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Die Erfindung betrifft eine Arbeitsbühne mit einer
entlang wenigstens eines Gleisabschnittes anordnenbaren Arbeitsebene
und ein Verfahren zum Aufbau der Arbeitsbühne.
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Arbeitsbühnen sind im Eisenbahnbereich hinlänglich bekannt.
Auf den Arbeitsbühnen
sind z.B. Innenraumreinigungsanlagen (IRA) angeordnet. Mit Hilfe
dieser Anlagen können
neben der Arbeitsbühne parkende
Züge gereinigt,
deren Abwasser entsorgt und ihnen Frischwasser zugeführt werden.
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Die bekannten Arbeitsbühnen sind
stationär neben
einem Gleisabschnitt angeordnet und dort in einem Betonfundament
fest verankert.
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Derartige Arbeitsbühnen sind
in der Herstellung teuer und nur mit erheblichem Kostenaufwand aufbaubar
und nicht wieder abbaubar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu
Grunde, eine Arbeitsbühne
für den
Eisenbahnenbereich zur Verfügung
zu stellen, die kein Betonfundament benötigt. Aufgabe der Erfindung
ist es auch, eine einfach und kostengünstig aufbaubare und wieder
abbaubare Arbeitsbühne
zur Verfügung
zu stellen.
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Die Aufgabe wird durch eine Arbeitsbühne mit
einer entlang wenigstens eines Gleisabschnitts anordnenbaren Arbeitsebene
und mit an der Arbeitsebene angeordneten die Arbeitsebene tragende Schwellenschuhe
und mit an den Schwellenschuhen angeordneten Schwellenenden angepaßten Auflageelementen
gelöst.
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Die Aufgabe wird auch durch ein Verfahren zum
Aufbau einer Arbeitsbühne
gelöst,
in dem ein Auflageelement eines Schwellenschuhs auf ein Schwellenende
gesetzt wird, der Schwellenschuh am Schwellenende mittels einer
Klemme festgeklemmt wird, sich gegenüberliegende Schwellenschuhe
für benachbarte
Gleise durch das erste Verbindungsmittel verbunden werden.
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Die erfindungsgemäße Arbeitsbühne weist keinen stationären Betonsockel
auf. Die Arbeitsbühne
wird vorzugsweise vollständig
nur durch die auf Schwellenenden aufliegenden Schwellenschuhe getragen.
Die Schwellenschuhe sind in einer günstigenfalls kraft- und/oder
formschlüssigen
Verbindung mit den Auflageelementen auf Schwellenenden der Gleise
gesetzt. Es ist auch denkbar, daß eine feste Verbindung beispielweise
durch Schrauben oder Nägel zwischen
Auflageelementen und den Schwellenenden hergestellt wird.
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Insbesondere für das erfindungsgemäße Verfahren
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, Schwellenschuhe einander als
Schwellenschuhpaare zuzuordnen. Schwellenschuhpaare werden auf günstigenfalls
benachbarte Schwellenenden aufgesetzt und durch zweite Verbindungsmittel
miteinander fest verbunden. Vorübergehend
sind die Schwellenschuhe mittels Klemmen an Schwellenenden festklemmbar.
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Vorzugsweise sind die zweiten Verbindungsmittel
kurze Stahlprofile, insbesondere kurze TT-Träger. Jedes Ende eines zweiten
Verbindungsmittels kann über
kleine Bleche mit dem Schwellenschuh verschraubt oder verklemmt
sein.
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In einer günstig herzustellenden Variante weist
das Auflageelement des Schwellenschuhs ein in einem Querschnitt
quer zur Gleislängsrichtung L förmiges Blech
auf, von dem gleisabseitig ein Stützprofil günstigenfalls senkrecht absteht.
An einem arbeitsebenenseitigen Ende des Stützprofils kann das kleine Blech
angeordnet sein. Das kleine Blech liegt vorzugsweise in der Arbeitsebene.
Anstatt eines Stützprofils
kann auch ein Stützblech
oder ähnliches das
kleine Blech und das Auflageelement fest miteinander verbinden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Arbeitsbühne
Schwellenschuhe an quer zur Gleislängsrichtung gegenüberliegenden
Arbeitsbühnenseiten
zur Auflage an Schwellenenden nebeneinander verlegter Gleise an
der Arbeitsbühne
auf.
