DE10259495A1 - Übertragungsvorrichtung für Druckfarbe - Google Patents

Übertragungsvorrichtung für Druckfarbe

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Abstract

Es wird eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe (36) zwischen einer Farbkastenwalze (38) und einer Farbwalze (42) vorgestellt, welche jeweils voneinander unabhängige Antriebe (48) aufweisen, mit einer Heberwalze (19), welche einen Einzelantrieb (16) für die Erzeugung einer Rotationsbewegung aufweist und durch einen einzeln angetriebenen Schwenkmechanismus zwischen der Farbkastenwalze (38) und der Farbwalze (42) anharmonisch hin und her bewegbar ist, wobei die Einzelantriebe (28, 16) für den Schwenkmechanismus und für die Rotationsbewegung der Heberwalze (10) aufeinander synchronisierte Elektromotoren sind. Die Einzelantriebe (16, 28, 48) sind zueinander synchron regelbar, so dass die Farbkastenwalze (38) und die Heberwalze (10) flexibel mit verschiedenen anharmonischen Geschwindigkeitsprofilen aufeinander abgestimmt angetrieben werden können.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe zwischen einer Farbkastenwalze und einer Farbwalze, welche jeweils voneinander unabhängige Antriebe aufweisen, mit einer Heberwalze, welche einen Einzelantrieb für die Erzeugung einer Rotationsbewegung aufweist.
  • In sogenannten Heberfarbwerken von Druckmaschinen wird Druckfarbe von einem Farbreservoir, genauer von einer Farbkastenwalze, welche in das Farbreservoir des Farbkastens eintaucht, mittels einer Heberwalze diskontinuierlich oder portionsweise in eine Gruppe von aufeinander abrollenden Walzen übertragen, durch deren Bewegungen zueinander ein kontinuierlicher und/oder gleichmäßiger Farbfilm erzeugt wird, welcher auf einen nachgeordneten Druckformzylinder aufgebracht wird.
  • Häufig ist die Heberwalze frei in ihren Lagern rotierbar. Ihre Umfangsgeschwindigkeit passt sich bei Kontakt mit der Farbkastenwalze beziehungsweise bei Kontakt mit einer Farbwalze der Gruppe der jeweiligen Umfangsgeschwindigkeit der kontaktierenden Walze an. Die Bewegungsphasen, in denen eine Beschleunigung oder Verzögerung der Rotationsgeschwindigkeit der Heberwalze durch die Herstellung oder die Aufhebung des Kontaktes stattfindet, erzeugen Schockstöße auf den jeweils kontaktierenden Walzen (Heberschlag). Die durch diese Stöße übertragene Energie stört die Kinematik der Gruppe von aufeinander abrollenden Walzen und kann sogar zu Druckfehlern, beispielsweise zum sogenannten Dublieren, führen. Des weiteren erfolgt die Anpassung der Umfangsgeschwindigkeit durch Reibung, deren Koeffizient von einer Vielzahl von Parametern abhängig ist. Der Farbübertrag während des Kontaktes ist von der Druckgeschwindigkeit abhängig.
  • Beispielsweise aus dem Dokument DE 197 32 059 A1 ist zur Vermeidung des Heberschlages bekannt, eine Heberwalze mit einem Einzelantrieb zur Erzeugung einer Rotationsbewegung zu versehen, wobei der Einzelantrieb vom Antrieb einer Farbkastenwalze und vom Antrieb einer nachgeordneten Farbwalze in einer Gruppe einander kontaktierender Walzen, unabhängig ist. Die Umfangsgeschwindigkeit der Heberwalze kann auf ihrem Weg zwischen Farbkastenwalze und Farbwalze durch eine Steuerungsvorrichtung auf die Umfangsgeschwindigkeit der als nächstes mit ihr in Kontakt kommenden Walze abgebremst oder beschleunigt werden. Nachteilig ist, dass die Heberwalze eine Pendelbewegung zwischen Farbkastenwalze und Farbwalze ausführen soll.
