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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Radlagervorrichtung für
Fahrzeuge wie z. B. Autos.
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Stand der Technik
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Im allgemeinen sind Radlagervorrichtungen für Anwendungen
mit Antriebsrädern
oder für
angetriebene Räder
klassifiziert. Eine Radlagervorrichtung für Antriebsräder umfasst im allgemeinen
eine Radnabe und ein zweireihiges Lager oder eine Einheit bestehend
aus einer Radnabe, einem Lager und einem Gleichlaufgelenk.
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Eine der bekannten Radlagervorrichtungen weist
eine Konstruktion auf, bei der einer der doppelten inneren Laufringe
des Lagers an einem Außenumfang
der Radnabe ausgebildet ist, während
der andere an einem Außenumfang
eines äußeren Gelenkteils
des Gleichlaufgelenks ausgebildet ist. Bei dieser Art von Lagervorrichtung
müssen
Radnabe und Gleichlaufgelenk miteinander verbunden sein, um eine
relative Positionierung der beiden inneren Laufringe zu erreichen
und um eine gewisse, an der Innenseite des Lagers anliegende Vorbelastung
aufrecht erhalten zu können.
Hierfür
ist eine neue Verbindungsart mittels Gesenkschmieden entwickelt worden,
wie sie z.B. in der japanischen Patent-Offenlegungsschrift 2001-18605
gezeigt wird, die als vorteilhaft im Hinblick auf die effektive
Nutzung von axialem Raum des Lagers und eine Erhöhung der Festigkeit der Verbindung
betrachtet werden kann. Durch dieses Verfahren wird ein Teil des
Schafts des äußeren Gelenkteils
durch plastische Verformung radial so nach außen verformt, dass es mit im
Innenumfang der Radnabe ausgebildeten Unregelmäßigkeiten fest verbunden werden
kann.
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Für
ein derartiges Gesenkschmieden muss der Teil des Schafts, der verformt
wird, eine geringere Härte
aufweisen, damit eine gute Bearbeitbarkeit während des Gesenkschmiedens
erreicht und eine ausreichende Verbindungsfestigkeit gewährleistet werden
kann. Andererseits müssen
einige Teile des äußeren Gelenkteils,
wie z.B. Stege bzw. Bereiche, die Dichtungslippen und inneren Laufringe
an der Außenumfangsfläche berühren, sowie
in der Innenumfangsfläche
des äußeren Gelenkteils
ausgebildete Spurrillen eine hohe Härte aufweisen, um so eine Dauerfestigkeit
gewährleisten
zu können.
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Somit sind bei dem vorgenannten durch
Gesenkschmieden konstruierten äußeren Gelenkteil Bereiche
hoher Härte
und Bereiche geringer Härte erforderlich.
Die Herstellung eines Teils mit unterschiedlichen Härtebereichen
macht jedoch komplizierte Herstellungsprozesse erforderlich, was
wiederum zu höheren
Kosten führt.
Wird zum Beispiel einsatzgehärteter
Stahl wie SCM420 oder dergleichen als Grundmaterial für das äußere Gelenkteil
verwendet, kann seine Härte
durch einsatzhärtende
Vergütung
nach dem Schmieden des Stahls in die Form des äußeren Gelenkteils erhöht werden.
In diesem Fall muss der Schaftteil entkarbonisiert und nach dem
Aushärten
vergütet
werden, um so seine Härte erhöhen zu können; die
Kosten hierfür
sind entsprechend hoch.
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Kohlenstoffreicher Chrom-Hartstahl
für Lager
wie z.B. SUJ2 oder dergleichen kann auch zu Gunsten einer längeren Rollfähigkeit
verwendet werden, es ist jedoch aufgrund der hohen Materialhärte sogar
vor der Wärmebehandlung
schwierig, den Schaftteil glatt radial nach außen hin zu verformen. Zudem
ist kohlenstoffreicher Chrom-Hartstahl für Lager hoher Härte als
Grundmaterial für äußere Gelenkteile
nicht geeignet, da diese meistens geschmiedet werden.
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Ferner enthalten beide vorstehend
genannten Lagerstahlarten teure Elemente, wie z.B. Chrom und Molybdän, und durch
die hohen Kosten für
das eigentliche Stahlmaterial erhöhen sich die Gesamtkosten für das Radlager.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Demgegenüber ist es eine Aufgabe der
vorliegenden Erfindung eine Radlagervorrichtung zu schaffen, die
zu niedrigen Kosten hergestellt werden kann und eine gute Gesenkschmiedefähigkeit
und eine hohe Verbindungsfestigkeit aufweist.
