DE19649476A1 - Verfahren und Fugendichtung zum nachträglichen Abdichten von Bauwerksfugen zwischen Betonbauteilen - Google Patents
Verfahren und Fugendichtung zum nachträglichen Abdichten von Bauwerksfugen zwischen BetonbauteilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum nachträglichen
Abdichten von Bauwerksfugen zwischen Betonbauteilen, bei
welchem eine dauerelastische Zweikompontenten-Dichtungs
masse unter Druck zwischen die einander gegenüberstehenden
Fugenflächen (Begrenzungsflächen) der Betonbauteile ein
gebracht wird. Die Erfindung betrifft auch eine Fugen
dichtung zum nachträglichen Abdichten derartiger Bauwerks
fugen.
In der Vergangenheit wurde bei der Errichtung vieler Bau
werke, insbesondere von Tiefgaragen, der Ausgestaltung
von Bauwerksfugen im Wand- und Deckenbereich häufig nicht
die erforderliche Beachtung geschenkt. Im Laufe der Zeit
hat es sich herausgestellt, daß bei sehr vielen Tief
garagen schon bei der Planung das Kriterium von drücken
dem Wasser nicht ausreichend beachtet wurde. Eine nach
trägliche Abdichtung an der Außenseite einer Wand oder
der Oberseite einer Decke ist meist nicht möglich oder
zu kostspielig, weil Grabarbeiten nur von Hand durchge
führt werden können und dabei Gartenanlagen, Kinderspiel
plätze und dgl. zerstört werden. Deshalb muß die nach
trägliche Fugensanierung in der Regel vom Bauwerksinneren
her durchgeführt werden, was jedoch insbesondere bei
Fugen, die mit Erdreich oder drückendem Wasser in Berüh
rung kommen, zu keinen befriedigenden Ergebnissen geführt
hat. Die Fugensanierung wurde nämlich in der Regel in
der Weise durchgeführt, wie es in der DIN 18 540 beschrie
ben ist, die sich auf das Abdichten von Außenwandfugen
im Hochbau mit Fugendichtungsmassen bezieht. Diese Norm
gilt jedoch ausdrücklich nicht für Fugen, die mit Erd
reich oder drückendem Wasser in Berührung kommen. Außer
dem ist gemäß DIN 18 540 die zum Abdichten der Fuge vor
gesehene Zweikomponenten-Dichtungsmasse von der Wand
außenseite her in die Fuge eingespritzt und daher im
wesentlichen im Bereich der Wandaußenseite angeordnet,
während bei der nachträglichen Fugensanierung die
Dichtungsmasse aus den nachstehenden Gründen im Bereich
der Wandinnenseite oder der Deckenunterseite in die
Fuge eingebracht ist. Bei der nachträglichen Sanierung
von Fugen, die überwiegend eine Fugenbreite von
15-25 mm haben, ist nämlich nur der dem Bauwerksinnern
zugekehrte Bereich der Fuge zugänglich. Die einander
zugekehrten, die Fuge begrenzenden Fugenflächen der
Betonteile müssen vor dem Einbringen der Dichtungsmasse
gereinigt und von losen Teilen befreit werden und dann
mit einem Haftvermittler bestrichen werden. Die Reinigung
und das Bestreichen sind wegen der Enge der Fuge vom
Gebäudeinnern her aus nur in einer Tiefe von wenigen cm
durchführbar. In die so vorbereitete Fuge wird dann
ein Schaumstoffprofil eingedrückt, welches verhindert,
daß die Dichtungsmasse unkontrolliert in die Fuge ein
dringt. Nach einer derartigen Vorbereitung der abzudich
tenden Fuge wird dann die Zweikomponenten-Dichtungsmasse
in die Fuge eingepreßt. Hierbei muß die Dichtungsmasse
jedoch eine pastenartige, zähe Konsistenz haben, damit
sie nicht unter der Wirkung der Schwerkraft aus der
Fuge fließt. Die pastöse Konsistenz der Dichtungsmasse
hat jedoch den Nachteil, daß diese nicht in alle Ver
