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Vorrichtung zum Schneiden von Draht Die Erfindung betrifft eine zum
Schneiden von Draht dienende Vorrichtung, bei der in bekannter Weise ein durch eine
Messerbüchse geführter Draht an deren Stirnseite von einem quer geführten Messer
abgeschnitten wird. Durch die Erfindung soll eine Schneidvorrichtung dieser Art
geschaffen werden, die über lange Betriebszeiten mit einem Minimum an Wartung, mit
großer Genauigkeit und mit hohem Wirkungsgrad arbeitet.
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Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das quer geführte
Messer eine mit dem Boden am Messerträgerschlitten befestigte Napfform hat, deren
eine Randhälfte als Schneidkante ausgebildet und deren andere, die Messerbüchse
auf der Gegenseite hintergreifende Randhälfte zurückgesetzt ist.
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Hierdurch wird in einfacher, aber vollkommener Weise ermöglicht, daß
ein quer geführtes Messer als axial geführtes Ringmesser zum Schneiden von Draht
angewendet werden kann, bei dem die Vorteile, die durch die zylindrische Form der
Schneidkante, insbesondere hinsichtlich der Widerstandsfähigkeit und Abnutzung des
Messers, gegeben sind, in vollem Umfang ausgenutzt sind. Ringförmige Messer sind
zwar auch zum Schneiden von Draht oder durchgehendem Stangenmaterial an sich bekannt.
Ihre Anwendung konnte aber bisher nicht als axial geführte Messer, sondern nur in
der Form erfolgen, daß das Messer senkrecht zu seiner Mittelachse bewegt wird. Die
Vorteile, die infolge der zylindrischen Ausbildung eines Ringmessers hinsichtlich
der Festigkeit bei Beanspruchung durch in axialer Richtung wirkende Druckkräfte
infolge der Gewölbewirkung gegeben sind, können bei dieser bekannten Anwendung von
Ringmessern nicht ausgenutzt werden, da die Schneidkante in einer zur Richtung der
Mittelachse des zylindrischen Messerkörpers senkrechten Richtung auf Zug beansprucht
wird.
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Demgegenüber wird bei der Schneidv orrichtung nach der Erfindung durch
die Zurücksetzung der hinteren Randhälfte des zylindrischen Messers bei Aufrechterhaltung
der durch die zylindrische Form bedingten erhöhten Festigkeit und Widerstandsfähigkeit
ermöglicht, daß auch ein in axialer Richtung geführtes Ringmesser zum Schneiden
von Draht, durchgehenden Stangen od. dgl. an jeweils einer Stelle angewendet werden
kann, da das Messer trotz der ringförmigen Ausbildung nur eine quer verlaufende
Schneidkante aufweist. Dabei wird durch die napfförmige Ausbildung eine sichere
und leichte Befestigung des Messers an dem Messerträger erreicht.
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Bei der Ausbildung nach der Erfindung kann entweder das Messer feststehend
und die Messerbüchse beweglich oder vorzugsweise das Messer beweglich und die Messerbüchse
feststehend angeordnet sein.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung ist die feststehende Messerbüchse
in einem Lagerstück der Vorrichtung angeordnet, an dem zugleich der als Schwenkarm
ausgebildete Messerträger entgegen der Wirkung einer Feder drehbar gelagert ist.
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Zum besseren Verständnis und zur leichteren Ausführung ist die Erfindung
nachstehend an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
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Fig.1 zeigt die Vorderansicht einer Drahtschneidvorrichtung gemäß
der Erfindung; Fig. 2 ist ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1, und Fig.
3 stellt einen Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 1 dar.
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Nach Fig. 1. ist zur Betätigung der Schneidvorrichtung auf der angetriebenen
Welle 2 eine Nockenscheibe 1 angeordnet, die sich mit der Welle 2 dreht. Die Nockenscheibe
1 wirkt auf eine Rolle 3 ein, die auf einem Zapfen 4 gelagert ist, der an der Rückseite
eines Druckstempels 5 am oberen Ende desselben angebracht ist. Der Druckstempel
5 ist in einer aufrecht stehenden Führungsbahn 6 einer mit der Schneidvorrichtung
versehenen Maschine gleitend geführt. Das untere Ende 5a des Druckstempels 5 stützt
sich mit seiner dem Zapfen 4 abgewendeten Kante auf dem langen Arm 7a eines L-förmigen
Messerträgers 7 ab. Dieser ist an einem Amboßblock 8 mittels eines Gelenkzapfens
9 drehbar gelagert, der sich zwischen hinteren wangenartigen Ansätzen 8a des Blockes
8 und durch den kürzeren Arm 7 b des Messerträgers 7 hindurch erstreckt; der längere
Arm 7a ist über dem Block 8 und unter dem Druckstempel 5 angeordnet. Am freien Ende
des langen Armes 7a ist unter ihm ein Messer 10 in Form
eines
umgekehrten Napfes angebracht, dessen Schneidkante 10_a sich über einen Teil des
Randes des napfförmigen Messers erstreckt, wobei der verbleibende Randtei desselben
bei 10b gegenüber der Schneidkante zurückgesetzt ist. Zur Befestigung des Messers
10 ist in den Arm 7 a des Messerträgers 7 eine Öffnung 11 zur Aufnahme einer Schraube
11_a eingelassen, die in ein am Kopf des Messers 10 konzentrisch zu diesem angebrachtes
Innengewinde eingeschraubt ist. In einer zylindrischen Ausnehmung des Blockes 8
ist unter dem Arm 7a des Messerträgers 7 eine Schraubenfeder 12 angeordnet, die
sich nach oben gegen den Arm 7a abstützt.
