DE10312847A1 - Doppelseilbalancer - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Hebezeug nach Art eines Seilbalancers mit einer in einem aufhängbaren Gehäuse gelagerten und mit diesem fest verbundenen Gewindespindel, einem fluidisch im Gehäuse längsverschiebbaren Kolben und einer Spindelmutter, die in Wirkverbindung mit der Gewindespindel steht und eine Seiltrommel für ein am Trommelumfang in einer schraubenlinienförmigen Seilrille geführtes Lastseil trägt, das an einem festen Ablaufpunkt aus dem Gehäuse austritt, wobei die Seiltrommel drehfest mit der Spindelmutter und drehbar mit dem Kolben verbunden ist, wobei am Trommelumfang zwei parallele Seilrillen für zwei parallel geführte Lastseile angeordnet sind, die an zwei zueinander beabstandeten Ablaufpunkten aus dem Gehäuse austreten.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Hebezeug nach Art eines Seilbalancers mit einer in einem aufhängbaren Gehäuse gelagerten und mit diesem fest verbundenen Gewindespindel, einem fluidisch im Gehäuse längsverschiebbaren Kolben und einer Spindelmutter, die in Wirkverbindung mit der Gewindespindel steht und eine Seiltrommel für ein am Trommelumfang in einer schraubenlinienförmigen Seilrille geführtes Lastseil trägt, das an einem festen Ablaufpunkt aus dem Gehäuse austritt, wobei die Seiltrommel drehfest mit der Spindelmutter und drehbar mit dem Kolben verbunden ist.
- Ein derartiges gattungsgemäßes Hebezeug ist aus der Druckschrift
US-A 5,553,832 bekannt. Diese Hebezeuge dienen dazu den Bediener in die Lage zu versetzen eine Last beinah schwerelos zu balancieren und ohne großen Kraftaufwand zu bewegen. Ähnliche Hebezeuge sind in den DruckschriftenUS-A 5,522,581 ,EP 1136423 A1 ,EP 1262 442 A2 undEP 0428 724 A1 offenbart. - Dabei wird ein Seil von einer Seiltrommel aufgerollt oder abgerollt. Das Seil wird am Umfang nach Art einer eingängigen Schraube in einer Rille geführt. Die Trommel wird in der Regel mit einem Pneumatik-Zylinder über eine Mutter z.B. eine Kugelroll-Spindel angetrieben, Dabei wird die Linearbewegung des Pneumatikzylinders über die Kugelrollspindel in eine Drehbewegung umgesetzt. Ein Seilende ist am Umfang der Trommel befestigt und das andere freie Seilende führt aus dem Seilbalancergehäuse nach unten heraus und trägt das Lastaufnahmemittel. Durch das Aufrollen des Seiles wird das freie Seilende hochgezogen und dadurch das Lastaufnahmemittel angehoben. Durch das Abrollen des Seiles wird das freie Seilende abgelassen und dadurch das Lastaufnahmemittel abgesenkt. Der mit Fluiddruck beaufschlagte Kolben begegnet der Tendenz der Last, das Seil abzuwickeln und kompensiert so Lastdifferenzen des belasteten oder unbelasteten Lastseiles.
- In der Praxis tauchen bei der Handhabung der Geräte einige Probleme auf. Durch das Einzelseil gibt es nur einen geringen Verdrillungswiderstand des Seiles während der Handhabung. Dadurch erleidet das Seil häufig einen Torsionsschaden. Es existieren nur geringe automatische Rückstellmomente in Gebrauchslage; deshalb muss der Bediener darauf achten, das Seil zurück zu drehen. Durch den zu geringen Verdrillungswiderstand des Einzelseils können keine Endlosdreh-Kupplungen für die Steuerluft des Balancerantriebs und für die Steuerluft eines pneumatischen Lastaufnahmemittels installiert und genutzt werden. Derartige Drehkupplungen haben einen höheren Reibwiderstand als das Seil Verdrillwiderstand.
- Es ist keine Aufnahme von Lastmomenten durch das Einzelseil möglich und dadurch ist der Einsatz bei Lastaufnahmemitteln und Werkstücken mit Schwerpunktmomenten abseits des Lastaufnahmepunktes erschwert.