tiefungen Löcher und eventuelle Nester der Flanken ein
dringt. Auch ist die Haftung der Dichtungsmasse an den
Fugenflächen in starkem Maße abhängig von deren gründ
licher Reinigung und dem sorgfältigen Auftragen des
Haftvermittlers. Das gründliche Reinigen und das Auf
tragen des Haftvermittlers erfordert jedoch einen er
heblichen Arbeitsaufwand und wird daher oft nicht mit
der gebotenen Sorgfalt durchgeführt. Auch wenn diese
Arbeiten noch so sorgfältig durchgeführt werden, besteht
die Problematik darin, daß drückendes Wasser sekundär,
d. h. in diesem Fall an der Rückseite oder Oberseite der
Dichtungsmasse, auftritt. Das Wasser kann infolgedessen
in einen größeren Bereich der gesamten Fugentiefe von
außen her in die Fugenflächen der Bauwerksteile eindrin
gen, im Bereich des Haftvermittlers und der Dichtungs
masse diese unterwandern und schließlich im Randbereich
der Innenflächen der Betonteile austreten oder diese
zumindest durchfeuchten. Deshalb führt diese Art der
nachträglichen Fugensanierung nicht zu einem befriedi
genden Ergebnis.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Fugendichtung zum nachträglichen
Abdichten von Bauwerksfugen zwischen Betonbauteilen
aufzuzeigen, welche eine wirtschaftliche, dauerhafte
und zufriedenstellende Abdichtung von Bauwerksfugen,
insbesondere solchen, die mit Erdreich oder drückendem
Wasser in Berührung kommen, ermöglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
- - Überdecken der Fuge an der Bauwerksinnenseite mit einem Dichtungsstreifen aus elastischem Kunststoff, dessen Breite wesentlich größer ist als die Fugenbreite, so daß seine Randbereiche die Innenflächen der Betonbau teile überdecken,
- - Anbringen mindestens einer den Dichtungsstreifen über deckenden Metallschiene an dessen dem Bauwerksinneren zugekehrten Innenseite,
- - Einbringen von mehreren Dübeln in den vom Dichtungs streifen und der Metallschiene überdeckten Bereich mindestens einer der Betonbauteile,
- - Einschrauben von die Metallschiene und den Dichtungs streifen durchsetzender Schrauben in diese Dübel und Anpressen der Randbereiche des Dichtungsstreifens an die Innenfläche der Betonbauteile durch Festziehen der Schrauben,
- - Einspritzen von bei Atmosphärendruck flüssiger Dich tungsmasse in den an den Dichtungsstreifen angrenzen den Bereich der Fuge bis zu einer Fülltiefe, die mindestens einem Drittel der gesamten Fugentiefe ent spricht, und
- - Aushärtenlassen der Dichtungsmasse.
Die Fugendichtung ist nach der Erfindung gekennzeichnet
durch einen die Fuge an der Bauwerksinnenseite über
deckenden Dichtungsstreifen aus elastischem Kunststoff,
dessen Breite wesentlich größer ist als die Fugenbreite und dessen
Randbereiche die Innenflächen der Bauteile überdecken,
mindestens eine den Dichtungsstreifen, an dessen dem
Bauwerksinneren zugekehrten Innenseite, überdeckende
Metallschiene, die an mindestens einem der Betonbau
teile mittels mehrerer, die Metallschiene und den Dich
tungsstreifen durchsetzender und in dem Betonbauteil
angeordnete Dübel eingeschraubter Schrauben an die
Betonbauteile angepreßt ist, und einer in den an den
Dichtungsstreifen angrenzenden Bereich der Fuge einge
spritzten, beim Einspritzen unter Atmosphärendruck
flüssigen Dichtungsmasse, welche die Fuge bis zu einer
Fülltiefe, die mindestens einem Drittel der gesamten
Fugentiefe entspricht, ausfüllt.