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Eine erfindungsgemäße Radlagervorrichtung
umfasst ein Außenteil,
das an einem Innenumfang doppelte äußere Laufringe aufweist, ein
Innenteil, das eine Nabe mit einem Flansch aufweist, an dem ein
Rad befestigt wird, sowie ein Verbindungsstück, das an einem Innen- oder
Außenumfang
der Radnabe befestigt ist, wobei das Innenteil an einem Außenumfang
doppelte innere Laufringe aufweist, und wobei zwei Reihen von Rollelementen
zwischen den inneren und den äußeren Laufringen
angeordnet sind. Entweder die Radnabe oder das innen angeordnete
Verbindungsstück
ist durch plastische Verformung radial so nach außen verformt,
dass die Radnabe und das Verbindungsstück miteinander verbunden sind.
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Bei dieser Ausführungsform der Radlagervorrichtung
besteht zumindest entweder die Radnabe oder das Verbindungsstück aus einem
Stahl, der aus Eisen, 0,5 bis 0,7 Gew.-% Kohlenstoff, 0,1 bis 1,5 Gew.-
% Silizium, 0,6 bis 1,0 Gew.-Mangan
und unvermeidbaren Verunreinigungen besteht.
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Da dieser Stahl einen mittleren Kohlenstoffgehalt
aufweist, ist seine Materialhärte
vor der Wärmebehandlung
geringer als z.B. kohlenstoffreicher Chrom-Hartstahl. Aus diesem Grund ist es möglich, Bereiche,
die keiner Wärmebehandlung
ausgesetzt werden, plastisch zu verformen, und darüber hinaus ist
auch eine gute plastische Verformbarkeit gegeben. Eine Wärmebehandlung
kann durch Induktionshärten
erfolgen, wofür
keine Vergütungs-
oder Entkohlungsvorgänge
erforderlich sind, wodurch rollende oder gleitende Bereiche gehärtet werden,
so dass sie eine hohe Dauerfestigkeit aufweisen.
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Da das Stahlmaterial darüber hinaus
keine teuren Elemente wie z.B. Chrom oder Molybdän enthält, ist das Grundmaterial selbst
nicht teuer, so dass die Gesamtkosten für das Lager reduziert werden konnten.
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Vorzugsweise enthält der Stahl Silizium in einer
Größenordnung
von 0,6 bis 1,2 Gew.- %.
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Vorzugsweise kann der Stahl eine
Austenit-Korngrößennummer
von 3 oder höher
aufweisen, um die Dauerfestigkeit der Bereiche, die keiner Wärmebehandlung
ausgesetzt worden sind, zu erhöhen, wodurch
sich die Lebensdauer der Bestandteile erhöht.
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Entweder die Radnabe oder das innen
angeordnete äußere Gelenkteil,
wird zur leichten plastischen Verformbarkeit keiner Wärmebehandlung
ausgesetzt. Dadurch wird die Verformbarkeit der plastisch zu verformenden
Bereiche erhöht
und die Möglichkeit
der Bearbeitung in diesen Bereichen und die Verbindungsfestigkeit
aufgrund dieser hohen Verformbarkeit verbessert.
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Die Verbindungsfestigkeit kann weiter
erhöht werden,
indem die Außenumfangsfläche des
jeweils innen befindlichen Teils, d.h. Radnabe oder äußeres Gelenkteil,
das einer plastischen Verformung ausgesetzt ist, mit wärmebehandelten
bzw. ausgehärteten Unregelmäßigkeiten
an der gegenüberliegenden
Fläche
in Eingriff gehen.
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Bei einer Ausführungsform einer derartigen Radlagervorrichtung
kann das Verbindungsstück
ein äußeres Gelenkteil
eines Gleichlaufgelenks sein. In diesem Fall ist entweder die Radnabe
oder das äußere Gelenkteil
innen angeordnet. Wie auch immer, die doppelten inneren Laufringe
können
am Außenumfang
der Radnabe und des äußeren Gelenkteils
ausgebildet sein (siehe 1).
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Bei einer weiteren Ausführungsform
kann das Verbindungsstück
ein an der Radnabe befestigter Innenring sein. In diesem Fall können die
doppelten inneren Laufringe am Außenumfang der Radnabe und des
Innenrings (siehe 2)
bzw. an Außenflächen von
zwei Innenringen ausgebildet sein, die am Außenumfang der Radnabe befestigt
sind (siehe 3).
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Querschnittsansicht einer Radlagervorrichtung gemäß einer
ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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2 ist
eine Querschnittsansicht einer Radlagervorrichtung gemäß einer
zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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3 ist
eine Querschnittsansicht einer Radlagervorrichtung gemäß einer
dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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4 ist
eine Querschnittsansicht einer Radlagervorrichtung gemäß einer
vierten erfindungsgemäßen Ausführungsform.
