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Die
Erfindung betrifft eine Rollenrotationshochdruckmaschine gemäß den Merkmalen
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 198 01 429
A1 ist eine Rollenrotationshochdruckmaschine mit mehreren
Druckwerken bekannt, bei der jedes Druckwerk einen Gegendruckzylinder,
einen eine oder mehrere Hochdruckformen (Flexodruckplatten) tragenden
Formzylinder und ein Einfärbesystem
umfasst, das im Wesentlichen eine als Rasterwalze ausgebildete Farbübertragungswalze
und ein dieser zugeordnetes Kammerrakel umfasst.
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Es
sind des Weiteren Rollenrotationshochdruckmaschinen bekannt (Flexo-Druckmaschinen), bei
denen die Druckwerke für
den fliegenden Plattenwechsel jeweils zwei wahlweise anstellbare
Formzylinder aufweisen.
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Im
Zusammenhang mit dem Offsetdruck wurde auch bereits eine Offset-Druckmaschine
vorgeschlagen, bei der eine Bedruckstoffbahn mit variabler Abschnittslänge bedruckt
werden kann, wobei die Abschnittslänge eines der Druckeinheit
nachgeordneten Falzapparats veränderbar
ist.
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Zur
Herstellung verschiedener zeitungsähnlicher Produkte in einer
Druckerei wird oft zumindest ein weiteres, zusätzliches Format benötigt, welches sich
vom Hauptformat unterscheidet. In solchen Fällen sind Formatvariationen,
die sich aus unterschiedlichen Breiten der Bedruckstoff- bzw. Papierbahn
ergeben, vergleichsweise einfach zu realisieren. Demgegenüber sind
zusätzliche
Formate, die eine Umfangsänderung
des Plattenzylinders bedingen, äußerst problematisch.
Gängige
Konzepte, die aus der Technologie des Offsetdrucks bekannt sind,
sind im Falle des Flexodrucks nicht anwendbar.
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Die
AT 50 732 T2 und die
US 4 628
816 zeigen jeweils Rollenrotationsdruckmaschinen, mit nacheinander
angeordneten Druckwerken, die verschieden große Formzylinder aufweisen.
Allerdings ist nicht vorgesehen, die Formzylinder wahlweise in Druckstellung
zu bringen, um verschieden zeitungsähnliche Produkte herstellen
zu können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rollenrotationshochdruckmaschine
zu schaffen, womit die Variabilität in Hinblick auf die herzustellenden
Druckerzeugnisse erhöht
werden kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Die
mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass nunmehr aufgrund der unterschiedlichen Zylinderdurchmesser
mit variabler Abschnittslänge
gedruckt werden kann, wodurch die Variabilität in Hinblick auf die herzustellenden
Druckerzeugnisse erhöht
werden kann.
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In
bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist die Abschnittslänge des
dem mindestens einen Druckwerk nachgeordneten Falzapparats veränderbar,
wodurch durch Verstellen des Falzapparats die Falz-Abschnittslänge an die
Druck-Abschnittslänge angepasst
werden kann, wodurch eine hocheffiziente Herstellung von Druckerzeugnissen
ermöglicht
wird.
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Die
Erfindung bietet dem Anwender eine auch wirtschaftlich attraktive
Möglichkeit,
ein zweites Format ohne den beim gleichen Format ansonsten unvermeidbaren
Verschnitt zu drucken. Allein schon der Wegfall der ansonsten entstehenden
zusätzlichen
Kosten des Verschnitts (Papier und Schneidausrüstung) kann eine günstigere
Amortisation der erfindungsgemäßen Lösung zur
Folge haben. Gegebenenfalls kann eine zweite Druckmaschine für das zweite
Format vollständig
entfallen und darüber
hinaus kann die, für
zwei Formate geeignete Druckmaschine besonders hoch ausgelastet
werden, wodurch die Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen Lösung optimiert
wird.
