DE10230592A1 - Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat - Google Patents

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Matthias Dr. Raedle
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01FCOMPOUNDS OF THE METALS BERYLLIUM, MAGNESIUM, ALUMINIUM, CALCIUM, STRONTIUM, BARIUM, RADIUM, THORIUM, OR OF THE RARE-EARTH METALS
    • C01F11/00Compounds of calcium, strontium, or barium
    • C01F11/36Nitrates
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C5/00Fertilisers containing other nitrates
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
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Abstract

Die Herstellung von Calciumnitrat erfolgt durch Umsetzung von Calciumcarbonat mit Salpetersäure, wobei Calciumcarbonat so mit einer verdünnten 20 bis 50 gewichtsprozentigen wässrigen Salpetersäure umgesetzt wird, dass während der gesamten Umsetzung ein Überschuss an Calciumcarbonat gegenüber Salpetersäure vorliegt und die Umsetzung bei einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 5 stattfindet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von reinem Calciumnitrat als Lösung oder in fester Form unter Verwendung von verunreinigtem Kalk und Salpetersäure.
  • Bei der Herstellung von Düngemitteln wird der Nährstoff Phosphor häufig aus natürlich vorkommendem Rohphosphat gewonnen. Dieses besteht zum überwiegenden Teil aus Fluorapatit, jedoch mit erheblichen Anteilen an Nebenbestandteilen wie tonige Erden oder Minerale, die Eisen, Silicium, Aluminium, Fluor und viele andere Komponenten enthalten. In Düngemittelprozessen kann letztendlich der im Rohphosphat enthaltene Phosphor abgetrennt werden. Das ebenfalls im Rohphosphat enthaltene Calcium wird zu verunreinigtem Calciumcarbonat umgewandelt.
  • Der Prozess der Düngemittelherstellung ist somit eine Quelle für schwer anderweitig verwendbares, verunreinigtes Calciumcarbonat. Diese Verunreinigungen sind im Allgemeinen säurelöslich. Versetzt man derartiges Calciumcarbonat mit einer Mineralsäure, zum Beispiel zur Herstellung von Calciumnitrat, so gehen auch die Verunreinigungen in Lösung.
  • Aus der US 1,865,303 ist ein Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat aus Kalk bekannt, bei dem der Kalk mit einer Salpetersäurelösung umgesetzt wird, die bereits Calciumnitrat enthält. Hierdurch kann die Reaktionswärme besser kontrolliert und abgeführt werden. Alternativ kann der Kalk in Form einer Aufschlämmung in Calciumnitratlösung eingesetzt werden. Die Umsetzung wird insbesondere in Reaktionstürmen durchgeführt.
  • Die ZA-A-896 215 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat aus Kalk, bei dem die Probleme bekannter Reaktoren in Bezug auf die Schaumbildung und das Anhaften von Niederschlägen vermieden werden sollen. Die Umsetzung wird in einem extruderähnlichen Reaktor durchgeführt, in dem fester Kalk und Salpetersäure im Gegenstrom zueinander gefahren werden. Ein Überschuss an Kalk kann durch die Förderschnecke aus dem Reaktor ausgetragen werden. Die erhaltene Calciumnitratlösung kann durch Neutralisation, Filtration, Verdampfung und Kristallisation weiterverarbeitet werden.
  • EP-A-0 310 868 betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Calciumnitratschmelzen oder Calciumnitratlösungen, die durch Umsetzung von Kalk mit Salpetersäure erhalten werden.
