DE1617346A1 - 3'-Chlor-5,2'-dihydroxy-3,7,8-trimethoxy-flavon und Verfahren zu seiner Herstellung auf biologischem Wege - Google Patents
3'-Chlor-5,2'-dihydroxy-3,7,8-trimethoxy-flavon und Verfahren zu seiner Herstellung auf biologischem WegeInfo
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Description
DR. ELISABETH JUNG, DR. VOLKER VOSSIUS, DIPL.-ING. GERHARD COLDEWhY
P 16 17
U.Z.: C 727 24. November 1969 j/gs
BEECHAM GROUP LIMITED Brentford, Middlesex, England
"3'-Chlor-5,2'-dihydroxy-3,7,8-trimethoxy-flavon und Verfahren"
zu seiner- Herstellung auf biologischem Wege"
Priorität: 25. Mai 1966 / Großbritannien Anmeldungs-Nr. 23329/66
Die Erfindung betrifft ein neues Antibiotikum und Verfahren zu
dessen Herstellung.
Das Antibiotikum, welches ein Flavonderivat darstellt, wird durch
Züchtung bestimmter Stämme von Aspergillus candidus, zum Beispiel Aspergillus candidus ATCC 20022 und ATCC 20023 hergestellt.
Es ist hochaktiv gegen bestimmte Bakterien und Pilzarten einschließlich einiger Arten von Aspergillus, die Pilzkrankheiten
beim Menschen verursachen·
Das erfindungsgemäße Antibiotikum 3l-Chlor-5,2'-dihydroxy-3,7,8-trimethoxy-flavon
weist die nachstehende Strukturformel auf:
.......„,.,,. A&&812/1558
naiiTmf.ua UNViH UnNCMrN (.8OPOInSTR. 71. KTO. NR. 80/98794
OH 0
(D
Die antibiotisch wirksame Substanz wird dadurch hergestellt, ___
daß man eine Kultur von Aspergillus candidus unter aeroben Bedingungen in einer wässrigen Nährlösung, die anorganische
Salze und eine Kohlenstoff- und Stickstoffquelle enthält,
wachsen läßt, bis die Nährlösung eine erhebliche antibiotlsche Wirksamkeit zeigt, und dann das Antibiotikum isoliert.
Kulturen der das Antibiotikum erzeugenden Pilze werden in Bodenproben
und auf üblichem Schrägagar auf einem geeigneten Agar-Kulturmedium
gehalten, zum Beispiel Hafermehl-Agar auf Rinderextrakt-Agar.
Zur Gewinnung von Impfmaterial werden die Kulturen auf Schrägagar eines geeigneten Mediums für das Wachstum, wie
Dextroseagar nach Sabouraud oder Rinderextrakt-Agar in üblichen flachen KuItürflaschen etwa 5 bis 10 Tage bei 20 bis 30° C
wachsen gelassen. Zur Beimpfung einer·Gärmaische werden Spore»
von einer reifen Kultur auf Schrägagar mit sterilem Wasser abgewaschen, das 0,02 % Tween 80 enthalten kann zur besseren Netzung
und Dispergierung der Sporen.
