DE10343560B4 - Verfahren zum Konfektionieren einer hochpoligen gedichteten elektrischen Steckvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung einer hochpoligen elektrischen Steckvorrichtung mit einem Kontaktgehäuse (1), in dem ein Kontaktträger (2) mit einer Vielzahl von Kontaktkammern (3) für Steckkontakte, eine Sammeldichtung (4) für diese und ein mit Blindstopfen (7) für die Kontaktkammern (3) versehener Dichtungshalter (6) angeordnet sind, bei dem wenigstens ein Blindstopfen (7) zur Anordnung wenigstens eines Steckkontaktes entfernt wird und der Kontaktträger (2), die Sammeldichtung (4) und der Dichtungshalter (6) zu einer Montageeinheit vormontiert werden, in der die Blindstopfen (7) dichtend durch die Sammeldichtung (4) in die Kontaktkammern (3) ragen, und der wenigstens eine Blindstopfen (7) an der Montageeinheit mit einer Trennvorrichtung vom Dichtungshalter (6) abgetrennt und vermittels dieser aus der Sammeldichtung (4) entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Blindstopfen (7) in radialer Richtung über Stege (8) mit dem Dichtungshalter (6) verbunden sind, vorzugsweise über vier Stege (8) im Abstand von 90 Grad, und dass die Stege (8) für alle Blindstopfen (7) gleich ausgerichtet sind, wobei die Stege (8) in axialer Richtung mit Hilfe eines Dreh-Schneidwerkzeuges (9) durchschnitten werden, an dem im Stegbereich blindstopfenseitig eine Rastschneide (12) ausgebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konfektionieren einer hochpoligen gedichteten elektrischen Steckvorrichtung, die eine Vielzahl von Kontaktkammern aufweist, in die jeweils ein am Ende einer Leitung befestigter Kontakt eingeschoben und verrastet wird, insbesondere für ein Fahrzeug.
- Es ist bekannt, dass elektrische Steckverbindungen für die Verwendung außerhalb des Innenraumes in einem Fahrzeug gedichtet ausgeführt werden müssen, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Dazu sind Einzelleiterdichtungen bekannt, die eine Leitung einzeln in einer Kontaktkammer eines Steckgehäuse abdichten, aber auch Sammeldichtungen für höher- und hochpolige Steckvorrichtungen, die sämtliche Leitungen abdichten, wobei nicht belegte Kontaktkammern durch einen Blindstopfen abgedichtet werden. Beispielsweise beschreibt die
DE 42 21 452 A1 die Herstellung einer elektrischen Steckvorrichtung mit einem am Ende einer Leitung befestigten, in eine Kontaktkammer eines Steckergehäuses eingeschobenen und dort verrasteten Kontakt mit einer Leiterdichtung, und in einer speziellen Ausführung auch mit einer mehrere Leitungen abdichtenden Sammeldichtung, z. B. aus Silikon. - Es sind auch Sammeldichtungen für höherpolige elektrische Steckvorrichtungen bekannt, die auf einem eine Vielzahl von Kontaktkammern aufweisenden Kontaktträger angeordnet werden, bei denen die Öffnungen für die Kontakte mit Häutchen verschlossen sind. In Abhängigkeit vom Bestückungsplan des Steckergehäuses werden die Häutchen für die zu bestückenden Kontaktkammern vorgelocht. Die über den nicht zu bestückenden Kammern angeordneten Häutchen bleiben unversehrt.
- Ebenso sind Sammeldichtungen bekannt, bei denen anstelle der Häutchen Blindstopfen für die Kontaktkammern angeordnet sind. Bei der Konfektionierung der Steckvorrichtung müssen dann die Blindstopfen für die Kontaktkammern entfernt werden, in denen Steckkontakte anzuordnen sind. Die Blindstopfen können dabei an einem Dichtungshalter angeordnet sein, der auf der dem Kontaktträger abgewandten Seite der Sammeldichtung angeordnet wird. Die einstückige Ausbildung der Dichtungsstopfen und des Dichtungshalters führt in vorteilhafter Weise zu einem sehr flexiblen Bauteil. Dieser Dichtungshalter, die Sammeldichtung und der Kontaktträger werden üblicherweise zu – einer Baueinheit vormontiert und als solche angeliefert. Der Kontaktträger ist dann beim Herstellen der spezifischen Steckverbindung entsprechend dem Kontakt-Bestückungsplan mit den vorgesehenen Leitungen und Kontakten zu bestücken. Dazu ist es erforderlich, die vormontierte Einheit zu trennen und die nicht benötigten Dichtungsstopfen zu entfernen, was mit Hilfe einer Stanzvorrichtung erfolgt. Diese Vorgehensweise ist mit einem technologischen Mehraufwand verbunden.
