DE10250695A1 - Abdichtung von Laminat oder Parkett - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Bodenelement zum Zusammensetzen mit mindestens einem weiteren Bodenelement. Das Bodenelement ist mit einem hydrophilen Material versehen, um dadurch eine Feuchtigkeitsabdichtung mehrerer zusammengesetzter Bodenelemente zu erreichen. Weiterhin ist ein Verfahren zur Herstellung eines Bodenelementes beschrieben, das ein hydrophiles Material auf das Bodenelement aufbringt oder in das Bodenelement einbringt. Erfindungsgemäß ist weiterhin noch die Verwendung eines hydrophilen Materials zum Herstellen und/oder Aufbringen auf Bodenelemente vorzugsweise als Vorbereitung eines Feuchtigkeitsschutzes beschrieben.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Bodenelement zum Zusammensetzen mit mindestens einem weiteren Bodenelement zu einer Bodenbelagsfläche. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Bodenelementes. Außerdem betrifft sie noch die Verwendung eines hydrophilen und/oder superabsorbierenden Materials.
- Parkett- und Laminatfußböden sind sowohl in gewerblichen als auch in privaten Räumen weit verbreitet. Parkett- oder Laminatfußböden bestehen aus mehreren Einzelelementen, die meist an einer Nut- und Federprofilierung aneinandergesetzt sind. Eine Verklebung im Bereich der Ansatzkanten oder eine zum Einrasten ausgebildete Nut- und Federprofilierung hält die einzelnen Bodenelemente zusammen. Als weitere Möglichkeit ist bekannt, dass die einzelnen Bodenelemente durch an ihrer Unterseite angeordnete Klammern zusammengehalten werden.
- Die Bodenelemente werden wie oben beschrieben zusammengehalten, eine Abdichtung der Ansatzkanten gegen Feuchtigkeit kann hiermit jedoch nicht gewährleistet werden. Selbst die geklebten Verbindungen sind nicht feuchtigkeitsdicht. Sogar bei gleichmäßig lückenlos aufgetragenem Klebstoff können sich beispielsweise beim Aushärten des Klebstoffes Risse oder kleine Kanäle bilden, durch die Feuchtigkeit treten kann. Bei Bodenelementen, die durch das Einrasten oder die Verwendung von Klammern zusammengehalten werden, kann durch das Zusammenpressen der Ansatzkanten keine ausreichende Dichtwirkung erzielt werden. Jede Unebenheit der Ansatzkanten führt zu weiteren Möglichkeiten für Feuchtigkeit einzutreten.
- Bei der täglichen Benutzung ist es daher erforderlich, dass Flüssigkeiten, die beispielsweise durch Verschütten auf den Boden gelangen, sofort aufgewischt werden müssen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Flüssigkeit durch die undichten Stellen in den Fußbodenbelag eintritt. An den Stellen, an denen die Flüssigkeit in den Fußboden eindringt, quillt dieser auf und führt dadurch zu irreparablen Schäden des Fußbodens. Daher kann es sogar kritisch sein, den Fußboden feucht zu wischen.
- Bisher wurde versucht, dieses Problem durch Verwendung wasserabweisender Materialien zu lösen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Ansatzkanten mit wasserabweisenden und feuchtigkeitssperrenden Materialien zu versehen, so dass diese Kanten gegen Feuchtigkeitseintritt versiegelt werden. Zur Versiegelung der Ansatzkante ist auch die Verwendung eines Klebstoffs bekannt der bei Kontakt mit Wasser aushärtet. Eine weitere Möglichkeit der Versiegelung besteht darin, den Fußboden zu verlegen und danach ein wasserabweisendes Material in Form einer Flüssigkeit oder einer Paste im Bereich der Ansatzkanten oder auf der gesamten Fläche des Fußbodens aufzutragen.
