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Die
Erfindung betrifft ein Farbwerk zur diskontinuierlichen Übertragung
von Druckfarbe zwischen einer Farbkastenwalze und einer Farbwalze, welche
jeweils voneinander unabhängige
Antriebe aufweisen, mit einer Heberwalze, welche einen Einzelantrieb
für die
Erzeugung einer Rotationsbewegung aufweist.
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In
sogenannten Heberfarbwerken von Druckmaschinen wird Druckfarbe von
einem Farbreservoir, genauer von einer Farbkastenwalze, welche in
das Farbreservoir des Farbkastens eintaucht, mittels einer Heberwalze
diskontinuierlich oder portionsweise in eine Gruppe von aufeinander
abrollenden Walzen übertragen,
durch deren Bewegungen zueinander ein kontinuierlicher und/oder
gleichmäßiger Farbfilm
erzeugt wird, welcher auf einen nachgeordneten Druckformzylinder
aufgebracht wird.
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Häufig ist
die Heberwalze frei in ihren Lager rotierbar. Ihre Umfangsgeschwindigkeit
passt sich bei Kontakt mit der Farbkastenwalze beziehungsweise bei
Kontakt mit einer Farbwalze der Gruppe der jeweiligen Umfangsgeschwindigkeit
der kontaktierenden Walze an. Die Bewegungsphasen, in denen eine Beschleunigung
oder Verzögerung
der Rotationsgeschwindigkeit der Heberwalze durch die Herstellung oder
die Aufhebung des Kontaktes stattfindet, erzeugen Schockstöße auf den
jeweils kontaktierenden Walzen (Heberschlag). Die durch diese Stöße übertragene
Energie stört
die Kinematik der Gruppe von aufeinander abrollenden Walzen und
kann sogar zu Druckfehlern, beispielsweise zum sogenannten Dublieren,
führen.
Des weiteren erfolgt die Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit durch
Reibung, deren Koeffizient von einer Vielzahl von Parameter abhängig ist.
Der Farbübertrag
während
des Kontaktes ist von der Druckgeschwindigkeit abhängig.
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Beispielsweise
aus dem Dokument
DE
197 32 059 A1 ist zur Vermeidung des Heberschlages bekannt,
eine Heberwalze mit einem Einzelantrieb zur Erzeugung einer Rotationsbewegung
zu versehen, wobei der Einzelantrieb vom Antrieb einer Farbkastenwalze
und vom Antrieb einer nachgeordneten Farbwalze in einer Gruppe einander
kontaktierender Walzen, unabhängig
ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Heberwalze kann auf ihrem Weg
zwischen Farbkastenwalze und Farbwalze durch eine Steuerungsvorrichtung
auf die Umfangsgeschwindigkeit der als nächstes mit ihr in Kontakt kommenden
Walze abgebremst oder beschleunigt werden. Nachteilig ist, dass
die Heberwalze eine Pendelbewegung zwischen Farbkastenwalze und
Farbwalze ausführen soll.
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Um
die Anlagegeschwindigkeit, den Anlagezeitpunkt und die Anlagephase
bezogen auf die Druckwerksphase für eine frei in ihren Lager
rotierbare Heberwalze an die Farbkastenwalze beziehungsweise an
die Farbwalze derart einzustellen, dass ein negativer Einfluss wie
der Heberschlag verringert wird, wird beispielsweise im Dokument
DE 44 36 102 A1 vorgeschlagen,
einen einzeln und diskontinuierlich angetriebenen Schwenkmechanismus
für die Heberwalze
vorzusehen. Nachteilig ist jedoch, dass die Forderung, besagte Parameter
für die
Anlage der Heberwalze an die kontaktierenden Walzen derart zu wählen, dass
Schwingungsanregungen einen geringst möglichen Einfluss auf das Druckbild
haben, die freie Wahl dieser Parameter, welche für unterschiedliche Druckauftrage
verschieden sein können, einschränkt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Farbwerk zur diskontinuierlichen Übertragung von
Druckfarbe zu schaffen, welche eine einfache Variation der Geschwindigkeitsprofile
der Rotationsbewegung und der alternierenden Schwenkbewegung der
Heberwalze ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Farbwerk mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen charakterisiert.
