-
Die Erfindung betrifft einen Standschirm,
bestehend aus einem Mast mit faltbarem Schirmdach, wobei am Mast
ein erstes Stellglied mit einem Ende stationär aber gelenkig angelenkt ist,
das mit einem zweiten Stellglied eine Schere bildet, wobei das zweite
Stellglied mit einem Ende an einem am Mast axial verstell- und in
Spannstellung verrastbaren Schieber angelenkt ist und an den anderen
Enden beider Stellglieder jeweils ein oberer und ein unterer Halter
zur radial orientierten Anlenkung von mehreren Schirmdachsprossen
und von an diesen angelenkten, in Bezug auf die Sprossen kürzeren Lenkgliedern
angelenkt sind.
-
Standschirme, die insbesondere als
Sonnenschirme mit relativ großen
Abmessungen des Schirmdaches zur Verwendung kommen, sind hinlänglich bekannt
und in Benutzung, und zwar in zwei grundsätzlichen Ausführungsformen,
d.h., zum Einen als aufstellbare Großschirme, die, abgesehen vom Standfuß, im Grunde
nichts anderes sind als wesentlich vergrößerte, tragbare Normalschirme
und zum Anderen als entsprechend große Schirme, bei denen der Mast
mit einem Auslegerarm versehen ist, an dem in geeigneter Weise das
per Stellmechanik aufspannbare Schirmdach angeordnet ist. Hierzu
sei bspw. verwiesen auf die
DE
32 29 776 A1 und die
US 2,905,187 .
Ein Standschirm besonderer Art ist in der WO82/03538A1 dargestellt
und beschrieben (Seite 19/Fig. 59-61), auf den der Standschirm der
eingangs genannten Art Bezug nimmt. Um einen Standschirm besonderer
Art handelt es sich dabei insofern, als hierbei der scherenartig
ausgebildete Auslegerarm an den Mast heran faltbar ist und dieser
mit einen Teil des das Schirmdach tragenden Schirmgestelles bildet.
Der untere an einem am Mast verstellbaren Schieber angelenkte Teil
der Schere ist dabei doppelarmig ausgebildet und wird vom oberen,
stationär
am Mast angelenkten Teil der Schere durchgriffen. Um diesen Durchgriff bzw.
das Anschwenken des oberen Teiles an den Mast zu ermöglichen,
muß das
Schirmdach an dieser Stelle geschlitzt sein, d.h., der kreisförmige Zuschnitt
des Schirmdaches ist an einer Stelle bis zu seinem Zentrum aufgeschnitten,
und die Schnittränder
sind an den beiden Armen des unteren Teiles der Schere festgelegt.
In zusammengefalteter bzw. an den Mast herangeschwenkter Position
hängt die
entsprechend große
und auch insgesamt relativ schwere Schirmdachmasse nach unten, d.h.,
diese muß insgesamt
beim Aufspannen des Schirmes angehoben werden, was einen entsprechend
großen Kraftaufwand
am Schieber verlangt, an dem die Doppelarme des unteren Teiles der
den Auslegerarm bildenden Schere angelenkt sind.
-
Ausgehend von einem solchen Standschirm, liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Standschirm der eingangs
genannten Art dahingehend auszugestalten und zu verbessern, daß bei kraftreduzierter
Bedienbarkeit das Schirmdach trotz des als Schere ausgebildeten
und damit einschwenkbaren Auslegers als in sich geschlossener Kreiszuschnitt
vorliegt.
-
Diese Aufgabe ist mit einem Standschirm
der eingangs genannten Art nach der Erfindung dadurch gelöst, daß zur Annäherung der
freien Sprossenenden an den oberen Halter beim Schließen des
Schirmes von den gelenkig miteinander verbundenen Sprossen und Lenkgliedern
die Lenkglieder am oberen Halter und an den am unteren Halter angelenkten Sprossen
angelenkt sind und daß das
am oberen Halter und mindestens den Sprossenenden befestigte Schirmdach
das stationär
am Mast angelenkte Stellgliedteil des ersten Stellgliedes mit überspannt.
