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Die Erfindung betrifft ein verfalztes Dachbauelement, insbesondere Dachziegel oder Dachstein, vorzugsweise Falzziegel nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein solches Dachbauelement ist aus
DE 1 690 116 U bereits bekannt.
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Dachbauelemente aus festen Stoffen, wie gebrannten Ziegelmassen oder Beton, sind Bauelemente, die in hohen Stückzahlen zum Eindecken von Dächern verwendet werden. Dabei sind die unterschiedlichsten Formen bekannt, um wasserdichte und windsichere Dacheindeckungen zu erhalten. Die Dachbauelemente werden auf die Dachunterkonstruktion, im allgemeinen Dachlatten, aufgelegt. Es ist das Prinzip einer Dacheindeckung mittels Dachbauelementen, dass sich diese in gewissen Bereichen überlappen und zwar dergestalt, dass jeweils das obere Dachbauelement, also dem Dachfirst näher benachbarte Dachbauelement, mit seinem Fuß auf dem Kopf des folgenden, näher der Dachtraufe benachbarten Dachbauelements aufliegt. Deshalb wird zwischen der First- bzw. Kopfseite und der Trauf- bzw. Fußseite unterschieden. Die Oberseite des Dachbauelements bildet die Außenhaut des Daches und ist daher den Witterungseinflüssen ausgesetzt. Die Unterseite des Dachbauelements ist dem Dachinnenraum zugewandt und liegt auf dem traufseitig folgenden Dachbauelement oder der Dachunterkonstruktion auf.
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Es sind Dachbauelemente bekannt, wie der Ergoldsbacher Karat der Fa. Erlus, die über eine spezielle Struktur zur Regenwasserableitung verfügen. Diese Dachbauelemente besitzen eine Wasserfalzseite und eine Deckfalzseite, zwischen denen ein Mittelfeld ausgebildet ist. Die Wasserfalzseite weist zur Regenwasserableitung eine Wasserrille auf, die im wesentlichen durch zwei parallel auf der Wasserfalzseite angeordnete schmale Stege gebildet wird. Die Wasserrille ist in ihrem unteren Abschnitt zum Mittelfeld des Dachbauelements verschwenkt, so dass das in der Wasserrille gesammelte Regenwasser zum Mittelfeld des Dachbauelements geleitet wird und von dort abfließt. Weitere bekannte Dachbauelemente, wie der Ergoldsbacher Falzziegel der Fa. Erlus, weisen im Mittelteil angeordnete muldenförmige Vertiefungen auf, welche mit einer wannenförmigen Vertiefung im Kopfabschnitt des Dachbauelementes verbunden sind. Bei derartigen Dachbauelementen ist der untere Abschnitt der Wasserrille zur Seitenkante der Wasserfalzseite verschwenkt. Auf diese Weise gelangt das in der Wasserrille gesammelte Regenwasser in die wannenförmige Vertiefung eines seitlich traufseitig benachbarten Dachbauelements und fließt von dort über die muldenförmigen Vertiefungen ab.
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Der überwiegende Anteil der durch die Wasserrille abzuleitenden Regenwassermenge wird durch Windeinwirkung gleichmäßig über die gesamte Länge der Wasserrille als Spritzwasser eingetragen. Dabei besteht die Gefahr, dass die Wasserrille in ihrem unteren Abschnitt das Spritzwasser nicht mehr vollständig aufnehmen kann, wodurch die geordnete Ableitung des gesamten Regenwassers zum Mittelfeld des Dachbauelements bzw. in den Kopfbereich eines seitlich traufseitig benachbarten Dachbauelements nicht mehr gegeben ist. Als Folge dessen kann Regenwasser unter das Dachbauelement oder benachbarte Dachbauelemente gelangen.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 200 22 189 U1 ist ein Flachdachpfannenziegel mit einer Wasserfalzseite und einer Deckfalzseite und einem doppelt gemuldeten Mittelfeld bekannt, dessen konvexe Wölbungen durch Rinnen begrenzt werden, wodurch die über die beiden Mulden abgeführte Regenwassermenge vermindert wird. Auf diese Weise soll eine ungleichmäßige Patinierung des Dachziegels vermieden werden. Mit dieser Lösung wird jedoch nicht das geschilderte Problem des Überlaufens der Wasserrinnen behoben, das unabhängig von der geometrischen Gestaltung des Mittelfeldes auftritt.
