-
Die
Erfindung betrifft eine Strickmaschine, insbesondere Rundstrickmaschine
der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung und eine dafür geeignete
Steuerplatine.
-
Bei
einer bekannten Rundstrickmaschine dieser Art (
DE 35 22 042 A1 ) sind zur
Realisierung der sog. Drei-Wege-Technik (Stricken, Fang, Nichtstricken)
unterhalb der Strickwerkzeuge einerseits Zwischenstößer mit
von diesen nach unten abstehenden Federelementen, andererseits unterhalb der
Zwischenstößer angeordnete,
als zweiarmige Hebel ausgebildete Steuerplatinen vorgesehen. Die Steuerplatinen
können
mit Hilfe von Auswählvorrichtungen,
die eine Andrückkurve,
zwei Steuermagnete und einen Haltemagneten aufweisen, derart betätigt werden,
daß an
den Federelementen angebrachte Füße wahlweise
auf eine Strickkurve oder eine Fangkurve oder an diesen beiden Kurven
vorbei in eine Durchlauf- bzw. Nichtstrickbahn geführt werden.
Ein Vorteil dieser bekannten Auswählvorrichtung besteht darin,
daß die
Steuerplatinen an den Austriebsbewegungen der Strickwerkzeuge, Zwischenstößer und Federelemente
nicht teilnehmen und die beiden Steuermagnete einer jeden Auswählvorrichtung
daher in derselben, zu den Strickwerkzeugen senkrechten Ebene angeordnet
werden können,
die bei einer Rundstrickmaschine senkrecht zur Achse des Nadelzylinders
angeordnet ist. Vorteilhaft ist auch, daß die Steuerplatinen stets
in einer inaktiven Lage an den Steuermagneten anliegen, d. h. während ihrer
Anlage an diesen keine Austriebsbewegungen erhalten, und daß vom ersten
Steuermagneten nicht freigegebene Steuerplatinen durch den Haltemagneten
in einer verschwenkten Lage gehalten werden, so daß sie vor
dem Erreichen des zweiten Steuermagneten nicht noch einmal mit einer
Andrückkurve
betätigt werden
müssen.
-
Die
genannten Vorteile werden bei der bekannten Rundstrickmaschine dadurch
erkauft, daß in jeder
Nut des die Strickwerkzeuge aufnehmenden Bettes zusätzlich je
ein Zwischenstößer, ein
Federelement und eine Steuerplatine angeordnet sind, wodurch die
auf diese Teile einwirkende Schloßanordnung eine vergleichsweise
große
Bauhöhe
besitzt. Das ist insbesondere bei Auswählvorrichtungen für die Rippnadeln
von Rundstrickmaschinen unerwünscht,
bei denen das Rippschloß in
radialer Richtung möglichst
kurz sein sollte, aber auch bei der Steuerung der Zylindernadeln
nicht vorteilhaft. Abgesehen davon bringen drei zusätzlich zu
den Strickwerkzeugen vorgesehene Bauelemente einen hohen Fertigungsaufwand
und eine Reduzierung der Betriebssicherheit mit sich. Schließlich führen der Schloßausbau
und die Auswählvorrichtungen
der bekannten Strickmaschine zu einer vergleichsweise großen, in
Bewegungsrichtung des Bettes bzw. der Schloßanordnung gemessenen Breite
der Stricksysteme, da die mit dem zweiten Steuermagneten vorzunehmende
Auswahl erst dann durchgeführt
werden kann, wenn die Austriebsfüße der Federelemente
an der Strickkurve vorbei bewegt worden und in einem Zwischenraum
zwischen dieser und der Fangkurve angeordnet sind.
-
Ähnliche
Probleme ergeben sich bei bekannten Strickmaschinen (
DE 42 17 419 C1 ), bei denen die
Steuerplatinen aus verschiebbar in schwenkbaren Musterplatinen gelagerten
Elementen bestehen und die Musterplatinen mit unterhalb der Strickwerkzeuge
angeordneten Stößern gekoppelt
sind.
-
Bei
einer anderen bekannten Strickmaschine (
DE 21 55 251 A1 ) erfolgt
die Auswahl für
Stricken, Fang und Nichtstricken dadurch, daß unter den Strickwerkzeugen
angeordnete Musterstößer mit
Hilfe von zwei an derselben Stelle angeordneten Steuermagneten wahlweise
in eine von zwei möglichen Schwenkstellungen
gebracht oder in einer Mittellage gehalten werden. Dazu ist es erforderlich,
die Musterfüße mit Hilfe
geeigneter Polflächen
aus ihrer Mittellage heraus zu verschwenken, was zu Musterfehlern führen kann.
