DE10342059B4 - Verabreichungsvorrichtung mit Einstech- und Ausschütteinrichtung - Google Patents
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Abstract
Vorrichtung
zur Verabreichung eines injizierbaren Produkts mit einer Einstecheinrichtung
(2) zum Einstechen einer Injektionsnadel (4) in ein Gewebe (19)
mittels eines ersten Antriebsmittels (11), einer Ausschütteinrichtung
(5) zum Ausschütten
des Produkts aus einem Produktbehälter (3) mittels eines zweiten
Antriebsmittels (14) und einem Auslöser (8) zum Auslösen der
Einstech- und Ausschütteinrichtung,
wobei durch Auslösen der
Einstech- und Ausschütteinrichtung
die Einstecheinrichtung (2) durch das erste Antriebsmittel (11)
von einer Ausgangsposition in Einstechrichtung bis zu einer Einstechposition
beweglich ist und die Ausschütteinrichtung (5)
bis zum Erreichen der Einstechposition relativ zu der Einstecheinrichtung
(2) in Ruhe ist und wobei die Ausschütteinrichtung (5) an der Einstecheinrichtung
(2) durch eine Rastvorrichtung (17) fixierbar ist und die Rastvorrichtung
(17) an einem Einstechanschlag (21) mit einer Freigabevorrichtung
(22) zur Freigabe der Ausschütteinrichtung (5)
von der Einstecheinrichtung (2) zusammenwirkt.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verabreichung eines injizierbaren Produkts, insbesondere eine Autoinjektionsvorrichtung, mit einer Einstecheinrichtung zum Einstechen einer Injektionsnadel und einer Ausschütteinrichtung zum Ausschütten des injizierbaren Produkts.
- Verabreichungsvorrichtungen zur automatischen Verabreichung eines injizierbaren Produkts, wie etwa Insulin, Wachstumshormone und dergleichen, mit nur einem Handgriff oder Knopfdruck sind in verschiedensten Ausführungsformen bekannt. Sie weisen im Allgemeinen eine Einstecheinrichtung zum Einstechen einer Injektionsnadel in ein Körpergewebe und eine Ausschütteinrichtung auf, die das injizierbare Produkt nach dem Einstechen der Injektionsnadel aus einem Produktbehälter der Verabreichungsvorrichtung ausschüttet. Die Einstech- und Ausschütteinrichtung können durch einen Auslöser z. B. von Hand betätigt werden, so dass zunächst eine Einstechbewegung der Injektionsnadel und anschließend eine Ausschüttbewegung zum Ausschütten des Produkts erfolgt.
- Hierfür sind sowohl die Einstecheinrichtung als auch die Ausschütteinrichtung mit einem Antriebsmittel, z. B. einer Spiralfeder, versehen, die zwischen der Einstech-, bzw. Ausschütteinrichtung und einem Widerlager, z. B. am Gehäuse der Verabreichungsvorrichtung eingespannt sind. Die Einstech- und die Ausschüttvorrichtung können in einem gespannten Zustand der Antriebsmittel fixiert und durch den Auslöser gelöst werden. Durch Auslösen der Einstech-, bzw. Ausschütteinrichtung werden diese in der Einstechrichtung angetrieben, d. h. in der Regel entlang der Längsachse der Vorrichtung auf das Körpergewebe hin.
