DE1028068B - Maschine zum Kaltfliesspressen von vollen oder hohlen Metallprofilstangen - Google Patents

Description

DEUTSCHES

Die Erfindung bezieht sich auf Maschinen zum Kaltfließpressen von vollen oder hohlen Metallprofilstangen mit einer Vorrichtung zum Abscheren des freigelegten Preßrestes entlang der Stirnseite der Matrize.

Nach einem älteren Vorschlag ist eine quer zur Preßachse wirkende Abschervorrichtung zum Abschneiden des freigelegten Preßrestes mit einer Vor-'richtung zum Fließpressen von Voll- und Hohlsträngen in der Bewegungsrichtung des Stempels verbunden'. Diese Vorrichtung weist einen dem Hub des Stempels folgenden, insbesondere aus einem Stück mit ihm bestehenden Aufnehmer auf, der sich büchsenartig über die feststehende, mit der Preßmündung eben abschließende Matrize schiebt und beim Stempelrückhub fortbeweglich ist und dadurch den Preßrest freilegt.

Beim Kaltfließpressen voller oder hohler Metallprofilstangen in Stücken von mehreren Metern Länge hat sich gezeigt, daß insbesondere dünnwandige Profile ein gewisses Maß an Verwindung erhalten und die Fertigprofile niemals genau gerade sind. Diese Begleiterscheinung ist deshalb besonders nachteilig, weil ein späteres Richten solcher Profilstangen infolge der für das Kaltfließpressen charakteristischen, sehr niedrigen Dehnungswerte mit großen Schwierigkeiten verbunden ist.

Beim Wannstrangpressen ist es bekannt, in einem getrennten Vorgang die ausgepreßten Profilstangen nach dem Abtrennen des Stranges auf einer besonderen Reckbank durch Strecken über die Elastizitätsgrenze zu richten. Bei diesem Warmverfahren ist es auch bekannt, die gepreßten Stränge mechanisch abzuziehen.

Die Erfindung geht von dem bei anderen KaItverformungsvorgängen, wie z. B. in der Scbraubenhers'tellung, bekannten Phänomen aus, daß sich das Material unmittelbar nach dem Verformungsvorgang infolge der dabei entwickelten Wärme in einem Zustand größerer Bildsamkeit befindet, der sich für einen nachfolgenden Verformungsvorgang ausnützen läßt. Sie hat sich die Aufgabe gestellt, Mittel zu schaffen, mit denen diese Erkenntnis bei Fließpressen verwertet werden kann.

Eine Maschine nach der Erfindung ist durch eine Vorrichtung gekennzeichnet, die das Ende des fertiggepreßten Stranges erfaßt und den Strang vor dem Abscheren reckt. Dadurch wird erreicht, daß der Strang sofort, wenn er aus der Matrize freikommt und bevor sein Werkstoffgefüge durch sogenannte Alterung stabil wird und sich unter Verringerung der Bildsamkeit verfestigt, einer Richtkraft unterworfen wird, die in Preßrichtung angreift und jede Verbiegung oder Verwindung korrigiert, so daß die fertige Profilstange nach dem anschließenden Abtrennen vom Preßrest vollständig gerade ist.

Maschine zum Kaltfließpressen von vollen oder hohlen Metallprofilstangen

Anmelder:

CrittaltLuxfer Limited,
Colwick, Nottingham (Großbritannien)

Vertreter: Dr. W. Müller-Bore, Patentanwalt,
Braunschweig, Am Bürgerpark 8

Archibald Claude Bridge, Gamston, Nottinghamshire

(Großbritannien),
ist als Erfinder genannt worden

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird die Greifvorrichtung zum Erfassen des Strangendes von einem Gleitstück in einer hinter der Preßmatrize in Preßrichtung verlaufenden Führungsbahn mit einer durch Druckmittel angetriebenen Backe gebildet und ist an das freie Ende eines durch einen Druckmittelantrieb streckbaren Kniehebelwerkes angeschlossen.
Die Erfindung ist im folgenden an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 einen Schnitt durch eine Maschine zum Kaltfließpressen,

Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Recken des fertiggepreßten Stranges,

Fig. 3 eine Draufsicht auf diese Vorrichtung und Fig. 4 und 5 diese Vorrichtung in Seitenansicht bzw. Draufsicht in vergrößertem Maßstab im einzelnen.

Die Maschine zum Kaltfließpressen von hohlen Metallprofilstangen besteht nach Fig. 1 aus einem Rahmen 1, in dem ein Stempel 2 durch Kniehebel 3 hin- und herbewegt wird. Die Kniehebel werden über Exzenterstangen 4 und Zahnräder 5 von der Hauptwelle 6 eines Motors angetrieben. Die Stirnfläche des Stempels ist vertieft und bildet einen Aufnehmer 8 mit Dorn 9 für eine Ronde 26. Koaxial zum Stempel 2 ist eine Matrize 10 so¹ angeordnet, daß ihre Arbeitsfläche von jeder Behinderung frei bleibt. Die Matrize paßt mit Gleitsitz in den Aufnehmer 8 des Stempels 2. Ein Messer 15, das zum Abtrennen des Preßrestes dient, ist über ein Koppelglied 13, einen bei 12 am Rahmen 1 drehbar gelagerten Hebel 11 und ein Glied 14 gelenkig mit dem Kniehebel 3 verbunden.

