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Streugutspender für Zucker od. dgl.
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Die Erfindung bezieht stich auf einen Streugutspender für pulverförmiges,
fein- oder grobkörniges Streugut, wie insbesondere Zucker, und bezweckt die Schaffung
eines einfach herstellbaren und leicht zu bedienenden sowie gut zu reinigenden Tafelgerätes,
welches vorzugsweise zur dosierten Ausgabe von Streuzucker bestimmt ist.
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Es sind bereits Streugutspender für Zucker od. dgl. bekannt, welche
einen durch einen Deckel abschließbarren Vorratsbehälter und einen mit dem Inneren
dieses Vorratsbehälters in Verbindung stehenden Ab meßraum haben, der in eine nach
außen führende Ausgußöffnung mündet. Die bisher bekannten Streugutspender dieser
Art sind aber teils kompliziert ausgebildet, teils in ihrer Handhabung unpraktisch,
so daß sie sich als Tafelgeräte nicht einführen konnten.
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So ist bereits ein Salzfaß bekanntgeworden, bei dem eine über einer
unteren Vorratskammer angeordnete, mit einer seitlichen Streuöffnung versehene kleinere
Kammer durch zwei einander gegenüberstehende Mulden gebildet wird, von denen die
eine, sich an die untere Vorratskammer anschließende Mulde die aus der Vorratskammer
beim Wenden des Salzfasses austretende Salzmenge aufnimmt und beim Zurückschwenken
des Salzfasses an die gegenüberliegende Mulde abgibt, von der das Salz dann durch
die Streuöffnung ausgeschüttet werden kann. Die Bedienung eines solchen Salzstreuers
ist aber sehr umständlich.
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Das Salzfaß muß nämlich zunächst einmal vollständig auf den Kopf
gestellt, d. h. um 1800 gedreht werden, worauf es wieder um 1800 in seine aufrechte
Stellung zurückgedreht werden muß, bis man schließlich die abgeteilte Salzmenge
ausstreuen kann. Die Handhabung eines solchen Streugutspenders erfordert daher eine
besondere Geschicklichkeit.
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Es ist ferner ein Streugutspender bekannt, bei dem die Ausschfittöffnung
in dem haubenförmigen Deckel des Vorratsbehälters angebracht ist. In diesen haubenförmigen
Deckel ragt ein mit dem Vorratsbehälter in Verbindung stehender, oben offener Kegelstumpf.
Die Schüttöffnung des haubenförmigen Deckels ist bei dieser Ausführung seitlich
durch eine Zwischenwand gegen die innere, trichterförmige Kegelstumpföffnung abgedeckt,
und diametral gegenüber der Schüttöffnung ist die Deckelhaube mit Streulöchern versehen.
Die Zwischenwand bildet hierbei im Kopfende des haubenförmigen Deckels einen Abmeßraum.
Um diesen Streugutspender zu betätigen, ist es zunächst notwendig, den Behälter
vollständig, d. h. um etwa 1800, umzukehren, damit das Streugut durch die Trichteröffnung
des Kegelstumpfes auf den Boden der Haube, d. h. in den Abmeßraum, fällt. Beim Wiederaufrichten
des Behälters gleitet die abgemessene Menge auf den unteren Teil des Kegelstumpfes.
Sodann muß der Be-
hälter von neuem umgekehrt, d. h. um 1800 gedreht werden, damit
das abgemessene Streugut durch die Schüttöffnung des haubenförmigen Deckels abfließen
kann, während eine neue Streugutmenge auf den Boden der Haube fällt. Wegen der notwendigen
Drehung des Behälters um 1800 ist auch die Handhabung dieses Streugutspenders umständlich.
Die Umkehrung des Behälters erfordert eine Verdrehung des ganzen Armes der Bedienungsperson.
Das Ausschütten des Streugutes aus der Schüttöffnung des haubenförmigen Deckels
ist ungenau und kann nicht gut beobachtet werden, so daß das Streugut nicht in einem
gezielten Strahl, sondern ohne Führung frei herausfällt. Dabei kann leicht ein Teil
des Streugutes danebenfallen. Ferner muß der haubenförmige Deckel fest auf den Vorratsbehälter
aufgeschraubt werden, damit er bein Umkehren des Behälters nicht abfällt.
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Auch ist die Herstellung und die Reinigung des haubenförmigen Deckels
mit dem inneren Trichter und Kegelstumpf schwierig.