- Aus der
DE 35 27 290 A1 ist z. B. eine Injektionspistole bekannt, bei der in einem Gehäuse eine Injektionsnadel an einem relativ zum Gehäuse beweglichen Zylinder befestigt ist, der durch eine Spiralfeder angetrieben und in eine vorgespannte Stellung gebracht werden kann. Innerhalb des Zylinders ist ein gegenüber dem Gehäuse beweglicher Kolben angeordnet, der durch eine zweite Spiralfeder angetrieben und ebenfalls in eine vorgespannte Stellung gebracht werden kann. Der Kolben und der Zylinder stehen derart in Wechselwirkung, dass beim Auslösen der Injektionspistole zuerst der Zylinder ausgelöst wird, um das Einstechen der Injektionsnadel zu veranlassen, und dann der Kolben ausgelöst wird, um ein Ausschütten einer Produktdosis in ein Gewebe zu verursachen. Die erste und die zweite Spiralfeder sind koaxial entlang der Längsachse der Injektionspistole angeordnet. Beim Auslösen wird zuerst die den Zylinder mit der Nadel antreibende Feder ausgelöst und die zweite, an dem Kolben angreifende Feder und der Kolben bleiben zunächst gegenüber dem Gehäuse in Ruhe. Nachdem der Zylinder eine vorgegebene Strecke überwunden hat, wird von dem Zylinder die zweite Feder ausgelöst, so dass eine Ausschüttung erfolgt. Bei der Injektionspistole sind beide Federn zueinander und gegenüber dem Gehäuse in einer festen Position angeordnet. Trotz eines getrennten Antriebs zum einen für den Zylinder zum Einstechen und zum anderen für den Kolben zum Ausschütten, findet zwischen der Zylinderbewegung zum Einstechen und der Kolbenbewegung zum Ausschütten beim Einstechen eine Relativbewegung statt, so dass das Einstechen und das Ausschütten nicht vollkommen unabhängig voneinander erfolgen. - Aus der
EP 0 956 875 A2 und derUS 6,280,421 B1 ist eine Vorrichtung zur dosierten Verabreichung eines injizierbaren Produkts bekannt, wobei bei einer Ausführungsform für eine Injektion eine die Vorschubbewegung eines Abtriebsglieds blockierende Sperre gelöst und das Abtriebsglied von einer Druckfeder nach vorn geschoben wird. Ein Andruckelement ist als ein geschlitzter Federring in der Art eines Kolbenringes ausgebildet und bildet eine Kopplung zwischen dem Abtriebsglied und einem Übertragungsglied, so dass das Abtriebsglied das Übertragungsglied mitnimmt, welches ein Behältnis mit einer am vorderen Ende daran befestigten Nadel in dem Gehäuse vorschiebt. Hierdurch wird die Nadel aus der gehäusefesten Nadelschutzhülse vorgestoßen und eingestochen. Das Einstechen wird durch Anschlagen eines Behältnishalters am Gehäuse begrenzt. Beim Anschlagen wird die Kopplung zwischen dem Abtriebsglied und dem Übertragungsglied gelöst. Beim weiteren Vorschieben wird das Abtriebsglied relativ zum Übertragungsglied vorgeschoben, gelangt in Andruck gegen die Kolbenstange und schiebt bei seinem weiteren Vorschieben den Kolben im Behältnis vor, so dass das Produkt ausgeschüttet wird. - Aus der WO 2004/047893 A1 der Anmelderin, welche nach dem Anmeldetag der vorliegenden Erfindung veröffentlicht wurde, ist ein Autoinjektor mit rückstellbarer Auslösesicherung bekannt, wobei ein Federsystem dazu beiträgt, dass die Injektionsnadel vorgeschoben wird. Die Kraft der Federn wird über ein vorderes Ende einer Kolbenführung auf den Bund der Spritze übertragen und schiebt diese mitsamt der Schiebehülse, in der sie aufgenommen ist, nach vorne, so dass die Injektionsnadel vorgeschoben wird und die Haut des Patienten durchdringt. Der Einstechhub wird durch Anlage der Schulter der Kolbenführung an einem inneren Absatz einer Power-Hülse begrenzt. In dieser Endlage fluchten Öffnungen in der Kolbenführung, welche Kugeln aufnehmen, mit Vertiefungen, die in der Power-Hülse vorgesehen sind und die Kugeln können nach außen ausweichen und die Kopplung zwischen der Kolbenführung und dem Übertragungsteil ist aufgehoben. Gleichzeitig wird die Kolbenführung gegen die Power-Hülse verriegelt, so dass die Injektion automatisch beginnen kann, indem die Kolbenstange der Spritze durch den Übertragungsteil unter der Kraft der Federn weiter nach vorne gestoßen wird.
- Aus der
US 5,176,643 ist eine Injektionsvorrichtung bekannt, wobei nur eine einzige Hauptfeder und in einem Ausführungsbeispiel auch noch eine Sekundärfeder zum Antreiben des Kolbens und eine Nadelrückholfeder vorgesehen sind. - Aus der WO 02/47746 A1 ist eine Injektionsvorrichtung mit einer Kompressionsfeder bekannt, wobei die Kompressionsfeder auf einen Kolben drückt und aufgrund der Inkompressibilität der in der Spritze enthaltenen Flüssigkeit und aufgrund des geringen Durchmessers der Nadel führt die Kraft, welche auf den Kolben wirkt, zu einer Bewegung der Nadel, welche nachfolgend in den Patienten einsticht.
- Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Verabreichung eines injizierbaren Produkts zu schaffen, bei der eine Ausschüttung eines injizierbaren Produkts nicht von einem Einstechvorgang für eine Injektionsnadel in ein Gewebe beeinflusst oder gestört wird und die bei einer automatischen Verabreichung eine zuverlässige Trennung des Einstechvorgangs und der Ausschüttung gewährleistet.
- Die Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß durch eine Verabreichungsvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte und weiterbildende Ausführungsformen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
- Bei einer Vorrichtung zur Verabreichung eines injizierbaren Produkts ist eine Einstecheinrichtung zum Einstechen einer Injektionsnadel in ein Gewebe mit einem ersten Druckelement und eine Ausschütteinrichtung zum Ausschütten des injizierbaren Produkts aus einem Produktbehälter durch ein zweites Druckelement antreibbar. Die Druckelemente sind vorzugsweise durch Spiralfedern gegeben, können jedoch auch durch andere druckerzeugende Elemente, wie z. B. Gasfedern, gebildet werden. Vorzugsweise erzeugen die Federn einen Druck durch Kompression der Federn. Es wäre jedoch auch denkbar, eine Druckerzeugung durch Dehnung der Federn hervorzurufen. Der konstruktive Aufbau der Verabreichungsvorrichtung entlang der Längsachse der Vorrichtung, z. B. bezüglich der Angriffspunkte der Federn und einem Auslöser für die Federn, ist dann auf eine derartige Druckerzeugung abzustimmen. Zum Auslösen der Einstech- und der Ausschütteinrichtung ist an der Verabreichungsvorrichtung ein Auslöser angeordnet. Vorzugsweise ist ein einziger Auslöser vorgesehen, durch dessen Betätigung sowohl die Einstecheinrichtung als auch die Ausschütteinrichtung ausgelöst wird. Dadurch wird eine automatische Verabreichung des Produkts mit nur einem Handgriff möglich. Grundsätzlich ist es aber auch denkbar, einen eigenen Auslöser für jede der Einrichtungen vorzusehen.
- Beim Auslösen der Einstech- und Ausschütteinrichtung wird die Einstecheinrichtung durch das erste Druckelement von einer Ausgangsposition in Einstechrichtung bis zu einer Einstechposition bewegt. Die Einstecheinrichtung bewegt sich dabei relativ zu einem Gehäuse der Verabreichungsvorrichtung entlang der Längsachse der Vorrichtung in Richtung auf die Gewebeoberfläche, bis die Injektionsnadel in die Gewebeoberfläche eingedrungen ist und die Einstecheinrichtung damit in einer Einstechposition ist. Die Einstechposition der Einstecheinrichtung kann z. B. durch einen Einstechanschlag der Einstecheinrichtung, etwa an einem Gehäuseteil, bestimmt sein. Während der Bewegung der Einstecheinrichtung bleibt die Ausschütteinrichtung bis zum Erreichen der Einstechposition der Einstecheinrichtung relativ zu der Einstecheinrichtung in Ruhe. Die Ausschütteinrichtung bewegt sich daher gleichzeitig mit der Einstecheinrichtung relativ zum Gehäuse der Verabreichungsvorrichtung. Das zweite Druckelement zum Antrieb der Ausschütteinrichtung bleibt während dem Antrieb der Einstecheinrichtung, d. h. während der Wirkung des ersten Druckelements, in Ruhe, d. h. in seiner vorgespannten Position. Nach Erreichen der Einstechposition der Einstecheinrichtung wird die Ausschütteinrichtung mittels dem zweiten Druckelement relativ zur Einstecheinrichtung in Einstechrichtung in eine Ausschüttposition bewegt. Die Ausschütteinrichtung bewegt sich daher zum Ausschütten des injizierbaren Produkts entlang der Längsachse der Verabreichungsvorrichtung auf das Gewebe zu und verschiebt sich dabei relativ zu der Einstecheinrichtung und dem Gehäuse der Verabreichungsvorrichtung.