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Gegebenenfalls
kann die Druckmaschine für das
zweite Format zunächst
nur vorbereitet werden und die notwendigen Komponenten bzw. das
entsprechende Modul zur Realisierung des zweiten Formats erst bei
Bedarf geliefert werden, z. B. dann, wenn die Druckerei ihrerseits
einen entsprechenden Auftrag erhalten hat. Die Lieferzeit bzw. die
Inbetriebnahme solcher Komponenten bzw. Module ist in der Regel
deutlich kürzer
als diejenige einer kompletten Maschine. Eine solche Option auf
ein zweites Format kann für
den Anwender einen entscheidenden Zeitvorteil gegenüber seiner
Konkurrenz schaffen. Auch stellt die Option auf ein zweites Format
für den
Anwender eine Risiko-Minimierung für den Fall dar, dass der Auftrag
für das
zweite Format nicht zustande kommen sollte. Der Zusatzaufwand für den variablen
Falzapparat bei der Erstinvestition wird durch die hohe Flexibilität der Druckmaschine
bei weitem wettgemacht.
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Im
Bereich des Druckwerks kann der Formatwechsel während des Laufes des jeweils
anderen Formats komplett vorbereitet werden, d. h. alle neuen Druckplatten
des einen Zylinders können
bereits gefertigt und aufgelegt werden, während mit den Druckplatten
des anderen Zylinders noch gedruckt wird; es ist also ein fliegender
Plattenwechsel möglich.
Werden gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung zusätzlich Rollenwechsler mit geteilten Armen
eingesetzt, so können
vorteilhafterweise auch noch Papierbahnen mit der nächsten Papierbahnbreite
an der laufenden Druckmaschine vorbereitet werden. So vorgerüstet kann
der Formatwechsel für das
Druckwerk raschest quasi per Knopfdruck erfolgen.
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Nachdem
sich der Arbeitsaufwand für
den Formatwechsel auf die Umstellarbeiten im Oberbau der Druckmaschine,
z. B. der Flexo-Druckmaschine in Turmbauweise, im Trichtereinlauf
und in der Falzeinrichtung konzentriert, kann der für den Formatwechsel
erforderliche personelle Aufwand minimiert werden.
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Aufgrund
der kurzen, für
einen Formatwechsel erforderlichen Wechselzeiten kann ein hohes Maß an Aktualität erreicht
werden. So kann beispielsweise auch eine zweite Zeitung in einem
anderen Format gedruckt werden oder ein laufender, zeitunkritischer
Langlaufauftrag nur kurz zum Druck des aktuellen Zweitproduktes
unterbrochen werden, da ein schnelles Zurückwechseln zum ursprünglich gedruckten
Produkt möglich
ist.
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In
bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest
einer der beiden Lagerzapfen vom Zylinderkörper des Zylinders lösbar ausgebildet
ist, so dass der Zylinderkörper
gegen einen Zylinderkörper
unterschiedlichen Durchmessers ausgetauscht werden kann. Hierdurch
ist es für den
Anwender möglich,
das Format durch den Kauf von zusätzlichen Zylinderkörpern unterschiedlichen Durchmessers
rasch zu ändern.
Hierdurch ergibt sich eine wirtschaftliche Flexibilität zur Anpassung
zukünftiger
Formate von existierenden Produkten oder von neu akquirierten Produkten
für den
Lohndruck der Anwender.
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Mit
einer vorgesehenen Schnellwechselvorrichtung für die Zylinderkörper ist
dann ein täglicher Wechsel
selbst von mehr als zwei Umfangsformaten möglich.
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Darüber hinaus
ergibt sich für
den Maschinenhersteller die verbesserte Möglichkeit der Serienkonstruktion
und Serienfertigung, nachdem lediglich die Zylinderkörper der
Umfangsvariabilität
unterliegen und die übrigen
Komponenten standardisiert werden können.
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Die
bevorzugte Weiterbildung der austauschbaren Zylinderkörper stellt
daher ein interessantes Konzept insbesondere auch für Verleger
dar, die Zusatznutzen und hohe Rentabilität suchen.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Seitenansicht eines Druckturms einer Rollenrotationshochdruckmaschine;
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2 eine
schematische Darstellung eines Druckwerks einer ersten Ausführungsform
der Rollenrotationshochdruckmaschine gemäß 1;
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3 eine
schematische Darstellung eines Druckwerks einer zweiten Ausführungsform
der Rollenrotationshochdruckmaschine gemäß 1;
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4 eine
schematische Darstellung eines Zylinders einschließlich dessen
Lagerung der zweiten Ausführungsform
gemäß 3,
senkrecht zur Darstellungsebene gemäß 3, in einem
ersten Betriebszustand;
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5 eine
schematische Darstellung des Zylinders einschließlich dessen Lagerung der zweiten
Ausführungsform
gemäß 3,
senkrecht zur Darstellungsebene gemäß 3, in einem
zweiten Betriebszustand;
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6 einen
Falzapparat zur Verwendung in einer Druckmaschine in seitlicher
Ansicht;
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7 eine
zweite Ausführungsform
eines Falzapparates zur Verwendung in einer Druckmaschine in seitlicher
Ansicht;
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8 ein
schematische Darstellung eines Schneidzylinderpaars eines Falzapparats
im Querschnitt;
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9 eine
zweite Ausführungsform
eines Schneidzylinderpaars für
einen Falzapparat im Querschnitt.
