritoneallavage) indiziert sein.
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Denkbar ist auch, dass bei Hohlorganverletzungen, die chirurgisch primär nicht versorgbar sind, wie bei Dünndarmfisteln, die Bauchdecke erst einmal nicht verschlossen werden kann oder soll.
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Weitere Indikationen sind beispielsweise ein Ileus, bei dem trotz Dekompression das Intestinum so viel Raum fordert, dass die Faszie im Bauchdeckenbereich nicht verschlossen werden kann.
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Denkbar ist auch, dass bei der Gefahr eines abdominalen Kompartmentsyndroms der Bauchraum zunächst nicht wieder verschlossen wird. Beim abdominellen Kompartmentsyndrom handelt es sich um ein lebensbedrohliches Krankheitsbild, das infolge einer rasch progredienten intraabdominellen Drucksteigerung (insbesondere IAP > 12 mm Hg) entsteht und eine gravierende Beeinträchtigung intra- und extraabdominaler Organsysteme nach sich zieht.
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Weitere Indikationen sind denkbar, insbesondere bei der Versorgung großen Hernien.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits für die Hernienversorgung Retraktionsvorrichtungen bekannt, mittels derer die Wundränder einer geöffneten Bauchhöhle retrahiert werden können.
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Ein Beispiel hierfür ist die Wundversorgungsvorrichtung gemäß der
WO2022074032A1 , welche eine Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder einer geöffneten Faszie nach/bei einem offenen Abdomen umfasst.
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Derartige Vorrichtungen sind jedoch insoweit ungünstig, als dass sie die Retraktion der Ränder einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten nur vermindern, wobei eine tatsächliche Annährung der Ränder günstiger für einen Wiederverschluss der Gewebestruktur wäre.
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Ferner erfordern diese Vorrichtungen einen sehr hohen Platzbedarf, insbesondere einen sehr hohen vertikalen Platzbedarf, welcher insbesondere bei einer notwendigen Intensivversorgung des Patienten problematisch wird. Auch eine Umlagerung des Patienten ist deutlich eingeschränkt (bis 30° seitlicher Kippung), was einerseits die Gefahr eines Dekubitus erhöht, andererseits auch die normale Pflegeroutine und Sicherstellung der Körperhygiene des Patienten erschwert.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder zur Dehnung der geöffneten Gewebestruktur eines Patienten der eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden, insbesondere dahingehend, dass ein besserer Verschluss einer geöffnete Gewebestruktur eines Patienten ermöglicht werden kann
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist eine Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder zur Dehnung einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten mit einem offenen Weichteildefekt vorgesehen, wobei die Vorrichtung wenigstens einen Grundkörper, mindestens ein Retraktionselement zur Retraktion und Befestigung an den Rändern der geöffneten Gewebestruktur und ein Spannelement umfasst, wobei das Spannelement derart beschaffen und eingerichtet ist, dass mittels des Spannelements das mindestens eine Retraktionselement kontinuierlich und/oder mit vordefiniert gleichbleibender Kraft derart bewegbar ist, dass hierdurch die Ränder der geöffneten Gewebestruktur zumindest teilweise angenähert werden.
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Die Erfindung basiert auf dem Grundgedanken, mit einer nach Möglichkeit kontinuierlichen Kraft, die Ränder einer geöffneten Gewebestruktur anzunähern bzw. zusammenziehen zu können. Dieser Vorgang des Zusammenziehens soll nicht ruckartig und auch nicht mit zu großer Kraft erfolgen. Vielmehr wird es möglich, vergleichsweise langsam mit vordefinierter und angemessener Kraft die Wundränder durch Zug einander zumindest teilweise anzunähern. Es kann demnach nicht nur die Retraktion der Ränder der geöffneten Gewebestruktur vermindert werden, vielmehr kann durch die genannte Annäherung der Ränder ein Verschluss der geöffneten Gewebestruktur erleichtert bzw. verbessert werden.
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Die Vorrichtung kann dabei derart beschaffen und eingerichtet sein, dass mittels des Spannelements das mindestens eine Retraktionselement im Wesentlichen in einer Ebene mit der geöffneten Gewebestruktur oder im Wesentlichen parallel zur geöffneten Gewebestruktur bewegbar ist. Mit anderen Worten, die Zugbewegung kann dabei mehr oder weniger auf Höhe bzw. in der Ebene der Ränder der geöffneten Gewebestruktur erfolgen. Demzufolge ergibt sich ein geringer Platzbedarf, insbesondere ein geringer vertikaler Platzbedarf der Vorrichtung, was insbesondere bei einer notwendigen Intensivversorgung eines Patienten günstig ist. Auch eine Umlagerung des Patienten ist somit möglich, was einerseits die Gefahr eines Dekubitus verringert, andererseits auch die normale Pflegeroutine und Sicherstellung der Körperhygiene des Patienten ermöglicht.
