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Die Erfindung betrifft eine Fahrzeugsitzvorrichtung
und insbesondere eine Sitzstruktur, bei der ein Sitz gedreht werden
kann, um verstaut zu werden.
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In den letzten Jahren verbreiteten
sich Konstruktionen in Fahrzeugen vom Typ Kombilimousine und Van,
bei denen ein Sitz in der dritten Reihe in einem Raum hinter einem
Sitz in der zweiten Reihe im Fahrgastraum vorgesehen ist.
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Allerdings belegt der so vorgesehene Drittreihensitz
Gepäckraum.
Damit kommt es zu einem Problem, daß beim Versuch, das Fahrzeug
neben Fahrgästen
mit einem großen
Gepäckstück oder einer
Anzahl von Gepäckstücken zu
beladen, das Gepäck
nicht wie gewünscht
eingeladen werden kann.
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Zur Behandlung dieses Problems ist
eine Sitzstaustruktur z. B. in der japanischen Gebrauchsmusteranmeldung
Nr. 2594404 offenbart, bei der ein vertiefter Stauabschnitt in der
Oberfläche
eines Bodens eines Fahrzeugs an einer Position hinter einem Drittreihensitz
so vorgesehen ist, daß der
Drittreihensitz umgeklappt und nach hinten gedreht werden kann,
um so im vertieften Stauabschnitt verstaut zu werden.
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Da aber bei der in der japanischen
Gebrauchsmusteranmeldung offenbarten Struktur der Drittreihensitz
ein ungeteilter oder einteiliger Sitz ist, kann kein Fahrgast dort
sitzen, wo der Drittreihensitz vorgesehen ist, wenn der Sitz im
vertieften Stauabschnitt verstaut ist. Ist dagegen der Sitz nicht
verstaut und wird bestimmungsgemäß verwendet,
bleibt immer noch das herkömmliche
Problem, daß ein
relativ großes
Gepäckstück nicht
wie gewünscht
eingeladen werden kann.
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Das heißt, bei der in dieser Druckschrift
offenbarten Struktur kann der Raum hinten im Fahrgastraum des Fahrzeugs
nicht gemeinsam von einem Fahrgast und Gepäck genutzt werden, weshalb
die Struktur als unbequem und unpraktisch gilt.
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Die
DE 100 59 335 A1 offenbart einen Automobilsitz.
Der Automobilsitz
20 umfasst ein Sitzpolster
21,
welches an dem Boden
15 des Fahrzeugs
10 an einem
unteren Ende eines hinteren Abschnitts desselben drehbar angebracht
ist und eine Sitzlehne
22, welche drehbar an dem Sitzpolster
21 angebracht ist.
Bezugszeichen
26 ist ein an dem Boden vorgesehener Trägerabschnitt
für den
Automobilsitz
20, und Bezugszeichen
27 bezeichnet
einen zwischen dem Trägerabschnitt
26 für den Automobilsitz
20 und
dem Sitzpolster
21 angeordneten Drehzapfen (vgl. Sp. 3, Z.
33–45).
Wie in den Figuren von aufgezeigt ist, kann bei dem offenbarten
Automobilsitz zunächst
die Rückenlehne
nach vorne geklappt werden (vgl.
4(b)).
Danach kann der so zusammengeklappte Sitz nach hinten in den vertieften
Abschnitt
16 verschwenkt werden (vgl.
5(b)).
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Wie jedoch dem zitierten Abschnitt
aus der Beschreibung sowie den Figuren zu entnehmen ist, ist zum
Verschwenken des Sitzes ein Trägerabschnitt 26 am
Fahrzeugboden vorgesehen. Mit diesem ist ein entsprechender an der
Sitzunterseite befestigter Trägerabschnitt über einen
Drehzapfen 27 gelenkig verbunden. Dies bedeutet, dass sich
der Drehpunkt zwischen Fahrzeugboden und dem Sitzpolster befindet.
Dies führt
letztendlich dazu, dass im verschwenkten Zustand des Automobilsitzes
die beiden Trägerabschnitte
vom Fahrzeugboden hervorstehen. Dies ist deutlich in 5(b) gezeigt.
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WO 02/14104 A1 offenbart eine verstaubare Fahrzeugsitzvorrichtun
mit einem zentralen Schwenkpunkt. Es ist ein Paar zentraler Schwenkanordnungen 56, 58 vorgesehen.
