DE1024206B - Herstellung und Gewinnung von Pimaricin - Google Patents

Herstellung und Gewinnung von Pimaricin

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DE1024206B
DE1024206B DEK31348A DEK0031348A DE1024206B DE 1024206 B DE1024206 B DE 1024206B DE K31348 A DEK31348 A DE K31348A DE K0031348 A DEK0031348 A DE K0031348A DE 1024206 B DE1024206 B DE 1024206B
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DE
Germany
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pimaricin
micrograms
mycelium
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culture
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DEK31348A
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English (en)
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Adrianus Petrus Struyk
Jacques Maurits Waisvisz
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DSM Delft BV
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Koninklijke Nederlandsche Gist en Spiritusfabriek BV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07GCOMPOUNDS OF UNKNOWN CONSTITUTION
    • C07G11/00Antibiotics

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pharmacology & Pharmacy (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Herstellung und Gewinnung von Pimaricin Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung und Gewinnung des neuen, vorteilhaften Antibiotikums Pimaricin auf mikrobiologischem Wege unter Verwendung einer bisher unbekannten Spezies von Streptomyces.
  • Die Herstellung erfolgt durch die Kultur von Streptomyces natalensis nov. spec., dessen Eigenschaften weiter unten beschrieben werden, auf aerobem Wege, wobei das Pimaricin sich bildet, das dann aus dem Fermentationsmedium gewonnen wird.
  • Die Gewinnung des Antibiotikums aus der flüssigen Kultur und;oder dem Mycel kann mit Vorteil durch Extrahieren mittels eines mit Wasser begrenzt mischbaren Alkohols geschehen, z. B. Butanol, oder durch Behandeln mit Methanol (einer Methanollösung von Calciumchlorid) mit nachfolgendem Konzentrieren des Extraktes und Reinigen mit Hilfe von Lösungsmitteln.
  • Die das Antibiotikum gemäß der Erfindung produzierenden Mikroorganismen wurden aus einem Boden aus Pieter Maritzburg in der Provinz Natal (Südafrika) gewonnen. Es handelt sich um einen Aktinomyceten der Familie Streptomyces, dem der Name Streptomyces natalensis gegeben wurde.
  • Die morphologischen und physiologischen Eigenschaften des Mikroorganismus sind folgende: Morphologische Eigenschaften: Hyphae verzweigt, unregelmäßig verdreht, in der Wachstumszone oft praktisch gerade und zueinander parallel, 0,3 bis 0,7 #t dick, für gewöhnlich von gleichförmiger Dicke, jedoch manchmal mit örtlichen Verdickungen. Die sporenbildenden Hyphae als einfüßige, seitliche Zweige am Luftmycel. Sporen in unregelmäßig gekräuselten Ketten, selten in lose spiralig gewundenen Ketten. Sporen durch kurze Zwischenstücke ohne Protoplasma voneinander getrennt, oval, rund oder orangenförmig (tangerin), 0,7 bis 1,2 0,7 bis 0,8#L.
  • Kultureigenschaften beim Züchten auf den im folgenden aufgeführten Substraten (nach 7 Tagen bei 25° - wenn nicht anders angegeben) Tabelle I (Die angegebenen Farben beziehen sich auf Ridgway, Color Standards and Nomenclature [1912]) Hafermehl-Agar: Gutes Wachstum, vegetatives Mycel und Rückseite farblos. Nach 28 Tagen einige Kolonien am Boden und am oberen Teil des Rohrs. Auf der Rückseite chamois gefärbt, nach 57 Tagen etwas dunkler (warmgelbbraun). Die Kolonie ist praktisch flach, getrennte Kolonien im Zentrum ein wenig erhöht. Das Luftmycel blaßmausgrau bis hellmausgrau, staubig und verfilzt, nach 28 Tagen ein Drittel grau, nach 57 Tagen gelblichgrau. Riecht erdig mit zusätzlichem säuerlichem Geruch. Kein lösliches Pigment. Kartoffel-Agar: Mäßiges Wachstum. Das vegetative Mycel hell mineralisch grau bis blaßolivbraungelb. Rückseite: Kremfarben, nach 57 Tagen kremigbraungelb bis chamois, Kolonien feucht, etwas erhöhtes Luftmycel, das die Kolonie zum Teil bedeckt. Luftmycel nach 7 Tagen weiß und verfilzt, nach 28 Tagen gelblichgrau, die Kolonie zu 30 bis 70 °/o überdeckend. Kein lösliches Pigment. Unangenehm erdig riechend.
  • Kartoffel: Gutes Wachstum. Vegetatives Mycel feucht, erhabene Klumpen, blaß, rosa, gelbbraun bis rosagelbbraun, nach 28 Tagen tiefolivgelbbraun. Rückseite an der Glaswand nach 28 Tagen chamois. Nach 7 Tagen kein Luftmycel. Nach 28 Tagen reichlich Luftmycel, zuerst weiß, dann blaßmausgrau, nach 57 Tagen grau mit gelblichgrauem Ton. Die Kartoffel nach 7 Tagen nicht verfärbt, nach 57 Tagen ebenso wie die Flüssigkeit am Boden des Rohrs zu einem gelbbraunen Ton verfärbt. Riecht erdig.
