Die Erfindung betrifft eine Bolzenführung bzw. Dämp
fungshülse für den Sattel einer Schwimmsattel-Teilbelag
scheibenbremse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspru
ches 1.
Eine derartige Bolzenführung ist aus der GB 20 41 121
bekannt. Nachteilig bei dieser bekannten Bolzenführung
ist es, daß im Dämpfungsfall die in Ausnehmungen des An
schlagelementes ragenden elastischen Führungselemente
sich über die gesamte Länge der Führung erstrecken und
mit ihrem Außenradius den Außenradius des Anschlagele
mentes überragen. Hierdurch werden zum einen sich längs
der Führung erstreckende Schlitze gebildet, die eine
Dichtung der Bolzenführung verhindern. Zum anderen müs
sen die Außenflächen der elastischen Führungselemente
für den Fall, daß der Anschlag anspricht, derart defor
miert werden, daß sie in die o.g. Schlitze ragen und das
verformte Material ggf. durch die seitlichen Kanten des
Anschlagelementes abgeschert wird.
Im übrigen ist aus der DE-OS 26 19 984 grundsätzlich be
kannt, in einer Bolzenführung ein Anschlagelement aus
Kunststoff zu verwenden.
Weiterein ist die gattungsgemäße Bolzenführung bereits
in Hauptpatent P 33 23 737 vorgeschlagen worden.
Der Vorschlag unterscheidet sich von der bekannten Lö
sung dadurch, daß sich das Anschlagelement nicht über
die gesamte Länge der Bolzenführung erstreckt und das
Führungselement sich zumindest an einer Seite in axialer
Richtung an das Anschlagelement anschließt. Dies gibt
die Möglichkeit, eine umlaufende Anlagefläche seitlich
des Anschlagelementes in das elastische Führungselement
einzuarbeiten.
Bei der vorgeschlagenen Lösung durchragen Abschnitte des
elastischen Führungselements zwischen den Fortsätzen des
Anschlagelementes liegende Aussparungen (siehe dort Fig.
10), wobei diese Aussparungen an der äußeren Oberfläche
des Anschlagelementes liegen (siehe dort Fig. 10). Die
Außendurchmesser der das Anschlagelement durchragenden
Abschnitts überwiegt dabei den Außendurchmesser der
Fortsätze des Anschlagelements. Im Prinzip können dabei
die gleichen Probleme auftreten, wie sie schon im Zusam
menhang mit der GB 20 41 121 beschrieben wurden.
Aufgabe der Erfindung ist es, die o.g. früheren Bolzen
führungen zu verbessern.
Diese Aufgabe wird bei der gattungsgemäßen Bolzenführung
durch die sich aus dem kennzeichnenden Teil des Hauptan
spruch ergebende Merkmalskombination gelöst. Die Erfin
dung besteht im Prinzip also darin, daß der Außendurch
messer der die Ausnehmungen des Anschlagelementes durch
ragenden elastischen Abschnitte nicht den Außendurchmes
ser der Anschlagfortsätze innerhalb der Verbindungszone
überragen darf. Gleichzeitig wird das gegenüber dem Füh
rungsbolzen notwendige Spiel des Anschlagelementes an
dessen Innendurchmesser verlagert, während der Innen
durchmesser seitlich zum Anschlagelement benachbart lie
gender Bereiche des elastischen Führungselementes den
Innendurchmesser des Anschlagelementes unterschreitet
und so eine Dämpfung gewährleistet. Man erhält somit ei
ne saubere Trennung zwischen der Anschlagzone und der
Dämpfungszone der Dämpfungshülse, so daß die o.a. Pro
bleme weitgehend vermieden sind. Zwischen dem Bolzen und
dem Innendurchmesser des Anschlagelememts verbleibt ein
Spiel von z. B. 0,3 nm. Andererseits kann durch die Funk
tionstrennung das Führungselement getrennt von dem An
schlagelement und ohne dessen Einfluß radial bedämpfen
und abdichten. Für die Dämpfung steht dabei die gesamte
außerhalb des Anschlagelementes und innerhalb der Boh
rung liegende Fläche des Führungselementes zur Verfü
gung.