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Schließlich sind auch Vorratsbehälter für körniges und pulverförmiges
Gut vorgeschlagen worden, deren Abmeßvorrichtung aus einem an der Wandung des Behälters
angeordneten, senkrecht stehenden Entleerungsschacht besteht, welcher oben offen
ist und unten in eine am Boden des Behälters vorgesehene Meßkammer mündet oder mit
seiner unteren oeffnung etwas über der tiefsten Stelle eines schrägen Behälterbodens
liegt. Auch diese Behälter müssen zwecks Entnahme von Streugut um etwa 1800 gedreht
werden.
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Die Dosierung ist ungenau, und die am Boden des Behälters vorgesehene
Meßkammer mit einer Vorkamm er und einem geneigten Zwischenboden beansprucht in
dem Behälter verhältnismäßig viel Platz, der den Nutzraum des Vorratsbehälters verringert.
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Die Reinigung des Entleerungsschachtes ist ebenfalls schwierig. Von
den erstgenannten Streugutspendern unterscheiden sich diese Vorratsbehälter grundsätzlich
dadurch, daß das Streugut ausschließlich von unten
her in den senkrechten
Entleerungsschacht eintritt.
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Der Abmeßraum wird also nicht vom Behälterdeckel her gefüllt, vielmehr
mündet die Äusgußöffnung des Entleerungsschachtes durch eine Durchbrechung des Behälterdeckels
hindurch nach oben.
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Durch die Erfindung werden die Mängel und Nachteile -dieser bekannten
Streugutspender bzw. Vorratsbehälter auf einfache Weise beseitigt.
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Die Erfindung besteht im. wesentlichen darin, daß der mit dem Inneren
des Vorratsbehälters unter dem Deckel desselben in Verbindung stehende Abmeßraum
von einem unterhalb des Behälterdeckels an oder in die Seitenwand des Vorxas:hehälters
an- bzw. eingebauten, oben offenen Dosierbecher gebildet wird, welcher mindestens
teilweise in- Form einer Ausgießschnauze von der Behälterseitenwand nach außen ragt
und durch die eine seitliche Durchbrechung frei lassende Zwischenwand abgeteilt
ist.
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Die Ausführung eines Streugutspellders gemäß der Erfindung kann in
verschiedener Weise geschehen.
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Gemäß einer besonders einfachen, vorteilhaften und auch formschönen
Ausführungsform ist der Dosierbecher am bzw. im oberen Rand der Behälterseitenwand
angeordnet, und die Zwischenwand wird von einer von oben her in den Dosierbecher
eintauchenden Schürze des Behälterdeckels gebildet, welcher oberhalb des Dosierbechers
einen in das Innere des Vorratsbehälters übergehenden Hohlraum beläßt.
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Bei einem erfindungsgemäß ausgebildeten Streugutspender ist es nicht
notwendig, den Vorratsbehälter zwecks Entnahme einer abgemessenen Streugutmenge
vollständig umzukehren, d. h. um 1800 zu drehen.
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Vielmehr ist eine Drehung oder ein Kippen des Behälters um etwa 90°
vollkommen ausreichend, um den Entnahmevorgang auszuführen. Dies ist für die Verwendung
des Streugutspenders als Tafelgerät von großer Bedeutung, denn das Kippen des Behälters
um etwa 90° kann bequem durch eine leichte Drehung des Handgelenkes ohne eine Verrenkung
des ganzen Armes vorgenommen werden. Die Handhabung eines solchen Streugutspenders
entspricht also etwa der enigen eines mit einer Ausgießschnauze versehenen Milch-
oder Sahnekännchens. Daher kann der Streugutspender in seiner ganzen Gestalt einem
solchen Sahnekännchen nachgebildet werden, wie es z. B. auch für Büchsenmilch als
Tafelgerät üblich ist. Daher ist es auch zweckmäßig, den Vorratsbehälter gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung mit einem Handgriff oder Henkel
zu versehen, der zwecks Erleichterung des Kippens etwa im rechten Winkel zu der
Ausgießschnauze angebracht werden kann.
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Die Ausbildung des Streugutspenders gemäß der Erfindung ist einfach
und in der Herstellung billig.
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Der Dosierhecher mit der Ausgießschnauze kann leicht mit der Behälterseitenwand
verbunden bzw. mit dieser zusammen geformt werden. Er ist von oben frei zugänglich
und läßt sich daher gut reinigen. Die Ausgießschnauze des Dosierbechers ermöglicht
auch ein sicheres und gezieltes Ausgießen des Streugutes in Form eines Streugutstrahles
ähnlich wie das Austreten eines Flüssigkeitsstrahles aus der Ausgießschnauze eines
Milch- oder Sahneskännchens. Ein Verschütten von Streugut, welches gerade bei Tafelgeräten
äußerst unerwünscht ist, kann daher praktisch nicht vorkommen.