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Erfindungsgemäß umfasst
ein Farbwerk zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe zwischen
einer Farbkastenwalze und einer Farbwalze, welche jeweils voneinander
unabhängige
Antriebe aufweisen, eine Heberwalze, welche einen Einzelantrieb
für die
Erzeugung einer Rotationsbewegung aufweist. Die Heberwalze ist durch
einen einzeln angetriebenen Schwenkmechanismus zwischen der Farbkastenwalze
und der Farbwalze anharmonisch hin und her bewegbar. Die Einzelantriebe
für den Schwenkmechanismus
und für
die Rotationsbewegung der Heberwalze sind aufeinander synchronisierte
Elektromotoren.
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Unter
einer anharmonischen Bewegung soll im Zusammenhang der Erfindung
verstanden sein, dass die Bewegung keine harmonische Oszillation zwischen
zwei Umkehrpunkten darstellt, sondern mit einem Geschwindigkeitsprofil
erfolgt, welches innerhalb eines Taktes Zeitintervalle umfasst,
in denen die Heberwalze die Farbkastenwalze beziehungsweise die
Farbwalze kontaktiert und in denen die Heberwalze von einem Umkehrpunkt
zum anderen Umkehrpunkt geschwenkt wird. Die Kontaktierungszeitintervalle
und die Schwenkzeitintervalle können
jeweils unterschiedlich lang sein. Die alternierende Schwenkbewegung
kann für
in einer ersten Richtung schneller als in einer zweiten Richtung
erfolgen. Das Geschwindigkeitsprofil während eines Schwenkzeitintervalls
kann des weiteren in dem Sinne anharmonisch sein, dass es keine
Sinusform oder phasenverschobene Sinusform aufweist.
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Unter
synchronisierten Elektromotoren soll im Zusammenhang der Erfindung
verstanden sein, dass die durch die Elektromotoren angetriebenen Bewegungen
aufeinander korreliert ablaufen. Anders ausgedrückt, die Bewegungen haben eine
konstante Phasenbeziehung zueinander. Die Synchronisation kann sich
auch auf den Einzelantrieb der Farbkastenwalze und/oder den Antrieb
der Farbwalze erstrecken. Der Antrieb der Farbwalze kann ein Einzelantrieb
oder der Antrieb wenigstens eines Teiles der Gruppe einander kontaktierender
Walzen sein. Die Elektromotoren können Servomotoren oder Schrittmotoren
sein.
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Die
Einzelantriebe sind zueinander synchronisiert, so dass die Farbkastenwalze
und die Heberwalze flexibel mit verschiedenen anharmonischen Geschwindigkeitsprofilen
aufeinander abgestimmt angetrieben werden können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
auf einfache Weise eine Variation der Geschwindigkeitsprofile der
Rotationsbewegung und der alternierenden Schwenkbewegung der Heberwalze,
indem die synchronisierten Einzelantriebe zur Erzeugung aufeinander
abgestimmter Geschwindigkeitsprofile angesteuert werden. Eine alternierende
Schwenkbewegung kann im Zusammenhang der Erfindung auf wenigstens
zwei Arten erreicht werden: Die Heberwalze kann durch oszillierende
Bewegung eines Hebels alternierend geschwenkt werden. Alternativ
dazu kann die Heberwalze exzentrisch aufgenommen sein, so dass sich die
Achse auf einer Kreisbahn bewegt. Für die projizierte Bewegung
bedeutet das wiederum eine alternierende Schenkbewegung zwischen
zwei extremalen Positionen.
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Mit
besonderem Vorteil wird in der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Vermeidung
des Heberschlages aufgrund der synchronisierten Rotationsbewegung
der Heberwalze mit der flexiblen Einstellbarkeit der Parameter für die Anlage
der Heberwalze an der Farbkastenwalze beziehungsweise Farbwalze
verbunden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe bildet
der Rotor des Einzelantriebes für die
Rotationsbewegung einen Teil der Welle der Heberwalze. Anders ausgedrückt, der
Einzelantrieb für die
Rotationsbewegung ist direkt auf dem Wellenzapfen aufgenommen; der
Rotor wird von einem Teil des Wellenzapfens gebildet.
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Des
weiteren kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
zur diskontinuierlichen Übertragung
von Druckfarbe die Heberwalze eine hülsenförmige Ummantelung aufweisen.
Die Ummantelung kann insbesondere aus einem gummielastischem Material
bestehen. Darüber
hinaus kann die Heberwalze mit Druckluft beaufschlagbar sein. Es
sind dann auf der Umfangsfläche
bevorzugt gleichmäßig verteilte
Luftaustrittsdüsen
vorgesehen, welche für
den Produktionsbetrieb verschließbar oder blockierbar sind.