  • Sabouraud-Glukose-Agar: Mäßiges Wachstum. Vegetatives Mycel klumpig, erhaben, nach 7 Tagen olivgelbbraun wie die Rückseite, nach 28 Tagen dunkler (tiefolivgelbbraun bis dunkelolivgelbbraun). Die Rückseite hat nun Tonfarbe. Das Luftmycel ist zunächst weiß, kurz und verfilzt, nachher mattmausgrau. Kein lösliches Pigment nach 7 Tagen erkennbar, jedoch nach 57 Tagen mittelkastanienbraun.
  • Emerson-Agar: Sehr gutes Wachstum. Vegetatives Mycel olivgelbbraun. Die Rückseite erscheint dunkler (kremiggelbbraun bis chamois). Das Luftmycel ist kurz und filzig, weiß. Kein lösliches Pigment. Riecht stark erdig.
  • Stärke-Agar: Mäßiges Wachstum. Vegetatives Mycel und Rückseite blaßolivgelbbraun. Kolonie ein wenig erhaben, bedeckt etwa zur Hälfte durch filziges, weißes Luftmycel. Kein lösliches Pigment. Riecht stark erdig.
  • Glukosenitrat-Agar: Gutes Wachstum. Runde, feuchte, graue Kolonien, im Zentrum etwas erhaben, etwa 2 bis 2,5 mm Durchmesser (heller als mattolivgelbbraun). Luftmycel kärglich, in Tüpfeln oder konzentrischen Ringen, filzig, weiß. Kein lösliches Pigment. Riecht erdig.
  • Natriumcitrat-Agar: Sehr geringes Wachstum. Runde, feuchte, graue Kolonien, im Zentrum etwas erhaben, etwa 1 mm Durchmesser (heller als mattolivgelbbraun). Rückseite mattohvgelbbraun. Kein lösliches Pigment. Kein. Geruch.
  • Nähr-Agar: Gutes Wachstum. Kolonie feucht, leicht erhaben, sehr klein, nasse Büschel, rauh und wirr, mit flachen und unbestimmten hirnartigen Windungen, kremfarben bis lremiggelbbraun. Riecht unangenehm. Kein lösliches Pigment.
  • Czapek-Agar (13 Tage): Wachstum sehr spärlich. Vegetatives Mycel durchsichtig. Kein Luftmycel. Kein lösliches Pigment.
  • Bacto-Agar, 2°%: Wachstum sehr spärlich, nicht vor 13 Tagen zu erkennen. Vegetatives Mycel durchsichtig. Kein Luftmycel. Kein lösliches Pigment.
  • Der gemäß der Erfindung für die Erzeugung von Pimaricin verwendete Organismus gehört zur Streptomycesart und ist nicht identisch mit irgendeiner bisher beschriebenen Streptomyces-Spezies. In Hinblick auf die im einzelnen oben ausgeführten Eigenschaften gehört er in Gruppe 1 gemäß Waksman in Bergey's Manual (zum Vergleich auch S. A. Waksman, »The Actinomycetes«, 1950, S. 30).
  • Streptomyces natalensis nov. spec. kann auch in die Reihe der »Neo-Ingric; von Baldacci (zum Vergleich Symposium Actinomycetales. VIth Congr. Intern. Microb. Roma, 1953, page 31) klassifiziert werden. Zu bemerken ist, daß der Name Streptomyces natalensis nov. spec. nicht nur Actinomyceten zukommt, die ganz genau der hier gegebenen Beschreibung entsprechen, sondern daß der Ausdruck sich auch auf verwandte Stämme bezieht, die im großen und ganzen die gleichen spezifischen Eigenschaften besitzen und das Antibiotikum Pimaricin erzeugen; sie können betrachtet werden als Subspezies, Varietäten, Rassen, Formen, Gruppen serologischer oder anderer Typen, Varianten, Phasen, spontane Mutanten, Modifikationen od. dgl. dieser Spezies. Der Ausdruck deckt auch die Mutanten von Streptomyces natalensis, die mit Hilfe von Mutationen ergebenden Mitteln oder Substanzen aus diesem Streptomyces erhalten werden können, wie z. B. durch Bestrahlen oder Behandeln mit Substanzen mit toxischer Wirkung.
  • Das neue Antibiotikum Pimaricin ist in der Hauptsache aktiv gegen saprophytische und parasitäre Pilze und Hefen.
  • Tabelle II gibt einen Überblick über die antibiotischen Eigenschaften von Pimaricin im Verhältnis zu Hefen und Pilzen, die für den Menschen nicht pathogen sind. Für jede Spezies ist die Menge des Antibiotikums in Mikrogramm/ml des Nährmittels angegeben, der gerade das Wachstum hemmt. Tabelle III zeigt die entsprechende Hemmung einer Anzahl von Hefen und Pilzen, die für den Menschen pathogen sind.
