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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Herstellung von katalytisch wirkenden Schichtsilikaten mit einer oder
mehreren Zwischenschichten, insbesondere Al- und/oder Tipillared
clays.
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Katalysatoren, insbesondere Denox-Katalysatoren,
also solche zur Entfernung von Stickoxiden (NOx) in
Abgasen, werden in großem
Stil bei der Abgasnachbehandlung in Kraftfahrzeugen eingesetzt.
Im Fall der katalytischen Nachverbrennung bestehen die Katalysatoren
aus einem Trägermaterial
mit aktiver Beschichtung und schüttelfester,
temperaturisolierter Lagerung in einem Gehäuse. Als Trägermaterialien kommen Granulat
und aus Al2O3 gesinterte
Monolite zum Einsatz. Die aktive Katalysatorschicht besteht aus
kleinen Mengen an Edelmetallen (Pt, Rh, Pd) und ist bekanntermaßen bleiempfindlich.
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Solche Kraftfahrzeug- oder auch Dreiwege-
bzw. Selektivkatalysatoren haben sich bewährt und dienen dazu, in einem
ersten Schritt NO unter Erzeugung von NH3 zu
reduzieren. Nach Zugabe von Sekundärluft kann dann in einem zweiten
Schritt die fast vollständige
Oxidation von CO und HC ablaufen. Dabei verbrennt auch NH3 wieder zu NO.
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Derartige Katalysatoren werden seit
langem eingesetzt, vermögen
jedoch unter Umwelt- und Medizinaspekten nicht rundherum zu überzeugen.
Das hat sich erst anhand neuerer Fahrzeugstudien an Benzin- und Dieselmotoren
gezeigt und wird zudem durch Verkehrsemissionsstudien sowie die
aktuelle Gesetzgebung reflektiert. Denn bei solchen Katalysatoren
kommt es im Laufe der Zeit zur Ablösung der aktiven Katalysatorschicht
aus beispielsweise Platin (Pt), welches in die Umgebungsluft abgegeben
wird. Infolgedessen lassen sich Platinanreicherungen im menschlichen
Körper
beobachten, über
deren möglicherweise
negative Auswirkungen noch Unklarheit herrscht. Jedenfalls besteht
ein Bedürfnis
daran, gleichsam emissionsfreie Katalysatoren zur Verfügung zu
stellen.
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Darüber hinaus wurde erst kürzlich davon
berichtet, dass sich toxische Komponenten durch Reaktion von Kohlenmonoxid
in platinbasierten Katalysatoren bilden. Diese Komponenten können zu
Zellmutationen führen
(vgl. "Chemical
and Engineering News",
Juli 2002, Seite 8).
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Zwar wurden im Stand der Technik
alternative Katalysatorkonzepte z. B. auf Basis von Zeolithen diskutiert.
Diese Zeolithe sind mit Übergangsmetallen
behandelt worden. Allerdings hat man auch hier die Entstehung von
gesundheitsschädlichen
Nebenprodukten, z. B. in Gestalt von HCNO beobachtet. Außerdem verfügen die
beschriebenen Katalysatoren nicht über die geforderte Resistenz
im Vergleich zu Wasser, Schwefeloxiden und Schwermetallen.
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Im Stand der Technik, von dem die
vorliegende Erfindung ausgeht, wird die Herstellung von katalytisch wirkenden
Schichtsilikaten, sogenannten pillared clays und Zeolith-Typkatalysatoren
beschrieben, wobei die ladungskompensierenden Kationen in den Zwischenschichten
der jeweiligen Schichtsilikate durch größere anorganische Hydroxymetall kationen
ersetzt werden. Das geschieht in einer zumeist wässrigen Lösung. Anschließend wird
die resultierende Substanz getrocknet und kalziniert (vgl. den Aufsatz
von R.Q. Long und R.T. Yang "The
promoting role of rare earth oxides on Fe-exchanged TiO2-pillared
clay for selective catalytic reduction on nitric oxide by ammonia"; Applied Catalysis
B: Environmental 27 (2000) 87–95).