Außerdem
sind die in der Mittellage befindlichen Musterstößer im Bereich der Auswählstelle nicht
zwangsgeführt,
so daß sie
aufgrund von Vibrationen od. dgl. ungewollte Schwenkbewegungen ausführen und
dadurch Bruch zur Folge haben können.
Den möglichen
Vorteilen der Anlage der Musterstößer an den Steuermagneten in
einer inaktiven Lage, des Wegfalls von Andrückschloßteilen, einer geringeren Anzahl
von Bauteilen und einer Reduzierung der Bauhöhe des Schloßes steht
hier der Nachteil einer so geringen Betriebssicherheit gegenüber, daß die Auswählvorrichtungen
zumindest nicht für kleine
Teilungen (Nadelabstände)
und hohe Relativgeschwindigkeiten zwischen Bett und Schloß geeignet
sind.
-
Daneben
sind Strickmaschinen bekannt (z. B.
EP 0 138 696 B1 ), die anstelle der elektromagnetischen
Auswahl eine mechanische Auswahl vorsehen. Unterhalb der Strickwerkzeuge
sind hier je zwei Austriebsfüße aufweisende
Zwischenstößer und
mit diesen schwenkbar gekoppelte Musterplatinen angeordnet, die
durch Vorspannfedern in Richtung einer mechanischen Auswählvorrichtung
vorgespannt sind. Die Auswählvorrichtungen
sind wahlweise mit hohen, tiefen oder gar keinen, radial wirkenden
Steuerkurven versehen, um die vorbeilaufenden Musterplatinen und
mit ihnen die Zwischenstößer in eine von
drei möglichen
Schwenkstellungen zu verschwenken. Dadurch ist es möglich, wahlweise
einen unteren Austriebsfuß auf
eine Strickkurve oder einen oberen Austriebsfuß auf eine Fangkurve einer Schloßanordnung
zu lenken oder beide Füße aus dem
Bereich dieser Schloßkurven
herauszuschwenken, damit zugeordnete Strickwerkzeuge eine Nichtstrickbahn
durchlaufen. Dem Nachteil der geringen Mustermöglichkeiten, die keine individuelle
Auswahl der Strickwerkzeuge zulassen, und der auch bei dieser Strickmaschine
vergleichsweise großen
Bauhöhe
des Schloßes
steht hier der Vorteil gegenüber, daß die Strick-
und Fangkurven unmittelbar übereinander
liegen können
und die Breite eines Stricksystems daher im wesentlichen nur von
der Breite der zum Verschwenken der Musterplatinen benötigten Steuerkurven
abhängt.
Eine unmittelbare Übertragung
dieser Technik auf elektromagnetische Auswählvorrichtungen würde an den
genannten Nachteilen wenig ändern.
-
Schließlich sind
Strickmaschinen mit Auswählvorrichtungen
bekannt (
DE 197 43
814 A1 ), die zur Verschwenkung von Steuerplatinen bestimmt sind
und erste, eine Auswahl zwischen Austrieb und Nichtaustrieb (Nichtstricken)
ermöglichende
Steuermagnete und zweite, eine Auswahl zwischen Fang und Stricken
ermöglichende
Steuermagnete aufweisen. Hierbei müssen allerdings entweder die
zweiten Steuermagnete in einer Höhe
angeordnet werden, die der für
den Austrieb ausgewählten
Fanghöhe
der Steuerplatinen entspricht, oder die Steuerplatinen müssen eine
solche Länge
aufweisen, daß sich
ihre mit den Steuermagneten wechselwirkenden Ankerflächen auch
nach dem Austrieb in die Fangstellung noch im Wirkungsbereich des
in derselben Ebene wie der erste Steuermagnet liegenden zweiten
Steuermagneten befinden. Beides ist mit einer unerwünschten
Vergrößerung der
Bauhöhe
verbunden. Außerdem
werden die Steuerplatinen hier in einer aktiven Lage so an die Steuermagnete
herangeführt, daß sie bei
in Anlage an den Steuermagneten befindlichen Zuständen ausgetrieben
werden, was zur Vermeidung eines frühzeitigen Verschleißes der
Magnetpolflächen
nicht erwünscht
ist. Schließlich
wäre es für eine leichtgängige Verschwenkung
der Steuerplatinen aus der Fangstellung heraus erforderlich, besondere
Maßnahmen
vorzusehen (z. B.