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Es
wird zunächst
auf 1 Bezug genommen. Eine im Übrigen nicht dargestellte Rollenrotationshochdruckmaschine
bzw. Rollenrotationshochdruckanlage umfasst einen Druckturm 01,
der in an sich bekannter Weise von einer Bedruckstoffbahn 02, insbesondere
einer Papierbahn 02 zum beidseitigen Bedrucken der Bedruckstoffbahn 02 im
Vierfarbendruck durchlaufen wird. Die Rollenrotationshochdruckmaschine
umfasst im Falle des Ausführungsbeispiels
acht Druckwerke 03. Jeweils vier Druckwerke 03 sind übereinander
angeordnet und jeweils zwei Druckwerke 03 liegen sich paarweise
gegenüber.
Die jeweils gegenüberliegenden
Druckwerke 03 sind achsensymmetrisch angeordnet.
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Jedes
Druckwerk 03 besteht im Wesentlichen aus einem Zylinder 04,
z. B. Gegendruckzylinder 04, einem Zylinder 06,
z. B. Formzylinder 06 bzw. Plattenzylinder 06 und
einem Einfärbesystem 07 für den Formzylinder 06,
welches beim vorliegenden Ausführungsbeispiel
eine Farbübertragungswalze 07,
nämlich
eine Rasterwalze 07, insbesondere eine Aniloxwalze 07 und
eine der Aniloxwalze 07 zugeordnete Kammerrakel 08 umfasst.
Zwischen Aniloxwalze 07 und Kammerrakel 08 können auch
eine oder mehrere Auftragswalzen angeordnet sein. Das Einfärbesystem
kann aber auch beispielsweise als Pumpfarbwerk oder als konventionelles
Farbwerk mit einstellbaren Farbmessern ausgeführt sein.
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Der
Form- bzw. Plattenzylinder 06 trägt eine oder mehrere Hochdruckformen,
die im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Flexodruckplatten ausgeführt
sein können
und aus flexiblem Kunststoff mit einer formstabilen Trägerplatte
(insbesondere aus Metall) bestehen, d. h. das Druckwerk 03 ist
als Flexo-Druckwerk 03 ausgebildet.
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Des
weiteren umfasst jedes Druckwerk 03 einen weiteren Zylinder 09,
dessen Außendurchmesser
unterschiedlich ist zum Außendurchmesser
des Formzylinders 06 und der anstelle des Formzylinders 06 in
Druckstellung bringbar ist. Dieser weitere Zylinder 09 ist
ebenfalls als Plattenzylinder 09 ausgebildet und kann ebenfalls
eine oder mehrere Hochdruckformen tragen, die vorzugsweise als Flexodruckplatten ausgebildet
sein können.
Durch wahlweises Druck-An-Stellen des Formzylinders 06 oder
des weiteren Zylinders 09, insbesondere Formzylinder 09 können wahlweise
Produkte mit unterschiedlichen Umfangsformaten gedruckt werden.
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Jeder
Zylinder 04; 06 und/oder die Rasterwalze 07 und/oder
mindestens eine Farbübertragungswalze
zwischen Rasterwalze 07 und Formzylinder 06 fakultativ
angeordnete Farbübertragungswalze
können
vorzugsweise von einen eigenen, winkellagegeregelten Elektromotor
angetrieben sein, d. h. der jeweilige Elektromotor treibt ausschließlich den zugeordneten
Zylinder oder die Walze an.
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Es
wird nun auf die erste Ausführungsform gemäß 2 Bezug
genommen, die schematisch eines der Druckwerke 03 des Druckturms 01 gemäß 1 zeigt.