109812/1558
Die erhaltene Sporensuspension wird aseptisch auf Erlenraeyerkolben
odsr kleine Gärbehälter übertragen» Der erhaltene Anwuchs kann als das abochliessende Gärverfahren dienen oder als vegetative
Ansaatstufe verwendet werden, die als Impfmaterial für ein
grb'sseres Volumen des Gärmeöiums dient» In der gleichen Yi ei se
können zwei oder mehr Ansaatstufen verwendet werden« Die Menge
der vegetativen Ansaat, die als Impfmaterial für die folgende
Stufe verwendet wird, liegt vorzugsweise im Bereich von 5 bis
10 f», . . ·
Sowohl das Ansaatmedium wie das Gärmedium enthalten Stickstoffquellen,
Kohlenstoff- und Energiequellen un<? geeigne te. Mengen
an anorganischen Salzen und ,anderen zur Erfahrung des Pilzes
notwendige! Substanzen«
Assimilierbare Stickstoffquellen, die verwendet werden können, umfassen anorganische Salze, wie Natriumnitrat', und komplexe
organische Materialien des in der Eeraentationsindustrie gewöhnlich
verwendeten 2yps, z.B. Maisquellwasser, getrocknete lösliche Haisschlempe» gemahlenes Nussme& ,· Sciabonenmehl, Hydrolysat
von Casein und Pep ton. Es wurde gefunden, dass Haisquellwasser eine sehr gute Stickstoff quelle ist, wobei die bevorzugte. Menge
im Bereich von 4,5 Gew.-jS bis 7,5 Gew.-^ pro Volumen liegt'·
Eine assimilierbare Quelle von Kohlenstoff und Energie wird
beim Nährmedium ebenfalls zusätzlich zu den Quellen verwendet, die im Maisquellwasser oder anderen Materialien, die als
alleinige Quelle für organischen Stickstoff dienen, vorhanden
1098 12/1568
sind. Kohlenhydrate sind geeignete Quellen für Kohlenstoff und
Energie, z.B. Glucose; Lactose, Maltose und Sucrose* Bestimmte tierisch'Q und pflanzliche Öle, wie Schweineschmalze! und Maisöl
können vorteilhaft zum Nährniedium zugesetzt werden und dienen
ebenfalls als Kohlenstoff- und Energiequelle.
Es kann notwendig sein, bestimmte anorganische Salze zum·Nährmedium
zuzufügen, z.B. Magnesiumsulfat, Eisen-II-sulfat, Kaliumphosphat
und Kaliumchlorid, insbesondere, wenn die vorhandene Stickstoffquelle anorganischer Natur ist, wie Natriumnitrat.
Wenn ein komplexes organisches Material als .Stickstoffquelle verwendet wird, können die notwendigen chemischen Elemente ebenfalls
in diesem Material vorliegen. Es wurde jedoch gefunden, dass wenn Maisquellwasser beim letzten Fermentatipnsmedium als
Stickstoffquelle verwendet wird, zusätzliche antibiotische Substanz produziert wird, wenn das Medium mit bis zu 0,5 Gew.-^
pro Volumen Kaliumchlorid vervollständigt wird·
Es wird bevorzugt, den pH-Wert des Mediums vor der Sterilisierung
auf einen solchen Wert einzustellen, dass der p«-Wert nach der Sterilisation und Beimpfung beim Beginn der Fermentierung im
Bereich von 5,5 bis 6,0 liegt.
Die Belüftungs- und Rührbedingungen während der Fermentierung
müssen so beschaffen sein, dass eine angemessene Belüftung der
Kultur während der letzten Fermentierung geschaffen wird, und die erforderlichen Bedingungen schwanken mit der Konstruktion
1 098 1 2/15S8
des verwendeten Gärbehälters· Im allgemeinen sind hohe Rührgeschwindigkeiten
erforderlich, um die höchsten Ausbeuten an Antibio- .
tikum zu erzielen. Es wird bevorzugt, die Fermantierung. bei nied- ' '
riger Luftstromgeschwindigkeit beginnen zu lassen, die erhöht
wird, wenn die Fermentierung fortschreitet. Verschiedene Schaumbremsstoffe
können zugesetzt werden, um eine übermässige Schaumbildung während der Fermentierung zu verhindern, z.B,Octadecanol :
• - . ■»
und "Hodag WF". Die Ferinentierung kann bei einer !temperatur
zwischen 20° und 30° C durchgeführt werden, »wobei eine Temperatur :
zwischen 24° und 26° C bevorzugt ist» Der Permentierungsansatz : .·
wird geerntet, wenn der antibiotische Titer nach der biologischen ■ '.
