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Verfahren zur Herstellung von Lysergsäureamiden Die Erfindung bezieht
sich auf die Herstellung von Lysergsäureamiden.
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Es sind schon natürliche und synthetische Amide der Lysergsäure bekannt,
die wertvolle pharmakologische Eigenschaften besitzen. Besonders wertvoll ist das
N-[1(+)-1-Oxyisopropyl]-amid der d-Lysergsäure (Ergobasin), das als Wehen anregendes
Mittel verwendet wird.
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Versuche, Lysergsäureamide nach den üblichen Verfahren zur Herstellung
von Amiden, z. B. durch Umsetzung eines Amins mit Lysergsäurechlorid oder mit einem
Lysergsäureester, herzustellen, waren erfolglos.
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Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Lysergsäureamiden gefunden,
das darin besteht, daß man 1 Mol trockener Lysergsäure bei einer Temperatur unterhalb
etwa 0°C in einem inerten Verdünnungsmittel mit 2 Mol Trifluoressigsäureanhy drid
zu dem gemischten Anhydrid aus Lyserg- und Trifluoressigsäure umsetzt und dieses
gemischte Anhydrid durch Umsetzen mit einer stickstoffhaltigen Base, die mindestens
1 Wasserstoffatom am Stickstoffatom gebunden enthält, in das Lysergsäureamid überführt,
das aus dem Reaktionsgemisch in üblicher Weise abgetrennt wird.
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Es ist zwar bereits bekannt, aus Trifluoressigsäure und Carbonsäuren
gemischte Anhydride herzustellen. Da es sich bei den hierfür verwendeten Carbonsäuren
um einfache Säuren handelt, die mit der sehr empfindlichen Lysergsäure nicht vergleichbar
sind, konnte man jedoch nicht voraussehen, ob die Behandlung von Lysergsäure mit
Trifluoressigsäure zu dem erfindungsgemäßen gemischten Anhydrid führen würde.
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Ferner hat man schon mit Hilfe der >,AzidU-Methode nach Stoll Lysergsäureamide
hergestellt. Dieses Verfahren hat aber den Nachteil, daß bei der hier angewandten
Überführung in das Lysergsäurehydrazid eine Razemisierung eintritt. Da auf Grund
der physiologischen Unwirksamkeit des 1-Isomeren nur das d-Isomere von Bedeutung
ist, ist das bekannte Verfahren auch bei 100°,fjger Umwandlung sehr unwirtschaftlich.
Außerdem erfordert die Abtrennung der 1-Form aus dem Razemat einen zusätzlichen
Zeit-, Arbeits- und Materialaufwand. Eine Razemisierung tritt beim erfindungsgemäßen
Verfahren nicht ein, und die Isomerisierung der n-Form in die Isoform, die auch
beim Verfahren nach Stoll erfolgt, läßt sich leicht durch Alkalibehandlung beheben,
die die Umlagerung der Isoform in die n-Form bewirkt.
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Die Umsetzung der Lysergsäure mit dem Trifluoressigsäureanhydrid muß
bei -einer Temperatur unterhalb von etwa O' C durchgeführt werden. Der bevorzugte
Temperaturbereich liegt zwischen etwa -15 und etwa - 20°C. Diese Temperaturen sind
hoch genug, um die Reaktion noch mit genügender Geschwindigkeit ablaufen zu lassen.
Gleichzeitig wird dadurch ein zu schneller Reaktionsablauf verhütet, wodurch eine
zu hohe Reaktionstemperatur und infolgedessen eine übermäßig starke Zersetzung des
gemischten Anhydrids eintreten . würde.
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Die Umsetzung wird in einem geeigneten inerten Verdünnungsmittel durchgeführt.
Die Lysergsäure ist in dem zur Durchführung der Umsetzung geeigneten Verdünnungsmittel
verhältnismäßig unlöslich, weshalb sie in ihm aufgeschlämmt werden muß.
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Für die rasche und vollständige Überführung der Lysergsäure in das
gemischte Anhydrid sind 2 Mol Tri7 fluoressigsäureanhydrid je Mol Lysergsäure erforderlich.
Vermutlich bildet 1 Mol des Anhydrids mit 1 Mol der Lysergsäure ein Addukt, welches
mit einem zweiten Mol Trifluoressigsäureanhydrid das gemischte Anhydrid liefert.