- All diesen Lösungen lastet das Problem an, dass der Feuchtigkeitseintritt nur durch eine lückenlos aufgebrachte und unbeschädigte Versiegelung verhindert werden kann. Kleinste Undichtigkeiten oder selbst Haarrisse können zu geringem Feuchtigkeitseintritt führen, der geringes Aufquellen und damit verbunden auch das Vergrößern der undichten Stelle zur Folge hat. Dies ist ein lange ungelöstes Problem.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bodenelement und ein Verfahren zur Herstellung eines Bodenelements bereitzustellen. Insbesondere ist es auch die Aufgabe, eine Möglichkeit zum Schutz vor Feuchtigkeitsschäden bei Parkett, Laminatfußböden oder ähnlichem zu schaffen, die selbst kleinste Undichtigkeiten verhindert und nachträglich entstehende Undichtigkeiten selbstständig schließt, und damit eine nachhaltige Feuchtigkeitsabdichtung erreicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bodenelement gelöst, das mit einem hydrophilen Material versehen ist, wobei das Bodenelement auch eine Abschlussleiste oder ähnliches sein kann.
- Die erfindungsgemäße Lösung geht einen gegenüber dem Stand der Technik entgegengesetzten Weg, in dem nunmehr ein hydrophiles Material als Feuchtigkeitsschutz eingesetzt wird und nicht mehr wie bisher ein hydrophobes Material. Erfindungsgemäß wird erreicht, dass Feuchtigkeit von dem hydrophilen Material angezogen wird und dadurch nicht tiefer in das Bodenelement eindringen kann. Weist das hydrophile Material kleine Öffnungen oder Undichtigkeiten auf, so kann hier Feuchtigkeit eindringen, die jedoch von dem hydrophilen Material aufgenommen wird, so dass sich eine abdichtende Wirkung ergibt.
- In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Bodenelement mit hydrophilem Material versehen, das bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquillt. Im Bereich der Abdichtung, die durch das hydrophile Material erreicht wird, können Risse oder andere feuchtigkeitsdurchlässige Stellen sein, die beispielsweise beim Herstellen des Fußbodens oder einfach durch die tägliche Benutzung entstehen können, somit kann hier Feuchtigkeit eindringen. Dringt Feuchtigkeit im Bereich des hydrophilen Materials ein, so wird diese von dem hydrophilen Material angezogen, wobei gleichzeitig das hydrophile Material aufquillt. Durch dieses Aufquillen werden die Risse oder andere feuchtigkeitsdurchlässige Stellen wieder verschlossen.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Bodenelement mit hydrophilem Material versehen, das superabsorbierend ist. Hierdurch wird erreicht, dass das hydrophile Material eine große Menge Feuchtigkeit aufnimmt und dadurch das weitere Eindringen der Feuchtigkeit in das Bodenelement verhindert. Oftmals ist die aufquillende und die superabsorbierende Wirkung des hydrophilen Materials gekoppelt, so dass das hydrophile Material Feuchtigkeit, die in undichte Stellen oder Haarrisse eindringt, aufsaugt und dabei aufquillt. Somit wird die Feuchtigkeit aufgenommen und gleichzeitig die feuchtigkeitsdurchlässige Stelle durch das Aufquillen verschlossen. Durch die Zusammensetzung des hydrophilen Materials kann die Absorptions- und/oder Quellwirkung vorgegeben werden.
