DE1027846B - Herstellung und Gewinnung des Antibiotikums Marcomycin - Google Patents

Herstellung und Gewinnung des Antibiotikums Marcomycin

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DE1027846B
DE1027846B DEE14106A DEE0014106A DE1027846B DE 1027846 B DE1027846 B DE 1027846B DE E14106 A DEE14106 A DE E14106A DE E0014106 A DEE0014106 A DE E0014106A DE 1027846 B DE1027846 B DE 1027846B
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Germany
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nrrl
marcomycin
growth
antibiotic
gray
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DEE14106A
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James Myrlin Mcguire
Robert Leslie Mann
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Eli Lilly and Co
Original Assignee
Eli Lilly and Co
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G11/00Antibiotics
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P13/00Preparation of nitrogen-containing organic compounds
    • C12P13/04Alpha- or beta- amino acids

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Description

  • Herstellung und Gewinnung des Antibiotikums Marcomycin Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung und Gewinnung eines bestimmten, neuartigen antibiotisch wirkenden Mittels, das der Einfachheit halber mit dem willkürlichen Namen »Marcornvcin« bezeichnet wird.
  • Das Molekulargewicht beträgt etwa 436, wie aus Titrationswerten errechnet, pK'a-Werte etwa 7,20 und 8,95, die in 66°,7'oiger wäßriger Dimethylformamidlösung bestimmt wurden. Sie schmilzt unter Zersetzung in einem Bereich von etwa 160 bis 180°C; in Lösungsmitteln, wie Äther, Chloroform, Äthylenchlorid, Hexan und Benzol, ist sie verhältnismäßig unlöslich, in Wasser ist sie löslich, und in organischen Lösungsmitteln, wie Äthanol, Methanol, Dimethylformamid und Eisessig, ist sie verhältnismäßig löslich; sie reagiert schwach basisch und kann mit Säuren Salze bilden; in wäßrigen Lösungen ist sie in einem p11-Bereich von etwa pH 1 bis etwa pH 10 beständig; sie hat folgende prozentuale Zusammensetzung: Kohlenstoff = 46,40 0/" Wasserstoff = 7,48 °/a, Stickstoff = 6,82 °/a und, mit Abweichung, Sauerstoff = 39,30 °/o; empirische Formel: C"H3008N2; in wäßriger Lösung zeigt sie keine Absorption im ultravioletten Bereich; in Mineralöl erwärmt, zeigt sie eine Infrarotabsorption mit folgenden, voneinander unterscheidbaren Banden: 3,03, 6,01, 6,12, 6,24, 6,34, 8,10, 8,72, 9,30, 9,63 und 11,25 Mikron (vgl. die Zeichnung).
  • Die Herstellung erfolgt derart, daß man unter aeroben Bedingungen in einem Nährmedium, das von Schimmelpilzen assimilierbare Quellen von Kohlehydrat, Stickstoff und anorganischen Salzen enthält, einen Marcomycin erzeugenden Stamm des Streptomyces hygroscopicus züchtet, bis durch diesen Organismus in diesem Nährboden eine wesentliche antibiotische Aktivität erzeugt ist.
  • Die Marcomycinbase ist ein nicht kristalliner, farbloser Feststoff, der in Wasser sehr gut löslich und in Lösungsmitteln, wie Äthanol, Methanol, Dimethylformamid, Eisessig u. dgl., relativ löslich ist. In Lösungsmitteln, wie Äther, Chloroform, Äthylenchlorid, Hexan, Benzol u. dgl., ist er relativ unlöslich. Er schmilzt unter Zersetzung in einem nicht genau abgegrenzten Bereich zwischen etwa 160 und 180°C.
  • Marcomycin ist schwach basisch, was daher zu rühren scheint, daß im Molekül eine oder mehrere Aminogruppen vorhanden sind. Marcomycin bildet mit den üblichen Säuren Salze. So ist es z. B. einfach, das Hydrochlorid, Sulfat, Phosphat, Maleat und ähnliche Salze zu gewinnen. Solche Salze sind im allgemeinen völlig wasserlöslich. Marcomycin bildet auch mit hochmolekularen Säuren Salze oder satzähnliche Komplexe, wie z. B. mit p-(p'-Oxyphenylazo)-benzol-sulfonsäure, Methylorange u. dgl. Diese Salze oder Komplexe sind in Wasser relativ unlöslich.
  • Das Antibiotikum scheint in wäßriger Lösung in einem p$-Bereich von etwa pg 1 bis p$ 10 beständig Marcomycin entfaltet eine antibiotische Wirksamkeit gegen bestimmte grampositive und gramnegative Mikroorganismen, wie Staphylococcus aureus, Mycobacterium tuberculosis (H 37 RV), Staphylococcus (widerstandsfähig gegen Streptomycin), Bacillus subtilis, Mycobacterium phlei, Mycobacterium tuberculosis (607), Mycobacterium avium, Salmonella gallinarium, Escherichia coli, Aerobacter aerogenes und Klebsiella pneumoniae. Wird es oral, z. B. in Kapseln, Tabletten oder als ein Diätbestandteil verabreicht, so wirkt Marcomycin gegen tierische Parasiten, wie Amöben, Fadenwürmer, Oxyuren, Lungenwürmer, Strongyles und Strongyloiden.
  • Wegen der Unsicherheit der Klassifizierungsuntersuchungen der Actinomycesgruppe der Organismen treten bei der Klassifizierung jedes neuentdeckten Organismus einige Zweifel auf. Jedoch scheinen die Organismen, die nach den Feststellungen das Marcomycin zu erzeugen vermögen, am meisten dem Actinomyceten, Streptomyces hygroscopicus, einem zuerst von Jensen in Proc. Linn. Soc., New South Wales, 56, S. 345 bis 370 (1931), beschriebenen Organismus, zu ähneln. Die drei Stämme der bei der Herstellung von Marcomycin verwendeten Organismen wurden bei »The Cuiture Collection of the Northern Regional Research Laboratories at Peoria, Illinois«, ständig hinterlegt und erhielten die Kulturnummern N RRL 2387, NRRL 2388 und NRRL 2389. Die drei Stämme wurden aus Bodenproben aus Marion County, Indiana, aus Saunders County, Nebraska und aus Vigo County, Indiana, isoliert. Das Isolierungsverfahren bestand darin, daß man eine stark verdünnte Bodenprobe auf Nähragar schichtete, diese Schicht so lange inkubierte, bis das Wachstum des Organismus sichergestellt war, und daß man dann einzelne Kolonien des Organismus mit einer sterilen Platinöse abnahm.