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Nicht nur der Dosierbecher, sondern auch das Innere des Vorratsbehälters
ist leicht zugänglich, weil zu diesem Zweck lediglich der Deckel abgenommen zu werden
braucht. Ein festes Verschrauben des Deckels
mit dem Vorratsbehälter ist nicht notwendig,
weil der Behälter nicht vollständig um 1800 umgekehrt, sondern nur um etwa 90° gekippt
wird. Es genügt also z. B. ein leichter Klemmsitz des Deckels auf dem Behälter.
Dies ist nicht nur für die leichte Reinigung des Str,eugutspenders, sondern auch
für die bequeme Nachfüllung von Vorteil.
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Die Größe des Dosierbechers ist von der gewünschten Dosiermenge sowie
von der Fein- bzw. Grobkörnigkeit des Streugutes abhängig. Bei Verwendung als Zuckerspender
kann die Größe des Dosierbechers etwa so gewählt werden, daß bei j edesmaligem Kippen
des Behälters etwa eine einem Teelöffel entsprechende Zuckermenge austritt.
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In der Zeichnung ist die- Erfindung in zwei Ausführungsformen beispielsweise
veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt im vertikalen Längsschnitt einen Streugutspender gemäß
der Erfindung, wobei der Behälterdeckel abgehoben und teilweise in Seitenansicht
dargestellt ist; Fig. 2 zeigt in abgebrochenem Vertikalschnitt den Vorratsbehälter
und Dosierhecher mit aufgesetztem Verschlußdeckel und Streugutfüllung; Fig. 3 zeigt
in teilweise abgebrochener Draufsicht den Vorratsbehälter mit Dosierbecher ohne
Deckel; Fig. 4 zeigt in einem schematischen Längsschnitt und teilweiser Seitenansicht
eine weitere Ausführungsform des Streugutspenders, wobei der Behälterdeckel fortgelassen
ist; Fig. 5 zeigt den Streugutspender gemäß Fig. 4 in Draufsicht bzw. Teilschnitt,
und Fig. 6 zeigt den Vorratsbehälter in Ansicht, von der Ausgießschnauze aus gesehen.
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Bei der in Fig. t bis 3 veranschaulichten ersten Ausführungsform
der Erfindung besteht der Streugutspender aus einem beispielsweise runden, zylindrischen
und mit einem Boden versehenen Vorratsbehälter 1, dessen Seitenwandung mit einer
sich vom oberen Behalterand nach unten erstreckenden, etwa parabelförmigen Aussparung
versehen ist, in die ein abgerundeter Dosierbecher 2 eingesetzt ist. Der Dosierbecher
2 ist mit der Seitenwandung des Vorratsbehälters 1 fest verbunden, z. B. eingelötet.
Zweckmäßig wird der oben offene Dosierbecher etwa symmetrisch zur Behälterwandung
angeordnet, beispielsweise derart, daß er mit seiner einen Hälfte in das Innere
des Behälters ragt, während die andere Hälfte aus dem Behälter seitlich herausragt.
Dieser äußere Teil des Dosierbebälters 2 läuft in eine Ausgießschnauze 3 aus, welche
das Ausschütten des Streugutes erleichtert. Der obere Rand des Dosierbechers 2 schließt
mit dem oberen Rand des Behälters ab.
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An beiden Seiten, unmittelbar neben der Behälterwandung, ist der
Dosierbeoher 2 mit Schlitzen 4 versehen, in die der untere schürzenartige Rand 5
eines mit einem Absatz 6 versehenen Verschluß deckels 7 eingreift, wenn der Deckel
7 auf den Behälter 1 aufgesetzt wird, wie aus Fig. 2 ersichtlich ist. Der Deckelrand
5 paßt dicht schließend in die zylindrische Seitenwandung des Vorratsbehälters 1.
Um den sicheren Abschluß des Deckels zu verbessern, kann der Deckelrand 7 an seinem
Umfang, z. B. an vier Stellen, mit Schlitzen 8 versehen und in seinem äußeren Durchmesser
etwas größer gehalten werden als der Innendurchmesser des Behälters 1, so daß sich
beim Einpressen des Deckels 7 in den Behälter 1 in Verbindung mit den Schlitzen
8 eine federnde Wirkung der von dem Deckelrand 5 gebildeten Sitzfläche ergibt.