DE
40 07 253 A1 ), was ebenfalls nicht immer erwünscht ist.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung das
technische Problem zugrunde, die Strickmaschine der eingangs bezeichneten
Gattung unter weitgehender Vermeidung der geschilderten Nachteile
so auszubilden, daß sie die
ebenfalls geschilderten Vorteile weitgehend in sich vereinigt. Insbesondere
soll die erfindungsgemäße Strickmaschine
eine elektromagnetische Musterung nach der Drei-Wege-Technik und dennoch eine geringe
Bauhöhe
der Schloßanordnung,
eine geringe Breite der Auswählvorrichtungen
(Systembreite), die Anwendung nur weniger Bauteile und eine Anlage
der Steuerplatinen an den Steuermagneten in inaktiven Zuständen ermöglichen.
Außerdem
soll eine für
diesen Zweck geeignete Steuerplatine geschaffen werden.
-
Zur
Lösung
dieses Problems dienen die Merkmale der Ansprüche 1 und 12.
-
Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß aufgrund der Anwendung von
zwei Füßen pro
Steuerplatine trotz einer Neben- bzw. Hintereinanderanordnung der
Steuermagnete eine vergleichsweise geringe Breite der Auswählvorrichtungen
erzielt wird. Da ferner die Steuerplatine selbst und nicht ein mit
ihr zusammenwirkendes Teil mit den Antriebsfüßen versehen ist, sind keine
zusätzlichen
Bauteile erforderlich, was sich günstig auf die Bauhöhe der Schloßanordnung
auswirkt. Außerdem
liegen die Steuerplatinen stets nur in inaktiven Zuständen an
den Steuer- und Haltemagneten an.
-
Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 einen schematischen Vertikalschnitt durch
eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine etwa
längs der
Linie I–I
der 2;
-
2 eine schematische Ansicht
von innen auf eine Schloßanordnung
der Rundstrickmaschine nach 1;
und
-
3 bis 5 der 1 entsprechende
Schnitte längs
der Linien III–III
bis V – V
der 2.
-
1 zeigt eine Rundstrickmaschine
mit einem Bett 1 in Form eines üblichen Nadelzylinders, der
auf einem Tragring 2 befestigt ist. Dieser ist in einem
nicht dargestellten Maschinengestell drehbar gelagert und mit einem äußeren Zahnkranz 3 versehen,
der mit einem nicht dargestellten Antriebszahnrad verbunden ist,
das von einem Antriebsmotor angetrieben werden kann. An einer stationär am Maschinengestell
gelagerten, nicht dargestellten Schloßplatte ist ein Tragring 4 montiert,
an dem ein Schloß befestigt
ist, das einen den Nadelzylinder umgebenden Schloßträger 5 aufweist,
der an seiner Innenseite eine Vielzahl von Schloßabschnitten 5a, 5b (2) trägt, die in Umfangsrichtung
des Betts 1 nebeneinander angeordnet sind und Stricksysteme
bilden.
-
Das
Bett 1 weist eine Vielzahl durch Stege 6 gebildeten
Nuten auf, die hier parallel zur Drehachse des Betts 1 bzw.
Nadelzylinders angeordnet sind und Strickwerkzeuge 7 aufnehmen,
die hier z. B. als übliche
Zungennadeln ausgebildet sind. Jedem Strickwerkzeug 7 ist
eine unterhalb von diesem und in derselben Nut des Betts 1 angeordnete
Steuerplatine 8 zugeordnet. Im Ausführungsbeispiel sind die Strickwerkzeuge 7 parallel
zur Drehachse verschiebbar in den Nuten angeordnet, während die
Steuerplatinen 8 sowohl parallel zur Drehachse verschiebbar
als auch radial zu dieser verschwenkbar in den Nuten gelagert sind.
-
Die
Strickwerkzeuge 7 und Steuerplatinen 8 weisen
insbesondere zu ihrem Abzug bestimmte Füße 7a bzw. 8a auf,
denen in einer weiter unten beschriebenen Weise insbesondere Abzugsteile
des Schloßes
zugeordnet sind. Die Steuerplatinen 8 sind außerdem mit
an ihnen befestigten oder mit ihnen aus einem Stück hergestellten Vorspannfedern 9 versehen,
mittels derer sie in radialer Richtung vorgespannt sind.