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Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 1 690 116 U ist ein Falzpfannenziegel mit seitlichem Wasserfalz und seitlichem Deckfalz bekannt. Der Kopfabschnitt ist als Doppelfalz mit querverlaufendem Trennsteg ausgebildet. Der Wasserfalz ist ebenfalls als Doppelfalz ausgebildet und weist einen längsverlaufenden Längssteg auf. Der querverlaufenen Trennsteg des Kopffalzes geht in den längsverlaufenden Trennsteg des Wasserfalzes über. Durch den längsverlaufenden Trennsteg sind im Wasserfalz zwei Wasserrillen ausgebildet. Die randseitige Wasserrille nimmt im Querschnitt und in der Breite zum Fußende hin zu und mündet zur Mitte der fußseitigen Stirnfläche des Ziegels aus, um das Wasser auf das Mittelfeld des darunter liegenden Ziegels abzuleiten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Wasserrille von gefalzten Dachbauelementen der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass die Wasserableitung verbessert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Es ist vorgesehen, dass bei einem verfalzten Dachbauelement mit einem Kopfabschnitt zur Halterung an einer Dachlatte, mit einem dem Kopfabschnitt gegenüberliegenden Fußabschnitt und einer Wasserfalzseite und einer Deckfalzseite, zwischen denen ein Mittelfeld ausgebildet ist, im Bereich der Wasserfalzseite eine Wasserrille ausgebildet ist, deren Querschnitt von ihrem Kopfende zu ihrem Fußende hin zunimmt.
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Die Dachbauelemente können als Dachsteine oder Dachziegel ausgebildet sein, vorzugsweise Falzziegel. Die Wasserrille im Dachbauelement kann durch seitlich begrenzende Stege oder als rinnenförmige Vertiefung ausgebildet sein. Die Vergrößerung des Querschnitts der Wasserrille kann durch eine zunehmende Breitenerstreckung der Wasserrille vom Kopfende zum Fußende des Dachbauelements erreicht werden. Alternativ dazu kann die Tiefenerstreckung der Wasserrille vom Kopfende zum Fußende des Dachbauelements zunehmen, auch die Kombination beider Maßnahmen kann von Vorteil sein, um besonders aufnahmefähige Wasserrillen auszubilden. Vorteilhafterweise weist die Wasserrille innerhalb ihrer Längenerstreckung zum Fußende des Dachbauelements hin einen kontinuierlich zunehmenden Querschnitt auf. Bekannte Ausführungen der Wasserrille weisen dagegen innerhalb ihrer Längenerstreckung einen konstanten Querschnitt auf.
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Bei erfindungsgemäßen Dachbauelementen mit einem Mittelfeld, das eine oder mehrere muldenförmige Vertiefungen ausweist, die mit einer im Kopfabschnitt angeordneten wannenförmigen Vertiefung in Verbindung steht, ist vorgesehen, dass der von der Wasserfalzseite entfernte Schenkel der Wasserrille im wesentlichen parallel zur Seitenkante der Wasserfalzseite des Dachbauelements verläuft und/oder der der Wasserfalzseite benachbarte Schenkel im wesentlichen spitzwinkelig zur Seitenkante der Wasserfalzseite des Dachbauelements verläuft. Die Wasserrille läuft im Bereich des Fußendes bogenförmig zu der am Kopfabschnitt angeordneten wannenförmigen Vertiefung des im Dachverbund an der Seitenkante der Wasserfalzseite traufseitig benachbarten Dachbauelements hin geöffnet aus.
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Der Scheitel des durch die beiden Schenkel der Wasserrille gebildeten spitzen Winkels befindet sich im Bereich des Kopfendes.
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In der Zeichnung sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
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Es zeigen
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1 eine Draufsicht auf einen verfalzten Dachziegel aus dem Stand der Technik mit im Querschnitt zunehmender Wasserrille mit Ableitung zum Mittelfeld des Dachziegels,
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2 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie A-A in 1,
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3 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen verfalzten Dachziegel mit im Querschnitt zunehmender Wasserrille mit Ableitung zur Kopfoberseite des im Dachverbund auf der Seitenkante der Wasserfalzseite traufseitig folgenden benachbarten Dachziegels,
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4 eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie B-B in 3.
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In 1 ist ein Falzziegel 10 aus dem Stand der Technik mit einem Kopfabschnitt 12, der an der Kopfunterseite Nasen zur Halterung an einer Dachlatte aufweist, dargestellt. Dem Kopfabschnitt 12 liegt traufseitig ein Fußabschnitt 14 gegenüber, mit dem er auf dem Kopfabschnitt des im Dachverbund traufseitig benachbarten Falzziegels aufliegt. Der Falzziegel 10 weist eine Wasserfalzseite 16 und eine Deckfalzseite 18 auf. Zwischen der Wasserfalzseite 16 und der Deckfalzseite 18 ist ein Mittelfeld 20 ausgebildet.
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Im Bereich der Wasserfalzseite 16 ist eine Wasserrille 22 mit einem Kopfende 24 und einem Fußende 26 durch begrenzende Stege 22a ausgebildet. Der Querschnitt der Wasserrille 22 nimmt von dem Kopfende 24 zu dem Fußende 26 hin zu. Im dargestellten Falle nimmt die Breitenerstreckung der Wasserrille 22 vom Kopfende 24 zum Fußende 26 hin kontinuierlich zu und ist im Grundriss zumindest abschnittsweise in Form eines spitzen Winkels, der zum Fußende 26 hin geöffnet ist, ausgebildet.