Die Umwandlung der Lysergsäure in das gemischte Anhydrid erfolgt innerhalb einer
verhältnismäßig kurzen Zeit; eine vollständige Umwandlung. wird jedoch erst in etwa
1 bis 3 Stunden erreicht.
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Das gemischte Anhydrid aus Lysergsäure und Trifluoressigsäure ist
verhältnismäßig unbeständig, insbesondere bei Raumtemperatur und darüber, und muß
bei tiefer Temperatur aufbewahrt werden. Diese Temperaturbeständigkeit des gemischten
Anhydrids erfordert die sofortige Weiterverarbeitung auf Lysergsäureamid. Das gemischte
Anhydrid selbst kann, da es den Lysergsäurerest enthält, im Reaktionsgemisch zum
großen Teil auch als Addukt mit Trifluoressigsäureanhydrid oder Trifluoressigsäure
auftreten.
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Um höchste Ausbeuten zu erhalten, ist es wesentlich, daß die bei der
Reaktion verwendete Lysergsäure trocken ist. Es ist zweckmäßig, die Säure in der
Weise zu trocknen, daß man sie bei etwa 105 bis 110°C in einem Vakuum von etwa 1
mm Hg oder weniger einige Stunden erwärmt: Es können aber auch andere übliche Trocknungsverfahren
angewendet werden.
Die Umwandlung des gemischten Anhydrids in ein
Amid durch Umsetzen des Anhydrids mit einer stickstoffhaltigen Base, z. B. einer
Aminoverbindung, kann bei Raumtemperatur oder darunter durchgeführt werden. Am einfachsten
wird die Umsetzung so durchgeführt, daß man die kalte Lösung des gemischten Anhydrids
zu der Aminoverbindung oder deren Lösung von Raumtemperatur gibt. Wegen der im Reaktiönsgemisch
anwesenden sauren Bestandteile des gemischten Anhydrids sind etwa 5 Mol oder die
hierzu äquivalente Menge Aminoverbindung je Mol bzw. der hierzu äquivalenten Menge
des gemischten Anhydrids zur Umwandlung in das Amid erforderlich. Vorzugsweise wird
ein geringer Überschuß über diese 5 Mol verwendet, um das gemischte Anhydrid voll
auszunutzen. Gewünschtenfalls kann man ein basisches Mittel zusetzen, das die im
Reaktionsgemisch anwesenden sauren Bestandteile neutralisiert, jedoch die Reaktion
nicht stört, z. B. ein stark basisches tertiäres Amin. In diesem Fall wird etwa
1 Äquivalent der in ein Lysergsäureamid umzuwandelnden Aminoverbindung zusammen
mit einer zur Neutralisation der sauren Bestandteile ausreichenden Menge des tertiären
Amins verwendet. Jeder Überschuß der in ein Lysergsäureamid umzuwandelnden Aminoverbindung
sowie sämtliche nicht umgesetzte Lysergsäure kann aus dem Reaktionsgemisch wiedergewonnen
und bei anderen Umsetzungen wiederverwendet werden.
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Trockene Lysergsäure wird in einem geeigneten Verdünnungsmittel wie
Acetonitril aufgeschlämmt und die Mischung auf etwa -15 oder -20°C gekühlt. Der
Aufschlämmung wird dann langsam eine Lösung von etwa 2 Äquivalenten Trifluoressigsäuxeanhydrid
zugesetzt, die in Acetonitril gelöst und zuvor auf etwa - 20'C
gekühlt wurde.
Das Gemisch wird etwa 1 bis 3 Stunden auf tiefer Temperatur gehalten, um eine vollständige
Bildung des gemischten Anhydrids aus Lyserg- und Trifluoressigsäure sicherzustellen.
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Die Lösung des gemischten Anhydrids wird dann mit etwa 5 Äquivalenten
der Aminoverbindung versetzt, die mit dem gemischten Anhydrid umgesetzt werden soll.
