DE10245027A1

DE10245027A1 - Bolzenführung einer Schwimmsattel-Scheibenbremse sowie zugehöriges Führungselement

Info

Publication number: DE10245027A1
Application number: DE2002145027
Authority: DE
Inventors: Rudolf Thiel; Ralf Sundheim
Original assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 2002-09-25
Filing date: 2002-09-25
Publication date: 2004-04-08

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Bolzenführung (4) einer Schwimmsattel-Scheibenbremse (1) für Kraftfahrzeuge sowie ein zugehöriges Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50). Derartige Scheibenbremsen umfassen üblicherweise einen fahrzeugfesten Bremshalter (2), an dem ein Schwimmsattel (3) mittels zumindest einer Bolzenführung (4) verschiebbar gelagert ist. Eine derartige Bolzenführung (4) umfasst einen Führungsbolzen (9), der einerseits am Bremshalter (2) bzw. Schwimmsattel (3) befestigt ist und andererseits in einer zugehörigen Öffnung (12) des Schwimmsattels (3) bzw. Bremshalters (2) verschiebbar aufgenommen ist, und ein Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50), das zwischen dem Führungsbolzen (9) und der Öffnung (12) angeordnet ist und eine radiale Dämpfung bewirkt. Zur Verbesserung der Führungseigenschaften sowie zur Gewährleistung einer beständigen Befestigung des Führungselements (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50) weist dieses eine Hülse (16, 26, 46, 51) aus einem Material hoher Festigkeit auf, die unlösbar mit einem elastisch verformbaren Dämpfungselement (17, 31, 36, 41, 49) verbunden ist. Insbesondere ist das Dämpfungselement (17, 31, 36, 41, 49) mittels Vulkanisation an der Hülse (16, 26, 46, 51) befestigt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Bolzenführung einer Schwimmsattel-Scheibenbremse für Kraftfahrzeuge sowie ein zugehöriges Führungselement. Derartige Scheibenbremsen umfassen üblicherweise einem fahrzeugfesten Bremshalter, an dem ein Schwimmsattel mittels zumindest einer Bolzenführung verschiebbar gelagert ist.
Aus der DE 29 19 534 A1 ist eine solche Scheibenbremse mit einem bolzengeführten Schwimmsattel bekannt. Die Bolzenführung umfasst dort einen Führungsbolzen, der mit einem Ende an einem fahrzeugfesten Bremshalter verschraubt ist, während er mit einem gegenüberliegenden zweiten Ende verschiebbar in einer Bohrung im Schwimmsattel gelagert ist. Zwischen dem Führungsbolzen und der Bohrung ist eine elastische Buchse zur Dämpfung vorgesehen, die innerhalb der Bohrung befestigt ist. Ferner ist in die Buchse eine zusätzliche Gleithülse eingesetzt, die aus reibungsarmem Material besteht, um die Gleiteigenschaften der Bolzenführung zu verbessern. Die Gleithülse erschwert als separates Bauteil zunächst die Montage einer derartigen Bolzenführung. Ferner ist die Bolzenführung nur unzureichend abgedichtet, so dass eindringender Schmutz die Befestigung der Buchse innerhalb der Bohrung gefährden kann.
Die DE 34 12 543 C2 beschreibt ferner ein Führungselement einer gattungsgemäßen Bolzenführung mit einem elastischen Grundkörper mit Dämpfungswirkung. In den Grundkörper ist ein ringförmiges Anschlagelement integriert, das die radiale Bewegungsfreiheit des Führungsbolzens innerhalb der Bohrung begrenzt. Das gesamte Führungselement ist gleichfalls in eine Bohrung des Schwimmsattels eingeknöpft. Eine solche Befestigung des Führungselements erweist sich jedoch vor allem bei extremen Einsatzbedingungen, beispielsweise starker Schmutzbelastung, als unzureichend.