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Es hat sich als besonders günstig erwiesen, daß die Schwellenschuhe
an gegenüberliegenden Arbeitsbühnenseiten
zur Auflage an Schwellenenden nebeneinander verlegter Gleise an
der Arbeitsbühne angeordnet
sind und sich durch erste Verbindungsmittel gegeneinander abstützen. Die
ersten Verbindungsmittel können
preisgünstige,
lange Stahlprofile, insbesondere lange TT-Träger sein.
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Eine derartige Anordndung hat sich
insbesondere zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
als vorteilhaft erwiesen. Grundsätzlich rutschen
die auf die Schwellenenden gesetzten erfindungsgemäßen Schwellenschuhe
leicht ab. Die Schwellenschuhe werden beim erfindungsgemäßen Verfahren
somit zunächst
mittels einer Klemme an den Schwellenenden festgeklemmt. Gegenüberliegende
festgeklemmte Schwellenschuhe sind durch erste Verbindungsmittel
dann miteinander fest verbindbar und stützen sich somit gegeneinander
ab. Die Klemmen können
nachfolgend entfernt werden, ohne daß weiterhin Gefahr eines Abrutschens
der Schwellenschuhe von den Schwellenenden besteht.
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Insbesondere für das erfindungsgemäße Verfahren
hat sich die feste Verbindung der Schwellenschuhe durch zweite Verindungsmittel
zu Paaren als vorteilhaft erwiesen. Die durch erste Verbindungsmittel
fest verbundenen sich gegenüberliegenden
Schwellenschuhpaare bilden eine sich selbst tragende stabile Konstruktion
aus. Entsprechende sich selbst tragende Konstruktionen von sich
gegenüberliegenden
Schwellenschuhpaaren werden entlang des Gleisverlaufs beabstandet
aufgestellt. Zwischen oder auf ihnen verläuft die Arbeitsebene.
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Vorteilhafterweise sind erste und
zweite Verbindungsmittel als lange bzw. kurze TT-Träger ausgebildet.
TT-Träger
sind relativ preisgünstig
und in verschiedenen Festigkeiten erhältlich.
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Vorzugsweise sind die zwischen den
Gleisen angeordneten ersten Verbindungsmittel über in Gleisrichtung verlaufende
lange Auflageprofile miteinander verbunden. Diese langen Auflageprofile können vorzugsweise
ebenfalls Stahlprofile, insbesondere lange TT-Profile sein. Zwischen
den TT-Profilen sind Schwerlastgitter auflegbar, die nebeneinander
angeordnet die Arbeitsebene als Plattform ausbilden. Auf der Plattform
können
z.B. die o.g. Innenraumreinigungsanlagen oder Hygieneschränke aufgestellt
sein.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
beschrieben. Dabei zeigen:
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1 Querschnitt
der erfindungsgemäßen Arbeitsbühne,
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2 Draufsicht
der Arbeitsbühne
in 1.
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1 zeigt
zwei parallel angeordnete Gleise 1. Die beiden Schienen
sind jeweils über
Schwellen 2 miteinander fest verbunden. Zwischen den beiden Gleisen 1 ist
die erfindungsgemäße Arbeitsbühne 3 aufgespannt.
Die Arbeitsbühne 3 weist
eine Plattform 4 auf, auf der Innenraumreinigungsanlagen
angeordnet sein können,
insbesondere Entsorgungsschränke
und Medienschränke.
Das Gewicht der Arbeitsbühne 3 wird
vollständig
von Schwellenschuhen 5 getragen. Der Abstand der Schwellenschuhe 5 ist
auf das Gewicht der Arbeitsbühne 3 mit
Aufbauten ausgerichtet.
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Die Schwellenschuhe 5 sind
im Bodenbereich an gegenüberliegenden
Arbeitsbühnenseiten befestigt.
Jeder Schwellenschuh 5 besteht aus einem in einem Querschnitt
L-förmigen
Blech 6, einem Stützblech 7 und
einem kleinen Blech 8. Das L-förmige Blech 6 des
Schwellenschuhs 5 liegt an einem zugeordneten Schwellenende 2a auf.
