DE1028065B

DE1028065B - Schlagwetterschutz fuer Fahrdrahtlokomotiven

Info

Publication number: DE1028065B
Application number: DES43873A
Authority: DE
Inventors: Alexander Walter
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1955-05-10
Filing date: 1955-05-10
Publication date: 1958-04-17

Description

Schlagwetterschutz für Fahrdrahtlokomotiven

Für Fahrdrahtlokoinotiven auf schlagwettergefähr-

deten Strecken ist bereits vorgeschlagen worden. in

der Nähe des Schleifers Düsen anzuliringeti und durch

diese Düsen Stickgas, z. L'. Stickstoff, gegen den

Schleifer zu blasen. Hierdurch soll verhindert

werden, daß die auftretenden Funken eine I?sitzündung

des Grubengases hervorrufen. Diese Einrichtung hat

aber den Nachteil, <1a13 ständig ent#pi-ec.heside Gas-

tlaschen auf der Lokomotive mitgeführt werden

müssest.

11in das Mitführest dieser Gasflaschen. zu vernieJden,

hat man vorgeschlagen, die an der Sohle des Stollens

vorhandc#nie, meist se.hlagwetterfreie Luft anzusaugen

und gegen den Schleifer zu blasen. Uni zti vermeiden.

(1a13 brennbare gase aus dem Sohlenbereich geg@eti den

Schleifbügel geblasen werden, hat inan iss den Zug

dieser Gasleitungen Brennkammern einge:scha.ltet. die

z. ß. mit eiii<-r \Viderstandsheizung, vorzugsweise au,

Platinspiralen ausgestattet sein können. Diese Anord-

nungen kiiiinesi aber den gestellten Forderungen nur

bedingt gerecht werden. denn bei diesen Anordnungen

besteht immer die Gefahr, daß Schleiferfunken durch

(las Anblasest mit diesem angesaugten Gas nicht ge-

hisc.ht, ,ondern angefacht oder in die Schlagwetter

liitiatisgel)la.,est werden und diese zünden.

Gegenstand der Erlindung ist ebenfalls ein Schlag-

wcttersc.hutz für hahr(lrahtlol:otnotiven, der aber den

Nachteil der Gasflaschen vermeidet und gleichzeitig

sicherer arbeitet. Die Erfindung ist dadurch gekenn-

zeichnet, dalli ist oder an der Lokomotive eine Absaug-

v()rric.htting zum Absaugen der sich zwischen Fahrdraht

und Str(.ni2i.l)neliiner bildenden Funken und, des dort

vorhandenen Gases angeordnet ist. Die Aüsaugvar-

richtung wird zweckmäßig v(-in einen llektroinotor

angetrieben. Solange die Absaugvorrichtung außer

l)'utrie:l> ist. inuß der Fahrschalter der Lokomotive

verriegelt ,ein. Die Ausblasleitung der Saugvorrich-

tung mündet ist einer mit sclblagwettersiclieren Durch-

tritts5fftiuiigeit versehenen Verbrennungskannner. Die

Saugvorrichtung ist so Kernessen, daß die Al>saug-

geschwindigkeit an. jeder Stelle der Schleifer größer

ist, als die Verbrennungsgeschwindigkeit des mög-

licherweise vorhandenen, brennbaren. Gasgemisches.

Ist beispielsweise die höchstmögliche Verbrennungs-

geschwindigkeit 6 m/sec. dann wählt inan die Absaug-

geschwindigkeit an der Saugdüse 1a m/sec. So ist es

möglich, Explosionen sicher zu verhindern. Zur Über-

wachung der Verbrennungskammer und gleichzeitig

zur L`ber@vachung des auf der Fahrstrecke auftreten-

den (@n:e, sind in der Verbrennungskammer ther-

misch . l@neumati,ch- oder lichtempfindliche Übxr-

wachung,einric.htungen eingesetzt. die die in der

@"crl;rennung,kannner auftretenden Erscheinungen

unmitti@ll)ar oder mittelbar auf einem im Führerstand

angebrachten Gerät anzeigen. -Mit der Überwachungseinrichtung kann auch eine selbsttätig wirkende Abschalteinrichtung zum Einziehen des Stromabniehmers lrzw. zum Abschalten des Hauptschalters der Lokomotive verbunden sein. Urn Rückschläge aus der V crl>r(!naitingskartiiner in das Gel)läse zti vermeiden., ist am Verbrennungskammereintritt eine rückschlagsichere Scliirnikapl>e vorgesehen.