-
Wie
insbesondere 2 zeigt,
ist jedem Schloßabschnitt 5a, 5b eine
Auswählvorrichtung 10a, 10b zugeordnet,
die dem Zweck dient, die Strickwerkzeuge 7 bei der Durchführung von
Relativbewegungen zwischen dem Bett 1 und dem Schloßträger 5 wahlweise
eine Strick-, Fang- oder Nichtstrick- bzw. Durchlaufbahn durchlaufen
zu lassen.
-
Rundstrickmaschinen
dieser Art sind z. B. aus den Dokumenten
DE 35 22 042 A1 ,
DE 37 12 673 C1 und
DE 40 07 253 C2 allgemein
bekannt, die zur Vermeidung von Wiederholungen hiermit durch Referenz
zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht werden.
-
Erfindungsgemäß bestehen
die Steuerplatinen 8, wie 1 und 2 zeigen, aus doppel armigen Hebeln,
die erste Hebelarme 11 und zweite Hebelarme 12 aufweisen.
Zwischen den Hebelarmen 11 und 12 sind abgerundete
Lagerstellen 14 vorgesehen, mittels derer die Steuerplatinen 8 an
Böden 15 (1) der Nuten des Betts 1 abgestützt werden. Dabei
ist die Anordnung im Ausführungsbeispiel
so, daß der
erste Hebelarm 11 mit einer radial nach außen weisenden
Ankerfläche 16 (2) versehen ist, der Fuß 8a etwa
in Höhe
der Lagerstelle 14 liegt und der zweite Hebelarm 12 zwei übereinander
angeordnete Austriebsfüße 17 und 18 aufweist,
die wie der Fuß 8a radial
nach außen
ragen. An einem oberen Ende der Steuerplatine 8 ist außerdem ein
Stützfuß 19 ausgebildet,
der mit dem darüber
liegenden Strickwerkzeug 7 zusammenwirkt. Die Vorspannfeder 9 ist
auf einer dem Boden 15 der zugehörigen Nut zugewandten Rückseite
der Steuerplatine 8 und so angeordnet, daß die Steuerplatine 8 zwei
bevorzugte radiale Schwenkstellungen einnehmen kann. Bei im wesentlichen
entspannter Vorspannfeder 9 ist die Steuerplatine 8 um
die Lagestelle 14 so verschwenkt, daß ihr oberer, erster Hebelarm 11 am
Boden 15 der zugehörigen
Nut anliegt und daher die Ankerfläche 16 in die Nut
zurückgezogen
ist, wie z. B. 3 zeigt, während gleichzeitig
der untere, zweite Hebelarm 12 durch die am Boden 15 der
Nut abgestützte
Vorspannfeder 9 radial nach außen vorgespannt ist, so daß die Austriebsfüße 17, 18 aus
der Nut radial nach außen
ragen. In der anderen bevorzugten Schwenkstellung ist dagegen, wie 1 zeigt, umgekehrt der erste
Hebelarm 11 nach außen
und der zweite Hebelarm 12 unter Spannung der Vorspannfeder 9 nach
innen geschwenkt, so daß die
Ankerfläche 16 radial aus
der Nut nach außen
ragt und die Austriebsfüße 17, 18 in
die betreffende Nut zurückgezogen
sind. Entsprechende Stellungen können
alle vorhandenen Steuerplatinen 8 einnehmen.
-
Die
beschriebenen Steuerplatinen 8 einschließlich der
Füße 8a, 17 und 18 sowie
der Vorspannfedern 9 werden vorzugsweise in einem Stück hergestellt.
-
Die
insbesondere aus 2 ersichtlichen Schloßabschnitte 5a, 5b sind
im wesentlichen identisch ausgebildet. Zur Vereinfachung der Darstellung ist
der linke Schloßabschnitt 5b überwiegend
mit den die Schloßteile
kennzeichnenden Bezugszeichen und der rechte Schloßabschnitt 5a überwiegend
mit Bezugszeichen versehen, die ver schiedene Füße der Strickwerkzeuge 7 und
Steuerplatinen 8 kennzeichnen.