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Im Folgenden werden die bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung anhand der 1 bis 4 beschrieben.
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1 zeigt
eine Radlagervorrichtung für
ein Antriebsrad gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Radlagervorrichtung ist eine Einheit, die aus einer Radnabe 10,
einem Lager 20 und einem Gleichlaufgelenk 40 besteht.
Die Begriffe „Außenseite" und „Innenseite" der folgenden Beschreibung
beziehen sich auf die Außenseite
und die Innenseite des in ein Fahrzeug eingebauten Lagers und entsprechen
in der Zeichnung jeweils der linken und der rechten Seite.
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Die Radnabe 10 ist ein Hohlkörper, durch dessen
Mittelpunkt eine Axialbohrung verläuft. An einem Ende der Radnabe 10 befindet
sich an der Außenseite
ein Flansch 14, an dem ein (nicht dargestelltes) Rad montiert
werden kann. Radnabenbolzen 15 sind in gleichmäßigen Abständen in
den Umfang des Flansches 14 zur festen Befestigung einer
Radscheibe eingesetzt. An einer Außenumfangsfläche der Radnabe 10 ist
an der Innenseite relativ zum Flansch 14 ein innerer Laufring 27 an
der Außenseite
ausgebildet.
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Das Gleichlaufgelenk 40 überträgt Drehkraft von
der Antriebswelle über
sein inneres Gelenkteil und Drehmomentübertragungskugeln (beide nicht dargestellt)
an sein äußeres Gelenkteil 41.
Mehrere Spurrillen 41a sind im Innenumfang des äußeren Gelenkteils 41 ausgebildet
und bilden im Außenumfang des
inneren Gelenkteils, zusammen mit mehreren entsprechenden Spurrillen,
mehrere Kugellaufrillen. In diesen Kugellaufrillen befinden sich
Drehmomentübertragungskugeln,
die durch einen (nicht dargestellten) Käfig in der gleichen Ebene gehalten
sind.
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Das äußere Gelenkteil 41 ist
ein Verbindungselement, das am Innenumfang der Radnabe 10 befestigt
ist und einen Schaftteil 45 und ein Mündstück 46 in einem Stück umfasst.
Der Schaftteil 45 ist in den Innenumfang der Radnabe 10 eingepasst,
bis die Schulter 47 des Mündstücks 46 an die innere Endfläche der
Radnabe 10 stößt, wodurch
eine relative Positionierung der Radnabe 10 und des äußeren Gelenkteils 41 in
axialer Richtung erreicht ist. Diese Anstoßstelle definiert auch den
Abstand zwischen zwei inneren Laufringen 27 und 28.
Der innere Laufring 28 an der Innenseite ist an einer äußeren Umfangsfläche des
Mündstücks 46 nahe
der Schulter 47 ausgebildet. Der Schaftteil 45 ist
röhrenförmig und weist
eine axiale Öffnung 48 auf,
die mit dem Boden des tassenförmigen
Mundstücks 46 in
Verbindung steht.
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Das äußere Gelenkteil 41 wird
durch Schmieden gebildet, wonach es zum Teil einer Wärmebehandlung
ausgesetzt wird. Die gepunkteten Bereiche in 1 sind diejenigen, die durch Wärmebehandlung
gehärtet
worden sind: der die Schulter 27 umgebende Bereich, der
an der Innenseite befindliche innere Laufring 28, und eine
Dichtungszunge, mit der eine Dichtungslippe einer Dichtung 26 in
Gleitkontakt steht; und der Bereich innerhalb des Mundstücks 46,
der die Spurrillen 41a bedeckt, in denen die Drehmomentübertragungskugeln
rollen. Beide sind auf HRC 58 oder mehr gehärtet. Für eine Wärmebehandlung
ist Induktionshärten
am besten geeignet, da es lokale Wärmezufuhr und freie Auswahl
der Härtungsschichttiefe
ermöglicht,
während
die nicht-gehärteten
Teile des Grundmaterials einer geringen Wärmeeinwirkung ausgesetzt sind.
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Weitere Teile einschließlich des
gesenkgeschmiedeten Teils 34 des Schaftteils 45,
der durch plastische Verformung mittels Gesenkschmieden radial nach
außen
verformt worden ist, was noch zu einem späteren Zeitpunkt erläutert wird,
werden nach dem Schmieden nicht durch Wärmebehandlung gehärtet. Von
diesen nicht mittels Wärme
behandelten Teilen sollte das gesenkgeschmiedete Teil 34 vorzugsweise
im Hinblick auf die Bearbeitbarkeit während des Gesenkschmiedens
eine möglichst
geringe Härte
aufweisen, so dass eine Verschlechterung der Dauerfestigkeit verhindert
werden kann. Somit ist der bevorzugte Härtebereich für den gesenkgeschmiedeten
Teil 34 HRC 13 bis 28, vorzugsweise HRC 18 bis 25.