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Der der Wasserfalzseite 16 benachbarte Schenkel der Wasserrille 22 verläuft parallel zur Seitenkante der Wasserfalzseite 16 und der von der Wasserfalzseite 16 entfernte Schenkel der Wasserrille 22 im wesentlichen spitzwinkelig zur Seitenkante der Wasserfalzseite 16, wobei der Scheitel des durch die beiden Schenkel der Wasserrille 22 gebildeten spitzen Winkels im Bereich des Kopfendes 24 verläuft.
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Die Wasserrille 22 läuft im Bereich des Fußendes 26 bogenförmig zum Mittelfeld 20 hin geöffnet aus. Das in der Wasserrille 22 gesammelte Regenwasser wird über das Mittelfeld 20 auf das Mittelfeld des im Dachverbund traufseitig benachbarten Falzziegels geleitet, dessen Kopfabschnitt vom Fußabschnitt 14 des Falzziegels 10 überdeckt wird. Auf diese Weise wird das Regenwasser über die Mittelfelder der im Dachverbund vom First zur Traufe aufeinanderfolgend benachbarten Falzziegel in die Traufe abgeleitet.
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In 2 ist der in 1 beschriebene Falzziegel 10 aus dem Stand der Technik in Querschnitt dargestellt. Es ist im Querschnitt zu erkennen, dass das Mittelfeld 20 zur Aufnahme des Regenwassers vertieft ausgebildet ist. Im Bereich der Deckfalzseite greift der Falzziegel 10 über die Wasserfalzseite des im Dachverbund benachbarten Falzziegels. Die in der Wasserfalzseite ausgeformte Wasserrinne ist von der Deckfalzseite des benachbarten Falzziegels vollständig überdeckt.
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In 3 ist ein erfindungsgemäßer Falzziegel 30 mit zwei im Mittelteil 20 angeordneten muldenförmigen Vertiefungen 32 dargestellt, die parallel zur Wasserfalzseite 16 bzw. zur Deckfalzseite 18 angeordnet sind und die mit einer an der Kopfseite 12 angeordneten wannenförmigen Vertiefung 34 über Kanäle 36 verbunden sind.
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Die im Bereich der Wasserfalzseite 16 angeordneten Wasserrille 22 ist muldenförmig mit konstanter Tiefe ausgebildet. Die Breitenerstreckung der Wasserrille 22 nimmt vom Kopfende 24 zum Fußende 26 hin kontinuierlich zu und ist im Grundriss zumindest abschnittsweise in Form eines spitzen Winkels ausgebildet, der zum Fußende 26 hin geöffnet ist. Infolgedessen nimmt der Querschnitt der Wasserrille 22 vom Kopfende 24 zum Fußende 26 hin kontinuierlich zu.
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Der von der Wasserfalzseite 16 entfernte Schenkel der Wasserrille 22 verläuft parallel zur Seitenkante der Wasserfalzseite 16 und der der Wasserfalzseite 16 benachbarte Schenkel der Wasserrille 22 im wesentlichen spitzwinkelig zur Seitenkante der Wasserfalzseite 16, wobei der Scheitel des durch die beiden Schenkel der Wasserrille 22 gebildeten spitzen Winkels im Bereich des Kopfendes 24 verläuft.
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Die Wasserrille läuft im Bereich des Fußendes 26 bogenförmig zur am Kopfabschnitt 12 angeordneten wannenförmigen Vertiefung 34 des im Dachverbund an der Seitenkante der Wasserfalzseite 16 traufseitig folgenden benachbarten Dachbauelements hin geöffnet aus. Das in der Wasserrille 22 gesammelte Regenwasser wird in die an der Kopfseite des im Dachverbund an der Wasserfalzseite 16 traufseitig benachbarten Falzziegels angeordnete wannenförmige Vertiefung geleitet. Von der wannenförmigen Vertiefung wird das Regenwasser über Kanäle in die muldenförmigen Vertiefungen des benannten Falzziegels geleitet und gelangt von dort in die muldenförmigen Vertiefungen des im Dachverbund traufseitig benachbarten Falzziegels, dessen Kopfabschnitt vom Fußabschnitt des firstseitig benachbarten Falzziegels überdeckt wird. Auf diese Weise wird das Regenwasser über die muldenförmigen Vertiefungen der im Dachverbund vom First zur Traufe aufeinanderfolgend benachbarten Falzziegel in die Traufe abgeleitet.
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In 4 ist ein Querschnitt des in 3 gezeigten Falzziegels 30 dargestellt. Es ist im Querschnitt die Tiefenerstreckung der muldenförmigen Vertiefungen 30 zu erkennen. Sie bewirken eine definierte Regenwasserabführung und geben dem aus Falzziegeln 30 gebildeten Dachverbund ein angenehmes Aussehen. Die wannenförmige Vertiefung 34 und die Kanäle 36 besitzen die gleiche Tiefe wie die beiden muldenförmigen Vertiefungen 30. Im Bereich der Deckfalzseite greift der Falzziegel 30 über die Wasserfalzseite des im Dachverbund benachbarten Falzziegels. Die in der Wasserfalzseite ausgebildete Wasserrille 22 wird von der Deckfalzseite des seitlich benachbarten Falzziegels 30 vollständig überdeckt.