- Bei einer Verabreichungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung wird die Ausschütteinrichtung als Gesamtheit bei der Einstechbewegung der Einstecheinrichtung mitbewegt, so dass innerhalb der Ausschütteinrichtung keine Veränderungen durch das Einstechen der Injektionsnadel entstehen. Die gesamte Ausschütteinrichtung bleibt während des Einstechvorgangs in Ruhe. Erst nach Abschluss des Einstechvorgangs wird die Ausschütteinrichtung ausgelöst und das injizierbare Produkt ausgeschüttet. Es erfolgt eine vollständige Trennung des Einstech- und Ausschüttvorgangs. Die beiden Vorgänge können sich daher gegenseitig nicht nachteilig beeinflussen. Z. B. bleibt die Einstellung einer Produktdosisgröße von dem Einstechvorgang vollkommen unberührt. Mit der Verabreichungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung kann daher eine zuverlässige und einfache Verabreichung des injizierbaren Produkts erfolgen.
- Bei einer bevorzugten Ausführungsform einer Verabreichungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung umfasst die Einstecheinrichtung eine Injektionsnadel und wenigstens eine Antriebshülse, in der wenigstens die Ausschütteinrichtung, aber auch der Produktbehälter und das zweite Druckelement aufgenommen sind. Die Antriebshülse kann aus mehreren Hülsen gebildet werden, die aneinandergesetzt sind und zusammenwirken. In einer Ausgangsposition der Einstecheinrichtung sind die Injektionsnadel und die Antriebshülse innerhalb eines Gehäuses der Verabreichungsvorrichtung angeordnet. An einem vorderen Ende der Antriebshülse, das bei einer Produktverabreichung einer Gewebeoberfläche gegenüberliegt, ist die Injektionsnadel angeordnet und an dem gegenüberliegenden, von der Gewebeoberfläche entfernten hinteren Ende greift das erste Druckelement in Form einer Spiralfeder an der Antriebshülse an und wird gegen ein Gehäuseteil abgestützt.
- Die Ausschütteinrichtung umfasst ein Antriebsglied, z. B. in Form einer Kolbenstange, die an einem Kolben in dem Produktbehälter angreift. Das Antriebsglied der Ausschütteinrichtung ist relativ zu der Antriebshülse der Einstecheinrichtung in Längsrichtung der Verabreichungsvorrichtung beweglich. Das zweite Druckelement in Form einer Spiralfeder greift an dem Antriebsglied und an dem hinteren Ende der Antriebshülse an. Der Produktbehälter ist an dem vorderen Ende innerhalb der Antriebshülse gelagert. Das zweite Druckelement ist daher gemeinsam mit der Ausschütteinrichtung innerhalb der Antriebshülse gelagert und mit dieser beweglich.
- Die Ausschütteinrichtung wird an der Einstecheinrichtung durch eine Rastvorrichtung fixiert. Hierfür sind z. B. zwischen dem Antriebsglied der Ausschütteinrichtung und der Antriebshülse der Einstecheinrichtung Blockiersegmente vorgesehen, die in einer Einstechposition der Einstecheinrichtung zur Freigabe der Ausschütteinrichtung mit einer Freigabevorrichtung zusammenwirken. Die Freigabevorrichtung zum Lösen der Blockiersegmente ist an dem Einstechanschlag der Einstecheinrichtung angeordnet. Eine Freigabe der Rastvorrichtung erfolgt daher erst, nachdem der Einstechvorgang der Einstecheinrichtung abgeschlossen ist.
- In einer Anfangsposition der Verabreichungsvorrichtung wird das Antriebsglied der Ausschüttvorrichtung von einem Auslöser gehalten, der gegenüber dem Gehäuse der Verabreichungsvorrichtung abgestützt ist. Das erste und zweite Druckelement werden dabei in einer vorgespannten Position gehalten. Nach dem Auslösen, d. h. dem Lösen des Antriebsgliedes von dem Auslöser, kann das erste Druckelement der Einstecheinrichtung Kraft auf die Antriebshülse ausüben. Dabei wird die Antriebshülse relativ zum Gehäuse der Verabreichungsvorrichtung in Einstechrichtung verschoben, bis sie an den Einstechanschlag anschlägt. Dabei wird die Injektionsnadel aus dem vorderen Ende des Gehäuses heraus verschoben und sticht bei Aufsetzen der Verabreichungsvorrichtung auf ein Gewebe in das Gewebe ein. Die Verabreichungsvorrichtung ist dann in einer Einstechposition. Dabei bleibt das zweite Druckelement in Ruhe, da das Antriebsglied gegenüber der Antriebshülse fixiert ist. In der Einstechposition wird die Rastvorrichtung zwischen Antriebshülse und Antriebsglied am Einstechanschlag freigegeben und das Antriebsglied bewegt sich in Einstechrichtung relativ zur Antriebshülse und treibt den Kolben innerhalb des Produktbehälters an, so dass das injizierbare Produkt aus dem Behälter durch die Injektionsnadel verabreicht wird. Dabei ist es möglich, das gesamte Produkt aus dem Produktbehälter auszuschütten oder nur eine vorbestimmte Produktdosis abzugeben. Die Verabreichungsvorrichtung ist nach der Ausschüttung des Produkts in einer Ausschüttposition.