  • Aus der Calciumnitratlösung werden Verunreinigungen durch Einstellen eines definierten Molverhältnisses von Phosphor und Fluor ausgefällt. Unter Beibehaltung des vorgeschlagenen Verhältnisses wird ein Mischkristallisat gebildet, welches dem natürlichen Apatit sehr ähnlich ist. Teil dieses Verfahrens ist die Zugabe von Flockungshilfsmitteln, um die an sich ungünstige Filtrationseigenschaft der entstandenen Kristalle zu verbessern. Nachteilig an dem Verfahren sind der Verbrauch an Flockungshilfsmitteln, der Verbrauch an Phosphorsäure oder an Flusssäure und die notwendigen langen Verweilzeiten bis zur vollständigen Ausfällung der nicht gewünschten Bestandteile und damit die Notwendigkeit, große Reaktoren zu bauen, um den notwendigen Durchsatz zu erreichen. Weiterhin nachteilig ist die Notwendigkeit, die Fällung mehrstufig durchzuführen, um die notwendige Reinheit zu erreichen. Dies bedingt wiederum teure Zusatzinvestitionen in Form von weiteren Reaktoren, oder es resultiert aus der notwendigen mehrstufigen Reinigung ein Senken der Kapazität einer großtechnischen Anlage.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung von Calciumnitrat aus Calciumcarbonat und Salpetersäure, das die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet und in unaufwendiger Weise zu möglichst reinem Calciumnitrat führt.
  • Ziel ist es, ein möglichst reines Kalkdüngernitrat mit einem niedrigen Gehalt an unerwünschten Kontaminanten herzustellen und damit die Reinheitsanforderung für Kalkdüngernitrat und Ammoniumnitrat zu erfüllen. Die reine Lösung am Calciumnitrat kann zur Herstellung eines reinen Düngemittels für zum Beispiel die Landwirtschaft oder auch zur Herstellung von hochreinem Kalk, zum Beispiel als Zusatzstoff für die Papierindustrie verwendet werden.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat durch Umsetzung von Calciumcarbonat mit Salpetersäure, bei dem Calciumcarbonat so mit einer verdünnten 20 bis 50 gewichtsprozentigen wässrigen Salpetersäure umgesetzt wird, dass während der gesamten Umsetzung ein Überschuss an Calciumcarbonat gegenüber Salpetersäure vorliegt und die Umsetzung bei einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 5 stattfindet.
  • Die Umsetzung wird dabei vorzugsweise bis zu einem Umsetzungsgrad von 60 bis 95% durchgeführt. Entsprechend werden 5 bis 40% des eingesetzten Kalks nicht umgesetzt.
  • Die Umsetzung kann bei beliebiger geeigneter Temperatur durchgeführt werden. Vorzugsweise wird die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 90°C, besonders bevorzugt 70 bis 80°C durchgeführt.
  • Die Umsetzung kann diskontinuierlich oder kontinuierlich gefahren werden. Vorzugsweise wird die Umsetzung kontinuierlich in einem Reaktor oder einer Reaktorkaskade durchgeführt, wobei Calciumcarbonat oder Calciumcarbonataufschlämmung und Salpetersäure kontinuierlich zudosiert werden.
  • Vorzugsweise wird Calciumcarbonat in Form einer wässrigen Aufschlämmung eingesetzt.
  • Als Reaktoren werden vorzugsweise Rührkessel eingesetzt.
  • Das nach der Umsetzung erhaltene Gemisch wird vorzugsweise mechanisch von Feststoffen befreit, um eine Calciumnitratlösung zu erhalten. Zur Abtrennung können dabei beispielsweise Dekanter, Hydrozyklone, Filter oder eine Kombination von zweien oder mehreren davon eingesetzt werden.
  • Besonders bevorzugt wird das nach der Umsetzung erhaltene Gemisch oder die erhaltene Calciumnitratlösung teilweise zur Herstellung der wässrigen Salpetersäure und/oder Calciumcarbonataufschlämmung zurückgeführt.
  • Die erfindungsgemäß erhaltene Calciumnitratlösung kann eingedampft und granuliert, geprillt oder pastilliert werden.
  • Nachstehend wird eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens näher erläutert.
