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Verfahren zur Regenerierung von zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd
dienenden Arbeitslösungen Die Erfindung bezieht sich auf die Regenerierung von Arbeitslösungen,
die bei der Herstellung von Wasserstoffperoxyd durch im Kreislauf aufeinanderfolgende
Hydrierung eines Alkylanthrachinons und Oxydation des entstandenen Alky lhv droanthrachinons
unter gleichzeitiger Bildung von' Wasserstoffperoxyd benutzt werden und deren Wirksamkeit
zur Bildung von Wasserstoffperoxyd verringert ist.
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Kreislaufverfahren der beschriebenen Art, bei welchen in Lösung befindliche
Alkylanthrachinone als Arbeitsmittel verwendet werden, sind bekannt. Hierbei wird
das Alkvlanthrachinon katalytisch hydriert und das entstandene Alkylhydroanthrachinon
nach Abtrennung des Hydrierungskatalysators oxydiert, um das Alkylanthrachinon unter
gleichzeitiger Bildung von Wasserstoffperoxyd zu regenerieren.
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Das Wasserstoffperoxyd wird dann abgetrennt und die. Lösung des regenerierten
Alkylanthrachinons in die Hydrierungsstufe zurückgeführt. Wenn die Arbeitslösung
aus einer Lösung des Alkylanthrachinons in einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel
besteht. erfolgt die Abtrennung des Wasserstoffperoxydes zweckmäßig durch Extraktion
mit Wasser.
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Di=e fortgesetzte Kreislaufführung der Arbeitslösung führt schließlich
zu einem merklichen Abbau des Alkylanthrachinons, wodurch die Wirksamkeit der Arbeitslösung
zur Bildung von Wasserstoffperoxyd absinkt. Es wurde deshalb vorgeschlagen, und
im allgemeinen als erwünscht angesehen, nur einen Teil, z. B. etwa die Hälfte, des
in der Arbeitslösung enthaltenen Anthrachinons in Hvdroanthrachinon umzuwandeln.
Dadurch wird aber die Bildung von Nebenprodukten, welche kein Peroxyd bilden, nur
verringert, nicht beseitigt. Die Umwandlung eines kleinen Teils des Alkylanthrachinons
in solche inerte Nebenprodukte ist zwar nicht unmittelbar kritisch, weil das restliche
aktive Alkylanthrachinon dann lediglich vollständiger in das Alkylhydroanthrachinon
umgewandelt wird, aber da die Umwandlung in inerte Nebenprodukte fortschreitet,
sinkt bei fortgesetztem Kreislaufbetrieb die Konzentration der Verbindungen, die
Wasserstoffperoxyd zu bilden vermögen, immer mehr, während die Konzentration der
wertlosen Nebenprodukte gleichzeitig steigt. Schließlich wird ein Punkt erreicht,
an welchem die Wasserstoffperoxydmenge, die in einem Durchsatz gebildet werden kann,
so abgesunken ist, daß die Lösung nicht weiterverwendet werden. kann, sondern ersetzt
werden muß. Da die Alkylanthradhinone verhältnismäßig teuer sind, ist die Wasserstoffperoxydmenge,
welche mit einer gegebenen ITenge Alkylanthrachinon erzeugt werden kann, bevor der
Abbau die Arbeitslösung zur weiteren Verwendung ungeeignet macht, offensichtlich
von beträchtlicher wirtschaftlicher Bedeutung. Das Alkyla.nthrachinon wird im Verlauf
des Kreislaufverfahrens normalerweise zu einem Teil in das entsprechende Tetrahydroalkylanthrachinon
umgewandelt. Dieses verhält sich hinsichtlich der Bildung von Wasserstoffperoxyd
ähnlich wie das ursprüngliche Alkvlanthrachinon und ist daher nicht als Abbauprodukt
anzusehen. Es werden aber bei dem Kreislaufverfahren andere Nebenprodukte gebildet,
die kein Wasserstoffperoxyd bilden, das sind die hier als »Abbauprodukte« bezeichneten
Stoffe.