Das ist vom Verfahrensverlauf her aufwendig. Hier will die Erfindung
insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische
Problem zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von katalytisch wirkenden
Schichtsilikaten anzugeben, mit dessen Hilfe auf einfache Art und
Weise ein weitestgehend emissionsfreier Katalysatorgrundwerkstoff
produziert werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabenstellung
ist Gegenstand der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von katalytisch
wirkenden Schichtsilikaten, insbesondere Nanokompositschichtsilikaten,
mit einer oder mehreren Zwischenschichten, insbesondere Al- und/oder
Ti-pillared clays, wonach dem Schichtsilikat eine Metalllösung, vorzugsweise
polykationische Metalllösung,
hinzugefügt
und dann das Gemisch unter Erzeugung von die jeweilige Zwischenschicht
stützenden
Metallatompfeilern getrocknet wird, wonach ferner zu der solchermaßen entstandenen
Trockensubstanz ein Metallsalz, insbesondere Übergangsmetallsalz, unter Erzeugen
einer Trockenmischung hinzugegeben wird, und wonach abschließend die
Trockenmischung erhitzt wird, so dass sich die Metallatome bzw. Übergangsmetallatome
unter Gasfreisetzung in die Zwischenschicht einlagern. Es findet in
den Zwischenschichten folglich ein Kationenaustausch durch trockene
Vermischung und Erhitzung statt.
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Bei den katalytisch wirkenden Schichtsilikaten
handelt es sich in der Regel um sogenannte Nanokompositschichtsilikate,
also solche Schichtsilikate, bei welchen der beschrieben Festkörperionenaustausch
bzw. die Einlagerung der Metallatome oder Übergangsmetallatome im Nanometerbereich
stattfindet. Gleiches gilt für
die Ausbildung der die jeweilige Zwischenschicht stützenden
Metallatompfeiler. Hierunter fallen hauptsächlich Metalloxide bzw. Metallpolyoxide,
also grundsätzlich
Metallverbindungen (mit Sauerstoff), die für die stützende Wirkung durch die Ausbildung
von Pfeilern in der jeweiligen Zwischenschicht sorgen.
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Um nun diese Zwischenschicht herzustellen,
wird dem Schichtsilikat die betreffende Metalllösung bzw. polykationische Metalllösung oder
Metallionenkomplexlösung
hinzugefügt
und dann das Gemisch unter Erzeugung von die jeweilige Zwischenschicht
stützenden
Pillars oder Pfeilern getrocknet, kalziniert und nötigenfalls in
Amoniumform versetzt. Das geschieht in der Regel in alkalischem
Milieu, wobei zumeist Natronlauge zur Darstellung der Metalllösung eingesetzt
wird.
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Bei der beschriebenen nasschemischen
Modifikation des Schichtsilikates wird das zuvor in Lösung befindliche
Natriumhydroxid oder Aluminiumhydroxid ausgeschieden und die Metallionen
bzw. Metallkomplexionen lagern sich in den Zwischenschichten ab
oder auf den Oberflächen
der Schichtsilikate an. Sie bilden in der Zwischenschicht Pfeiler
im Nanometerbereich nach der Trocknung. Hierdurch werden die Zwischenschichten bzw.
Zwischenräume
zwischen den Silikatschichten nicht nur aufgeweitet, sondern auch
hinsichtlich des Schichtabstandes definiert eingestellt.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
als Metalllösung
eine Aluminium- und/oder Titan- und/oder Eisenlösung einzusetzen. Darüber hinaus
können
Kupfer- und/oder Chromlösungen
bzw. eine Polyoxidmischung dieser Metalle Verwendung finden. Grundsätzlich eignen
sich hierzu besonders jedwede Übergangsmetalle
in reiner Form oder als Mischungen. Vorzugsweise ist die Verwendung
von Titanchlorid in Kombination mit Natriumhydroxid möglich. Vergleichbares
gilt für
die Kombination von Eisenchlorid mit Natriumhydroxid. Dabei entsteht
beispielsweise Aluminiumhydroxid (Al(OH)3),
wenn man betreffende Lösungen
der Aluminiumsalze (hier: Aluminiumchlorid) mit Natronlauge bzw.