- Eine erhöhte Seilbiegesteifigkeit ergibt sich bei Einsatz von dickeren Seilen und dadurch verschlechtertes Laufverhalten. Ein Seil bietet keine Sicherheit beim Seilbruch.
- Aus der Druckschrift WO 00/699771 ist ein Balancer bekannt, dessen Lastaufnahmemittel mit einer Manschette verbunden ist, die der Bediener an seinen Unterarm koppelt. Abgesehen von der Unfallgefahr beim Verhindern des Verdrillens des Seiles ergibt sich auf eine körperliche Belastung, die nicht sinnvoll ist.
- Aus der Praxis ist ein Balancer mit der Bezeichnung ratiolift L90 der Firma EFS-GmbH, Nordheim, DE bekannt, das mit zwei Lastseilen betrieben wird, die durch einen Flaschenzug gehalten werden.
- Dabei werden zwei Seile über vier kugelgelagerte Seilrollen geführt. Zwei Seilrollen mit der Seilrollenachse stehen fest im Seilbalancergehäuse und zwei Seilrollen werden mittels eines Verfahrschlitten durch einen Pneumatikzylinderantrieb von den feststehenden Rollen weg, oder wieder aneinander geschoben. Durch das Auseinanderschieben wird die Seilumschlingung zwischen den Rollenpaaren verlängert. Durch das Zusammenschieben wird die Seilumschlingung zwischen den Rollenpaaren verkürzt. Jeweils ein Seilende der beiden Doppelseile ist am Seilbalancergehäuse befestigt, und die beiden freien Seilenden führen aus dem Seitbalancergehäuse nach unten heraus und tragen die Traverse an dem Lastaufnahmemittel. Durch die Verlängerung der Seilumschlingung werden die freien Seilenden hochgezogen und dadurch die Traverse mit dem Lastaufnahmemittel angehoben. Durch die Verkürzung der Seilumschlingung werden die freien Seilenden abgelassen und dadurch die Traverse mit dem Lastaufnahmemittel abgesenkt.
- Das Gerät baut zu lang. Durch den großen Platzbedarf für die Anordnung der Seilrollen, den Verfahrweg des Verfahrschlittens und des Pneumatikzylinders. Dadurch sind die Verfahrwege des Seilbalancergerätes des üblicherweise am Kran-Schienensystem oder einem Schienen-Schwenkausleger angebrachten Systems erheblich eingeschränkt. Das Gerät ist im Verhältnis zur nutzbaren Last zu schwer. Dadurch ist eine Verstärkung des Kran-Schienensystems oder des Schienenschwenkauslegers erforderlich. Bedingt durch die Addition der Gewichte des Seilbalancergerätes und des Kran-Schienensystems oder des Schienen-Schwenkauslegers ergibt sich ein hohes Gesamtgewicht und dadurch bedingt erhöhte Verschiebekräfte und erhöhte Rollwiderstände. Damit ist das Gerät für den Einsatz und für den Transport von leichten Werkstücken ungeeignet und für den Transport von schwereren Werkstücken durch die erforderlichen. höheren Verschiebekräfte für den Benutzer nachteilig.
- Von daher liegt der Erfindung das Problem zugrunde, ein verbessertes Balancergerät vorzuschlagen mit dem Probleme der bisherigen Bauformen vermieden werden können.
- Das Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruches 1. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
- Bei einem gattungsgemäßen Seil-Balancer der eingangs beschriebenen Art werden am Trommelumfang zwei parallele Seilrillen für zwei parallel geführte Lastseile angeordnet sind, die an zwei zueinander beabstandeten Ablaufpunkten aus dem Gehäuse austreten.
- Die Seile werden parallel am Umfang in einer Art zweigängigen Schraube oder Schnecke geführt. Die Seilspule wird wie für sich bekannt mittels Hydraulik- oder Pneumatik-Zylinder über eine Kugelrollspindel angetrieben. Andere Spindelmuttersysteme sind gleichwohl einsetzbar aber schwergängiger. Dabei wird die Linearbewegung des Pneumatik-Zylinders über die Kugelrollspindel wie bekannt in eine Drehbewegung umgesetzt. Jeweils ein Seilende der beiden Seile ist am Umfang der Drehspule oder Trommel befestigt und die anderen Enden der Seile führen im Abstand aus dem Seilbalancer-Gehäuse nach unten heraus und sind mit einer Traverse verbunden, oder sind direkt am Lastaufnahmemittel angeschlagen bzw. können an Endlosdreh-Kupplungen für die Luftdurchführung der Steuerluft des Balancerantriebes und für die Steuerluft der Lastaufnahmemittel angeschlagen werden.