Ausgehend davon ist es die Aufgabe der Erfindung eine gattungsgemäße Bolzenführung sowie ein zugehöriges Führungselement anzugeben, das innerhalb der Schwimmsattel-Scheibenbremse zuverlässig befestigt ist und selbst bei extremen Umwelteinflüssen funktionssicher ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine gattungsgemäße Bolzenführung einer Schwimmsattel-Scheibenbremse für ein Kraftfahrzeug nach Patentanspruch 1. Mittels einer solchen Bolzenführung wird ein Schwimmsattel der Schwimmsattel-Scheibenbremse an einem fahrzeugfesten Bauteil, insbesondere einem Bremshalter, verschiebbar geführt. Dazu umfasst die Bolzenführung einen Führungsbolzen, der einerseits am Bremshalter bzw. Schwimmsattel befestigt ist und andererseits in einer zugehörigen Öffnung des Schwimmsattels bzw. Bremshalters verschiebbar aufgenommen ist, und ein Führungselement, das zwischen dem Führungsbolzen und der Öffnung angeordnet ist. Zur Verbesserung der Befestigung des Führungselements weist es eine Hülse aus einem Material hoher Festigkeit auf, die unlösbar mit einem elastisch verformbaren Dämpfungselement verbunden ist. Die Verwendung unterschiedlicher Materialien für die Hülse und das Dämpfungselement gestattet eine zielgerichtete Auslegung der beiden Teile. Dadurch wird für das Führungselement sowohl die gewünschte Dämpfungseigenschaft erreicht als auch eine zuverlässige Befestigung gewährleistet. Dabei ist das Führungselement vorzugsweise mittels der Hülse in der Öffnung des Schwimmsattels bzw. des Bremshalters befestigt. Insbesondere kann die Hülse durch Presssitz in der Öffnung befestigt sein. Dies verhindert jegliche Bewegung des Führungselements innerhalb der Öffnung.
Eine vorteilhafte Ausführung des Führungselements für eine neuerungsgemäße Bolzenführung sieht vor, dass die Hülse aus metallischem Werkstoff besteht. Damit besitzt die Hülse die gewünschten Festigkeitseigenschaften und ist zudem fertigungstechnisch günstig herstellbar. Eine solche metallische Hülse kann beispielsweise mittels Fliesspressen, Tiefziehen, einer Rollbearbeitung oder einer sonstigen geeigneten Umformbearbeitung hergestellt werden.
Hingegen besteht das Dämpfungselement vorzugsweise aus einem Werkstoff aus der Gruppe der Elastomere. Diese Werkstoffgruppe liefert die günstigsten Dämpfungseigenschaften und vereinfacht die unlösbare Verbindung des Dämpfungselements mit der Hülse.
Eine besonders wirkungsvolle Möglichkeit der Verbindung von Dämpfungselement und Hülse erreicht man dadurch, dass das Dämpfungselement mittels Vulkanisation mit der Hülse verbunden ist. Die Vulkanisation ist dabei nicht nur einfach umsetzbar, sondern gewährleistet außerdem eine dauerhaft sichere Verbindung zwischen Hülse und Dämpfungselement.
Eine weitere vorteilhafte Variante des Führungselements ergibt sich dadurch, dass die Hülse einen Bund aufweist. Dieser Bund liegt insbesondere auf der außenliegenden Mantelfläche der Hülse. Er dient entweder als Halterung für eine dort lösbar zu befestigende Schutzkappe oder als Montagehilfe, wobei der Bund als Anschlag bzw. zum Ansetzen eines Montagewerkzeugs genutzt werden kann.
Eine alternative Ausführungsform des Führungselements entsteht dadurch, dass die Hülse nicht durchgehend sondern geschlitzt ausgebildet ist. Eine derartige Hülse lässt sich problemlos mittels einer Umformbearbeitung, beispielsweise einer Rollbearbeitung, aus einem einfachen Blechzuschnitt fertigen. In einem solchen Fall liegen die freien Enden der Hülse auf Stoss aneinander an. Zur Erhöhung der Festigkeit greifen die freien Endender geschlitzten Hülse insbesondere formschlüssig ineinander. Dies realisiert man beispielsweise durch Ausbildung einer geeigneten Verzahnung zwischen den beiden freien Hülsenenden.