Mittels der Druckluft kann für den
Wechsel der Ummantelung ein Luftkissen zwischen Heberwalze und hülsenförmiger Ummantelung
erzeugt werden. In vorteilhafter Weise erleichtert ein Luftkissen
eine Verschiebung der Ummantelung entlang der Heberwalzenachse.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann einen Verbindungshebel zwischen dem Stator des Einzelantriebs
für die
Rotationsbewegung und dem Einzelantrieb für die alternierende Schwenkbewegung aufweisen.
Dieser Verbindungshebel dient zur Aufnahme von Reaktionskräften auf
den Stator durch die induzierte Drehbewegung des Einzelantriebs
für die Rotationsbewegung.
Jedem der Einzelantriebe kann ein Drehgeber zugeordnet und die Einzelantriebe können regelbar
sind.
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Jedem
Antrieb kann eine Antriebsregelung zugeordnet sein. Zur Synchronisation
der Einzelbewegungen der Farbkastenwalze und der Heberwalze und
zur Synchronisation der Regelungen können die Antriebsregelungen
miteinander verbunden sein. Anders ausgedrückt, die Einstellungen der
Sollwerte und/oder die Informationen über die Istwerte der Parameter
der Einzelantrieb können
ausgetauscht und aufeinander synchronisiert werden. Die Antriebsregelungen
können
als einzelne, verbundene Regelungseinheiten, als eine zentrale Regelungseinheit oder
als Teil der Maschinensteuerung realisiert sein.
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Die
Regelung, insbesondere in der Ausführungsform der synchronisierten
einzelnen Antriebsregelungen, kann eine Recheneinrichtung umfassen. Die
Recheneinrichtung kann derart ausgelegt sein, dass die Frequenzen
der Einzelbewegungen, das Geschwindigkeitsprofil der Farbkastenwalze
und die Geschwindigkeitsprofile der Heberwalze für die alternierende Schwenkbewegung
und für
die Rotationsbewegung in Abhängigkeit
der Druckgeschwindigkeit bestimmt werden. Die Druckgeschwindigkeit
kann aus der Maschinensteuerung übermittelt
werden.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann in einem Farbwerk für
eine Druckeinheit in vorteilhafter Weise zum Einsatz kommen. Insbesondere
kann es sich bei dem Farbwerk um ein Heberfarbwerk für den direkten
oder indirekten Flachdruck (Offsetdruck) handeln. Für den Fachmann
ist im Zusammenhang der Erfindung klar, dass es sich auch um ein
sogenanntes Zonenfarbwerk handeln kann. Anders ausgedrückt, entlang
der Walzenachse, welche einer Ausdehnungsrichtung des Bedruckstoffes,
typischerweise seine Breite, zugeordnet ist, kann der Farbtransfer
bekanntermaßen
verschieden stark durchgeführt
werden. Dazu werden eine Anzahl von Zonen durch Achsabschnitte definiert,
in denen verschieden große
Farbmengen vom Reservoir auf die Farbkastenwalze übertragen
werden, indem der Öffnungsspalt
zwischen Farbmesser und Farbkastenwalze zonenweise verschieden stark
geöffnet
wird. Eine Verreibung in Richtung der Walzenachse (Ausdehnungsrichtung
des Bedruckstoffes) kann durch oszillatorische Bewegungen einer
oder mehrerer Walzen in der Gruppe einander kontaktierender Walzen
erfolgen.
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Ein
erfindungsgemäßes Farbwerk
in einer Druckeinheit kann in einer Druckmaschine, sei es eine bogen-
oder eine bahnverarbeitende Maschine, eingesetzt werden.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen
und Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
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1 eine
Ansicht einer Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Heberwalze
zur diskontinuierlichen Übertragung
von Druckfarbe in einem Farbwerk einer Druckmaschine,
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2 ein
Schema zur Erläuterung
der Einzelbewegungen der beteiligten Walzen, und
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3 eine
Darstellung einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur diskontinuierlichen Übertragung
von Druckfarbe mit Regelung und Recheneinrichtung.
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Die 1 zeigt
eine Ansicht einer Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Heberwalze
zur diskontinuierlichen Übertragung
von Druckfarbe. Die Vorrichtung zur Übertragung von Druckfarbe befindet sich
in einem Farbwerk 70 in einer Druckmaschine 72.