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Das Lager 20 umfasst ein
Außenteil 21 und zwei
Reihen von Rollelementen 22. Der Außenteil 21 umfasst
einen Flansch 23 zur Befestigung an einer (nicht dargestellten)
Fahrzeugkarosserie und ist an einer inneren Umfangsfläche mit
doppelten äußeren Laufringen 24 versehen,
auf denen die zwei Reihen von Rollelementen 22 laufen.
Die zwei Reihen von Rollelementen 22 befinden sich zwischen
den inneren Laufringen 27, 28 an der Radnabe 10 und
dem äußerem Gelenkteil 41 und
den doppelten äußeren Laufringen 24 am
Außenteil 21.
Obwohl bei diesem Ausführungsbeispiel
ein doppeltes winkelförmiges Kugellager dargestellt
ist, bei dem die Rollelemente 22 Kugeln sind, ist festzustellen,
dass bei Radlagervorrichtungen für
Schwer-Kraftfahrzeuge oftmals doppelt angewinkelte Kegelrollenlager
verwendet werden, die in dem Fall Kegelrollen sind. Dichtungen 25, 26 befinden
sich an jedem offenen Ende des Außenteils 21, um ein
Austreten von im Lager befindlichem Schmiermittel und ein Eindringen
von Wasser oder Fremdsubstanzen von außen verhindern zu können.
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Die am Innenumfang der Radnabe 10 ausgebildete
Passfläche 16 weist
gegenüber
dem gesenkgeschmiedeten Teil 34 des äußeren Gelenkteils 41 Unregelmäßigkeiten 31 auf.
Im allgemeinen weist die Fläche 16 im
Gegensatz zu dem Unregelmäßigkeiten 31 aufweisenden
Bereich eine glatte, zylindrische Fläche auf, die einen festen Kontakt
mit der zylindrischen äußeren Umfangsfläche des
Schaftteils 45 herstellt. Diese Unregelmäßigkeiten 31 können verschiedene
Formen aufweisen, wie z.B. Gewinde, Verzahnungen einschließlich Keilverzahnungen
sowie rautenförmige
Rändelungen,
bei denen sich mehrere Rillenreihen miteinander kreuzen. Diese Unregelmäßigkeiten 31 werden
dann durch Wärmebehandlung
gehärtet,
um HRC 58-Standard oder einen besseren zu erreichen.
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Die Radnabe 10 weist eine
zum Teil gehärtete
Schicht auf, die nicht nur genau im Bereich oberhalb der Unregelmäßigkeiten 31 im
Innenumfang, sondern auch in einem Bereich am Außenumfang, der den Dichtungssteg
der Dichtung 25 über
dem inneren Laufring 27 bis hin zu der Endfläche an der
Innenseite bedeckt, wie durch das Punktmuster in 1 dargestellt. Aus den gleichen Gründen wie
vorstehend genannt sollte die Wärmebehandlung
vorzugsweise durch Induktionshärten
erfolgen. Wenn diese gehärteten
Schichten nicht miteinander verbunden sind, wie in der Zeichnung
dargestellt, können
dadurch Vergütungsrisse
in der Radnabe 10 vermieden werden.
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Die Radnabe 10 und das äußere Gelenkteil 41 sind
plastisch durch Gesenkschmieden miteinander verbunden. Das heißt, nachdem
der Schaftteil 45 des äußeren Gelenkteils 41 in
den Innenumfang der Radnabe 10 eingepasst worden ist, wird
der gesenkgeschmiedete Teil 34 des Schaftteils 45 plastisch
radial nach außen
verformt, wodurch bewirkt wird, dass die Unregelmäßigkeiten 31 in
den Außenumfang
des gesenkgeschmiedeten Teils 34 eingreifen, wodurch die
Radnabe 10 und das äußere Gelenkteil 41 plastisch
miteinander verbunden sind. Diese Verbindung bestimmt den Abstand
zwischen den beiden inneren Laufringen 27 und 28 und übt eine
vorab eingestellte Vorbelastung innerhalb des Lagers 20 aus.
Die plastisch miteinander verbundene Radnabe 10 und das äußere Gelenkteil 41 bilden
miteinander ein Innenteil 29, das an den Außenumfängen die
beiden inneren Laufringe 27 und 28 aufweist.