-
Nach 2 sind den Füßen 7a der
Strickwerkzeuge 7 in jedem Schloßabschnitt bzw. System 5a, 5b zwei übereinander
liegende Schloßteile 20, 21 zugeordnet,
die zwischen sich eine Aussparung 22 freilassen, die in
einem mittleren Bereich mit einem Trennschloßteil 23 versehen
ist. In einem unter dem Schloßteil 21 liegenden
Bereich der Schloßabschnitte 5a, 5b ist
jeweils eine der Auswählvorrichtungen 10a, 10b angeordnet,
die am Eingang zum jeweiligen Schloßabschnitt 5a, 5b angeordnet
sind. Dabei wird unter "Eingang" der zuerst von den
Strickwerkzeugen 7 und Steuerplatinen 8 erreichte
Anfang des betreffenden Schloßabschnitts 5a, 5b verstanden,
wenn sich diese in Richtung eines Pfeils v (2)
relativ zum Schloß bewegen.
Weiterhin weisen die Schloßabschnitte 5a, 5b unmittelbar
unter den Auswählvorrichtungen 10a, 10b ein
den Füßen 8a der
Steuerplatinen 8 zugeordnetes Schloßteil 24 auf, das
analog zu den Schloßteilen 20, 21 mit
einer Aussparung 25 und einem Trennschloßteil 26 versehen
ist. Schließlich
ist unterhalb der Schloßteile 24 noch
je ein den Austriebsfüßen 17, 18 der
Steuerplatinen 8 zugeordnetes Schloßteil 27 vorhanden.
Dieses besitzt eine Strickkurve 28 und eine Fangkurve 29.
Die Strickkurve 28 besteht hier aus der einen Seitenkante
einer Nut 28a, die von der den Füßen 17, 18 zugewandten Innenfläche her
in das Schloßteil 27 eingearbeitet
ist. Sie dient zur Zusammenwirkung mit den unteren Austriebsfüßen 17 und
treibt die auf sie auflaufenden Austriebsfüße 17 in eine Strickstellung
aus. Die Fangkurve 29 besteht dagegen hier aus einer zur Strickkurve 28 im
wesentlichen parallelen, äußeren Kante
des Schloßteils 27.
Die Fangkurve 29 dient zur Zusammenwirkung mit den oberen
Austriebsfüßen 18 und
treibt die auf sie auflaufenden Austriebsfüße 18 bis eine Fangstellung
aus. Die Strickkurve 28 und die Fangkurve 29 liegen
vorzugsweise zumindest teilweise übereinander.
-
Damit
an allen Eingängen
zu den Schloßabschnitten 5a, 5b gleiche
Schwenkstellungen der Steuerplatinen 8 erhalten werden,
ist vor dem Eingang zu jedem Schloßabschnitt 5a, 5b je
ein auch aus 1 ersichtliches
Andrückteil 30 vorgesehen, das
in radialer Richtung von außen
nach innen auf die oberen Austriebsfüße 18 einwirkt und
alle vorbeilaufenden Steuerplatinen 8 unabhängig von
deren Verhalten im vorhergehenden Systemabschnitt in eine Stellung
verschwenkt, in der der untere Hebelarm 12 in die betreffende
Nut des Betts 1 zurückgeschwenkt
ist (1).
-
Die
Auswählvorrichtungen 10a und 10b sowie
eine dritte in 2 dargestellte
Auswählvorrichtung 10c enthalten
gemäß 2 je zwei in Laufrichtung
der Strickwerkzeuge 7 (Pfeil v)
hintereinander angeordnete Steuermagnete 31, 32 und
einen dazwischen liegenden, die Polflächen der beiden Steuermagnete 31, 32 bündig verbindenden
Haltemagneten 33 auf. Vor dem ersten Steuermagneten 31 ist vorzugsweise
ein weiterer Haltemagnet 34 angeordnet. Schließlich weist
jede Auswählvorrichtung 10a, b, c noch
einen in Laufrichtung hinter dem zweiten Steuermagneten 32 angeordneten
dritten Haltemagneten 35 auf.
-
Im übrigen sind
die verschiedenen Schloßteile
und Auswählvorrichtugnen
in 2 so eingerichtet
und relativ zueinander angeordnet, daß sich die nachfolgend beschriebene
Funktionsweise für
die beschriebene Rundstrickmaschine ergibt.
-
Es
sei angenommen, daß das
Bett bzw. der Nadelzylinder 1 so in Umdrehungen versetzt
wird, daß die
in seinen Nuten gelagerten Strickwerkzeuge 7 und Steuerplatinen 8 quer
zur Drehachse in Richtung des Pfeils v in 2 bewegt werden. Beim Einlaufen einer
Steuerplatine 8 in den Systemabschnitt 5a gelangt
diese zunächst
in den Wirkungsbereich der Andrückkurve 30,
die gemäß 1 so auf ihren oberen Austriebsfuß 18 drückt, daß dieser
radial in die zugehörige
Nut des Betts 1 verschwenkt und gleichzeitig die Ankerfläche 16 an
den ersten Haltemagneten 34 der Auswählvorrichtung 10a angelegt wird.