  • Um die Anlagegeschwindigkeit, den Anlagezeitpunkt und die Anlagephase bezogen auf die Druckwerksphase für eine frei in ihren Lagern rotierbare Heberwalze an die Farbkastenwalze beziehungsweise an die Farbwalze derart einzustellen, dass ein negativer Einfluss wie der Heberschlag verringert wird, wird beispielsweise im Dokument DE 44 36 102 A1 vorgeschlagen, einen einzeln und diskontinuierlich angetriebenen Schwenkmechanismus für die Heberwalze vorzusehen. Nachteilig ist jedoch, dass die Forderung, besagte Parameter für die Anlage der Heberwalze an die kontaktierenden Walzen derart zu wählen, dass Schwingungsanregungen einen geringst möglichen Einfluss auf das Druckbild haben, die freie Wahl dieser Parameter, welche für unterschiedliche Druckaufträge verschieden sein können, einschränkt.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe zu schaffen, welche eine einfache Variation der Geschwindigkeitsprofile der Rotationsbewegung und der alternierenden Schwenkbewegung der Heberwalze ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen charakterisiert.
  • Erfindungsgemäß umfasst eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe zwischen einer Farbkastenwalze und einer Farbwalze, welche jeweils voneinander unabhängige Antriebe aufweisen, eine Heberwalze, welche einen Einzelantrieb für die Erzeugung einer Rotationsbewegung aufweist. Die Heberwalze ist durch einen einzeln angetriebenen Schwenkmechanismus zwischen der Farbkastenwalze und der Farbwalze anharmonisch hin und her bewegbar. Die Einzelantriebe für den Schwenkmechanismus und für die Rotationsbewegung der Heberwalze sind aufeinander synchronisierte Elektromotoren.
  • Unter einer anharmonischen Bewegung soll im Zusammenhang der Erfindung verstanden sein, dass die Bewegung keine harmonische Oszillation zwischen zwei Umkehrpunkten darstellt, sondern mit einem Geschwindigkeitsprofil erfolgt, welches innerhalb eines Taktes Zeitintervalle umfasst, in denen die Heberwalze die Farbkastenwalze beziehungsweise die Farbwalze kontaktiert und in denen die Heberwalze von einem Umkehrpunkt zum anderen Umkehrpunkt geschwenkt wird. Die Kontaktierungszeitintervalle und die Schwenkzeitintervalle können jeweils unterschiedlich lang sein. Die alternierende Schwenkbewegung kann für in einer ersten Richtung schneller als in einer zweiten Richtung erfolgen. Das Geschwindigkeitsprofil während eines Schwenkzeitintervalls kann des weiteren in dem Sinne anharmonisch sein, dass es keine Sinusform oder phasenverschobene Sinusform aufweist.
  • Unter synchronisierten Elektromotoren soll im Zusammenhang der Erfindung verstanden sein, dass die durch die Elektromotoren angetriebenen Bewegungen aufeinander korreliert ablaufen. Anders ausgedrückt, die Bewegungen haben eine konstante Phasenbeziehung zueinander. Die Synchronisation kann sich auch auf den Einzelantrieb der Farbkastenwalze und/oder den Antrieb der Farbwalze erstrecken. Der Antrieb der Farbwalze kann ein Einzelantrieb oder der Antrieb wenigstens eines Teiles der Gruppe einander kontaktierender Walzen sein. Die Elektromotoren können Servomotoren oder Schrittmotoren sein.
  • Die Einzelantriebe sind zueinander synchronisiert, so dass die Farbkastenwalze und die Heberwalze flexibel mit verschiedenen anharmonischen Geschwindigkeitsprofilen aufeinander abgestimmt angetrieben werden können. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht auf einfache Weise eine Variation der Geschwindigkeitsprofile der Rotationsbewegung und der alternierenden Schwenkbewegung der Heberwalze, indem die synchronisierten Einzelantriebe zur Erzeugung aufeinander abgestimmter Geschwindigkeitsprofile angesteuert werden. Eine alternierende Schwenkbewegung kann im Zusammenhang der Erfindung auf wenigstens zwei Arten erreicht werden: Die Heberwalze kann durch oszillierende Bewegung eines Hebels alternierend geschwenkt werden. Alternativ dazu kann die Heberwalze exzentrisch aufgenommen sein, so dass sich die Achse auf einer Kreisbahn bewegt. Für die projizierte Bewegung bedeutet das wiederum eine alternierende Schenkbewegung zwischen zwei extremalen Positionen.