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Die Unregelmäßigkeiten 31 geben
dem durch das Gesenkschmieden ausgeübten Druck kaum nach, da sie,
wie vorstehend erwähnt,
einen hohen Härtegrad
aufweisen. Andererseits weist der gesenkgeschmiedete Teil 34 eine
geringere Härte auf
als die Unregelmäßigkeiten 31 sowie
eine hohe Verformbarkeit. Zum Gesenkschmieden kann er daher mit
einem größeren Rand
geformt sein, ohne dass sich dadurch die Gefahr von Schmiederissen
im Schaftteil 45 erhöht.
Folglich greifen die Unregelmäßigkeiten 31 durch
das Gesenkschmieden tief in den gesenkgeschmiedeten Bereich 34 ein,
wodurch eine hohe Verbindungsfestigkeit zwischen der Radnabe 10 und
dem äußeren Gelenkteil 41 gewährleistet
ist.
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Der Gesenkschmiedevorgang erfolgt
unter Verwendung eines Schmiedestempels, der in die Öffnung 48 innerhalb
des Schaftteils 45 des äußeren Gelenkteils 41 eingeführt wird.
Das heißt,
nachdem der Schaftteil 45 des äußeren Gelenkteils 41 in
den Innenumfang der Radnabe 10 eingepasst worden ist, wird
ein Schmiedestempel mit einem größeren Außendurchmesser
als der Innendurchmesser der Öffnung 48 in
die Öffnung 48 eingepresst,
wodurch der gesenkgeschmiedete Teil 34 des Schaftteils 45 radial nach
außen
verformt wird.
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Das äußere Gelenkteil 41 sollte
vorzugsweise aus einem Stahl (im folgenden „Spezialstahl" genannt) bestehen,
der hauptsächlich
aus Eisen und Legierungselementen wie z.B. Kohlenstoff in einer Größenordnung
von 0,5 bis 0,7 Gew.-%, 0,1 bis 1,5 Gew.-% Silizium und 0,6 bis
1,0 Gew.-% Mangan sowie anderen unvermeidbaren Verunreinigungen
besteht. Silizium sollte vorzugsweise in einer Größenordnung
von 0,6 bis 1,2 Gew.-% enthalten sein.
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Kohlenstoff sollte in einer Größenordnung zwischen
0,5 und 0,7 Gew.-% vorhanden sein, und zwar aus folgenden Gründen: Bekanntermaßen sind wenigstens
0,5 Gew.-% oder mehr an Kohlenstoff erforderlich, um zumindest einen
bestimmten Härtegrad
durch Induktionshärten
erreichen und eine bestimmte Dauer der Rollfähigkeit des Lagers bei hoher Belastung
unter der Voraussetzung sicherstellen zu können, dass der Stahl einen
bestimmten Anteil an Silizium und Mangan aufweist. In Anbetracht
dessen sollte Kohlenstoff in einer Größenordnung von mindestens 0,5%
oder mehr vorhanden sein. Da Kohlenstoff bzw. Karbid zu einer stabilen
Härte beiträgt, wenn
es in einer Größenordnung
von mehr als 0,7% vorhanden ist, kann das Material zu hart werden,
so dass seine Bearbeitbarkeit abnimmt. Darüber hinaus muss der Stahl weiteren
teuren Wärmebehandlungsverfahren
ausgesetzt werden, wie z.B. Hochtemperatur-Diffusionsbehandlung oder Durchwärmung, um eine
Trennung der einzelnen Komponenten zu verhindern und Bearbeitungsschritte,
welche die Karbidpartikel in Kugelformen bringen, zu ermöglichen.
Angesichts der hohen Kosten für
derartige Verfahren sollte Kohlenstoff nicht über 0,7% vorhanden sein.
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Silizium ist als ein Element bekannt,
welches das Grundmaterial verstärkt
und die Rollfähigkeit
verlängert.
Es unterdrückt
ferner ein Erweichen unter hohen Temperaturen und zögert strukturelle
Veränderungen
und das Entstehen von Rissen aufgrund wiederholter schwerer Belastungen
hinaus. Somit sollte Silizium in einer Größenordnung von 0,6 oder mehr
enthalten sein. Da eine erhöhte
Siliziummenge nicht zu einer verstärkten Härte des Grundmaterials führt, wie
dies bei Mangan der Fall ist, was zu einem späteren Zeitpunkt noch erläutert wird,
kann sowohl die Kalt- als auch die Warmverformbarkeit abnehmen.
Folglich sollte Silizium in einer Größenordnung vorhanden sein,
die 1,2% nicht übersteigt.