- Bevorzugt ist das hydrophile Material im Bereich an mindestens einer, zum Ansetzen an ein benachbartes Bodenelement vorgesehenen Kante angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dass beim Zusammensetzen zweier Bodenelemente an dieser mit dem hydrophilen Material versehenen Kante die entstandene Verlegfuge durch das hydrophile Material gegen Feuchtigkeit abgedichtet ist. Bei rechteckig ausgebildeten Bodenelementen, die somit vier Ansatzkanten aufweisen, ist es ausreichend, das hydrophile Material an jeweils zwei, über Eck angeordneten Ansatzkanten vorzusehen.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das hydrophile Material benachbart oder in der Nähe zu einer Nutzoberfläche des Bodenelementes angeordnet. Diese Anordnung des hydrophilen Materials führt dazu, dass die Fugen mehrerer zusammengesetzter Bodenelemente so abgedichtet sind, dass sich eine gegen Feuchtigkeit versiegelte Oberfläche des verlegten Fußbodens ergibt. Dabei wird selbst verhinder, dass Feuchtigkeit überhaupt in einen Teil der Fuge eindringt. Es wird so bereits verhindert, dass sich Feuchtigkeit in der Fuge oberhalb des hydrophilen Materials sammeln und über längere Zeit stehen bleiben kann. Ein Fußboden, der aus mehreren Bodenelementen gemäß dieser Ausführungsform zusammengesetzt ist, weist somit eine pflegeleichte Oberfläche auf, die auch feucht gewischt werden kann.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Bodenelement eine Trag- und eine Nutzschicht auf, und das hydrophile Material ist zwischen der Trag- und Nutzschicht oder benachbart zu dem Kontaktbereich angeordnet. Hierdurch wird berücksichtigt, dass die Nutzschicht eines Bodenelementes in der Regel sehr robust und gegen Feuchtigkeit unanfällig ist, wohingegen die Tragschicht feuchtigkeitsanfällig ist und auch durch Kontakt mit Feuchtigkeit beschädigt werden kann. Die Anordnung des hydrophilen Materials dieser Ausführungsform hält Feuchtigkeit damit von der Tragschicht fern.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das hydrophile Material oberhalb oder am oberen Rand einer Nut- oder Federprofilierung des Bodenelements angeordnet. Hierdurch wird erreicht, dass Feuchtigkeit durch das hydrophile Material bereits von der Nut- bzw. Federprofilierung ferngehalten wird.
- Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Bodenelement eine Dampfsperrschicht zwischen der Trag- und der Nutzschicht auf, in deren Bereich das hydrophile Material angeordnet ist. Hierdurch wird insbesondere erreicht, dass beim Zusammensetzen mehrerer Bodenelemente die jeweiligen Dampfsperrschichten zueinander abgedichtet werden und dadurch eine großflächige Dampfsperrschicht entsteht, die damit Feuchtigkeit von der Tragschicht abhalten kann.
- In einer weiteren alternativen Ausführungsform ist das hydrophile Material an dem Bodenelement als Wulst ausgebildet. Ein solcher Wulst im Bereich der Ansatzkante des Bodenelementes kann beim Zusammensetzen zweier Bodenelemente an dieser Kante zusammengequetscht werden, sich dadurch in die Unebenheiten der Ansatzkanten einfügen und damit die abdichtende Wirkung erhöhen. Weiterhin ist das als Wulst ausgebildete, hydrophile Material auf einfache Weise aufbringbar. Das hydrophile Material kann aber auch auf andere Art und Weise ausgebildet sein, z. B. als Rundraupe oder auch als Flächenauftrag.
- In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Bodenelement eine Ausnehmung zum Aufnehmen des hydrophilen Materials auf. Durch eine solche Ausnehmung wird erreicht, dass eine größere Menge hydrophilen Materials vorgesehen werden kann, wodurch sich auch die abdichtende Wirkung noch verbessert. Hierdurch wird auch eine einfache Fertigung des Bodenelementes ermöglicht und weiterhin das hydrophile Material in seiner Position gehalten. Die Ausnehmung ist bevorzugt als Nut ausgebildet. Eine solche Ausgestaltung der Ausnehmung ist einfach zu fertigen und begünstigt eine gleichmäßige Verteilung des hydrophilen Materials. Weiterhin ist eine Ausnehmung zum Aufnehmen des hydrophilen Materials bevorzugt benachbart zur Trag- und/oder Nutzschicht angeordnet. Hierdurch wird sichergestellt, dass auch das hydrophile Material im Bereich benachbart zur Trag- und/oder Nutzschicht eingebracht wird, so dass Feuchtigkeit nicht von der Trag- zur Nutzschicht gelangen kann.