    Tabelle II
    Konzentration von
    Pimaricin in
    Testorganismus Mikrogramms'ml,
    die das Wachstum
    hemmt
    Sacharomyces cerevisiae - H .... 0,15
    Sacharomyces cerevisiae - KLL. . 0,9
    Pichia membranifaciens ......... 2,5
    Schwanniomyces occidentalis ..... 2,5
    Aspergillus niger . . . . . . . . . . . . . . . . 1,8
    Aspergillus fumigatus . . . . . . . . . . . . 1,2
    Cladosporium cucumerinum ...... 0,9
    Verticillium dahliae ............. 1,2
    Fusarium spec. ................. 1,2
    Penicillium chrysogenum ........ 0,6
    Trichoderma spec. .. ........ .... 1,2
    Tabelle III
    Konzentration von
    Pimaricin in
    Testorganismus Mikrogramm/ml,
    (auf Sabouraud-
    Agar), die das
    `Vachstum hemmt
    Candida albicans (drei Stämme) . . 6 bis 12
    Candida tropicalis' (zwei Stämme) 3 bis 12
    Trichosporon cutaneum' ......... 12
    Pityrosporum spec.l ............ 12
    Candida parapsilosis' . ... ....... 12
    Histoplasma capsulatum . . . . . . . . . 3
    Sporotrichum Schenckii ......... 6
    Trichophyton sulfuricum ........ 3
    Trichophyton mentagrophytes
    (drei Stämme) . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
    Trichophyton violaceum ......... 6
    Trichophyton rosaceum . . . . . . . . . . 12,5
    Trichophyton Schönleinii ........ 6
    Trichophyton rubrum............ 12,5
    Trichophyton interdigitale........ 25
    Microsporum lanosum ........... 12,5
    Epidermophyton floccosum ....... 12,5
    Hormodendrum compactum ...... 6
    1 Diese Hefe wird als nicht pathogen angesehen, sie wurde
    jedoch aus medizinischem Material isoliert.
    Aus den obigen Tabellen wird unter anderem eine klare, eindeutige und wesentliche Wirkung gegen pathogene Pilze wie Verticillium, Cladosporium und Fusarium, deutlich. Auch ist die Hemmung bei Candida albicans sehr stark.
  • Ein weiterer wesentlicher Gegenstand bzw. Vorteil des neuen Antibiotikums ist der sehr geringe phytotoxische Effekt des Pimaricins im Gegensatz zu den meisten bisher gefundenen fungiziden Antibiotika. Infolgedessen ist das neue Antibiotikum auch in der Landwirtschaft und im Gartenbau sehr geeignet als Mittel zur Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten, um so mehr, als es sich leicht ausbreitet und systematisch wirkt. So dringt Pimaricin z. B. in Erbsen (Pisum sativum) bei dem Eintauchen in eine verdünnte wäßrige Lösung ein. Dies ergibt sich aus der Möglichkeit der Extraktion von Pimaricin aus den Keimblättern und Keimen von behandelter Saat. Die Tabellen IVa und IVb zeigen die innere desinfizierende Wirkung. Das Pilzmycel (unter anderem Ascochyta pisi) wird in der Saat vernichtet.
    Tabelle IVa
    Konzentration von Pimaricin «/a Saat mit
    in p. p. m.1 Mycel2
    150 ............................ 0
    75 ............................ 3
    37,5 .......................... 11
    18,7 .......................... 25
    unbehandelt .................... 80
    Tabelle IVb
    Konzentration von Pimaricin «/a kranker Pflanzen
    in p. p. m.1 Test I Test II
    150 ............................ 0 0
    75 ............................ 0 0,7
    37,5 .......................... 1 2
    18,8 .......................... 2 3,6
    unbehandelt .................... 15 24
    1 Wäßrige Lösung, in die die Saat 24 Stunden bei 20° eingelegt
    wurde.
    = Entwicklung des Mycels auf Filterpapier.
    Eingehende Versuche zeigten, daß Pimaricin in einer Konzentration von 75 p. p. m., die wirksam Fungizid ist, die Keimung bzw. Keimfähigkeit von Erbsen und das Wachstum der Pflanzen nicht ungünstig beeinflußt (zum Vergleich Tabellen IVc und IVd).
    Tabelle IVc
    Konzentration von a Länge der
    Pimaricin in /a gekeimter Wurzeln in mm
    p, p. m., Saat nach 3 Tagen2
    blank .............. 100 23
    25 ................ 100 24
    50 ................ 100 22
    75 ................ 100 22
    100 ................ 100 23
    125 ................ 100 22
    150 ................ 96 29
    200 ................ 98 14
    1 Wäßrige Lösung, in die die Saat 24 Stunden bei 20° eingelegt
    wurde.
    2 Saat auf einem feuchten Filterpapier.
    Tabelle IVd
    Erbsen In Konzentration
    in Wasser von Pimaricin
    getaucht 75 p. p. in.'
    Keime (Zahl) ........ 126 128
    Länge der Pflanze in
    cm nach 2 Monaten 31,8 33,8
    Zahl der Schoten pro
    Pflanze .. . .. .. .. . .. 2,8 2,8
    1 Wäßrige Lösung, in die die Erbsen 24 Stunden bei 20° ein-
    gelegt waren.
    Die Daten der obigen Tabellen beziehen sich auf die Erbsensorte »Eminent«, die extrem anfällig für Ascochyta pisi ist. Versuche mit Ratten und Mäusen zeigten eine sehr niedrige Toxizität. Zur Bestimmung der akuten Albionratten-Toxizität von Pimaricin wurde ein Material entsprechend 985 Mikrogramm/mg Ratten gegeben, die dann 7 Tage gehalten und untersucht wurden.
  • Mit der Pimaricin-Suspension in Wasser wurden die folgenden Resultate (Durchschnittswerte von Versuchen mit 40 Ratten) erhalten: LDSO oral . . . . . . . . . . . . . . . . . 1,500 mg/kg LD5o intramuskulär . . . . . . . . . > 2,000 mg/kg LDSO subkutan . . . . . . . . . . . . . . > 5,000 mg/kg LDSe intraperitoneal . . . . . . . . . 250 mg/kg Pimaricin hat keine Reizwirkung auf die Haut und Schleimhäute.
