DE1033869B - Sitz-Liege-Stuhl - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Das Hauptpatent hat einen in ein frei schwingendes Liegemöbel umwandelbaren frei schwingenden Sitz-Liege-Stuhl aus Metallrohr oder Bugholz zum Gegenstand, mit einer am Sitzteil hinten angelenkten, in umklappbarer Stellung die Verlängerung des Sitzteils bildenden Rückenlehne und einer vorn am Sitzteil angelenkten Sitzauflage, welche in umgeklappter Stellung als Fußstütze dient. Dabei bestehen Sitzteil und Sitzauflage aus U-förmig gebogenen Bügeln, deren in der Sitzstellung obere Schenkel bei der Sitzauflage die Armlehnen bilden. Während in der Sitzstellung sämtliche U-förmige Bügel mit den offenen Seiten gegen die Rückenlehne gerichtet sind, zeigen sie in der Liegestellung nach entgegengesetzten Seiten.

Die dem Material (Metallrohr oder Bugholz) eigene Elastizität wirkt sich bei dieser Anordnung hauptsächlich gegen das Fußende einerseits sowie gegen die Rückenlehne andererseits und bei dieser selbst aus, sie nimmt dagegen in Richtung zur Drehachse der beiden Liegeflächen ab und ist bei dieser Fläche fast aufgehoben. Ein weiterer Nachteil ist die um ein Mehrfaches vergrößerte Materialbeanspruchung der oberen Schenkel, der Bügel des Sitzteiles, deren Hebelarme um die Rückenlehne verlängert sind, auf Biegung.

Durch den Gegenstand der Erfindung wird die Materialbeanspruchung geringer und der statische Vorgang wesentlich günstiger. Die Liegefläche wird auch in der Mitte elastisch zwischen Fußende und Rücklehne. Der neue Drehpunkt der Rücklehne verkürzt den Hebelarm auf ihre Eigenlänge, außerdem entlastet der unter dem Drehpunkt liegende Teil der Rücklehne durch Gegendruck den angelenkten Teil des Rahmens des Sitzteiles. Ferner wird die bisher exponierte Lage der Gelenke dadurch vermieden, daß der Rahmen des Sitzteiles und der des Verlängerungsstückes nunmehr an den Endpunkten der geraden Bügelschenkel durch Gelenke verbunden sind. Die oberen seitlichen Holme des Sitzteilrahmens können auch schräg nach oben gerichtet sein, die dann bei Belastung in der Liegestellung annähernd in die Horizontale zurückgehen. Auf zwei am unteren Ende der Rückenlehne drehbar befestigten Laufrollen kann das Möbel in bekannter Art aus der Sitzstellung des Benutzers durch leichtes Kippen nach rückwärts fortbewegt werden. Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung näher erläutert. Es stellt dar

Fig. 1 eine Seitenansicht des Sitz-Liege-Stuhls nach der Erfindung in Sitz- und Liegestellung,

Fig. 2 eine Aufsicht des Sitz-Liege-Stuhls teils als Sessel, teils als Liegestuhl,

Fig. 3 eine halbe Vorderansicht des Sitz-Liege-Stuhls in der Sitzstellung.

Der Sitz-Liege-Stuhl ist aus drei Hauptteilen, Sitz-Liege-Stuhl

Zusatz zum Zusatzpatent 1016 423

Anmelder:

Dipl.-Ing. Hans Gerwart,
Garmisch-Partenkirchen, Von-Kobell-Str. 7

Dipl.-Ing. Hans Gerwart, Garmisch-Patenkirchen,
ist als Erfinder genannt worden

einem Sitzteil 1, einer Rückenlehne 2 und einem als Sitzauflage dienenden Verlängerungsstück 3, zusammengesetzt. Der Sitzteil sowie das Verlängerungsstück bestehen aus zwei einseitig offenen Bügeln 4, 4, von denen die als Sitzteil dienenden Bügel durch zwei Querteile 5 und 6 und die das Verlängerungsstück bildenden Bügel nur durch ein solches Querteil 7 verbunden sind. Ein weiteres Querteil 5 a kann gleichzeitig als Drehlager für die Rückenlehne 2 am Sitzteil 1 angeordnet werden. Andernfalls wird die Rückenlehne durch Sc'hraubbolzen drehbar mit den Seitenholmen des Sitzteils 1 verbunden. Die Liegefläche ist somit in ihrer gesamten Länge frei schwingend elastisch und ermöglicht dadurch ein angenehmes Liegen auch ohne Spiralfederrost od. dgl.