  • Die vorstehend genannten drei Stämme unterscheiden sich, wie man durch gelegentliche Beobachtung erkennen kann, in ihrer Erscheinungsform und zeichnen sich aus durch ihre Fähigkeit, unter geeigneten Züchtungsbedingungen Marcomycin zu erzeugen. Einige charakteristische Merkmale deuten darauf hin, daß sie alle der Art S. hygroscopicus angehören. Die folgenden Absätze enthalten ausführliche klassifizierende Studien der vorstehend genannten, Marcomycin erzeugenden Actinomycetesstämme. Die Untersuchungen erfolgten nach den gewöhnlich bei der Klassifizierung von Actinomycetes angewendeten Verfahren. Die unter Verwendung von Kohlenstoff und Stickstoff durchgeführten Teste erfolgten nach den Verfahren von Pridham und Gottlieb, J. Bact., 56, S. 107 bis 114 (1948). Als Grundlage der übrigen Versuche und Charakterisierungen dienten die Publikationen von Waksman, Soil Sci., 8, S. 71 bis 215 (1919), Jensen, Soil Sci., 30, S. 59 bis 77 (l930), und Conn, N. Y. Agr. Axp. Sta. Tech. Buhl., 60, S. 1 bis 25 (1917). Die meisten Farbbezeichnungen erfolgten nach dem System von Ridgway, »Color Standards and Color Nomenclaturea (1912). Wird dieses System angewendet, so ist der Anfangsbuchstabe der Farbe groß geschrieben.
    Tabelle I
    Mikroskopische Morphologie
    NRRL 2387 NRRL 2388 NRRL 2389
    Synthetisches Agar
    Diese Kultur bildet ein typisches, Wie NRRL 2387. Wie NRRL 2387.
    stark verzweigtes, ausgestrecktes,
    vegetatives Mycel, aus dem ein sich
    verzweigendes Luftmycel empor-
    wächst. Luftsporen in schmalen,
    dichten Spiralen entstehen auf kur-
    zen, verzweigten Conidiophoren. Bei
    Reifung der Kultur bedecken dichte,
    mit einem Luftgewebe verflochtene
    Sporenbüschel die Kulturoberfläche.
    Mikroskopisch betrachtet, weisen
    die einzelnen Sporen - ob frei oder
    in spiralförmigen Ketten - eine
    typische geometrische Form auf.
    Ihre Kontur ist annähernd quadra-
    tisch bis rechteckig, aber die Zell-
    oberfläche, die der Außenseite der
    spiralförmigen Kette zugewandt ist
    oder war, ist länger als die der
    Innenseite der Spirale zugekehrte
    Oberfläche und sieht daher aus wie
    ein »Schlußsteina. Diese charakte-
    ristische Form weisen die freien
    Sporen auf. Nach einer etwa 2wöchi-
    gen Inkubation erscheinen in großer
    Anzahl in dem Luftmycel entweder
    am Ende oder längs des Körpers
    der einzelnen Gewebe, kugelförmige
    lichtbrechende Körper. Diese Körper
    haben eine sehr unterschiedliche
    Größe, aber sie besitzen im all-
    gemeinen die mehrfache Größe des
    Durchmessers eines einzelnen Gewe-
    bes. Es handelt sich anscheinend
    dabei nicht um zellförmige Struk-
    turen, sondern um Kügelchen einer
    flüssigen Ausscheidung.
    Andere Nährböden
    Charakteristische Spiralen bildeten Wie NRRL 2387, jedoch fand man Spiralen bildeten sich wie bei NRRL
    sich auch auf Agar-Nährböden aus in 32 Tage alten Kulturen keine 2387. Kugelförmige Körper fand
    Glukose-Asparagin, aus Emersons Kügelchen auf Glukose-Asparagin, man auf Glukose-Asparagin und
    Stärke und aus apfelsaurem Calcium. auf apfelsaurem Calcium, noch auf Stärkeagar, nicht aber auf apfel-
    In 32 Tage lang inkubierten Kul- Emersons Agar. Stärkeagar wurde saurem Calcium noch auf Emersons
    turen fand man kugelförmige Körper nicht getestet. Agar.
    auf Glukose-Asparagin und auf apfel-
    saurem Calcium, nicht aber auf
    Stärke und Emersons Agar.
    Tabelle II
    Züchtungscharakteristika
    NRRL 2387 NRRL 2388 NRRL 2389
    Synthetisches Agar
    In das Medium mischt man eine Wie NRRL 2387, nur daB die Pig- Wie NRRL 2387, nur daB das zu-
    mäßige Menge farbloses, vegetatives mentierung des Luftmycels nicht erst Blaß- bis Dunkel-Quäker-Gelb-
    Mycel zusammen mit einer mäßigen gesprenkelt, sondern gleichmäßig lichgraueLuftmycelfast kohlschwarz
    Menge grauweißgesprenkelten Luft- grau ist und in 2 bis 4 Wochen fast wird. Spuren von gründlichem, los-
    mycel, das, farblich gesehen, von kohlschwarz wird. Auch dehnt sich lichem Pigment.
    einem blassen Mausgrau im unter- die Kultur etwas mehr aus, und die
    sten Teil bis zu Mausgrau an der Einbuchtung der Oberfläche ist et-
    Spitze des Schrägnährbodens reicht was weiter verbreitet.
    und dabei einige schwarze Stellen
    am Streifenrand besitzt. Sporogene
    Schicht auf der Wachstumsfläche,
    pulvrig; unter dem Mikroskop er-
    kennt man Sporen in sehr großer
    Menge. Mikroskopisch sichtbare Ein-
    buchtung der Oberfläche der Sporen-
    schale in der Nähe des Wachstums-
    randes, besonders an dunkelgefärb-
    ten Stellen; das Auftreten von Aus-
    höhlungen läuft parallel mit dem
    Verschwinden von Ausscheidungs-
    tröpfchen ähnlicher Größe, die frü-
    her während des Wachstums ausge-
    schieden wurden. Kein lösliches
    Pigment.
