DE1029710B - Feuerwaffe, die bei jedem Schuss in ihrer Gesamtheit gegenueber einem Halter zuruecklaeuft - Google Patents
Feuerwaffe, die bei jedem Schuss in ihrer Gesamtheit gegenueber einem Halter zuruecklaeuftInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung bezieht sich auf eine Feuerwaffe, die bei jedem Schuß in ihrer Gesamtheit gegenüber
einem Halter entgegen einer Federung zurückläuft, insbesondere auf eine selbsttätige Feuerwaffe dieser
Art, bei der wenigstens ein Teil der Munitionszufuhrvorrichtung durch den Rücklauf der Waffe gegenüber
ihrem Halter gesteuert wird.
Bei selbsttätigen Feuerwaffen ist es bekannt, eine mit Gasentnahme aus dem Waffenlauf arbeitende
Vorrichtung vorzusehen, die in einem Fall beispielsweise dazu dient, den Rücklauf der Waffe zu reduzieren
und im anderen Fall, den Ladevorgang einer Waffe zu steuern.
Gegenüber diesem Bekannten besteht die Aufgabe der Erfindung darin, bei selbsttätigen Feuerwaffen
der eingangs erwähnten Art, bei denen die Schußfolge der Waffe von der Rücklaufbewegung unabhängig
ist, die Rücklaufgeschwindigkeit zu erhöhen und damit die Rückholfeder der Waffe zur Erhöhung
der Schußfolge verstärken zu können.
Entsprechend dieser Aufgabe besteht die Erfindung darin, daß bei den eingangs erwähnten Feuerwaffen
bzw. selbsttätigen Feuerwaffen eine an sich bekannte mit Gasentnahme aus dem Waffenlauf arbeitende
Vorrichtung zwischen der Feuerwaffe und ihrem Halter so angeordnet ist, daß sie die Waffe gegenüber
dem Halter gegen die Rückholfeder in Richtung ihres Rücklaufes zusätzlich zurücktreibt. Dadurch ist
es möglich, die Rückholfeder bei sonst gleichbleibenden Bedingungen der Waffe stärker auszuführen, als
wenn sie nur den Rückstoß aufnehmen müßte. Dies führt zu einer schnellen Zurückführung der Waffe in
die Feuerstellung und bietet den Vorteil, daß das Aufschlagen des Verschlusses auf einen elastischen
Puffer, z. B. eine Feder, am Ende seines Rücklaufes verringert wird. Besonders vorteilhaft wird die Erfindung
dadurch, daß für die Betätigung des Zubringers durch den Rücklauf der Waffe eine beliebig
große Energie zur Verfügung steht.
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung beispielshalber erläutert.
Fig. 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht unter Wegbrechung von Teilen die bei jedem Schuß
in ihrer Gesamtheit gegenüber einem Halter (Flugzeugflügel) zurücklaufende Feuerwaffe;
Fig. 2 und 3 sind Schnittansichten gewisser Ausführungseinzelheiten
in größerem Maßstab.
Die eigentliche Waffe und ihre Befestigung an dem Flugzeugflügel sind auf beliebige geeignete Weise
ausgebildet, jedoch so, daß die Schußfolge der Waffe von der Rücklaufbewegung unabhängig ist. Dies bedeutet,
daß das selbsttätige Arbeiten der Waffe stets in gleicher Weise erfolgt, und zwar unabhängig davon,
wie die Waffe in ihrer Lafette angebracht ist.
Feuerwaffe, die bei jedem Schuß
in ihrer Gesamtheit gegenüber
einem Halter zurückläuft
Anmelder:
Brevets Aero-Mecaniques S.A.,
Genf (Schweiz)
Genf (Schweiz)
Vertreter: Dr. H. Wilcken, Patentanwalt,
Lübeck, Breite Str. 52/54
Lübeck, Breite Str. 52/54
Beanspruchte Priorität:
Luxemburg vom 16. Oktober 1954
Luxemburg vom 16. Oktober 1954
Dies ist nicht der Fall, wenn die Entriegelung des Verschlusses eine Folge des Rücklaufes der Waffe
wäre und erst erfolgen würde, nachdem der Lauf_auf seinem Rücklauf eine bestimmte Strecke zurückgelegt
hat. In diesem Fall hängt nämlich die Schußfolge von der Rücklaufgeschwindigkeit ab. Außerdem ist
die Länge des Rücklaufes praktisch durch die Konstruktion gegeben und kann nicht verändert werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird angewandt bei einer Waffe 1 mit einem in einem Verschlußkasten
3 verstellbaren beweglichen Verschluß 2, der durch eine Schließfeder 4 nach vorn zurückgeführt
wird und so ausgebildet ist, daß er am Ende des Rücklaufes auf einen elastischen Puffer 5 trifft, der
den Verschluß nach jedem Schuß schnell wieder nach vorn bringt.