Natriumhydroxid (NAOH) in Wasser versetzt. Insgesamt wird das ansonsten
schwer lösliche
Aluminiumhydroxid aus der Lösung
ausgeschieden.
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Jedenfalls führt die beschriebene nass-chemische
Modifikation des Schichtsilikates dazu, dass sich die zuvor in Lösung befindlichen
Metallatome (beispielsweise Al-, Fe-, Ti-Atome usw.) in der oder
den Zwischenschichten der Schichtsilikate ablagern und hier die
Zwischenschicht stützende
Metallatompfeiler nach der Trocknung bilden. Auf diese Weise werden
die Zwischenräume
zwischen den Silikatschichten nicht nur aufgeweitet, sondern auch
hinsichtlich des Schichtabstandes definiert eingestellt.
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Es versteht sich, dass dem betreffenden
Trocknungsvorgang verschiedene Verfahrensschritte vorgeschaltet
sein können.
So empfiehlt die Erfindung, das Gemisch aus Schichtsilikat und erster
Polyhydroxid-Kationenkomplexlösung
nach Zugabe der Metalllösung
zunächst
zu waschen, danach zu filtrieren und erst im Anschluss langsam,
beispielsweise auf 100° C,
zu erhitzen, wobei die Reaktion zur Ausbildung der hydratisierten Nano-Pillars
bzw. Metallatompfeiler an sich bei Raumtemperatur stattfindet.
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Dagegen wird der anschließende Trocknungsvorgang
bei einer raschen bzw. schockartigen Temperaturerhöhung, beginnend
bei ca. 100° C,
(beispielsweise 100° C
in ca. 10 Minuten) bis zu ca. 500° C
(oder auch darüber)
durchgeführt,
so dass sich die beschriebenen Metallatompfeiler in der jeweiligen
Zwischenschicht festsetzen. Tatsächlich
kommt es an dieser Stelle sogar zu einer mehr oder minder ausgeprägten Wanderung der
Metallatompfeiler in den Zwischenschichten, wobei nach Beendigung
des Trocknungsvorganges eine homogene Verteilung der dehydratisierten,
also von gegebenenfalls Wasser und (Natrium-)Hydroxid befreiten, Metallatompfeilern
in den Zwischenschichten vorliegt. Dabei besteht ein direkter Zusammenhang
zwischen der thermischen Dehydratisierung und der sich daran anschließenden Rekombination
der Metallatompfeiler. Diese Rekombination ist weitesgehend irreversibel.
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Denn es hat sich gezeigt, dass das
solchermaßen
modifizierte Schichtsilikat bis etliche 100° C die notwendige Temperaturstabilität aufweist,
um als Katalysator eingesetzt werden zu können.
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Zuvor müssen jedoch noch in die mit
Hilfe der Metallatompfeiler präparierte
Zwischenschicht die katalytisch wirkenden Kationen in Gestalt von
zumeist Übergangsmetallionen
aus beispielsweise Titan, Eisen, Kobalt, Nickel, Kupfer, Zink etc.
eingelagert werden. Grundsätzlich
ist es natürlich
auch denkbar, an dieser Stelle auf Kationen aus Nichtübergangsmetallatomen,
also solchen der Hauptgruppen, zurückzugreifen, wie z. B. Natrium,
Kalium, Rubidium etc..
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Bewährt hat sich an dieser Stelle
besonders die Einlagerung von Kupfer-Kationen in die jeweiligen Zwischenschichten.