- Die Stärke des ersten und zweiten Druckelements können an die jeweilige Verwendung angepasst sein. Z. B. kann die erste Feder für die Einstecheinrichtung deutlich stärker gewählt werden, als die zweite Feder zum Ausschütten des Produkts.
- Vorzugsweise ist die Verabreichungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung wiederverwendbar, d. h. sie kann wieder in einen Anfangszustand mit einem gespannten ersten und zweiten Druckelement versetzt werden, und es kann nach dem Entleeren eines Produktbehälters ein neuer gefüllter Produktbehälter eingesetzt werden.
- Die vorliegende Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellen dar:
-
1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Verabreichungsvorrichtung einer Ausgangsposition, -
2 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Verabreichungsvorrichtung in einer Einstechposition und -
3 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Verabreichungsvorrichtung in einer Ausschüttposition. -
1 zeigt eine Verabreichungsvorrichtung nach der vorliegenden Erfindung mit einem Gehäuse1 , in dem eine Antriebshülse2 untergebracht ist, die aus den Hülsenteilen2' ,2'' und2''' zusammengesetzt ist. In dem Hülsenteil2''' ist ein Produktbehälter3 in Form einer Ampulle eingesetzt, an den sich eine Injektionsnadel4 derart anschließt, dass sie aus dem Hülsenteil herausragt. Innerhalb der Hülsenteile2' und2'' ist eine Ausschüttvorrichtung5 mit einem Antriebsglied5a in Form einer Kolbenstange angeordnet, die mit einem Kolben6 in der Ampulle3 verbunden ist. An dem vorderen Ende des Gehäuses1 , das die Injektionsnadel4 umgibt, ist eine Nadelschutzhülse7 angeordnet, die zum Schutz der Nadel nach einer Produktverabreichung dient und entlang dem Gehäuse verschiebbar gelagert ist. An dem gegenüberliegenden hinteren Ende des Gehäuses1 ist ein Auslöser8 zum Auslösen der Antriebshülse2 und der Kolbenstange5a vorgesehen, der seitlich aus dem Gehäuse der Verabreichungsvorrichtung herausragt und durch eine Sicherungskappe9 gesichert werden kann. Die Funktionsweise des Auslösers8 und der Sicherungskappe9 sind in einer parallelen Anmeldung der Anmelderin mit dem Titel „Verabreichungsvorrichtung für ein injizierbares Produkt mit einer Auslösesicherung" ausführlich beschrieben, auf die hiermit Bezug genommen werden soll. - Das Hülsenteil
2' der Antriebshülse2 weist einen Vorsprung10 auf. Eine erste Feder11 als erstes Druckelement ist zwischen dem Vorsprung10 und einer gehäusefesten Wand12 gelagert. Die Antriebshülse2 und die erste Feder11 bilden gemeinsam mit der Injektionsnadel4 die Einstecheinrichtung. - Die Kolbenstange
5a weist in ihrem hinteren, in dem Hülsenteil2' liegenden Bereich eine von der hinteren Stirnseite der Kolbenstange5a offene, ringförmig zur Achse der Verabreichungsvorrichtung verlaufende Vertiefung13 auf, die sich in Längsrichtung der Verabreichungsvorrichtung ins Innere der Kolbenstange5a erstreckt und im vorderen Bereich der Kolbenstange5a endet. Innerhalb der Vertiefung13 ist eine zweite Feder14 eingesetzt, die mit einem Ende am Boden der Vertiefung13 und mit einem anderen Ende an einer Abschlusswand15 der Antriebshülse2 gelagert ist. Der innere, von der zweiten Feder14 umgebene Teil der Kolbenstange5a ragt als Verlängerung16 über den äußeren, außerhalb der zweiten Feder14 liegenden Teil der Kolbenstange5 hinaus. - In einem Anfangszustand ragt die Verlängerung
16 durch eine Öffnung in der Abschlusswand15 der Antriebshülse und eine Öffnung in der gehäusefesten Wand12 und wird von dem Auslöser8 fixiert. Dabei sind die erste Feder11 und die zweite Feder14 in einem vorgespannten Zustand. Zwischen dem Hülsenteil2' und dem Hülsenteil2'' der Antriebshülse2 sind ein oder mehrere Blockiersegmente17 gelagert. Die Blockiersegmente17 greifen in eine Nut18 , die in Umfangsrichtung an der Kolbenstange5a angeordnet ist, ein und werden in diesem Eingriff durch eine Innenwand des Gehäuses gehalten. Die Blockiersegmente17 bilden mit der Nut18 eine Rastvorrichtung, die die Kolbenstange5a gegenüber der Antriebshülse2 fixiert. - Die Blockiersegmente