Gleichzeitig ist dabei der
Grundkörper des Anschlagelementes in axialer Richtung
länger als die Fortsätze.
Ferner ist vor
gesehen, daß in radialer Richtung gesehen außerhalb des
in den Zwischenräumen angeordneten Abschnittes radiale
Vorsprünge am Dämpfungs- bzw. Führungselement vorgesehen
sind, die über die äußere Begrenzungsfläche des in den
Zwischenräumen angeordneten Abschnittes radial vorstehen.
Zweckmäßig sind diese Vorsprünge ringförmig ausgebildet
und zu beiden Seiten des in den Zwischenräumen
angeordneten Abschnittes mit axialem Abstand von diesem
vorgesehen.
Zweckmäßig besteht das Abstützelement aus einem Kunststoff,
insbesondere einem glasfaserverstärkten thermoplastischen
Kunststoff. Die radialen Randbereiche bzw.
Randschichten des Abschnittselementes werden dabei vorteilhaft
frei von Glasfasern gelassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und ihrer Ausgestaltungen
ist in der Zeichnung dargestellt und im folgenden
beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf die Bolzenführungs- bzw.
Dämpfungshülse;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die Bolzenführungs- bzw.
Dämpfungshülse der Fig. 1;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Bolzenführungs-
bzw. Dämpfungshülse der Fig. 1 entlang der Linie
III-III in Fig. 2;
Fig. 4 einen Längsschnitt durch das Anschlagelement der
Bolzenführungs- bzw. Dämpfungshülse gemäß den
Fig. 1-3;
Fig. 5 einen Querschnitt durch das Anschlagelement der
Fig. 4 entlang der Linie V-V.
Die in der Zeichnung dargestellte Bolzenführungs- bzw.
Dämpfungshülse 2 besteht aus zwei Teilen, nämlich einem
elastischen Dämpfungs- bzw. Führungselement 4 und einem
damit formschlüssig verbundenen Anschlagelement 6. Das
elastische Dämpfungs- bzw. Führungselement 4 weist einen
im wesentlichen zylindrischen Grundkörper 8 auf. An dem
Grundkörper 8 sind mit Abstand zueinander außen zwei umlaufende,
sich in radialer Richtung erstreckende Vorsprünge
10, 12 vorgesehen, die jedoch nur wenig, z. B.
1,5 mm über den Durchmesser im dazwischen liegenden Bereich
vorstehen. Mit diesen Vorsprüngen 10, 12 kommt die
Bolzenführungs- bzw. Dämpfungshülse an den die Bohrung
begrenzenden Fläche des (hier nicht dargestellten) Sattels
zur Anlage. Innen weist der Grundkörper 8 sich radial
nach innen erstreckende umlaufende Lippen 14, 16,
18, 20 und 22 auf, die im montierten Zustand an einem
(hier nicht dargestellten), die Bohrung durchdringenden
Bolzen anliegen und diesen dämpfend zentrieren.
Im Bereich zwischen den Vorsprüngen 10 und 12 des elastischen
Dämpfungs- bzw. Führungselementes 4 ist das Anschlagelement
6 angeordnet. Dieses Anschlagelement 6
weist einen im wesentlichen zylindrischen Grundkörper 24
auf, welcher mit einer Anzahl sich radial nach außen erstreckenden
länglichen Fortsätzen versehen ist, von denen
in der Zeichnung nur einer mit 26 bezeichnet ist.
Die Lage und Größe der Fortsätze 26 ist dabei vorteilhaft
so gewählt, daß bei Belastung immer mehrere Rippen
im Einsatz sind und somit hohe Lagerkräfte ohne wesentliche
Deformation aufgenommen werden können. Daß zwischen
den Fortsätzen noch ausreichend Raum für das elastische
Material des Dämpfungs- bzw. Führungselementes
verbleibt, um eine ausreichende Festigkeit der kompletten
Dämpfungshülse zu erreichen. Der Innendurchmesser
des hohlzylindrischen Grundkörpers 24 des Anschlagelementes
6 ist so bemessen, daß er ein geringes Spiel bezüglich
des darin angeordneten Führungsbolzens hat, beispielsweise
bei einem Bolzendurchmesser von etwa 13 mm
ein radiales Spiel von 0,3 mm. Damit wird sichergestellt,
daß im Normalfall nur die Gummilippen Kontakt
zum Führungsbolzen haben. Im elastischen Dämpfungs- bzw.