Insbesondere sind diese zwischen einem hinteren Abschnitt 42 des
Sitzpolsters 32 und dem Fahrzeugboden 14 vorgesehen (vgl.
S. 3, Z. 15–18).
Auf S. 5, Z. 29–33
werden diese Schwenkanordnungen unter Bezugnahme auf 7 im Detail erläutert und gezeigt. Die Schwenkanordnungen 56 und 58 weisen „Bodenklammern" („floor brackets") 148, 149 auf.
Jede dieser Klammern 148 und 149 weist einen oberen
Befestigungsflansch 156, 157 und einen unteren
Befestigungsflansch 158, 159 auf. Wie in 7 gezeigt ist, sind die jeweiligen Flansche
derart am Fahrzeugboden befestigt, dass sich die Drehachse im Bereich
einer Stufe des vertieften Abschnitts befindet. Dies gewährleistet
offensichtlich, dass die Trägerplatte 81 mit
dem Fahrzeugboden 14 planar verläuft (vgl. S. 6, Z. 25, 26 in Verbindung
mit 9). Wie jedoch ebenfalls 9 veranschaulicht, sind dazu die beiden
Schwenkanordnungen 56 und 58 entsprechend im Fahrzeugboden
zu versenken.
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Somit wurde in WO 02/14104 A1 ein
vollständig
anderer Ansatz gewählt,
um einen Fahrzeugsitz vollständig
in der Vertiefung des Fahrzeugbodens zu verstauen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, eine Fahrzeugsitzvorrichtung bereitzustellen, die ermöglichen
kann, daß Raum
hinten im Fahrgastraum des Fahrzeugs gemeinsam von einem Fahrgast
und Gepäck
genutzt wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung eine Fahrzeugsitzvorrichtung bereitgestellt,
die aufweist: einen Sitz, der auf einer Oberfläche eines Bodens angeordnet
ist und ein Sitzpolster und eine Rückenlehne aufweist; eine Drehwelle;
und einen vertieften Abschnitt, der in der Oberfläche des
Bodens an einer Position hinter dem Sitz gebildet ist, wobei der
Sitz um die Drehwelle zum Heck eines Fahrzeugs so gedreht wird,
daß eine Unterseite
des Sitzes nach oben zum Inneren eines Fahrgastraums weist, um dadurch
im vertieften Abschnitt verstaut zu werden, das Sitzpolster und
die Rückenlehne
beide in Breitenrichtung mindestens zweigeteilt sind, um geteilte
Sitze zu bilden, und die geteilten Sitze auf der Drehwelle jeweils
drehbar abgestützt
sind, wobei die Achse der Drehwelle durch Seitenflächen der
geteilten Sitzpolster in Querrichtung verläuft.
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Somit ist der Sitz mindestens zweigeteilt,
und die so geteilten Sitze können
unabhängig
voneinander um die Drehwelle drehen, wodurch sich die geteilten
Sitze einzeln im vertieften Abschnitt verstauen lassen. Während infolge
dessen z. B. ein Fahrgast auf einem der geteilten Sitze sitzen kann,
wird der andere oder verbleibende geteilte Sitz nach hinten gedreht,
um so im vertieften Abschnitt verstaut zu werden, so daß die Unterseite
des Sitzpolsters mit Gepäck
beladen werden kann, wodurch sich der Raum hinten im Fahrgastraum
zweckmäßig vom
Fahrgast und Gepäck
gemeinsam nutzen läßt.
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Im folgenden wird eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzvorrichtung
anhand der beigefügten
Zeichnungen beschrieben.
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1 ist
eine Perspektivansicht einer Drittreihensitzeinheit, die hinter
einem Zweitreihensitz in einem hintersten Abschnitt in einem Fahrgastraum
eines Fahrzeugs vom Typ Kombilimousine oder Van vorgesehen ist,
im Blick von hinten in Diagonalrichtung;
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2 ist
eine nähere
Darstellung einer Verbindungsstruktur einer Drehwelleneinheit mit
geteilten Sitzen;
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3 ist
eine Darstellung einer Struktur einer Drehwelle; und
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4 ist
eine Schnittansicht an der Linie A-A in 1 oder eine Ansicht der Drittreihensitzeinheit im
Blick von der linken Seite.