  • Es wurde erfindungsgemäß gefunden, dass mit dem hier beschriebenen Verfahren aus verunreinigtem Calciumcarbonat wie auch aus natürlichem Kalkstein durch geeignete Zugabe von Salpetersäure eine hochreine Lösung an Calciumnitrat hergestellt werden kann. Ein Wesenspunkt der vorliegenden Erfindung ist, dass bei der Reaktion von Calciumcarbonat und Salpetersäure das Calciumcarbonat im Überschuss gehalten wird. Die Zudosierung wird so gesteuert, dass der Umsatzgrad vorzugsweise 60 bis 95% beträgt und somit 5 bis 40% des eingesetzten Kalkes nicht umgesetzt werden. Ein weiterer Wesenszug der Erfindung liegt darin, dass die Reaktion schonend geführt wird. Dies bedeutet, dass die zugesetzte Salpetersäure vor Zusammentreffen mit dem aufzulösenden Kalk verdünnt wird. Geschickter weise nimmt man für diese Verdünnung kein Wasser, sondern vormals erzeugte Calciumnitratlösung. Wasser ist in der herzustellenden Calciumnitratlösung ein eher unerwünschter Stoff, da er bei einer möglicherweise nachfolgenden Granulation wieder durch Verdampfen entfernt werden muss. Dies würde Energieverbrauch und Senkung der Anlagenkapazität bedeuten. Das Calciumcarbonat wird sinnvoller weise ebenfalls durch vormals hergestellte Calciumnitratlösung angeschlämmt. Das angeschlämmte Calciumcarbonat und die verdünnte Salpetersäure werden in einem stark gerührten Reaktionsgefäß zusammengeführt und durch Rühren oder Treibdüsen sofort inniglich vermischt. Diese Vermischung ist vorteilhaft, um lokale Überkonzentrationen an Salpetersäure zu vermeiden. Das entstehende Kohlendioxid (CO2) wird durch geeignete Vorrichtungen abgeführt. Es wird entweder in anderen Prozessen weiterverarbeitet oder nach Reinigung an die Atmosphäre abgegeben. Diese schonende Reaktionsführung hat zur Folge, dass der pH-Wert an keiner Stelle des Reaktionsgefäßes stark abfällt. Damit werden alle schwerer löslichen Verunreinigungen, die im eingesetzten Kalk vorkommen, nicht in Lösung gebracht. Sie verbleiben als partikuläre Komponente in der entstehenden Suspension. Ein Charakteristikum des Verfahrens ist, dass sich die Kornverteilung des Feststoftanteils nicht verändert, so dass der Rückstand sehr gut filtrierbar ist. Ein Flockungshilfsmittel ist damit bei dem hier beschriebenen Verfahren nicht notwendig. Der verbleibende Kalk dient zudem als Filtrationshilfsmittel für Verunreinigungen.
  • Das Verfahren kann zum Beispiel wie in 1 gezeigt aufgebaut sein.
  • In der Zeichnung zeigen 1 und 2 jeweils einen schematischen Aufbau eines kontinuierlichen Verfahrens. Dabei bedeuten die Bezugszeichen folgendes:
    • (1) Mischgefäß zum Mischen von Kalk mit rückgeführter Lösung
    • (2) Mischgefäß zur Mischung von Salpetersäure mit rückgeführter Lösung
    • (3) gerührtes Reaktionsgefäß
    • (4) gerührtes Reaktionsgefäß
    • (5) Dekanter
    • (6) Filter
    • (7) Bandfilter
  • Das Mischgefäß (1) und die Reaktionsgefäße (3) und (4) sowie der Filter (6) bzw. (7) werden vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 80°C gehalten. Die Verweilzeit in den Reaktionsgefäßen (3) und (4) beträgt vorzugsweise etwa eine halbe Stunde. Der Druck im Filter (6) beträgt vorzugsweise etwa 2 bar. Die Mischgefäße (1) und (2) fassen jeweils 1 Liter, die Reaktionsgefäße (3) und (4) 4 Liter.
  • Aus dem Reaktionsgefäß (3) wird die erhaltene Maische in das Reaktionsgefäß (4) überführt. Vom Reaktionsgefäß (4) wird die Maische gemäß 1 in den Dekanter (5) geführt. Ein Überlauf aus dem Dekanter kann in das Mischgefäß (1) zurückgeführt werden. Aus dem Dekanter (5) wird die Maische auf den Filter (6) gegeben, aus dem Kalk und eine Calciumnitratlösung erhalten werden. Die Calciumnitratlösung kann teilweise in die Mischgefäße (2) und/oder (1) zurückgeführt werden. Ein Teil der erhaltenen Calciumnitratlösung wird als Produkt ausgeschleust. Gemäß 2 wird auf den Dekanter verzichtet und die Maische wird direkt auf ein Bandfilter (7) gegeben.