  • Im reinen Zustand ist Pimaricin eine weiße, kristalline Verbindung von amphoterem Charakter, deren Salze auf übliche Weise erzeugt werden können. Es gibt mit Fe C13 keine Farbreaktion, mit konzentrierter Phosphorsäure eine rosa, unstabile Färbung. Konzentrierte Salzsäure und Schwefelsäure ergeben eine blaue bzw. olivgrüne Verfärbung. Das Antibiotikum entfärbt Bromwasser. Diese Tatsache und das Infrarot sowie das Ultraviolettspektrum (über die weiter unten berichtet wird) zeigten, daß Pimaricin ein sogenanntes Polyen-Antibiotikum ist.
  • Die Löslichkeit in Wasser ist sehr gering und beträgt 8 mg in 100 ml bei 20°. In organischen Lösungsmitteln, z. B. Alkoholen, Glykolen und Ketonen, ist das Antibiotikum besser löslich, insbesondere in Alkoholen mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, z. B. in Methylalkohol und n-Butylalkohol und in den sogenanuten cellosolves. Weiter ist es löslich in Pyridin, Dimethylformamid, Dimethylacetamid, Eisessig und Alkalihydroxyd. In aliphatischen Kohlenwasserstoffen wie Pentan, Hexan, Cyclohexan u. dgl. ist die Substanz praktisch unlöslich.
  • Bei Raumtemperatur ist Pimaricin eine sehr stabile Verbindung. Eine Lösung in Wasser (5 mg in 100 ml) behält ihre volle Aktivität während 7 Tagen bei einem p$-Wert von 7 bei 25°. Bei pH 2 verliert die Lösung in. 3 Tagen bei dieser Temperatur 50 °/o ihrer Aktivität. Bei p$ 10 ist die Halbwertzeit bei 25° 6 Tage. Bei erhöhten Temperaturen ist die Lösung weniger stabil. Eine Lösung der angegebenen Konzentration von Pimaricin in Wasser vom pH 2 verliert bei 90° in 15 Minuten 90 °/e ihrer Aktivität; beim pH 6,5 15 °/e und beim pH 9 50 °/o der Aktivität. In methylalkoholischer Lösung ist Pimaricin bei höheren Temperaturen (25 bis 60°) beständig. Die antibiotische Aktivität des Pimaricins wurde mikrobiologisch mit Saccharomyces-cerevisiae-Holland-Stamm als Testorganismen im Vergleich zu einem reinen Standardpräparat geprüft.
  • Pimaricin weist keinen Schmelzpunkt auf, sondern beginnt sich bei etwa 150° zu zersetzen. Die spezifische Drehung beträgt aö = -I- 250° (c = 0,083 °/o in 100 °/o Methanol). Das Molekulargewicht der Substanz ist etwa 727. Die vermutliche empirische Formel ist C33 H50 N 014# Die Elementaranalyse ergab folgende Werte: C 57,77 °/e, H 7,27 1)%, N 1,95 e% und O 33,01 e% (berechnet).
  • Das Ultraviolett-Absorptionsspektrum von Pimaricin weist Maxima bei 290, 304 und 318 mp, mit einer Spitze bei etwa 280 und ein Minimum bei etwa 250 mlt (C = 3,93 l@@lilcrogramm/ml in Methanol) auf. Eine Probe von Pimaricin, in eine Kaliumbromidplatte (C = 0,50/,) eingepreßt, zeigt folgende Infrarotabsorption (in cm-') 3460, 2985, 1721, 1637, 1577, 1441, 1401, 1381, 1275, 1269, 1238, 1192, 1176, 1136, 1109, 10C6-,1006, 988, 948, 887, 855, 844-,803, 794. (Bei den, unterstrichenen Wellenlängen ist die Absorption stark bis sehr stark.) Die Zeichnung zeigt eine graphische Darstellung des Infrarotspektrums von Pimaricin in einer Kaliumbromidplatte.
  • Für die Herstellung von Pimaricin wird der Streptomyces natalensis aerob in stationären Kulturen oder eingetaucht in eine Nährflüssigkeit unter sterilen Bedingungen in geschlossenen Gefäßen, ausgerüstet mit Rühreinrichtungen, denen zur Belüftung steriler Sauerstoff oder sterile Luft während des Züchtens zugeführt werden kann, gezüchtet.
  • Die Dauer des Züchtens, die Temperatur und die anderen zu guten Ausbeuten von Pimaricin führenden Bedingungen sind leicht durch einfache Versuche zu bestimmen. Sie werden unten im einzelnen dargelegt.
  • Das Nährmedium kann aus den üblichen Stoffen bestehen; es soll eine Kohlenstoffquelle und eine Quelle von fermentierbarem organischemund/oder anorganischem Stickstoff enthalten, wobei ferner vorzugsweise Mineralsalze wie Phosphate, Kaliumsalze und N atriumsalze und Spuren verschiedener Metalle zugegen sind. Die in der Praxis verwendeten Ausgangsstoffe sind im übrigen oft hinreichend mit diesen Mineralsalzen verunreinigt, so daß sich eine besondere Zugabe erübrigt.
