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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verrieglungs-/Verstellanordnung zum Verriegeln und Verstellen einer schwenkbaren Sitzlehne, insbesondere einer Rücksitzlehne eines Kraftfahrzeuges, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem einen mit einer derartigen Verriegelungs-/Verstellanordnung ausgestatteten Personenkraftwagen.
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Aus der
EP 1 055 551 A1 ist eine gattungsgemäße Verriegelungs-/Verstellanordnung zum Verriegeln und Verstellen einer schwenkbaren Sitzlehne bekannt. Dabei ist karosserieseitig eine Verriegelungs-/Verstelleinrichtung mit einem bügelartigen Verriegelungselement vorgesehen, welches mit einem sitzlehnenseitig angeordneten Schloss verbindbar ist. Das Verriegelungselement ist mittels einer Antriebseinrichtung im wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verstellbar, so dass das damit verbundene sitzlehnenseitige Schloss und damit die Sitzlehne selbst in ihrer Neigung verstellt werden können. Zur Führung des Verriegelungselementes ist eine Führungsschiene vorgesehen, welche als aufwendiges Blechformteil ausgebildet ist.
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Aus der
DE 10 2005 004 747 A1 ist eine weitere Verriegelungsanordnung für einen Kraftfahrzeugsitz bekannt, bei welchem jedoch ein Verriegelungselement sitzlehnenseitig und eine Verriegelungs-/Verstelleinrichtung karosserieseitig angeordnet sind. Zur Verstellung einer Neigung einer Sitzlehne des Kraftfahrzeugsitzes kann die karosserieseitig angeordnete Verriegelungs-/Verstelleinrichtung translatorisch bewegt werden. Zur Verstellung ist eine mit einer Antriebseinrichtung wirkungsverbundene Antriebsspindel vorgesehen, welche mit der Verriegelungs-/Verstelleinrichtung zusammenwirkt. Neben der Antriebsspindel sind zwei parallel zu dieser angeordnete Führungsstangen zur translatorischen Führung der Verriegelungs-/Verstelleinrichtung vorgesehen.
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Aus der
DE 10 2006 032 133 A1 ist eine weitere Verriegelungs-/Verstellanordnung zum Verriegeln und Verstellen einer schwenkbaren Sitzlehne eines Kraftfahrzeuges bekannt.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Verriegelungs-/Verstellanordnung der gattungsgemäßen Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, welche einerseits ein komfortables Verstellen einer Neigung der Sitzlehne erlaubt und andererseits bei deren Umklappen nach vorne eine möglichst durchgehende und ebene Ladefläche erzeugt.
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Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, eine bezüglich ihrer Neigung verstellbare Sitzlehne eines Kraftfahrzeugsitzes mehrteilig auszuführen, so dass diese aus
der eigentlichen Sitzlehne sowie einem separat dazu ausgebildeten seitlichen Sitzlehnenteil besteht, wobei beide an einer karosserieseitig angeordneten Verriegelungs-/Verstelleinrichtung angebunden und dadurch einheitlich miteinander bezüglich ihrer Neigung verstellt werden können. Zur Vergrößerung einer hinter der Sitzlehne angeordneten Ladefläche ist es nun möglich, ausschließlich die Sitzlehne, das heißt ohne das seitliche Sitzlehnenteil, nach vorne zu klappen, und zwar so weit, dass sich eine Rückseite der Sitzlehne eben an die hinter den Kraftfahrzeugsitzen angeordnete Ladefläche anschließt.
Das seitliche Sitzlehnenteil verbleibt auch bei umgeklappter Sitzlehne in seiner aufrechten Stellung, wodurch sich einerseits eine seitliche Polsterung des Laderaums, insbesondere gegenüber einem Radkasten, ergibt und andererseits die Sitzlehne weiter nach vorne klappen lässt, als dies der Fall wäre, wenn auch das seitliche Sitzlehnenteil mit nach vorne geklappt werden müsste. Dies liegt insbesondere in der Tatsache begründet, dass das seitliche Sitzlehnenteil, welches beispielsweise als Sitzlehnenwange ausgebildet ist, eine üblicherweise keilförmige Gestalt aufweist, um einer auf dem zugehörigen Kraftfahrzeugsitz sitzenden Person einen ausreichenden Seitenhalt geben zu können. Die keilartige Gestalt erschwert beziehungsweise verhindert jedoch ein flaches Auflegen der nach vorn umgeklappten Sitzlehne auf eine Sitzfläche, da üblicherweise auch die Sitzfläche zur Verstärkung des Seitenhaltes der auf dem Kraftfahrzeug sitzenden Person eine seitliche Sitzwange aufweist. Würde somit das seitliche separate Sitzlehnenteil ebenfalls mit nach vorne umgeklappt, so würde dieses bereits frühzeitig auf der Sitzwange der Sitzfläche aufliegen und ein vollständiges Umklappen der Sitzlehne verhindern. Hierdurch könnte in der derart vergrößerten Ladefläche ein Knick entstehen, was wiederum zu Schwierigkeiten bei der Beladung der Ladefläche führen kann. Durch den Umstand, dass das seitliche separate Sitzlehnenteil jedoch nicht umklappbar ist, andererseits jedoch an die karosserieseitige Verriegelungs-/Verstelleinrichtung angebunden ist, kann es einerseits problemlos zusammen mit der Sitzlehne bezüglich seiner Neigung verstellt werden andererseits aber das Erzeugen einer durchgehenden Ladefläche nicht behindern.