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In 1 ist
eine Perspektivansicht einer Drittreihensitzeinheit 1 im
Blick von hinten in Diagonalrichtung gezeigt. Die dargestellte Drittreihensitzeinheit 1 ist
in einem Fahrzeug vom Typ Kombilimousine oder Van an einer Position
hinter einem Zweitreihensitz oder in einem hintersten Abschnitt des
Fahrgastraums vorgesehen.
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Darstellungsgemäß ist die Drittreihensitzeinheit 1 so
quer aufgeteilt, daß sie
zwei Sitze oder einen Sitz 10 und einen Sitz 20 hat.
Die Sitze 10, 20 weisen jeweils ein Sitzpolster 12, 22 und
eine Rückenlehne 14, 24 auf.
Genau gesagt sind die Sitze 10, 20 jeweils so
aufgebaut, daß das
Sitzpolster 12, 22 und die Rückenlehne 14, 24 um
einen Drehpunkt 13, 23 geklappt werden können. Die
Sitzeinheit 1, d. h. der Sitz 10 und der Sitz 20,
sind auf einer Oberseite eines Bodenblechs 2 über eine
Drehwelleneinheit 30 angeordnet.
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Die Drehwelleneinheit 30 weist
eine Drehwelle 32 und ein Paar Stützwinkel 34, 34 auf.
Die Drehwelle 32 erstreckt sich durch Seiten der Sitzpolster 12, 22 an
einem hinteren Abschnitt von ihnen, wodurch die geteilten Sitze 10, 20 beide
auf der Drehwelle 32 drehbar abgestützt sind.
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Darstellungsgemäß ist außerdem ein erhöhter Abschnitt 2a im
Bodenblech 2 so gebildet, daß er unter den Sitzpolstern 12, 22 liegt
und sich in Querrichtung erstreckt. Ein vertiefter Abschnitt 3 mit
einer etwas größeren Öffnungsfläche als
die Maße
einer Außenumfangskonfiguration
der Sitzeinheit 1 ist hinter der Sitzeinheit 1 so
gebildet, daß er
sich vom erhöhten
Abschnitt 2a kontinuierlich erstreckt, so daß die Sitze 10, 20 im
vertieften Abschnitt 3 im Klappzustand verstaut werden
können.
Die Sitzeinheit 1 ist auf der Oberseite des Bodenblechs 2 nahe
einer Vorderkante des vertieften Abschnitts über die Drehwelleneinheit 30 so
plaziert, daß sie
den vertieften Abschnitt 3 überspannt. Ein Teppichmaterial
ist durchgehend über
der Oberseite des Bodenblechs 2 verlegt.
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In 2 ist
eine Verbindungsstruktur zwischen der Drehwelleneinheit 30 und
den Sitzen 10, 20 näher gezeigt, und die Verbindungsstruktur
zwischen der Drehwelleneinheit 30 und den Sitzen 10, 20 wird
im folgenden anhand dieser Zeichnung beschrieben. Zu beachten ist,
daß hier
zwar nur der Sitz 10 beschrieben wird, gleiches aber auch
für den
Sitz 20 gilt.
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Wie zuvor erläutert wurde, weist die Drehwelleneinheit 30 die
Drehwelle 32 und das Paar Stützwinkel 34, 34 gemäß 2 und 3 auf. In der Drehwelleneinheit 30 ist
eine Festwelle (erste Welle, z. B. ein dickes Stahlrohr) 36 der
Drehwelle 32 an den Stützwinkeln 34, 34 mittels
Schweißen
befestigt, und eine Hohlwelle (zweite Welle, z. B. ein Stahlrohr) 40 in
Entsprechung zum Sitz 10 sowie eine Hohlwelle (zweite Welle,
z. B. ein Stahlrohr) 42 in Entsprechung zum Sitz 20 sind
auf die Festwelle 36 über
Hülsen 38 jeweils
drehbar aufgepaßt.
