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Die Erfindung betrifft ein Baugerüst nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Herkömmliche Baugerüste sind
an den Gerüststielen
in dem entsprechendem Rastermaß der verschiedenen
vorgesehenen Gerüstebenen
mit außen
angebrachten Anschlusselementen wie Lochscheiben, Anschlusstellern
oder dergleichen versehen. An diesen Lochscheiben oder Anschlusstellern werden
die Anschlussköpfe
von anderen Gerüstelementen
wie beispielsweise Querriegel oder Diagonalstreben befestigt und
verspannt. Grundsätzlich hat
sich diese Art der Befestigung von Gerüstelementen im Hinblick auf
die Handhabung und Stabilität
bewährt.
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Nachteilig hierbei ist jedoch der
Umstand, dass die in bestimmten Abständen angebrachten Lochscheiben
oder Anschlussteller die rohrförmige Außenkontur
des Gerüststiels
verbreitern. Insbesondere bei Transport und Lagerung können die
einzelnen Gerüststiele
nur in dem durch die Anschlussteller und Lochscheiben vorgegebenen
Abstand zusammengepackt werden, wodurch sich ein deutlich vergrößerter Platzbedarf
ergibt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, demgegenüber ein
Baugerüst
vorzuschlagen, bei dem der Platzbedarf, insbesondere für Transport
und Lagerung deutlich reduziert ist.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von
einem Baugerüst
der einleitend genannten Art durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die in den Unteransprüchen genannten
Maßnahmen
sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
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Dementsprechend zeichnet sich ein
erfindungsgemäßes Baugerüst dadurch
aus, dass die Gerüststiele
mit Ausnehmungen zur Befestigung der anderen Gerüstelemente, wie Querriegel
oder Diagonalstreben versehen sind. Solche Ausnehmungen bieten den
Vorteil, dass im Bereich der Anschlusselemente der Außendurchmesser
der Gerüststiele
nicht vergrößert wird,
sodass diese bei Transport und Lagerung dichter aneinander gepackt
werden können. Der
Platzbedarf wird dabei deutlich reduziert. Je nach Bauform ist dabei
eine Volumenreduzierung von 4/5 bzw. auf 1/5 des bisherigen Platzbedarfs
möglich.
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Die Ausnehmungen könne hierbei
in Form von Vertiefungen oder aber auch in Form von Öffnungen,
d.h. Aussparungen in den Gerüststielen
angebracht werden. Vertiefungen können formtechnisch, beispielsweise
durch Pressen oder Prägen
in die Gerüststiele
eingeformt werden und bieten den Vorteil, dass die Stiele an der
Stelle der Ausnehmung weniger in Ihrer Steifigkeit geschwächt werden.
Durch geeignete Konturgebung einer Vertiefung lässt sich die Rohrsteifigkeit
gegenüber
einem glatten zylindrischem Rohr gegebenenfalls sogar erhöhen.
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Andererseits können versteifende Strukturen,
wie Rippen, Stege, Nasen oder dergleichen auch unabhängig von
den erfindungsgemäßen Ausnehmungen
bevorzugt innenseitig angebracht werden.
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Öffnungen
oder Aussparungen können
beispielsweise durch Stanzen oder dergleichen angebracht werden
und bieten den Vorteil, dass der Anschluss der anderen Gerüstelemente
wie Diagonalstreben oder Querriegel durch Einhängen leichter zu bewerkstelligen
ist, wobei allerdings die Rohrsteifigkeit an der Stelle der Öffnung im
Vergleich mit einer beispielsweise eingeprägten Vertiefung stärker beeinträchtigt ist.
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Derartige Öffnungen in den Gerüststielen können vorteilhafterweise
mit Randverstärkungen versehen
werden, die einerseits den Verschleiß vermindern und andererseits
die Steifigkeit des Gerüststiels
im Bereich der Öffnung
verbessern können. Solche
Randverstärkungen
können
durch Auf- oder Einsatzelemente
realisiert werden, die an dem Gerüststiel befestigt, z.B. verschweißt oder
verpresst werden. Sie können
jedoch beispielsweise auch formtechnisch beim Anbringen der Öffnungen,
z.B. durch eine Bördelung
oder dergleichen angebracht werden.
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Die anzuschließenden Gerüstelemente wie Querriegel oder
Diagonalstreben werden vorzugsweise mit passenden Anschlussköpfen an
die Gerüststiele
angeschlossen, die in die Ausnehmungen, d.h. in die Vertiefungen
oder in die Öffnungen
am Gerüststiel
passen. In einer einfachen Ausführungsform der
Erfindung wird hierbei ein Einhängehaken
als Anschlusskopf vorgesehen, der in die Ausnehmung oder Öffnung eingehängt wird.
Im Falle einer Vertiefung ist diese hierzu beispielsweise so auszubilden, dass
sie auf der Unterseite ein Umgreifen des Einhängehakens hinter die Wandung
des Gerüststiels ermöglicht.