    Glukose-Asparagin-Agar
    Durchgrabendes vegetatives Mycel, Wie NRRL 2387, aber das Luftmy- Wie NRRL 2387, jedoch ist die
    farblos, in reichlicher Menge zu- cel ist schwerer, die gleichmäßig Unterseite der Kultur auf Grund
    gegen. Das Luftmycel ist ziemlich graue Farbe wird in 2 bis 4 Wochen von Spuren von löslichem Pigment
    dünn; das weiße Untenliegende, das kohlschwarz und feucht. Chamoisfarben. Das Luftmycel ist
    Mausgrau überwachsen ist, wird dünn, in der Mitte des Streifens
    Dunkel - Quäker - Gelblichgrau bis weiß und dicker und dunkel entlang
    fast schwarz. Das Luftmycel ist der Ränder. Die Bereiche von weiß
    dünn und zunächst mit Ausschei- (in der Mitte) bis Mausgrau (an der
    dungströpfchen übersät, an deren Spitze) werden in 2 bis 4 Wochen
    Stelle später Einbuchtungen er- Rußig-Schwarz und feucht.
    scheinen; die Oberfläche wird stumpf
    und feucht. Spuren von bräun-
    lichem, löslichem Pigment.
    Agar aus apfelsaurem Calcium
    Mäßige Menge vegetativen Gewäch- Wie NRRL 2387, jedoch entwickelt Wie NRRL 2387, aber lösliches Hell-
    ses, Unterseite Rötlich-Lederfarben. sich das Luftmycel spät, wird Blaß- Rötlich-Zimtfarbenes Pigment, Luft-
    Mäßige Menge weißes Luftmycel, Quäker-Gelblichgrau, schließlich mycel flach, weiß; der Hell-Quäker-
    das bei Reife gesprenkelte Gebilde feucht, schwarz. Im untersten Teil Gelblichgraue Überwuchs erscheint
    mit Kügelchen von Dunkel-Maus- des Schrägnährbodens aufrechter, spät, wird nach 2- bis 4wöchiger
    grauem und etwas Rußig-Schwarzem in Kolonien vorhandener Wachs- Inkubation schwarz und feucht.
    Gewächs entwickelt. Oberfläche un- tumstyp ohne Sporen. Knopfförmiger, in Kolonien vorhan-
    eben, kolonieförmig, Sporenbildung dener Wuchs ohne Sporen wie bei
    gering bis mäßig, besonders am An- NRRL 2387 im untersten Teil des
    fang. Aus dem Nährboden unlösliche Schrägnährbodens.
    Salze entfernt. Rötlich-Lederfarbe-
    nes, lösliches Pigment.
    Emersons Agar
    Gutes Wachstum von vegetativem Wie NRRL 2387, jedoch wird das Wie NRRL 2387, jedoch ist die
    Mycel, Unterseite Isabellenfarben. Hell-Quäker-Gelblichgraue Luft- Unterseite des vegetativen Gewäch-
    Luftmycel reichlich vorhanden, mycel in 2 bis 4 Wochen schwarz ses Orange-Rötlichbraun, bis zu ge-
    weiB, wird Mausgrau und Dunkel- und feucht, mit Ausnahme des un- brannter Sienna dunkelnd. Junges
    Quäker-Gelblichgrau mit Büscheln teren Endes des Schrägnährbodens, weißes Luftmycel wird Dunkel-Quä-
    von winzigem, winzigem, Überwuchs. weißem, Lösliches kolonieför- hell- wo Das das Gewächs Gewächs ist stark transparent runzelig und ist. ker-Gelblichgrau, schwarz. Das Gewächs schließlich ist runzelig, stumpf-
    braunes Pigment. gefurcht. faltig. Das lösliche Mahagonierote
    Pigment erhält nach 28 Tagen die
    Farbe gebrannter Sienna.
    NRRL 2387 NRRL 2388 NRRL 2389
    Nähragar
    Mäßige Menge von farblosem vege- Wie NRRL 2387. Wie NRRL 2387.
    tativem Wuchs und weißem Luft-
    mycel. Das Medium dunkelt allge-
    mein ein wenig, aber das Pigment
    ist zu schwach, um die Färbung zu
    charakterisieren.
    Glukose-Nähragar
    Das Wachstum ist ähnlich dem, das Wachstum wie auf Emersons Agar, Wachstum wie auf Emersons Agar,
    man auf Emersons Agar erzielt, aber noch reichlicheres Luftmycel. jedoch das Luftmycel runzelig, dünn,
    doch etwas weniger reichlich. Das Die gesamte Oberfläche des Ge- weiß (fast durchscheinend), wobei
    Luftmycel, pulvrig, weiß und Maus- wächses möglicherweise schwarz; in der Nähe des unteren Endes des
    grau, wird mit Ausnahme der weißen sehr wenig weißer Überwuchs. Lös- Schrägnährbodens etwas Quäker-
    Randgebiete und von etwas weißen, liches Pigment schwachbraun oder Gelblichgraue Färbung auftritt. Lös-
    kolonieförmigen Überwuchs einheit- fehlend. liches Pigment hat nach 28 Tagen
    lich Mausgrau. Hellbraunes, lös- fast die Farbe gebrannter Sienna.
    liches Pigment.