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Am vorderen Teil 8b des Amboß- bzw. Gegenlagerblockes
8 ist ein Gegenlager 13 angebracht. Dieses Gegenlager 13 weist gewöhnlich einen
rechteckigen Querschnitt auf und ist in einer rinnenartigen Ausnehmung der Vorderfläche
des Blockteiles 8 b mittels einer Platte 14 gehalten, die an dem Blockteil 8b durch
eine Schraube 15 befestigt ist. Das Gegenlager 13 ist nahezu in der Mitte unter
dem Messer 10 so angebracht, daß seine Vor der- oder Arbeitsfläche leicht vorsteht
und mit der Innenseite des Schneidkantenteiles 10_a des :Messers 10 in Schleifberührung
kommt, wenn dieses, das Gegenlager 13, den Blockteil 8b und die Platte 14 umfassend,
nach unten bewegt wird. Zur Ermöglichung dieser Abwärtsbewegung ist der Block8 mit
einer entsprechenden Ausnehmung 16 versehen.
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Das Gegenlager 13 ist mit einer es durchsetzenden Bohrung oder sonstigen
Lochung 17 versehen, durch welche der abzuschneidende Draht 18 hindurchgeführt ist.
Der Schneidpunkt liegt dabei an der Mündung der Bohrung 17 in der vorstehenden Vorderfläche
des Gegenlagers 13. Der zurückgesetzte Teil 10b des Messerrandes ermöglicht die
Abwärtsbewegung des Messers 10 beim Arbeitshub, ohne den durch die Gegenlagerbohrung
17 hindurchgeführten Draht zu beschädigen.
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Die Nockenscheibe 1 ist so ausgebildet, daß sie beim Betrieb der Vorrichtung
die Rolle 3 nach unten drückt, wenn eine bestimmte Länge des Drahtes 18 durch die
Bohrung 17 des Gegenlagers 13 vorwärts bewegt ist. Durch diesen Druck der Nockenscheibe
1 auf die Rolle 3 wird der Druckstempel 5 in seiner Führungsbahn. 6 nach unten bewegt,
wodurch der Messerträger 7 um seinen Drehzapfen 9 entgegen der \Virkung der Feder
12 gedreht wird und sich sein Arm 7a nach unten bewegt. Durch die Abwärtsbewegung
des Armes 7a wird wiederum das Messer 10 unter Umfassung des Gegenlagers 13 abwärts
bewegt, so daß das aus diesem vorstehende Drahtende, wie bereits erwähnt, am Ende
der Bohrung 17 sauber abgeschnitten wird. Wenn der Schneidvorgang durchgeführt und
die Nockenscheibe 1 in eine Stellung gedreht ist, in der. sie die Rolle 3 zur Aufwärtsbewegung
freigibt, kommt die Feder 12 wieder zur Wirkung und bewegt das Messer 10 und den
Messerträger 7 in ihre obere Ausgangsstellung sowie den Druckstempel 5 in seiner
Führungsbahn 6 zur Aufrechterhaltung der Berührung der Rolle 3 mit der Nockenscheibe
nach oben.
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Die Ausbildung der die Schneidkante tragenden Wandung als zylindrische
Wandung, wie es durch die Anwendung eines napfförmigen Messers erreicht wird, gewährleistet,
daß der schädlichen Wirkung eines Schneidvorganges wirksamer Widerstand geboten
wird, und ermöglicht, daß das Messer äußerst fest mit nur geringer Möglichkeit einer
Formänderung oder Verwindung angebracht werden kann. Weiterhin wird hierdurch die
sichere Verbindung zwischen dem Messer und dem Messerträger wesentlich erleichtert,
wobei das Messer einen äußerst geringen Raum einnimmt, der sich gänzlich in der
Richtung des ungeschnittenen Drahtes erstreckt.
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Die Art und Weise der Anordnung und Betätigung des Messers kann im
Rahmen der Erfindung und entsprechend dem jeweiligen Zweck, dem die Schneidvorrichtung
dienen soll, geändert «erden. Auch kann das Gegenlager so angeordnet sein, daß es
sich gegenüber dem feststehenden Messer bewegt, oder es können beide Teile bewegbar
ausgebildet sein.