Ferner ist ein aus einem Hohlrohr hergestellter Abstandshalter 44 auch
auf die Festwelle 36 zwischen der Hohlwelle 40 und
der Hohlwelle 42 drehbar aufgepaßt. Das heißt, in der Drehwelleneinheit 30 sind
die Hohlwelle 40 in Entsprechung zum Sitz 10 und
die Hohlwelle 42 in Entsprechung zum Sitz 20 so
aufgebaut, daß sie
unabhängig
voneinander um die Festwelle 36 frei drehen. Zu beachten
ist, daß die
Festwelle 36 und die Stützwinkel 34, 34 ausreichende
Steifigkeit und Festigkeit haben, um die Verformung der Festwelle 36 und
der Stützwinkel 34, 34 zu
verhindern, wenn Fahrgäste
auf den Sitzen 10, 20 Platz genommen haben.
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Die Hülsen 38, die kürzer als
die Hohlwellen 40, 42 sind, sind jeweils zwischen
den Hohlwellen 40, 42 und der Festwelle 36 eingefügt, um eine
Berührungsfläche zwischen
den Hohlwellen 40, 42 und der Festwelle 36 zu
verkleinern, wodurch die Reibung zwischen den Hohlwellen 40, 42 und
der Festwelle 36 reduziert ist, die Drehung der Sitze leichter
sein kann und der Verschleiß der
Elemente unterdrückt ist.
Zudem ist der Abstandshalter 44 zwischen der Hohlwelle 40 und
der Hohlwelle 42 eingefügt,
wodurch auch bei gegenläufiger
Drehung der jeweiligen Sitze 10, 20 und bei erhöhter relativer
Drehgeschwindigkeit der Hohlwellen 40, 42 die
direkte Berührung der
beiden Hohlwellen 40, 42 verhindert ist, was die Verschleißentstehung
unterdrückt.
Außerdem
ist der Abstandshalter 44 aus einem Material mit einem
relativ geringen Reibungskoeffizienten hergestellt, wodurch die
Sitze leicht drehen können.
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Sitzhalter (zweite Halter) 41, 41 und
Sitzhalter (zweite Halter) 43, 43 zum Befestigen
des Sitzes 10 bzw. Sitzes 20 sind mit der Hohlwelle 40 bzw. Hohlwelle 42 durch
Schweißen
usw. verbunden. Ein Paar Stehbolzen 41a, 41a ist
so vorgesehen, daß es von
jedem der Sitzhalter 41, 41 so vorsteht, daß die Hohlwelle 40 dazwischen
eingefügt
ist, und ein Paar Stehbolzen 43a, 43a ist so vorgesehen,
daß es
von jedem der Sitzhalter 43, 43 so vorsteht, daß die Hohlwelle 42 dazwischen
eingefügt
ist.
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Die Stützwinkel 34, 34 sind
am Bodenblech 2 mit Bolzen 35 befestigt, wodurch
die Drehwelleneinheit 30 an der Oberseite des Bodenblechs 2 so
fixiert ist, daß sie
den vertieften Abschnitt 3 überspannt.
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Ein Polsterrahmen 15 ist
in einem aus Polyurethanschaum hergestellten Polstermaterial vorgesehen,
mit dem das Sitzpolster 12 des Sitzes 10 gefüllt ist.
Ein konkaver Lagerabschnitt (erster Halter) 16a und ein
konkaver Lagerabschnitt (erster Halter) 17a, die auf die
Hohlwelle 40 aufgepaßt
sind, sind in einem Paar aus einem linken bzw. rechten Seitenrahmen 16, 17 des
Polsterrahmens 15 an einem hinteren Endabschnitt gebildet.
Außerdem
sind Bolzenlöcher 16c, 17c so
ausgebildet, daß sie
Flansche 16b bzw. 17b durchdringen, die an unteren
Abschnitten der Seitenrahmen 16 bzw. 17 so gebildet
sind, daß sie
dazwischen den Lagerabschnitt 16a bzw. den Lagerabschnitt 17a einfügen. Die
Bolzenlöcher 16c, 17c sind
so gebildet, daß sich
die Paare Stehbolzen 41a, 41a jeweils durch sie
erstrecken können.
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Somit ist der Sitz 10 auf
der Festwelle 36 drehbar abgestützt, indem sich die Stehbolzen 41a, 41a durch
die Bolzenlöcher 16c, 17c erstrecken
können,
um sich in Muttern 41b einzuschrauben und es dem Paar Seitenrahmen 16, 17 ermöglichen,
an der Hohlwelle 40 über
die Sitzhalter 41, 41 befestigt zu sein. Genau
gesagt ist das Paar Seitenrahmen 16, 17 an der
Hohlwelle 40 so befestigt, daß die konkaven Lagerab schnitte 16a und 17a mit
der Hohlwelle 40 im wesentlichen einteilig sind, wodurch
der Sitz 10 auf der Festwelle 36 so abgestützt ist,
daß sich
die Drehwelle 32 durch die Seiten der Rahmen 16, 17 an
ihrem hinteren Abschnitt erstreckt, d. h. durch die Seiten des Sitzpolsters 12 an
einem hinteren Abschnitt von ihm.