Bestimmung auf ein Maximum angestiegen ist, gewöhnlich nach etwa
4 bis 5 lagen. ■·*
Zur Bestimmung des Antibiotikums in der Gärmaische werden ganze Maisohproben mit Aromasöl L extrahiert, einem Lösungsmittel,
das 80 % !Toluol enthält» Von am Extrakten werden dann biologische
Untersuchungen auf Filterpapierscheiben durchgeführt mter Verwendung
eines empfindlichen Stammes des Fadenschismeis Paecilomyces
varioti als Versuchsorganismus gegenüber Standards des -_
gereinigten Antibiotikums, das in Aromasol L gelöst ist·
Extraktion
Oärmaisohen entaalt@a ®tw© Z.O3 §8«?«,«^ w© Vö1«!b@s m, Feststoffeia0 f·
Oärmaisohen entaalt@a ®tw© Z.O3 §8«?«,«^ w© Vö1«!b@s m, Feststoffeia0 f·
wasserstofflösungsmittel sind für die Isolierung der Verbindung1
bevorzugt, da sie weniger Verunreinigungen mit der aktiven Verbindung
extrahieren. Handelsübliche Kohlen wasserstofflösungemittel
werden bevorzugt wegen ihrer zufriedenstellenden Extraktionswirksamkeit
und Preiswürdigkeit·
Wenn der pjj-Wert des Systems auf 4,0 bis 5,0 xaittels 25 #iger
Schwefelsäure eingestellt wird, bleibt nur 10· £ der Antifungus- .:
Wirksamkeit in Lösung in der. Kulturflüssigkeit; der Best der
Aktivität wird zusammen mit den Mycel-feststoffen abfiltriert.
- Das übliche Extraktionsverfahren besteht darin, die Feststoffe
aus der Piltrierungsstuf e herauszunehmen und sie mit einem Kohlenwasserstoff
lösungsmittel zu extrahieren. Die Verbindung wird dann durch Konzentrieren dieses Extrakts im Vakuum gefällt· Das Produkt
kann aus Benzol und. Petroläther umkristallisiert werden und wird in chromatographisch reiner Form erhalten.
Das erfindungsgemäss hergestellte Antibiotikum ist ein blassgelber mikrokristalliner Feststoff niedriger Dichte, der keine
optisohe Aktivität besitzt und einen Schmelzpunkt von 212° C aufweist. Es wird kein erkennbarer Verlust an biologischer Wirksamkeit
beobachtet« wenn Losungen 1 Stunde bei einem Pg-Wert
im Bereich von 2-13 gelagert werden? ebenfalls wird kein Verlust
beobachtet, wem die Substanz 1 Stunde b@ä 150° 0 gehalten wird·
Sie eUblimiert W& 15δ-ϊ^# 0 C 4 mßte)* was «ine wirksame
Heinigimgeteoteifc-äste - " " '
BADORfQlNAL
12/1
Das Antibiotikum ist fast unlöslich in Wasser bei neutralem
Ρττ-Wert: die löslichkeit beträgt ^ 8 ug/ml bei Raumtemperatur.
Es : ist etwas in Äthanol löslich (1^ 100 ug/ml) und ziemlich lös- ;'■"
lieh in Chloroform (■£· 25 mg/ml) und Dimethylacetamid (—35 mg/ml) <'
Die Verbindung ist sparsam löslich in Paraffinlösungsmitteln, ··:■
und diese Eigenschaft ist beim Extraktionsverfahren von grossem "
Wert. Die Verbindung ist in Wasser bei alkalischen pH-Werten .:·
löslich und es können ziemlich konzentrierte Lösungen erhalten ν
werden. Sie ist ebenfalls in konzentrierter Schwefelsäure löslich
und kann unverändert durch Verdünnen der Lösung mit Wasser zurückgewonnen v/erden» Wenn eine Lösung in Schwefelsäure einige' :
Minuten erwärmt wird, wird eine tief rote Färbung erhalten«
Es wurde eine Reihe von Tüpfelreaktionen mit dem Antibiotikum
ausgeführt, deren Ergabnisse in Tabelle X gezeigt werden: . '
Ergebnis · ■ '.