  • Mit besonderem Vorteil wird in der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine Vermeidung des Heberschlages aufgrund der synchronisierten Rotationsbewegung der Heberwalze mit der flexiblen Einstellbarkeit der Parameter für die Anlage der Heberwalze an der Farbkastenwalze beziehungsweise Farbwalze verbunden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe bildet der Rotor des Einzelantriebes für die Rotationsbewegung einen Teil der Welle der Heberwalze. Anders ausgedrückt, der Einzelantrieb für die Rotationsbewegung ist direkt auf dem Wellenzapfen aufgenommen; der Rotor wird von einem Teil des Wellenzapfens gebildet.
  • Des weiteren kann in einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe die Heberwalze eine hülsenförmige Ummantelung aufweisen. Die Ummantelung kann insbesondere aus einem gummielastischem Material bestehen. Darüber hinaus kann die Heberwalze mit Druckluft beaufschlagbar sein. Es sind dann auf der Umfangsfläche bevorzugt gleichmäßig verteilte Luftaustrittsdüsen vorgesehen, welche für den Produktionsbetrieb verschließbar oder blockierbar sind. Mittels der Druckluft kann für den Wechsel der Ummantelung ein Luftkissen zwischen Heberwalze und hülsenförmiger Ummantelung erzeugt werden. In vorteilhafter Weise erleichtert ein Luftkissen eine Verschiebung der Ummantelung entlang der Heberwalzenachse.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann einen Verbindungshebel zwischen dem Stator des Einzelantriebs für die Rotationsbewegung und dem Einzelantrieb für die alternierende Schwenkbewegung aufweisen. Dieser Verbindungshebel dient zur Aufnahme von Reaktionskräften auf den Stator durch die induzierte Drehbewegung des Einzelantriebs für die Rotationsbewegung. Jedem der Einzelantriebe kann ein Drehgeber zugeordnet und die Einzelantriebe können regelbar sein.
  • Jedem Antrieb kann eine Antriebsregelung zugeordnet sein. Zur Synchronisation der Einzelbewegungen der Farbkastenwalze und der Heberwalze und zur Synchronisation der Regelungen können die Antriebsregelungen miteinander verbunden sein. Anders ausgedrückt, die Einstellungen der Sollwerte und/oder die Informationen über die Istwerte der Parameter der Einzelantrieb können ausgetauscht und aufeinander synchronisiert werden. Die Antriebsregelungen können als einzelne, verbundene Regelungseinheiten, als eine zentrale Regelungseinheit oder als Teil der Maschinensteuerung realisiert sein.
  • Die Regelung, insbesondere in der Ausführungsform der synchronisierten einzelnen Antriebsregelungen, kann eine Recheneinrichtung umfassen. Die Recheneinrichtung kann derart ausgelegt sein, dass die Frequenzen der Einzelbewegungen, das Geschwindigkeitsprofil der Farbkastenwalze und die Geschwindigkeitsprofile der Heberwalze für die alternierende Schwenkbewegung und für die Rotationsbewegung in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit bestimmt werden. Die Druckgeschwindigkeit kann aus der Maschinensteuerung übermittelt werden.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einem Farbwerk für eine Druckeinheit in vorteilhafter Weise zum Einsatz kommen. Insbesondere kann es sich bei dem Farbwerk um ein Heberfarbwerk für den direkten oder indirekten Flachdruck (Offsetdruck) handeln. Für den Fachmann ist im Zusammenhang der Erfindung klar, dass es sich auch um ein sogenanntes Zonenfarbwerk handeln kann. Anders ausgedrückt, entlang der Walzenachse, welche einer Ausdehnungsrichtung des Bedruckstoffes, typischerweise seine Breite, zugeordnet ist, kann der Farbtransfer bekanntermaßen verschieden stark durchgeführt werden. Dazu werden eine Anzahl von Zonen durch Achsabschnitte definiert, in denen verschieden große Farbmengen vom Reservoir auf die Farbkastenwalze übertragen werden, indem der Öffnungsspalt zwischen Farbmesser und Farbkastenwalze zonenweise verschieden stark geöffnet wird. Eine Verreibung in Richtung der Walzenachse (Ausdehnungsrichtung des Bedruckstoffes) kann durch oszillatorische Bewegungen einer oder mehrerer Walzen in der Gruppe einander kontaktierender Walzen erfolgen.