Beim Weitertransport wird die Steuerplatine 8 in dieser
Schwenklage gehalten, bis ihre Ankerfläche 16 den ersten
Steuermagneten 31 erreicht.
-
Wird
der Steuermagnet 31 so gesteuert, daß er die Ankerfläche 16 nicht
anzieht, sondern die Steuerplatine 8 freigibt bzw. losläßt, dann
wird diese unter dem Einfluß der
Vorspannfeder 9 um die Lagerstelle 14 so verschwenkt,
daß ihre
am zweiten Hebelarm 12 angebrachten Austriebsfüße 17, 18 radial
nach außen
bewegt werden und aus der betreffenden Nut des Betts 1 radial
heraustreten. Sie gelangen dann beim weiteren Transport in Richtung
des Pfeils v in den Wirkungsbereich
der Strickkurve 28, da diese, in Richtung des Pfeils v betrachtet, etwas früher als
die Fangkurve 29 beginnt. Infolgedessen läuft der
untere Austriebsfuß 17 auf
die Strickkurve 28 auf (3),
so daß die
zugehörige
Steuerplatine 8 senkrecht zum Pfeil v und parallel zur Drehachse des Nadelzylinders (Pfeil w in 2) ausgetrieben wird. Dadurch legt sich
ihr Stützfuß 19 gegen
die Unterkante des zugeordneten Strickwerkzeugs 7, so daß dieses
ebenfalls in Richtung des Pfeils w ausgetrieben
wird. Dabei ist die Strickkurve 28 in Richtung des Pfeils v so ausgebildet und so lang,
daß zunächst die
Füße 8a der Steuerplatine 8 in
die Aussparung 25 des Schloßteils 24 gelangen
und dann über
das Trennschloßteil 26 gehoben
werden, während
kurz danach die Füße 7a der
Strickwerkzeuge 7 in die Aussparung 22 eingeführt und
dann über
das Trennschloßteil 23 gehoben werden.
Schließlich
wird das Strickwerkzeug 7 bis in seine höchste, der
Strickstellung entsprechende Stellung angehoben. Dies ist in 2 durch als Karos dargestellte
Fußstellungen 17b, 17c, 17d bzw. 8b, 8c, 8d bzw. 7b, 7c, 7d angedeutet.
-
Wird
der erste Steuermagnet 31 dagegen so gesteuert, daß er die
Ankerfläche 16 auch
weiterhin anzieht, dann gelangt diese auf den nachfolgenden Haltemagneten 33,
so daß die
Steuerplatine 8 in der aus 1 ersichtlichen
Schwenkstellung verbleibt und in dieser Schwenkstellung an den zweiten
Steuermagnetten 32 herangeführt wird.
-
Wird
der zweite Steuermagnet 32 zu diesem Zeitpunkt so gesteuert,
daß er
die Ankerfläche 16 nicht
anzieht, sondern die Steuerplatine 8 freigibt, dann wird
diese unter dem Einfluß der
Vorspannfeder 9 um die Lagerstelle 14 so verschwenkt,
daß ihre
am zweiten Hebelarm 12 angebrachten Austriebsfüße 17, 18 radial
nach außen
geschwenkt werden. Da jedoch ihr unterer Austriebsfuß 17,
wie in 2 durch einen
Fuß 17e angedeutet
ist, in dieser Stellung gerade den vordersten ansteigenden Teil
der Strickkurve 28 passiert hat, legt sich dieser Austriebsfuß 17 gegen
eine ihm zugewandte Innenfläche 36 (4) des Schloßteils 27,
ohne auf die Strickkurve 28 aufzulaufen bzw. in die entsprechende
Nut 28a des Schloßteils 27 einzutreten.
-
Stattdessen
gelangt im weiteren Verlauf der Austriebsfuß 18 dieser Steuerplatine 8 in
den Wirkungsbereich der Fangkurve 29, die kurz hinter der Strickkurve 28 beginnt.