    Stärke-Agar
    Mäßige Menge vegetativen Gewäch- Wie NRRL 2387, aber nicht ge- Art des Gewächses und der Pigmen-
    ses mit gutem Wachstum des Luft- sprenkelt; die Pigmentierung des tierung ähneln NRRL 2387, aber
    mycels; letzteres gesprenkelt weiß Luftmycels ist in allen Stadien ein- an der Spitze der Schrägbodenkultur
    und anfangs Mausgraue Schattie- heitlich, die Farbveränderungen er- befindet sich eine kleine Menge von
    rungen, bei fortgesetzter Inkubation folgen aber in der gleichen Reihen- orange-rosafarbenem Pigment. Ge-
    nachdunkelnd, graue Stellen werden folge (weiß nach Mausgrau bis wächs kräftiger und einheitlicher
    allmählich schwarz. schwarz) Gewächs wird möglicher- als das von NRRL 2387, möglicher-
    Kleine Tröpfchen von früh erzeugter weise durchweg schwarz. Stärke weise durchweg schwarz. Stärke
    Ausscheidung. Oberfläche des Ge- wird hydrolysiert. (Hydrolysierungs- wird hydrolysiert (Hydrolysierungs-
    wächses bei Reife mikroskopisch zone 28 mm groß). zone > 20 mm groß).
    sichtbar aasgefurcht. Spuren von
    grünlichem löslichem Pigment. Stär-
    ke wird hydrolysiert (Hydrolysie-
    rungszone 21 mm groß).
    Kartoffelpropfen
    Wachstum variierbar in nachgebil- Wie NRRL 2387, Wuchs und Spo- Wie NRRL 2387, Luftmycel jedoch
    deten Röhren. Gutes vegetatives renbildung jedoch weniger reich- Mausgrau, Unterseite des Gewächses
    Wachstum, aufrecht, uneben und lich; Luftmycel, soweit vorhanden, da, wo dieses am Glas haftet,
    gespalten. Reichliches Wachstum farblos oder weiß, schwarz. In Wasser lösliches Pig-
    von Luftmycel, weißgrau gespren- ment unter dem Propfen, Zimtfarbe
    kelt, das graue Pigment farblich dem wird Weinrot-Rötlichbraun.
    Blaß-Quäker-Gelblichgrau ähnlich.
    Luftmycel aufrecht, pulvrig, bis zu
    einem gewissen Grade eingebuchtet.
    Pfropfen dunkelte.
    Gelatine (25° C)
    Schwaches, amorphes, farbloses Wie NRRL 2387, aber die Verflüssi- Wie NRRL 2387, aber die Verflüssi-
    Wachstum. Verflüssigung sehr ver- gang ist nach 28 Tagen etwas we- gang ist nach 28 Tagen vollständig.
    zögert, beginnt etwa nach 20 Tagen, niger vollständig.
    ist aber erst nach 28 Tagen annä-
    hernd vollständig. Kein lösliches
    Pigment.
    Lackmusmilch (30° C)
    Wachstumsring mit dünner Kruste Wie NRRL 2387, aber mit schwere- Wie NRRL 2387; p$-Endwert 7,6.
    aus weißem Luftmycel. Hydrolyse rem Wachstumsring. pg-Endwert
    ohne Koagulierung, fast vollständig 7,6.
    in 6 Tagen, vollständig in 9 Tagen,
    alkalisch (p$-Endwert 7,5).
    NRRL 2387 NRRL 2388 NRRL 2389
    Lackmusmilch (37@ C)
    Bläulich-purpurfarbener Wachs- Wie NRRL 2387, jedoch ähnelt der Wie NRRL 2387.
    tumsring mit weißem Luftmycel. Wachstumsring farblich dem Maha-
    Rasche Hydrolyse, der manchmal gonierot.
    eine leichte Gerinnung vorausgeht.
    Reaktion ist alkalisch.
    Nährlösung
    Wuchs schwach, submers,flaumartig, Wie NRRL 2387, Wuchs aber noch Wie NRRL 2387.
    anhaftend. Kein lösliches Pigment. schwächer.
    Glukose-Nährlösung
    Gutes Wachstum, meistenteils sub- Wie NRRL 2387, der Wuchs ist aber Wie NRRL 2387.
    mers, weich, anhaftend; sehr wenig etwas schwächer.
    schwimmende Kolonien. Kein lös-
    liches Pigment.
    Tyrosin-Nährlösung
    Einige weiße, schwimmende Kolo- Wie NRRL 2387. Wie NRRL 2387.
    nien mit etwas flaumigem, amor-
    phem, submersem Gewächs. Kein
    lösliches Pigment.
    Cellulosestreifen
    Cellulose verwendet, jedoch kein Wie NRRL 2387, aber gute Ent- Wie NRRL 2387, aber gute Ent-
    reichliches Wachstum. I Wicklung. I Wicklung.
    Tabelle IIl, IV und V enthält die Ergebnisse der an 30 S = außergewöhnlich gute Sporenbildung;
    den Organismenstämmen durchgeführten Verwendbar- et = etwas;
    keitsversuche. Der Kürze wegen sind in den Tabellen BLP = braunes, lösliches Pigment;
    folgende Symbole angewendet: OLP = orangefarbenes, lösliches Pigment;
    = Wachstum und Verwendbarkeit; BOP = bräunlich-orangefarbenes Pigment;
    - = kein Wachstum, keine Verwendbarkeit; 35 G -- gutes Wachstum.