  • Ein erfindungsgemäßes Farbwerk in einer Druckeinheit kann in einer Druckmaschine, sei es eine bogen- oder eine bahnverarbeitende Maschine, eingesetzt werden.
  • Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung werden anhand der nachfolgenden Figuren sowie deren Beschreibungen dargestellt. Es zeigt im Einzelnen:
  • Fig. 1 eine Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Heberwalze zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe in einem Farbwerk einer Druckmaschine,
  • Fig. 2 ein Schema zur Erläuterung der Einzelbewegungen der beteiligten Walzen, und
  • Fig. 3 eine Darstellung einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe mit Regelung und Recheneinrichtung.
  • Die Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Heberwalze zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe. Die Vorrichtung zur Übertragung von Druckfarbe befindet sich in einem Farbwerk 70 in einer Druckmaschine 72. Eine Heberwalze 10 weist eine Welle 12, insbesondere als Hohlwelle ausgeführt, und eine Ummantelung 14 auf. Die Heberwalze 10 ist derart druckluftbeaufschlagbar, dass ein Luftkissen zwischen Welle 12 und Ummantelung 14 erzeugt werden kann, so dass die Ummantelung 14 in Richtung der Achse der Welle 12 bewegbar ist, indem die Ummantelung 14 auf dem Luftkissen gleitet. Ohne Druckluftbeaufschlagung ist die Ummantelung 14 auf der Welle 12 durch Spannungsrückstellkräfte in radialer Richtung aufgenommen, da der innere Durchmesser der Ummantelung 14 im entspannten Zustand geringfügig kleiner als der äußere Durchmesser der Welle 12 ist. Dieses Konzept einer einfach wechselbaren Ummantelung 14 erlaubt, die mechanischen Eingriffe an der Heberwalze 10 zu reduzieren und folglich ihre Lebensdauer zu erhöhen.
  • Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, dass die erfindungsgemäße Heberwalze 10 in Rotationsbewegung und in alternierende Schwenkbewegung versetzt werden kann. Ein Einzelantrieb 16 für die Erzeugung einer Rotationsbewegung um die Heberwalzenachse 74 mit Rotor 18 und Stator 20 ist direkt auf dem Endzapfen der Welle 12 aufgenommen. Anders ausgedrückt, der Endzapfen wird vom Rotor 18 des Einzelantriebs 16 gebildet. Um eine Drehung zur ermöglichen, verläuft die Welle 12 durch Rollenlager 22. Ein Verbindungshebel 24 verläuft vom Stator 20 zu einem Dämpfungsglied 26, welches am Einzelantrieb 28 für die alternierende Schwenkbewegung aufgenommen ist. Die Verbindung ist auf einfache Weise vom Stator 20 lösbar, so dass der Verbund Heberwalze 10 und Einzelantrieb 16 freigelegt werden kann. Auf diese Weise kann zur Entnahme der Heberwalze 10 oder der Ummantelung 14 zum Wechsel der Ummantelung die Achse der Welle 12 freigelegt werden. Ein Hebelarm 30 ist mittels einer Buche 32 mit dem Einzelantrieb 28 verbunden und kann in alternierende Schwenkbewegung versetzt werden, durch die Verbindung des Stators 20 mittels des Verbindungshebels 24 können Reaktionskräfte der Rotationsbewegung aufgenommen werden. Die Heberwalze 10 kann gleichzeitig gedreht und geschwenkt werden. Für die Rotationsbewegung und die Schwenkbewegung können Geschwindigkeitsprofile derart festgelegt werden, dass eine anharmonische Hin- und Herbewegung der Heberwalze 10 und eine ungleichförmige Rotationsbewegung erzeugt werden.