Die Fangkurve 29 hebt den Austriebsfuß 18 daher bis in
eine Fangstellung an, was zur Folge hat, daß der Stützfuß 19 der betreffenden
Steuerplatine 8 auch das zugeordnete Strickwerkzeug 7 in
eine Fangstellung austreibt, wobei die Füße 8a und 7a wie
im zuerst beschriebenen Fall über
die Teilerspitzen der Trennschloßteile 26 bzw. 23 gehoben
werden. Dies ist in 2 durch
Fußstellungen 18f, 18g, 18h bzw. 8f, 8g, 8h bzw. 7f, 7g, 7h angedeutet.
-
Wird
der zweite Steuermagnet 32 dagegen so gesteuert, daß er die
Ankerfläche 16 auch
weiterhin anzieht, dann gelangt diese auf den nachfolgenden Haltemagneten 35,
so daß die
Steuerplatine 8 auch hier in einer aus 1 ersichtlichen Schwenkstellung verbleibt
und in dieser Schwenkstellung an der Fangkurve 29 vorbeibewegt
wird (5), ohne von dieser
angehoben zu werden, bis er sicher hinter der Innenfläche 36 liegt.
Derart gesteuerte Steuerplatinen 8 werden daher nicht ausgetrieben,
sondern durchlaufen eine Nichtstrickbahn, wie in 2 durch Fußstellungen 17i, 18i, 8i und 7i angedeutet
ist. Die Füße 8a und 7a werden
dabei unterhalb der Trennschloßteile 26, 23 bewegt,
um eine sichere Trennung von den ausgetriebenen Steuerplatinen 8 und
Strickwerkzeugen 7 zu gewährleisten.
-
Nach
vollendeter Sortierung der Strickwerkzeuge 7 in Strick-,
Fang- bzw. Nichtstrickstellungen werden alle Steuerplatinen 8 durch
eine auf ihre Füße 8a wirkende
Abzugskurve 37 und alle Strickwerkzeuge 7 durch
eine auf ihre Füße 7a wirkende Abzugskurve 38 wieder
in die Ausgangssstellung nach 1 abgezogen,
so daß im
nachfolgenden Schloßabschnitt
bzw. System ein neuer Auswählvorgang
beginnen kann.
-
Bei
der beschriebenen Auswählvorrichtung können die
beiden Steuermagnete 31, 32 sowohl dicht nebeneinander
als auch in derselben, senkrecht zu den Strickwerkzeugen 7 bzw.
zur gedachten Drehachse des Nadelzylinders angeordneten Ebene liegen.
Letzteres gilt insbesondere deshalb, weil sich die Steuerplatinen
8 beim Erreichen des zweiten Steuermagneten 32 in einer
noch nicht ausgetriebenen Stellung befinden können (2). Wegen des Vorhandenseins der zwei
Austriebsfüße 17, 18 pro Steuerplatine 8 kann
die mit dem zweiten Steuermagneten 32 vorzunehmende Auswahl
bereits dann erfolgen, wenn der untere Austriebsfuß 17 entsprechend 4 gerade von der Innenfläche 36 des Schloßteils 27 abgedeckt
wird und nicht mehr auf die Strickkurve 28 auflaufen kann.
Daher können
auch die Strick- und Fangkurven 28 und 29, wie 2 zeigt, vorzugsweise so
dicht nebeneinander bzw. übereinander,
d. h. miteinander verschachtelt angeordnet werden, daß die Fangkurve 29,
in Richtung des Pfeils v betrachtet,
nur wenig später
als die Strickkurve 28 beginnt. Als Folge davon können die gesamten
Auswählvorrichtungen
in Richtung des Pfeils v vergleichsweise
schmal ausgebildet und die Zahl der am Umfang einer Rundstrickmaschine
unterbringbaren Systeme merklich vergrößert werden. Außerdem kann
die Höhe
des zugehörigen
Schloßabschnitts 5a bzw. 5b wegen
der Anwendung nur einer Steuerplatine 8 in Richtung des
Pfeils w vergleichsweise niedrig
ausgebildet werden, was den Platzbedarf für das Schloß wesentlich verringert.
-
Um
sicherzustellen, daß der
obere Austriebsfuß 18 stets
von der Fangkurve 29 erfaßt wird, auch wenn der untere
Austriebsfuß 17 an
der Innenfläche 36 des
Schloßteils 27 anliegt
(4), ist seine senkrecht
zur Längsachse
der Steuerplatine 8 bzw. in Richtung des Pfeils v gemessene radiale Höhe vorzugsweise entsprechend
größer als
die in derselben Richtung gemessene Höhe des unteren Austriebsfußes 17 (2 und 4). Der obere Austriebsfuß 18 steht
dann radial um so viel über
den unteren Austriebsfuß 17 vor,
daß er
die Fangkurve 29 auch sicher übergreift, wenn der untere
Austriebsfuß 17 an
der Innenfläche 36 anliegt
(4).