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Das Spannelement kann dabei derart beschaffen und eingerichtet ist, dass mittels des Spannelements das mindestens eine Retraktionselement mit einer Kraft von bis zu 10 N bewegt wird. Eine derartige Kraft ermöglicht nicht nur eine Retraktion der Ränder geöffneten Gewebestruktur zu verringern, sondern ermöglicht auch dass die Ränder der geöffneten Gewebestruktur zumindest teilweise angenähert werden.
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Insbesondere kann weiter vorgesehen sein, dass die Vorrichtung mindestens zwei Retraktionselemente umfasst. Alternativ ist es denkbar, dass die Vorrichtung ein Retraktionselement mit mehreren (mindestens zwei) Teilabschnitten umfasst. Mehrere Retraktionselemente bzw. mehrere Teilabschnitte eines Retraktionselements können eine bessere Annäherung der Ränder der geöffneten Gewebestruktur ermöglichen.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper im Wesentlichen zentral zwischen den mindestens zwei Retraktionselementen angeordnet ist. Somit können gegenüberliegende Ränder einer geöffneten Gewebestruktur einander angenähert werden.
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Insbesondere ist es denkbar, dass der Grundkörper an mindestens einer Stelle mit dem mindestens einen Retraktionselement oder mit den mindestens zwei Retraktionselementen direkt und/oder indirekt verbunden ist. Somit wird es ermöglicht, dass eine Kraft vom Spannelement über das Grundelement auf das mindestens eine oder die mindestens zwei Retraktionselemente, und von dort auf die Ränder der geöffneten Gewebestruktur übertragen wird.
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Der Grundkörper kann eine im Wesentlichen längliche Form aufweisen. Gewebeöffnungen sind häufig, aufgrund eines chirurgischen Schnitts, im Wesentlichen länglich. Ein Grundkörper mit einer im Wesentlichen länglichen Form ist demnach mit einer länglichen Gewebeöffnung weitgehend kompatibel. Dies erlaubt im Wesentlichen eine Zusammenführung von Rändern der Gewebeöffnung entlang einer Achse, sodass nur eine Naht (längs) ermöglicht wird.
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Insbesondere ist es denkbar, dass der Grundkörper im Wesentlichen die Form eines Zylinders oder einer Spindel aufweist. Ein Grundkörper in der Form eines Zylinders oder einer Spindel hat den Vorteil, dass ein Retraktionselement in Form eines Fadens gut um den Zylinder oder die Spindel gewickelt werden kann.
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Ferner kann der Grundkörper eine Winde umfassen. Dies ermöglicht das Heranziehen der Ränder der öffneten Gewebestruktur zur Mitte der Gewebsöffnung. Alternativ kann das Spannelement eine Winde umfassen.
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Außerdem ist es denkbar, dass das Spannelement eine Feder und/oder einen Motor umfasst. Eine Feder bietet den Vorteil eines mechanischen Antriebs und kann so ausgestaltet sein, dass das Spannelement und die Vorrichtung autoklavierbar sind. Ein Motor kann eine elektrische Steuerung des Spannelements ermöglichen. Ferner wäre auch ein hydraulischer Antrieb des Spannelements denkbar.
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Das Spannelement kann zumindest teilweise in oder am Grundkörper angebracht ist. Dies ermöglicht eine platzsparende Ausgestaltung der Vorrichtung, insbesondere der Kombination aus Spannelement und Grundkörper. Eine Anbringung des Spannelements im Grundkörper ermöglicht zudem eine einfache Reinigung der Vorrichtung, da nur der Grundkörper gereinigt werden muss.
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Das mindestens eine Retraktionselement kann mindestens einen Faden und/oder Nahtmaterial und/oder mindestens ein Netz und/oder mindestens eine Klammer und/oder mindestens einen Haken und/oder mindestens einen Schlauch und/oder mindestens einen Draht umfasst. Durch die Auswahl eines der genannten Retraktionselemente oder die Kombination mindestens zwei der genannten Retraktionselemente wird eine individuelle Anpassung der Vorrichtung an die Beschaffenheit der zu behandelnden Gewebsöffnung erreicht.