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Zweckmäßig ist das separate Sitzlehnenteil als äußere Sitzlehnenwange eines Kraftfahrzeugrücksitzes ausgebildet. Um den Komfort von Fondpassagieren in Kraftfahrzeugen steigern zu können, wird insbesondere in höherpreisigen Kraftfahrzeugen zunehmend auch eine Verriegelungs-/Verstellanordnung für Kraftfahrzeugrücksitze angeboten, die eine Verstellung der Neigung der Rücksitzlehne erlaubt. Besonders sportliche Kraftfahrzeuge können dabei in der Art von Schalensitzen ausgebildete Rücksitze aufweisen, welche relativ hohe seitliche Sitzlehnenwangen aufweisen, um der auf dem Kraftfahrzeug sitzenden Person auch bei höheren Beschleunigungen einen ausreichenden Seitenhalt geben zu können. Soll die hinter den Rücksitzen angeordnete Ladefläche vergrößert werden, so wird die Sitzlehne unabhängig von der seitlichen äußeren Sitzlehnenwange nach vorne umgeklappt, so dass die Sitzlehnenwange in ihrer aufrechten Stellung verbleibt und den Laderaum gegenüber einem Radkasten des Kraftfahrzeuges auspolstern kann. Gleichzeitig wird auch eine Beladung der derart vergrößerten Ladefläche komfortabler, da die in ihrer aufrechten Stellung verbleibende Sitzlehnenwange eine die Ladefläche durch eine Fondtür des Kraftfahrzeugs beladende Person vor einem harten und direkten Kontakt mit dem Radkasten schützt und mögliche Berührungen zwischen der Person und dem Radkasten polstert beziehungsweise dämpft.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung, weist die Antriebseinrichtung zur Verstellung der Sitzlehne und des separaten Sitzlehnenteils einen Elektromotor auf, der über ein Getriebe, insbesondere über ein mehrstufiges Getriebe, mit der die Verstellbewegung bewirkenden Antriebsspindel wirkungsverbunden ist. Ein derartiges, insbesondere mehrstufiges Getriebe kann beispielsweise mit aus Kunststoff ausgebildeten Zahnrädern aufgebaut sein, wobei eine Anbindung des Elektromotors an das Getriebe beispielsweise über einen Schneckentrieb erfolgen kann, wodurch eine Selbsthemmung des Getriebes unterstützt wird. Das vorzugsweise mittels Kunststoffzahnrädern ausgebildete Getriebe zeichnet sich dabei durch einen äußerst leisen Betrieb aus, so dass eine Verstellbewegung der Sitzlehne nicht als akustisch störend empfunden wird. Gleichzeitig kann durch ein entsprechend ausgebildetes Getriebe die eigentliche Antriebseinrichtung, nämlich der Elektromotor, relativ klein und dadurch sowohl kostengünstig als auch gewichtsoptimiert gehalten werden. Zudem erlaubt ein Getriebe auch eine Verstellbewegung der Sitzlehne bei einer auf dem Kraftfahrzeug sitzenden Person, so dass diese in der Lage ist, während des Sitzens die Neigung der Sitzlehne zu verstellen.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bauteile beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
- 1 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen mehrteiligen Rücksitzlehne in ihrer aufrechten Stellung,
- 2 eine Darstellung wie in 1, jedoch bei umgeklappter Lehne,
- 3 eine erfindungsgemäße Verriegelungs-/Verstellanordnung mit einem einzigen Führungselement in einer Vorderansicht,
- 4 eine erfindungsgemäße Verriegelungs-/Verstellanordnung mit zwei Führungselementen in einer Vorderansicht,
- 5 die Verriegelungs-/Verstellanordnung gemäß 4 in einer Draufsicht; und
- 6 einen Schnitt durch das Trägerteil mit Gleitelement.