Dabei sollte die Dichtungsmasse vorzugsweise bis zu
einer Fülltiefe eingespritzt werden, die mindestens
etwa der Hälfte der gesamten Fugentiefe entspricht.
Die Erfindung geht also vor allem von dem Gedanken aus,
anstelle einer pastösen Dichtungsmasse, die infolge
ihrer hohen Viskosität unter Atmosphärendruck nicht
von selbst fließfähig ist, eine flüssige Zweikomponenten-Dichtungs
masse zu verwenden, die innerhalb der sogenann
ten offenen Zeit (Verarbeitungszeit) auch nach dem Aus
treten aus dem Spritzgerät, mit dem die Dichtungsmasse
in die Fuge eingespritzt wird, weiterhin fließfähig ist.
Da eine solche Dichtungsmasse sowohl aus einer vertika
len Fuge als auch aus einer horizontalen Fuge vor ihrem
Aushärten ausfließen würde, ist es erforderlich, die
Fuge von der Gebäudeinnenseite her mittels eines
elastischen Dichtungsstreifens und mindestens einer
diesen an die Innenflächen der Betonbauteile anpres
senden Metallschiene flüssigkeitsdicht zu verschließen.
Der Dichtungsstreifen aus elastischem Kunststoff, vor
zugsweise PVC, und die Metallschiene haben doppelte
Funktion. Zum einen dienen sie zum Abdichten der Fuge
bis zur Aushärtung der zunächst auch bei Atmosphären
druck flüssigen Zweikomponenten-Dichtungsmasse. Sie
verhindern somit, daß diese Dichtungsmasse, solange
sie flüssig ist, an der Bauwerksinnenseite aus der
Fuge austritt. Infolgedessen kann eine Dichtungsmasse
verwendet werden, die während ihrer offenen Zeit ver
hältnismäßig dünnflüssig ist. Diese dünnflüssige Dich
tungsmasse dringt in alle Unebenheiten, Vertiefungen,
Porenrisse und Nester der Fugenflächen ein und ver
schließt diese gegen das Eindringen von Wasser. Ferner
wird hiermit auch ohne Haftvermittler eine hervorra
gende Haftung zwischen der später ausgehärteten, jedoch
noch elastischen Dichtungsmasse und den Fugenflächen
der Betonteile erreicht. Da außerdem die Dichtungs
masse die Fuge über eine größere Tiefe ausfüllt, vor
zugsweise die Hälfte der gesamten Fugentiefe, oder auch
mehr, wird verhindert, daß Wasser die Dichtungsmasse
unterwandert und an der Innenfläche des Betonbauteiles
austritt. Durch den von der Metallschiene an die Innen
flächen der Bauteile angepreßten elastischen Dichtungs
streifen wird in den Randbereichen der Innenflächen
eine zusätzliche Abdichtung erzielt, die ebenfalls
dafür sorgt, daß kein Wasser an den Randbereichen aus
treten kann. Diese zweite Abdichtung wird noch dadurch
verbessert, daß die zunächst flüssige Dichtungsmasse
auch in etwaige Spalte, die durch Unebenheiten der
Innenflächen der Betonbauteile zwischen den Innen
flächen und dem Dichtungsstreifen vorkommen können,
mit Dichtungsmasse gefüllt werden. Generell gilt bezüg
lich der Fülltiefe, mit der die Dichtungsmasse die Nut
ausfüllt, daß die Abdichtung um so besser wird, je
tiefer die Fuge mit Dichtungsmasse gefüllt wird.
