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Zusammenklappbare Einstiegtreppe für Flugzeuge od. dgl. Die Erfindung
bezieht sich auf eine zusammenklappbare Enstiegtreppe, die vornehmlich für Flugzeuge
bestimmt und so ausgebildet ist, daß sie in zusammengelegtem Zustand nur wenig Platz
beansprucht, beim Aus- und Einklappen vom oberen Ende her betätigt und daher von
Flugzeugen oder sonstigen Fahrzeugen mit hochgelegener Einstiegöffnung mitgeführt
werden kann.
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Bekannt sind zusammenlegbare Bodenleitern, die gewöhnlich aus mehreren
gelenkig verbundenen oder verschiebbaren Leiterteilen bestehen, wobei der oberste
Leiterteil in der Regel an einer die Einstiegluke verschließenden Bodenklappe angebracht
und an der Einstiegöffnuug im Bodenraum schwenkbar gelagert ist.
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Gewöhnlich werden solche Leitern von unten her betätigt, wobei man
zunächst die Bodenklappe öffnet, die beim Ausschwenken den unteren Teil der Leiter
für die darunter stehende Person zur weiteren Betätigung zugänglich macht. Dabei
hat man auch schon vorgeschlagen, solche Leitern mit einer motorisch angetriebenen
Seilwinde zu versehen, die die Leiterteile nach dem Öffnen der Bodenklappe selbsttätig
ausfährt oder einzieht.
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Die Einstiegtreppe nach der Erfindung besteht ebenfalls aus gelenkig
miteinander verbundenen Treppenteilen, von denen der oberste durch eine Einstiegöffnung
in den zu besteigenden Raum ragt und an festen Zapfen schwenkbar gelagert ist. Die
Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß die Treppenteile untereinander durch ein
längs der Holme angeordnetes Lenkergestänge verbunden sind, das beim Ausschwenken
des obersten Treppenteiles die anderen Treppenteile zwangläufig aus der zusammengeklappten
Lage in eine gestreckte Stellung bringt, und umgekehrt. Diese Ausführung ermöglicht
es, die Treppenteile so auszubilden, daß sie sich in der eingeschwenkten Stellung
auf engem Raum dicht zusammenklappen lassen und zum Ausbringen und Einziehen der
Treppe kein Seilgetriebe benötigen. Dabei gibt das Lenkergestänge den Treppenteilen
auch dann einen festen Halt, wenn sie infolge unterschiedlicher Abstände des Bodens
von der Einstiegöffnung nicht vollständig auseinandergeklappt wird.
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Vorzugsweise erfolgt die Betätigung des Lenkergestänges durch einen
am obersten Treppenteil schwenkbar gelagerten Betätigungshebel, der mit einem Mitnehmer
in eine hinter der Einstiegöffnung angeordnete Steuerkurve eingreift. Die Betätigung
kann dadurch erleichtert sein, daß das Aus- und Einschwenken des obersten Treppenteiles
durch einen Servomotor, vorzugsweise durch einen Druckmittelantrieb, erfolgt, dessen
Betätigungsglied an einer Holmkröpfung des obersten Treppenteils angreift.
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Die Einstiegtreppe nach der Erfindung weist zweckmäßig ein zusammenlegbares
Geländer auf, dessen Geländerstützen an die Treppenholme angelenkt und mit dem längs
der Holme angeordneten Lenkergestänge derart verbunden sind, daß das Geländer beim
Aufklappen der Treppe selbsttätig aufgerichtet wird, beim Einziehen und Zusammenklappen
der Treppe selbsttätig niedergelegt wird.
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Ist die Einstiegöffnung, wie dies bei Flugzeugen gewöhnlich der Fall
ist, mit einer seitlich neben. der Treppe angeordneten Tür versehen, die sich nach
außen öffnet, so ist vorzugsweise die Tür mit einem im Anlenkungsbereich der Treppe
angeordneten Lager durch ein Kniehebelgestänge verbunden, das durch mit der Treppe
zusammenwirkende Anschläge beim Aus- und Einschwenken der Treppe das Öffnen und
Schließen der Tür selbsttätig bewirkt.
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In der Zeichnung ist eine Einstiegtreppe für Flugzeuge dargestellt,
und zwar zeigt Fig. l eine schaubildliche Ansicht der Treppe in ausgeschwenktem
Zustand, Fig. 2 eine Seitenansicht der ausgeschwenkten Treppe, Fig. 3 eine Seitenansicht
der halb ausgeschwenkten Treppe, Fig.4 eine Ansicht der fast vollständig eingeschwenkten
Treppe von der anderen Seite, aus der die Verbindung der Treppe mit der Einstiegtür
ersichtlich ist, und Fig. 5 eine Seitenansicht der Treppe in vollständig eingeschwenktem
Zustand.