Der weitere Zylinder 09 ist nach Art eines Imprinterzylinders 09 ausgebildet
und weist eine axiale Länge
auf, die z. B. kleiner oder gleich ist als die axiale Länge des
Gegendruckzylinders 04, des Formzylinders 06 und
der Aniloxwalze 07. Der Umfang des weiteren Zylinders 09 ist
unterschiedlich zum Umfang des Formzylinders 06, also größer oder kleiner
als dieser. Bei der gewählten
Darstellung befindet sich der Formzylinder 06 bzw. Plattenzylinder 06 in
Kontakt mit der Aniloxwalze 07 und dem Gegendruckzylinder 04.
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Der
Plattenzylinder 06 ist hinsichtlich seiner Breite bzw.
axialen Länge
im größten benötigten Format
ausgelegt. Der in Flexo-Drucksystemen leicht einsetzbare weitere
Zylinder 09 bzw. Imprinterzylinder 09 wird als
Zweitformatzylinder 09 eingesetzt und für das kleinere, d. h. schmälere Format
ausgelegt. Der Umfang und die Lagerungsgeometrie werden entsprechend
dem gewünschten
Format gewählt.
Je nach Format kann der Umfang des Zweitformatzylinders 09 größer oder
kleiner sein als der des Plattenzylinders 06. Der Durchmesser
des kanallosen Gegendruckzylinders 04 wird nach dem Format
mit der längsten
Laufzeit bzw. der größten Auflagehöhe ausgelegt.
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Wird
nun der Formatwechsel durchgeführt, so
muss zunächst
der den Druckwerken 03 nachgeordnete, weiter unten näher erläuterte Falzapparat 23 auf
das neue Format eingestellt werden, d. h. die Abschnittslänge der
Druckwerke 03 im neuen Format muss auf die Abschnittslänge im Falzapparat 23 eingestellt
werden. Im Druckwerk 03 selbst ist lediglich eine Anpassung
der Drehzahl der direkt angetriebenen Aniloxwalze 07 und
des Gegendruckzylinders 04 an die neue Umfangsgeschwindigkeit
des Zweitformatzylinders 09 erforderlich. Falls in alternativer
Weise die Umfangsgeschwindigkeit der Aniloxwalze 07 und
des Gegendruckzylinders 04 relativ zum Falz beibehalten
werden soll, ist es ausreichend, nur die Drehzahl des Zweitformatzylinders 09 an
den neuen Zylinderumfang anzupassen.
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Nach
Durchführung
der beschriebenen Einsteil- und Umstellarbeiten kann der Zweitformatzylinder 09 anstelle
des Form- bzw. Plattenzylinders 06 in Druckstellung gebracht
werden und das neue Format gedruckt werden.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass beide Plattenzylinder 06; 09,
d. h. der Plattenzylinder 06 und der Zweitformatzylinder 09,
jeweils mit einer unterschiedlichen Anzahl von Nutzen belegt werden
können.
Dies kann, bis zu gewissen Grenzdimensionen, durch den Einsatz einer
Vollumfangsplatte oder aber durch die Anordnung mehrerer mit Verschlüssen versehener
Platten am Umfang des jeweiligen Zylinders 06; 09 erreicht
werden. Die Anordnung der Verschlüsse erfolgt hierbei vorzugsweise
in einer am Umfang versetzten Weise, um eine durchgehende Schwingungsanregung
zu vermeiden.
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Es
wird nun auf die zweite Ausführungsform gemäß 3 bis 5 Bezug
genommen. Die zweite Ausführungsform
beinhaltet das Konzept eines echten Wechselzylinders, welches entweder
für den Plattenzylinder 06 oder
für den
Zweitformatzylinder 09 einsetzbar ist. Im Falle des beschriebenen
Ausführungsbeispiels
ist dieses Konzept für
den Zweitformatzylinder 09 realisiert, es kann jedoch ebenso für den Plattenzylinder 06 realisiert
werden.
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Im
Falle der zweiten Ausführungsform
kann die axiale Länge
des Zweitformatzylinders 09 gleich sein der axialen Längen des
Gegendruckzylinders 04, des Formzylinders 06 und der
Aniloxwalze 07. Der Zweitformatzylinder 09 umfasst
hier einen Zylinderkörper 11 und
zwei Lagerzapfen 12; 13, die am Zylinderkörper 11 über Flansche 14 o.
dgl. lösbar
befestigt sind. Die Lagerzapfen 12; 13 sind über Lagerungen 16; 17 an
einer Verstelleinheit 18 gelagert, die ihrerseits am Gestell 19 verstellbar
befestigt ist.