Je tiefer die Dichtungsmasse in die Fuge eingebracht
wird, desto kleiner werden die noch freiliegenden
Fugenflächen und desto länger wird der Weg, den das
Wasser von einer freiliegenden Fugenfläche bis zur
Innenfläche des Betonbauteils zurücklegen muß.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung ist in folgendem, anhand von mehreren in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Querschnitt einer Bauwerksfuge mit der
erfindungsgemäßen Fugendichtung in einer ersten
Ausführungsform,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform im Querschnitt.
In der Zeichnung sind mit 1 und 2 jeweils zwei benach
barte Betonbauteile bezeichnet, die unter Belassung
einer Fuge 3 mit Abstand voneinander angeordnet sind.
Die hierdurch entstehende Fuge 3 hat eine Breite b von
beispielsweise 20 mm. Bei dem in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel bilden die beiden Betonbauteile 1
und 2 eine Decke und demgemäß verläuft die Fuge 3 im
wesentlichen horizontal. Die einander zugekehrten
Begrenzungsflächen 4 und 5 der Betonbauteile 1, 2 sind
hier als Fugenflächen bezeichnet. Die dem Bauwerksinnern
zugekehrten Flächen der Betonbauteile 1, 2 sind als
Innenflächen 6, 7 benannt. Die Fugendichtung umfaßt
einen Dichtungsstreifen 8 aus elastischem Kunststoff,
vorzugsweise PVC, dessen Breite B wesentlich größer
ist als die Fugenbreite b, so daß der Dichtungsstreifen 8
mit seinen Randbereichen 8a und 8b die Innenflächen 6, 7
der Betonbauteile 1, 2 überdeckt. An der dem Bauwerks
innern I zugekehrten Innenseite (hier Unterseite) des
Dichtungsstreifens 8 ist eine Metallschiene 9 angeord
net, die zweckmäßig aus rostfreiem Stahl besteht. Bei
dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel er
streckt sich die Metallschiene 9 über die gesamte
Breite B des Dichtungsstreifens 8, sie ist sogar etwas
breiter als dieser. An der der Fuge 3 zugekehrten Außen
seite (hier Oberseite) des Dichtungsstreifens 8 ist
bei diesem Ausführungsbeispiel ein Schaumgummi- oder
Schaumkunststoffstreifen angeordnet, dessen ursprüng
liche Dicke größer ist als die gezeichnete. Ferner ist
in den Bereichen, in welchen der Dichtungsstreifen 8
und der Schaumgummistreifen 10 die Innenflächen 6, 7
überdecken, auf diese jeweils eine Dichtungsschicht 11
aufgetragen, die aus speziellem dauerelastischen Dichtungs
material besteht. Diese Dichtungsschicht 11 sorgt für eine
gute Abdichtung zwischen dem Schaumgummistreifen 10 und
den u. U. nicht ganz ebenen Innenflächen 6, 7. Der Dich
tungsstreifen 8, die Metallschiene 9, der Schaumgummi
streifen 10 und die Dichtungsschichten 11 erstrecken
sich über die gesamte Länge der Fuge 3.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind nur in das eine Bau
teil 1 mehrere Dübel 12 eingelassen. In diese Dübel 12
sind Schrauben 13 eingeschraubt, welche die Metallschiene
9, den Dichtungsstreifen 8, den Schaumgummistreifen 10
und auch die Dichtungsschicht 11 durchsetzen. Beim
Anziehen der Schrauben 13 wird eine Anpreßkraft auf
die Metallschiene 9 in Richtung auf die Innenflächen
6, 7 ausgeübt, wodurch der Dichtungsstreifen 8 an den
Schaumstoffstreifen und letzterer an die beiden Dich
tungsschichten 11 angepreßt werden. Der Schaumgummi
streifen 11 wird dabei dort, wo der Dichtungsstreifen 8
die Innenflächen 6, 7 überdeckt, in starkem Maße zusam
mengedrückt, während er im Bereich der Fuge 3 zunächst
annähernd seine ursprüngliche Dicke behält.