- In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist das Bodenelement mit einem hydrophilen Material versehen, das mit einem Heißschmelzklebstoff gemischt ist. Diese Ausführungsform ist besonders vorteilhaft bei der Produktion der Bodenelemente. Bei der Herstellung kann das mit dem Heißschmelzklebstoff gemischte hydrophile Material erhitzt und dadurch in flüssiger Form auf einfache Weise auf das Bodenelement aufgebracht werden und sich dann beim Abkühlen verfestigen und dadurch fest an der aufgebrachten Position verbleiben. Durch das Aufbringen in flüssiger Form kann sich das hydrophile Material besonders gut in Unebenheiten des Bodenelementes einfügen.
- Um das Bodenelement mit einem hydrophilen Material zu versehen, sind eine Vielzahl von Materialen geeignet. Dazu zählen Super Absorbant Polymer (SAP), Bentonite, Silicia, Cellolose.
- Gemäß einer weiteren Ausführungsform werden Paneele zum Zusammensetzen mit mindestens einem weiteren Paneel mit einem hydrophilen Material versehen. Gemäß dieser Ausführungsform wird auch die Verwendung eines hydrophilen Materials zum Abdichten gegen Feuchtigkeit für Paneele vorgeschlagen, die nicht notwendigerweise als Bodenelemente verwendet werden. Dies können beispielsweise Paneele für eine Wand- oder Deckenverkleidung in oder auch außerhalb privater oder geschäftlicher Räume sein.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines Bodenelementes vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass ein hydrophiles Material auf das Bodenelement aufgebracht oder in das Bodenelement eingebracht wird. In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens wird das hydrophile Material als Raupe oder Streifen aufgetragen. In einem Großteil der Fälle ist das hydrophile Material längs einer oder mehrerer Kanten der Bodenelemente aufzutragen, so dass das hydrophile Material in einer im wesentlichen länglichen Form aufgetragen wird. Eine solche längliche Form kann fertigungstechnisch auf einfache Weise durch Aufbringen des Materials als Rundraupe, als Streifen oder auch als Flächenauftrag, erreicht werden.
- Eine weitere Möglichkeit, das Bodenelement mit einem hydrophilen Material zu versehen, besteht darin, dass in das Bodenelement eine Ausnehmung, vorzugsweise eine Nut eingearbeitet wird und danach das hydrophile Material in diese Ausnehmung eingebracht wird. Durch das vorherige Einarbeiten einer Ausnehmung wird erreicht, dass sowohl eine größere Menge hydrophilen Materials eingebracht werden kann, als auch dass das eingebrachte hydrophile Material durch die Ausnehmung in seiner Position festgelegt ist.
- Unabhängig davon, ob vor dem Ein- bzw. Aufbringen des hydrophilen Materials eine Ausnehmung in das Bodenelement eingearbeitet wird, kann das hydrophile Material in flüssiger Form, als Paste oder als Pulver aufgetragen oder eingebracht werden. Diese Möglichkeiten hängen unter anderem davon ab, was für ein hydrophiles Material verwendet wird und was für eine Oberflächenbeschaffenheit das Bodenelement aufweist.
- In einem weiteren bevorzugten Verfahren wird das hydrophile Material zusammen mit Heißschmelzklebstoff aufgetragen oder eingebracht, wobei sich nach dem Auftragen oder Einbringen das aufgetragene Material durch Abkühlung verfestigt. Dieses Herstellungsverfahren ist besonders zweckmäßig, weil für das Auftragen oder Einbringen des hydrophilen Materials eine flüssige Konsistenz oftmals günstiger ist, wohingegen das fertige Bodenelement hydrophiles Material mit weitestgehend fester Konsistenz aufweisen sollte. Heißschmelzklebstoff haftet sicher an dem Bodenelement an, lässt sich gut aufbringen und härtet mit der Zeit aus, so dass ein formstabiler dauerhafter Auftrag des hydrophilen, vorzugsweise auch superabsorbierenden Materials an dem Bodenelement realisiert ist. Die Verfestigung durch Abkühlen ist daher besonders vorteilhaft, weil nach dem Auftragen oder Einbringen des flüssigen hydrophilen Materials kein weiterer Arbeitsschritt notwendig sein muss, der die Verfestigung erreicht.
