DE1025852B - Verfahren zur Gewinnung reiner Glykole - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung reiner GlykoleInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C29/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
- C07C29/74—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation
- C07C29/88—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
- C07C29/90—Separation; Purification; Use of additives, e.g. for stabilisation by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound using hydrogen only
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Description
DEUTSCHES
Es ist bekannt, daß es für verschiedene Umsetzungen von Glykolen, z. B. für Veresterungen,
wichtig ist, daß die Glykole sehr rein sind. Eine Destillation oder Behandlung mit Adsorptions- oder
Oxydationsmitteln genügt, in. vielen Fällen nicht.
Alan hat bereits versucht, sauerstoffhaltige Verbindungen,
z. B. durch Kohlenoxydhydrierung erhaltene Alkohole, in ihrer Farbe und ihrem Geruch dadurch
zu verbessern, daß man die ungereinigten Verbindungen
mit Wasserstoff in Gegenwart von Katalysatoren
behandelte. Als Katalysatoren hat man. dabei Metalle der Eisengruppe, der Platinmetalle und
Kupfer in feinverteilter Form für sich oder im Gemisch
sowie solche Verbindungen verwendet, die aus Salzen der Metallsäuren von. Metallen der V. oder
VI. Gruppe des Periodischen. Systems durch völlige oder teilweise Reduktion mit Schwefelwasserstoff erhalten
wurden (vgl. die deutschen Patente 489 280 und 631 382). Bei diesen Verfahren werden, zwar
wasserklare Produkte erhalten, doch hat sich gezeigt. daß die Produkte selbst nach einer oder wiederholter
Destillation oder nach Behandlung mit Absorptionsmittehi
noch einige Verunreinigungen enthalten, die für einige Verwendungszwecke störend sind. Die Anwesenheit
dieser Begleitstoffe, die mit analytischen Methoden nicht mehr erfaßt werden können, zeigt
sich beispielsweise in einer Verfärbung, wenn man die wasserklaren Verbindungen mit der gleichen
Menge an. konzentrierter Salzsäure schüttelt. Reine Alkohole verfärben sich bei der Behandlung nicht, so
daß dieser empfindliche Test ein. guter Nachweis für
die Anwesenheit von kleinen Mengen Verunreinigungen darstellt. Es ist zwar bekannt, daß sich farbbildnerfreies
Butandiol erhalten läßt, wenn man solche enthaltende Butand.iole mit Adsorptionsmitteln oder
organischen Lösungsmitteln, in denen der Alkohol unlöslich ist, behandelt und das vom Reinigungsmittel
abgetrennte Butandiol unter Vakuum destilliert. Diese Arbeitsweise erfordert aber einen erheblichen
Aufwand an Zeit und apparativen Mitteln.
Es wurde nun gefunden, daß man reine farbbildnerfreie Glykole in einfacher Weise erhält, wenn man
die verunreinigte». Glykole zweckmäßig nach einer Vorreinigung mit bekannten. Mitteln, in Gegenwart
eines Nickel-Kupfer-Mischkatalysators, der mit Mangan oder Chrom aktiviert ist und auf 12 bis
20' Teile Nickel 3 bis 7 Teile Kupfer und 0,2 bis 1 Teile Mangan, oder Chrom enthält, mit Wasserstoff
bei erhöhten Temperaturen und Drücken von etwa 200 at oder mehr behandelt.
Nach dem Verfahren lassen sich z. B. reines 1,2- und 1,3-Propandiol sowie 1,2-, 1,3-, 1,4-Butandiol
und auch höhermolekulare Glykole, wie Hexandiol und Pinakon, gewinnen. Auch die sich von diesen
Verfahren zur Gewinnung reiner Glykole
Anmelder:
Badische Anilin- & Soda-Fabrik
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Aktiengesellschaft, Ludwigshafen/Rhein
Dr. Karl Adam, Ludwigshafen/Rhein-Gartenstadt,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
einfachen Glykolen ableitenden Diglykole, wie z. B. Diäthylenglykol, Dipropylenglykol oder ω,ω'-Dioxypropylbutyläther,
und höhere Polyglykole lassen sich nach diesem Verfahren rein erhalten.