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Die Vorrichtung kann mehrere Retraktionselemente unterschiedlicher Länge umfassen. Insbesondere ist es denkbar, dass, wenn der Grundkörper in der Mitte der Gewebsöffnung lokalisiert ist, der Abstand zwischen Grundkörper und den Rändern der Gewebsöffnung unterschiedlich ist. Unterschiedlich lange Retraktionselemente können eingesetzt werden, um einen gleichmäßigen Zug auf die Ränder zu ermöglichen. Insbesondere kann die Länge der Retraktionselemente an eine variierende Wunddehiszenz angepasst werden. (Bei Wunddehiszenzen kommt es zu einem unerwünschten Auseinanderweichen der Wundränder.
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Die Wunde klafft also auseinander, wie weit und tief, ist dabei von der Schwere der Wunddehiszenzen abhängig.
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Insbesondere ist es denkbar, dass ein Retraktionselement mindestens einen chirurgischen Faden und mindestens ein Netz umfasst. Das mindestens eine Netz kann dabei auf einer Seite mit einem Rand der geöffneten Gewebestruktur, durch zahlreiche Anknüpfpunkte, verbunden sein, auf der anderen Seite mit einem Faden (Faden durch die Maschen des Netzes gezogen), welcher wiederum mit dem Grundkörper verbunden ist. Dies ermöglicht eine sehr gleichmäßige Kraftverteilung durch die zahlreichen Anknüpfpunkte an dem Rand der geöffneten Gewebestruktur (Faszie). Ferner kann sich ein deutlich geringerer Widerstand beim Rutschen des Fadens durch die Netzmaschen ergeben. Durch eine unterschiedliche Zahl der Stiche am Netz (also der Verbindungsstellen des Fadens mit dem Netz) kann ferner die gesamte Zugkraft, die die Vorrichtung ausübt, gesteuert werden. Je mehr Stiche vorhanden sind (Verbindungen des Fadens mit dem Netz), desto größer ist die Kraft. Dies würde allerdings voraussetzen, dass der Grundkörper eine verhältnismäßig lange Fadenstrecke mit im Wesentlichen konstanter Zugkraft aufrollen kann. Ferner kann die Netzinterposition (zwischen Gewebe und Faden) als zusätzliches Nahtlager für den definitiven Verschluss der geöffneten Gewebestruktur am Ende des Einsatzes der Vorrichtung am Patienten genutzt werden.
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Die Erfindung umfasst ferner ein Wundversorgungssystem, umfassend mindestens eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei das Wundversorgungssystem ferner ein Vakuumverbandsystem umfasst, wobei das Vakuumverbandsystem mindestens einen Schaumstoff-Folienverband und eine Vakuumpumpe umfasst. Durch die Kombination der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem Vakuumverbandsystem kann eine verbesserte Wundheilung ermöglicht werden. Die Anwendung von Vakuumverbänden bei offenem Abdomen geht mit reduziertem Auftreten von enteroatmosphärischen Fisteln einher, weshalb deren Einsatz angestrebt werden sollte.
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Das Vakuumverbandsystem kann auch als Vakuum-assistiertes Wundkonditionierungs- und Reinigungssystem bezeichnet werden. Das Prinzip der Vakuum-assistierten Behandlung ist sehr einfach: Ein Schaumstoff (oder anderer Wundfüller) wird auf Größe der Gewebsöffnung gebracht und in die Gewebsöffnung eingelegt. Das Wundgebiet wird mit einer Folie abgedeckt und mittels eines Drainageschlauchs, der mit dem Schaumstoff verbunden ist, an ein Vakuum angeschlossen.
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Die Kombination aus Schaumstoff und Folie kann als Schaumstoff-Folienverband bezeichnet werden. Der Schaumstoff bewirkt, dass der angelegte Unterdruck gleichmäßig über die gesamte Oberfläche der Gewebsöffnung verteilt wird. Der Sog provoziert eine aktive Wundreinigung durch Abtransport von überschüssigem Wundexsudat, von Zelltrümmern und Bakterien aus der Wunde. Wundödeme werden reduziert und damit die Durchblutungssituation im Wundgebiet verbessert. Außerdem wird die Bildung von Granulationsgewebe beschleunigt.