Der Verschluß 2 wird bei jedem Schuß in seiner vordersten Stellung durch eine Vorrichtung verriegelt,
die aufgehoben wird, wenn das Geschoß im Lauf der Waffe eine Bohrung freigibt, durch die Gase
austreten und eine Entriegelungsvorrichtung betätigen können.
Die Waffe 1 wird vorn von einem Flügelholm 6 mittels eines Kugelgelenks 7 gehalten, in dem sie bei
jedem Schuß unter der Einwirkung des Rückstoßes entgegen einer Rückholfeder 8 gleiten kann. Hinten
wird die Waffe von einem Schwenkhebel 9 getragen, welcher an seinen Enden mit der Waffe und einem
Bauteil des Flügels gelenkig verbunden ist.
809 509/77
Zur Versorgung der.Waffe mit -Munition ist ein ■
Zubringer 10 vorgesehen, der nicht an der Rücklaufbewegung teilnimmt, sondern einerseits gleitend mit
der Waffe und andererseits z.B. mittels einer Kuppelstange 11 mit einem festen Punkt des Flugzeugflügels,
im vorliegenden Fall dem Holm 6, verbunden ist.
In an sich bekannter Weise wird das Arbeiten des Zubringers- durch die Relativbewegung bewirkt,
welche bei jedem Schuß zwischen diesem Mechanismus und der Waffe auftritt. Hierfür hebt z. B. ein
von der Waffel getragener Finger 12 bei jedem Rücklauf
eine Rolle 13 an, wodurch das Aufziehen der Antriebsfeder des Zubringers 10 bewirkt wird.
Erfindungsgemäß wird nun zwischen der Waffe 1 und ihrem Halter (Flugzeugflügel) eine mit Gasentnähme
aus dem Waffenlauf arbeitende Vorrichtung angebracht, die bei jedem Schuß so wirkt, daß sie die
Waffe gegenüber dem Holm 6 gegen die Rückholfeder 8 in der Richtung ihres Rücklaufes zusätzlich
zurücktreibt. _
Hierfür trägt z. B. der Lauf der Waffe einen Kolben 14, der in einem mit der Gelenkkugel 7 fest
verbundenen Zylinder 15 verschiebbar ist, wobei eine Bohrung 16 einem Teil der das Geschoß vorwärts
treibenden Gase ermöglicht, in den Zylinder 15 einzutreten, nachdem das Geschoß die Bohrung freigelegt
hat. Die gesamte Waffe wird also gegenüber dem Holm 6 nach rückwärts bewegt.
Durch diese Wirkung der Gase wird die Rückholfeder 8 einer Kraft ausgesetzt, die zu der von dem
eigentlichen Rücklauf herrührenden hinzukommt. Diese Rückholfeder kann daher unter sonst gleichen
Bedingungen stärker ausgeführt werden, als wenn sie nur den Rückstoß aufnehmen müßte, was bereits sehr
vorteilhaft sein kann, falls die Verwendung einer sehr kräftigen Rückholfeder 8 gewünscht wird, um
die Waffe in die Feuerstellung zurückzuführen. Durch die schnelle Rückführung der Waffe in die
Feuerstellung wird daher das Aufschlagen des Verschlusses auf den elastischen Puffer 5 am Ende seines
Rücklaufes verringert. Dieses Aufschlagen sucht nämlich normalerweise die Rückkehr der Waffe in
die Feuerstellung zu verlangsamen und kann sogar unter gewissen Bedingungen eine neue Rückwärtsbewegung
der Waffe, welche bereits ihre Rückkehr in die Feuerstellung begonnen hat, zur Folge haben.
Es ist klar, daß das Aufschlagen des Verschlusses auf den Puffer 5 am Ende seines Rücklaufs um so geringer
ist, je größer die die Rückkehr in die Feuerstellung bewirkende Kraft ist. So verschafft die Erfindung
bereits einen Vorteil, selbst wenn der Rücklauf der Waffe nicht das Arbeiten derselben steuert.