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vorteilhafterweise können ein
oder mehrere zusätzliche Versteifungselemente
an den Anschlussköpfen
der anzuschließenden
Gerüstelemente
vorgesehen werden. Solche Versteifungselemente können beispielsweise in Form
kleiner Platten oder dergleichen vorgesehen werden, die sich beim
Einhängen
und gegebenenfalls beim Verspannen der Anschlussköpfe an den
Gerüststiel
andrücken,
diesen stützen
und somit für
eine verbesserte Steifigkeit in diesem Bereich sorgen können.
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Ein solches Versteifungselement kann
sowohl außen
als auch innen am Gerüststiel
angreifen. Gegebenenfalls kann ein solches Versteifungselement auch
ohne Anschlusskopf als Zusatzteil vorgesehen werden, das in nicht
für den
Anschluss weiterer Gerüstkomponenten
vorgesehene Ausnehmungen eingesetzt wird.
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In Diner weiteren besonderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Anschlusskopf mit einem T-Profil versehen,
das in eine entsprechende Ausnehmung eines Gerüststiels passt. Die endseitigen Querstege
des T-Profils können
sodann in einer Drehbewegung die Ränder der Ausnehmung bzw. Öffnungen
in den Gerüststielen
hintergreifen. Durch geeignete Formgebung ist es hierbei denkbar,
dass beim Drehen des Anschlusskopfes mit in die Ausnehmung bzw. Öffnung eingestecktem
T-Profil eine weitgehende Verspannung der beiden Gerüstelemente stattfindet.
In einer besonderen Ausführung
der Erfindung wird der Verspannungseffekt durch zusätzliche Spannelemente,
wie z.B. Druckfedern, verstärkt.
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In einer Weiterbildung dieser Ausführungsform
wir das T-Profil doppelwandig ausgebildet, sodass ein Quersteg des
Doppel-T-Profils innenseitig und ein Quersteg des Doppel-T-Profils
außenseitig an
dem Gerüststiel
zu liegen kommt. In dieser Ausführungsform
ist eine Formgebung denkbar, bei der in der Drehbewegung des Anschlusskopfes
die Wandung des Gerüststiels
zwischen den beiden Querstegen des Doppel-T-Profils fest verspannt
wird.
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Um eine solche Befestigung durch
eine Drehbewegung des Anschlusskopfes zu bewirken, empfiehlt es
sich, die Ausnehmungen oder Öffnungen
in den Gerüststielen
in Quer- und in Längsrichtung
des Gerüststieles
unterschiedlich zu dimensionieren, sodass der Anschlusskopf nur
in einer Winkelstellung durch die Öffnung bzw. Ausnehmung passt,
in der verdrehten Position diese jedoch dann hintergreift.
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Eine weitere Ausführungsform zur Befestigung
eines Anschlusskopfes in einer Ausnehmung wäre beispielsweise mit Hilfe
eines Spreizkopfes gegeben, der zwei Schenkel aufweist, die nach
dem Einführen
in die Ausnehmung beispielsweise durch Einschlagen eines Spannkeils
aufzuspreizen sind.
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Die erfindungsgemäße Ausbildung eines Gerüststiels
ohne außenseitig
hervorstehende Anschlussteller oder Lochscheiben bietet den Vorteil des
geringen Platzbedarfs bei Transport und Lagerung bei jeder Art von
Baugerüst.
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Besonders vorteilhaft ist diese Ausgestaltung
jedoch dann wenn die Gerüststiele
als Teleskopstiele aus mindestens zwei ineinander schiebbaren Rohren
ausgebildet sind. Im Falle von äußeren Anschlusstellern
oder Lochscheiben ist die Einschub- bzw. Ausfahrlänge solcher Teleskopstiele
durch das Rasternaß begrenzt,
in denen die Anschlusselemente außen anzubringen sind. Durch
Verwendung der erfindungsgemäßen Anschlussmöglichkeit
durch eine Ausnehmung oder Öffnung
kann die gesamte Länge
der teleskopierbaren Rohre für
die Einschub- oder Ausziehlänge
genutzt werden, da kein hervorstehender Anschlussteller oder Lochscheibe
zu berücksichtigen
ist. Denkbar wären
in dieser Bauweise auch die Verwendung längerer Rohrstücke, die
sich beispielsweise über
zwei Geschosse erstrecken können
für einen
teleskopierbaren Gerüststiel,
sodass mit einem solchen Teleskopstiel insgesamt eine größere Länge, z.B. über vier,
sechs oder noch mehr Geschossebenen, zu überbrücken ist. Hierzu könnte ein
Rohrstück
sich beispielsweise über
zwei Gerüstgeschosse
erstrecken und ein oder mehrere weitere, in etwa gleichlange, ausziehbare
Rohrstücke
kleineren Umfangs beinhalten. Eine solche Ausgestaltung wäre mit außenseitig
angebrachten Anschlusstellern oder Lochscheiben nicht möglich.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung eines Gerüststiels
ist bei unterschiedlichsten Materialien einsetzbar. Sie kann sowohl
bei Stahl und Aluminiumstielen vorgesehen werden, die bislang hauptsächlich in
Gebrauch sind, als auch bei neuartigen Gerüstmaterialien, beispielsweise
bei Kunststoff. Abhängig
von der Materialauswahl können
die oben erwähnten
Versteifungselemente und Randverstärkungen eine zusätzliche
besondere Bedeutung erhalten; um die gewünschte Steifigkeit und Verschleißfestigkeit
zu bewirken.