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Sind die Sitze 10, 20 an
den Hohlwellen 40 bzw. 42 gemäß 1 befestigt, wird ein relativ hartes und
flaches plattenartiges Teppichmaterial 50, das aus vernadeltem
Teppichboden usw. hergestellt ist, an der Rückseite des Sitzpolsters 12, 22 mit
Klammern befestigt. Wie dieselbe Ansicht zeigt, erstreckt sich das
Teppichmaterial 50 in einem vorbestimmten Maß von der
Rückseite
des Sitzpolsters 12, 22, um eine Verlängerung 54 zu
bilden, und diese Verlängerung 54 ist
so aufgebaut, daß sie
sich um einen Gelenkabschnitt 52 frei dreht, der aus einem
weichen Material hergestellt ist. Außerdem ist ein dicker Abschnitt 56,
hergestellt aus Harz usw., so vorgesehen, daß er sich entlang einem distalen
Ende der Verlängerung 54 erstreckt.
Weiterhin ist ein Betätigungsgriff 58 am
Teppichmaterial 50 zum Benutzen beim Drehen der Sitze 10, 20 vorgesehen.
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Im folgenden wird der Betrieb der
Fahrzeugsitzvorrichtung beschrieben, die gemäß der vorstehenden Erläuterung
aufgebaut ist.
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Wie zuvor dargestellt wurde, sind
der Sitz 10 und Sitz 20 so aufgebaut, daß sie getrennt
und unabhängig
voneinander sind. Da der Sitz 10 auf der Festwelle 36 über die
Hohlwelle 40 unabhängig
vom Sitz 20 drehbar abgestützt ist, während der Sitz 20 auf
der Festwelle 36 über
die Hohlwelle 42 unabhängig
vom Sitz 10 drehbar abgestützt ist, können sowohl der Sitz 10 als
auch der Sitz 20 gleichzeitig als Sitz benutzt werden.
Während
sie um die Drehpunkte 13, 23 umgeklappt werden,
werden ferner sowohl der Sitz 10 als auch der Sitz 20 nach
hinten um die Festwelle 36 zum Heck gedreht, so daß die Sitze
zeitgleich im vertieften Abschnitt 3 verstaut werden können, oder während der
Sitz 10 oder Sitz 20 als Sitz genutzt wird, kann
der andere im vertieften Abschnitt verstaut sein.
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4 zeigt
eine Schnittansicht an der Linie A-A in 1 oder die Sitzeinheit 1 im
Blick von der linken Seite, wobei sich die Sitzeinheit 1 in
einem Zustand befindet, in dem der Sitz 10 als Sitz verwendet wird,
während
der Sitz 20 umgeklappt und im vertieften Abschnitt 3 verstaut
ist. Anhand von 1 und 4 wird dies beschrieben.
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Da in diesem Fall der Sitz 10 als
Sitz dient, kann ein Fahrgast H normal auf dem Sitz 10 sitzen. Die
Verlängerung 54 des
Teppichmaterials 50, das auf der Rückseite des Sitzpolsters 12 vorgesehen
ist, ist am Gelenkabschnitt 52 gemäß 4 gefaltet, und der am distalen Abschnitt
der Verlängerung 54 angeordnete
dicke Abschnitt 56 gleitet über den erhöhten Abschnitt 2a zu
einer Position an einem hinteren Endabschnitt auf der Oberseite
des erhöhten
Abschnitts 2a.