Gemäß einer anderen sinnvollen Variante des Führungselements weist das Dämpfungselement am Innenumfang umlaufende Rippen und Vertiefungen auf. Durch die Profilierung des Dämpfungselements am Innenumfang kann eine im wesentlichen toleranz-unabhängige Auslegung der radialen Dämpfungseigenschaften des Führungselements vorgenommen werden.
Zur Begrenzung der radialen Bewegungsfreiheit des Führungsbolzens gegenüber der Öffnung, weist das Führungselement einen radialen Anschlag auf. Dieser Anschlag ist in einer ersten Ausführung als in das Dämpfungselement integrierter Stützring ausgebildet ist. Ein solcher Stützring ist aufgrund seiner Werkstoffeigenschaften vorzugsweise kaum elastisch verformbar. Dazu ist der Stützring beispielsweise aus einem Kunststoff hoher Festigkeit hergestellt. Gemäß einer zweite Variante ist der radiale Anschlag als an die Hülse angeformter Stützkragen ausgebildet ist. Dabei ist der Stützkragen gegenüber dem sonstigen Hülsengrundkörper abgewinkelt.
Als sinnvolle Ausführungsform des Führungselements ist vorgesehen, dass das Dämpfungselement außerhalb der Öffnung, in der das Führungselement befestigt ist, einen Abschnitt aufweist, der den Führungsbolzen zylinderförmig umgibt. Dieser Abschnitt dient als zusätzlicher Schutz des Führungsbolzens gegenüber Umwelteinflüssen, die die Funktion der Bolzenführung beeinträchtigen könnten. Außerdem besteht die Möglichkeit an einem solchen Abschnitt eine Schutzkappe der Bolzenführung zu fixieren.
Weitere sinnvolle Detailmerkmale der Erfindung sind den Ausführungsbeispielen in den Figuren zu entnehmen, die im folgenden näher erläutert werden.
Es zeigt:
l zwei räumliche Ansichten einer Schwimmsattel-Scheibenbremse mit erfindungsgemäßer Bolzenführung jeweils im Ausschnitt;
2 eine Schnittansicht einer ersten Variante eines Führungselements mit Schutzkappe;
3 eine Schnittansicht einer zweiten Variante des Führungselements mit Schutzkappe;
4 eine Schnittansicht einer dritten Variante des Führungselements mit modifizierter Schutzkappe;
S eine Schnittansicht einer vierten, kostengünstigen Variante des Führungselements;
6 zwei Schnittansichten einer fünften Variante des Führungselements mit einem Stützring;
7 eine Schnittansicht einer sechsten Variante des Führungselements mit einem Stützkragen;
8 eine räumliche Ansichten einer siebten Variante des Führungselements mit geschlitzter Hülse.
Die in 1a–b im Ausschnitt gezeigte gattungsgemäße Schwimmsattel-Scheibenbremse 1 umfasst einen fahrzeugfesten Bremshalter 2, an dem ein Schwimmsattel 3 verschiebbar gelagert ist. Zur verschiebbaren Anordnung des Schwimmsattels 3 ist zumindest eine zwischen Bremshalter 2 und Schwimmsattel 3 wirksame Bolzenführung 4 vorgesehen. Insbesondere ist die Verwendung zweier Bolzenführungen 4 sinnvoll, die vorzugsweise in Umfangsrichtung jeweils seitlich neben dem Schwimmsattel 3 angeordnet sind. Der Schwimmsattel 3 übergreift dabei eine nicht gezeigte Bremsscheibe sowie beiderseits der Bremsscheibe angeordnete, zugehörige Bremsbeläge 5. Die Bremsbeläge 5 wiederum sind mit seitlichen Ansätzen 6 axial verschiebbar am Bremshalter 2 geführt sowie radial bzw. tangential abgestützt. In diesem Zusammenhang beziehen sich die Richtungsangaben auf die Drehachse der zugehörigen Bremsscheibe. Im einzelnen weist der Bremshalter 2 die Bremsscheibe überragende Halterarme 7 auf, an denen die Bremsbeläge 5 über ein Führungsprofil 8 geführt sind. Zur Übertragung von Bremsumfangslasten sind die Bremsbeläge 5 tangential an den jeweiligen Führungsprofilen 8 abgestützt.