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Zumindest
einer der Lagerzapfen 12; 13, vorzugsweise der
auf der Bedienseite der Druckmaschine angeordnete, also dem Antrieb 20 des
Zweitformatzylinders 09 abgewandte Lagerzapfen 12 ist
axial verschiebbar ausgeführt,
so dass er zum Trennen, Abnehmen und Entfernen des Zylinderkörpers 11 in die
in 4 angedeutete Richtung verschoben werden kann
und nach Einsetzen eines neuen Zylinderkörpers 11' für ein unterschiedliches
Format, der einen größeren oder
einen kleineren Umfang, aber die gleiche Breite aufweist wie der
ursprüngliche
Zylinderkörper 11,
wieder in seine Ausgangslage zurück verschoben
(vgl. 5.) und hier am Zylinderkörper 11' arretiert bzw. fixiert werden
kann.
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Wie
aus 3 deutlich wird, ermöglicht die Verstelleinheit 18,
die im Falle des Ausführungsbeispiels
als Linearverschiebeeinheit 18 ausgebildet ist (für begrenzte
Formatvariabilität
auch Dreiring/Vierringlager), eine lineare Verstellung des Zweitformatzylinders 09 in
einer Ebene 21, die senkrecht zur Ebene 22 verläuft, die
durch die Rotationsachsen des Gegendruckzylinders 04 und
der Aniloxwalze 07 definiert ist. Die Lagerungen 16; 17 werden
von der Verstelleinheit 18 aufgenommen und sind mit dieser
in der genannten Ebene 21 verschiebbar.
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Nach
Montage des Zylinderkörpers 11' mit geändertem
Umfang wird durch entsprechende Verstellung der Verstelleinheit 18 der
richtige Abstand zum Gegendruckzylinder 04 und zur Aniloxwalze 07 eingestellt.
Die Feinverstellung zum Gegendruckzylinder 04 und zur Aniloxwalze 07 sowie
die Druck-An- bzw. die Druck-Ab-Stellung
erfolgt in an sich bekannter Weise nach dem Stand der Technik durch
die Vierringlager der Lagerungen 16; 17.
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Die
Anpassung an die unterschiedlichen Umfangsgeschwindigkeiten erfolgt
wie im Falle der ersten Ausführungsform über das
dort erläutete
Voreinstellsystem.
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Es
wird im Folgenden auf die 6 bis 8 Bezug
genommen, die sich auf einen variablen Falzapparat 23 beziehen,
d. h. einen Falzapparat 23 mit variabler Abschnittslänge, wie
er den Druckwerken 03 bzw. dem Druckturm 01 unmittelbar
oder mittelbar nachgeschaltet sein kann.
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In
6 ist
eine Ausführungsform
eines variablen Falzapparats
23 mit System 7:7 dargestellt. Die
Bauart eines solchen Falzapparats kann beispielsweise auch aus der
EP 02 57 390 B1 entnommen
werden. Der Falzapparat
23 weist am Einlauf der Bedruckstoffbahn
02 ein
Zugwalzenpaar
24 auf, mit dem die Bedruckstoffbahn
02 elektrostatisch
aufgeladen wird. In einem nachgeordneten Schneidwalzenpaar
26 wird
die Bedruckstoffbahn
02 entsprechend der vorgegebenen Abschnittslänge in einzelne Bogen
zerschnitten. Dem Schneidwalzenpaar
26 sind Beschleunigungsbänder
27 nachgeordnet,
in denen die einzelnen Bogen beschleunigt werden können. Anschließend gelangen
die Bogen zu einem Zylinder
28, insbesondere Sammelzylinder
28 und/oder
Falzmesserzylinder
28, und werden von dort zu einem abfederbaren
Falzklappenzylinder
29 weitergegeben. Der Zylinder
28 weist
dabei zwei mehrarmige gegeneinander verstellbare Armaturenträger auf.
Durch Verstellen der beiden Armaturenträger gegeneinander kann die
Abschnittslänge
beim Falzen der geschnittenen Bogen verändert werden.
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Zum
Antrieb der verschiedenen Funktionselemente des Falzapparats 23 sind
Elektromotoren 31, insbesondere Servomotoren 31 vorgesehen,
die unabhängig
von anderen Antriebseinrichtungen ansteuerbar sind. Zylinderteil
und Auslage des Falzapparats 23 sind unabhängig voneinander
antreibbar. Der Zylinder 28 weist vorzugsweise auf Armaturenträgern angeordnete
Falzmessersysteme und Haltesysteme, z. B. Greifersysteme oder Punkturnadelsysteme
auf.