- Gemäß der vorliegenden Erfindung wird weiterhin die Verwendung eines hydrophilen Materials zum Herstellen und/oder Aufbringen auf Bodenelemente vorzugsweise als Vorbereitung eines Feuchtigkeitsschutzes vorgeschlagen. Weiterhin wird hierfür die Verwendung eines hydrophilen, super absorbierenden Materials vorgeschlagen, das bei Kontakt mit Wasser aufquillt.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 zwei Ansatzkanten zweier erfindungsgemäßer Bodenelemente im Querschnitt, -
2 zwei Ansatzkanten zweier erfindungsgemäßer, zusammengesetzter Bodenelement im Querschnitt, -
3 die Ansatzkante eines erfindungsgemäßen Bodenelementes mit Dampfsperrschicht im Querschnitt, -
4 die Ansatzkante eines erfindungsgemäßen Bodenelementes im Querschnitt mit eingearbeiteter Ausnehmung und -
5 zwei Ansatzkanten zweier erfindungsgemäßer, zusammengesetzter Bodenelemente gemäß2 jedoch mit aufgequollenem hydrophilem Material. -
6 ein erfindungsgemäßes Auftragsverfahren und eine Auftragsvorrichtung -
1 zeigt einen Ausschnitt zweier erfindungsgemäßer, im Querschnitt dargestellter Bodenelemente1 entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform. Die Bodenelemente1 sind mit einem hydrophilen Material2 versehen. Das Bodenelement1 der bevorzugten Ausführungsform gemäß1 weist eine im Querschnitt runde Form des hydrophilen Materials2 auf. Das hydrophile Material kann auch eine rechteckige oder andere Querschnittsform aufweisen. Die Bodenelemente1 bestehen im wesentlichen aus einer Nutzschicht4 und einer Tragschicht6 . Die Nutzschicht4 der Bodenelemente1 ist im verlegten Zustand sichtbar. Sie ist strapazierfähig und im wesentlichen auch unanfällig in Bezug auf Feuchtigkeitseinwirkung. Die Tragschicht6 , die dicker ist als die Nutzschicht4 , ist zum Tragen der Nutzschicht4 ausgebildet und ermöglicht das feste Zusammensetzen mehrerer Bodenelemente1 . Zum Zusammensetzen mit weiteren Bodenelementen1 ist die Tragschicht6 an mindestens einer Seite mit einer Nut8 und an mindestens einer weiteren Seite mit einer Feder10 versehen. Bei der Benutzung, wie z. B. Betreten, des aus den Bodenelementen1 zusammengesetzten Fußbodens wird der Druck, der auf der Nutzschicht4 lastet auf die Tragschicht6 weitergegeben und durch diese verteilt. Die Tragschicht6 besteht daher aus weicherem Material als die Nutzschicht4 . Die Tragschicht6 ist damit auch anfällig gegen Feuchtigkeitseinwirkung, wobei Feuchtigkeitseinwirkung zu einem Aufquellen der Tragschicht führen kann, die zu einem Aufwölben des gesamten Bodenelementes1 führen kann. - Das hydrophile Material
2 ist im Ausführungsbeispiel als eine Raupe durch ein erfindungsgemäßes Auftragsverfahren ausgebildet, welche in eine in der Tragschicht6 des Bodenelementes1 ausgebildeten Nut abgelegt worden ist. Die Raupe2 besteht aus einem Gemisch aus einem Heißschmelzklebstoff (hot-melt) und einem hydrophilen, superabsorbierenden Material, welches Feuchtigkeit wie Wasser anzieht, superabsorbierende Eigenschaften aufweist und zusätzlich aufquillt. Das Gemisch kann mittels einer Auftragsdüse in Raupenform in der Ausnehmung des Bodenelements präzise abgelegt werden. - Die in
1 gezeigten Bodenelemente1 sind auf einer Estrichschicht12 oberhalb einer Dampfsperre14 angeordnet. Die Dampfsperre14 verhindert, dass Feuchtigkeit durch oder aus der Estrichschicht12 zur Tragschicht6 gelangt. Feuchtigkeit, die den Fußboden von oben erreicht, wie z. B. durch Verschütten von Getränken, sehr feuchtes Wischen des Bodens oder auch durch eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, wird im wesentlichen durch die Nutzschicht4 daran gehindert, die Tragschicht6 zu erreichen. Jedoch besteht die Gefahr, dass Feuchtigkeit die Tragschicht6 im Bereich der Ansatzkante16 erreicht. -