Jede Bolzenführung 4 umfast einen Führungsbolzen 9, der mit einem ersten Ende 10 am Bremshalter 2 befestigt ist und mit einem zweiten Führungsabschnitt 11 verschiebbar in einer zugehörigen Öffnung 12 bzw. Bohrung des Schwimmsattels 3 aufgenommen ist. Die Öffnung 12 bzw. Bohrung dient dabei als Lagerauge für den Führungsbolzen 9. Zur Realisierung einer erfindungsgemäßen Ausführung ist es selbstverständlich ebenso denkbar den Führungsbolzen 9 am Schwimmsattel 3 zu befestigen, während er mit dem Führungsabschnitt 11 in einer entsprechenden Öffnung 12 des Bremshalters 2 gelagert ist. Als vorteilhafte Befestigungsart für den Führungsbolzen 9 erweist sich gemäß 1a–b die lösbare Verschraubung im Bremshalter 2. Dazu weist der Führungsbolzen 9 bevorzugt eine Werkzeugaufnahme 13 zum formschlüssigen Ansetzen eines Verschraubungswerkzeugs auf. Es sind jedoch grundsätzlich auch andere Befestigungsmethoden für den Führungsbolzen 9 möglich. In den Figuren ist der Führungsbolzen 9 als einteiliger Bolzen aus Vollmaterial ausgeführt. Alternativ kann der Führungsbolzen 9 auch mehrteilig bzw. hülsenförmig ausgebildet sein.
Zwischen dem Führungsbolzen 9 und der Öffnung 12 ist erfindungsgemäß ein hülsenförmiges Führungselement 15 vorgesehen, das einen direkten Kontakt zwischen dem Führungsbolzen 9 und der Öffnung 12 verhindert. Dabei erfüllt das Führungselement 15 im wesentlichen radiale Dämpfungsanforderungen und bewirkt gleichzeitig eine verbesserte Schwimmsattelführung. Vorzugsweise ist das Führungselement 15 innerhalb der Öffnung 12 verliersicher befestigt, beispielsweise mittels einer Presspassung. Im Innern des hülsenförmigen Führungselements 15 ist der Führungsbolzen 9 verschiebbar aufgenommen, wobei radiale Bewegungen des Führungsbolzens 9 gegenüber der Öffnung 12 mittels des Führungselements 15 gedämpft werden.
Zur Verbesserung vor allem der Befestigung des Führungselements 15 in der Öffnung 12 umfasst es eine Hülse 16 aus hochfestem Material, die unlösbar mit einem elastisch verformbaren Dämpfungselement 17 verbunden ist. Die Hülse 16 ist vorzugsweise aus einem metallischen Material gefertigt. Es können aber auch andere Werkstoffe mit vergleichbaren Festigkeitseigenschaften in Betracht gezogen werden. Eine solche Hülse 16 lässt sich sehr maßgenau und kostengünstig herstellen. So wird eine metallische Hülse 16 bevorzugt mittels Fließpressen, oder Umformbearbeitung gefertigt. Die hohe Maßgenauigkeit der Hülse 16 vereinfacht deren zuverlässige Befestigung in der Öffnung 12, insbesondere durch Einpressen. Eine dauerhafte Fixierung des Führungselements 15 in der Öffnung 12 selbst unter hohen Belastungen ist somit sichergestellt.