Denn diese Kationen sind in der Lage, Stickoxide (NOx)
bei erhöhter
Temperatur im Wesentlichen in Stickstoff (N2)
und Sauerstoff (O2) aufzuspalten. Dabei
ist es natürlich
grundsätzlich
möglich,
zusätzlich
ein Reduktionsmittel im Betrieb zuzuführen, wie z. B. Methan. Das
Hauptziel ist jedenfalls die selektiv katalytische chemische Reduktion
der NOx-Gase mit Hilfe unterschiedlicher
Reduktionsmittel, wie z. B. HC und/oder CO und/oder NH3.
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Im Detail wird das Metall als Metallsalz
mit der zuvor präparierten
Trockensubstanz aus den Schichtsilikaten mit eingelagerten Metallatompfeilern
trockengemischt. Dabei haben sich als Metallsalze besonders Kupfernitrat
(Cu(NO3)2) oder
auch Kupferacetat sowie Kupfer-II-Sulfat (CuSO4)
als günstig
erwiesen. Die genannte Trockenmischung wird gegebenenfalls gemahlen
und im Anschluss daran (trocken) erhitzt, und zwar auf Temperaturen
von zumeist mehr als 300° C,
in der Regel zwischen 450° C
und 700° C.
Dadurch kommt es zur Aufspaltung des Metallsalzes bzw. Kupfersalzes
unter Freisetzung von Stickstoffoxiden (Stick stoffdioxid (NO2) bzw. Schwefeldioxid (SO2)
im Beispielfall. Abhängig
von den jeweils gebildeten Metallatompfeilern kann ein Festkörperaustausch
stattfinden und/oder eine Belegung der Zwischenschichten und/oder
inneren/äußeren Oberflächen mit
den gewünschten
Metallatomen bzw. Metallatomclustern.
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Unter dem Strich verbleiben also
Metall- bzw. Kupferatome bzw. -ionen und/oder Metallatomcluster bzw.
Kupferatomcluster, die sich überwiegend
in die Zwischenschicht einlagern. Die verbleibenden Metallatome
bzw. Metallionen oder Metallatomcluster belegen die äußeren Oberflächen. Folglich
findet zumindest teilweise ein thermischer Austausch der ladungskompensierenden
Kationen in den Zwischenschichten der Schichtsilikate durch die
vorerwähnten
Metallatome bzw. Metallionen statt, welche im Wesentlichen zur katalytischen
Wirkung des solchermaßen
hergestellten Schichtsilikates beitragen. Dabei kommt es in den
Zwischenschichten überwiegend
zu einer gleichmäßigen Verteilung
der Metallatome.
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Im Gegensatz zu den vorbekannten
Verfahrensweisen gelingt die Herstellung besonders einfach, weil auf
eine Metalllösung
bzw. Übergangsmetalllösung verzichtet
wird, die mit der zuvor modifizierten Trockensubstanz gemischt wird.
Etwaige Filtrier- und Aufbereitungsmaßnahmen dieser Lösung entfallen
also erfindungsgemäß, weil
eben eine Trockenmischung hergestellt wird. Hinzu kommt, dass die
obligatorische Erhitzung dieser Trockenmischung gleichzeitig für eine Kalzinierung
sorgt, also ein vom Stand der Technik vorgesehener weiterer separater
Verfahrensschritt entfällt.
Wie üblich
sorgt das Kalzinieren dafür,
dass in der Trockenmischung eventuell vorhandenes Kristallwasser
oder andere Lösungsmittel
entfernt werden und gleichzeitig Kohlendioxid eine Abspaltung erfährt.