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Der Mechanismus der chemischen Reaktionen, die zur Bildung dieser
Abbauprodukte führen, ist nicht bekannt. Die Wirkung solcher Abbaureaktionen kann
jedoch leicht bestimmt werden, indem man einen Teil der Arbeitslösung in Gegenwart
eines geeigneten Hydrierungskatalysators, z. B. auf aktiviertem A120,1 aufgebrachtem
Palladium, so lange mit Wasserstoff bei Atmosphärendruck hydriert, bis das gesamte
Alkylanthrachinon (einschließlich des Tetra:hydroalkylanthrachinons) vollständig
in das entsprechende Alkylanthrachinon umgewandelt ist, den Katalysator quantitativ
abtrennt, die entstehende Lösung mit Sauerstoff behandelt, bis alles Alkylhydroanthrachinon
(einschließlich des Tetrahydroalkyla.nthrachinon.s) vollständig in Alkylanthrachinon
und 11202 umgewandelt ist, und die so gebildete H202 Menge bestimmt. Die von der
Einheit der Arbeitslösung gebildete Menge H2 02 stellt die Kapazität der Arbeitslösung
zur Synthese von Peroxyd dar. Durch Vergleich
der Wirksamkeit der
ursprünglichen Lösung mit derjenigen der abgebauten Lösung kann der Umfang der eingetretenen
Abbaureaktionen leicht bestimmt werden.
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Die Mole 11202, die bei der vorstehend beschriebenen Prüfung je Mol
in der Lösung anwesenden >scheinbaren« Alkylanthrachinons gebildet werden, werden
als der Gehalt der Lösung an »wirlcsamem Chinon« bezeichnet. Die Zahl leer Mole
an »scheinbarem« Alkylanthrachinon (einschließlich Tetrahydroalkylanthrachinon),
die in der Lösung anwesend sind, wird errechnet, indem man den gesamten nichtflüchtigen
Festanteil der Probe durch das Molekula.rgewicht des anfänglich vorhandenen Alkylanthrachinons
dividiert. In frisch zubereiteten Arbeitslösungen ist der »scheinbare« Gehalt an
Alkylanthrachinon gleich dem tatsächlichen Gehalt. In abgebauten Lösungen jedoch
kann der tatsächliche Gehalt an Alkylanthrachinon (einschließlich Tetrahydroallcylanthrachino@n)
wesentlich niedriger als der scheinbare Gehalt sein, da der letztgenannte das Alkylanthrachinonäquivalent
der abgebauten Nebenprodukte einschließt.
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Die Erfindung zielt auf die Schaffung einer wirksamen und praktischen
Regenerierung abgebauter Arbeitslösungen ab, wodurch ihre Kapazität zur Bildung
von Wasserstoffperoxyd wiederhergestellt oder doch wesentlich erhöht werden kann.
Andere Vorteile und Zweckangaben der Erfindung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
hervor.
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Gemäß der Erfindung wird die Arbeitslösung, in welcher das Alkylanthrachinon
in wesentlichem Umfang abgebaut ist, mit aktiviertem Aluminiumoxyd oder aktivem
Magnesiumoxyd bei einer Temperatur von mindestens 55° C behandelt. Durch diese Behandlung
wird das Vermögen abgebauter Arbeitslösungen, Peroxyd zu bilden, sehr wirksam regeneriert,
und bei Einhaltung optimaler Bedingungen wird die Wirksamkeit selbst stark abgebauter
Lösungen weitgehend wiederhergestellt. In vielen Fällen kann die Wirksamkeit praktisch
wieder auf ihre ursprüngliche Höhe gebracht werden. Bei dieser Regeneration wirkt
das aktivierte Aluminiumoxyd oder das aktive Magnesi.umöxyd als Katalysator.
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Die Regenerationsbehandlung gemäß der Erfindung kann in einer beliebigen
Stufe des Kreislaufverfahrens erfolgen. Vorzugsweise jedoch regeneriert man die
Lösung nach erfolgter Oxydation und Extraktion des Wasserstoffperoxyds, d. h. unmittelbar
bevor die Lösung in das Hydriergefäß zurückgeführt wird.