Zur Behandlung werden die rohen. Ausgangsglykole
wasserfrei oder im Gemisch mit Wasser, vorteilhaft mit einem Wassergehalt von etwa 5 bis 10i0/o, verwendet.
Die Katalysatoren, können für sich oder auf den üblichen Trägern, wie Bimsstein, Kieselgel oder
Kieselsäuresträngen., verwandt werden. Mit Vorteil tnthalten sie geringe Mengen, z. B. etwa 1 %,
alkalisch reagierende Bestandteile, wie Oxyde, Hydroxyde oder Carbonate der Alkali- oder Erdalkalimetalle
oder des Zinks.
Die Temperaturen, die zu maximalen Raum-Zeit-Ausbcuten.
führen, sind bei den verschiedenen Ausgangsstoffen verschieden. Sie können durch Vorversuche
leicht ermittelt werden; im allgemeinen Hegen sie zwischen 100 und 200° C. Der Druck liegt
hei etwa 200 at oder höher, vorteilhaft bei 250' bis
350 at.
Die erhaltenen Glykole sind sehr rein. Mit konzentrierter Salzsäure versetzt haben sie die Farbzahl 0
oder wenig mehr. Die Farbzahl gibt an. wieviel mg Jod erforderlich sind, um 1000g Wasser den
gleichen Farbton zu geben, den. ein Gemisch aus 1 Teil des zu untersuchenden Glykols mit 1 Teil konzentrierter
Salzsäure nach 1 stündiger Durchmischung ergibt. Die erfindungsgemäß behandelten Glykole
sind für alle bisher bekannten Verwendungszwecke vorzüglich, geeignet. Insbesondere lassen, sie sich zur
Herstellung von Weichmachern in. der Kunststoffindustrie und für Polykondensationen verwenden.
5000 g destilliertes Äthylenglykol mit einer Salzsäurefarbzahl von 18 werden in einem 8-1-Rührautoklav
mit 20g eines Nickel-Kupfer-Mangan-Misch-
709 909/402
katalysator versetzt, der die Metalle im Gewichtsverhältnis 17 :5 :0,7 enthält und auf Kieselsäure-Strängen
niedergeschlagen ist. Das Gefäß wird bei 300 at Wasserstoffdruck 6 Stunden auf 120'° C erhitzt.
Man läßt es dann erkalten und entspannt es. Der Katalysator wird abfiltriert. Das klare und wasserhelle
Filtrat hat die Salzsäurefarbzahl 0. Bei seiner Verwendung zur Herstellung von Polyterephthalsäureestern
ergibt es praktisch ungefärbte Produkte.
Ein Hochdruckrohr von 18 000mm Länge und 800 mm Querschnitt wird mit dem im Beispiel 1 angegebenen
Katalysator gefüllt. Stündlich leitet man über den reduzierten Katalysator bei einem Wasserstoff
druck von 300 at und 150° C 1,5 m3 destilliertes wasserklares Butandiol-1,4 mit einer Salzsäurefarbzahl
von 40, das mit 1011Vo Wasser verdünnt ist. Das
Reaktionsprodukt ist wasserklar. Mit konzentrierter Salzsäure ergibt es keine Verfärbung, auch wenn die
Probe mehrere Tage steht. Destilliert man das 1,4-Butandiol nach Abtreiben des Wassers, so erhöht
sich die Farbzahl nicht, und das Glykol geht in einem Siedeintervall von 0,6° C über. Der Erstarrungspunkt
beträgt 20,06° C. Es kann ohne weiteres zur Herstellung von Polyurethanen dienen.
