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Akkordeonbaßteil Die Erfindung betrifft einen Akkordeanbaßteil mit
Akkordtasten, die bei Bedienung mehrere Baßtöne gleichze'ltig auslösen, und mit
einem Umschaltmechanismus, der mit den die Ventilklappen betätigenden Schaltelementen
in Verbindung steht und die gleichzeitige Auslösung mehrerer Töne bis auf die Auslösung
eines Einzeltones unwirksam macht.
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Die bekannten Konstruktionen dieser Art haben den Nachteil, :daß das
gesamte Schaltgestänge zur Betätigung der Ventilklappen schwenkbar angeordnet werden
muß. Außerdem ist für jede Akkordtaste .eine besondere Klinke erforderlich, die
ebenfalls beim Umschalten mitgeschwenkt wird. Demzufolge isst die be-
kannte
Konstruktion sehr kompliziert.
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Die Erfindung besteht darin, daß an sich bekannte, mit Mitnehmern
zur Betätigung der Ventilgestänge versehene Schaltstangen mit drehbaren Hülsen versehen
sind, die die Mitnehmen tragen, welche je nach der Stellung der Hülsen in Eingriffsstelllung
mit dem Ventilgestänge stehen oder ausgerückt sind, während der zur Auslösung des
Einzeltones dienende Mitnehmer unabhängig von der Stellung der Hülse ständig wirksam
bleibt.
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Es braucht nicht mehr das gesamte Schaltgestänge zur Betätigung der
Ventilklappen schwenkbar ausgebildet zu werden. Es genügt vielmehr, die mit den
Mitnehmern versehenen Hülsen., die unmittelbar auf den Tasten versehenen Schaltstangen
ungeordnet sind, zu schwenken. Der nachgeschaltete Schaltmechanismus bleibt in seiner
einfachen Form erhalten. Zusätzliehe Bauteile. wie die Klinken der bekannten. Kon,
struktionen, sind nicht erforderlich.
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Zur Verdrehung der Hülsen von der Akkordstellung in die Einzeltonistellung
ist ein längs verschiebbarer Schlitten vorgesehen, mit denen die einzelnen E-Iülsen
gekuppelt sind.
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Die Mitnehmen, die in der Umschaltstellung w'irkungsl,os sind, sind
erfindungsgemäß als Stifte ausgebildet, während der in jeder Stellung der Hülse
wirksame Mitnehmen als an .der Hülee befestigte Scheibe ausgeb'iket ist.
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Die Kupplung der Hülsen mit den zum Umschalten dienenden Schlitten
ist zweckmäßig in .der Weise ausgebildet, daß jede Hülse mit einem winklig gebogenen
Arm versehen ist und,der Schlitten Schlitze aufweist, in die die Arme hineinragen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
.dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen Schnitt durch den Baßteil .eines Akkordeons
nach Linie 1-1 in Fig. 2, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 in Fig. 1, Fig. 3
einen Schnitt nach Linie 3-3 in Fig. 1. Fi.g. 4 eine Schaltstange, Fig. 5 einen
Schnitt nach Linie 5-5 in Fig. 2. Der Baßteil 10 hat ein Tastenbrett 11 mit
acht Reihen zu je zwanzig Baßtasten. Das Akkordeon weist .also hunidertsechzig Bässe
auf. Das Tas,tenlbrett 11 ist in der üblichen Weise leicht geneigt, und mehrere
Schaltknöpfe 11a sind an der Kante des Schaltbrettes 11, .die an den Balg anschließt,
vorgesehen. Die vier inneren Tastenreiben 12 dienen zur Betätigung von zwei Oktaven
einzelner Baßtöne. Die äußeren. vier Reihern sind so konstruiert, daß sie in der
Regel Baßakkorde erzeugen. Zwei Reihen dieser Tasten sind mit 13 und die beiden
übrigen Reihen mit 14 bezeichnet. Die Akkordtasten 13 'betätigen verschiebbare
Schaltstangen 15, die entsprechend der Erfindung ausgebildet sind. Die Schaltstangen
15 sind in einem festen Rahmentenl 16 :des Baßteil.es 10 verschiebbar gelagert und
können durch Druck auf d'ie Tasten 13 verschoben werden.
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Wie aus Fig. 4 ersfchtlich ist, ist jede Schaltstange 15 mit einer
drehbaren Hülse 17 versehen. Eine Längsverschiebung .der Hülse 17 ist durch die
Bunde 15a-und 15 b verhindert. An @d.er Hülse 17 sind radial sich erstreckende Betätigungsgliieder
18 und 19 im Abstand voneinander angebracht. Das Betätigungsglied 18 besteht aus
einer flachen Scheibe. während die Glieder 19 als Mitnehmerstifte ausgebildet sind.