  • Die Fig. 2 ist ein Schema zur Erläuterung der Einzelbewegungen der beteiligten Walzen. Um die Druckfarbmenge in einem Farbwerk zu kontrollieren, existiert eine Vielzahl von Vorrichtungen und insbesondere das sogenannte Heberfarbwerk. In der Fig. 2 ist ein Farbkasten 34 gezeigt, in dem sich Druckfarbe 36 befindet, eine Teilfläche der Wände des Farbkastens 34 wird von einer Farbkastenwalze 38 gebildet, welche in Rotationsbewegung in Richtung 40 versetzt werden kann. Insbesondere kann diese Rotationsbewegung erfindungsgemäß mittels eines Einzelantriebs erzeugt werden und anharmonisch oder ungleichförmig sein. Durch Variation der Spaltbreite zwischen Farbkasten 32 und Farbkastenwalze 38 kann die auf die Umfangsfläche der Farbkastenwalze 38 Druckfarbe 36 verändert oder beeinflusst werden.
  • Die Heberwalze 10 kann erfindungsgemäß durch Einzelantriebe eine alternierende Schwenkbewegung zwischen Farbkastenwalze 38 und Farbwalze 42 in durch einen Doppelpfeil angedeutete Richtung 44 ausführen und eine Rotationsbewegung in durch einen Pfeil angedeutete Richtung 46 ausführen. Die Heberwalze 10 sammelt bei Anlage an die Farbkastenwalze 38 eine bestimmte Menge Druckfarbe 32 auf, welche unter anderen Parametern proportional zur Farbschichtdicke und zur kontaktierten Bogenlänge im Anlagezeitraum ist. Wenigstens ein Teil der bestimmten Menge, bevorzugt die ganze bestimmte Menge Druckfarbe 32 wird bei Anlage der Heberwalze 10 an die Farbwalze 42 auf diese in analoger Weise übertragen. Auf dem Weg von einem Anlagepunkt zum nächsten Anlagepunkt kann die Rotationsgeschwindigkeit der Heberwalze 10 derart verändert werden, dass die Oberflächengeschwindigkeit der Heberwalze 10 mit der Oberflächengeschwindigkeit der mit ihr als nächstes in Kontakt kommenden Walze im wesentlichen gleich ist. Die Rotationsbewegung ist folglich ungleichförmig in dem Sinne wie, es Zeitintervalle gibt, in denen die Rotation beschleunigt oder verzögert wird. Zuverlässige und präzise Antriebe zur Erzeugung ungleichförmiger Bewegungen werden durch Einzelantriebe, insbesondere Servomotoren oder Schrittmotoren, zur Verfügung gestellt.
  • Die Fig. 3 stellt schematisch eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe mit Regelung und Recheneinrichtung dar. Eine Heberwalze 10 ist auf einem Exzenter 68 aufgenommen und kann mittels eines Einzelantrieb 16 in Rotationsbewegung versetzt werden. Ein Einzelantrieb 16 ist auf der Heberwalzenachse 74 aufgenommen, wie es in Fig. 1 im Detail gezeigt ist. Hier in Fig. 3 ist dieses nur durch die Heberwalzenachse 74 angedeutet, um die Fig. 3 insbesondere zur Erläuterung der Regelung und Recheneinrichtung zu nutzen. Ein Einzelantrieb 28 ermöglicht mittels des Exzenters 68 eine alternierende Schwenkbewegung, d. h. eine Verlagerung der Lage, der Achse der Heberwalze 10. Der Heberwalze 10 zugeordnet ist eine Farbkastenwalze 38, welche durch einen Einzelantrieb 48 in ungleichförmige Rotation versetzt werden kann. Die Einzelantriebe 16,28 und 48 weisen Energiequellen 52 und Encoder 50 zur Bestimmung der Ist-Phasenlage der Motoren auf.