  • Die Salpetersäure wird im kontinuierlichen Strom auf eine Konzentration von 20 bis 50% verdünnt. In einem Ansatzbehälter (1) wird kontinuierlich trockener oder feuchter Kalk (Edukt) zusammen mit kontinuierlich zudosierter, gereinigter Calciumnitratlösung angemaischt. Beide Ströme werden in einem üblichen Rührkessel (3) zusammengeführt und stark gerührt. Das entstehende CO2 wird nach oben abgezogen. Es entsteht ein leicht zerfallender Schaum, der keine verfahrenstechnischen Probleme mit sich bringt. Im Überlauf fließt die Lösung in einen zweiten Reaktionsbehälter (4), in dem in geringerem Maße noch CO2 entsteht. Der pH-Wert, bei der die Reaktion abläuft, liegt zwischen 2 und 5, in der Regel zwischen 3 und 4. Die abreagierte Lösung wird kontinuierlich zu einem Abscheideaggregat (6) bzw. (7), zum Beispiel einem Bandfilter, geführt. Ein Teilstrom des filtrierten, reinen Calciumnitrat-Wasser-Gemisches wird zur Anmaischung des Kalkes und zur Verdünnung der Salpetersäure zurückgeführt. Je nach Reinheitsanforderung der letztendlichen Lösung kann auch ein Teilstrom der Suspension über Hydrozyklon von partikulären Beimischungen abgereichert werden, und dieser Teilstrom kann zur Verdünnung von Salpetersäure und zur Anmaischung von Kalk verwendet werden, was zu einer Entlastung des Filters führt. Auf dem Bandfilter verbleiben die abfiltrierten Komponenten, dass heißt überschüssiger Kalk und Verunreinigungen. Zur Optimierung der Filtration stellt man typischerweise den Filterkuchen auf eine Stärke zwischen 5 mm und 15 mm ein. Je nach Verunreinigungsgrad des eingesetzten Kalkes ist der Filterkuchen von weißlicher bis hin zu bräunlicher Farbe. Er wird vom Bandfilter abgeworfen (Rückstand) und kann im Düngemittelprozess weiter verarbeitet werden. In diesem Filterkuchen findet sich ein Anteil von anhaftender Calciumnitratlösung. Da der Filterkuchen im Düngemittelprozess weiterverarbeitet werden kann, ist dies nicht als Verlust zu rechnen. Die entstehende Calciumnitratlösung hat einen Wassergehalt von circa 30 bis 50%. Um den Prozess insgesamt mit wenig Wasser fahren zu können, wird die Prozesstemperatur auf 60 bis 90°C, vorzugsweise auf 70 bis 80°C eingestellt. Angestrebt ist eine möglichst hohe Temperatur der Lösung und des ganzen Prozesses. Dies wird in technischen Aggregaten nur durch die thermische Belastungsfähigkeit und chemische Beständigkeit des Filtrationsaggregates beschränkt. Filtertücher in Bandfiltern zum Beispiel bestehen in der Regel aus Kunststoffen, die eine zu hohe Temperatur nicht vertragen. Bei Verwendung von Glasfaserfiltern oder Metallfiltern kann eine höhere Temperatur eingestellt werden. Die erhaltene Lösung kann nach üblichen Verfahren weiterverarbeitet werden. Es bietet sich zum Beispiel eine Eindampfung und Granulation oder Prillung oder Pastillierung an. Die gereinigte Calciumnitratlösung kann jedoch auch als solche anderen Prozessen zugeführt werden. Bei den Verfahrensschritten Pastillierung, Prillung, Granulierung kann der Calciumnitratlösung ein Anteil Ammonnitrat zugesetzt werden, um ein günstigeres Kristallisationsverhalten herbeizuführen. Diese Techniken sind in der Literatur beschrieben und dem Fachmann bekannt.
  • Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind unter anderem:
    • – Es wird kein Flockungsmittel benötigt.
    • – Alle bekannten Verunreinigungen können über die Filtration aus der zu reinigenden Lösung entfernt werden.
    • – Da die Reinheit des Endproduktes nur unwesentlich von der Umsatzrate und dem Anteil an überschüssigem Kalk abhängt, ist die Steuerung der gesamten Umsetzung einfach.