Alkalisches
Permanganat/Bromphenolblau +
Diazotiertes p-Hitroanilin +
Alkoholisches Eisen-III-chlorid +
Brom/Pluorescin +
Gibbs-Reagens . +
Kinhydriii Tollen's
(Zaffaroni)-Reagens
Phosphomolybdänsäure Phosphorsäure
Millon's - Reagens -
Zimmermann — Reagens —
Dragendorff - Reagens -
10 9 8 12/1 5b8
Fortsetzung Tabelle I
-r__ _VgrsucIi ^
Ergebnisi
Carr-Price - Reagens -
Molisch - Reagens -
Silbarnitrat/Pyrogallol
Bromphenolblau/Zitronensäure
Brady - Reagens -
Die Versuche aeigen die im allgemeinen nicht reaktionsfähige Natur des Antibiotikums und könnten vermuten lassen, dass es sich
um eine phenolische Verbindung mit schwach reduzierenden Eigen- "
schäften und einer Ungeeättigtheit handelt. ___.-
Die wichtigen Kennzeichen bei der Strukturbestimmung des Antibi otikums als 3'-Chlor-5,2·-dihydroxy-3,7,8-trime thoxyf lavon
(I) sind die folgenden:
Die Formel C-^gH-jcClO« gemäss der Massenspe&troslcopie erfordert
C 57,07 P, H 3,99 i\ Cl 9,36 tjCMa (3 Gruppen) 24,55 &
OH (2 Gruppen) 8,98 $£. Gefunden: C 57,20 Jtj H 3,88 % }
Cl 8,93 %i OMe 24,78 $-, OH 7,82 ^. Das N.M.R. Spectrum zeigte
3 Methoxygruppen„ 2 Hydroxygruppen und 1 einzelnes und 3 g,ekoppelte
aromatische Protonen» Das U.?. Spectrum in Äthanol ergab Amax.(log« ε. )? 266 αψ. (4,44) 305 (Schulter) (3,85) und
350 (3,85)« Das I«R. Spektrum in Chloroform ergab ίο'« ο 1656 cm"1·
109812/1 BS8
Das Diacetat des Antibiotikums ist ein blassgelbes Pulver
ohne definierten Schmelzpunkt. Berechnet für C22H19C^°g: -—'
C 57,08 p, H 4,14 P, Cl 7,66 P9 Gefunden: C 57,09 P1
H 4,08 p, Cl 7,70 <f°* Das N.M.E., Spektrum zeigte 3 Methoxygruppen,
2 Acetylgruppen und ein einzelnes und 3 gekoppelte aromatische Protonen. Das Ü,V· Spektrum in Äthanol ergab
λ max. (log£): 256 mu (4,40), 305 (4,02) und 318 (Schulter)
(4,.QO). Das I.E.Spektrum in Chloroform ergab fc β Q1645 cm"*1.
Der Dimethyläther des Antibiotikums ist eine weisse kristalline
■Substanz vom P. 114-115°. C* Berechnet für C20H1QClO^: C 59,04 P,
H. 4,70 pt' Cl 8,71 Jf, Gefunden: C 59,28 p, H- 4,91 P, Cl 8,44 ft
Das N.M.R. Spektrum zeigte 5 Methoxygruppen und 1 einzelnes und
3 gekoppelte aromatische Protonen. Das U.V. Spectrum in Äthanol
ergab Amax. (log C )' 258 mu (^19)i 333 (3,94). Das I.S. Spektrum
in Chloroform ergab Tq = O 1^^ ?m ·
Die alkalische Hydrolyse des Antibiotikums ergab 3-Chlorsalizyl
eäure und 4,5-Dimethoxyresorzin. Die alkalische Hydrolyse des
Dimethyläthers ergab 3~Chlor-2-methoxybenzoesäure und 2-Hydroxy-3,4,6-tetramothoxyacetophenon,
Die Kombination dieser vier Produkte ergibt (I) als einzig mögliohe Struktur.