Führungselement 4 ist im Bereich zwischen den Vorsprüngen
10, 12 eine der Anzahl der Fortsätze 26 entsprechende
Anzahl von Ausnehmungen 28 vorgesehen. In diesen Ausnehmungen
28 sind die Fortsätze 26 des Anschlagelementes 6
angeordnet. Die Ausnehmungen 28 weisen dazu eine der
Form der Fortsätze 26 angepaßte Kontur auf, so daß die
Fortsätze 26 vom elastischen Material des Dämpfungs-
bzw. Führungselementes eng umschlossen werden. Da der
zylindrische Grundkörper 24 des Anschlagelementes 6 in
axialer Richtung etwas länger ausgeführt ist als die
Fortsätze 26, werden im Übergangsbereich zwischen dem
Grundkörper 24 und den Fortsätzen 26 Schultern 32, 34 gebildet.
Entsprechend der Schultern 36, 38 sind diese an den Enden
der Ausnehmungen 28 des Dämpfungs- bzw. Führungselementes
4 vorgesehen, so daß im montierten Zustand die
Schultern 32, 34 des Anschlagelementes 6 an den Schultern
36, 38 des Dämpfungselementes 4 anliegen. Die Wandstärke
des Abschnittes des Dämpfungs- bzw. Führungselementes 4,
der in den Zwischenräumen des Anschlagelementes 6 angeordnet
ist, ist im wesentlichen gleich oder etwas geringer
als die Höhe der Fortsätze in radialer Richtung gesehen.
Mit anderen Worten überragt im Bereich der Fortsätze
26 das elastische Dämpfungs- bzw. Führungselement
die Fortsätze 26 in radialer Richtung nicht. Der Bereich
mit gleichem bzw. geringerem Durchmesser ist dabei in
axialer Richtung zweckmäßig noch etwas über den Bereich
der Vorsprünge hinaus weitergeführt. Angrenzend an diesen
Bereich sind auf beiden Seiten ringförmige radiale
Vorsprünge 40, 42 am Dämpfungselement 4 vorgesehen. Diese
radialen Vorsprünge weisen einen nur wenig größeren
Durchmesser auf als der zwischen den Fortsätzen 26 angeordnete
Teil, beispielsweise 0,3 mm bei einem Durchmesser
des Dämpfungselementes 4 von etwa 20 mm.
Das Anfangselement 6 besteht zweckmäßig aus einem glasfaserverstärkten,
hochfesten, hitzebeständigen Thermoplast-Kunststoff.
Dabei bleiben die radialen Randschichten
des Anschlagelementes 6 einschließlich der Fortsätze
26 frei von Glasfaser. Die Herstellung erfolgt erfindungsgemäß
durch Umspritzen des Anschlagelementes 6. Dabei
dichten die zur Herstellung des Dämpfungselementes 4
erforderlichen Werkzeugkerne beidseitig auf den Stirnseiten
des Anschlagelementes 6 ab. Dadurch wird erreicht,
daß auf den Innendurchmesser des Anschlagelementes
6 kein Gummi gelangt und die Gleitfähigkeit des
Kunststoffes voll erhalten bleibt. Selbst im Abstützfall
wird dabei errericht, daß die Gleitfähigkeit bedingt
durch geeignete Kunststoffmaterialien voll erhalten
bleibt.
Die axialen Stirnflächen des Anschlagelementes 6 werden
zweckmäßig als Angriffsflächen für ein Werkzeug benutzt,
das an diese Flächen angesetzt wird, um zu verhindern,
daß beim Umspritzen des Anschlagelementes 6 mit dem ela
stischen Werkstoff des Dämpfungselements 4 dieses Mate
rial in das Innere des Anschlagelements eindringt und
dadurch die mit dem Führungsbolzen zusammenwirkende Flä
che des Anschlagelementes 6 beeinträchtigt.