Befindet sich die Hülse 17 in .der Normuls.tellung, so betätigen die Glieder 18
und 19 d'ie Ventilklappen eines Akkordes, wenn die Tasten 13 betätigt werden. Wird
jedoch die Hülse 17 um einen genügend großen Betrag gedreht, so (daß die Mitrnehmerstifte
außer Eingriff mit dem Ventilgestänge kommen., -so werden, bei Verschiebung der
Schaltstange 15 die entsprechenden Baßtöne .des Akkordes nicht ausgelöst. Die Scheibe
18 hat eine derartige Form und Größe, daß sie mit dem ihr zugeordneten Ventilgestänge
auch dann im Einsgriff bleibt, wenn die Mitnehmerstifte 19 in die
unwirksame
Stellung gebracht sind. Bei Druck auf die Taste 13 wird dann also nur die durch
die Scheibe 18 betätigte Ventilklappe geöffnet und demzufolge nur ein einzelner
Ton statt eines Baßakkordes .ausgelöst: Zum Verdrehen der Hülse 17 aus der Normalstellung,
in @der-=bei Betätigung der Schaltstange 15 ein Akkord ausgelöst wird, in die Stellung,
in der nur ein einziger Ton ausgelöst wird, ist ein längs verschiebbarer 1Schlitten
20 vorgesehen, der in einer am Rahmenteil 16
angebrachten Führung verschiebbar
ist. jede Hülse 17 ist mit einern winklig gebogenen Arm 17a versehen. Diese Arme
ragen in Schlitze 20c, des Schlittens 20. Bei Verschieben des Schlittens 20 werden
die Hülsen 17 um einen bestimmten Betrag gedreht und die Mitnehmerstifte 19 in ihre
Betätigungsstellung oder außer Eingriff ;gebracht. Ein Winkelhebel 21 ist auf einem
Stift 22 gelagert, der fest im Baßteil angeordnet ist. Das eine Ende des Winkelhebels
21 ist mit einem Schlitz 21a. versehen, in den ein am Schlitten. 20 befestigter
Stift 20b hineinragt. Durch Drehen des Winkelhebels 21 wird daher der Schlitten
20 um den gewünschten Betrag verschoben. Ein Schaltglied 23 ragt mit seinen Betätigungsteilen
23a durch die Gehäusewand des Baßteiles 10 nach außen hindurch, und zwar zweckmäßig
am äußeren Rand des Tastenbrettes 11. Am Ende des Schaltgliedes 23 sind Zapfen vorgesehen,
um die das Schaltglied schwenken kann. Mit dem Winkelhebel 21 ist das Schaltglied
23 durch eine Stange 24 gekuppelt. Die Betätigungsteile 23a. ragen durch Schlitze
10a der Gehäusewand hindurch. Wie aus Fg. 3 ersichtlich ist, sind unter Federdruck
stehende Rastenhebe125 vorgesehen, die mit ihren freien Enden in das Ende 26 .des
Schlittens 20 eingreifen. Das Ende 26 ist mit zwei Einschnürungen versehen. In eine
dieser Einschnürungen greifen jeweils die Enden -der federnden Hebel 25 ein: und
sichern damit die Lage des Schlittens 20.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, ist den beiden Tastenreihen 13 eine
einzige Reihe von Schaltstangen 15 zugeordnet. Die beiden Ta!stenreilien 14 betätigen
eine einzige Reihe von Schaltstangen 27 üblicher Art. Die inneren :beiden Reihen
der Tasten 12 !betätigen eine einzige Reihe Schaltstangen 28 üblicher Art, während
die übrigen beiden Tastenreihen 12 eine einzige Reihe von Schaltstangen 29 üblichtr
Art betätigen,. jede dieser Reihen von Schaltstam:gen 27, 28 und 29 besteht aus
Schaltstangen, die in,der üblichen Weise als flache, verschiebbare Stangen ausgebildet
sind und mit einer bestimmten Anzahl von Mitnehmerstiften versehen sind, die mit
dem üblichen Ventilklappengestänge im Eingriff stehen.
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Die Erfindung stellt einen sehr vorteilhaften Mechanismus dar, der
es ermöglicht. eine Gruppe von Akkorde auslösenden Tasten in solche umzuwandeln,
die eine dritte Oktave einzelner Baßtöne auslösen, so daß das Spielen schwieriger
Passagen und beliebiger Akkorde ermöglicht wird und einzelne Baßtöne in drei fortlaufenden
Oktaven schnell gespielt «-erden können.