709 MO/102

Von der Hauptwelle 6 wird eine Steuerwelle 16 angetrieben, die über eine Kurvenscheibe 17, einen Schieber 19 α und einen bei 21 angelenkten Zuführhebel 20 die Zustellung der Ronden. 26 zu dem Aufnehmer 8 und gleichzeitig in einem Steuerkasten 46 (Fig. 2 und 3) mehrere Druckluftantriebe in Abhängigkeit von der Stempel- und damit der Messerbewegung steuert.

Wie in Fig. 2 und 3 sowie eingehender in Fig. 4 und 5 dargestellt, besteht die Vorrichtung zum Recken des fertiggepreßten Stranges aus einer Greiferbacke

34 hinter der Preßmatrize 10, die einen Teil eines Kolbens bzw. einer Kolbenstange 35 bildet und mit einer Greiferbacke 34 α zusammenarbeitet. Der Kolben

35 arbeitet in einem mit Druckluft betriebenen Zylinder 36. der über den Steuerkasten 46 gespeist wird. Zwischen der Auspreßstelle der Preßmatrize 10 und dem Zylinder 36 sitzt auf einem Halter 37 ein weiterer Druckluftzylinder 38, der ebenfalls über den Steuerkasten 46 gespeist wird und dessen Kolbenstange 39 mit Kniehebeln 40 und 41 gekoppelt ist. Der Kniehebel 40 ist mit seinem freien Ende an¹ einem Halter 42 angelenkt, der den Zylinder 36 und die Greiferbacke 34 a trägt. Der Kniehebel 41 greift an einem Böckchen 43 auf einem Untergestell 44 an. Der Halter 42 ist als Gleitstück ausgebildet und wird durch Betätigung des Kniehebelwerkes 40, 41 in einer Führungsbahn 45 auf dem Untergestell 44 verschoben, d. h,, bei einer Aufwärts- oder Abwärtsbewegung des Kolbens 39 in dem Druckluftzylinder 38 werden die Greiferbacken 34 und 34 a gegenüber der Auspreßstelle der Matrize 10 in Preßrichtung verschoben.

Der Rahmen 1 enthält hinter der Matrize 10 in einer öffnung eine Auspreßführung 47. Wie aus Fig. 3 hervorgeht, führt aus dem Steuerkasten 46 ein Rohr 48 zu der Führung 47, durch das zeitweilig Druckluft in diese Führung geleitet werden kann.

Die genaue zeitliche Aufeinanderfolge der jeweiligen Druckluftzufuhr zu den verschiedenen Druckluftantrieben wird durch die Steuerwelle 16 so bestimmt, daß beim Rückgang des Stempels zunächst Druckluft in den Greiferzylinder 36 gelangt, so daß die beiden Greiferbacken das Ende des fertiggepreßten Stranges: erfassen, und darauf in den S'treckzylinder 38, so daß das Kniehebelwerk 40, 41 gestreckt und damit der fertiggepreßte Strang gereckt wird, während der Hebel 11 über das Glied 14 das Messer 15 abwärts treibt, so daß der Preßrest anschließend abgetrennt wird.

An Stelle von Druckluft kann für den Druckmittelantrieb jedes andere flüssige oder gasförmige Druckmedium verwendet werden. Auch eine elektrische Betätigung von. Greiferbacken und Kniehebelwerk zum Recken des fertiggepreßten Stranges ist möglich,

Claims (2)

P A TE N T A N S P R L· C H E:

1. Maschine zum Kaltfließpressen von vollen oder hohlen Metallprofilstangen mit einer Vorrichtung zum Abscheren des freigelegten Preßrestes «it^ lang der Stirnseite der Matrize, gekennzeichnet durch eine das Ende des fertiggepreßten Strange^ : erfassende Vorrichtung, durch die er vor dem Abscheren gereckt wird. ■?!;

2. Maschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine hinter der Preßmatrize (10) in Preßrichtung verlaufende Führungsbahn (45) mit einem Gleitstück (42, 34 a), das in Verbindung mit einer durch Druckmittel angetriebenen Backe (34) die Greifvorrichtung zum Erfassen des Strängendes bildet und an das freie Ende eines durch einen Druckmittelantrieb streckbaren Kniehebelwerkes (40, 41) angeschlossen ist.

In Betracht gezogene Druckschriften:

Deutsche Patentschriften Nr. 484 649, 804 990;

Zeitschrift »Stahl und Eisen«, 60. Jahrgang. Nr. 30, 1940, S.654;

Zeitschrift »The Iron Age«, 29. November 1934, S. 18;

Werbeschrift »The Ajax Manufacturing Co. Cleveland, Bulletin Nr. 111«, Ohio, 1937, S. 5.

Entgegengehaltene ältere Rechte: Deutsches Patent Nr. 937 283.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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