  • Als Kohlenstoffquelle können lösliche und unlösliche Kohlehydrate, z. B. Glukose, Saccharose, Laktose oder Stärke, verwendet werden. Zuckeralkohole wie z. B. Glycerin sind geeignet. Die Menge der Kohlenstoffquelle in dem Medium kann in weiten Grenzen variieren, abhängig von der Natur des verwendeten Kohlehydrats und von der übrigen Zusammensetzung des Mediums; im allgemeinen beträgt sie zwischen 0,5 und 5 Gewichtsprozent des Mediums.
  • Als Stickstoffquelle kommt eine große Anzahl von Substanzen in Frage, erwähnt sei hydrolisiertes oder nicht hydrolisiertes Kasein, Maische bzw. Getreidequellflüssigkeit, Pepton, Fleischextrakt, entfettetes oder nicht entfettetes Sojamehl, Erdnußmehl, Fischmehl, Nitrate. Die Wahl der Stickstoffquelle hängt für gewöhnlich von der übrigen Zusammensetzung des Mediums ab, die ihrerseits derart gewählt wird, daß das Antibiotikum auf möglichst wirtschaftliche Weise hergestellt wird. In dieser Verbindung mag erwähnt werden, daß geringe Mengen von stickstoffhaltigen Materialien, wie z. B. Hefeextrakt, Destillationslösungen, lösliche Fischsubstanzen usw., die Ausbeute an Pimaricin in bestimmten Medien beträchtlich erhöhen. Auch Lipoidsubstanzen, wie z. B. fette Öle vegetabilischen und tierischen Ursprungs (z. B. Sojaöl und Fischöl), vermögen die Ausbeute in einem wesentlichen Maße zu steigern.
  • Die Dauer der Fermentation hängt in hohem Maße von der Zusammensetzung des Nährmediums ab. Für gewöhnlich variiert sie zwischen 48 und 120 Stunden, jedoch kann mit der Fermentierung auch während einer längeren Zeit fortgefahren werden, z. B. bis zu 14 Tagen, wenn die erhöhte Ausbeute an dem so erhaltenen Antibiotikum die größeren Kosten einer längeren Fermentationsdauer rechtfertigt.
  • Die Temperatur der Fermentation kann zwischen 15 und 30° liegen; bevorzugt sind Temperaturen von etwa 26 bis 28°.
  • Mit dem optimalen Wachstum der Mikroorganismen und der Ausbeute von Pimaricin kann der pH-Wert variieren, insbesondere während der ersten Phase der Fermentation, z. B. zwischen 5 und B. Nach dem Sterilisieren des Nährmediums wird der pH-Wert vorzugsweise auf zwischen 6 und 7 eingestellt. Die Fermentation wird vorzugsweise ausgeführt bei einem pH-Wert zwischen 6,5 und 8, da in diesem Falle die höchstens Ausbeuten erhalten werden. Der pH-Wert kann während der Fermentation durch Zusetzen von Alkalihydroxyd oder Säure in regelmäßigen Intervallen unter sterilen Bedingungen konstant gehalten werden. Üblicherweise jedoch wird Calciumcarbonat als eine Art Puffersubstanz in Mengen von 0,2 bis 1 Gewichtsprozent des Mediums verwendet. Die eienge der in das Medium während der Fermentierung unter sterilen Bedingungen eingeführten Luft hängt in hohem Maße von der Gestalt des Gefäßes, der Gesch«indigkeit und der Form des Rührers ab. Im allgemeinen variiert diese Menge zwischen 0,1 und 41 pro Liter Nährmedium pro Minute.
  • Als Animpfungsmaterial in dem Hauptfermentierungsgefäß werden vorzugsweise 48 bis 72 Stunden alte Vorkulturen von Streptomy ces natalensis verwendet. Zur Erzielung guter Ausbeuten und zur Verhinderung von Schwankungen der Ergebnisse wird das Animpfen vorzugsweise mit Kulturmengen von 1 bis 7 Volumprozent des Nährmediums im Hauptfermentationsgefäß durchgeführt. Es leuchtet ein, daß bei großen Fermentationsgefäßen einige Portionen von Vorkulturen verwendet werden müssen. Es ist jedoch auch möglich, die Vorkultur als eine einzige Portion z. B. in einer Menge von 10°7p in das Hauptfermentierungsgefäß zwecks Erzeugen einer neuen Kultur einzugeben. Die gesamte Fermentierung kann auch kontinuierlich durchgeführt «erden.