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Da andererseits der Sitz 20 umgeklappt
und nach hinten gedreht ist, um so im vertieften Abschnitt 3 verstaut
zu sein, ist bewirkt, daß die
Rückseite
des Sitzpolsters 22 des Sitzes 20 zum Inneren
des Fahrgastraums weist. Da die Drehwelle 32 so aufgebaut ist,
daß sie
sich durch den hinteren Abschnitt der Seiten der Seitenrahmen 16, 17 oder
durch den hinteren Abschnitt der Seiten des Sitzpolsters 22 erstreckt, besteht
auch bei nach hinten gedrehtem Sitz 20 keine Gefahr, daß die Drehwelle 32 in
den Fahrgastraum vorragt, wodurch ein flacher Gepäckraum auf dem
Teppichmaterial 50 gebildet ist. Weiterhin erstreckt sich
die Verlängerung 54 des
Teppichmaterials 50 auf dem erhöhten Abschnitt 2a nach
vorn, während
der dicke Abschnitt 56 vorwärts gleiten kann, wodurch ein
Spalt 60 zwischen dem Sitz 20 und dem erhöhten Abschnitt 2a mit
dem Teppichmaterial 50 abgedeckt ist. Damit ist ein breiter
und flacher Gepäckraum
auf dem Teppichmaterial 50 gebildet. Folglich läßt sich
auch ein großes
Gepäckstück M bequem
auf der Seite des Sitzes 20 von einer Hecktür 62 aus
einladen.
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Das heißt, durch Verwenden des Sitzes 10 als
Sitz und Drehen des Sitzes 20 nach hinten zum Verstauen
im vertieften Abschnitt 3 kann der Raum hinten im Fahrgastraum
des Fahrzeugs bequem vom Fahrgast H und Gepäck M gemeinsam benutzt werden.
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Da außerdem die Sitzeinheit 1 in
den Sitz 10 und Sitz 20 unterteilt ist, ist die
Masse jedes der geteilten Sitze 10, 20 kleiner
als die der Sitzeinheit 1, der Drehvorgang der Sitze 10, 20 läßt sich
erleichtern, wodurch man beim Verstauen der Sitze 10, 20 effizienter
vorgehen kann.
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Da außerdem die Sitze 10, 20 mit
den Hohlwellen 40, 42 jeweils über die Polsterrahmen 15 verbunden
sind und sich zum Verstauen nach hinten drehen, wenn die Hohlwellen 40, 42 um
die Festwelle 36 drehen, kann die Torsionssteifigkeit und
Festigkeit der Polsterrahmen 15 erhöht sein. Damit ist eine Gefahr
reduziert, daß die
Drehmitte des Sitzes zwischen den Haltern infolge einer Torsionsverformung
des Sitzrahmens 15 abweicht, vergleicht man dies z. B. mit
einem Aufbau, bei dem die Sitze 10, 20 um eine Festwelle 36 über mehrere
unabhängige
Lagerbügel drehen
können,
weshalb die Hohlwellen 40, 42 um die Festwelle 36 ungestört drehen
können.
Damit ist der Drehvorgang der Sitze 10, 20 erleichtert,
und das Verstauen der Sitze 10, 20 läßt sich
noch effizienter durchführen.
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Da weiterhin die Drehwelleneinheit 30 am Bodenblech 2 so
befestigt ist, daß sie
den vertieften Abschnitt 3 überspannt, braucht kein Stützpfosten, der
die Drehwelle 32 stützt,
in einem Mittelabschnitt des vertieften Abschnitts 3 vorgesehen
zu sein. Dienen daher beide Sitze 10, 20 als Sitz,
kann der vertiefte Abschnitt 3 als Gepäckraum verwendet werden, wobei
nichts im Raum des vertieften Abschnitts vorhanden ist. Damit ist
das Verstauen eines Gepäckstücks darin
verbessert.
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Da sich zudem die Drehwelleneinheit 30 in Querrichtung
erstreckt, um an der Fahrzeugkarosserie befestigt zu sein, ist die
Festigkeit der Karosserie in Querrichtung erhöht, und die Festigkeit des
Fahrzeugs kann bei einem Seitenaufprall weiter verstärkt sein.
Erstreckt sich die Drehwelleneinheit 30 weiter in Querrichtung,
um an den Seiten der Fahrzeugkarosserie befestigt zu sein, läßt sich
die Steifigkeit des Fahrzeugs weiter steigern.
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Da außerdem die konkaven Lagerabschnitte 16a und 17a in
einem Stück
mit dem Paar Seitenrahmen 16 bzw. 17 des Polsterrahmens 15 vorgesehen sind,
braucht kein gesonderter Anordnungshalter an den Seitenrahmen 16, 17 vorgesehen
zu sein.