-
Was dabei die Maßgabe betrifft, "...und mindestens
an den Sprossenenden befestigte Schirmdach...", so hat diese Befestigung ihren Grund
darin, was im Einzelnen noch näher
erläutert
wird, daß bei der
erfindungsgemäßen Ausgestaltung
des Standschirmes die innere Kreisfläche des Schirmdaches nicht
von den Sprossen, sondern von den Lenkglieder getragen wird und
insoweit in Betracht gezogen werden kann, das Schirmdach auch im
Anlenkbereich zwischen Lenkgliedern und Sprossen zu befestigen.
Da die hier sogenannten Sprossen nur den kreisringförmigen äußeren Teil
des Schirmdaches tragen, die innere Kreisfläche des Schirmdaches von den
Lenkgliedern getragen wird und sich die Enden der Sprossen beim
Zusammenfalten und Heranschwenken des Schirmgestelles an den Mast
nach oben zum Mästende
hin bewegen, ergibt sich, daß sich
das Schirmdach beim Öffnen
der Schere während
der Heranschwenkung der Stellglieder an den Mast ziehharmonikaartig
zusammenzieht. Dabei nimmt die bei solchen Großschirmen nicht unbeträchtliche
und in der Regel entsprechend schwere Stoffmasse im Gegensatz zum
Standschirm nach der vorerwähnten
WO82/03538 A1 in bevorzugter Ausführungsform nur die obere Hälfte des
zusammengefalteten Schirmdachgestelles in Anspruch, d.h., die Stoffmasse
muß nur
aus dieser Position heraus bei reduziertem Hub auf Spannstellung
gespreizt werden. Soweit hier von kreisförmigem Zuschnitt des Schirmdaches
die Rede ist, so ist dies nur vereinfacht formuliert zu verstehen,
d.h., ein solches Schirmdach ist natürlich auch im vorliegenden
Fall und wie üblich als
aus mehreren Kreissektorzuschnitten mit gegf. jeweils bogenförmig zugeschnittener.
Außenrandkante gebildet
oder auch aus mehreren Dreieckzuschnitten.
-
Der wesentliche Unterschied zum Schirmgestell
gemäß der vorerwähnten WO
82/03538 A1 besteht also darin, daß das textile, faltbare Schirmdach zu
einem Teil von den Sprossen und zum anderen Teil von den Lenkgliedern
getragen wird.
-
Von den nach den Unteransprüchen in
Betracht gezogenen Ausführungs-
bzw. Weiterbildungsformen sei zunächst an dieser Stelle nur noch
auf die gemäß Anspruch
2 verwiesen, nach der die beiden Stellglieder der Schere materialverstärkt und/oder
dimensionsvergrößert eine
Sprossen- und Lenkgliedeinheit des Schirmdachgestelles bilden, was
so zu verstehen ist, daß bei
einem bspw. sechsfach durch radiale Sprossen gestütztem Schirmdach
fünf normal dimensionierte
Sprossen-Lenkglied-Einheiten vorliegen und die sechste Unterstützung von
der Schere übernommen
wird, die an den beiden Haltern ebenfalls mit einer normal dimensionierten
Sprosse und einem Lenkglied fortgesetzt wird, die sich also in Scherenebene
erstrecken.
-
Der erfindungsgemäße Standschirm und weitere
vorteilhafte Ausführungsformen
werden nachfolgend anhand der zeichnerischen Darstellung von Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
-
Es zeigt schematisch
-
1 eine
Draufsicht auf den Standschirm, dessen Schirmdach von sechs Sprossen-Lenkglied-Einheiten
getragen ist;
-
2 in
Seitenansicht den Mast mit der aus den Stellgliedern gebildeten
Schere und daran sich in gleicher Vertikalebene angeschlossem Sprossen- und
Lenkgliedpaar in Spannstellung;
-
3 in
Seitenansicht eine der 2 entsprechende
Darstellung, wobei das Schirmdach jedoch eine nach außen steilere
Neigung einnimmt;
-
4 das
Schirmdachgestell in verschiedenen Schließ- bzw. Öffnungsphasen;
-
5 vereinfacht
im Schnitt die Anlenkung des zweiten, die Schere mit bildenden Stellgliedes
an den Schieber.