Eine Heberwalze 10 weist eine Welle 12, insbesondere
als Hohlwelle ausgeführt,
und eine Ummantelung 14 auf. Die Heberwalze 10 ist
derart druckluftbeaufschlagbar, dass ein Luftkissen zwischen Welle 12 und
Ummantelung 14 erzeugt werden kann, so dass die Ummantelung 14 in
Richtung der Achse der Welle 12 bewegbar ist, indem die Ummantelung 14 auf
dem Luftkissen gleitet. Ohne Druckluftbeaufschlagung ist die Ummantelung 14 auf
der Welle 12 durch Spannungsrückstellkräfte in radialer Richtung aufgenommen,
da der innere Durchmesser der Ummantelung 14 im entspannten
Zustand geringfügig kleiner
als der äußere Durchmesser
der Welle 12 ist. Dieses Konzept einer einfach wechselbaren
Ummantelung 14 erlaubt, die mechanischen Eingriffe an der Heberwalze 10 zu
reduzieren und folglich ihre Lebensdauer zu erhöhen.
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Aus
der 1 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Heberwalze 10 in
Rotationsbewegung und in alternierende Schwenkbewegung versetzt werden
kann. Ein Einzelantrieb 16 für die Erzeugung einer Rotationsbewegung
um die Heberwalzenachse 74 mit Rotor 18 und Stator 20 ist
direkt auf dem Endzapfen der Welle 12 aufgenommen. Anders
ausgedrückt,
der Endzapfen wird vom Rotor 18 des Einzelantriebs 16 gebildet.
Um eine Drehung zur ermöglichen,
verläuft
die Welle 12 durch Rollenlager 22. Ein Verbindungshebel 24 verläuft vom
Stator 20 zu einem Dämpfungsglied 26,
welches am Einzelantrieb 28 für die alternierende Schwenkbewegung
aufgenommen ist. Die Verbindung ist auf einfache Weise vom Stator 20 lösbar, so
dass der Verbund Heberwalze 10 und Einzelantrieb 16 freigelegt
werden kann. Auf diese Weise kann zur Entnahme der Heberwalze 10 oder
der Ummantelung 14 zum Wechsel der Ummantelung die Achse
der Welle 12 freigelegt werden. Ein Hebelarm 30 ist
mittels einer Buche 32 mit dem Einzelantrieb 28 verbunden
und kann in alternierende Schwenkbewegung versetzt werden, durch
die Verbindung des Stators 20 mittels des Verbindungshebels 24 können Reaktionskräfte der
Rotationsbewegung aufgenommen werden. Die Heberwalze 10 kann
gleichzeitig gedreht und geschwenkt werden. Für die Rotationsbewegung und
die Schwenkbewegung können
Geschwindigkeitsprofile derart festgelegt werden, dass eine anharmonische
Hin- und Herbewegung der Heberwalze 10 und eine ungleichförmige Rotationsbewegung
erzeugt werden.
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Die 2 ist
ein Schema zur Erläuterung
der Einzelbewegungen der beteiligten Walzen. Um die Druckfarbmenge
in einem Farbwerk zu kontrollieren, existiert eine Vielzahl von
Vorrichtungen und insbesondere das sogenannte Heberfarbwerk. In
der 2 ist ein Farbkasten 34 gezeigt, in dem
sich Druckfarbe 36 befindet, eine Teilfläche der
Wände des Farbkastens 34 wird
von einer Farbkastenwalze 38 gebildet, welche in Rotationsbewegung
in Richtung 40 versetzt werden kann. Insbesondere kann diese
Rotationsbewegung erfindungsgemäß mittels eines
Einzelantriebs erzeugt werden und anharmonisch oder ungleichförmig sein.
Durch Variation der Spaltbreite zwischen Farbkasten 32 und
Farbkastenwalze 38 kann die auf die Umfangsfläche der
Farbkastenwalze 38 Druckfarbe 36 verändert oder
beeinflusst werden.
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Die
Heberwalze 10 kann erfindungsgemäß durch Einzelantriebe eine
alternierende Schwenkbewegung zwischen Farbkastenwalze 38 und
Farbwalze 42 in durch einen Doppelpfeil angedeutete Richtung 44 ausführen und
eine Rotationsbewegung in durch einen Pfeil angedeutete Richtung 46 ausführen. Die
Heberwalze 10 sammelt bei Anlage an die Farbkastenwalze 38 eine
bestimmte Menge Druckfarbe 32 auf, welche unter anderen
Parameter proportional zur Farbschichtdicke und zur kontaktierten Bogenlänge im Anlagezeitraum
ist. Wenigstens ein Teil der bestimmten Menge, bevorzugt die ganze
bestimmte Menge Druckfarbe 32 wird bei Anlage der Heberwalze 10 an
die Farbwalze 42 auf diese in analoger Weise übertragen.