    = begrenztes Wachstum, wahrscheinlich geringe
    Verwendbarkeit;
    Tabelle III
    Verwendbarkeit von Kohlenstoffquellen zur Förderung des Wachstums
    Substrat NRRL 2387 I NRRL 2388 NRRL 2389
    r, (+) Arabinose ....... . ........ + + (S)
    1, (+) Xylose .................. + -
    i
    Rhamnose ............... + -
    Fruktose ................ + (S, et BLP) (S, et BLP) -r- (S, BOP)
    I, ( @-) Galaktose ............... -r- +
    Glukose ................. + (S, et BLP) = (S)
    r, (+) Mannose ................ + (S, et BLP) - (S, et BLP) + (S, et BLP)
    Cellobiose....................... - (S, et BLP) ,- (S, et BLP) + (S, OLP)
    r, (-@-) Laktose ................. +
    v (+) Maltose .................. + (S) + (S) + (S)
    Sukrose ........................ - - -
    I, (+) Raffinose ................ + +
    Inulin.......................... - - -
    Mannit ........................ + (S) + (S) + (S)
    Dulcit ......................... - - -
    I, (-) Sorbit .................. - - -
    Inosit.......................... + +
    Salicin ......................... + (BOP) + (BOP) + (BOP)
    Dextrin ........................ + (S, et BLP) + (S, et BLP) + (S, BLP)
    Stärke ......................... + (S, et BLP) i + (S, et BLP) + (S, BLP)
    Natriumacetat .................. -r - +
    Natriumcitrat .................. - + +
    Natriumformiat ................ äpfelsaures Natrium ............. + + +
    Natriumsalizylat ................ - - -
    Natriumsuccinat................ . - '-, +
    Natriumtartrat.................. - - +_
    Asparagin ...................... + + +
    Tabelle IV
    Verwendung von Stickstoffquellen zur Förderung des Wachstums
    Substrat NRRL 2387 I NRRL 2388 I NRRL 2389
    Ammoniumsulfat ................ + (S, et BLP) + (S, et BLP) + (S, BOP)
    Asparagin ...................... + (S, et BLP) + (S, et BLP) + (S, et BLP)
    Natriumnitrat .................. + (et BLP) + +
    Tabelle V
    Reduktion von Nitraten zu Nitriten
    Kohlenstoffquelle NRRL 2387 NRRL 2388
    NRRL 2389
    Wachstum Nitrittest Wachstum Nitrittest Wachstum Nitrittest
    Glycerin ............. G - G + G +
    Glukose ............. G - G Spur G +
    Sukrose.............. G - G -f- G +
    Stärke .............. G - G - G -
    Wie vorstehend ausgeführt, können die Stämme NRRL 2387, NRRL 2388 und NRRL 2389 in den Nährmedien zwecks Herstellung wirksamer antibiotischer Mittel gezüchtet werden. Als Nährmedium kann irgend eines einer Anzahl von Medien verwendet werden, da, wie aus den vorstehend beschriebenen V erwendbarkeitsversuchen hervorgeht, die Organismen viele Energiequellen verwerten können. Jedoch werden aus Gründen der Wirtschaftlichkeit der Herstellung, der maximalen Ausbeute und der Leichtigkeit der Isolierung der Antibiotika bestimmte Nährmedien bevorzugt. So ist z. B. die zur Zeit im Nährmedium bevorzugte Kohlehydratquelle Glukose. Andere Quellen, die mitverwendet werden können, sind Stärke, Saccharose, Dextrin, Melasse u. dgl. Die bevorzugten Stickstoffquellen sind gequollener Mais, Sojabohnenmehl und in Brennereien anfallende Rückstände der Getreidegärung; andere verwendbare Quellen sind Kasein, Gemische aus Aminosäuren, Peptone (sowohl aus Fleisch als auch Soja) u. dgl. Es können auch anorganische Stickstoffquellen, wie Nitrate oder Ammoniumsalze, verwendet werden.
  • Zu den anorganischen Nährsalzen, die dem Nährboden zugesetzt werden können, gehören die gewöhnlichen Salze, die Natrium-, Kalium-, Calcium-, Phosphat-, Chlorid-, Sulfationen und ähnliche Ionen zu erzeugen vermögen.
  • Wie es für das Wachstum und die Entwicklung anderer :Mikroorganismen notwendig ist, so sollten auch dem Nährboden zum Wachstum der erfindungsgemäß verwendeten Aktinomycetes wichtige Spurenelemente beigegeben werden. Solche Spurenelemente sind gewöhnlich als Verunreinigungen zugeführt, die mit der Zugabe der anderen Bestandteile in den Nährboden gelangen.
  • Die Organismenstämme, die zur Erzeugung des Marcomycins verwendet wurden, sind leicht zu züchten, und sie sind, was die Wachstumsbedingungen anbetrifft, sehr viel weniger empfindlich als viele andere Actinomycetes. So entwickelt sich z. B. dieser Organismus in zahlreichen Nährmedien mit sehr unterschiedlichem pH-Wert. Es empfiehlt sich jedoch, vor der Impfung mit dem Organismus dafür zu sorgen, daß der p.-Wert des Nährmediums zwischen 6,0 und 7,5, vorzugsweise bei etwa 6,5 liegt. Wie man bei anderen Actinomycetes beobachtet hat, wird der Nährboden im Laufe der Wachstumszeit des Organismus, während der das Antibiotikum erzeugt wird, allmählich alkalisch. Er kann eine Basizität von etwa pH 7,2 bis etwa pH 8,0 oder mehr erreichen, wobei der endgültige pH-Wert mindestens teilweise vom anfänglichen pH-Wert des Nährmediux, von den darin enthaltenen Puffersubstanzen und vcKl der Zeitspanne, die man den Organismus wachsen läßt, abhängt.
  • Wie es sich bei der Erzeugung anderer Antibiotika in großen Mengen empfiehlt, so wendet man vorzugsweise auch bei der Erzeugung großer Mengen an Marcomycin submerse, aerobe Kulturbedingungen an. Bei der Heestellung begrenzter Mengen des Antibiotikums kann man mit Schüttelkolben- und Oberflächenkulturen in Flasche arbeiten. Will man aber große Materialmengen erzeuge, so empfiehlt sich eine submerse aerobe Kultur in Tanks. Wird die Herstellung in großen Tanks durchgeführt, so verwendet man - wie allgemein bekannt ist - für die Impfung vorzugsweise die vegetative Form des Organismus, um eine ausgesprochene Verzögerung in der Erzeugung des Antibiotikums und die damit verbundene unwirksame Inbetriebnahme der Vorrichtung zu vermeiden. Daher ist es angebracht, durch Impfung einer verhältnismäßig kleinen Menge des Nährbodens mit den Sporen der Organismen zuerst ein vegetatives Inokulum zu erzeugen und dann, wenn ein junges, aktives, vegetatives Inokulum mit Sicherheit entstanden ist, dieses unter aseptischen Bedingungen in die großen Tanks zu bringen. Der Nährboden, in dem das vegetative Inokulum erzeugt wird, kann der gleiche oder ein anderer als der zur Erzeugung der Antibiotika verwendete Nährboden sein.