2 zeigt die Bodenelemente1 der1 im zusammengesetzten Zustand. Im Kontaktbereich der beiden Nutzschichten4 entsteht eine Fuge18 , durch die grundsätzlich Feuchtigkeit dringen kann. Das hydrophile Material2 ist so angeordnet, dass die Fuge18 gegen Feuchtigkeit abgedichtet ist. Die Tragschicht6 der Bodenelemente1 und damit des Fußbodens ist zwischen der Nutzschicht4 und der Dampfsperre14 gegen Feuchtigkeitseinwirkung geschützt. - Zum Abdichten der Fuge
18 ist es ausreichend, das hydrophile Material2 an nur einer, der die Fuge18 bildenden Ansatzkanten16 anzuordnen. Dennoch kann das hydrophile Material2 auch, bspw. als umlaufender Wulst an allen Seiten des Bodenelementes1 angeordnet sein. Bei Bodenelementen1 , die eine Nut8 und eine Feder10 aufweisen, kann das hydrophile Material an Seiten, die eine Feder10 aufweisen, und/oder an Seiten, die eine Nut8 aufweisen, angeordnet sein. - In
2 ist zu erkennen, dass die Nut8 eine Kerbe20 und die Feder10 eine Nase22 aufweist, wobei die Nase22 in zusammengesetztem Zustand der Bodenelemente1 in die Kerbe20 einrastet, so dass die beiden Bodenelemente1 fest zusammengehalten werden. Bei anderen Bodenelementen kann der feste Halt anstelle eines solchen Einrastmittels bspw. durch Verkleben oder durch zusätzliche Klammern erreicht werden. Durch das feste Zusammensetzen der Bodenelemente1 wird ferner erreicht, dass die Fuge18 möglichst eng ist und dabei nur geringen Veränderungen unterworfen ist. - In
3 ist ein Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Bodenelementes1 im Querschnitt mit einer Dampfsperrschicht24 entsprechend einer weiteren bevorzugten Ausführungsform gezeigt. Die Ansatzkante16 ist hier nicht mit einer Nut oder Federprofilierung versehen. Die Dampfsperrschicht24 ist zwischen der Nutzschicht4 und der Tragschicht6 angeordnet. Das kann dann erforderlich sein, wenn auch die Nutzschicht4 feuchtigkeitsdurchlässig ist. Insbesondere Parkettfußböden, die eine Nutzschicht4 aus Holz aufweisen, können feuchtigkeitsdurchlässig sein. - Das hydrophile Material
2 ist im Bereich der Dampfsperrschicht24 angeordnet, so dass beim Zusammensetzen der Bodenelemente1 eine Abdichtung insbesondere der Dampfsperrschicht24 erfolgt. Dadurch kann eine zusammenhängend abgedichtete Dampfsperrschicht der zusammengesetzten Bodenelemente1 entstehen. -
3 zeigt eine im Querschnitt dreieckige Form des hydrophilen Materials2 . Das hydrophile Material2 ist jedoch nicht auf diesen Querschnitt beschränkt, jedoch sollte das hydrophile Material2 so angeordnet sein, dass eine Abdichtung zum angesetzten Nachbarelement erreicht wird. In der Ausführungsform gemäß3 ist das hydrophile Material2 im Bereich der Dampfsperrschicht24 und der Tragschicht6 angeordnet, und ersetzt diese beiden Schichten an der Stelle. -
4 zeigt den Ausschnitt eines Bodenelementes1 gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform im Querschnitt, das eine rechteckige Ausnehmung26 zum Aufnehmen des hydrophilen Materials2 aufweist. Zur Verdeutlichung der Ausnehmung26 ist in dieser Figur das hydrophile Material2 , das in der Ausnehmung26 angeordnet ist, nicht dargestellt. - Die Ausnehmung