Zwei an den Bügeln des Verlängerungsstücks 3 angebrachte Abzweigungen 9 können Vorrichtungen, z. B. Drehriegel, zum Festhalten der Rückenlehne in der Sitzstellung tragen, während sie in der Liegestellung in bekannter Art die Berührung der Armlehnen mit dem Fußboden verhindern. Die Verbindung des Rahmens des Sitzteils 1 mit dem Rahmen des Verlängerungsstücks 3 bilden die beiden Gelenke 8, 8. Zur Einstellung der Rückenlehne in verschiedene Neigungen in der Liegestellung können am oberen Seitenholm des Rahmens des Sitzteiles 1 zweckmäßig drehbare Vorrichtungen 10, 10 angebracht werden, wie sie schon in der Zeichnung zum Hauptpatent gezeigt sind. Ferner können an den unteren abgebogenen Enden der Rückenlehne zwei Laufrollen 11, 11 drehbar befestigt sein, auf welchen der Sitz-Liege-Stuhl in der Sitzstellung unter leichtem Anheben des vorderen Gestells sohiebkarrenartig, z. B. auf Gartenwegen, Rasenflächen usw., fortbewegt werden kann, wobei das obere Querstück der Rückenlehne 2 als Handgriff dient.

809 560/191

Die Sitz- bzw. Liegeflächen werden in üblicher Weise mit Hilfe von Stoffbespannung, Gurten od. dgl. gebildet, wie in der Zeichnung (Fig. 2) nur angedeutet ist, welche Bespannungen sich in bekannter Art auch als Unterlage für Polster, Schaumgummimatten u. dgl. eignen. Dabei können die Stoffbahnen, Gurte usw. um die seitlichen Holme geschlungen und durch Nähte, Hohlniete u. dgl. gehalten sein. Der bei der Sitzstellung hierzu benötigte Zwischenraum zwischen Oberkante Sitzteil 1 und Unterkante Sitzauflage 3 wird zwangläufig durch die Scharniere 8, 8 und die Gummipuffer 12,12 erreicht.

Der Sitz-Liege-Stuhl nach der Erfindung kann aus Metallrohr, Bugholz oder anderem elastischem Material hergestellt sein.

Je nach seiner Ausführung in Holz oder Metall eignet sich das Möbel zur Verwendung innerhalb von gedeckten Räumen, auf Baikonen, Liegeterrassen, im Garten, besonders auch für Kurheime und Krankenhäuser. Die kaum noch zu vereinfachende Konstruktion ist nahezu unverwüstlich, in der Herstellung wohlfeil und gleichzeitig in der Linienführung ansprechend. Der bekannte Vorteil der frei schwingenden Metallrohrstühle u. dgl. Sessel kommt hier erstmalig bei einem Verwandlungsmöbel auch in der Liegestellung zur vollen Auswirkung.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Sitz-Liege-Stuhl aus Metallrohr oder Bugholz mit hinten am Sitzteil angelenkter, zweckmäßig einstellbarer Rückenlehne und vorn am Sitzteil angelenktem, in Sitzstellung die Sitzauflage bildendem Verlängerungsstück für die Liegestellung, wobei Sitzteil und Verlängerungsstück bzw. Sitzauflage aus U-förmig gebogenen Bügeln bestehen und die seitlich angeordneten Anlenkachsen zwischen Sitzteil und Verlängerungsstück im wesentlichen in der Sitz- und Liegeebene sowie die die U-Bügel verbindenden Querholme außerhalb dieser Ebene angeordnet sind, nach Zusatzpatent 1 016 423, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sitzstellung die U-Bügel des Sitzteiles (1) und des Verlängerungsstückes bzw. der Sitzauflage (3) mit den geschlossenen Seiten auf die Rückenlehne und in der Liegestellung entgegengesetzt zueinander nach außen weisen. '■

2. Sitz-Liege-Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der.Rahmen des Sitzteiles (1) von einem als Fuß in der Horizontalebene U-förmig gebogenen Holmstrang gebildet ist, dessen nach rückwärts \^rerlaufende, gegebenenfalls durch einen Querholm (6) versteifte Schenkel ebenfalls in der Vertikalebene schräg nach oben und vorn gebogen sind und hinten Anlenkungen für die Rückenlehne (2) aufweisen, wobei der Rahmen der Sitzteilauflage (3) aus zwei U-förmig gebogenen, durch einen Querholm (7) verbundenen Bügeln (4) besteht, welche ähnlich wie bei dem Rahmen des Sitzteiles (1), jedoch in der Vertikalebene zweckmäßig parallel verlaufend, gebogen und jeweils mit den benachbarten geraden Enden an den Rahmen des Sitzteiles (1) angelenkt sind, derart, daß die freien Holmenden der Bügel (4) in der Sitzstellung, nach oben und vorn zeigend, in bekannter Weise als Armstützen und in der Liegestellung, nach unten und rückwärts zeigend, als Auflage für das Verlängerungsstück (3) dienen.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 821 694;
österreichische Patentschrift Nr. 98 150.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 809 560/191 7.58