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Entsprechend den 1 und 2, weist ein Kraftfahrzeugsitz 1 eine Sitzfläche 2 sowie eine schwenkbare Sitzlehne 3 auf. In der gemäß Fig, 1 dargestellten Sitzposition wird die Sitzlehne 3 über eine lediglich in der 2 gezeigte Verriegelungs-/Verstellanordnung 4 an einer Klappbewegung nach vorne gehindert. Die Verriegelungs-/Verstellanordnung 4 umfasst eine karosserieseitig angeordnete und detailliert in 3 dargestellte Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 mit einem als Verriegelungsbügel ausgebildeten Verriegelungselement 6 sowie ein sitzlehnenseitiges Schloss 7. In der in 1 dargestellten Sitzposition greift dabei das Verriegelungselement 6 fest in das sitzlehnenseitige Schloss 7 ein, während diese Verbindung zum Umklappen der Sitzlehne 3 nach vorne, um insbesondere eine dahintergelegene Ladefläche 8 vergrößern zu können, gelöst werden
kann.
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Neben einer reinen Arretierposition für die Sitzlehne 3 ist die karosserieseitig angeordnete Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 in der Lage, eine Neigung der Sitzlehne 3 zu verstellen, wozu die Verriegelungs /Verstelleinrichtung 5 eine Antriebseinrichtung 9 sowie eine damit über ein Getriebe 10 wirkungsverbundene Antriebsspindel 11 aufweist. Das Verriegelungselement 6 ist dabei auf einem Trägerteil 12 angeordnet, welches antriebsverbunden mit der Antriebsspindel 11 ist und dadurch über eine Drehbewegung der Antriebsspindel 11 translatorisch in den Richtungen 13 verstellbar ist. Da das lehnenseitige Schloss bei sich in ihrer Sitzposition befindenderSitzlehne 3 mit dem Verriegelungselement 6 und damit mit dem Trägerteil 12 fest verbunden ist, bewirkt in dieser Position eine translatorische Verstellbewegung des Trägerteiles 12 entlang der Richtungen 13 eine Neigungseinstellung der nicht in 3, 4 sowie 5 dargestellten Sitzlehne 3.
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3 zeigt eine erste Ausführungsvariante einer Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5. Aus der Darstellung in der Zeichnung ist ersichtlich, dass die Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 parallel zur Antriebsspindel 11 ein Führungselement 14 aufweist. Dieses Führungselement 14 ist beispielsweise als Führungsstange ausgebildet und dient als Führung bei einer Verstellbewegung des Trägerteils 12 in Richtung des Doppelpfeils 13. Hierzu ist in das Trägerteil 12 eine Durchgangsbohrung 15 eingebracht, durch die das Führungselement 14 verläuft. Das Trägerteil 12 wird gemäß der 3 sowohl von der Antriebsspindel 11 als
auch von dem Führungselement 14 geführt.
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Erfindungsgemäß weist nun die Sitzlehne 3 zumindest ein seitliches Sitzlehnenteil 16 auf, welches separat vom sitzlehnenseitigen Schloss 7 fest am Trägerteil 12 angebunden und dadurch zusammen mit diesem und der Sitzlehne 3 bezüglich seiner Neigung verstellbar ist. Das seitliche Sitzlehnenteil 16 ist dabei über einen Arm 17 mit dem Trägerteil 12 verbunden, insbesondere verschraubt, und dadurch im Gegensatz zur Sitzlehne 3 nicht leicht vom Trägerteil 12 lösbar.
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Das separate Sitzlehnenteil 16 ist gemäß den 1 und 2 als äußere Sitzlehnenwange eines Kraftfahrzeugrücksitzes ausgebildet und weist eine im Wesentlichen keilförmige Gestalt auf, um einer auf dem Kraftfahrzeugsitz 1 sitzenden Person auch bei größeren Seitenbeschleunigungen einen ausreichenden Seitenhalt geben zu können. Durch die Anbindung des seitlichen Sitzlehnenteils 16 an das Trägerteil 12 wird das Sitzlehnenteil 16 bei in Sitzposition befindlicher Rückenlehne 3 zusammen mit dieser bezüglich der Neigung verstellt, während es bei umgeklappter Sitzlehne 3, wie dies in 2 dargestellt ist, in seiner aufrechten Position, das heißt in seiner mit dem Trägerteil 12 verbundenen Position, verbleibt. Dies bietet den großen Vorteil, dass sich die Sitzlehne 3 so weit nach vorne umklappen lässt, dass sich deren Rückseite 18 in umgeklappter Stellung vorzugsweise eben an die zu vergrößernde Ladefläche 8 anschließt und dadurch keine Knicke oder Unebenheiten in der Ladefläche 8 entstehen. Würde das separate seitliche Sitzlehnenteil 16 mit umgeklappt werden, so würde dies aufgrund seiner keilförmigen Ausgestaltung ein vollständiges nach vorne Umklappen der Sitzlehne 3 zumindest behindern. Gleichzeitig bietet das in seiner aufrechten Stellung verbleibende Sitzlehnenteil 16 bei vergrößerter Ladefläche 8 eine Polsterung des so entstehenden Laderaumes
gegenüber einer Karosserie, insbesondere gegenüber einem Radkasten 19 eines Hinterrades des Kraftfahrzeuges 1.