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Insbesondere ist es denkbar, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung in den Schaumstoff-Folienverband integriert oder auf ihm aufgebracht ist. Insbesondere kann die Vorrichtung ihre Wirkung dabei voll entfalten. Dies hat den Vorteil, dass der Patient, der mit dem Wundversorgungssystem behandelt wird, durch selbiges möglichst wenig eingeschränkt wird. Dies ermöglicht wiederum verbesserte Lagerungsbedingungen, sowie verbesserte Bedingungen für die Pflege des Patienten.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindungen sollen nun anhand in den Zeichnungen näher dargestellter Ausführungsbeispiel erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1 eine beispielhafte Darstellung eines erfindungsgemäßem Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder zur Dehnung der Ränder einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten mit einem offenen Weichteildefekt;
- 2 eine weitere beispielhafte Darstellung eines erfindungsgemäßem Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder zur Dehnung der Ränder einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten mit einem offenen Weichteildefekt; und
- 3 eine beispielhafte Darstellung eines erfindungsgemäßen Wundversorgungssystems.
- 4 zeigt eine beispielhafte Darstellung eines erfindungsgemäßem Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder zur Dehnung der Ränder einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten mit einem offenen Weichteildefekt.
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Dargestellt ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 in einer geöffneten Gewebestruktur 114, und zwar zwischen den Rändern 112 der geöffneten Gewebestruktur.
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Die geöffnete Gewebsstruktur 114 ist hier ein offenes Abdomen.
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Die Vorrichtung 100 umfasst einen Grundkörper 102.
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In diesem Ausführungsbeispiel hat der Grundkörper 102 eine längliche Form.
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In diesem Ausführungsbeispiel hat der Grundkörper 102 die Form eines Zylinders, denkbar wäre alternativ z.B. auch die Form einer Spindel.
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Die Vorrichtung 100 umfasst ferner mehrere Retraktionselemente 104, diese sind zur Retraktion und Befestigung an den Rändern 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 eingerichtet.
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Alternativ könnte die Vorrichtung 100 nur ein Retraktionselement 104 oder ein Retraktionselement 104 mit mehreren Teilabschnitten umfassen.
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Der Grundkörper 102 ist hier zentral, also im Wesentlichen mittig, zwischen den Retraktionselementen 104 angeordnet.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Retraktionselemente 104 Fäden, genauer chirurgische Fäden. Alternativ wären ein anderes Nahtmaterial oder mindestens ein Netz oder mindestens eine Klammer oder mindestens einen Haken oder mindestens einen Schlauch oder mindestens einen Draht denkbar. Denkbar wäre aber auch eine Kombination von unterschiedlichen Retraktionselementen 104, vgl. 2.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Fäden 104 gleichlang, alternativ könnten die Fäden 104 aber auch eine unterschiedliche Länge aufweisen.
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Außerdem umfasst die Vorrichtung ein Spannelement 106.
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Das Spannelement 106 umfasst hier eine Feder 106. Zusätzlich oder alternativ könnte das Spannelement 106 aber auch einen Motor umfassen.
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Hier ist die Feder 106 am Grundkörper 102 angebracht.
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Dadurch ist die Feder 106 mit dem Grundkörper 102 verbunden. Insbesondere kann die Feder 106 so Kraft auf den Grundkörper 102 übertragen.
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Alternativ könnte die Feder 106 zumindest teilweise im Grundkörper 102 angebracht sein.
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Der Grundkörper 102 ist an jeweils einer Stelle mit jeweils einem Ende eines Fadens 104 direkt verbunden (hier durch Verknotung). Alternativ wäre eine indirekte Verbindung, z.B. über ein Zwischenelement, denkbar.
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Die Fäden 104 sind jeweils mit dem anderen, nicht mit dem Grundkörper 102 verbundenen Ende mit einem Rand 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 verbunden.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Fäden 104 an/mit den Rändern 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 verknotet.
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Die Feder 106 bewegt den Grundkörper 102 entlang seiner Längsachse (durch Spannkraft).
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Der Grundkörper 102 wird hierdurch entlang seiner Längsachse gedreht.
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Dadurch bewegt die Feder 106 die Fäden 104 kontinuierlich und mit vordefiniert gleichbleibender Kraft.
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In diesem Ausführungsbeispiel bewegt die Feder 106 die Fäden 104 mit einer Kraft von 10 N.
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Alternativ kann die Feder 106 die Fäden 104 auch mit einer Kraft von weniger als 10 N bewegen.
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In diesem Ausführungsbeispiel werden die Fäden 104 auf den Zylinder 102 aufgewickelt.
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Hierdurch werden die Ränder 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 angenähert, zumindest teilweise.
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Eine Retraktion der Ränder 112 wird somit vermindert.