In den Fig. 2 bis 5 ist der Flugzeugrumpf mit 10 bezeichnet.
In Fig. 1 ist seine Außenhaut mit dem Bezugszeichen 11 versehen. Die Einstiegöffnung
12 wird durch eine Tür 13 verschlossen, die, in Scharnieren 14 hängend, nach außen
öffnet.
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Die Einstiegtreppe selbst besteht aus den beiden Holmen 15 und Stufen
16 und ist in drei Teile unterteilt, nämlich den obersten Teil A, den mittleren
Teil B und den unteren Teil C. Die Teile sind miteinander durch Gelenke 17 und 18
verbunden. Ein aus mehreren Teilen bestehendes und von an den Holmen 15 angelenkten
Stützen 20 getragenes zusammenlegbares Geländer 19 ist an beiden Seiten der Treppe
vorgesehen. Jeder Teil der Holme 15 bildet mit den Stützen 20 und den zugehörigen
Teilen des Geländers 19 eine Einheit.
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Der oberste Treppenteil A ist innerhalb des Flugzeugrumpfes schwenkbar
gelagert. Hierzu weisen die Holme dieses Teiles an ihren oberen Enden nach unten
abgekröpfte Teile 151 auf, die um Zapfen 21 schwenkbar gelagert sind, welche innerhalb
des Rumpfes genau hinter der Türöffnung 12 vorgesehen sind. Ein hydraulischer Servomotor
22, 23 befindet sich innerhalb des Rumpfes, vorzugsweise unterhalb des Fußbodens
111, dessen Zylinder 22 an dem Rumpf 10 um einen Zapfen 24 schwenkbar befestigt
ist, während das äußere Ende des Kolbens 23 mit einem an der Abkröpfung 151 vorgesehenen
Zapfen 25 verbunden ist.
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An der Außenseite jedes Holmes 15 des obersten Treppenteiles A ist
ein doppelarmiger Hebel 27 um einen Zapfen 26 schwenkbar gelagert, dessen einer
Arm eine Nockenrolle 28 od. dgl. trägt, die in eine feststehende bogenförmige Nockenbahn
29 eingreift. Der andere Arm ist mit einem zweiteiligen Gestänge 30 gelenkig verbunden,
das mittels eines Zapfens 31 mit der, von oben gerechnet, zweiten Geländerstütze
20 und mit einem Zapfen 32 mit einem Umkehrhebel 33 verbunden ist, der um einen
Zapfen 34 an dem unteren Ende des Holmes des obersten Treppenteiles gelagert ist.
Der andere Arm des Umkehrhebels 33 ist mit einem Hebel 35 verbunden, der um einen
am Holm des mittleren Treppenteiles B angeordneten Zapfen 36 schwenkbar gelagert
ist.
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Ein zweiteiliges Zuggestänge 37 verbindet den Hebel 35 mit der zweiten
Geländerstütze 20 des mittleren Treppenteiles B und ist an dieser mittels eines
Bolzens 38 angelenkt sowie mittels eines Zapfens 39 mit einem doppelarmigen Hebel
40, der auf einem an dem unteren Ende des Holmes des mittleren Treppenteiles B vorgesehenen
Schwenkzapfen 41 gelagert ist. Das andere Ende dieses Hebels ist mit einem Hebel
42 verbunden, der um einen an dem Holm des untersten Treppenteiles C angeordneten
Zapfen 43 schwenkbar gelagert ist und der seinerseits über einen Lenker 44 mit der
an diesem Holm vorgesehenen Geländerstütze 20 mittels eines Bolzens 45 gelenkig
verbunden ist.
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Die Anordnung ist so getroffen, daß bei Betätigung des hydraulischen
Servomotors 22, 23 die Einstiegtreppe aus der in Fig. 5 dargestellten Lage ausgeschwenkt
wird. Dabei drückt die Hubvorrichtung den obersten Treppenteil A um die Schwenkachse
21 nach außen. Bei dieser Schwenkbewegung arbeiten die Nockenrollen 28 mit den Nockenbahnen
29 derart zusammen, daß die Hebel 27 relativ zu den Holmteilen, an denen sie angeordnet
sind, im Uhrzeigersinne verschwenkt werden, wie dies Fig. 2 und 3 veranschaulichen.
Dies hat eine Schwenkbewegung der Umkehrhebel 33 und 40 im gleichen Sinne zur Folge,
wodurch die Einstiegklappe aufgeklappt wird, bis sie schließ lieh die in Fig. 2
gezeigte gestreckte Lage einnimmt, nachdem sie nacheinander die in Fig. 4 und 3
gezeigten Stellungen durchlaufen hat. Eine umgekehrte Betätigung des hydraulischen
Servomotors bewirkt die umgekehrten Bewegungen der Treppe bis in die in Fig. 5 dargestellte
Lage.