Wenn jedoch, wie bei dem oben betrachteten Fall, der Rücklauf der Waffe eine Vorrichtung zur
Munitionszufuhr betätigen soll, die im vorliegenden Fall ein Zubringer ist, bietet die Erfindung ein besonderes
Interesse, da sie dann ermöglicht, bei geeigneter Dimensionierung der Rückholfeder 8 eine
beliebig große.Energie für die Betätigung des Zubringers
10' zu erhalten.
Bei der schematisch in Fig. 1 dargestellten Anordnung erhält die wirksame Fläche des Kolbens 14 eine
solche Größe, daß die Waffe 1 gegenüber dem Holm, d. h. auch gegenüber dem Zubringer 10, mit einer
solchen Kraft zurüokgedirückt wird, daß unter Berücksichtigung
der Gegenkraft der Rückholfeder 8 und der
durch die "Betätigung des Zubringers verbrauchten
Arbeit der Rücklauf mit der erforderlichen Länge erfolgt. Die Rückholfeder 8 wird zweckmäßig so bemessen,
daß bei j edem Schuß der Rücklauf der Waffe gegenüber ihrem Halter in dem Augenblick noch
stattfindet, in dem der Verschluß 2 am Ende seines Rücklaufes im Verschlußkasten 3 auf den Puffer 5
stößt, der den Verschluß wieder nach vorn zurückführen soll. Bekanntlich erhält man unter diesen Bedingungen
bei einer gegebenen Waffe die größte Schußfolge.
Die obige Anordnung wird zweckmäßig durch ein Dämpfersystem vervollständigt, das z. B. durch eine
gewisse Zahl von Einzeldämpfern 19 gebildet werden kann, die zwischen der Waffe 1 und ihrem Halter 7
angeordnet sind, z. B. (wie in Fig. 2 dargestellt) zwischen einer von dem Lauf der Waffe getragenen
Schelle 17 und einem mit der Gelenkkugel 7 fest verbundenen Bund 18. Diese Dämpfer können auf beliebige
geeignete Weise ausgebildet sein, z. B. so, daß sie nicht den Rücklauf bremsen, aber wenigstens das
Ende der Rückkehr in die Feuerstellung verlangsamen. Jeder dieser Dämpfer kann z. B. durch einen
mit Öl gefüllten Zylinder 19 gebildet werden, in welchem sich ein Kolben 20 verstellt, der mit wenigstens
einem Rückschlagventil 21 versehen ist, das eine Bremswirkung bei der Rückkehr der Waffe in
die Feuerstellung ausübt.
Claims (4)
1. Feuerwaffe, die bei jedem Schuß in ihrer Gesamtheit gegenüber einem Halter entgegen
einer Federung zurückläuft, insbesondere selbsttätige Feuerwaffe dieser Art, bei der wenigstens
ein Teil der Munitionszufuhrvorrichtung durch den Rücklauf der WTaffe gegenüber ihrem Halter
gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte mit Gasentnahme aus dem
Waffenlauf arbeitende Vorrichtung (14,15,16)
zwischen der Feuerwaffe (1) und ihrem Halter (7) so angeordnet ist, daß sie die Waffe gegenüber
dem Halter gegen eine Rückholfeder (8) in Richtung ihres Rücklaufes zusätzlich zurücktreibt.
2. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Lauf der Waffe ein
Kolben (14) fest verbunden ist, der in einem vom Halter (7) festgehaltenen, zum Waffenlauf parallelen
Zylinder (15) verschiebbar ist, der durch eine Bohrung (16) mit dem Waffenlauf in Verbindung
steht.
3. Feuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückholfeder (8) so bemessen
ist, daß bei jedem Schuß der Rücklauf der Waffe zur Rückkehr in die Feuerstellung
gegenüber ihrem Halter (7) in dem Augenblick noch stattfindet, in dem der Verschluß (2) am
Ende seines Rücklaufes im Verschlußkasten (3) auf einen Puffer (5) stößt.
4. Feuerwaffe nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Dämpfersystem (19), das wenigstens
des Ende der Rückführbewegung der Waffe (1) gegenüber ihrem Halter (7) in die Feuerstellung
verlangsamt.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 712 087, 690171.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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