Auf dem Weg von einem Anlagepunkt zum nächsten Anlagepunkt kann die
Rotationsgeschwindigkeit der Heberwalze 10 derart verändert werden,
dass die Oberflächengeschwindigkeit der
Heberwalze 10 mit der Oberflächengeschwindigkeit der mit
ihr als nächstes
in Kontakt kommenden Walze im wesentlichen gleich ist. Die Rotationsbewegung
ist folglich ungleichförmig
in dem Sinne wie, es Zeitintervalle gibt, in denen die Rotation
beschleunigt oder verzögert
wird. Zuverlässige
und präzise
Antriebe zur Erzeugung ungleichförmiger
Bewegungen werden durch Einzelantriebe, insbesondere Servomotoren
oder Schrittmotoren, zur Verfügung
gestellt.
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Die 3 stellt
schematisch eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur diskontinuierlichen Übertragung
von Druckfarbe mit Regelung und Recheneinrichtung dar. Eine Heberwalze 10 ist
auf einem Exzenter 68 aufgenommen und kann mittels eines
Einzelantrieb 16 in Rotationsbewegung versetzt werden.
Ein Einzelantrieb 16 ist auf der Heberwalzenachse 74 aufgenommen,
wie es in 1 im Detail gezeigt ist. Hier
in 3 ist dieses nur durch die Heberwalzenachse 74 angedeutet, um die 3 insbesondere
zur Erläuterung
der Regelung und Recheneinrichtung zu nutzen. Ein Einzelantrieb 28 ermöglicht mittels
des Exzenters 68 eine alternierende Schwenkbewegung, d.
h. eine Verlagerung der Lage, der Achse der Heberwalze 10.
Der Heberwalze 10 zugeordnet ist eine Farbkastenwalze 38,
welche durch einen Einzelantrieb 48 in ungleichförmige Rotation
versetzt werden kann. Die Einzelantriebe 16, 28 und 48 weisen
Energiequellen 52 und Encoder 50 zur Bestimmung
der Ist-Phasenlage der Motoren auf.
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Die
Einzelantriebe 16, 28 und 48 sind in
dieser Ausführungsform
geregelt: Der Antrieb 48 steht mit einer Antriebsregelung 54 für die Farbkastenwalze,
der Antrieb 28 steht mit einer Antriebsregelung 56 für die alternierende
Schwenkbewegung und der Antrieb 16 steht mit einer Antriebsregelung 58 für die Rotationsbewegung
in Wirkverbindung. Die Antriebsregelung 54 für die Farbkastenwalze
steht über
eine Verbindung 60 mit der Antriebsregelung 56 für die alternierende
Schwenkbewegung und über
eine Verbindung 62 mit der Antriebsregelung 58 für die Rotationsbewegung
in Austausch. Die einzelnen Regelungen sind koordiniert oder synchronisiert.
Die Soll-Phasenlagen für
die Einzelantriebe 16, 28 und 48 sind
auf der Grundlage der Druckgeschwindigkeit und der Phasenlage der
Druckeinheit (oder der Druckmaschine) bestimmbar. Es ist eine Recheneinheit 64,
welche Daten über
eine Verbindung 66 der Antriebsregelung 56 für die alternierende
Schwenkbewegung der Heberwalze zur Maschineneinheit austauschen
kann, vorgesehen. In der Recheneinheit 64 können Parameter
für die
Regelungen bestimmt werden: Insbesondere handelt es sich dabei um
die Geschwindigkeitsprofile für
die Farbkastenwalze 38, für die alternierende Schwenkbewegung und
für die
Rotationsbewegung der Heberwalze 10, anders ausgedrückt, um
die Frequenzen der Bewegungsabläufe,
um die Anlagezeitpunkte, die Anlagezeiträume (Bogenlänge und Oberflächengeschwindigkeiten)
und die Anlagephasen der Heberwalze 10 an der Farbkastenwalze 38 und
einer hier nicht näher spezifizierten
Farbwalze 42 (siehe auch 2). Man kann
sagen, dass die Recheneinheit 64 also die Frequenzen und/oder
den Verlauf der synchronen Bewegungen, der Geschwindigkeitsprofile
führt.