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Um die Neigungsverstellung analog zur Sitzlehne 3 mitmachen zu können, ist das separate Sitzlehnenteil 16 an seinem oberen Endbereich fest mit dem Trägerteil 12 der Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 und an seinem unteren Endbereich drehbar um ein nicht gezeigtes Achselement gelagert, um welches auch die Sitzlehne 3 drehbar gelagert ist. Die Drehachsen sowohl der Sitzlehne 3 als auch des separaten seitlichen Sitzlehnenteils 16 sind somit identisch. Da das Sitzlehnenteil 16 an seinem oberen Endbereich drehbar fest
mit dem Trägerteil 12 der Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 verbunden ist, genügt an seinem unteren Endbereich ein Clipselement, beispielsweise mit einer U-förmigen Ausnehmung, mit welchem das Sitzlehnenteil 16 auf das fahrzeugfeste Achselement aufgeclipst werden kann.
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Generell ist mit der erfindungsgemäßen Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 eine axiale Verstellbewegung des Verriegelungselementes 6 und der gegebenenfalls damit verbundenen Sitzlehne 3 sowie des separaten Sitzlehnenteils 16 von zumindest ± 20mm möglich.
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In 3 ist die Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 in deren Einbauposition gezeigt, wobei die Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 eine Grundplatte 20 aufweist, an welcher sowohl die Antriebsspindel 11, das Führungselement 14, die Antriebseinrichtung 9 als auch das Getriebe 10 angebaut sind. Die Grundplatte 20 dient dabei als Trägerelement für die zuvor erwähnten Komponenten sowie deren Anbindung an eine Karosserie, beispielsweise an den Radkasten 19.
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Selbstverständlich ist das Sitzlehnenteil 16 bezüglich des Radkastens 19 so angeordnet, dass es in seiner aufgerichteten Stellung nicht oder nur unwesentlich in die vergrößerte Ladefläche 8 hineinragt und dadurch einen sich so vergrößernden Laderaum nicht beeinträchtigt. Vorzugsweise ist deshalb das seitliche Sitzlehnenteil 16 an einem seitlichen und in Fahrtrichtung vorderen Bereich des Radkastens 19 angeordnet.
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Die in 3 gezeigte Antriebseinrichtung kann beispielsweise als Elektromotor ausgebildet und über einen nicht gezeigten Schneckentrieb mit dem Getriebe 10 antriebsgekoppelt sein. Ein derartiger Schneckentrieb unterstützt dabei eine Selbsthemmkraft bei abgeschalteter Antriebseinrichtung 9. Das Getriebe 10 kann beispielsweise mehrere übersetzend wirkende Zahnräder 21 aufweisen, welche vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet sind und dadurch einerseits leicht sind und andererseits einen zumindest geräuscharmen Betrieb des Getriebes 10 ermöglichen. Durch eine günstige Übersetzung des Getriebes 10 ist es zudem möglich, die Antriebseinrichtung 9, das heißt den Elektromotor, möglichst klein und dadurch kostengünstig und gewichtsoptimiert auszubilden. Die Grundplatte 20, das Führungselement 14 sowie die Antriebsspindel 11, das Trägerteil 12 und das Verriegelungselement 6 sind vorzugsweise aus Metall ausgebildet, da insbesondere in einem Crashfall auf diese Komponenten hohe Kräfte einwirken können.