  • Das Pimaricin kann aus der flüssigen Kultur auf verschiedene `'eise gewonnen werden. Gemäß der Erfindung wird zur Gewinnung die Löslichkeit des Antibiotikums in organischen Lösungsmitteln ausgenutzt, die mit Wasser in einem beschränkten Maße mischbar sind, z. B. Butanol. Das Verfahren kann z. B. folgendermaßen durchgeführt werden: Nach Erhalten einer hinreichend aktiven Flüssigkeit wird sie auf einen pH-Wert von etwa 10 eingestellt, um die aktive Substanz aus dem sogenannten Mycel frei zu machen, wonach es abfiltriert wird. Die Flüssigkeit kann dann mit z. B. n-Butanol extrahiert «erden bei einem pH-Wert zwischen 3 und 10. Wird die Flüssigkeit angesäuert, so wird vorzugsweise mit Phosphorsäure gearbeitet; etwa gebildete Ausfällungen können entfernt und nötigenfalls ebenfalls extrahiert werden. Der n-Butanolextrakt wird durch azeotrope Destillation konzentriert; die rohe aktive Substanz kristallisiert dabei. Sie kann durch selektive Fällung z. B. aus Eisessig, Pyrridin, Dimethylformamid u. dgl. gereinigt «-erden. Bei Fermentierungen mit Ausbeuten über 700 Mikrogramm,-ml kann die Ausbeute an Pimaricin sehr erheblich durch Extrahieren des Mycels erhöht werden. In dieser Beziehung ist die Verwendung von Methylalkohol, dessen Lösefähigkeit durch Auslösen von 1 bis 3 °;'o Calciumchlorid erhöht sein kann, als Extraktionsmittel von Vorteil. Beispiel 1 (Herstellung der Impfkultur) Aus einem Röhrchen mit einer Kultur von Streptomyces natalensis nov. spec. auf z. B. Hafermehl-Agar, bei der eine gute Sporenbildung stattgefunden hat, werden kleine Mengen Conidium unter sterilen Bedingungen in Schüttelflaschen von etwa 21 Fassungsvermögen, in die 500 ml eines flüssigen Nährmediums eingefüllt sind, übertragen. Das Nährmedium besteht aus: Pepton ............................. 0,5°/o Konzentrierte Maischflüssigkeit (50 °/o Trockensubstanz) . . . . . . . . . . . . 0,60/, Glukose ............................ 1,0°/o Kochsalz (eingestellt auf p" = 7,0 mit Alkalihydroxyd) ................... 1,0°;'a Nach der Inkubation unter dauerndem Schütteln bei 26° während 48 Stunden ist die Kultur für das Animpfen in dem Hauptfermentationsmedium fertig. Beispiel 2 (Herstellung der Kultur) 11 der Animpfkultur, hergestellt gemäß Beispiel 1, wird unter sterilen Bedingungen in ein mit Rührer und Einblasvorrichtung für sterile Luft ausgerüstetes Fermentierungsgefäß, das 151 eines Kulturmediums folgender Zusammensetzung enthält, eingefüllt Glukose ........................... 3,0 % Konzentrierte Maischflüssigkeit (50 % Trockensubstanz) . . . . . . . . . . . 0,2 0/0 Ammonsulfat .......... . ....... . ... 0,5 0/0 Kaliumchlorid ..................... 0,4 0/0 Primäres Kaliumphosphat . . . . . . . . . . . 0,020/, Calciumcarbonat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,8 0/0 Dieses Kulturmedium wird mit Alkalihydroxyd auf einen pH-Wert von 6 bis 9 eingestellt. Nach einer Inkubationszeit von 48 Stunden bei 27' unter dauernder Belüftung und dauerndem Rühren enthält die Kultur 610 Mikrogramm Pemaricin pro ml.
  • Andere Kulturmedien, mit denen Ausbeuten derselben Größenordnung erhalten werden können, können die folgende Zusammensetzung haben: A. Erdnußmehl ....................... 2 0/0 Kartoffelstärke . . ..... ... . .... . .... . 1 0/0 Konzentrierte Maischflüssigkeit (50 % Trockensubstanz) . . . . . . . . . . . 2 0/0 Kochsalz .......................... 0,5 0/0 Magnesiumsulfat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,1 0/0 Primäres Kaliumphosphat . . . . . . . . . . . 0,050/, Calciumcarbonat ................... 0,6 0/0 Kaliumhydroxyd bis p. 6,5.
  • Mit diesem Medium wurden nach dem Animpfen mit 4% Animpfkultur nach 72 Stunden Inkubation und Belüftung bei 26' 590 Mikrogramm Pimaricin pro ml Fermentationsflüssigkeit erhalten.
  • B. Zuckerrübenmelasse (Zuckergehalt etwa 5001,) . . . . . . . . . 4 0/0 Laktose ........................... 1 0/0 Konzentrierte Maischflüssigkeit ...... 2 0/0 Natriumsulfat 10 aq. . . . . . . . . . . . . . . . 0,10/0 Calciumcarbonat ................... 0,50/0 Kaliumhydroxyd bis pH 7,1.
  • Mit diesem Medium wurden nach dem Animpfen mit 5 % Animpfkultur und 120 Stunden Inkubation und Belüftung bei 27° 640 Mikrogramm Pimaricin pro ml Fermentationsflüssigkeit erhalten.
  • C. Pepton ............................. 0,5% Fleischextrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,50/, Glukose ............................ 1 0/0 Kochsalz ........................... 0,50/0 In diesem Medium bildeten sich nach Animpfen mit 3 % Animpfkultur und 148 Stunden Inkubation und Belüftung bei 26° 535 Mikrogramm Pimaricin pro ml Fermentationsflüssigkeit.
  • D. Sojamehl (grob) .................... 5 0/, Sojaöl ............................ 0,5 0/0 Konzentrierte Maischflüssigkeit (50 0/0 Feststoffe) . . . . . . . . . . . . . . . . . 0,2 0/0 Glukose ........................... 1 0/0 Primäres Kaliumphosphat . . . . . . . . . . . 0,020/, Ammoniumsulfat ................... 0,5 0/0 Calciumcarbonat ................... 1 0/ 0 Mit diesem Medium wurden nach dem Animpfen mit 30/, Animpfkultur in einem 15-1-Fermentierungsgefäß und Inkubation und Belüftung während 168 Stunden bei 28° 690 Mikrogramm Pimaricin pro ml Fermentierungsflüssigkeit gebildet. Nach dem Behandeln des Mycels, das ausgepreßt und in einer reichlichen Menge Wasser mit verdünntem Alkalihydroxyd vom pH-Wert 10 gerührt worden war, konnte in dem Filtrat des Mycels 20,4g Pimaricin festgestellt werden.