17 können z. B. durch einen vorgespannten Ring gegeben sein. Vorzugsweise werden sie jedoch durch mehrere Kugeln oder kantenförmige Segmente gebildet. Im Falle von Kugeln entsteht zwischen der Kolbenstange5a und dem Gehäuse1 eine Punktpressung und im Falle von kantenförmigen Segmenten eine Flächenpressung. An den Hülsenteilen2' und2'' sind angrenzend an das Blockiersegment17 kleine Schürzen vorgesehen, welche die Blockiersegmente in Position halten. - In
2 ist die Verabreichungsvorrichtung in einer Einstechposition gezeigt. Hierfür wurde der Auslöser8 betätigt und dadurch die Verlängerung16 der Kolbenstange5a freigegeben. Durch die Krafteinwirkung der ersten Feder11 wird die Antriebshülse2 relativ zum Gehäuse1 in Einstechrichtung bewegt und die Injektionsnadel4 in ein Gewebe19 eingestochen. Hierfür wurde die Verabreichungsvorrichtung auf das Gewebe19 aufgesetzt und die Nadelschutzhülse7 in das Gehäuse1 zurück verschoben. Die Antriebshülse2 wird relativ zum Gehäuse1 verschoben bis sie mit einem Absatz20 an einem Einstechanschlag21 am Gehäuse1 anstößt. Durch das Auftreffen des Absatzes20 an dem Einstechanschlag21 wird die Einstechbewegung der Antriebshülse gestoppt und die Injektionsnadel4 befindet sich in einem eingestochenen Zustand. In dieser Einstechposition kommen die Blockiersegmente17 gegenüber einer in Umfangsrichtung umlaufenden Aussparung22 in einer Innenwand des Gehäuses1 zu liegen. Die Aussparung22 bildet eine Freigabevorrichtung zur Freigabe der Ausschütteinrichtung. Die Blockiersegmente17 , wie etwa die kantenförmigen Segmente oder die Kugeln, fallen in die Aussparung22 und lösen dadurch ihren Eingriff in die Nut18 der Kolbenstange5a . Die Fixierung der Kolbenstange5a gegenüber der Antriebshülse2 wird dadurch aufgehoben und die Kraft der zweiten Feder14 treibt die Kolbenstange5a gegenüber der Antriebshülse2 in Einstechrichtung an. Dabei wird der Kolben6 innerhalb der Ampulle3 verschoben und das Produkt durch einen Auslass in der Ampulle und die Injektionsnadel verabreicht. - In
3 ist die Verabreichungsvorrichtung in einer Ausschüttposition gezeigt. Die Kolbenstange5a ist in einer vorgeschobenen Stellung, in der der Kolben6 in einer vorderen Position in der Ampulle3 liegt. Es ist auch denkbar, innerhalb der Verabreichungsvorrichtung eine Dosiereinrichtung vorzusehen, durch die ein Anschlag für die Kolbenstange5a in Längsrichtung der Verabreichungsvorrichtung derart einstellbar ist, dass die Wegstrecke, die die Kolbenstange5a zurücklegt, entsprechend einer gewünschten Produktdosis begrenzt wird. - Die Verabreichungsvorrichtung ist wiederverwendbar. Hierfür können die Antriebshülse
2 und die Kolbenstange5a in ihre hintere Position zurückgebracht werden, dabei die erste Feder11 und die zweite Feder14 vorspannen und durch den Auslöser8 in dieser Anfangsposition fixiert werden. Dies kann z. B. gemeinsam mit dem Einschieben einer neuen Ampulle in die Verabreichungsvorrichtung erfolgen. Die Blockiersegmente17 und die Schürzen an den Hülsenteilen2' und2'' sind vorteilhaft so ausgebildet, dass bei der Zurückbewegung der Kolbenstange5a die Blockiersegmente17 wieder in die Nut18 eingreifen, so dass eine Verrastung der Kolbenstange5 mit der Antriebshülse2 erfolgt. - Es sind weitere Ausführungsmöglichkeiten einer Verabreichungsvorrichtung der vorliegenden Erfindung möglich, ohne von dem Prinzip der Erfindung abzuweichen. Es ist z. B. denkbar, die erste und die zweite Feder an ihren Angriffspunkten am Gehäuse, der Antriebshülse und der Kolbenstange zu fixieren und eine Vorspannung der Federn durch Dehnung der Federn zu erzeugen, indem z. B. das Gehäuse gegenüber der Antriebshülse und der Kolbenstange bewegt wird. Ferner könnte in einer vertauschten Variante von Antriebshülse und Kolbenstange, eine Stange zum Antrieb der Einstecheinrichtung und eine Hülse oder ein Zylinder als Antriebsglied der Ausschütteinrichtung vorgesehen werden.