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Die resultierende Substanz bzw. das
Endprodukt kann etwas angefeuchtet werden, um beliebige Formen gegebenenfalls
unter Zugabe eines Bindemittels sowie optional eines Weichmachers
einzunehmen. Bei diesem Bindemittel mag es sich eben um Wasser,
Aluminiumoxid oder einen Keramikwerkstoff handeln. Das Endprodukt
lässt sich
problemlos formen und bearbeiten, beispielsweise im Rahmen eines
Extrusionsvorganges. Auf diese Weise können einfache monolithische
Strukturen oder sogenannte Pellets, d. h. kleine Formkörper, hergestellt
werden, die sich unmittelbar für
den Einsatz als Autoabgaskatalysatoren eignen. Zuvor ist es jedoch
noch erforderlich, dass solchermaßen hergestellte Extrudat bzw.
die Pellets zu erhitzen und zu trocknen.
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Die monolithischen Strukturen und
die Pellets bieten den Vorteil, das sie über ihr gesamtes Volumen gesehen,
katalytisch aktiv sind. Das ist dann anders, wenn das nach dem beschriebenen
Verfahren hergestellte katalytisch wirkende Schichtsilikat als Beschichtung
in Verbindung mit einem (inerten) Trägermaterial, wie z. B. Coatin,
eingesetzt wird. Eine solche Beschichtung lässt sich beispielsweise durch
Auftropfen einer Lösung
des erfindungsgemäßen Schichtsilikates
auf das Trägermaterial
darstellen. Da die Metallatome in den Zwischenschichten weitmaschig
verteilt angeordnet sind, besteht nicht die Gefahr, dass es beim
Einsatz eines solchen beschichteten Trägermaterials als Katalysator
im Betrieb zu unerwünschten
Sintervorgängen kommt, die
die katalytische Wirkung herabsetzen. Dieser Vorteil ist natürlich noch
ausgeprägter,
wenn auf monolithische Katalysatoren aus dem erfindungsgemäßen Schichtsilikat
oder Pellets, also ein mehr oder minder grobkörniges Granulat, zurückgegriffen
wird.
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Als Schichtsilikat können grundsätzlich Zweischichtminerale
wie Kaolinit oder Alumosilikate zum Einsatz kommen. Bevorzugt findet
die Erfindung jedoch Anwendung bei Dreischichtmineralien oder sogar
Vierschichtmineralien. Als geeignetes Dreischichtmineral hat sich
dabei Montmorillonit bzw. Bentonit erwiesen. Weitere vorteilhafte
Maßnahmen
werden in den Patentansprüchen
15 beschrieben.
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Beispiel:
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Als Ausgangsmaterial wird Bentonit,
insbesondere Kalziumbentonit mit dem Hauptbestandteil Montmorillonit
verwendet, welches sich aus ca. 57 Gew.-% SiO2,
ca. 23 Gew.-% Al2O3,
ca. 3 Gew.-% Fe2O3 sowie ca.
10 Gew.-% H2O zusammensetzt. Dieses Ausgangsmaterial
wird feinvermahlen, um die spezifische innerkristalline Oberfläche zu vergrößern. Durch
die Feinvermahlung lässt
sich die Effektivität
des daraus hergestellten Katalysatorgrundwerkstoffes erhöhen.
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Im Anschluss daran erfolgt das sogenannte "Pillaring", d. h. die nasschemische
Einlagerung von Pfeiler(metall)-atomen
in die beiden Zwischenschichten des eingesetzten Dreischichtminerals.
Zuvor wird das feingemahlene Mineralpulver in Wasser dispergiert,
was jedoch nicht zwingend ist, weil ohnehin dem Pulver bzw. der
Dispersion eine Alu miniumhydroxid-Lösung (AlOH) hinzugefügt wird.
Anhand der Aluminiumhydroxid-Lösung
in der Dispersion lässt
sich das Verhältnis
der Masse an Bentonit im Vergleich zum Volumen der Gesamtsuspension
bestimmen und einstellen. Dieses Verhältnis stellt ein Maß für die Konzentration
des Pillaring-Systems
dar, also ein Maß dafür, wie viele
an Pfeileratomen in den Zwischenschichten letztlich benötigt werden.