  • Beispiel 3 (Isolierung des rohen Pimaricins) 41 der Kulturflüssigkeit wurden nach vollendeter Fermentierung - Gehalt an Pimaricin 590 Mikrogramm/ml - mit 10 %igem Natriumhydroxyd auf pH 10 eingestellt, dann von dem Mycel durch Filtrieren mittels Kieselgur als Filtriermittel (20/,) befreit. Das Filtrat der Kultur betrug 3,71; die Aktivität betrug 570 Mikrogramm/ml; das Filtrat wurde mit Phosphorsäure zu pH 3 angesäuert. Dieses angesäuerte Filtrat wurde nacheinander mit 750, 350 bzw. 350 ml n-Butanol extrahiert. Der Butanolextrakt wurde dann dreimal mit je 120 ml einer 4%igen Boraxlösung und darin zweimal mit je 120 ml Wasser gewaschen. Der Butanolextrakt enthielt dann 1400 Mikrogramm/ml. Nach dem azeotropischen Eindampfen auf 100 ml trennten sich 0,64g von nicht völlig reinem Pimaricin in kristallinem Zustand ab (Aktivität 900 Mikrogramm/ml). Aus dem Rest des Extraktes konnte eine Gesamtmenge von 1,42 g unreines Pimaricin durch weiteres Eindampfen (Aktivität 395 Mikrogramm/mg) erhalten werden. Die Ausbeute, bezogen auf die Gesamtaktivität der vollkommen fermentierten Flüssigkeit, betrug 48,3 0/0. Beispiel 4 (Isolierung von rohem Pimaricin) 151 einer Kulturflüssigkeit nach vollendeter Fermentierung, die 610 Mikrogramm/ml Pimaricin enthielt, wurde auf pH 10,3 mit 35 0/0igem Kaliumhydroxyd eingestellt und dann von dem Mycel mittels 50 g Hyflo als Filtriermittel befreit. Das Filtrat wurde dann mit Phosphorsäure auf pH 2,8 angesäuert. Die gebildete Fällung wurde abfiltriert, und zwar mittels 10 g Hyflo. Die Fällung wurde dann eine halbe Stunde mit 100 ml N-Butanol gerührt. Nach dem Absetzen wurde der Butanolextrakt abgezogen und der Rückstand mit 100 ml Wasser gewaschen. Der gesamte Butanolextrakt wurde dreimal mit je 10 ml einer 40/0igen Boraxlösung und danach dreimal mit je 10 ml Wasser gewaschen. Er wurde dann im Vakuum bei 44' auf 40 ml eingedampft. Nach dem Kühlen auf 0°, Absaugen und Trocknen, wurden 0,51 g mattgelbes, kristallines Pimaricin mit einer Aktivität von 850 Mikrogramm/mg erhalten. Das filtrierte Kulturfiltrat wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise weiterbehandelt. Erhalten wurden zwei Fraktionen: 3,21 g (Aktivität 890 Mikrogramm/mg) und 6,8 g (Aktivität 223 Mikrogramm/mg). Die Gesamtausbeute betrug 51,50/0.
  • Beispiel 5 (Isolierung von rohem Pimaricin) 101 eines vollständig fermentierten Kulturmediums (Aktivität 640 Mikrogramm/ml) wurden auf pH 10 mit 15 0/0igem Kaliumhydroxyd eingestellt. Danach wurde das Mycel zentrifugiert; das klare Zentrifugat wurde mit 10 n-Salzsäure auf p" 6,9 eingestellt. Danach wurde nacheinander mit 2000, 1000 und 1000 ml Isoamylalkohol extrahiert. Die vereinigten Isoamylalkoholextrakte wurden nacheinander dreimal mit je 300 ml einer 4%igen Natriumcarbonatlösung und dann zweimal mit je 300 ml Wasser gewaschen. Der so behandelte Extrakt wurde azeotrop auf 100m1 eingedampft; dabei trennten sich 2,62 g eines mattgelben, kristallinen Pimaricins mit einer Aktivität von 900 Mikrogramm/mg ab. Ausbeute 36,8 °/o. Beispiel 6 (Isolierung von rohem Pimaricin) 201 einer vollständig fermentierten Kultur von Aktivität 700 Mikrogramm/ml wurden mit 20 °/oigem Natriumhydroxyd auf pH 10 eingestellt. Das Mycel wurde danach über ein Filterhilfsmittel (200 g) abfiltriert. Das klare Kulturfiltrat wurde nacheinander mit 4000, 2000 und 1000 ml n-Butanol extrahiert. Die vereinigten Butanolextrakte wurden zweimal mit je 500 ml 4°/oiger Boraxlösung und dann zweimal mit j e 500 ml Wasser gewaschen. Danach wurde der pH-Wert des Butanolextraktes mit 10 n-Salzsäure auf 6,8 eingestellt; der Extrakt wurde azeotrop im Vakuum auf 250 ml eingedampft. Dabei trennten sich 9,85 g mattgelben, kristallinen Pimaricins (Aktivität 913 Mikrogramm/mg) ab. Ausbeute 60,8 °/o. Beispiel 7 (Isolierung von rohem Pimaricin aus Mycel) 151 einer vollständig fermentierten Kultur von Streptomyces natalensis nov. spec. wurden mit Eisessig auf einen pH-Wert von 4,1 eingestellt. Danach wurden 200 g Filtriermittel zugegeben, mit dem die Lösung gerührt wurde. Das Mycel wurde dann so trocken als möglich ausgepreßt bis zu einem Gesamtgewicht von 1700 g (1 g dieses Mycels wurde in diesem Zustand während einer Stunde mit 40 ml Methylalkohol extrahiert, um die Zahl der Mikrogramm Pimaricin zu bestimmen. Der Methanolextrakt wurde auf 100 ml aufgefüllt und spektrophotometrisch gemessen. Der Gehalt der Methanollösung an Pimaricin betrug 120 Mikrogramm/ml).