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Generell ist es mit der erfindungsgemäßen Verriegelungs-/Verstellanordnung 4 möglich, eine komfortable Neigungsverstellung für die Sitzlehne 3 zu erreichen und gleichzeitig eine durch ein Umklappen der Sitzlehne 3 nach vorne vergrößerte Ladefläche 8 nahezu eben zu erweitern, da ein diese ebene Erweiterung verhinderndes Sitzlehnenteil 16 nicht mit nach vorne umgeklappt wird. Dieses verbleibt vielmehr in seiner aufrechten Stellung und polstert dadurch den so vergrößerten Laderaum gegenüber der Karosserie, insbesondere
gegenüber dem Radkasten 19 ab. Dabei ist die durch das in seiner aufrechten Stellung verbleibende Sitzlehnenteil 16 entstehende Polsterung auch für eine die so erweiterte Ladefläche 8 durch eine Fondtür beladende Person günstig, da sich diese allenfalls an dem im Vergleich zum Radkasten 19 deutlich weicheren Sitzlehnenteil 16 stoßen kann.
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Die Anbindung des Trägerteils 12 an die Rückenlehne 3 erfolgt in dem gezeigten Ausführungsbeispiel an einer ersten Anbindungsstelle über das Verriegelungselement 6. Die Anbindung des Trägerteils 12 an das seitliche Sitzlehnenteil 16 erfolgt in dem gezeigten Ausführungsbeispiel an einer zweiten Anbindungsstelle über einen Arm 17. Wie 3 zeigt, ist vorgesehen, dass die erste und die zweite Anbindungsstelle auf gegenüberliegenden Seiten der Antriebspindel 11 liegen. Die erste und die zweite Anbindungsstelle sollten möglichst mit geringem Abstand von der Antriebsstelle angeordnet sein. Vorzugsweise sind dabei die erste und die zweite Anbindungsstelle mit gleichem Abstand von der Antriebsspindel angeordnet. Hierdurch kann beim Verstellen der Neigung der Sitzlehne 3 die Gefahr eines Verkantens an der Antriebsspindel 11 und/oder an dem Führungselement 14 zumindest verringert werden. Aus der 3 ist weiter zu erkennen, dass eine Achse der Antriebsspindel 11, des Führungselementes 14 sowie der Anbindungen des Armes 17 und des Trägerteiles 12 vorzugsweise zumindest annähernd in einer Ebene liegen. Dabei ist gemäß 3 ein einziges Führungselement 14 vorgesehen, das als Führungsstange ausgebildet ist und bei im Kraftfahrzeug eingebauter Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 unterhalb der Antriebsspindel 11 angeordnet ist. Parallel zur Antriebsspindel 11 weist die in 3 dargestellte Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 wenigstens ein Führungselement 14 auf.
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In den 4 und 5 ist eine weitere Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5' gezeigt. Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen ersten Ausführungsvariante weist die gezeigte Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5' zwei Führungselemente 14, 14' auf, die beispielsweise als Führungsstange ausgebildet sein können. Die Führungselemente 14, 14' sind in entsprechenden Durchgangsbohrungen 15 im Trägerteil 12 aufgenommen und ermöglichen eine Führung des Trägerteils 12 bei einer Verstellbewegung in Richtung des Doppelpfeils 13. Aus der 4 bzw. 5 ist ersichtlich, dass die Achsen der Antriebsspindel 11 und der Führungselemente 14, 14' in einer Ebene liegen. Die Führungselemente 14, 14' sind dabei unterhalb und oberhalb der Antriebsspindel 11 angeordnet.
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Die Anordnung von zwei Führungselementen 14, 14', wie dies in 4 gezeigt ist, bietet den Vorteil, dass die Führung für das Trägerteil 12 stabiler ist und ein Klemmen der Führung weitgehend verhindert wird. Insgesamt können hierdurch eine leichtere Verstellbewegung und größere Verstellkräfte realisiert werden.
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In 6 ist in einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens die Verriegelungs-/Verstelleinrichtung gezeigt, die eine federbelastete Gleiteinrichtung 22 umfasst. Die Anordnung der Gleiteinrichtung 22 kann aus der 5 entnommen werden. Aus der Schnittdarstellung der 6 des Schnitts durch das Trägerteil 12 ist ersichtlich, dass die Gleiteinrichtung 22 als ein plattenförmiges Gleitelement 23 ausgebildet ist, das federnd zwischen Trägerteil 12 und Grundplatte 20 abgestützt ist. Das plattenförmige Gleitelement 23 liegt dabei an der Grundplatte 20 flächig an und wird über eine in dem Trägerteil gehaltene Druckfeder 24 federbelastet angedrückt.
Durch die Anordnung der Gleiteinrichtung 22 kann eine ruckelnde Bewegung bei einer Neigungsverstellung der Rückenlehne mittels der Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5' vermieden werden. Die zusätzliche Gleiteinrichtung 22 kann gleichfalls bei einer Ausführungsvariante der Verriegelungs-/Verstelleinrichtung 5 mit nur einem Führungselement 14 angeordnet werden.