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Ein
Abstand zwischen Haltesystem und Falzmesser des Falzmesserzylinders 28 in
Abhängigkeit
des Durchmessers eines Formzylinders 06 bzw. eines Zweitformatzylinders 09 ist
ferngesteuert über
eine Steuereinrichtung einstellbar.
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7 zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines Falzapparats 23, der in Druckmaschinen eingesetzt
werden kann. Der Falzapparat 23 ist im System 5:5 mit doppeltem
dritten Falz und zwei Querfalzauslagen aufgebaut. Auch an diesem
Falzapparat 23 ist am Einlauf ein Schneidwalzenpaar 26 vorgesehen. Der
Falzapparat-Einlauf des Falzapparats 23 ist so ausgelegt,
dass die Formatanpassung in Abhängigkeit
von der Abschnittslänge
im Hochdruck durch das im festen Drehzahlverhältnis zu den Formzylindern 06; 09 drehende
Schneidzylinderpaar 26 erfolgt. Das Schneidzylinderpaar 26 lässt je nach
Umfangsformat bei einer bestimmten Drehzahl mehr oder weniger Stranglänge die
Querschneidgruppe passieren, bevor der Schnitt erfolgt.
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8 und 9 zeigen
jeweils ein Schneidzylinderpaar 26 mit Beginn der Bändersektion 27,
z. B. Beschleunigungsbänder 27 für die Beschleunigung
des Bogens auf die Falzzylindergeschwindigkeit. Das Schneidzylinderpaar 26 kann
dabei getaktet im Takt der Formzylinder 06 bzw. der Zweitformatzylinder 09 angetrieben
werden. Alternativ bzw. zusätzlich
kann das Schneidzylinderpaar 26 mit vorgegebenem Drehzahlverhältnis zur
Drehzahl der Formzylinder 06 bzw. der Zweitformatzylinder 09 angetrieben werden.
Im Ergebnis wird dadurch jeweils erreicht, dass das Schneidzylinderpaar 26 unabhängig von der
Bahngeschwindigkeit der Bedruckstoffbahn 02 mit vorgegebener
Geschwindigkeit angetrieben wird, um dadurch die Abschnittslänge des
Falzapparats 23 zu variieren.
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Die
Rollenrotationshochdruckmaschine kann in Modulbauweise ausgeführt sein,
und der weitere Zylinder 09 kann als Modul vorliegen.
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Es
können
z. B. mindestens vier Druckwerke 03 mit jeweils zwei Formzylindern 06; 09 unterschiedlicher
Durchmesser übereinander
angeordnet sein.
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Achsensymmetrisch
zu den ersten vier Druckwerken 03 sind z. B. mindestens
vier weitere Druckwerke 03 angeordnet, wobei eine durchlaufende
Bedruckstoffbahn 02 in mehreren Druckstufen, insbesondere
mehrfarbig und ggf. beidseitig, bedruckbar ist.
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- 01
- Druckturm
- 02
- Bedruckstoffbahn,
Papierbahn
- 03
- Druckwerk,
Flexo-Druckwerk
- 04
- Zylinder,
Gegendruckzylinder
- 05
- -
- 06
- Zylinder,
Formzylinder, Plattenzylinder
- 07
- Einfärbesystem,
Farbübertragungswalze, Rasterwalze,
Aniloxwalze
- 08
- Kammerrakel
- 09
- Zylinder,
Formzylinder, Plattenzylinder, Imprinterzylinder, Zweitformatzylinder
- 10
- -
- 11
- Zylinderkörper
- 11'
- Zylinderkörper
- 12
- Lagerzapfen
- 13
- Lagerzapfen
- 14
- Flansch
- 15
- -
- 16
- Lagerung
- 17
- Lagerung
- 18
- Verstelleinheit,
Linearverschiebeeinheit
- 19
- Gestell
- 20
- Antrieb
- 21
- Ebene
- 22
- Ebene
- 23
- Falzapparat
- 24
- Zugwalzenpaar
- 25
- -
- 26
- Schneidwalzenpaar
- 27
- Bändersektion,
Beschleunigungsband
- 28
- Zylinder,
Sammelzylinder, Falzmesserzylinder
- 29
- Falzklappenzylinder
- 30
- -
- 31
- Elektromotor,
Servomotor