500 g 1,2-Butylenglykol mit einer Salzsäurefarbzahl
von 60', dem lO|O/o Wasser zugesetzt wurden, :
werden in einem 1-1-Rollautoklav mit einem 17 Gewichtsprozent
Nickel und 5 Gewichtsprozent Kupfer enthaltenden, auf Kieselsäuresträngen, aufgebrachten
und mit 0,2 °/o Chrom aktivierten Mischkatalysator bei 300 at Wasserstoffdruck 6 Stunden bei 170° C
behandelt. Nach dem Abkühlen wird der Autoklav entspannt und der Katalysator von dem Glykol abfiltriert.
Die Farbzahl ist 1. nach der Destillation 0.
5000 g destilliertes Triäthylenglykol, das mit konzentrierter Salzsäure eine Farbzahl von 18 ergibt,
wird mit dem im Beispiel 1 beschriebenen Katalysator ίο in einem 8-1-Rührautoklav 5 Stunden bei 170° C mit
Wasserstoff behandelt. Der Wasserstoffdruck beträgt 300 at. Nach dem Abkühlen wird entspannt und vom
Katalysator filtriert. Das wasserhelle Filtrat ergibt mit konzentrierter Salzsäure keine Farbzahl mehr.
Claims (2)
1. Verfahren zur Gewinnung reiner Glykole, dadurch gekennzeichnet, daß man die zweckmäßig
voTgereinigten Glykole bei erhöhter Temperatur und Drücken von etwa 200 at oder mehr hydriert,
wobei als Katalysator Nickel-Kupfer-Mischkatalysatoren verwendet werden, die mit Mangan
oder Chrom aktiviert sind und auf 12 bis 20 Teile Nickel 3 bis 7 Teile Kupfer und 0,2 bis 1 Teile
Mangan oder Chrom enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren noch etwa l°/o
eines alkalisch reagierenden Stoffes enthalten.
In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 631 382, 489 280;
Weygand: Organisch-chemische Experimentierkunst.'2. Auflage, S. 156.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB33448A DE1025852B (de) | 1954-11-19 | 1954-11-19 | Verfahren zur Gewinnung reiner Glykole |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB33448A DE1025852B (de) | 1954-11-19 | 1954-11-19 | Verfahren zur Gewinnung reiner Glykole |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1025852B true DE1025852B (de) | 1958-03-13 |
Family
ID=6964016
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB33448A Pending DE1025852B (de) | 1954-11-19 | 1954-11-19 | Verfahren zur Gewinnung reiner Glykole |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1025852B (de) |
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---|---|---|---|---|
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EP3450420A4 (de) * | 2016-03-30 | 2020-01-01 | Changchun Meihe Science and Technology Development Co., Ltd. | Verfahren zur erhöhung der uv-durchlässigkeit von ethylenglykol |
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DE631382C (de) * | 1931-12-06 | 1936-06-23 | I G Farbenindustrie Akt Ges | Verfahren zur Reinigung von sauerstoffhaltigen Hydrierungsprodukten der Oxyde des Kohlenstoffs durch katalytische Behandlung mit Wasserstoff |
-
1954
- 1954-11-19 DE DEB33448A patent/DE1025852B/de active Pending
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US7211699B2 (en) | 2003-05-06 | 2007-05-01 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Purification of biochemically derived 1,3-propanediol |
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EP3450420A4 (de) * | 2016-03-30 | 2020-01-01 | Changchun Meihe Science and Technology Development Co., Ltd. | Verfahren zur erhöhung der uv-durchlässigkeit von ethylenglykol |
US10836696B2 (en) | 2016-03-30 | 2020-11-17 | The Coca-Cola Company | Method for increasing UV transmittance of ethylene glycol |
WO2022073923A1 (en) * | 2020-10-07 | 2022-04-14 | Shell Internationale Research Maatschappij B.V. | Process for the production of glycols |
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