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Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend anhand der
Figuren näher
erläutert.
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Im einzelnen zeigen
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1 einen
Ausschnitt eines Gerüststiels
in der Seitenansicht,
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2 einen
Ausschnitt des Gerüststiels
gemäß 1 im Schnitt mit eingehängtem Anschlusskopf,
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3 einen
Ausschnitt eines Gerüststiels mit
Anschlusskopf gemäß 2 mit Blick auf den Innenumfang
des Gerüststiels
und
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4 eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung im Querschnitt.
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Der Gerüststiel 1 gemäß 1 besteht aus einem zylindrischem
Rohr, das eine Öffnung 2 aufweist.
Die Längsseite 3 ist
hierbei länger
als die Querseite 4. In die Öffnung 2 kann ein
Anschlusskopf eingehängt
werden, der beispielsweise mit einem Doppel-T-Profil gemäß 2 ausgebildet ist. In 2 ist ein Querriegel 5 erkennbar,
der einen Anschlusskopf 6 mit Doppel-T-Profil aufweist.
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Der Anschlusskopf 6 weist
hierbei eine Länge
L und eine Breite B auf, sodass er in entsprechender Winkelstellung
durch die Öffnung 2 hindurchpasst.
Nach einer Drehung um 90° (vgl. 3) hintergreift der Anschlusskopf 6 die
Wandung des Gerüststiels 1,
wobei bei entsprechender Formgebung unter Ausnutzung der runden
Form des Gerüststiels eine
Verspannung des Anschlusskopfes 6 am Gerüststiel 1 stattfindet.
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Der Gerüststiel 1 kann über seine
gesamte Länge
den Außendurchmesser
A aufweisen, ohne dass störende
Anschlussteller oder Lochscheiben vorhanden sind. Hierdurch wird
die gewünschte
Packungsdichte bei der Lagerung und bei dem Transport ermöglicht.
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In der dargestellten Ausführungsform
ist auch der Innendurchmesser a über
die gesamte Länge
des Gerüststiels
erhalten. Diese Ausführungsform ist
demnach auch besonders gut geeignet für einen teleskopierbaren Aufbau,
in dem ein weiteres Gerüstrohr
in den Gerüststiel 1 eingeschoben
wird.
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Die Ausführungsform gemäß 4 zeigt eine andere Variante
der Erfindung. Hier ist ein Gerüststiel 7 im
Querschnitt dargestellt. An der gewünschten Stelle, wo ein Querriegel
oder eine Diagonalstrebe oder dergleichen angebracht werden soll, ist
eine Ausnehmung 8 formtechnisch in dem Gerüststiel 7 eingeprägt. Die
dargestellte Ausführungsform zeigt
hierbei auf der Innenseite einen Wulst 9, der jedoch nicht
zwangsweise bei der Einformung der Ausnehmung 8 entstehen
muss.
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Der zu diesem Gerüststiel 7 passende
Anschlusskopf 10 weist zwei Spreizschenkel 11, 12 auf, die
in Richtung des Doppelpfeils P gegeneinander beweglich sind. Zwischen
den beiden Spreizschenkeln 11, 12 ist durch entsprechende
Aussparung eine Öffnung 13 zum
Einschlagen eines Spannkeils vorgesehen. Beim Einschlagen des nicht
näher dargestellten
Spannkeils in die Öffnung 13 werden
die beiden Spreizschenkel gespreizt und hintergreifen aufgrund ihrer
Formgebung die Ausnehmung 8, sodass auf diese weise ebenfalls
eine sichere Verbindung mit dem Gerüststiel 1 geschaffen
ist, ohne dass außenseitig
ein vom Umfang abstehendes Teil vorgesehen ist.
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Für
die Verwendung in einem Teleskopgerüst sollte in dieser Ausführungsform
die Formgebung so stattfinden, dass der Innendurchmesser an der
Stelle der Ausnehmung 8 nicht wesentlich beeinträchtigt ist.
Für herkömmliche
Gerüststiele
kann jedoch eine Struktur, wie beispielsweise der Wulst 9 sogar
eine verstärkte
Steifigkeit im Bereich der Ausnehmung 8 bewirken.
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Die erfindungsgemäßen Vorteile lassen sich durch
Nutzung der Merkmale des Anspruchs 1 bei unterschiedlichsten Baugerüsten verwenden.
Auch in sogenannten Modulgerüsten,
bei denen die Anschlussmöglichkeiten
im festen Rastermaß und
neben Querriegeln und Diagonalstreben auch Rahmenelemente zum Einsatz
kommen, können
die erfindungsgemäßen Vorteile
genutzt werden.
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- 1
- Gerüststiel
- 2
- Öffnung
- 3
- Längsseite
- 4
- Querseite
- 5
- Querriegel
- 6
- Anschlusskopf
- 7
- Gerüststiel
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Wulst
- 10
- Anschlusskopf
- 11
- Spreizschenkel
- 12
- Spreizschenkel
- 13
- Öffnung