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Dabei kommt dem Aluminiumgehalt im
Vergleich zum Bentonit eine besondere Bedeutung zu. Denn wenn zuviel
Aluminium bezogen auf den Bentonitgehalt in der Lösung vorhanden
ist, führt
dies dazu, dass die spezifische innere Oberfläche in Folge verstärkter Bildung
von Aluminiumpfeilern sinkt. Genauso bewirkt ein zu niedriger Aluminiumgehalt
im Vergleich zur Bentonit-Konzentration in der Lösung nach der Dispergierung den
Effekt, dass die Zwischenschicht nicht die erforderliche Stabilität aufweist,
was sich insbesondere bei Temperaturerhöhung bemerkbar machen kann.
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Es existiert also ein optimaler Bereich
für das
Verhältnis
von Aluminium zu Bentonit, welcher sich im Wesentlichen anhand der
erreichten spezifischen inneren Oberfläche bemisst. Selbstverständlich muss
für diese
Versuche das OH/Al-Verhältnis
konstant gehalten werden. Jedenfalls lassen sich die Endprodukte
anhand der spezifischen inneren Oberfläche und des erreichten Porenvolumens
bewerten, welches bei einem optimalen Verhältnis von Aluminium zu Bentonit
ein Maximum erreicht. Das kommt in der nachfolgenden Tabelle zum
Ausdruck, wo ein Aluminium/Bentonit-Verhältnis von ca. 3,0 bis ca. 5,0
zu Maximalwerten hinsicht lich der spezifischen inneren Oberfläche und
dem Porenvolumen führt.
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Ergebnisse einzelner Parameter für verschiedene
Al/Bentonit-Verhältnisse,
gemessen in mmol (6,8 g Bentonit/l)
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Man erkennt anhand dieser Tabelle
1, dass bei dem bereits angesprochenen Al/Bentonit-Verhältnis von
ca. 3,0 bis 5,0 nicht nur die spezifische innere Oberfläche und
auch das Porenvolumen ein relatives Maximum erreichen, sondern dies
auch für
das Mikroporenvolumen gilt. Gleichzeitig nimmt die Dicke der Zwischenschicht
(d-Wert) bestimmte vorgegebene Werte zwischen 17 Å und 19 Å an, welche
die abschließende Einlagerung
von Kupferatomen begünstigen.
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Zuvor wird jedoch das mit Aluminiumpfeilern
in der Zwischenschicht modifizierte Bentonit getrocknet, und zwar
so wie dies bereits beschrieben wurde. Zu dieser Trocken substanz
wird als Metallsalz Kupfernitrat oder Kupfersulfat trocken hinzugemischt.
Diese Trockenmischung wird abschließend auf 450° C bis 550° C erhitzt,
so dass Stickstoffdioxid bzw. Schwefeldioxid entweichen und die
verbleibenden Kupferatome bzw. Kupferionen sich in die zuvor gebildete
Zwischenschicht mit den Aluminiumatompfeilern einlagern.
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Im Ergebnis wird die Modifikation
von an sich bekannten Schichtsilikaten beschrieben, welche auf einen
Abgasstrom katalytisch wirken und hierzu auf in die Zwischenschicht
eingelagerte Metallatome aus beispielsweise Kupfer zurückgreifen.
Diese Kupferatome im elektrischen Feld der Zwischenschicht sind
in der Lage, insbesondere Stickoxide aufspalten zu können. Das
alles gelingt durch relativ einfache nass- und trockenchemische
Behandlungsmethoden und Mahlvorgänge.
Dabei wird das verwendete Schichtsilikat mit einer großen spezifischen
Oberfläche
ausgerüstet.
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Da die in dem von der umgebenden
Zwischenschicht gebildeten elektrischen Feld katalytisch wirkenden
eingebauten Kationen fest in das Kristallgefüge integriert sind, lassen
sich Negativeffekte, wie sie der Stand der Technik nicht verhindern
kann, praktisch ausschließen.