  • Die Einzelantriebe 16, 28 und 48 sind in dieser Ausführungsform geregelt: Der Antrieb 48 steht mit einer Antriebsregelung 54 für die Farbkastenwalze, der Antrieb 28 steht mit einer Antriebsregelung 56 für die alternierende Schwenkbewegung und der Antrieb 16 steht mit einer Antriebsregelung 58 für die Rotationsbewegung in Wirkverbindung. Die Antriebsregelung 54 für die Farbkastenwalze steht über eine Verbindung 60 mit der Antriebsregelung 56 für die alternierende Schwenkbewegung und über eine Verbindung 62 mit der Antriebsregelung 58 für die Rotationsbewegung in Austausch. Die einzelnen Regelungen sind koordiniert oder synchronisiert. Die Soll-Phasenlagen für die Einzelantriebe 16, 28 und 48 sind auf der Grundlage der Druckgeschwindigkeit und der Phasenlage der Druckeinheit (oder der Druckmaschine) bestimmbar. Es ist eine Recheneinheit 64, welche Daten über eine Verbindung 66 der Antriebsregelung 56 für die alternierende Schwenkbewegung der Heberwalze zur Maschineneinheit austauschen kann, vorgesehen. In der Recheneinheit 64 können Parameter für die Regelungen bestimmt werden. Insbesondere handelt es sich dabei um die Geschwindigkeitsprofile für die Farbkastenwalze 38, für die alternierende Schwenkbewegung und für die Rotationsbewegung der Heberwalze 10, anders ausgedrückt, um die Frequenzen der Bewegungsabläufe, um die Anlagezeitpunkte, die Anlagezeiträume (Bogenlänge und Oberflächengeschwindigkeiten) und die Anlagephasen der Heberwalze 10 an der Farbkastenwalze 38 und einer hier nicht näher spezifizierten Farbwalze 42 (siehe auch Fig. 2). Man kann sagen, dass die Recheneinheit 64 also die Frequenzen und/oder den Verlauf der synchronen Bewegungen, der Geschwindigkeitsprofile führt.
  • Das Geschwindigkeitsprofil der alternierenden Schwenkbewegung der Heberwalze 10 kann auch als eine virtuelle Kurvensteuerung oder elektronische Kurvensteuerung verstanden und bezeichnet werden. Das Geschwindigkeitsprofil bestimmt und ist notwendig unter anderem für die folgenden Größen: Anlagezeitdauer und Anlagezeitpunkt der Heberwalze 10 an der Farbkastenwalze 38 beziehungsweise an der Farbwalze und Überführungszeit der Heberwalze 10 von der Farbkastenwalze 38 zur Farbwalze und umgekehrt.
  • Die Bogenlänge und die Oberflächengeschwindigkeit der Farbkastenwalze 38 bestimmt, wie viel Druckfarbe in welcher Zeit auf die Heberwalze übertragen wird. Das Geschwindigkeitsprofil der Rotation der Farbkastenwalze 38 muss mit dem Geschwindigkeitsprofil der Rotation der Heberwalze 10 synchronisiert sein. Entsprechendes gilt analog für das Zusammenspiel der Bewegungen der Heberwalze 10 und der Farbwalze, auf welche die Druckfarbe übertragen werden soll.
  • Die Geschwindigkeitsprofile können dabei auch so ausgelegt sein, dass sich zwei Walzen mit Winkelgeschwindigkeit Null berühren. Anders ausgedrückt, die Heberwalze 10 kann an der Farbkastenwalze oder der Farbwalze auch anliegen oder angelegt werden, ohne zu rotieren. Insbesondere können die Anlage an einem ersten Zeitpunkt und die Abnahme an einem zweiten Zeitpunkt der Heberwalze mit Winkelgeschwindigkeit Null erfolgen. Zwischen erstem und zweiten Zeitpunkt sind dann die synchronen Rotationsbewegungen der einander kontaktierenden Walzen ungleichförmig, bevorzugt wird auf eine maximale Rotationsgeschwindigkeit beschleunigt und dann wieder auf Rotationsgeschwindigkeit Null verzögert.