- Das erfinderische Gerät hat viele Vorteile:
Es hat nur eine geringe Baulängen-Vergrößerung der Trommel von nur ca. 80 mm gegenüber dem Ein-Seil-Balancergerät nach dem Drehspulenprinzip, aber nur geringe Gewichtserhöhung und geringe Mehrkosten. Das erfindungsgemäße Gerät hat die gleichen Vorteile wie ein Doppel-Seilbalancer nach dem Flaschenzugprinzip und bietet keine Synchronisationsprobleme für den gleichmäßigen Seilhub gegenüber einer theoretisch möglichen Lösung mit zwei parallel angeordneten Ein-Seil-Balancern. - Zweck und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
- Die einzige Figur zeigt einen erfindungsgemäßen Balancer in Frontansicht.
- Ein Doppelseil-Balancer
3 ist mittels Aufhängung2 an einem Deckenschienensystem1 formschlüssig befestigt, in dem er linear längs oder (nicht dargestellt) quer verschoben werden kann. - Ein Gehäuse
4 ist beidseits durch Deckel5 und6 verschlossen. Die Deckel nehmen eine Spindel8 drehfest befestigt mit Schraube9 auf, die mit einem Führungsrohr11 verlängert und andererseits in Deckel6 drehfest mit Schraube9' befestigt ist. Deckel6 und Kolben10 eines Pneumatikzylinders schließen den Druckraum11 im Gehäuse ab. Der Kolben10 ist mit einem Lager durch Schraube17 verbunden, wobei er mittels Gleit- oder Rollenlager15 auf dem Führungsrohr11 längsverschieblich angeordnet und über Rollenlager16 mit einer Seiltrommel13 drehbeweglich gekoppelt. - Die Seiltrommel
13 ist andererseits mit Schraube14 mit einer Kugelrollspindelmutter7 fest verbunden, die in einem Gewinde18 der Gewindespindel8 abrollen kann. Der Mantel der Trommel13 trägt zwei Rillen R1 und R2 für zwei Lastseile L1 und L2, die an der Trommel mit einem Ende befestigt sind. Die Lastseile L1 und L2 verlassen das Gehäuse an festgelegten Ablaufpunkten A1 und A2, die hier einen Abstand von etwa 80– 100 mm haben. Die anderen Enden der Lastseile L21 und L22 sind durch eine Traverse T verbunden und tragen eine Dreh-Kupplung K mit luftdichter Drehdichtung D unter der ein Lastaufnahmemittel an Befestigung B angeordnet sein kann. Die Luftschläuche für die Steuerluft und das Lastaufnahmemittel sind mit19 und20 bezeichnet.
Claims (4)
- Hebezeug nach Art eines Seilbalancers mit einer in einem aufhängbaren Gehäuse gelagerten und mit diesem fest verbundenen Gewindespindel, einem fluidisch im Gehäuse längsverschiebbaren Kolben und einer Spindelmutter, die in Wirkverbindung mit der Gewindespindel steht und eine Seiltrommel für ein am Trommelumfang in einer schraubenlinienförmigen Seilrille geführtes Lastseil trägt, das an einem festen Ablaufpunkt aus dem Gehäuse austritt, wobei die Seiltrommel drehfest mit der Spindelmutter und drehbar mit dem Kolben verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Trommelumfang zwei parallele Seilrillen für zwei parallel geführte Lastseile angeordnet sind, die an zwei zueinander beabstandeten Ablaufpunkten aus dem Gehäuse austreten.
- Hebezeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Lastseile knapp oberhalb ihres die Last tragenden Endes durch eine ihren Abstand überbrückende Traverse verbunden sind.
- Hebezeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beide Lastseile gemeinsam oder jeweils ein Lastaufnahmemittel haben.
- Hebezeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Lastaufnahmemittel und dem Ende des Lastseiles eine luftdichte Dreh-Kupplung für die Durchführung von Druckluft zur Last oder dem Lastaufnahmemittel angeordnet ist.
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