Die bathoohrome Verschiebung der Carbonylwellenlänge um 10 auf
20 cm"1 bei der Aoetylierung oder Methylierung let ein Kenn-
seichen für S-
109612/1558
Die Reduktion des Antibiotikums mit Magnesium und Salzsäure
ergibt eine tiefrote Färbung, die charakteristisch, für Flavone
mit Sauerstoff in 3-Stellung ist.
Biologische Eigenschaften
Sie Aktivität des gemäsa der Erfindung hergestellten Antibiotikums
gegen Pilze in vitro zeigt die Tabelle II·
Tabelle | Pilss | II | Minimum den* Hemm— konzentration (^/ml) |
■finduxut. |
Aspergillus amstelodami | Stamm (BRL Kr.) |
0,08 | ||
Aspergillus fumigatus | * 608 |
0,08 | ||
Aspergillus fumigatus | 57 | 0,08 | ||
Aspergillus fumigatus | 165 | 0,08 | ||
Aspergillus fumigatus | 424 | 0,16 | ||
Aspergillus fumigatus | 434 | 0,16 | ||
Aspergillus fumigatus | 636 | 0,08 | ||
AspergillUB fumigatus (var. helvolus) |
724 | 0,63 | ||
Aspergillus oohraceous | 714 | 0,16 | ||
Die folgenden Baiatiiele erlä | 708 | |||
utern'die Ex | ||||
FUnf Liter Impfmediusi wurden in einem ΙΟ-Liter Permentierungsgefäss
sterilisiert. Dia ZuD^u^eneetiung des Impfmediums war
wie folgt:
109812/1558
- 11 - | 1617346 |
Bestandteil | Men^e («A) |
liaißQusilwasser (50 f. Pest stoffe) |
76 |
Xrside | 10 |
Sucrose (brauner Zucker) | 20 |
läaisöl | 2,5 |
Der powert wurde auf 5,8 mit Natriuohydroxyd vor der Sterilisierung
eingestellt» Nach dem Abkühlen wurde das Medium mit einer Sporensuspsnsion aus einem Schrägagar von Aspergillus
candidus BBL 274 beimpft und 48 Stunden bei 26° C inkubiert,
bei einem Luftstrom von 5 Litern/Minute und unter Bühren mit
500 U/min, unter Verwendung eines Pächersehsibenrührblatts von
3,9 cm Durchmesser. Ein 100 Liter Fermentierungsgefäss, das
Liter des gleichen Impf mediums enthielt, wurde bei 120° C Minuten sterilisiert und dann mit dem Inhalt der ersten Impf stuf β
beimpft. Die aweite Impfstufe wurde dann bei 26° C 30 Stunden
bei einem Luftstrom von 75 Litern/Minute und unter Bühren mit
210 U/min mit einem Pächerscheibenrührblatt von 19 cm Durchmesser inkubiert·
Das letzte Permentierungsmedium hette die folgende Zusammensetzung:
Bestandteil * Menge (g/Liter)
MaisQuellwasser | 60 |
(50 jL Peststoffe) | |
Kreide | 2 |
Grlucose-monohydrat | 50 |
Kaliumchlorid | 5 |
Schweineschmalzöl | 2,5 |
10 9812/1558
Der pH-Wert wurde mit liatriuahydroxyd auf 5»8 vor der Sterilisierung
eingestellt* 1500 Liter des Mediums wurden in einem 2000 Liter-Fermentationsgefäss sterilisiert. Nach dem-Abkühlen
wurde das Medium mit dem Inhalt der zweiten Impfstufe beimpft
und die Fermentierung bei 26° C unter einem Luftstrom von 600
Litern/Minute während der ersten 30 Stunden und danach von 1000 Litern/Minute inkubiert· Der Gäransatz wurde mit 166 U/min
mittels zwei Fächerscheibenrührblättern von 49,2 cm Durchmesser gerührt. Während der Fermentierung wurden 50 ml Portionen eines
Antisohaumiaittels aus 2 i<>
Octadecanol in Sehweineschmalöl mit
einem Gehalt von 7,5 Vol.-# Testbenzin zugegeben, falls die
Schaumbildung dies notwendig machte. Der Gäransatz wurde nach 100 Stunden Inkubationszeit geerntet, nach welcher Zeit der
antibiotische liter auf 9,5 ug/ml angestiegen war.