Das Dämpfungselement 17 besteht insbesondere aus einem Elastomer-Werkstoff, so dass sich vorteilhafte Dämpfungseigenschaften ergeben und eine gute Verbindung des Dämpfungselements 17 mit der Hülse 16 ermöglicht wird. Grundsätzlich ist jede Verbindungstechnik zwischen Hülse 16 und Dämpfungselement 17 möglich, die eine unlösbare Verbindung der beiden Bauteile ergibt, z. B. Kleben etc. Als besonders vorteilhaft erweist sich die Befestigung des Dämpfungselements 17 an der metallischen Hülse 16 mittels Vulkanisation. Dies ergibt nicht nur eine beständige Verbindung, sondern ist zudem noch kostengünstig umsetzbar.
An seinem Innenumfang besitzt das Dämpfungselement 17 umlaufende Rippen 18 sowie Vertiefungen 19, die den Führungsbolzen 9 umschließen. Die genaue Gestaltung der Rippen 18 sowie Vertiefungen 19 beeinflusst dabei die leichtgängige Verschiebbarkeit und die radialen oder sonstigen Dämpfungseigenschaften innerhalb des Führungselements 15 bzw. der Bolzenführung 4. Insbesondere sind die axial außenliegenden Rippen als Dichtlippen 20 gestaltet, die das unerwünschte Eindringen von Feuchtigkeit und Schmutz in das Innere der Bolzenführung 4 verhindern.
Gemäß einer ersten Ausführung des Führungselements nach 2 ist die Hülse 16 kostengünstig als einfacher Rohrabschnitt gestaltet. Das Dämpfungselement 17 ist gegenüber der Hülse 16 axial um einen Abschnitt 21 verlängert, der den innenliegenden Führungsbolzen 9 zylinderförmig umgibt. Der Abschnitt 21 dient vor allem dem zusätzlichen Schutz des Führungsabschnitts 11 vor unerwünschten Umgebungseinflüssen, die die Führungseigenschaften der Bolzenführung beeinträchtigen könnten. Außerdem kann der Abschnitt 21 zur lösbaren Befestigung einer Schutzkappe 22 genutzt werden. Dazu ist die Schutzkappe 22 mit einem Befestigungsabschnitt 23 im Abschnitt 21 des Dämpfungselements 17 lösbar verrastet oder verklemmt. Die Schutzkappe 22 verhindert das Eindringen von Schmutz sowie Feuchtigkeit in das Innere der Bolzenführung 4, gestattet aber jederzeit zu Montagezwecken den Zugang zum Führungsbolzen 9 bzw. zur Werkzeugaufnahme 13.
3 ist eine zweite Ausführungsform des Führungselements 25 zu entnehmen. Im Unterschied zum bisher erläuterten Ausführungsbeispiel weist die Hülse 26 einen außenliegenden, ringförmigen Bund 27 auf. Dabei kann der Bund 27 unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Beispielsweise kann er als Montagehilfe fungieren, wobei der Bund 27 entweder als Anschlag beim Einsetzen des Führungselements 25 in die zugehörige Öffnung 12 dient oder aber zum Ansetzen eines Montagerwerkzeugs für das Führungselement 25. Schließlich ist es je nach Anwendungsfall möglich die Schutzkappe 22. alternativ am Bund 27 zu verrasten, statt wie in 3 ersichtlich am Dämpfungselement 17.
4 zeigt eine dritte Variante eines Führungselements 30 mit einer Hülse 26 mit Bund 27 sowie einem zugehörigen hülsenförmigen Dämpfungselement 31. Im Vergleich mit den bisherigen Ausführungsbeispielen umfasst das Dämpfungselement 31 keinen Schutzabschnitt, der den Führungsbolzen 9 umgibt. Vielmehr wird die Schutzfunktion für den Führungsabschnitt 11 von einer modifizierten, topfförmigen Schutzkappe 32 übernommen. Die Schutzkappe 32 muss dazu die erforderliche axiale Länge aufweisen, um den Führungsbolzen 9 komplett zu umschließen. Mit einem Befestigungsabschnitt 33 ist die Schutzkappe 32 an der Hülse 26 bzw. am Bund 27 lösbar befestigt, wobei zur Verstärkung der Rast- bzw. Klemmwirkung eine vom Dämpfungselement 31 gebildete Zwischenschicht 34 vorgesehen ist. Grundsätzlich kann die Schutzkappe 32 auch direkt an der Hülse 26 lösbar verrastet oder verklemmt werden.