26 ist im Bereich der Nutzschicht4 und der Tragschicht6 angeordnet und weist einen rechteckförmigen Querschnitt auf. Durch die Anordnung und Form der Ausnehmung26 ist auch die Anordnung und Form des hydrophilen Materials im wesentlichen vorgegeben. Das hydrophile Material ist daher so angeordnet, dass es die Nutzschicht4 benachbarter, zusammengesetzter Bodenelemente1 gegen Feuchtigkeit abdichtet und die Tragschicht6 damit vor Feuchtigkeit schützt. Die Ausnehmung26 kann auch weiter im Bereich der Nutzschicht4 angeordnet sein, jedoch ist dabei zu beachten, dass die Nutzschicht4 im Vergleich zur Tragschicht6 verhältnismäßig dünn ist und daher nur wenig Platz zum Anordnen der Ausnehmung26 bietet. Weiterhin kann die Ausnehmung26 auch weiter im Bereich der Tragschicht26 angeordnet sein. Jedoch muss dabei gewährleistet bleiben, dass die Fuge18 so abgedichtet ist, dass die Tragschicht6 vor Feuchtigkeit geschützt ist. - Die rechteckige Querschnittsform der Ausnehmung
26 kann fertigungstechnisch auf einfache Weise in das Bodenelement1 eingearbeitet werden. Die Ausnehmung26 ist jedoch nicht auf eine rechteckige Form beschränkt. Sie kann im Querschnitt auch als halbrund, Dreieck, oder andere Form ausgestaltet sein. Die Form und Größe der Ausnehmung26 hängt auch von dem verwendeten hydrophilen Material und dem Einsatzbereich des Bodenelementes1 ab. -
5 zeigt einen Ausschnitt zweier zusammengesetzter Bodenelemente1 entsprechend2 . Dabei zeigt5 das unter Feuchtigkeitseinwirkung zum Teil aufgequollene hydrophile Material2 . Es ist zu erkennen, dass sich das aufgequollene hydrophile Material2 in Richtung noch unausgefüllter Bereiche ausdehnt und sich dabei eng an die Seiten drängt. Auf gleiche Weise drängt sich das aufquellende hydrophile Material2 in feuchtigkeitsdurchlässige Öffnungen, die beim Zusammensetzen der Bodenelemente1 nicht vollständig verschlossen wurden oder nach dem Zusammensetzen erst entstanden sind. Das hydrophile Material2 dichtet demnach undichte Stellen selbständig ab. - In
6 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Auftragen hydrophilen Materials2 auf ein Bodenelement1 dargestellt. Das hydrophile Material2 tritt aus einem Auftragskopf30 und wird in die Ausnehmung26 , die in dem Bodenelement1 angeordnet ist, eingebracht. Der Auftragskopf30 ist Teil einer Auftragsvorrichtung32 und wird über eine Zufuhreinrichtung wie z. B. eine Zuleitung oder über einen Vorratsbehälter, was in der6 jedoch nicht dargestellt ist, mit dem hydrophilen Material2 versorgt. Das Bodenelement1 wird mit der entsprechenden Ausnehmung26 an dem Auftragskopf30 entlanggeführt. Anstelle des Bodenelementes1 kann auch der Auftragskopf30 oder beide Elemente gleichzeitig bewegt werden. Jedoch muss eine relative Bewegung des Auftragskopfes30 entlang der Ausnehmung26 erfolgen. - In dem erfindungsgemäßen Verfahren entsprechend
6 wird das hydrophile Material2 als Paste in die Ausnehmung26 eingebracht. In anderen Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens läuft das hydrophile Material2 aus dem Auftragskopf30 als Flüssigkeit heraus oder wird auf das Bodenelement1 aufgesprüht. Insbesondere das Aufsprühen ist dann gut geeignet, wenn das Bodenelement1 keine Ausnehmung26 zum Aufnehmen des hydrophilem Materials aufweist. Durch Aufsprühen kann gut ein Flächenauftrag erzeugt werden, der beispielsweise jedoch auch durch einen angepassten Auftragskopf30 , der sich dicht über der zu beschichtenden Oberfläche relativ zu dieser bewegt erreicht werden kann. Gemäß eines weiteren Verfahrens wird das hydrophile Material2 von dem Auftragskopf30 als Rundraupe auf das Bodenelement1 aufgebracht bzw. in eine Ausnehmung26 eingebracht.