1650 Liter der Gärmaische nach der Ernte wurden auf einen
Pg-Wert 4,0 mit 25 #iger Schwefelsäure eingestellt· Die festen
Stoffe wurden sodann entfernt unter Verwendung eines Drehtrommelfilters.
1440 Liter des Filtrats wurden verworfen und die Mycelfeststoffe mit 200 Litern SBP 6 extrahiert (SBP 6 ist
ein handelsübliches Kohlenwasserstofflösungsmittel der Shell-Mex
Ltd.). Nach der Entfernung der Feststoffe aus dem SBP 6 wurden diese erneut mit 200 Litern Aromasol L' extrahiert
(Aromasol L ist ein Kohlenwasserstofflösungsmittel der Imperial Chemical Industries Ltd·)· Der SBP 6-Extrakt wurde im Vakuum
auf 1,6 Liter eingeengt und die abgeschiedenen Feststoffe aus
I 0 9 8 1 2 I 1 B b &
Petroläther 100/120 umkristallisiert. Insgesamt wurden 5,05 g
B'-Clilor-S^'-dihydroxy^pTfÖ-trimQ'&hoxyf^avcii erhalten. In
gleicher Weise wurden 0,yi> g des Produkts aus dem AromaBol-Extrakt
erhalten.
Beispiel 2 .
Die Impfansatzstufen und der letzte Fermentationsaneatz wurden
in genau gleicher V/eise wie in Beispiel 1 durchgeführt! ausser
dass die Rührgeschwindigkeit in der letzten Fermentierungsstuf e
182 U/min betrug. Der Ansatz wurde nach 102 Stunden Inkubationszeit
geerntet, nach welcher Zeit der antibiοtische Titer auf
12 ug/ml gestiegen war»
1600 Liter der Gärmaische wurden auf einen pg-Wert 5,0 mittels
25 jSiger Schwefelsäure eingestellt» Nach Entfernung der Iflycel-Feststoffe
durch Filtrieren wurden diese in zwei Seilen unter Verwendung von je 100 Litern SBP 6 extrahiert. Die erste Hälfte
wurde 3 Stunden bei Raumtemperatur extrahiert und die zweite
Hälfte bei 60° C für eine gleiche Zeitspanne. Nach der gleichen
Isolierung wie in Beispiel 1 wurden 2,9 g der reinen Verbindung aus der Extraktion bei Raumtemperatur und 3,1 g aus der Extraktion
bei 60° C gewonnen.
- Patentanspruch -
109812/1558
Claims (2)
- Patentansprüche
- 2) Verfahren zur Herstellung des Antibiotikums gemäß Anspruch 1, Formel I, auf biologischem Wege, dadurch gekennzeichnet, daß ein Stamm von Aspergillus candidus oder einer Mutante davon unter aeroben Bedingungen in einer wässrigen Nährlösung, die anorganische Salze und eine Quelle für Kohlenstoff und Stickstoff enthält, wachsen gelassen wird, bis die Nährlösung eine wesentliche antibiotische Aktivität zeigt, wonach das Antibiotikum isoliert wird.109812/1558
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