  • Im allgemeinen sind Bogenlänge und Oberflächengeschwindigkeit für die Übertragung verschiedener Farbmengen unterschiedlich. Die Geschwindigkeitsprofil der alternierenden Schwenkbewegung und der Rotationsbewegung der Heberwalze 10 müssen dann zweckmäßig variiert werden. Die Geschwindigkeitsprofile sind durch einen Anfangszeitpunkt (bestimmt durch die Phase des Druckwerkes) und eine Frequenz festgelegt. Durch eine elektronische Regelung auf der Grundlage berechneter Parameter und mit synchronisierten Regelungen für die einzelnen Bewegungen ist dieses Ziel auf einfache Art und Weise zu erreichen. Bezugszeichenliste 10 Heberwalze
    12 Welle
    14 Ummantelung
    16 Einzelantrieb für Rotationsbewegung
    18 Rotor
    20 Stator
    22 Rollenlager
    24 Verbindungshebel
    26 Dämpfungsglied
    28 Einzelantrieb für Schwenkbewegung
    30 Hebelarm
    32 Buchse
    34 Farbkasten
    36 Druckfarbe
    38 Farbkastenwalze
    40 Bewegung der Farbkastenwalze
    42 Farbwalze
    44 alternierende Schwenkbewegung
    46 Rotationsbewegung
    48 Einzelantrieb für Farbkastenwalze
    50 Drehgeber
    52 Energiequellen
    54 Antriebsregelung für Farbkastenwalze
    56 Antriebsregelung für alternierende Schwenkbewegung
    58 Antriebsregelung für Rotationsbewegung
    60 Verbindung zur Antriebsregelung für alternierende Schwenkbewegung
    62 Verbindung zur Antriebsregelung für Rotationsbewegung
    64 Recheneinheit
    66 Verbindung zur Maschinensteuerungseinheit
    68 Exzenter
    70 Farbwerk
    72 Druckmaschine
    74 Heberwalzenachse

Claims (10)

1. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe (36) zwischen einer Farbkastenwalze (38) und einer Farbwalze (42), welche jeweils voneinander unabhängige Antriebe (48) aufweisen, mit einer Heberwalze (10), welche einen Einzelantrieb (16) für die Erzeugung einer Rotationsbewegung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Heberwalze (10) durch einen einzeln angetriebenen Schwenkmechanismus zwischen der Farbkastenwalze (38) und der Farbwalze (42) anharmonisch hin und her bewegbar ist, wobei die Einzelantriebe (28, 16) für den Schwenkmechanismus und für die Rotationsbewegung der Heberwalze (10) aufeinander synchronisierte Elektromotoren sind.
2. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rotor (18) des Einzelantriebes (16) für die Rotationsbewegung einen Teil der Welle (12) der Heberwalze (10) bildet.
3. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Heberwalze (10) eine hülsenförmige Ummantelung (14) aufweist.
4. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Heberwalze (10) mit Druckluft beaufschlagbar ist, so dass ein Luftkissen zwischen Welle (12) und hülsenförmiger Ummantelung (14) erzeugbar ist.
5. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verbindungshebel (24) zwischen dem Stator (20) des Einzelantriebs (16) für die Rotationsbewegung und dem Einzelantrieb (28) für die alternierende Schwenkbewegung vorgesehen ist.
6. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jedem der Einzelantriebe (16, 28, 48) Drehgeber (50) zugeordnet sind und dass die Einzelantriebe regelbar sind.
7. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsregelungen (54, 56, 58) zur Synchronisation der Einzelbewegungen der Farbkastenwalze (40) und der Heberwalze (10) miteinander verbunden sind.
8. Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelung eine Recheneinrichtung (64) umfasst, wobei die Recheneinrichtung derart ausgelegt ist, dass die Frequenzen der Einzelbewegungen, das Geschwindigkeitsprofil der Farbkastenwalze und die Geschwindigkeitsprofile der Heberwalze für die alternierende Schwenkbewegung und für die Rotationsbewegung in Abhängigkeit der Druckgeschwindigkeit bestimmt werden.
9. Farbwerk (70) für eine Druckeinheit, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zur diskontinuierlichen Übertragung von Druckfarbe gemäß einem der vorstehenden Ansprüche.
10. Druckmaschine (72) mit wenigstens einer Druckeinheit, gekennzeichnet durch wenigstens ein Farbwerk (70) gemäß Anspruch 9.
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