-
Die
parallel zur Längsachse
der Steuerplatinen 8 bzw. in Richtung des Pfeils w gemessenen Abstände der
beiden Austriebsfüße 17 und 18 voneinander
sind vorzugsweise größer, als
dem größten Abstand
der Strick- und Fangkurven 28, 29 in dieser Richtung
entspricht. Dadurch wird sichergestellt, daß beim Auflaufen des oberen
Austriebsfußes 18 auf
die Fangkurve 29 unter keinen Umständen gleichzeitig der untere
Austriebsfuß 17 auf
die Strickkurve 28 auflaufen und dadurch den Austrieb in
die Fangstellung verhindern kann.
-
Nach
einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist die in Richtung der Längsachse der Steuerplatinen 8 bzw.
in 2 parallel zum Pfeil w gemessene Breite B des oberen Austriebsfußes 18 größer als
die entsprechend gemessene Breite b des
anderen Austriebsfußes 17. Insbesondere
ist der Austriebsfuß 18 mindestens
genau so breit bzw. breiter als die parallel zum Pfeil w gemessene größte Breite der Nut 28a.
Diese Maßnahme
dient dem Zweck, ein Eintreten des oberen Austriebsfußes 18 in
die Nut 28a bzw. ein Auflaufen auf die Strickkurve 28 in
jedem denkbaren Betriebszustand zu verhindern (5). Dadurch wird insbesondere sichergestellt,
daß der
obere Austriebsfuß 18 einer
für die
Nichtstrickstellung ausgewählten Steuerplatine 8 auch
dann, wenn er gerade die Nut 28a passiert, nicht ungewollt
auf die Strickkurve 28 gelangen kann, sondern durch den
höheren
Austriebsfuß 18 von
dieser fern gehalten wird (5). Daher
sind keine zusätzlichen
Maßnahmen
erforderlich, um diesen Zweck zu erfüllen.
-
Im übrigen ist
klar, daß die
Erfindung nicht nur die beschriebene Strickmaschine, sondern die Auswählvorrichtung
selbst und die erfindungsgemäß gestaltete
Steuerplatine 8 umfaßt.
-
Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das
auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Beispielsweise wäre es denkbar,
das Andrückteil 30 auf
einen anderen Abschnitt der Steuerplatine 8 als den oberen
Austriebsfuß 18 einwirken
zu lassen. Die Ankerfläche 16 muß nicht
ein besonderes Teil der Steuerplatine 8 darstellen, da
die gesamte vordere, der Auswählvorrichtung
zugewandte Stirnfläche
des ersten Hebelarms 11 als Ankerfläche 16 nutzbar ist.
Weiter können
die Auswählvorrichtungen
und insbesondere die Steuer- und Haltemagnete 31 bis 35 anders
ausgebildet sein, als in 2 schematisch
dargestellt ist. Dabei können
die Steuer- und Haltemagnete, wie an sich bekannt ist, wahlweise
als reine Elektromagnete, reine Permanentmagnete oder Kombinationen davon
ausgebildet und mit entsprechenden, insbesondere aus gehärteten Materialien
bestehenden Polflächen
für die
Ankerflächen 16 versehen
sein. Auch die Schloßteile 27 und
die an ihnen ausgebildeten Kurven 28, 29 können anders
als beschrieben, insbesondere auch mehrteilig ausgebildet sein,
wenn auch die einteilige Ausbildung wegen des geringeren Raumbedarfs
und der geringeren Fertigungs- und Montagekosten als am besten angesehen
wird. Außerdem
ist die Erfindung nicht auf die nur beispielhaft beschriebene Rundstrickmaschine
und die Anwendung von Strickwerkzeugen in Form von Zungennadeln
beschränkt,
sondern auch auf andere Strickmaschinen, insbesondere Rundstrickmaschinen
mit stationären
Nadelzylindern und drehbaren Schlössern oder Flachstrickmaschinen,
sowie auf andere Strickwerkzeuge wie z. B. mustergemäß auswählbare Platinen
oder Plüschhaken
anwendbar. Schließlich
versteht sich, daß die
verschiedenen Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und
dargestellten Kombinationen angewendet werden können.