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Antriebshülse
- 2', 2'', 2'''
- Hülsenteile
- 3
- Ampulle
- 4
- Injektionsnadel
- 5a
- Kolbenstange
- 6
- Kolben
- 7
- Nadelschutzhülse
- 8
- Auslöser
- 9
- Sicherungskappe
- 10
- Vorsprung
- 11
- erste Feder
- 12
- Wand
- 13
- Vertiefung
- 14
- zweite Feder
- 15
- Abschlusswand
- 16
- Verlängerung
- 17
- Blockiersegment
- 18
- Nut
- 19
- Gewebe
- 20
- Absatz
- 21
- Einstechanschlag
- 22
- Aussparung
Claims (8)
- Vorrichtung zur Verabreichung eines injizierbaren Produkts mit einer Einstecheinrichtung (
2 ) zum Einstechen einer Injektionsnadel (4 ) in ein Gewebe (19 ) mittels eines ersten Antriebsmittels (11 ), einer Ausschütteinrichtung (5 ) zum Ausschütten des Produkts aus einem Produktbehälter (3 ) mittels eines zweiten Antriebsmittels (14 ) und einem Auslöser (8 ) zum Auslösen der Einstech- und Ausschütteinrichtung, wobei durch Auslösen der Einstech- und Ausschütteinrichtung die Einstecheinrichtung (2 ) durch das erste Antriebsmittel (11 ) von einer Ausgangsposition in Einstechrichtung bis zu einer Einstechposition beweglich ist und die Ausschütteinrichtung (5 ) bis zum Erreichen der Einstechposition relativ zu der Einstecheinrichtung (2 ) in Ruhe ist und wobei die Ausschütteinrichtung (5 ) an der Einstecheinrichtung (2 ) durch eine Rastvorrichtung (17 ) fixierbar ist und die Rastvorrichtung (17 ) an einem Einstechanschlag (21 ) mit einer Freigabevorrichtung (22 ) zur Freigabe der Ausschütteinrichtung (5 ) von der Einstecheinrichtung (2 ) zusammenwirkt. - Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschütteinrichtung (
5 ) nach Erreichen der Einstechposition mittels des zweiten Antriebsmittels (14 ) relativ zur Einstecheinrichtung (2 ) in Einstechrichtung beweglich ist. - Verabreichungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Antriebsmittel (
14 ) bei Antrieb der Einstecheinrichtung (2 ) in Ruhe ist. - Verabreichungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Antriebsmittel (
11 ;14 ) entlang einer Längsachse der Vorrichtung angeordnet sind. - Verabreichungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Antriebsmittel (
11 ;14 ) eine Spiralfeder ist. - Verabreichungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstecheinrichtung (
2 ) wenigstens eine Antriebshülse (2' ,2'' ,2''' ) umfasst, in der wenigstens die Ausschütteinrichtung (5 ), aufgenommen ist. - Verabreichungsvorrichtung nach Anspruch 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Ausschütteinrichtung (
5 ) ein Antriebsglied (5a ) umfasst, das relativ zu der Antriebshülse (2' ,2'' ,2''' ) in Längsrichtung beweglich ist. - Verabreichungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslöser (
8 ) an der Ausschütteinrichtung (5 ) angreift.
Priority Applications (7)
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---|---|---|---|
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