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Das Geländer 19 wird gleichzeitig mit dem Aufklappen bzw. Zusammenklappen
der Holmteile aufgerichtet bzw. niedergelegt. Ein paar Geländerstützen jedes Treppenteiles,
beispielsweise die, von oben gerechnet, zweiten Stützen der Treppenteile A und B
und die Stützen des Treppenteiles C, werden durch die schon beschriebenen Lenkergestänge
betätigt. Die übrigen Geländerstützenpaare, nämlich jeweils die ersten Stützen der
Treppenteile A und B, sind mit den an den gleichen Holmteilen angeordneten Stützen
durch Geländerteile so verbunden, daß sich Gelenkparallelogramme ergeben, während
die Geländerteile, die zwei zu verschiedenen Holmteilen gehörige Stützen miteinander
verbinden, teleskopartig ineinandergeführt sind, so daß sie sich beim Zusammen-bzw.
Auseinanderklappen der Treppe längen bzw. verkürzen können. Die Stellen, an denen
die Geländer teleskopartig ineinandergreifen, sind mit 191 und 192 bezeichnet.
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Die beim Ausschwenken der Treppe auftretenden Bewegungen der Holmteile
und des Geländers sind durch entsprechende Wahl der Form der Nockenbahn 29 so aufeinander
abgestimmt, daß die gestreckte Lage der Treppe kurz vor dem Augenblick erreicht
wird, in dem das untere Ende der Holme des untersten Treppenteiles C den Boden berührt.
Umgekehrt sind die Zusammenklappbewegungen in dem Augenblick beendet, in dem die
Treppe vollkommen in den Flugzeugrumpf eingeschwenkt ist, wie dies Fig. 5 veranschaulicht.
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Oberhalb des Fußbodens 111 des Rumpfes befindet sich ein Lagerbock
47 mit einem Schwenkzapfen 46, der über ein Kniehebelgestänge 48, 49 mit einem auf
der Innenseite der Tür 13 vorgesehenen festen Anlenkpunkt 50 verbunden ist. An dem
Lenker 48 des Kniehebelgestänges ist eine mit einem Schlitz 53 versehene Platte
51 so angeordnet, daß sie, wenn die Einschwenkbewegung der Treppe sich ihrem Ende
nähert, so mit einem an dem Holm des obersten Treppenteiles A vorgesehenen Zapfen
52 in Eingriff kommt, daß der Zapfen in den Schlitz eintritt. Bei dem letzten Teil
der Einschwenkbewegung der Treppe nimmt der Zapfen die Platte mit und bewegt dadurch
die Kniehebelverbindung derart, daß die Tür 13 geschlossen wird. Umgekehrt wird
bei dem ersten Teil der Ausschwenkbewegung der Treppe die Platte 51 von dem Zapfen
52 so mitgenommen, daß die Tür 13 über das Kniehebelgestänge 48, 49 geöffnet wird.
Haben die Teile die in Fig.4 dargestellte Lage erreicht, so befindet sich der Zapfen
52 im Austrittsende des Schlitzes 53, so daß er den Schlitz verläßt und ein Federgestänge
54 das Kniehebelgestänge über die voll gestreckte Lage hinaus bewegen und damit
die Tür vollständig öffnen und in dieser Stellung sichern kann.
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Eine nicht dargestellte Sperrklinke, die selbsttätig einrastet, wenn
die Einstiegtreppe vollständig eingeschwenkt ist, dient zur Verriegelung der Tür
13 in der geschlossenen Stellung. Diese Sperrklinke wird durch Einrichtungen ausgeklinkt,
welche betätigt werden müssen, bevor dem hydraulischen Servomotor 22,23 zum
Ausschwenken der Treppe Druckflüssigkeit zugeführt werden kann.
Die
Vorrichtung zum Betätigen des hydraulischen Servomotors 22, 23 ist vorzugsweise
so ausgebildet, daß, wenn die Vorrichtung freigegeben wird, die Druckflüssigkeit
für den Servomotor selbsttätig abgeschaltet wird. In diesem Zustand kann die Einstiegtreppe
von Hand ausgeschwenkt und dabei die Tür geöffnet werden, wenn die Druckmittelzufuhr
aus irgendeinem Grunde versagt.
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In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, einen ungehinderten
Zugang zu der Tür vom Inneren des Flugzeuges her zu haben, beispielsweise wenn man
das Flugzeug im Notfall mit dem Fallschirm verlassen will. Zu diesem Zweck kann
die Einstiegtreppe statt an den fest auf dem Kabinenfußboden vorgesehenen Schwenkzapfen
21 auf einem Ständer od. dgl. angelenkt sein, der, nachdem das Tür-Kniehebelgestänge
48, 49 abgekuppelt worden ist, in eine Stellung bewegt, z. B. gedreht oder verschoben
werden kann, in der die Treppe den Ausstieg nicht behindert.