Im Fugenbereich weist die Metallschiene 9 mehrere, in
ihrer Längsrichtung in Abstand voneinander angeordnete
Injektionsrohre 14 auf, in deren unteres Ende jeweils
ein mit einem Rückschlagventil versehener Nippel 15
einschraubbar ist. Die Injektionsrohre 14 erstrecken
sich in die Fuge 3 und weisen dabei eine Länge 1 auf,
die in etwa der gewünschten Fülltiefe t der in die Fuge
einzuspritzenden Dichtungsmasse 16 entspricht. Die Füll
tiefe t sollte dabei vorzugsweise mindestens etwa der
halben gesamten Tiefe T der Fuge 3 entsprechen. Die
Fülltiefe t kann in Abhängigkeit von dem zu erwarten
den Wasserdruck gewählt werden. Je größer die Fülltiefe t
ist, desto besser ist auch die Abdichtung der Fuge.
Als Dichtungsmasse 16 wird eine Zweikomponenten-Dichtungs
masse verwendet, die während der offenen Zeit bzw. der
Verarbeitungszeit, unter Atmosphärendruck gut flüssig
ist. Nach ihrem Aushärten muß jedoch die Dichtungsmasse
16 weiterhin dauerelastisch sein. Nachdem die Teile der
Fugendichtung in der vorher beschriebenen Weise an den
Betonbauteilen 1, 2 angebracht worden sind, wird, begin
nend am einen Ende der Fuge, die flüssige Dichtungsmasse
mittels einer nicht dargestellten Presse an dem Nippel 15
des ersten Injektionsrohres 14 eingepreßt. Die Dichtungs
masse tritt am oberen Ende 14a des ersten Injektions
rohres 14 aus, fließt nach unten und bei weiterem Ein
pressen von Dichtungsmasse wird die Fuge 3 bis zum
oberen Ende 14a des Injektionsrohres gefüllt. Hierbei
steigt auch die Dichtungsmasse in dem angrenzenden Bereich
der Fuge hoch, solange bis sie das obere Ende 14a des
benachbarten Injektionsrohres erreicht hat und dann
durch das benachbarte Injektionsrohr zu dessen unterem
Ende fließt und dort austritt, da im benachbarten Injek
tionsrohr noch kein Nippel eingeschraubt ist. An dem
Austreten von flüssiger Dichtungsmasse am benachbarten
Injektionsrohr kann man erkennen, daß der erste Fugen
bereich bis zur gewünschten Fülltiefe t ausreichend
gefüllt wurde. Man kann nunmehr einen Nippel 15 am
benachbarten Injektionsrohr 14 einschrauben und dort
das Einpressen von flüssiger Dichtungsmasse fortsetzen,
bis diese am nächsten Injektionsrohr austritt. Auf
diese Weise können nach und nach alle Fugenbereiche
gefüllt werden, wobei jeweils sichergestellt ist, daß
auf die gesamte Fugenlänge auch die gewünschte Füll
tiefe t erreicht ist.
Wenn im Bereich der Dichtungsschichten 11 oder even
tuell des Schaumgummistreifens 10 irgendwelche Spalte
vorhanden sind, dann füllen sich diese ebenfalls mit
der relativ dünnflüssigen Dichtungsmasse 16. Es wird
somit nicht nur eine Abdichtung im Bereich der Fugen
flächen 4, 5 über die Fülltiefe t erreicht, sondern
darüber hinaus auch im Bereich der Dichtungsschichten
11. Wenn sich die Fugenbreite b infolge von Belastung
und/oder Temperaturunterschieden verändert, kann die
Fugendichtung die gegenseitigen Bewegungen der Beton
bauteile 1, 2 aufnehmen, da die Metallschiene 9, der
Dichtungsstreifen 8 und der Schaumgummistreifen 10
nur mit dem einen Betonbauteil 1 fest verbunden sind.