-
6 in
Seitenansicht eine besondere Ausführungsform des Schiebers und
-
7 eine
weitere besondere Ausführungsform
Der Standschirm besteht in bekannter Weise aus einem Mast 1 mit
faltbarem Schirmdach 12, wobei am Mast 1 ein erstes
Stellglied 2 mit einem Ende 3 stationär aber gelenkig
angelenkt ist, das mit einem zweiten Stellglied 4 eine
Schere 5 bildet, wobei das zweite Stellglied 4 mit
einem Ende 6 an einem am Mast 1 axial verstell-
und in Spannstellung verrastbaren Schieber 7 angelenkt
ist und an den anderen Enden beider Stellglieder 2, 4 jeweils
ein oberer und ein unterer Halter 8, 9 zur radial
orientierten Anlenkung von mehreren Schirmdachsprossen 10 und
von an diesen angelenkten, in Bezug auf die Sprossen 10 kürzeren Lenkgliedern 11 angelenkt
sind.
-
Nach der Erfindung ist für einen
solchen Standschirm unter Verweis insbesondere auf 2 wesentlich, daß zur Annäherung der freien Sprossenenden 13 an
den oberen Halter 8 beim Schließen des
Schirmes von den gelenkig miteinander verbundenen Sprossen 10 und
Lenkgliedern 11 die Lenkglieder 11 am oberen Halter 8 und
an den am unteren Haltet 9 angelenkten Sprossen 10 angelenkt
sind und daß das
am oberen Halter 8 und mindestens den Sprossenenden 13 befestigte
Schirmdach 12 das stationär am Mast angelenkte Stellgliedteil 2' des ersten
Stellgliedes 2 mit überspannt.
-
Das Schirmdach. 12 ist in den Figuren
jeweils strichpunktiert angedeutet.
-
Der einleitend vorerwähnte kreisringförmige Teil
des Schirmdaches 12 ist mit KR, die innere Kreisfläche mit
IK und der Anlenkbereich mit AB bezeichnet.
-
Bevorzugt sind die beiden Stellglieder 2, 4 materialverstärkt und/oder
dimensionsvergrößert ausgebildet
und bilden in Bezug auf das Schirmdach 12 ebenfalls eine
Sprossen- und Lenkglied-Einheit SGE.
Bei bspw. und wie in 1 dargestellter,
radialer 6-fach Gliederung des Schirmgestelles sind also fünf normal
dimensionierte Sprossen-Lenkglied-Einheiten SLE vorhanden, die bei
den die Schere 5 bildenden Stellgliedern 2, 4 aus
entweder konstruktiv bzgl. ihres Biegewiderstandsmomentes vergrößert dimensionierten
Sprossen-Lenkglied-Elementen und/oder aus entsprechend knicksteifem
Material gebildeten Elementen etwa gleicher Querschnittsabmessungen
gebildet sind und ferner aus einer wiederum normaldimensionierten
Sprosse und einem Lenkglied, welche sich in der Erstreckungsebene
der Schere 5 an diese bzw. die Halter 8, 9 anschließen.
-
Um einen Überstand des zusammengefahrenen
Gestelles bzw. Schirmdaches über
das Mastende 1' oder
dessen entsprechende Verlängerung zu
vermeiden, sind die beiden Stellglieder 2, 4 bevorzugt
auf halber Länge
gelenkig miteinander verbunden, und entsprechend sind auch die Lenkglieder 11 ebenfalls
auf halbe Länge
der Sprossen 10 an diesen angelenkt.
-
Im Sinne einer weiteren Belastungsreduzierung
besteht, wie in den 2, 3 mit dargestellt, eine vorteilhafte
Weiterbildung darin, daß der
Mast 1 in Bezug auf die Vertikale V und zur Anbringseite
des Schirmdaches hin um 5-15° schräggestellt
und dabei in Spannstellung das am Mast 1 stationär angelenkte Stellglied 2 mit
dem Mast 1 einen Winkel β > 90° einschließt.