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In diesem Ausführungsbeispiel bewegt die Feder 106 die Fäden 104 in einer Ebene mit der geöffneten Gewebestruktur 114. Alternativ kann die Feder 106 die Fäden 104 parallel zur Gewebestruktur 114 bewegen (wie es in 3 der Fall ist).
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2 zeigt eine weitere beispielhafte Darstellung eines erfindungsgemäßem Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Verminderung der Retraktion der Ränder und/oder zur Dehnung der Ränder einer geöffneten Gewebestruktur eines Patienten mit einem offenen Weichtei Idefekt.
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Dargestellt ist auch hier eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100 in einer geöffneten Gewebestruktur 114, und zwar zwischen den Rändern 112 der geöffneten Gewebestruktur 114.
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Die Vorrichtung 100 umfasst einen Grundkörper 102 und ein Spannelement 106 (Spannelement 106 nicht explizit gezeigt).
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In diesem Ausführungsbeispiel ist das Spannelement 106 eine Winde, welche im Grundkörper 102 lokalisiert ist.
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Der Grundkörper 102 umfasst also eine Winde.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind Umlenkrollen am Grundkörper 102 angebracht.
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Die Vorrichtung 100 umfasst ferner mehrere Retraktionselemente 104, welche zur Retraktion und Befestigung an den Rändern 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 eingerichtet sind.
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Hier liegt eine Kombination aus unterschiedlichen Retraktionselementen 104 vor, nämlich eine Kombination aus chirurgischen Fäden 104 und Netzen 104. Insbesondere liegt hier eine Kombination aus zwei chirurgischen Fäden 104 und zwei Netzen 104 vor.
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Der Grundkörper 102 ist hier zentral, also im Wesentlichen mittig, zwischen den Retraktionselementen 104 angeordnet.
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Jeweils ein Netz 10 ist mit einem Rand 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 verbunden. In diesem Ausführungsbeispiel ist jeweils ein Netz 104 an einer Seite an/mit einem Rand 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 durch chirurgische Fäden verknotet. Die andere Seite des jeweils einen Netzes 104 ist mit je einem chirurgischen Faden 104 verbunden.
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Jeweils ein chirurgischer Faden 104 ist durch die Maschen jeweils eines Netzes 104 gezogen (an der, dem Geweberand 112 abgeneigten Seite).
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Jeweils ein chirurgischer Faden 104 ist außerdem mit dem Grundkörper 102 verbunden, und zwar über die Umlenkrollen. Mit anderen Worten: Jeweils ein chirurgischer Faden 104 ist um Umlenkrollen auf dem Grundkörper 102 gewunden.
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Die Winde im Grundkörper 102 bewegt die Fäden 104 (Zugkraft), und zwar kontinuierlich und mit gleichbleibender Kraft. Die von der Winde ausgeübte Kraft wird über die Fäden 104 auf die Netze 104, auf die Ränder 112 der geöffneten Gewebestruktur übertragen, sodass die Ränder 112 der geöffneten Gewebestruktur 114 zumindest teilweise angenähert werden.
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Eine Retraktion der Ränder 112 wird somit vermindert.
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3 zeigt eine beispielhafte Darstellung eines erfindungsgemäßen Wundversorgungssystems.
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Das erfindungsgemäße Wundversorgungssystem umfasst eine erfindungsgemäße Vorrichtung 100, sowie ein Vakuumverbandsystem.
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Gezeigt ist das in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 100.
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Gezeigt ist ferner ein Schaumstoff-Folienverband 110 eines Vakuumverbandsystems.
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Das Vakuumverbandsystem umfasst ferner eine Vakuumpumpe (nicht gezeigt).
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die Vorrichtung 100 in dem Schaumstoff-Folienverband 110 integriert. Alternativ könnte die Vorrichtung 100 auf dem Schaumstoff-Folienverband 110 aufgebracht sein.
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Die Funktion der Vorrichtung 100 ist im Wesentlichen der Beschreibung von 1 zu entnehmen. Mittels des Spannelements 106 werden die Retraktionselemente hier im Wesentlichen parallel zur geöffneten Gewebestruktur 114 bewegt.
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Aus der Kombination des Vakuumverbandsystems und der Vorrichtung 100 ergibt sich eine synergistische Wirkung für die Wundheilung des Patienten.
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Bezugszeichen
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- 100
- Vorrichtung
- 102
- Grundkörper
- 104
- Retraktionselement
- 106
- Spannelement
- 108
- Wundversorgungssystem
- 110
- Schaumstoff-Folienverband
- 112
- Rand einer geöffneten Gewebestruktur
- 114
- Gewebestruktur
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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