Die Aminoverbindung braucht nicht vorher in einem Lösungsmittel gelöst zu werden,
zweckmäßig wird jedoch ein Lösungsmittel verwendet. Die Umsetzung wird mit der Aminoverbindung
oder der Lösung der Aminoverbindung bei etwa Raumtemperatur oder einer Barunterliegenden
Temperatur durchgeführt. Das Reaktionsgemisch läßt man bei Raumtemperatur 1 bis
2 Stunden, vorzugsweise im Dunkeln stehen; das Lösungsmittel wird dann durch Eindampfen
im Vakuum bei einer Temperatur entfernt, die vorzugsweise nicht wesentlich über
Raumtemperatur liegt. Der viskose Rückstand, der aus dem Amid sowie dem überschüssigen
Amin und Aminsalzen besteht, wird in einer Mischung aus Chloroform und Wasser aufgenommen.
Das Wasser wird abgetrennt und die das Amid enthaltende Chloroformlösung mehrere
Male mit Wasser gewaschen, um überschüssiges Amin und die bei der Umsetzung gebildeten
verschiedenen Aminsalze einschließlich des Salzes der nicht umgesetzten Lysergsäure
zu entfernen. Die Chloroformlösung wird dann getrocknet und eingedampft, wobei das
Lysergsäureamid als Rückstand zurückbleibt. Das auf diese Weise erhaltene Amid kann
nach üblichen Verfahren gereinigt werden.
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Nach dem Verfahren der Erfindung können Verdünnungsmittel verwendet
werden, die bei den niedrigen Reaktionstemperaturen flüssig und inert sind und nicht
leichter mit Trifluoressigsäureanhydrid reagieren als die Lysergsäure. Geeignete
Verdünnungsmittel sind beispielsweise Acetonitril, Dimethylformamid und Propionitril.
Von den genannten Verdünnungsmitteln wird Acetonitril bevorzugt, da es bei den angewendeten
tiefen Temperaturen nicht reagiert, aber flüssig ist, und da es verhältnismäßig
flüchtig und infolgedessen aus dem Reaktionsgemisch durch Eindampfen in Vakuum leicht
abtrennbar ist.
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Die stickstoffhaltigen Basen, wie Aminoverbindungen, die mit dem gemischten
Anhydrid zu einem Lysergsäureamid umgesetzt werden, müssen ein an den Stickstoff
gebundenes Wasserstoffatom enthalten; z. B. sind geeignet Ammoniak, Hydrazin, primäre
Amine, wie Glycin, Äthanolamin, Diglycylglycin, Norephedrin, Aminopropanol, Butanolamin,
Diäthylaminoäthylamin und sekundäre Amine, wie Diäthylamin und Ephedrin.
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Wird ein Alkanolamin, Äthanolamin oder Aminopropanol, mit dem gemischten
Anhydrid aus Lyserg- und Trifluoressigsäure umgesetzt, so enthält das Reaktionsgemisch
nicht nur das gewünschte Oxyamid, sondern auch in geringerem Maße etwas Aminoester.
Diese beiden isomeren Verbindungen entstehen wegen der bifunktionellen Natur des
reagierenden Alkanolamins. Gewöhnlich entstehen nicht mehr als 25 bis 30 % Aminoester;
in den Fällen jedoch, in denen die Aminogruppe sterisch gehindert ist, erhöht sich
der Anteil des Aminoesters. Der Aminoester kann leicht in das gewünschte Oxyamid
umgewandelt werden und dessen Gesamtausbeute dadurch erhöht werden, daß man den
Aminoester oder das aus dem Amid und dem Ester bestehende Gemisch mit alkoholischem
Alkali behandelt, um die Überführung des Aminoesters in das gewünschte Oxyamid zu
bewirken. Zweckmäßig wird die Umwandlung durchgeführt, indem man den Aminoester
oder ein den Aminoester enthaltendes Gemisch in einer geringen Menge Alkohol löst
und dem Gemisch die doppelte Menge 4n alkoholische Kaliumhydroxydlösung zusetzt.
Das Gemisch wird dann bei Raumtemperatur mehrere Stunden stehengelassen, das Alkali
mit Säure neutralisiert, das Lysergsäureamid dann abgetrennt und gereinigt.
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Unter dem Ausdruck #)Lysergsäurea werden sämtliche der vier möglichen
Stereoisomeren verstanden, die das Lysergsäuregerüst besitzen. Isomere der Lysergsäurereihe
können nach bekannten Verfahren abgetrennt oder ineinander umgewandelt werden.
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Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen erläutert.