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Für die Regeneration kann ein beliebiges aktiviertes Aluminiumoxyd
oder aktives Magnesiumoxyd verwendet werden. Unter »aktiviertem Aluminiumoxyd« ist
jedes Aluminiumoxyd zu verstehen, das aus natürlichem oder synthetischem Aluminiumoxydhydrat,
welches etwas Silioiumdioxyd oder andere Stoffe enthalten kann, durch Dehydratisierung
gewonnen wird. Hierzu wird durch Erhitzen eine weniger hydratisierte Form gebildet,
wie a-Aluminiumoxydmonohydrat oder y-Aluminiumoxyd .oder eine ähnliche aktive Form
von Aluminiumoxyd. Die aktivierende Wärmehehandlung soll nicht so, weit gehen, daß
das Aluminiumoxyd in die inaktive Form des Korunds umgewandelt wird. Im allgemeinen
wird die Aktivierung durch Erhitzen auf eine Temperatur von 300 bis 800° C bewirkt,
wodurch ein mikroporöses Aluminiumoxyd mit großer Oberfläche entsteht. Aktivierte
Aluminiumoxyde sind bekannt und werden in der Technik für viele Zwecke verwendet.
Unter »aktivern Magnesiumoxyd« ist im wesentlichen wasserfreies Magnesiumoxyd zu
verstehen, das auf Grund seiner Herstellung eine inikroporäse Struktur von großer
Oberfläche besitzt. Die Herstellung erfolgt z. B. durch thermische Zersetzung van
Magnesiumoxyd, -carbonat oder -nitrat. Aktives Magnesiumoxyd ist ebenfalls im Handel
erhältlich.
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Für die Durchführung der Regenerierungsbehandlung gemäß der Erfindung
ist es wesentlich, daß die Arbeitslösung auf eine Temperatur von zumindest 55° C
erhitzt ist, wenn sie mit aktiviertem Aluminiumoxyd oder aktivem Magnesiumoxyd behandelt
wird. Temperaturen. im Bereich von etwa 90 bis 150° C sind am wirksamsten und werden
deshalb bevorzugt. Wenn gewünscht, können jedoch auch niedrigere Temperaturen, z.
B. etwa 55 bis 60° C, angewendet werden. Unterhalb 55° C erfolgt die Regeneration
nicht mehr in einem praktisch tragbaren Ausmaß.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
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Beispiel 1 Eine Arbeitslösung, die etwa 20 Gewichtsprozent 2-tert.-B,utylanthrachinon,
52 Gewichtsprozent 1-Methylnaphthalin und 28 Gewichtsprozent Diisobutylcarbinol
enthält, wird stetig etwa 41/z Monate in einem Kreislaufverfahren verwendet. Hiexbei
wird mit Wasserstoff in Gegenwart von auf aktiviertem Aluminiumoxyd aufgebrachtem
Pd so. lange hydriert, bis etwa 35 bis 55'°/o des Anthrachinons in Hydroanthrachinon
umgewandelt sind:. Der Katalysator wird abfiltriert und die Arbeitslösung der Oxydationsstufe
zugeführt. Dort wird das Alkylanthrachinan mittels Sauerstoff regeneriert, wobei
sich gleichzeitig Wasserstoffperoxyd bildet. Das Wasserstoffperoxyd wird mit Wasser
extrahiert und die Arbeitslösung im Kreislauf in die Hydrierungsstufe zurückgeführt.
Etwa 10°/o der dem Hydriergefäß zugeführten Arbeitslösung werden als Nebenstrom
durch eine mit aktiviertem Aluminiumoxyd von einer Teilchengröße von etwa 0,3 bis
2,4 mm gefüllte Säule, die auf einer Temperatur von etwa 110° C gehalten wird, von
unten nach oben geleitet. Das Aluminiumoxyd wird in Zeitabständen von etwa 4 Wochen
durch eine frische Beschickung ersetzt. Bei Beendigung des 41/z Monate dauernden
Versuches ist die Wirksamkeit der Arbeitslösung noch erhalten geblieben. Ihr Gehalt
an »wirksamem Chinon« beträgt 0,73 gegenüber dem Anfangswert von 0,94. Es werden
29 Gewichtsteile Wasserstoffperoxyd je Gewichtsteil Butylanthrachinonbeschickung
gebildet.
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Beispiel 2 Eine Arbeitslösung aus etwa 19 Gewichtsprozent 2-tert.-Butylanthrachinon,
36 Gewichtsprozent 1-Methylnaphthalin und 45 Gewichtsprozent Diisobutylcarbinol,
deren Gehalt an »wirksamem Chinon« 0,91 beträgt, wird im wesentlichen gemäß Beispiel
l eingesetzt, jedoch mit,der Maßgabe, daß man die Regenerierungsbehandlung eines
Teils der im Kreislauf geführten Lösung mit aktiviertem Aluminiumoxyd wegläßt. Wenn
der Gehalt an »wirksamem Chinon« auf 0,79 gesunken ist, werden 610 cm3 der
aus dem Extraktionsgefäß abgezogenen Arbeitslösung 24 Stunden mit einer Geschwindigkeit
von 30 cm3/inin durch eine Schüttung von 77 g aktiviertem Aluminiumoxyd (Teilchengröße
etwa 2,4 bis 4,7 mm) geleitet, das 0,09 Gewichtsprozent metallisches Palladium enthält.