Eine besonders kostengünstige Gestaltungsform des Führungselements 35 ist in 5 dargestellt. Danach umfasst das Führungselement 35 neben der zylindrischen Hülse 16 ein kurzes Dämpfungselement 36. Eine derartige Ausführung verzichtet auf den Schutzabschnitt am Dämpfungselement 36, einen Bund an der Hülse 16 und die Verwendung einer Schutzkappe. Dies reduziert für das Führungselement 35 in erheblichem Maße den Material- und Herstellungsaufwand. Zur Einstellung der gewünschten Führungs- sowie Dämpfungseigenschaften ist das Dämpfungselement 36 am Innenumfang entsprechend mit geeignet gestalteten Rippen 18 und Vertiefungen 19 versehen.
Eine weiterentwickelte Variante des Führungselements 40 verdeutlicht 6. Die in der Öffnung 12 befestigte Hülse 26 besitzt danach einen abgewinkelten Bund 27, an dem durch Hintergreifen eine Schutzkappe 42 befestigt ist. Die topfförmige Schutzkappe 42 übernimmt dabei gleichzeitig die Schutzfunktion für den Führungsabschnitt des Führungsbolzens. In das an der Hülse 26 unlösbar befestigte Dämpfungselement 41 ist ein radial wirksamer Stützring 43 integriert. Der Stützring 43 dient als radialer Anschlag für den Führungsbolzen gegenüber der Öffnung 12. Damit wird die radiale Bewegungsfreiheit des Führungsbolzens gegenüber der Öffnung begrenzt. Gleichzeitig begrenzt diese Maßnahme auch die radiale Bewegungsfreiheit des Schwimmsattels gegenüber dem Bremshalter. Dies verhindert insbesondere Materialschädigungen am Führungselement 40. Der Stützring 43 besteht im wesentlichen aus elastisch nicht bzw. wenig verformbarem Material, insbesondere aus Kunststoff. Dabei ist der Stützring vorzugsweise sternförmig bzw. zahnradartig gestaltete, wobei die Vorsprünge 44 an seinem Außenumfang an der Hülse 26 anliegen. Die Zwischenräume 39 zwischen den Vorsprüngen 44 werden vom Material des Dämpfungselements 41 durchdrungen, so dass sich eine besonders beständige Verbindung zwischen Dämpfungselement 41 und Stützring 43 ergibt. Gemäß einer bevorzugten Herstellungsmethode wird der Stützring 43 mit dem Material des Dämpfungselements 41 umspritzt.
7 zeigt gegenüber der Variante aus 6 eine alternative Ausführung eines Führungselements 45 mit radialem Anschlag für den Führungsbolzen. Der radiale Anschlag ist als doppelt abgewinkelter Stützkragen 48 einstückig an die Hülse 46 angeformt. Gleichzeitig weist die Hülse 46 den bereits erläuterten Bund 47 auf. Zur Gewährleistung einer radialen Dämpfungswirkung zumindest innerhalb eines begrenzten radialen Bewegungsspielraums, ist der Stützkragen 48 innerhalb des Dämpfungselements 49 angeordnet. Das heißt der Stützkragen 48 wird von dem elastischen Material des Dämpfungselements 49 umgeben. Damit erfüllt das Dämpfungselement 49 seine radiale Dämpfungswirkung, während der Stützkragen 48 als fester radialer Anschlag eine übermäßige radiale Bewegung des Führungsbolzens gegenüber der Öffnung verhindert.