  • Die Organismen entwickeln sich gut bei Temperaturen zwischen etwa 25 und etwa 32- C. Die optimale Erzeugung an Antibiotikum scheint dann stattzufinden, wenn die Temperatur des Nährbodens zwischen etwa 26 bis 30° C gehalten wird.
  • Wie es bei der Erzeugung von Antibiotika in submersen Kulturen üblich ist, wird auch hier keimfreie Luft durch den Nährboden geblasen. Um ein wirksames Wachstum des Organismus und eine reichliche Erzeugung d Antibiotikums zu gewährleisten, sollte das bei der Herstellung von Marcomycin im Tank angewendete Luftvolumen vorzugsweise mindestens 0,1 Volumen Luft in der Minute pro Volumen Nährboden betragen. Ein wirkungsvolleres Wachstum und reichlichere Erzeugung an Antibiotikum werden dann erreicht, wenn das verwendete Luftvolumen mindestens 1 Volumen Luft in der Minute pro Volumen Nährboden beträgt. Die Geschwindigkeit der Erzeugung von Marcomycin und die Stärke der antibiotischen Aktivität im Nährboden kann während der @@'achstumszeit des Mikroorganismus leicht dadurch verfolgt werden, daß man Proben des Nä,brbodens hinsichtlich ihrer antibiotischen Aktivität gegen solche Organismen, die als empfänglich für das Antibiotikum gelten, wie z. B. Bacillus subtilis, untersucht. Der Bioversuch kann durch die Standard-Trübungsmessungs- oder "Cup-plate;:-Verfahren oder durch die Papierscheibenprobe auf Agarschichten durchgeführt werden.
  • Bei Anwendung von submersen, aeroben Kulturen oder von Schüttelkolbenkulturen findet die maximale Erzeugung von Antibiotika nach Impfung des Nährbodens im allgemeinen innerhalb von etwa 2 bis 5 Tagen, bei Oberflächenkulturen innerhalb von etwa 5 bis 10 Tagen statt.
  • Das Marcomycin kann durch Extraktions- und Adsorptionsverfahren aus dem Nährboden gewonnen und von anderen, eventuell vorhandenen Substanzen getrennt werden. Wegen der sehr großen Löslichkeit des Marcomycins in wäßriger Lösung und des infolgedessen ungünstigen Verteilungsverhältnisses des Antibiotikums in organischwäßrigen Lösungsgemischen, sind verhältnismäßig große Mengen an organischen Extraktionsmitteln erforderlich. Daher ist es angebracht, die filtrierte Nährlösung vor der Extraktion mit einem stark löslichen, anorganischen Salz, z. B. mit Ammoniumsulfat, zu sättigen, um einen besseren Verteilungskoeffizienten für das Extraktionslösungsmittel zu erzielen.
  • Die extrahierten, antibiotisch wirkenden Substanzen, die sich nun in dem organischen Lösungsmittel, das vorzugsweise aus einem niedrigeren Alkohol, wie Propanol, Butanol usw., besteht, befinden, können daraus als Rohprodukt durch Verdampfung des Lösungsmittels im Vakuum gewonnen werden. Das auf diese Weise erhaltene, relativ rohe Material wird durch Ausfällung aus geeigneten Lösungsmitteln, durch Chromatographie oder durch Gegenstromextraktion gereinigt.
  • Gegenwärtig gewinnt man das Marcomycin vorzugsweise durch Adsorptionsverfahren, da dadurch der Verbrauch an verhältnismäßig großen Mengen von Lösungsmitteln, die bei Anwendung von Extraktionsverfahren erforderlich sind, ausgeschaltet wird. Das hier zur Trennung der Antibiotika von der filtrierten Nährlösung bevorzugte Adsorptionsmittel ist Kohlenstoff. Die auf das Adsorptionsmittel fixierte antibiotische Substanz wird durch übliches Eluieren, wobei ein wäßriges organisches Lösungsmittel verwendet wird, gewonnen. Für die Gewinnung des Marcomycins werden saure Ionenaustauscherharze verwendet, wie z. B. ein Kationenaustauscher, der aus einem Mischpolymeren aus Methylacrylat und Divinylbenzol besteht und funktionelle Hydroxylgruppen aufweist. Ein solcher Kationenaustauscher ist z. B. das im Handel unter der Handelsbezeichnung "IRC-50« erhältliche Produkt. Die Abtrennung des Marcomycins von anderen Antibiotika wird leicht dadurch erzielt, daß man lonenaustauscherharze verwendet und den basischen Charakter des Marcomycins ausnutzt. So können Lösungen, die Antibiotika einschließlich Marcomycin enthalten, der Reihe nach der Behandlung mit sauren und basischen Ionenaustauschern und einer anschließenden Eluierung des Marcomycins aus den sauren Harzen unterzogen werden. Jeder Fachmann wird erkennen, daß verschiedene Kombinationen und Modifikationen der obengenannten Verfahren bei der Isolierung und Reinigung des neuen, erfindungsgemäßen Antibiotikums angewendet werden können.