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Das
Geschwindigkeitsprofil der alternierenden Schwenkbewegung der Heberwalze 10 kann auch
als eine virtuelle Kurvensteuerung oder elektronische Kurvensteuerung
verstanden und bezeichnet werden. Das Geschwindigkeitsprofil bestimmt
und ist notwendig unter anderem für die folgenden Größen: Anlagezeitdauer
und Anlagezeitpunkt der Heberwalze 10 an der Farbkastenwalze 38 beziehungsweise an
der Farbwalze und Überführungszeit
der Heberwalze 10 von der Farbkastenwalze 38 zur
Farbwalze und umgekehrt.
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Die
Bogenlänge
und die Oberflächengeschwindigkeit
der Farbkastenwalze 38 bestimmt, wie viel Druckfarbe in
welcher Zeit auf die Heberwalze übertragen
wird. Das Geschwindigkeitsprofil der Rotation der Farbkastenwalze 38 muss
mit dem Geschwindigkeitsprofil der Rotation der Heberwalze 10 synchronisiert
sein. Entsprechendes gilt analog für das Zusammenspiel der Bewegungen
der Heberwalze 10 und der Farbwalze, auf welche die Druckfarbe übertragen
werden soll.
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Die
Geschwindigkeitsprofile können
dabei auch so ausgelegt sein, dass sich zwei Walzen mit Winkelgeschwindigkeit
Null berühren.
Anders ausgedrückt,
die Heberwalze 10 kann an der Farbkastenwalze oder der
Farbwalze auch anliegen oder angelegt werden, ohne zu rotieren.
Insbesondere können die
Anlage an einem ersten Zeitpunkt und die Abnahme an einem zweiten
Zeitpunkt der Heberwalze mit Winkelgeschwindigkeit Null erfolgen.
Zwischen erstem und zweiten Zeitpunkt sind dann die synchronen Rotationsbewegungen
der einander kontaktierenden Walzen ungleichförmig, bevorzugt wird auf eine
maximale Rotationsgeschwindigkeit beschleunigt und dann wieder auf
Rotationsgeschwindigkeit Null verzögert.
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Im
allgemeinen sind Bogenlänge
und Oberflächengeschwindigkeit
für die Übertragung
verschiedener Farbmengen unterschiedlich. Die Geschwindigkeitsprofil
der alternierenden Schwenkbewegung und der Rotationsbewegung der
Heberwalze 10 müssen
dann zweckmäßig variiert
werden. Die Geschwindigkeitsprofile sind durch einen Anfangszeitpunkt
(bestimmt durch die Phase des Druckwerkes) und eine Frequenz festgelegt.
Durch eine elektronische Regelung auf der Grundlage berechneter
Parameter und mit synchronisierten Regelungen für die einzelnen Bewegungen
ist dieses Ziel auf einfache Art und Weise zu erreichen.
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- 10
- Heberwalze
- 12
- Welle
- 14
- Ummantelung
- 16
- Einzelantrieb
für Rotationsbewegung
- 18
- Rotor
- 20
- Stator
- 22
- Rollenlager
- 24
- Verbindungshebel
- 26
- Dämpfungsglied
- 28
- Einzelantrieb
für Schwenkbewegung
- 30
- Hebelarm
- 32
- Buchse
- 34
- Farbkasten
- 36
- Druckfarbe
- 38
- Farbkastenwalze
- 40
- Bewegung
der Farbkastenwalze
- 42
- Farbwalze
- 44
- alternierende
Schwenkbewegung
- 46
- Rotationsbewegung
- 48
- Einzelantrieb
für Farbkastenwalze
- 50
- Drehgeber
- 52
- Energiequellen
- 54
- Antriebsregelung
für Farbkastenwalze
- 56
- Antriebsregelung
für alternierende
Schwenkbewegung
- 58
- Antriebsregelung
für Rotationsbewegung
- 60
- Verbindung
zur Antriebsregelung für
alternierende Schwenkbewegung
- 62
- Verbindung
zur Antriebsregelung für
Rotationsbewegung
- 64
- Recheneinheit
- 66
- Verbindung
zur Maschinensteuerungseinheit
- 68
- Exzenter
- 70
- Farbwerk
- 72
- Druckmaschine
- 74
- Heberwalzenachse