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Mangan verbessert die Vergütungseigenschaften
von Stahl. Darüber
hinaus wird durch eine feste Manganlösung im Stahl der Stahl verstärkt und die
Menge an Abschreckaustenit erhöht,
was eine Verlängerung
der Rollfähigkeit
bewirkt. Ähnlich
wie Silizium verstärkt
Mangan nicht nur das Grundmaterial, sondern ist im Karbid enthalten,
wodurch dessen Härte
erhöht
wird. Da es zur Verstärkung
der Materialhärte
beiträgt,
führt zu
viel Mangan somit zu einer geringeren Verformbarkeit und maschinellen
Verarbeitbarkeit. Angesichts dessen sollte Mangan in einer Größenordnung
von 0,6 bis 1,0% enthalten sein.
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Sobald das Lager 20 Belastungen ausgesetzt
wird und anfängt
zu rollen, wird es selbst bei normaler Benutzung wiederholt Belastungen
ausgesetzt und aufgrund von Ermüdungserscheinungen der
Rollelemente können
Schäden
wie z.B. Splitter auf den Laufflächen
auftreten. Die Gesamtanzahl von Umdrehungen, der 90% einer Gruppe
von offensichtlich identischen Lagern, die unter gleichen Bedingungen
gelaufen sind, ohne Schäden
aufgrund Ermüdungserscheinungen
der Rollelemente zu entsprechen bzw. diese zu übersteigen, wird „Grundleistungs-Lebensdauer
(L10) von Lagern" genannt. Lager in Radlagervorrichtungen
sollen im allgemeinen einen L10-Wert von
5000 × 104 oder mehr im Hinblick auf ihre Funktion
aufweisen.
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Da die Laufflächen 28 und die Spurrillen 41a des äußeren Gelenkteils 41 nicht
nur Rollbewegungen, sondern auch Gleitbewegungen erfahren, sind sie
anfällig
für Risse
in der Oberfläche.
Diese Bereiche werden mittels Induktionshärten gehärtet, um dieses Problem, wie
vorstehend bereits erwähnt,
vermeiden zu können;
zur Vermeidung von Oberflächenrissen
reicht dies u.U. jedoch nicht aus. Angesichts dessen ist der untere
Grenzwert ΔKth des Belastungszunahmekoeffizienten relativ
zum Fortschreiten der Spannungsermüdungsrisse in Berei chen, die
einer Induktionshärtung
ausgesetzt worden sind, vorzugsweise auf 6,2 MPa√m oder mehr festzusetzen.
Stahl, der dieser Bedingung entspricht, weist einen höheren Widerstand
gegen Entstehen und Fortschreiten von Ermüdungsrissen aufgrund wiederholter
Zugspannung auf, wodurch Oberflächenrisse
auf Gleitflächen
nicht entstehen bzw. gefördert werden,
selbst wenn die Flächen
einer wiederholten Zugspannung aufgrund von Gleitbewegungen zusätzlich zu
Rollbewegungen ausgesetzt sind, wodurch die Gesamtlebensdauer des äußeren Gelenkteils 41 verlängert wird.
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Als Spezialstahl kann Stahl mit einem
mittleren Kohlenstoffgehalt verwendet werden, z.B. S53C Kohlenstoffstahl
für mechanische
Strukturen, wie er durch die japanische Industrienorm spezifiziert
worden ist, der 0,5 bis 0,6 % Kohlenstoff, 0,1 bis 0,4% Silizium
und 0,6 bis 1,0% Mangan aufweist, bzw. Kohlenstoffstahl der 0,5
bis 0,6% Kohlenstoff, 0,7 bis 0,9% Silizium und 0,6 bis 1,0 Mangan
aufweist. Letzterer weist in den nicht wärmebehandelten Bereichen eine
höhere
Dauerfestigkeit als der erstere auf, da er mehr Silizium enthält.
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Jeder der vorstehend genannten Spezialstahlarten
zur Bildung des äußeren Gelenkteils 41, weist
in seinen nicht-wärmebehandelten
Bereichen eine geringere Härte
und eine bessere Bearbeitbarkeit auf als ein Chromlagerstahl wie
z.B. SUJ2 mit hohem Kohlenstoffgehalt. Daher verläuft der
gesenkgeschmiedete Bereich 34 aufgrund plastischer Verformung
leicht radial nach außen.
Gesenkschmieden ist leicht durchzuführen und bewirkt eine zuverlässige Festigkeit
der Verbindung. Da eine Vergütung
durch Induktionshärten
erreicht werden kann, sind lästige Verfahren
wie z.B. Vergüten
bei Tauchabschreckung eines Chromlagerstahls mit hohem Kohlenstoffgehalt oder
Entkohlung bei der Aufkohlung von Einsatzstahl nicht erforderlich,
wodurch sich die Kosten verringern.