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Die Tiefe der in dem Dosierbecher 2 vorgesehenen seitlichen Schlitze
4 entspricht etwa der Höhe des
v Deckelrandes 5. Die Höhe dieses
schürzenartigen Randes 5 und damit die Eindringtiefe der Schürze 5 in den Dosierbehälter
2 wird entsprechend der Schüttfähigkeit des Streugutes so gewählt, daß unterhalb
der Randkante der Schürze 5 noch eine genügende Durchlaßhöhe für das Streugut verbleibt.
Der Schürzenrand 5 bildet also im oberen Teil des Dosierbechers 2 eine Trennwand
zwischen dem äußeren und dem inneren Becherraum. Diese doppelte Funktion des Deckelrandes
ist besonders vorteilhaft. Bei abgeänderten Ausführungsformen könnte statt dessen
natürlich auch eine besondere Trennwand durch den oberen Teil des Dosierbechers
gezogen werden.
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Bei einem ersten Kippen des Vorratsbehälters um etwa 90° und anschließendem
Zurückkippen in die aufrechte Lage gelangt Streugut aus dem Inneren des Vorratsbehälters
unter dem Deckel 7 hinweg in den Dosierbecher 2. Wenn man dann den Vorratsbehälter
nochmals um etwa 90° kippt, so entleert sich der Inhalt des Dosierbechers über die
Ausgießschnauze 3 nach außen. Gleichzeitig füllt sich der Dosierbecher 2 hierbei
und während der rücklaufenden Kippbewegung wieder selbsttätig mit Streugut, so daß
bei jedem nachfolgenden Kippen des Vorratsbehälters eine dosierte Ausgabe von Streugut
erfolgt. Durch die Anbringung des Handgriffes oder Henkels 9 im rechten Winkel zu
der Ausgießschnauze 3 wird dieses Hin-und Herkippen des Behälters 1 selbst erleichtert.
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Gemäß der in Fig. 4 bis 6 der Zeichnung veranschaulichten weiteren
Ausführungsform des Streugutspenders ist an der Innenseite eines Vorratsbehälters
10 ein bis zum Boden des Behälters reichender Dosierbecher 11 angeordnet, welcher
durch eine Durchbrechung 12 der in diesem Falle von der Behälterseitenwand gebildeten
Zwischenwand mit seiner äußeren Ausgießschnauze 13 in Verbindung steht. Der Vorratsbehälter
10 ist ebenso wie der Vorratsbehälter 1 gemäß Fig. 1 bis 3 mit einem in der Zeichnung
nicht dargestellten Deckel und einem vorzugsweise im rechten Winkel zur Ausgießschnauze
13 befestigten Handgriff 14 versehen.
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Die Wirkungsweise des in Fig. 4 bis 6 veranschaulichten Streugutspenders
entspricht derjenigen des Streugutspenders gemäß Fig. 1 bis 3. Beim Hin- und Herkippen
des Vorratsbehälters 10 um jeweils etwa.
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90° füllt und entleert sich der Dosierbecher 11 regelmäßig. Bei beiden
Ausführungsformen kann der Inhalt des Vorratsbehälters nacheinander restlos in den
Dosierbecher und aus letzterem nach außen entleert werden. Aus der Zeichnung ist
auch ersichtlich, daß alle Teile des Strengutspenders leicht zugänglich sind und
sich daher bequem reinigen lassen. Dies ist für den praktischen Gebrauch einer solchen
Einrichtung besonders wertvoll.
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Im übrigen beschränkt sich die Erfindung keineswegs auf die vorstehend
beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern sie
umfaßt alle Varianten im Rahmen des wesentlichen
Erfindungsgedankens. Insbesondere
können die Form des Vorratsbehälters, die Form und Anbringung des Dosierbechers
und die Entfernung desselben vom Boden des Vorratsbehälters je nach Wunsch und Zweck
verändert werden. Der gesamte Streugutspender kann aus beliebigem Material, wie
Metall, Kunststoff, Glas, Porzellan od. dgl., hergestellt werden, ebenso wie solche
verschiedenen Materialien kombiniert werden können.
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PATENrANspROcHs: 1. Streugutspender für Zucker od. dgl. mit einem
durch einen Deckel abschließbaren Vorratsbehälter und einem mit dem Inneren des
Vorratsbehälters unter dem Deckel desselben in Verbindung stehen den, durch eine
Zwischenwand von einer Ausgußöffnung getrennten Abmeßraum, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abnießraum von einem unterhalb des Behälterdeckels an oder in die Seitenwand
des Vorratsbehälters an- bzw. eingebauten, oben offenen Dosierbecher gebildet wird,
welcher mindestens teilweise in Form einer Ausgießschlnauze von der Behälterseitenwand
nach außen ragt und durch die eine seitliche Durchbrechung frei lassende Zwischenwand
abgeteilt ist.