Wird infolge von Temperaturerhöhung oder entsprechender
Belastung die Fugenbreite b kleiner, dann hat dies
zur Folge, daß die ausgehärtete, jedoch noch elastische
Dichtungsmasse 16 sich in der Fuge nach oben und auch
nach unten ausdehnt. Diese Ausdehnung nach unten ist
möglich, da der Schaumgummistreifen 10 durch die nach
unten gedrückte Dichtungsmasse 16 etwas zusammenge
drückt werden kann. Es werden auf diese Weise nach
unten gerichtete Druckkräfte von dem Dichtungsstreifen
8 und der Metallschiene 9 im wesentlichen ferngehalten
und damit sichergestellt, daß auch die durch Dichtungs
streifen 8, Schaumgummistreifen 10 und Dichtungsschicht 11
bewirkte sekundäre Abdichtung gegenüber dem Betonbau
teil 2 erhalten bleibt.
Die in Fig. 2 dargestellte Fugenabdichtung wird dann
verwendet, wenn die Innenflächen 6, 7 der Betonbauteile
1, 2 gegeneinander versetzt sind, d. h. nicht in einer
Ebene liegen. Anhand der Fig. 2 soll auch erläutert
werden, daß die erfindungsgemäße Fugendichtung auch
für vertikal verlaufende Bauwerksfugen geeignet ist.
Teile gleicher Funktion sind mit den gleichen Bezugs
zeichen bezeichnet, wie sie vorstehend verwendet worden
sind, so daß vorstehende Beschreibung sinngemäß auch
für das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel
zutrifft. Auch hier ist ein Dichtungsstreifen 8 vor
gesehen, dessen Breite B wesentlich größer ist als
die Fugenbreite b. Zur Anpressung des Dichtungsstrei
fens 8 an die Innenflächen 6, 7 der Betonbauteile 1, 2
sind zwei getrennte Metallschienen 9a, 9b vorgesehen,
von denen jede etwa die halbe Breite des Dichtungs
streifens 8 überdeckt und mit dem zugehörigen Beton
bauteil 1 bzw. 2 mittels Schrauben 13 und Dübeln 12
verbunden ist. Der Dichtungsstreifen 8 kann entweder
unmittelbar an die Innenflächen 6, 7 angepreßt werden
oder gegebenenfalls auch unter Zwischenschaltung einer
nicht dargestellten Dichtungsschicht, wie sie anhand
der Fig. 1 beschrieben wurde.
Um die Steifigkeit der Metallschienen 9a, 9b zu erhöhen,
können die einander zugekehrten Längsränder derselben
zur Fuge 3 hin abgewinkelt sein, wie es in Fig. 2 dar
gestellt ist.
Zum Einspritzen der flüssigen Dichtungsmasse 16 werden
in diesem Fall mehrere schräge Bohrungen 17 in den
Randbereich eines der beiden Bauteile, z. B. des Bau
teiles 2, gebohrt. Diese schrägen Bohrungen münden
einerseits in die Fuge 3 und andererseits an der
Innenfläche 6 in einem Bereich außerhalb der Metall
schiene 9b. In jede der Bohrungen 17 wird ein Injektor
18 eingesetzt und mit Hilfe einer Expansionsdichtung
19 aus Gummi gegenüber der Bohrung 17 abgedichtet
und gehalten. Derartige Injektionsrohre sind an sich
bekannt. In das äußere Ende jedes Injektionsrohres 18
kann ein mit einem Rückschlagventil versehener Nippel
15 eingeschraubt werden.