Claims (25)
- Bodenelement zum Zusammensetzen mit mindestens einem weiteren Bodenelement, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement mit einem hydrophilen Material versehen ist.
- Bodenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquillt.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material superabsorbierend ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material im Bereich an mindestens einer zum Ansetzen an ein benachbartes Bodenelement vorgesehenen Kante angeordnet ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material benachbart zu einer Nutzoberfläche des Bodenelements angeordnet ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement eine Tragschicht und eine Nutzschicht aufweist und das hydrophile Material zwischen der Trag- und Nutzschicht oder benachbart zu dem Kontaktbereich zwischen Trag- und Nutzschicht angeordnet ist.
- Bodenelement nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material oberhalb oder am oberen Rand einer Nut- oder Federprofilierung des Bodenelements angeordnet ist.
- Bodenelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material im Bereich einer zwischen der Trag- und der Nutzschicht angeordneten Dampfsperrschicht angeordnet ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material als Wulst ausgebildet ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodenelement eine Ausnehmung zum Aufnehmen des hydrophilen Materials aufweist.
- Bodenelement nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung als Nut ausgebildet ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung benachbart zur Trag- und/oder Nutzschicht angeordnet ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material mit einem Heißschmelzklebstoff gemischt ist.
- Bodenelement nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material eine oder mehrere der Komponenten Super Absorbant Polymer (SAP), Bentonite, Silicia, Cellolose oder auch andere enthält.
- Paneel, zum Zusammensetzen mit mindestens einem weiteren Paneel, dadurch gekennzeichnet, dass das Paneel mit einem hydrophilen Material versehen ist.
- Verfahren zur Herstellung eines Bodenelementes, dadurch gekennzeichnet, dass ein hydrophiles Material auf das Bodenelement aufgebracht oder in das Bodenelement eingebracht wird.
- Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material als Raupe oder Streifen aufgetragen wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in das Bodenelement eine Ausnehmung, vorzugsweise eine Nut, eingearbeitet wird, und danach das hydrophile Material in die Ausnehmung eingearbeitet wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material in flüssiger Form aufgetragen oder eingebracht wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material als Paste aufgetragen oder eingebracht wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material als Pulver aufgetragen oder eingebracht wird.
- Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das hydrophile Material zusammen mit Heißschmelzklebstoff aufgetragen oder eingebracht wird, und sich nach dem Auftragen oder Einbringen durch Abkühlung verfestigt.
- Verwendung eines hydrophilen Materials zum Herstellen und/oder Aufbringen auf Bodenelemente vorzugsweise als Vorbereitung eines Feuchtigkeitsschutzes.
- Verwendung eines hydrophilen, superabsorbierenden Materials, das bei Kontakt mit Wasser aufquillt, zum Aufbringen auf Bodenelemente vorzugsweise als Vorbereitung eines Feuchtigkeitsschutzes.
- Verwendung einer Auftragsvorrichtung mit einem Auftragskopf zum Aufbringen von hydrophilem Material auf Bodenelemente.
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