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Ferner enthalten die vorstehend genannten Spezialstahlarten
keine teuren Elemente wie z.B. Chrom oder Molybdän, so dass die Materialkosten
an sich niedrig sind, was ebenfalls zu einer Kostenreduzierung führt.
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Obwohl sich die vorgenannte Ausführungsform
auf ein Beispiel bezieht, bei dem das äußere Gelenkteil 41 aus
dem Spezialstahl besteht, kann die Radnabe 10 auch aus
einer der vorgenannten Spezialstahlarten bestehen. Die Radnabe 10 muss
in den Bereichen um die Bolzenlöcher
herum eine geringere Härte
aufweisen, so dass sich Rändelungen
an den Radnabenbolzen 15 damit fest verbinden können, wenn
die Bolzen 15 in das Bolzenloch gepresst werden, um eine
Drehung des Bolzens 15 zu verhindern. Eine Herstellung
der Radnabe 10 aus dem Spezialstahl mit Teilhärtung, wie
beim Induktionshärten
erforderlich, kann zur Kostenreduzierung beitragen, da ein Vergütungs- und/oder
Entkohlungsverfahren nicht notwendig ist.
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Aus den gleichen Gründen kann
das Außenteil 21 ebenfalls
aus dem Spezialstahl bestehen. In diesem Fall kann eine gehärtete Schicht
mittels Induktionshärten
in einem Bereich entstehen, die die beiden äußeren Laufringe 24 verbindet
und bedeckt, wie durch das Punktmuster in 1 dargestellt.
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Wenn sowohl das äußere Gelenkteil 41,
die Radnabe 10 und das Außenteil 21 aus dem
Spezialstahl bestehen, kann es sein, dass einige der nicht mit Wärme behandelten
Teile, die etwas weicher sind, wie z.B. die Bereiche A–C der Flansche 14, 23 und
verschiedene Bereiche D–F
an der inneren Umfangsfläche
des äußeren Gelenkteils 41,
ungenügende
Dauerfestigkeit aufweisen, so dass diese weicheren Teile vorzugsweise
durch Wärmebehandlung
gehärtet
werden sollten. Dieses Problem kann jedoch überwunden werden, indem einer
der vorgenannten Spezialstahle verwendet wird, der eine Austenitkorngrößennummer
von 3 oder höher
aufweist. Spezialstahl von einer Korngrößennummer von 3 oder höher weist
wegen der kleinen Kristallkorngröße selbst
in den nicht-wärmebehandelten
Bereichen eine hohe Dauerfestigkeit auf. Die vorgenannten Bereiche
A–F müssen dann
keiner Wärmebehandlung
ausgesetzt werden, wodurch eine weitere Kostenreduzierung erreicht
wird. Zur genauen Messung der Austenitkorngröße kann das Wärmebehandlungs-Korngrößentestverfahren gemäß JIS G
0551 oder das Bechet-Beaujard-Verfahren erforderlich sein. Bei der vorliegenden
Erfindung ist jedoch ein einfacheres Messverfahren angewendet worden:
hochglanzpolierte Probenquerschnitte wurden mit einer 5%igen Lösung aus
Salpetersäure
in Alkohol geätzt,
um die Ferrit-Perlit-Struktur sichtbar zu machen, und die Größe der Knollen
der Perlit-Struktur, die von primär abgesetztem Ferrit, das von
Austenitkörnern
herrührt,
umgeben ist, wurde durch ein Mikroskop als Austenit-Kristallkorn
gemessen.
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1 zeigt
ein Beispiel, bei dem die Radnabe 10 außerhalb und das äußere Gelenkteil 41 innerhalb
des gesenkgeschmiedeten Bereichs angeordnet ist. Diese Anordnung
kann umgekehrt werden, wie in 4 dargestellt,
wobei die Radnabe 10 innen mit dem gesenkgeschmiedeten
Teil 34 ausgebildet und das äußere Gelenkteil 41 am
Außenumfang
des gesenkgeschmiedeten Bereichs befestigt ist.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung werden
nachfolgend mit Bezug auf 2 und 3 beschrieben, wobei andere
Radlagertypen verwendet worden sind. Jene Teile, die mit den in 1 gezeigten übereinstimmen,
weisen gleiche Bezugsziffern auf und werden daher nicht nochmals
beschrieben.
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2 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der ein Innenteil 29 aus einer Radnabe 10 und
einem Innenring 35 besteht, der am Außenumfang der Radnabe 10 befestigt
ist. Der innere Laufring 27 an der Außenseite ist an einem Außenumfang
der Radnabe 10 und der innere Laufring 28 an der
Innenseite ist an einem Außenumfang
des Innenrings 35 ausgebildet.