  • Der Pimaricingehalt des gesamten Mycels betrug 20,4 g. Das abgepreßte Mycel wurde während einer halben Stunde bei Raumtemperatur mit 81 Methanol, in dem 20/, Calciumchlorid gelöst waren, extrahiert. Der so erhaltene Extrakt wurde mit 11 Wasser verdünnt und von Methanol im Vakuum befreit; dabei bildete sich ein kristalliner Niederschlag von Pimaricin, der nach dem Absaugen, Waschen mit Wasser und Trocknen im Vakuum 14,73 g wog und eine Aktivität von 9 Mikrogramm/mg besaß (65°/o der theoretischen Ausbeute). Beispiel 8 (Reinigung von Pimaricin) 10 g unreines Pimaricin (Aktivität 890 Mikrogramm/mg) wurden unter gelindem Erwärmen in 80 ml Eisessig gelöst und dann so rasch als möglich durch Filtrieren von ungelösten Verunreinigungen befreit. Das klare, gelbbraune Filtrat wurde mit 1500 ml Wasser verdünnt; der pH-Wert dieser Lösung wurde mit 33°/oigem Natriumhydroxyd auf 6,3 eingestellt. Nach dem Kühlen wurde die gebildete kristalline Fällung zentrifugiert und zweimal mit einer Gesamtmenge von 500 ml Wasser gewaschen und abgesaugt. Die kristalline Masse auf dem Filter wurde wieder mit 200 ml Wasser gewaschen, danach im Vakuum über Phosphorpentoxyd getrocknet. Das Gewicht des so erhaltenen sehr blaß gelben Produktes betrug 7,07 g; seine Aktivität betrug 960 Mikrogramm/mg.
  • Die oben mitgeteilte Behandlung wurde mit 60 ml Eisessig und 1000 ml Wasser wiederholt. Die Substanz wurde dreimal mit je 200 ml Wasser gewaschen. Das so erhaltene Produkt wog 5,35 g und besaß eine Aktivität von 995 Mikrogramm/mg. Gesamtausbeute: 59,8 °/o. Beispiel 9 (Reinigung von Pimaricin) 10 g unreines Pimaricin (Aktivität 890 Mikrogramm/mg) wurde unter gelindem Erwärmen in 100 ml Dimethylformamid gelöst. Diese Lösung wurde abfiltriert zur Entfernung ungelöster Verunreinigungen, das Filter wurde wieder mit 30 ml Dimethylformamid gewaschen. Zu dem braungefärbten klaren Filtrat wurden 250 ml Wasser zugegeben, wonach das Antibiotikum im kristallinen Zustand ausfiel. Das Produkt wurde abgesaugt, das Filter wieder mit 100 ml Wasser gewaschen. Die kristalline Masse wurde danach im Vakuum getrocknet. Das so erhaltene Produkt wog 9,24 g. Nach Wiederholung der oben beschriebenen Behandlung wurde schließlich ein mattgelbes kristallines Produkt von einem Gewicht von 7,9 g mit einer Aktivität von 985 Mikrogramm/mg erhalten. Gesamtausbeute: 87,5 °/o. Beispiel 10 (Herstellung des Natriumsalzes) 2,5 g Pimaricin (Aktivität 985 Mikrogramm/mg) wurden unter mechanischem Rühren in 20 ml Methanol suspendiert. Danach wurden 0,145 g Natriumhydroxyd, gelöst in 0,3 ml Wasser, zu dieser Suspension zugegeben. Das sich zunächst lösende Pimaricin kristallisierte nach wenigen Minuten als Natriumsalz aus. Nach weiteren 30 Minuten Rühren und 24stündigem Stehenlassen bei 0° wurde die kristalline Masse abgesaugt und mit 5 ml Äthylalkohol und 10 ml Diäthyläther gewaschen. Nach dem Trocknen im Vakuum betrug das Gewicht des weißen, nadelförmig kristallinen Natriumsalzes 2,16 g (Gehalt 995 Mikrogramm/mg = 87,3 °/o der berechneten Aktivität). Andere Salze können in entsprechender Weise hergestellt werden.
  • Die obigen Beispiele veranschaulichen die Erfindung und zeigen bevorzugte Ausführungsbeispiele, jedoch können verschiedene Änderungen und Abwandlungen vorgenommen werden, die im Bereich der Erfindung liegen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Die Verwendung von Streptomyces natalensis nova species zur Herstellung des Antibiotikums Pimaricin auf üblichem mikrobiologischem Wege, Gewinnung des Antibiotikums durch Extraktion der Fermentationsflüssigkeit oder des Mycels und gegebenenfalls Überführung in seine Salze.
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