Das Bett wird auf 95 bis 100° C gehalten. Der Gehalt der behandelten Lösung an »wirksamem
Chinon« beträgt 0,89.
Beispiel 3 Der Behandlung wird eine abgebaute
Arbeitslösung unterworfen, die 15,4 Gewichtsprozent nichtflüchtige Festanteile,
nämlich 2-tert.-Butylanthrachinon, Tetrahydro-2-tert.-Butylanthrachinon und aus
diesem entstandene Nebenprodukte, in einem 30 : 55-Diisobutylcarbinol-l-Methylnaphthalin-Mischlösungsmittel
enthält und einen Gehalt an »wirksamem Chinon« von 0,58 besitzt. Diese Lösung war
in einem Kreislaufverfahren verwendet worden, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist,
jedoch mit der Ausnahme, daß die Behandlung mit Aluminiumoxyd weggelassen wurde.
Das Diisobutylcarbinol wird durch Destillation bei 17 mm Druck abgestreift und die
zurückbleibende Lösung bei 100° C mit einer Säule von aktiviertem Aluminiumoxyd
von einer Teilchengröße von etwa 0,15 bis 0,3 mm im Verhältnis von 2,2 g Aluminiumoxyd
je g »Festanteile« der Lösung in Kontakt gebracht. Die Lösung wird mit einer Geschwindigkeit
von 2,6 Raumteilen Lösung je Raumteil Aluminiumoxydschüttung je Stunde einmal durch
die Säule geleitet. Dann wird die Säule mit Heptan gespült und das Heptan von der
ablaufenden Flüssigkeit abgestreift. Der abgestreifte Flüssigkeitsrest und das zuvor
abdestillierte Diisobutylcarbinol werden der Arbeitslösung wieder zugesetzt. Der
Gehalt dieser Lösung an »wirksamem Chinon« beträgt 0,84. In, der behandelten Lösung
wurden 88°/o Festanteile wiedergewonnen,- so daß der Gehalt an »wirksamem Chinon«
durch die Behandlung um 27 % erhöht wird.
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Beispiel 4 Eine 25-cm3-Probe einer abgebauten Arbeitslösung, die derjenigen
von Beispiel 3 entspricht und einen Gehalt an »wirksamem Chinon« von 0,55 besitzt,
wird 2 Stunden bei 100° C mit 5 g aktiviertem Aluminiumoxyd von einer Teilchengröße
von etwa 0,15 bis 0,3 mm geschüttelt. Die Lösung hat nunmehr einen Gehalt an »wirksamem
Chinon« 'von 0,72.
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Beispiel s Eine 25-cmg-Probe der im Beispie14 verwendeten abgebauten
Arbeitslösung wird 2 Stunden bei 100° C mit 5 g aktivem Magnesiumoxyd von einer
Teilchengröße von etwa 0,6 bis 2,4 mm geschüttelt. Die Lösung hat danach einen Gehalt
an »wirksamem Chinon« von 0,74.
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Beispiel 6 Eine 25-cms-Probe der im Beispie14 verwendeten abgebauten
Arbeitslösung wird 2 Stunden bei 100° C mit 5 g eines Katalysators, der auf aktiviertem
Ale 03 aufgebrachtes Pal enthält, von einer Teilchengröße von etwa 0,07 bis 0,18
mm (der etwa 0,6 Gewichtsprozent metallisches Palladium enthält) geschüttelt. Die
behandelte Lösung hat einen Gehalt an »wirksamem Chinon« von 0,70.
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Beispiel 7 Man wiederholt Beispie16 bei einer Temperatur von 60° C.
Die behandelte Lösung hat einen Gehalt an »wirksamem Chinon« von 0,61.
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Beispiel 8 Man wiederholt Beispie16 bei einer Temperatur von 140 bis
150° C. Die behandelte Lösung hat einen Gehalt an »wirksamem Chinon« von 0,69.