L-förmiges
Blech 6 und Schwellenende 2a bilden eine kraftformschlüssige Verbindung
aus. Das Lförmige
Blech 6 ist an das schwellenseitige Ende des Stützblechs 7 angeschweißt. Das
Stützblech 7 verläuft von
der Schwelle 2 zur Plattform 4 in vom Erdboden
wegweisender Richtung und ist mit seiner Flächennormalen parallel zur Gleisrichtung
ausgerichtet.
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Das kleine Blech 8 ist an
das plattformseitige Ende des Stützblechs 7 angeschweißt. Ein
kurzer TT-Träger 9 verläuft in Gleisrichtung
und ist mit dem kleinen Blech 8 fest verschraubt. Der kurze
TT-Träger 9 verbindet
benachbarte Schwellenschuhe 5 zu einem Schwellenschuhpaar.
Schwellenschuhpaare sind auf benachbarte Schwellenenden 2a aufgelegt. Sie
weisen entsprechend einen mittleren Abstand von 600–660 mm
auf.
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Die Anordnung der Schwellenschuhpaare
ist insbesondere in 2 zu
sehen. Schwellenschuhpaare liegen einander im wesentlichen gegenüber. Abschnitte
kurzer TT-Träger 9 liegen
einander genau gegenüber.
Die einander genau gegenüberliegenden Abschnitte
sind durch einen langen TT-Träger 10 fest miteinander
verbunden. Kurze TT-Träger 9 und
lange TT-Träger 10 sind
miteinander verschraubt oder verklemmt. Die einem der beiden Gleise
zugewandten Enden benachbarter langer TT-Träger 10 sind über ein
in Gleisrichtung verlaufendes langes TT-Profil 11 fest
miteinander verschraubt.
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Lange TT-Profile 11 verlaufen
neben beiden Gleisen 1 und sind gleichmäßig voneinander beabstandet.
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Zwischen die beiden langen TT-Profile 11 sind
Schwerlastgitterroste 12 zur Ausbildung der Plattform 4 aufgelegt.
Die Schwerlastgitterroste 12 sind verformungsstabil, insbesondere
zur Aufnahme von Innenreinigungsanlagen geeignet.
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2 zeigt
die zwischen den Gleisen angeordnete Arbeitsbühne 3. Es sind acht
Schwellenschuhe 5 eingezeichnet. Die Stützbleche 7 stehen senkrecht
vom den im Querschnitt L-förmigen
Blech 6 ab. Die Stützbleche 7 sind
ca. 5 mm dick.
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Klemmen 13 zum festhalten
der L-Profile 6 an den Schwellenenden 2a sind
eingezeichnet. Die Arbeitsbühne 3 wird
aufgebaut, indem zunächst
die Schwellenschuhe 5 gegenüberliegender Schwellenschuhpaare
auf zugeordnete gegenüberliegende
benachbarte Schwellenendenpaare nacheinander aufgelegt werden. Die
Schwellenschuhe 5 können
nach dem Auflegen leicht von den Schwellenenden 2a abrutschen.
Um ein Abrutschen zu verhindern, werden sie mit Hilfe jeweils einer
Klemme vorübergehend festgeklemmt.
Danach werden die kleinen Bleche 8 (nicht eingezeichnet)
benachbarter Schwellenschuhe 5 mittels des kurzen TT-Trägers 9 zu
jeweils einem Schwellenschuhpaar fest verschraubt.
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Sich genau gegenüberliegende Abschnitte kurzer
TT-Träger 9 werden
durch den langen TT-Träger 10 miteinander
verschraubt. Die Schwellenschuhpaare stützen sich über den langen TT-Träger 10 an
den gegenüberliegenden
Schwellenschuhpaaren ab und halten sich somit stabil gegenseitig
in der kraft/formschlüssigen
Auflageposition auf den Schwellenenden 2a. Die Klemmen 13 sich
gegenseitig abstützender
Schwellenschuhe 5 können
entfernt werden. Das ist wie 2 zeigt
aber nicht unbedingt notwendig.
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Nachfolgend werden die einem Gleis 1 zugewandten
Enden benachbarter langer TT-Träger 10 durch
lange TT-Profile 11 miteinander verschraubt. Zwischen die
parallel verlaufenden langen TT-Profilen 11 werden Schwerlastgitterroste 12 zur
Ausbildung der Plattform 4 aufgelegt.