-
Zwecks leichter Verstellbarkeit ist
das mastseitige Ende des zweiten, die Schere 5 mitbildenden Stellgliedes 4 mit
einer Rolle 7' am
Mast 1 angelegt und geführt.
Hierzu wird auf 5 verwiesen,
wobei im als hülsenartigen
Zugriff 7'' ausgebildeten
Schieber 7 mit Spiel die Rolle 7', wie bspw. dargestellt, gelalagert
ist, und zwar mit Spiel deshalb, um die Hülse bzw. den Zugriff 7'' zu entlasten, d.h., die Schirmlast beim
Verstellen via Rolle 7' in
den Mast einzuleiten. Außerdem
ist der Zugriff 7'' mit geeigneten
Verrastungselementen 16 versehen, was mit Rücksicht
auf deren bspw. Darstellung keiner näheren Erläuterung bedarf. Im übrigen ist
der Schieber 7 bzw. der hülsenartige Zugriff 7'' vorteilhaft mit einer Länge L bemessen,
die in der Größenordnung
etwa einem Drittel bis einem Viertel der Mastlänge entspricht. Das untere Ende
des Schiebers 7 befindet sich dabei in Spannstellung des
Schirmdaches noch in bequemer Zugeriffshöhe.
-
Abgesehen von einer solchen Handverstellbarkeit
via Zugriff 7'' ist es aber
auch möglich,
den Schieber 7 mit einem Umkehrmotor 14 antreibbar
in Wirkverbindung zu bringen, wofür verschiedene Möglichkeiten,
bspw. über
einen zum Schieber 7 geführten Schnurzug, bestehen,
was nicht besonders dargestellt ist.
-
Bevorzugt wird diesbezüglich jedoch
eine Ausführungsform
unter Verweis auf 6 dahingehend,
daß der
Umkehrmotor 14 über
einen am Schirm angeordneten Steckadapter 15 mit einem netzaufladbaren
Akku 16 in Wirkverbindung steht, und zwar in der Weise,
daß sowohl
der Steckadapter 15 zum Anstecken des Akkus 16 als auch
der Umkehrmotor 14 gemeinsam am Schieber 7 angebracht sind.
Ein Motorritzel 17 kämmt
dabei mit einer längs am
Mast 1 angeordneten Zahnleiste 18. Sofern der Mast 1 hohl
ist, kann aber der Umkehrmotor 14 auch im Mast 1 selbst
untergebracht sein und die Verbindung zum Schieber 7 bei
entsprechend mit Durchgriffsschlitz versehenem Mast 1 durch
eine Stellspindel hergestellt werden. Der Steckadapter 15 wäre dann
außen
am Mast unterhalb der Verstellstrecke des Schiebers 7 anzubringen.
Da ohne weiteres vorstellbar, ist dies nicht be sonders dargestellt.
Für einen
solchen motorischen Stellantrieb macht sich die kraftreduzierte
Verstellbarkeit des Schirmes ebenfalls vorteilhaft bemerkbar.
-
Da das zusammengefaltete und seitlich
neben den Mast 1 herangeschwenkte Schirmdach 12 zwei
nach oben offene gewissermaßen
ringförmige Rinnen
R bildet, in denen sich Regenwasser sammeln könnte, besteht eine vorteilhafte
Weiterbildung darin, daß am
Mastende 1' zur
Abdeckung des zusammengefalteten Schirmdaches 12 eine Abdeckfläche 19 angeordnet
ist, die bspw. als transparente Abdeckscheibe ausgebildet sein kann.
Dies ist in 7 verdeutlicht,
wobei man sich die Gestellteile und das gefaltete Schirmdach 12 weiter
zusammengedrückt vorzustellen
hat. Im Gegensatz zur Darstellung in 7 würde jedoch
insbesondere aus optischen Gründen
die Abdeckscheibe als kreisförmige
Scheibe zentrisch am Mastende angeordnet werden. Abgesehen davon
könnte,
wie ebenfalls gestrichelt angedeutet, die Abdeckfläche 19 auch
als dachartige bzw. kegelförmige
Haube ausgebildet sein.