  • Marcomycin kann im Gemisch mit Hygromycin aus dem für seine Erzeugung verwendeten Nährmedium in mehr oder weniger gereinigter Form gewonnen «erden. Ein solches Gemisch kann als Zusatz zu tierischem Futter od. dgl. verwendet «erden, um die wertvollen Wirkungen der beiden Antibiotika auszunutzen. Die vorliegende Erfindung wird ferner durch die folgenden speziellen Beispiele veranschaulicht Beispiel 1 Eine Sporenkultur des Stammes NRRL 2387 des Streptomyces hygroscopicus wird dadurch erzeugt, daß man den Organismus auf einem sich wie folgt zusammensetzenden Agar-Schrägnährboden züchtet: Stärke......................... 20 g Asparagin ..................... 1 g Rindfleischextrakt .............. 3 g Agar .......................... 20 g genügend Wasser, um auf ........ 1 1 aufzufüllen Der Schrägnährboden wird mit Sporen geimpft und etwa 5 Tage lang bei etwa 26° C inkubiert. Die mit Sporen versetzte Kultur wird mit einer kleinen Wassermenge bedeckt, und der Schrägnährboden wird vorsichtig abgeschabt, um die Sporen zu lockern und eine wäßrige Sporensuspension zu erhalten.
  • Eine Sporensuspension des Stammes NRRL 2387, die man auf die beschriebene Weise erhielt, wird zur Impfung von 1500 ccm eines keimfreien vegetativen Wachstumsmediums der folgenden Zusammensetzung verwendet Glukose........................ 15 g Sojabohnenmehl ................ 15 g fester gequollener Mais .......... 5 g Natriumchlorid ............ . . ... 5 g Calciumcarbonat ...... . . . ....... 2,5 g genügend Wasser, um auf ....... 1 1 aufzufüllen Man läßt das geimpfte Medium in einer 6-1-Flasche unter ständigem Schütteln 48 Stunden lang bei einer Temperatur von 28° C wachsen, damit sich die vegetative Form dieses Organismus bildet. Das vegetative Inokulum wird dann zur Impfung eines sterilen Kulturmediums für die Produktion der folgenden Zusammensetzung (Prozentsätze sind auf Gewichts-Volumen-Basis angegeben) verwendet: Glukose .............. 3,0°/o Sojabohnenmehl ....... 2,50 I0 fester gequollener Mais 0,5°,i0 Calciumcarbonat ...... 0,201, Natriumchlorid .... . . . 0,50/0 Wasser, ausreichend, um 662 1 Lösung zu ergeben Das geimpfte Nährmedium, das in einem 9461 fassenden Gärbottich enthalten ist, wird auf einer Temperatur von etwa 28° C gehalten, während der Gärung gerührt und mit keimfreier Luft in einer Menge von etwa 1 Volumen Luft in der Minute pro Volumen Nährboden behandelt. Die Gärung läßt man während einer Zeitspanne von 100 Stunden fortschreiten, während der sich der pH-Wert des Nährbodens allmählich von etwa p. 6,2 auf etwa pH 7,0 erhöht. Am Ende der Gärungszeit kann die antibiotische Aktivität im Nährboden auf die übliche Weise bestimmt werden. Eine auf diese Weise erhaltene Gärungsbrühe enthält etwa 200 g Marcomycin, wie durch Papierscheibenprobe unter Verwendung von B. subtilis als Versuchsorganismus festgestellt wurde. Die filtrierte Nährlösung läßt man mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 cm3 pro Minute über eine 101,6 . 863,6 mm große Säule laufen, die ein Kationenaustauschharz (das zuvor mit Natriumhydroxyd gewaschen wurde, um es in den N atriumzyklus einzuschalten) aus einem Mischpolymeren aus Methylacrylat und Divinylbenzol mit funktionellen Hydroxylgruppen enthält. Nachdem die gesamte Nährlösung durch die Säule hindurchgelaufen ist, wird die Säule so lange mit entionisiertem Wasser gewaschen, bis die auslaufende Flüssigkeit im wesentlichen farblos ist. Die Säule wird dann mit etwa 55 10,1 n-Salzsäure eluiert, wonach die auslaufende Flüssigkeit farblos ist und der pH-Wert etwa 1,5 beträgt. Das Säureeluat wird unter Verwendung von 10° oigem wäßrigem Natriumhydroxyd auf einen pH-Wert von 6,9 gebracht und auf ein kleines Volumen konzentriert. Das konzentrierte Eluat wird gefroren und aus gefrorenem Zustand getrocknet. Der Rückstand wird in 29 1 entionisiertem Wasser aufgenommen und filtriert. Der Niederschlag wird verworfen. Das Filtrat bringt man auf einen pH-Wert von etwa 10,5, fügt 2,9 kg Aktivkohle hinzu und rührt das Gemisch etwa 1 Stunde lang bei Zimmertemperatur. Die Kohle wird abfiltriert und der Filterkuchen durch Aufschlämmung in etwa 14,51 entionisiertem Wasser unter Rühren etwa 30 Minuten lang gewaschen. Die Aufschlämmung wird filtriert und das Waschen durch Aufschlämmung wiederholt. Die Filtrate werden verworfen. Der Filterkuchen aus der aktivierten Kohle, auf der das Marcomycin adsorbiert ist, wird unter etwa 1stündigem Umrühren bei Zimmertemperatur mit etwa 14,5 1 eines Gemisches aus 1,45 1 konzentriertem Ammoniak, 4,35 1 Wasser und 8,7 1 Aceton eluiert. Das Eluat wird abfiltriert und die Eluierung unter Verwendung der gleichen Menge des Gemisches aus Ammoniak, Aceton und Wasser wiederholt. Die Eluate werden kombiniert und durch Verdampfung im Vakuum um auf etwa 550 ccm konzentriert. Unter Rühren fügt man dem konzentrierten Rückstand 3,51 Aceton hinzu. Eine gummiartige Masse, bestehend aus Marcomycin, fällt aus und haftet an den Wänden und am Boden des Gefäßes. Die darüber befindliche Flüssigkeit wird von dem Gummi abdekantiert und die Masse in einer minimalen :Menge absoluten Methanols aufgelöst. Die Methanollösung wird dann langsam unter Rühren in 9 1 Äther gegossen, worauf sich ein Niederschlag aus Marcomy cin bildet. Das überstehende Methanol-Äther-Gemisch wird von dem Niederschlag abgegossen und der Niederschlag dann dreimal mit Äther gewaschen, wobei man den Äther nach jedem Waschen von dem Niederschlag abgießt. Durch Verdampfung des anhaftenden Äthers im Vakuum wird der Niederschlag getrocknet. Auf diese Weise erhält man etwa 144 g Marcomycin, das die vorstehend aufgeführten Eigenschaften aufweist.