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Die Kontaktzeit zwischen der Arbeitslösung und dem Aluminiumoxyd oder
Magnesiumoxyd bei den angegebenen Temperaturen kann beträchtlich verändert werden,
z. B. in einem Bereich von etwa einer Minute bis zu 10 Stunden und mehr. Sie hängt
etwas von der angewendeten Temperatur ab, indem im allgemeinen bei den niedrigen
Temperaturen längere Kontaktzeiten erforderlich sind. Bei den bevorzugten Temperaturbedingungen
sind Kontaktzeiten von etwa 5 Minuten bis etwa 1 Stunde im allgemeinen angemessen.
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Die Wirksamkeit des aktivierten Aluminiumoxydes und des aktiven Magnesiumoxydes
zur Ka.talysierung der Regeneration scheint einzigartig zu sein, da andere, gewöhnlich
verwendete Kontaktstoffe von ähnlicher Kontaktwirksamkeit wie Siliciumdioxydgel,
Glasperlen, Korund und Magnesiumoxyd, das durch Verbrennung von Magnesium an Luft
hergestellt ist, völlig unwirksam sind. Synthetischer Zeolith und Knochenkohle sind
zwar in einem geringen, aber praktisch nicht in Betracht kommenden. Ausmaß wirksam.
Alle diese Stoffe wurden unter den Bedingungen gemäß Beispiel 4 geprüft.
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Die Teilchengröße des als Regenerationskatalysator verwendeten Aluminiumoxydes
oder Magnesiumoxydes ist nicht kritisch, und man kann diese Stoffe in jeder gewünschten
Teilchengröße verwenden. Eine körnige Form, z. B. von einer Teilchengröße von etwa
0,15 bis 4,7 mm, wird bevorzugt.
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Das Mengenverhältnis von aktiviertem Aluminiumoxyd oder aktivem Magnesiumoxyd
zu der zu regenerierenden Arbeitslösung ist ebenfalls nicht besonders kritisch,
wenn es auch bei absatzweiser Arbeitsweise unter wirksamer Rührung im allgemeinen
ratsam ist, das Behandlungsmittel zumindest in einer Menge von 0,5'°/o vom Gewicht
der Arbeitslösung zu verwenden. Im allgemeinen sind 5 bis 100/0 oder mehr des Mittels
recht vorteilhaft. Kleinere Mengen als 0,5% können verwendet werden, wenn man dafür
sorgt, daß Arbeitslösung und Behandlungsmittel in wirksamen Kontakt kommen und angemessene
Kontaktzeiten eingehalten werden. Wenn gewünscht, können bedeutend größere Mengen
als 10% verwendet werden. Wenn die Behandlung stetig durchgeführt wird, indem man
z. B. die Arbeitslösung über eine oder durch eine Schüttung oder Säule des Kontaktmaterials
leitet, ist es lediglich notwendig, daß die Dimensionen der Schüttung oder Säule
und die Durchsatzgeschwindigkei;t so gewählt werden, daß eine zur Erreichung des
gewünschten Regenerationsgrades angemessene Kontaktzeit gegeben ist.
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Die Wirksamkeit des Aluminiumoxydes nimmt mit fortgesetzter Verwendung
ab, so daß ein periodischer Ersatz derselben erforderlich ist. Das verbrauchte Material
kann wiederbelebt werden, indem man zurückgehaltenes organisches Adsorbat entfernt.
Dies kann erfolgen, indem man z. B. das Gut mit organischen Lösungsmitteln extrahiert
und das organische Lösungsmittel dann durch Behandlung mit Wasser verdrängt. Eine
besonders wirksame Wiederbelebung besteht darin, daß man aufeinanderfolgend mit
Heptan, Methanol, einer Lösung von Chlorwasserstoff in wäßrigem Methanol, Wasser,
einer verdünnten wäßrigen Lösung eines Alkalis, z. B. einer 0,1 n-Ätzalkalilösung,
und schließlich mit Wasser wäscht. Das gewaschene Material wird dann getrocknet,
z. B. bei 100 bis 110° C, bevor es erneut verwendet wird.