    • – Die Anforderungen an eine konstante Regelung der Zudosierungen sind gering.
    • – Die Reinheit des eingesetzten Kalkes ist für die Reinheit des erhaltenen Endproduktes von untergeordneter Bedeutung. Es kann somit Kalk von unterschiedlicher Provenienz und unterschiedlichem Nebenproduktspiegel eingesetzt werden, ohne die Steuerung der Anlage verändern zu müssen.
    • – Die Konzentration der für den Prozess notwendigen Salpetersäure darf Schwankungen unterliegen. Die Reinheit des Endproduktes und die Kapazität der Anlage sind nahezu unabhängig von der Konzentration der eingesetzten Salpetersäure, da sie im Prozess ohnehin verdünnt wird.
  • Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert.
  • Beispiel 1: Durchführung im Labormaßstab
  • In einer Anlage nach 1 wurde unreiner Kalk (5 kg/h) kontinuierlich mit Salpetersäure bei 80°C umgesetzt. Hierbei wurde der Kalk mit zurückgeführtem Filtrat im Verhältnis 1 : 1 angemaischt und die berechnete Menge Salpetersäure (58%, 61,3%, bzw. 68%ig) wurde mit zurückgeführtem klaren Filtrat 1 : 1 verdünnt. Die Dosierung der Salpetersäure wurde so berechnet, dass der eingesetzte Kalk zu 50, 90, bzw. 95% umgesetzt wurde. Tabelle 1 zeigt typische Analysenwerte für den eingesetzten Kalk, den Rückstand und das Produkt. Die Verunreinigungen aus dem eingesetzten Kalk reichern sich im Rückstand an, während die gewünschte abgereinigte Calciumnitratlösung als Filtrat abgezogen wird.
  • Beispiel 2: Durchführung im Technikumsmaßstab
  • In einer Anlage nach 1 – diesmal in 10facher Vergrößerung – wurde unreiner Kalk (35 kg/h) mit 68%iger Salpetersäure kontinuierlich wie in Beispiel 1 beschrieben bei 80°C zu 90% umgesetzt. Die als Filtrat abgezogene Calciumnitratlösung wurde analysiert (Tabelle 2). Typische Analysenwerte für die Calciumnitratlösung zeigt die erfolgreiche Abreicherung:
  • 0,0611 – 0,0793% P2O5
    19,94 – 21,56% CaO
    0,0048 – 0,0095% F
    0,017 – 0,056% Feststoffanteil
  • Tabelle 1
    Figure 00080001
  • Tabelle 2
    Figure 00090001

Claims (10)

  1. Verfahren zur Herstellung von Calciumnitrat durch Umsetzung von Calciumcarbonat mit Salpetersäure, dadurch gekennzeichnet, dass Calciumcarbonat so mit einer verdünnten 20 bis 50 gewichtsprozentigen wässrigen Salpetersäure umgesetzt wird, dass während der gesamten Umsetzung ein Überschuss an Calciumcarbonat gegenüber Salpetersäure vorliegt und die Umsetzung bei einem pH-Wert im Bereich von 2 bis 5 stattfindet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Calciumcarbonat in Form einer wässrigen Aufschlämmung eingesetzt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bis zu einem Umsetzungsgrad von 60 bis 95 % durchgeführt wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung bei einer Temperatur im Bereich von 60 bis 90°C durchgeführt wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung kontinuierlich in einem Reaktor oder einer Reaktorkaskade durchgeführt wird, wobei Calciumcarbonat oder Calciumcarbonataufschlämmung und Salpetersäure kontinuierlich zudosiert werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Reaktoren Rührkessel eingesetzt werden.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das nach der Umsetzung erhaltene Gemisch mechanisch von Feststoffen befreit wird, um eine Calciumnitratlösung zu erhalten.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Abtrennung ein Dekanter, Hydrozyklon, Filter oder eine Kombination davon eingesetzt werden.
  9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Calciumnitratlösung eingedampft und granuliert, geprillt oder pastilliert wird.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das nach der Umsetzung erhaltene Gemisch oder die erhaltene Calciumnitratlösung teilweise zur Herstellung der wässrigen Salpetersäure und/oder Calciumcarbonataufschlämmung zurückgeführt werden.
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