  • Da das Marcomycin hautreizend wirkt, müssen bei der Handhabung des trockenen Pulvers Schutzmaßnahmen ergriffen werden.
  • Durch Umsetzung äquivalenter Mengen des Marcomycins und der entsprechenden Säur3 in einer geeigneten inerten Lösung kann man saure Salze des Marcomycins herstellen. Nach Ausfällung des Salzes und anschließende Filtration und Trocknung erhält man das Salz in fester Form.
  • Man behandelt eine Lösung aus etwa 250 mg Marcomycin in etwa 3 ccm Methanol mit 0,3 ccm konzentrierter Schwefelsäure. Es bildet sich sofort ein weißer amorpher Niederschlag, der abfiltriert und mit einer kleinen Menge Äther gewaschen wird. Der amorphe Feststoff ist das schwefelsaure Salz von Marcomycin.
  • Marcomycinsulfat ist eine amorphe weiße Substanz. V ird diese in entweder sauren oder alkalischen wäßrigen Lesungen gelöst und hinsichtlich der Lichtabsorption im ultravioletten Bereich untersucht, so stellt man nur eine al'";emeine niedrige Absorptionsintensität fest. Aus der elr':trometrischen Titration des Marcomvcinsulfates in 66°; Eiger wäßriger Dimethylformamidlösung geht hervor, daß die pK'a-Werte 7,2 und 8,9 betragen, wobei der anfängliche pH-Wert 2,4 beträgt. Wie man aus den Titrationswerten errechnet hat, beträgt das Molekulargewicht etwa 532.
  • Um Marcomycindihy drochlorid herzustellen, löst man 0,5 g Marcomycin in 20 cm3 Methanol auf und fügt 0,3 cm3 konzentrierte Salzsäure hinzu. Das Gemisch wird so lange erwärmt, bis es homogen ist. Dann fügt man bis zum Beginn der Ausfällung Äther hinzu. Nach anschließender Abkühlung scheidet sich das Marcomycindihydrochlorid als weißer amorpher Niederschlag ab. Dieser Niederschlag wird abfiltriert, mit Äther gewaschen und getrocknet. Eine zusätzliche Reinigung kann durch Wiederauflösung des Salzes in einer minimalen Menge warmen Methanols und durch Ausfällung mit Äther erfolgen. Marcomycindihydrochlorid ist eine weiße amorphe Substanz, die in Wasser löslich ist und unter Zersetzung bei etwa 170 bis 175` C schmilzt.
  • Einer Lösung aus 4 g Marcomycin in 50 ml Wasser fügt man tropfenweise so lange eine gesättigte wäßrige Lösung aus p-(p'-Oxyphenylazo)-benzolsulfonsäure hinzu, bis die Ausfällung beendet ist. Der entstandene kristalline Niederschlag wird abfiltriert. Nach Umkristallisation aus Alkohol - Wasser schmilzt das auf diese Weise gewonnene Salz unter Zersetzung bei etwa 220 bis 230° C. Das so hergestellte p-(p'-Oxyphenylazo)-benzolsulfonat von Marcomycin enthält pro Mol Marcomycin 2 Mol p-(p'-Oxyphenylazo)-benzolsulfonsäure.
  • Behandelt man wäßrige Lösungen aus Marcomycin mit Lösungen aus Phosphor-Wolframsäure, Methylorange oder Reinickes Salz, so bilden sich Niederschläge, die zur Gewinnung von Marcomycin aus Lösungen verwendet werden können. Das Antibiotikum kann man aus diesen Niederschlägen gewinnen, indem man diese zwecks Spaltung des komplexen Salzes mit einem Überschuß an wäßrigem Alkali behandelt und dieser Behandlung die bereits genannten Extraktions- und Gewinnungsverfahren folgen läßt. Beispiel 2 37,81 Gärlösung, die man nach dem im Beispiel l dargelegten Verfahren herstellte, werden auf einen pH-Wert von 4,0 eingestellt und zur Entfernung des Mycels geschleudert. Die überstehende Flüssigkeit stellt man dann auf einen pH-Wert von 8,0 ein und gießt die Flüssigkeit über eine 101,6 - 457,2 mm große Säule, die Aktivkohle enthält. Die in der Gärlösung vorhandenen antibiotisch wirkenden Substanzen werden dadurch auf der Kohle adsorbiert. Nach Durchfluß der gesamten Gärlösung durch die Säule entfernt man mit Hilfe eines Gemisches, das zu gleichen Teilen aus Aceton und 0,02 n-Salzsäure besteht, die Antibiotika aus der Säule. Sind im wesentlichen alle antibiotisch wirkenden Substanzen entfernt - was aus einer mikrobiologischen Untersuchung des Eluats hervorgeht -, wird das Eluat im Vakuum zur Trockne eingedampft. Man erhält einen Rückstand aus Marcomycin zusammen mit anderen antibiotisch wirkenden Substanzen, die der Streptomyce&. Organismus hervorgebracht haben kann. Das Gemisch eignet sich als Zusatz für tierisches Futter, das als wurmtötendes Mittel zugegeben wird.

Claims (1)

  1. PATIi\TA\SPRCGH: Die Verwendung von Stämmen des Streptomyces groscopicus wie NRRL 2387, NRRL 2388 oder hv NRRL 2389 zur Herstellung des Antibiotikums i@Iarcomycin auf üblichem biologischem Wege und Gewinnung des Antibiotikums durch Adsorption und Elution aus der Gärflüssigkeit und gegebenenfalls Überführung in seine Salze.
DEE14106A 1956-12-18 1957-05-09 Herstellung und Gewinnung des Antibiotikums Marcomycin Pending DE1027846B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1121276B (de) * 1960-05-19 1962-01-04 Pabst Brewing Co Herstellung und Gewinnung eines neuen Antibiotikums aus einem Stamm von Streptomyces hygroscopicus

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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