Bei einer vertikalen Fuge 3 beginnt man mit dem Ein
spritzen der flüssigen Dichtungsmasse 16 an dem unteren
Ende der Fuge 3 und spritzt durch das unterste Injektions
rohr 18 mit eingeschraubtem Nippel Dichtungsmasse ein,
die den gesamten unteren Fugenbereich bis zum Erdreich E
ausfüllt. Sollte Erde, Sand oder Kies zu tief in die
Fuge eingedrungen sein, so muß man die Fuge vor der
Anbringung der Fugendichtung in einer Tiefe entsprechend
der gewünschten Fülltiefe t ausräumen. Die in den
untersten Fugenbereich eingespritzte Dichtungsmasse
steigt an, bis sie aus dem nächst höher liegenden
Injektionsrohr, in welches noch kein Nippel 15 ein
geschraubt wurde, austritt. Hieran kann man erkennen,
daß der unterste Fugenbereich vollständig gefüllt ist
und beginnt dann nach Einschrauben eines Nippels 15
mit dem Füllen des nächst höheren Fugenbereiches,
solange bis in dem noch höheren Injektionsrohr erneut
Dichtungsmasse 16 austritt. Nach dem Erhärten der
Dichtungsmasse bleibt auch diese dauerelastisch und
sorgt für eine ausgezeichnete und dauerhafte Fugenab
dichtung, wobei auch hier eine sekundäre Abdichtung
an den Randbereichen der Innenflächen 6, 7 durch den
an diese angepreßten Dichtungsstreifen 8 erfolgt.
Claims (18)
1. Verfahren zum nachträglichen Abdichten von Bauwerks
fugen zwischen Betonbauteilen, bei welchem eine dauer
elastische Zweikomponenten-Dichtungsmasse unter Druck
zwischen die einander gegenüberstehenden Fugenflächen
(Begrenzungsflächen) der Betonbauteile eingebracht
wird, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- - Überdecken der Fuge an der Bauwerksinnenseite mit einem Dichtungsstreifen aus elastischem Kunststoff, dessen Breite wesentlich größer ist als die Fugen breite, so daß seine Randbereiche die Innenflächen der Betonbauteile überdecken,
- - Anbringen mindestens einer den Dichtungsstreifen überdeckenden Metallschiene an dessen dem Bauwerks inneren zugekehrten Innenseite,
- - Einbringen von mehreren Dübeln in den vom Dichtungs streifen und der Metallschiene überdeckten Bereich mindestens einer der Betonbauteile,
- - Einschrauben von die Metallschiene und den Dichtungs streifen durchsetzender Schrauben in diese Dübel und Anpressen der Randbereiche des Dichtungsstreifens an die Innenflächen der Betonbauteile durch Fest ziehen der Schrauben,
- - Einspritzen von bei Atmosphärendruck flüssiger Dichtungsmasse in den an den Dichtungsstreifen angrenzenden Bereich der Fuge bis zu einer Füll tiefe, die mindestens einem Drittel der gesamten Fugentiefe entspricht, und
- - Aushärtenlassen der Dichtungsmasse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsmasse bis zu einer Fülltiefe einge
spritzt wird, die mindestens etwa der Hälfte der
gesamten Fugentiefe entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei Verwendung einer den Dichtungs
streifen auf dessen ganzer Breite überdeckenden
Metallschiene die Dichtungsmasse über mehrere in
Oder Metallschiene angeordnete Injektionsrohre in
die Fuge eingespritzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Randbereich eines der Bauteile
mehrere schräge, in die Fuge mündende Bohrungen
eingebracht werden, die an der Innenfläche des
Bauteiles außerhalb der Metallschiene und des
Dichtungsstreifens münden, daß in jede Bohrung ein
Injektionsrohr eingesetzt und abgedichtet wird und
daß dann die Dichtungsmasse über diese Injektions
rohre in die Fuge eingespritzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß mit dem Einspritzen der Dich
tungsmasse an dem einen Ende der Fuge begonnen wird
und nach dem Füllen eines ersten Fugenbereiches nach
und nach die jeweils benachbarten Fugenbereiche mit
Dichtungsmasse gefüllt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß bei vertikalen Bauwerksfugen mit dem Einspritzen
der Dichtungsmasse am unteren Ende der Fuge begonnen
wird.