An Hand einer schematischen Zeichnung wird der Schlagwetterschutz nach der Erfindung erläutert und seine \@'irkungswei,e beschrieben.
Auf (Icr Lokomotive 1 mit dem Führerstand 2 ist (,in I3ügelstromalinehmer 3 in üblicher Weise befestigt. Dicht neben <lein Schleifstfck 4 ist das Mundstück 5 der Absaugvorrichtung angeordnet. um die zwischen Schleifstück 4 und Fahrdraht 6 auftretenden Funken rasch abzusaugen. Über ein vorzugsweise flexibel ausgebildetes Schlauchstück 7 ist das Mundstück 5 mit dein Ansa,tigteil der Saugvorrichtung 8 verbunden. Die angesaugte: Luft wird in die Verbrennungskammer 9 über das Rohrstück 10 eingeblasen. Eine Rückschlagblende 11 schützt (las Gebläse 8 vor dem Zurücksch,lagen entzündeter Gasgemische. In die Abga.s-(»'ffntuig ist ein Plattenschutz 12 eingesetzt, der so bemessen ist, daß auch bei länger andauernden Verhrennungen in der Verbrennungskammer 9 keine Zündelemente oder entzündete Gase ausgeblasen «erden. Eine thermisch-, pneumatisch- oder lichtempfindliche Üherwachungseinriclitung 13 ist mit einer _-lnzeigevorriclitung 14 am Führerstand 2 verbunden.
Die Erfindung ist nicht auf das gezeichnete Ausführungslxispiel beschränkt. vielmehr sind insbesondere in der Anordnung des Mundstückes des Gebläses und der Verhrennungskainmer sowie in Einzelheiten, wie z. B. die Rückschlagblende 11 und dein Plattenschutz, vielfältige Abwandlungen möglich. Obwohl die Erfindung ain Beispiel einer Fahrdralitlokoinotive, das als bevorzugtes Anwendungsgebiet gelten kann, beschrieben ist. ist es ohne weiteres möglich, die Erfindung auch bei allen anderen Einrichtungen, hei denen Funken in schlagwettergefährdeten Zonen auftreten, anzuwenden. Als Beispiel hierfür können gesamte Schaltanlagen sowie Isominuta.tormaschinen od. dgl. angeführt werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: 1. Schlagwetterschutz, insbesondere für Fahrdrahtlokomotiven, dadurch gekennzeichnet. daß an der Funkenbildungsstelle, insbesondere am Stromabnehmer oder dicht rlanelien.ine Absaugvorrichtung zum Absaugen sich bildender Funken und der ihn. umgebenen Gase angeordnet ist.
2. Schlagwetterschutz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Absa,ugvorrichtung eine mit schlagwettersicheren Dtirchtrittsöffnungen versehene Verbrennungskammer zugeordnet ist. Schlagwetterschutz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeiclniet, dalli in der Verbrennungs- kammer eine thermisch-. pneumatisch- oder licht- cinpfindlichc i'berwachungseinrichtung eingesetzt ;st. (lic die in der Verl)rennungskarnmer auf- tretenden Erscheinungen unmittelbar oder mittel- l.ar auf ein ain Führerstand angebrachtes Anz'^ige- ,:cler Steuergerät überträgt. I. Schlagwetterschutz nach Anspruch 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennungs- kammer einen Plattenschutz zum Ausgleich eines etwa auftretenden Ülxrdruclces halt. Schlagwetterschutz nach Anspruch 1 und f@;'geiide. gekennzeichnet durch eine rückschlag- >,icher e. Schirmkappe in der Verbrennungskammer, durch die Zündrückschläge aus der Verbrennungs- 1;:in:nicr in da#. Gebläse verhindert werden. Ei. Sclil<ig"vctterscliutz nach Anspruch 1 und f, a@@cnde, gekennzeichnet durch eine Verriegelungs- einrichtung zwischen dein -Motor der Saugvorrich-' hing und dein Fahrschalter der Lokomotive.

1n Betracht gezogene Druckschriften: r -Lasche Patentschrift \r. 927 027; deutsche Patentanmeldung C 8028 `'I/5d.