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Damit läßt sich die Struktur vereinfachen,
indem die Anzahl von Komponenten reduziert ist.
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Da zusätzlich die Verlängerung 54 des
auf der Rückseite
des Sitzpolsters 12 vorgesehenen Teppichmaterials 50 so
aufgebaut ist, daß sie
vom Gelenkabschnitt 52 aus gebogen und gefaltet wird, kann
ein kleines Gepäckstück (z. B.
ein reflektierendes Warndreieck) 64, das im Spalt 60 zwischen
den Sitzen 10, 20 und dem erhöhten Abschnitt 2a verstaut
ist, leicht aus dem Spalt 60 entnommen und wieder hineingelegt
werden, indem die Verlängerung 54 nach
oben gezogen wird, wenn die Sitze 10, 20 im vertieften
Abschnitt 3 verstaut sind. Auch wenn der Sitz 10 nicht
im vertieften Abschnitt 3 verstaut ist, damit er als Sitz
verwendet wird, kann in dem Fall, daß der andere Sitz 20 im
vertieften Abschnitt 3 verstaut ist, ein Spalt 60 zwischen
dem so verstauten Sitz 20 und der Vorderfläche des
vertieften Abschnitts 3 effektiv genutzt werden.
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Da gemäß der Ausführungsform zudem ein Ersatzrad 70 nicht
innerhalb, sondern außerhalb
des vertieften Abschnitts 3 plaziert ist, dürfte die
Entnahme des Ersatzrads 70 unschwer sein, wenn die Sitze 10, 20 im
vertieften Abschnitt 3 verstaut sind, und es wird verhindert,
daß Sitze
verschmutzt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf die soeben
beschriebene Ausführungsform
beschränkt.
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Während
z. B. in der Ausführungsform
das Beispiel beschrieben ist, in dem die Drittreihensitzeinheit 1 zweigeteilt
ist, läßt sich
die Erfindung auch zweckmäßig auf
einen Fall anwenden, indem die Sitzeinheit 1 drei- oder
mehrgeteilt ist.
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Während
in der Ausführungsform
außerdem die
Sitze 10, 20 auf der Festwelle 36 über die
Hohlwellen 40, 42 drehbar abgestützt sind,
kann ferner ein Aufbau zum Einsatz kommen, bei dem die Sitze 10, 20 um
die Festwelle 36 über
mehrere unabhängige
Lagerbügel
drehen können.
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Während
in der Ausführungsform
die Sitzhalter 41, 41 und Sitzhalter 43, 43 mit
der Hohlwelle 40 bzw. 42 durch Schwei ßen verbunden
sind, sind weiterhin die Sitzhalter nicht notwendigerweise mit den Hohlwellen 40, 42 verbunden.
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Während
ferner die Muttern 41b auf die Stehbolzen 41a, 41a und
Stehbolzen 43a, 43a aufgeschraubt sind, die auf
den Sitzhaltern 41, 41 und Sitzhaltern 43, 43 so
vorgesehen sind, daß sie
von ihnen vorstehen, können
Schweißmuttern
auf den Flanschen 16b, 17b an den unteren Abschnitten
der Seitenrahmen 16, 17 so vorgesehen sein, daß die Bolzen
in die so vorgesehenen Schweißmuttern
eingeschraubt werden.
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Da wie zuvor beschrieben gemäß der Fahrzeugsitzvorrichtung
der Erfindung der Sitz mindestens zweigeteilt ist und derart geteilte
Sitze um die Drehwelle unabhängig
drehen können,
lassen sich die geteilten Sitze des Sitzes im vertieften Abschnitt einzeln
verstauen. Zum Beispiel kann ein Fahrgast einen der geteilten Sitze
als Sitz benutzen, während der
andere verbleibende Sitz nach hinten gedreht wird, um im vertieften
Abschnitt verstaut zu werden, so daß der verstaute Sitz mit Gepäck beladen
werden kann, was es ermöglicht,
daß der
Raum hinten im Fahrgastraum des Fahrzeugs vom Fahrgast und Gepäck gemeinsam
genutzt werden kann.
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Da außerdem die geteilten Sitze
eine kleinere Masse als der ungeteilte oder einteilige Sitz haben, läßt sich
der Vorgang beim Verstauen der Sitze effizienter gestalten.