- Die
DE 690 19 905 T2 beschreibt bereits ein Verfahren zur Herstellung einer hochpoligen elektrischen Steckvorrichtung mit einem Kontaktgehäuse, in dem ein Kontaktträger mit einer Vielzahl von Kontaktkammern für Steckkontakte, eine Sammeldichtung für diese und ein mit Blindstopfen für die Kontaktkammern versehener Dichtungshalter angeordnet sind. Zur Anordnung eines Steckkontaktes in einer Kontaktkammer wird wenigstens ein Blindstopfen durch ein Stanzwerkzeug von dem Dichtungshalter abgetrennt. - Aus der
DE 37 17 017 C2 ist ein Steckgehäuse für einen elektrischen Verbinder bekannt, bei welchem Öffnungen des Steckgehäuses mit Blindstopfen verschlossen sind. Diese sind über manuell durchtrennbare Stege mit einer Gehäuseschale des Steckgehäuses verbunden und können bei Bedarf herausgebrochen werden. - Die
JP H09-102356 A - Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer hochpoligen elektrischen Steckvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 technologisch vereinfacht zu gestalten.
- Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung ist in dem Unteranspruch aufgeführt.
- Bei einem gattungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer hochpoligen elektrischen Steckvorrichtung mit einem Kontaktträger mit einer Vielzahl von Kontaktkammern für Steckkontakte, einer Sammeldichtung für diese und Blindstopfen für die Kontaktkammern aufweisenden Dichtungshalter, bei dem wenigstens ein Blindstopfen zur Anordnung wenigstens eines Steckkontaktes entfernt wird, werden der Kontaktträger, die Sammeldichtung und der Dichtungshalter zu einer Baueinheit vormontiert und danach wird der wenigstens eine Blindstopfen an der Baueinheit mit einer Trennvorrichtung vom Dichtungshalter abgetrennt und mit dieser aus der Sammeldichtung entnommen. Auf diese Weise braucht die aus Kontaktträger, Sammeldichtung und Dichtungshalter gebildete Baueinheit bei der Herstellung der Steckvorrichtung zur Entnahme des wenigstens einen Blindstopfens nicht vereinzelt und nach der Entnahme desselben nicht noch einmal montiert zu werden. Das Verfahren zur Herstellung einer hochpoligen elektrischen Steckverbindung ist damit erheblich vereinfacht durchführbar.
- Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Blindstopfen über radial zu diesen angeordnete Stege, zwischen denen Ausnehmungen gebildet sind, einstückig mit dem Dichtungshalter verbunden. Die Ausnehmungen dienen dem Eingriff eines Dreh-Schneidwerkzeuges, das mit einer Hubeinrichtung verbunden ist. Vorzugsweise sind vier um 90 Grad versetzt angeordnete Stege vorgesehen. Die Stege sind für alle mit dem Dichtungshalter verbundenen Blindstopfen gleich ausgerichtet, so dass die Einführung und Steuerung der einzelnen, mit den Kontaktkammern korrespondierend an der Trennvorrichtung angeordneten (Hub-)Dreh-Schneidwerkzeuge problemlos erfolgen kann. Durch Drehen derselben um deren und damit auch um die Achse der Blindstopfen werden. die Stege durchtrennt. Zum anschließenden Entnehmen der Blindstopfen können die Dreh-Schneidwerkzeuge blindstopfenseitig mit einer Rastschneide versehen sein, die sich beim Drehen in den Blindstopfenschaft einschneidet und diesen in axialer Richtung fixiert.
- Durch einen Hubvorgang wird dann der vom Dichtungshalter abgeschnittene Blindstopfen aus der Sammeldichtung gezogen. Dabei ist die Trennvorrichtung so steuerbar, dass die einzelnen vorbestimmten Trennwerkzeuge synchron in die Ausnehmungen an den abzutrennenden Blindstopfen eingeführt werden und im Anschluss daran, ebenfalls synchron, die Stege durchschneiden und danach die Blindstopfen herausziehen.
- Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
-
1 : eine Explosionsdarstellung eines Steckverbinders zum Anschluss eines 154-poligen Motorsteuergerätes, -
2a bis c: Draufsichten auf einen Ausschnitt des im Steckverbinder angeordneten Dichtungshalters und -
3a und b: einen Querschnitt durch die Anordnung eines am Dichtungshalter angeformten Blindstopfens mit einem Trennwerkzeug. -
1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Steckverbinders mit einem (Steckverbinder/)Kontaktgehäuse1 , in dem oberseitig zwei parallel angeordnete Kontaktträger2 mit einer Vielzahl von rasterartig angeordneten Kontaktkammern3 für Steckkontakte, zwei den Kontaktträgern2 zugeordnete Sammeldichtungen4 mit den Kontaktkammern3 zugeordneten Dichtungsöffnungen (5 ,3 ) und zwei Dichtungshalter6 mit an diesen angeformten Blindstopfen7 (2 und3 ) für jede Dichtungsöffnung (5 ) und Kontaktkammer3 angeordnet sind. Die Kontaktträger2 sind im Anlieferzustand jeweils mit einer Sammeldichtung4 und einem Dichtungshalter6 zu einer Vormontageeinheit komplettiert, wobei die Blindstopfen7 durch die Sammeldichtung4 hindurch in die Kontaktkammern3 (3a ) ragen. -
2a zeigt, dass die Blindstopfen7 mit jeweils vier im Abstand vom 90 Grad angeordneten Stegen8 mit dem Dichtungshalter6 (Blindstopfenschaft14 ,3a ) verbunden sind, wobei die Stege8 für die in der Draufsicht zu erkennenden sechs Blindstopfen7 gleich ausgerichtet sind. Oberseitig schließen diese bündig mit dem Dichtungshalter6 ab. - Aus diesem Verbund sollen vorbestimmt vier Blindstopfen
7 vom Dichtungshalter6 gelöst werden. Dazu wird eine nicht weiter beschriebene Trennvorrichtung eingesetzt, die für jeden Blindstopfen7 ein Dreh-Schneidwerkzeug9 mit zwei axial und damit parallel zum jeweiligen Blindstopfen7 ausgerichteten Schneidklingen10 mit jeweils zwei Schneiden11 aufweist, das axial zu diesem (7 ) bewegbar ist. Blindstopfenseitig weisen die Schneidklingen eine koaxial angeordnete Rastschneide12 auf, die in3 , a und b zu erkennen ist. Zum Entfernen der vier Blindstopfen7 werden vier Dreh-Schneidwerkzeuge9 mit den Schneidklingen10 angesteuert und synchron in jeweils zwei zwischen den Stegen8 gegebene Ausnehmungen13 eingeführt. Die Anordnung ist in der Draufsicht,2b , dargestellt. Anschließend werden die Dreh-Schneidwerkzeuge9 im Uhrzeigersinn gedreht (Pfeile), wodurch jeweils zwei der vier Stege8 durchtrennt werden. Anschließend wird die Drehrichtung umgekehrt (Pfeile,2c ), und die Dreh-Schneidwerkzeuge9 durchschneiden die beiden restlichen Stege8 , wobei die Rastschneiden12 in den Blindstopfenschaft14 eindringen. Diese Stellung ist in3a im Schnitt zu sehen. Nach dem Durchtrennen der Stege8 wird das jeweilige Dreh-Schneidwerkzeug9 aus dem Dichtungshalter6 herausgezogen, wobei dieses mit dem Blindstopfenschaft14 über die Rastschneiden12 verrastet ist und den Blindstopfen7 mitnimmt (3a ). Damit ist die jeweilige Dichtungsöffnung5 über der entsprechenden Kontaktkammer3 für einen anzuordnenden Steckkontakt freigelegt. Die übrigen beiden Blindstopfen7 , also die mittleren in2a , verbleiben in den nicht benötigten Dichtungsöffnungen5 und den Kontaktkammern3 . - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kontaktgehäuse
- 2
- Kontaktträger
- 3
- Kontaktkammer
- 4
- Sammeldichtung
- 5
- Dichtungsöffnung
- 6
- Dichtungshalter
- 7
- Blindstopfen
- 8
- Steg
- 9
- Dreh-Schneidwerkzeug
- 10
- Schneidklinge
- 11
- Schneide
- 12
- Rastschneide
- 13
- Ausnehmung
- 14
- Blindstopfenschaft
Claims (2)
- Verfahren zur Herstellung einer hochpoligen elektrischen Steckvorrichtung mit einem Kontaktgehäuse (
1 ), in dem ein Kontaktträger (2 ) mit einer Vielzahl von Kontaktkammern (3 ) für Steckkontakte, eine Sammeldichtung (4 ) für diese und ein mit Blindstopfen (7 ) für die Kontaktkammern (3 ) versehener Dichtungshalter (6 ) angeordnet sind, bei dem wenigstens ein Blindstopfen (7 ) zur Anordnung wenigstens eines Steckkontaktes entfernt wird und der Kontaktträger (2 ), die Sammeldichtung (4 ) und der Dichtungshalter (6 ) zu einer Montageeinheit vormontiert werden, in der die Blindstopfen (7 ) dichtend durch die Sammeldichtung (4 ) in die Kontaktkammern (3 ) ragen, und der wenigstens eine Blindstopfen (7 ) an der Montageeinheit mit einer Trennvorrichtung vom Dichtungshalter (6 ) abgetrennt und vermittels dieser aus der Sammeldichtung (4 ) entnommen wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Blindstopfen (7 ) in radialer Richtung über Stege (8 ) mit dem Dichtungshalter (6 ) verbunden sind, vorzugsweise über vier Stege (8 ) im Abstand von 90 Grad, und dass die Stege (8 ) für alle Blindstopfen (7 ) gleich ausgerichtet sind, wobei die Stege (8 ) in axialer Richtung mit Hilfe eines Dreh-Schneidwerkzeuges (9 ) durchschnitten werden, an dem im Stegbereich blindstopfenseitig eine Rastschneide (12 ) ausgebildet ist. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Trennvorrichtung für jeden Blindstopfen (
7 ) ein Dreh-Schneidwerkzeug (9 ) angeordnet ist, und dass die Dreh-Schneidwerkzeuge (9 ) synchron mit den vorbestimmten Blindstopfen (7 ) in Eingriff bring bar sind.
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