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Beispiel 1 a) Gemischtes Anhydrid aus Lysergsäure und Trifluoressigsäure
5,36 g d-Lysergsäure werden in 125 ccm Acetonitril aufgeschlämmt, und die Mischung
wird auf etwa - 20'C
gekühlt. Dieser Aufschlämmung wird eine kalte Lösung
von - 20°C aus 8,82 g Trifluoressigsäureanhydrid in 75 ccm Acetonitril zugesetzt.
Das Gemisch wird bei - 20°C etwa 1 '/,Stunden stehengelassen, wobei sich
das gemischte Anhydrid aus Lyserg- und Trifluoressigsäure bildet. Das gemischte
Anhydrid kann als Öl abgetrennt werden, indem man das Lösungsmittel im Vakuum bei
einer Temperatur unterhalb etwa 0°C verdampft.
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b) d-Lysergsäure-N,N-diäthylamid Eine Lösung des gemischten Anhydrids
aus-Lyserg-und Trifluoressigsäure in 200 ccm Acetonitril, aus 5,36 g d-Lysergsäure
und 8,82 g Trifluöressigsäureanhydrid erhalten, wird zu einer Lösung aus 150 ccm
Acetonitril und 7,6 g Diäthylamin gegeben. Das Gemisch wird im Dunkeln etwa 2 Stunden
bei Raumtemperatur gehalten. Das Acetonitril wird im Vakuum verdampft. Der Rückstand
besteht aus dem n- und Iso-d-Lysergsäure-N,N-diäthylamid sowie etwas Lysergsäure,
dem Diäthylaminsalz
der Trifluoressigsäure und ähnlichen Nebenprodukten.
Es wird in einem Gemisch aus 150 ccm Chloroform und 20 ccm Eiswasser gelöst. Die
Chloroformschicht wird abgetrennt und die wäBrige Schicht viermal mit jeweils 50
ccm Chloroform extrahiert. Die Chloroformauszüge werden vereinigt und viermal mit
jeweils etwa 50 ccm kaltem Wasser gewaschen, um die restlichen Mengen Aminsalz zu
entfernen. Die Chloroformschicht wird dann über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet
und das Chloroform im Vakuum verdampft. Es werden 3,45 g n- und Iso-d-Lysergsäure-N,N-diäthylamid
erhalten, das in 160 ccm eines Gemisches aus Benzol und Chloroform im Verhältnis
3 : 1 gelöst und über 240 g basischer Tonerde chromatographiert wird. Bei der Entwicklung
des Chromatogramms mit dem gleichen Lösungsmittel erscheinen auf der Tonerdesäule
zwei blaue fluoreszierende Schichten. Die sich schneller bewegende Schicht besteht
aus d-Lysergsäure-I`T,N-diäthylamid, das mit etwa 3000 ccm des vorstehend genannten
Lösungsmittels ausgewaschen wird, wobei die Waschwässer überprüft werden, indem
man die Abwärtsbewegung der sich schneller bewegenden blau fluoreszierenden Schicht
beobachtet. Das Eluat wird mit Weinsäure behandelt, wobei das saure Tartrat des
d-Lysergsäure-N,N-diäthylamids entsteht, das abgetrennt wird und unter Zersetzung
bei etwa 190 bis 196°C schmilzt.
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Das d-Isolysergsäure-N,N-diäthylamid, das als zweite fluoreszierende
Schicht der Tonerdesäule adsorbiert ist, wird mit Chloroform ausgewaschen. Das Isoamid
wird durch Eindampfen des Chloroforms im Vakuum gewonnen.
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Beispiel 2 d-Lysergsäure-N-diäthylaminoäthylamid Eine Lösung des gemischten
Anhydrids aus Lysergsäure und Trifluoressigsäure wird nach dem Verfahren des Beispiels
1 aus 2,68 g d-Lysergsäure und 4,4 g Trifluoressigsäureanhydrid in 100 ccm Acetonitril
hergestellt. Diese Lösung wird zu 6,03 g Diäthylaminoäthylamin gegeben. Das Reaktionsgemisch
wird 11/2 Stunden bei Raumtemperatur im Dunkeln stehengelassen. Das Acetonitril
wird verdampft und der Rückstand nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren
mit Chloroform und Wasser behandelt. Der das d-Isolysergsäure-N-diäthylaminoäthylamid
enthaltende Rückstand wird in mehreren ccm Äthylacetat gelöst und die Lösung auf
etwa 0°C gekühlt, worauf d-Iso-lysergsäure-N-diäthylaminoäthylamid kristallin ausfällt.