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Bei dieser Ausführungsform ist der Innenring 35 fest
an einem Außenumfang
eines zylindrischen Bereichs 19 mit kleinem Durchmesser
am Ende der Innenseite der Radnabe 10 eingepasst. Das äußere Gelenkteil 41 ist
am Innenumfang der Radnabe 10 befestigt und damit über eine
Drehmomentübertragungseinrichtung 37 wie
z.B. Keilverzahnungen oder dergleichen mit einem Ring 38 verbunden,
um mit der Radnabe 10 eine feste Verbindung einzugehen.
Die Endfläche
an der Innenseite des Innenrings 35 stößt an der Schulter 42 des äußeren Gelenkteils 41 an, und
die Endfläche
an der Außenseite
stößt an der Schulter 18 der
Radnabe 10 an.
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Bei dieser Ausführungsform ist der gesenkgeschmiedete
Teil 34 im zylindrischen Abschnitt 19 mit kleinem
Durchmesser der Radnabe 10 ausgebildet, und die gehärteten Unregelmäßigkeiten 31 sind im
Innenumfang des Innenrings 35 in dem Bereich ausgebildet,
der in 2 durch Kreuzchen
gezeigt ist. Der gesenkgeschmiedete Teil 34 der Radnabe 10 wird
keiner Wärmebehandlung
ausgesetzt und ist durch plastische Verformung radial nach außen verformt,
so dass sich der Außenumfang
des zylindrischen Bereichs 19 mit kleinem Durchmesser fest
mit den Unregelmäßigkeiten 31 am
Innenring 35 verbindet, wodurch die Radnabe 10 und
der Innenring 35 plastisch miteinander verbunden werden.
In diesem Fall stellt der Innenring 35 ein Passelement
dar, das am Außenumfang
der Radnabe 10 eingepasst ist.
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Bei dieser Ausführungsform können die
Radnabe 10, der Innenring 35, das Außenteil 21 und
das äußere Gelenkteil 41 ebenfalls
einzeln oder mehrere von ihnen aus dem vorstehend genannten Spezialstahl
bestehen.
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3 zeigt
eine weitere Ausführungsform, bei
der ein Innenteil 29 eine Radnabe 10 aufweist, und
sowohl ein erster Innenring 51 als auch ein zweiter Innenring 52 am
Außenumfang
der Radnabe 10 befestigt sind. Die inneren Laufringe 27 und 28 des Innenteils 29 sind
jeweils an Außenumfängen der
Innenringe 51 und 52 vorgesehen. Ein nicht dargestelltes äußeres Gelenkteil
ist am Innenumfang der Radnabe 10 befestigt und wirksam
für eine
Drehmomentübertragung
damit verbunden.
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Der erste Innenring 51 an
der Innenseite weist an einem Ende der Innenseite eine axiale Verlängerung 53 auf,
die im Innenumfang mit wärmebehandelten bzw.
gehärteten
Unregelmäßigkeiten 31 ausgebildet
ist. Der gesenkgeschmiedete Teil 34 ist an einem Ende an
der Innenseite der Radnabe 10 vorgesehen und keiner Wärmebehandlung
ausgesetzt worden, so dass er durch plastische Verformung radial
nach außen
verformt ist und sich fest mit den Unregelmäßigkeiten 31 verbindet,
wodurch die Radnabe 10 und der Innenring 51 plastisch
miteinander verbunden werden. In diesem Fall stellen die Innenringe 51 und 52 ein
Passelement dar, das mit dem Außenumfang
der Radnabe 10 verbunden ist.
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Bei dieser Ausführungsform können die
Radnabe 10, der Innenring 35, der zweite Innenring 52, das
Außenteil 21 und
das äußere Gelenkteil
ebenfalls einzeln oder mehrere von ihnen aus dem vorstehend genannten
Spezialstahl bestehen.
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Obwohl die 2 und 3 Beispiele
von Antriebsradlagervorrichtungen mit der Radnabe 10, dem
Lager 20 und dem äußeren Gelenkteil
als eine Einheit zeigen, kann die erfindungsgemäße Radlagervorrichtung auch
bei einem getriebenen Rad Anwendung finden, das kein äußeres Gelenkteil,
sondern nur eine Radnabe und ein Lager umfasst.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung
können Stahlteile,
die sowohl wärmebehandelte
als auch nicht-wärmebehandelte
Bereiche aufweisen, zu geringen Kosten hergestellt und gute Bearbeitbarkeit für plastische
Verformung von nicht-wärmebehandelten
Bereichen gewährleistet
werden. Somit können kostengünstige Radlagervorrichtungen
mit hoher Lebensdauer geschaffen werden.