Das heißt,
die im Rahmen der Erfindung hergestellten katalytisch wirkenden
Schichtsilikate neigen zu keinen Umwelt- oder gesundheitsgefährdenden Emissionen – auch nicht
bei erhöhten
Temperaturen, wie sie allgemein bei Kraftfahrzeugabgaskatalysatoren beobachtet
werden.
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Dabei lässt sich die resultierende
Substanz unmittelbar oder durch gegebenenfalls Zugabe eines Bindemittels
einfach formen, beispielsweise mit Hilfe eines Extrusionsvorganges.
Komplizierte formgebende Verfahren entfallen also. Folglich wird
ein praktisch emissionsfreies Katalysatorbasismaterial zur Verfügung gestellt,
welches sich zudem kostengünstig
und praktisch beliebig formen lässt.
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Im Rahmen des anliegenden Flussdiagramms
nach 1 werden die einzelnen
Verfahrensschritte noch einmal dargestellt.
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Zunächst wird das Schichtmaterial
bzw. das Ausgangsmaterial (Rohbentonit) im Rahmen des Schrittes
1.1 gegebenenfalls gesiebt und getrocknet. Auch ein Mahlvorgang
ist im Rahmen der Verfahrensmaßnahme
1.1 denkbar.
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Im Anschluss daran wird dieses Ausgangsmaterial
beispielsweise in Wasser dispergiert, wie dies im Schritt 1.2 angedeutet
ist. Es entsteht im Beispielfall also eine Bentonitdispersion.
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Parallel hierzu wird die Metalllösung unter
2.1 hergestellt, indem ein Metallsalz (Aluminiumsalz) unter Zugabe
von Natronlauge gelöst
wird und die gewünschte
Metalllösung
(Aluminiumhydroxid-Lösung)
nach 2.2 formt.
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Anschließend werden die Ausgangsdispersion
bzw. Bentonitdispersion 1.2 und die Metallsalzlösung bzw. Aluminiumhydroxid-Lösung 2.2
für den "pillaring"-Prozess miteinander
gemischt. Das kann mit oder ohne Ultraschallunterstützung zur
Verbesserung der Mischung stattfinden, und zwar im Rahmen des Verfahrensschrittes
3.1. Die solchermaßen
hergestellte Lösung
bzw. Mischung wird anschließend
im Schritt 3.2 gewaschen und filtriert und dann im Rahmen der Maßnahme 4.1
getrocknet bzw. kalziniert. Das geschieht in der Regel bei Temperaturen
zwischen 400° C
und 600° C
innerhalb einer Zeitdauer von einer bis zwölf Stunden.
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Hieran schließt sich ein Siebvorgang an,
welcher eine Trockensubstanz im Rahmen des Schrittes 4.2 ausschleust,
die Korngrößen kleiner
500 μm beinhaltet.
Diese Trockenmischung wird nun im Schritt 5.1 mit dem Metallsalz,
beispielsweise Kupfersalz, oder auch anderen Metallsalzen intensiv
trocken gemischt.
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Anschließend kommt es zur Einlagerung
der katalytisch wirkenden Metallatome bzw. Übergangsmetallatome in die
Zwischenschicht im Rahmen der Vorgehensweise 6.1, wo diese Trockenmischung
erhitzt bzw. kalziniert wird, und zwar während einer Dauer von einer
bis zwölf
Stunden. Schließlich
folgt zum Abschluss noch ein Formungsprozess im Rahmen der Maßnahme 6.2
mit oder ohne zusätzlichen
Einsatz von Bindermaterialen oder Weichmachern. Am Schluss steht
dann das Fertigprodukt monolithisch, als Pellets oder als Lösung zur
Beschichtung eines Trägermaterials
zur Verfügung.
In jedem Fall ist das Endprodukt besonders wasserdampfresistent,
was es für
den Einsatz in der Abgasanlage eines Kraftfahrzeuges zur katalytischen
Abgasreinigung prädestiniert.