Der kristalline Niederschlag wird abfiltriert und das Filtrat eingeengt. Durch Umkristallisieren
der beiden Niederschläge aus Äthylacetat erhält man d-Iso-lvsergsäure-N-diäthylaminoäthylamid,
das bei etwa 157 bis 158°C schmilzt. Die optische Drehung [a]" beträgt -[-- 372°C
(c = 1,3 in Pyridin).
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Beispiel 3 d-Lysergsäure-N[1(-f-)-1-oxyisopropyl]-amid (= Ergonovin)
Eine Lösung des gemischten Anhydrids aus Lyserg-und Trifluoressigsäure wird nach
dem Verfahren des Beispiels 1 aus 530 mg d-Lysergsäure und 930 mg Trifluoressigsäureanhydrid
in 30 ccm Acetonitril bei -20°C hergestellt. Die das gemischte Anhydrid enthaltende
Lösung wird zu einer Lösung aus 300 mg 1 (+)-2-Aminopropan-l-ol und 640 mg Triäthylamin
in 15 ccm Acetonitril gegeben. Das Triäthylamin diente zum Abfangen der sauren Bestandteile.
Nach 15 Minuten Stehen bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch filtriert, der
kristalline Rückstand mit Acetonitril gewaschen und an der Luft getrocknet. Dieser
Rückstand besteht im wesentlichen aus reiner d-Lysergsäure. Das Filtrat wird im
Vakuum zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird nach dem Verfahren des Beispiels
1 mit Chloroform und Wasser behandelt. Die vereinigten Chloroformauszüge werden
eingedampft und ergeben einen kristallinen Niederschlag, der sich abscheidet, wenn
das Volumen der zurückbleibenden Lösung auf etwa 2 ccm herabgesetzt wird. Die Lösung
wird abgekühlt, wodurch sich weitere Kristalle aus der Lösung abscheiden. Das abfiltrierte
kristalline d-Lysergsäure-N-[1(-f-)-1-oxyisopropyl]-amid wird mit kaltem Chloroform
gewaschen und getrocknet. Es schmilzt bei etwa 153 bis 154°C. Die Papierchromatographie
zeigt, daB diese Verbindung mit dem aus Mutterkorn hergestellten d-Lysergsäure-N-[1(-[-)-1-oxyisopropyl]-amid
übereinstimmt.
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Die Mutterlaugen und Chloroformwaschflüssigkeiten werden vereinigt
und die Lösungsmittel im Vakuum verdampft. Der das d-Isolysergsäure-N-[1(-j-)-1-oxyisopropyl]-amid
enthaltende Rückstand wird in 2 ccm Äthylacetat gelöst. Aus dieser Lösung fällt
das kristalline d-Isolysergsäure-N-[1(-[-)-1-oxyisopropyl]-amid fast sofort aus.
Die Kristalle werden abfiltriert und getrocknet, sie schmelzen bei etwa 188 bis
190°C und können nach bekannten Verfahren, z. B. nach dem Verfahren von Stoll und
Hofmann, Helvetica Chimica Acta, Bd.26, 1943, S.944, mit Alkali in d-Lysergsäure-N-[1(+)-1-oxyiso.
propyl]-amid übergeführt werden.