7. Fugendichtung zum nachträglichen Abdichten von Bau
werksfugen zwischen Betonbauteilen, bei der eine
dauerelastische Zweikomponenten-Dichtungsmasse unter
Druck zwischen die einander gegenüberstehenden
Fugenflächen (Begrenzungsflächen) der Betonbauteile
eingebracht ist, gekennzeichnet durch einen die
Fuge (3) an der Bauwerksinnenseite überdeckenden
Dichtungsstreifen (8) aus elastischem Kunststoff,
dessen Breite (B) wesentlich größer ist als die
Fugenbreite (b) und dessen Randbereiche (8a, 8b)
die Innenflächen (6, 7) der Betonbauteile (1, 2)
überdecken, mindestens eine den Dichtungsstreifen
(8), an dessen dem Bauwerksinneren zugekehrten
Innenseite, überdeckende Metallschiene (9, 9a, 9b) ,
die an mindestens einem der Betonbauteile (1, 2)
mittels mehrerer, die Metallschiene (9, 9a, 9b)
und den Dichtungsstreifen (8) durchsetzender und
in dem Betonbauteil (1, 2) angeordnete Dübel (12)
eingeschraubter Schrauben (13) an die Betonbauteile
(1, 2) angepreßt ist, und einer in den an den
Dichtungsstreifen (8) angrenzenden Bereich der
Fuge (3) eingespritzten, beim Einspritzen unter
Atmosphärendruck flüssigen Dichtungsmasse (18),
welche die Fuge bis zu einer Fülltiefe (t), die
mindestens einem Drittel der gesamten Fugentiefe (T)
entspricht, ausfüllt.
8. Fugendichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsmasse (16) bis zu einer Fülltiefe (t)
in die Fuge (3) eingespritzt ist, die etwa der Hälfte
der gesamten Fugentiefe (T) entspricht.
9. Fugendichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Metallschiene (9) den Dichtungs
streifen (8) auf dessen ganzer Breite (B) überdeckt
und im Fugenbereich mehrere in ihrer Längsrichtung
in Abstand voneinander angeordnete Injektionsrohre
(14) aufweist.
10. Fugendichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (l) der Injektionsrohre (14) der vorbe
stimmten Fülltiefe (t) der Dichtungsmasse (16) ent
spricht.
11. Fugendichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge (l) des Injektionsrohres in etwa der
Hälfte der gesamten Fugentiefe (T) entspricht.
12. Fugendichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß an der der Fuge (3) zuge
kehrten Seite des Dichtungsstreifens (8) ein Schaum
gummi- oder Schaumkunststoffstreifen (10) angeordnet
ist.
13. Fugendichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Überdeckungsberei
chen von Dichtungsstreifen (8) und Innenflächen (6, 7)
der Betonbauteile (1, 2) an den Innenflächen jeweils
eine Dichtungsschicht (11) aufgetragen ist.
14. Fugendichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dichtungsschicht (11) aus speziellem dauer
elastischen Füllmaterial besteht.
15. Fugendichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Anpressung des
Dichtungsstreifens (8) zwei getrennte Metallschienen
(9a, 9b) vorgesehen sind, von denen jede etwa die
halbe Breite (B) des Dichtungsstreifens (8) überdeckt
und mit dem zugehörigen Betonbauteil (1, 2) durch
Schrauben (13) verbunden ist.
16. Fugendichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß die einander zugekehrten Längsränder der beiden
Metallschienen (9a, 9b) zur Fuge (3) hin abgewinkelt
sind.
17. Fugendichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallschiene(n)
(9, 9a, 9b) aus rostfreiem Stahl besteht bzw. be
stehen.
18. Fugendichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsstreifen
(8) aus elastischem PVC besteht.
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- 1996-11-29 DE DE19649476A patent/DE19649476C2/de not_active Expired - Fee Related
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