8 veranschaulicht ein alternatives Ausführungsbeispiel des Führungselements 50, wonach die Hülse 51 nicht ringförmig in sich geschlossen, sondern vielmehr geschlitzt ausgebildet ist. Eine solche geschlitzte Hülse 51 kann durch Umformbearbeitung, beispielsweise Rollbearbeitung, aus einem einfachen Blechzuschnitt kostengünstig gefertigt werden. Danach liegen die freien Enden 52, 53 der geschlitzten Hülse 51 auf Stoss aneinander an. Eine Erhöhung der Festigkeit der geschlitzten Hülse 51 erreicht man durch formschlüssiges ineinander greifen der freien Enden 52, 53, beispielsweise in Form einer geeignet gestalteten Verzahnung 54. Eine geschlitzte Hülse 51 mit Verzahnung 54 an den freien Enden 52, 53 erreicht somit annähernd gleiche Festigkeitswerte wie eine ringförmig geschlossene Hülse.

Claims

Bolzenführung (4) einer Schwimmsattel-Scheibenbremse (1) für ein Kraftfahrzeug, mittels der ein Schwimmsattel (3) verschiebbar an einem fahrzeugfesten Bremshalter (2) geführt ist, mit einem Führungsbolzen (9), der einerseits am Bremshalter (2) bzw. Schwimmsattel (3) befestigt ist und andererseits in einer zugehörigen Öffnung (12) des Schwimmsattels (3) bzw. Bremshalters (2) verschiebbar aufgenommen ist, und mit einem Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50), das zwischen dem Führungsbolzen (9) und der Öffnung (12) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50) eine Hülse (16, 26, 46, 51) aus einem Material hoher Festigkeit aufweist, die unlösbar mit einem elastisch verformbaren Dämpfungselement (17, 31, 36, 41, 49) verbunden ist.
Bolzenführung (4) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50) mittels der Hülse (16, 26, 46, 51) in der Öffnung (12) befestigt ist.
Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50) für eine Bolzenführung (4) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (16, 26, 46, 51) aus metallischem Werkstoff besteht.
Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (17, 31, 36, 41, 49) aus einem Werkstoff aus der Gruppe der Elastomere besteht.
Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50) nach einem der Ansprüche 3–4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (17, 31, 36, 41, 49) mittels Vulkanisation mit der Hülse (16, 26, 46, 51) verbunden ist.
Führungselement (25, 30, 40, 45) nach einem der Ansprüche 3–6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (26, 46) einen Bund (27, 47) aufweist.
Führungselement (30, 40) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Bund (27) eine Schutzkappe (32, 42) lösbar befestigt ist.
Führungselement (50) nach einem der Ansprüche 3–7, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse (51) geschlitzt ausgebildet ist.
Führungselement (50) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Enden (52, 53) der geschlitzten Hülse (51) formschlüssig ineinander greifen.
Führungselement (15, 25, 30, 35, 40, 45, 50) nach einem der Ansprüche 3–9, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (17, 31, 36, 41, 49) am Innenumfang umlaufende Rippen (18) und Vertiefungen (19) aufweist.
Führungselement (40, 45) nach einem der Ansprüche 3–10, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (40, 45) einen radialen Anschlag (43, 48) aufweist, um die radiale Bewegungsmöglichkeit des Führungsbolzens (9) gegenüber der Öffnung (12) auf ein definiertes Maß zu begrenzen.
Führungselement (40) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Anschlag als in das Dämpfungselement (41) integrierter Stützring (43) ausgebildet ist.
Führungselement (45) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der radiale Anschlag als an die Hülse (46) angeformter Stützkragen (48) ausgebildet ist.
Führungselement (15, 25, 45, 50) nach einem der Ansprüche 3–13, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämpfungselement (27, 49) außerhalb der Öffnung (12) einen Abschnitt (22) aufweist, der den Führungsbolzen (9) zylinderförmig umgibt.