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Die Äthylacetatmutterlauge wird im Vakuum zur Trockne eingedampft
und der Rückstand, der 2-Aminopropan-l-ol-ester der Lysergsäure und der d-Isolysergsäure,
in 2 ccm Äthanol gelöst. Dann werden 0,4 ccm 4n-Kaliumhydroxydlösung in 500/jgem
wäBrigem Äthanol zugesetzt, und das erhaltene Gemisch wird bei Raumtemperatur in
der Dunkelheit etwa 2 Stunden stehengelassen. Der Aminopropanolester der d-Lysergsäure
und d-Isolysergsäure wird dadurch in das N-[1(-[-)-1-oxyisopropyl]-amid der d-Lysergsäure
und d-Isolysergsäure umgewandelt. Das Kaliumhydroxyd wird mit festem Kohlendioxyd
neutralisiert. Die Lösungsmittel werden im Vakuum entfernt, und der aus den obengenannten
Amiden bestehende Rückstand wird nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren in
seine Bestandteile zerlegt. Beispiel 4 d-Lysergsäure-N-[l(+)-1-oxyisopropyl]-amid
5,36 g (0,02 Mol) d-Lysergsäure, die in 125 ccm Acetonitril gelöst sind, werden
mit 8,8 g (0,042 Mol) Trifluoressigsäureanhydrid vermischt, das in 75 ccm Acetonitril
gelöst ist, wodurch das gemischte Anhydrid aus Lysergsäure und Trifluoressigsäure
entsteht. Das Reaktionsgemisch wird 13/,1 Stunden bei einer Temperatur von -15 bis
-18°C stehengelassen. Dieser Lösung wird eine Lösung von 718 g (0,104 Mol) 1(-[-)-2-Aminopropan-1-ol
in 200 ccm Acetonitril zugesetzt und das Reaktionsgemisch bei Raumtemperatur 11/2
Stunden im Dunkeln gehalten. Das Lösungsmittel wird im Vakuum entfernt und der erhaltene
feste Rückstand mit 25 ccm eines Eis-Wasser-Gemisches behandelt und dann viermal
mit jeweils 225 ccm Chloroform extrahiert. Die vereinigten Chloroformauszüge werden
mit einer sehr stark verdünnten Natriumhydroxydlösung gewaschen und über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Eindampfen des Chloroforms im Vakuum auf ein
Volumen von wenigen ccm erhält man kristallines d-Lysergsäure-N-[l(-[-)-1-oxyisopropyl]-amid,
. welches abfiltriert wird und bei etwa 155 bis 156°C schmilzt. Die Mutterlaugen
werden dann in der im Beispiel 4 beschriebenen Weise behandelt, um sowohl das d-Isolysergsäure-N-[1(-[-)-1-oxyisopropyl]-amid
als auch die Aminopropanolester der d-Lysergsäure und d-Isolysergsäure zu gewinnen.
Beispiel
5 Lysergsäureanhydrazid Das gemischte Anhydrid wird nach dem Verfahren des Beispiels
1 aus 530 mg d-Lysergsäure und 840 mg Trifluoressigsäureanhydrid in 25 ccm Acetonitril
hergestellt. Diese Lösung wird zu 15 ccm einer Acetonitrillösung mit einer Temperatur
von O' C gegeben, die 320 mg wasserfreies Hydrazin enthält. Das Reaktionsgemisch
wird bei Raumtemperatur 11/2 Stunden im Dunkeln gehalten. Das Lösungsmittel wird
dann im Vakuum verdampft. Der das d-Lysergsäurehydrazid und d-Isolysergsäurehydrazid
enthaltende Rückstand wird nach dem im Beispiel 1, b) beschriebenen Verfahren gereinigt
und schmilzt dann bei etwa 170 bis 190°C unter Zersetzung, Beispiel 6 Lysergsäureamid
(= Ergin) Eine Lösung des gemischten Anhydrids aus Lyserg-und Trifluoressigsäure
wird nach dem Verfahren des Beispiels 1 aus 530 mg d-Lysergsäure und 840 mg Trifluoressigsäureanhydrid
in 25 ccm Acetonitril hergestellt. Dieser Lösung werden etwa 5 ccm wasserfreies
flüssiges Ammoniak zugesetzt, wodurch die Temperatur auf etwa - 35°C herabgesetzt
wird. Man läßt das Gemisch sich innerhalb von 3 Stunden auf Raumtemperatur erwärmen,
wobei der größte Teil des Ammoniaks verdampft. Das Acetonitril und das zurückbleibende
Ammoniak werden dann im Vakuum verdampft, und der Rückstand wird nach dem im Beispiel
1, b) beschriebenen Verfahren mit Wasser und Chloroform behandelt. Der nach dem
Verdampfen der gewaschenen und getrockneten Chloroformauszüge zurückbleibende feste
Rückstand ist eine Mischung aus Lysergsäuieamid und Isolysergsäureamid und schmilzt
unter Zersetzung bei etwa 165 bis 185°C.