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In den obigen Beispielen ist als Beispiel dieRegenerierung von Arbeitslösungen
gezeigt worden, die 2-tert.-Butylanthrachinon in einem Mischlösungsmittel enthalten,
das aus 1-Methylnaphthalin und Diisobutylcarbinol besteht. Arbeitslösungen, die
andere Alkylanthrachinone enthalten, z. B. Äthyl-, Methyl-, Propyl
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Isopropylanthrachinon u. dgl., und andere Lösungsmittel wie Gemische von Benzol
mit höheren Alkoholen können in der gleichen Weise regeneriert werden. Ebenso ist
es ohne Bedeutung, welcher Hydrierungskatalysator verwendet wird und unter welchen
Bedingungen die verschiedenen Stufen des Kreislaufverfahrens ausgeführt werden.
Abgebaute Arbeitslösungen, die bei solchen Verfahren unter den obengenannten Bedingungen
erhalten wer=den, können allgemein gemäß der Erfindung regeneriert werden.
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Die Regenerierungsbehandlung kann absatzweise oder stetig ausgeführt
werden. Bei einem besonders bevorzugten Verfahren unterwirft man einen Teil, z.
B. etwa 10'%, des Kreislaufstroms der Arbeitslösung, die aus dem Extraktionsgefäß
abge=zogen ist, bei mindestens 55° C stetig der Behandlung mit körnigem aktiviertem
Aluminiumoxyd oder aktivem Magnesiumoxyd. Der behandelte Strom wird dann zusammen
mit dem restlichen Teil des Kreislaufstromes stetig dem Hydriergefäß zugeführt.
Auf diese Weise wird eine Ansammlung von Abbauprodukten in der Arbeitslösung dauernd
vermieden.
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Ein anderes Verfahren, das manchmal empfehlenswert sein mag, besteht
darin, daß man die Regenerierungsbehandlung gemäß der Erfindung auf abgebaute Arbeitslösungen
anwendet, aus welchen der gesamte Alkoholgehalt vorher entfernt wurde, so daß die
Lösung nur Kohlenwasserstoffe enthält. Die Arbeitslösung wird dann nach erfolgter
Re=generation wiederhergestellt, indem man den Alkohol wieder zusetzt. Alkohole
werden von Aluminiumoxyd und Magnesiumoxyd stark adsorbiert, so daß sie das Vermögen
des Behandlungsmittels verringern, unerwünschte Verunreinigungen, die anwesend sein
können, zu adsorlyieren. In Abwesenheit vom Alkoholen kann die Behandlung mit Aluminiumoxyd
oder Magnesiumoxyd nicht nur die Regene=ration vom Abbauprodukten beeinflussen,
sondern entfernt auch in wirksamer Weise unerwünschte: Verunreinigungen durch Adsorption,
so daß Regeneration und Reinigung gleichzeitig erreicht werden. Die Reinigung ist
jedoch eine Nebenwirkung und verläuft unabhängig von der Regeneration.
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Das Verhalten einer abgebauten Arbeitslösung bei der Regenerationsbehandlung
gemäß der Erfindung hängt etwas von ihrem früheren Einsatz ab-. Eine Lösung, die
durch langen, fortgesetzten Gebrauch stark abgebaut ist, enthält mehr Abbauprodukte
als eine Lösung, die kürzere Zeit eingesetzt war, oder eine Lösung, die periodisch
oder stetig ganz oder zum Teil regeneriert wurde. Es bestehen einige Anzeichen dafür,
daß eine Lösung um so weniger vollständig regeneriert werden kann, je stärker sie
abgebaut ist. Jedoch selbst in dem ungünstigsten Fällen wird durch die Behandlung
gemäß der Erfindung ein wesentlicher Regenerationsgrad erzielt.
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Die Beispiele 2 und 6 bis S zeigen Regenera,tionsbehandlungen mit
aktiviertem Aluminiumoxyd, das metallisches Palladium enthält. Die Anwesenheit von
Palladium ist jedoch nicht wesentlich. Metad1isches Palladium auf aktiviertem Aluminiumoxyd,
z. B. das im Beispiel 2 verwendete Material, stellt einen sehr wirksamen Hydrierungskatalysator
dar. Jedoch ist ein Katalysator, selbst wenn er in der Hydrierungsstufe verwendet
wird, für die Regenerierung der Abbauprodukte nicht wirksam, da die normalerweise
in der Hydrierungsstufe verwendeten Temperaturen für die Zwecke der Erfindung zu
niedrig sind.