DE10227290A1 - Vorrichtung zum Führen, Behandeln und Fördern von zumindest einem Faden - Google Patents
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Abstract
Es ist eine Vorrichtung zum Führen, Behandeln oder Fördern von zumindest einem Faden mit einer Lieferrolle und einer mit der Lieferrolle zusammenwirkenden Beilaufrolle beschrieben. Hierbei umschlingt der Faden die Lieferrolle und die Beilaufrolle mehrfach. Die Lieferrolle und die Beilaufrolle werden hierbei durch zugeordnete Elektromotoren angetrieben, die über Steuerleitungen mit einer Sollfrequenz eines Steuergerätes gesteuert werden. Um eine Vergleichmäßigung der Umfangsgeschwindigkeiten der Lieferrolle und der Beilaufrolle zu ermöglichen, ist der Elektromotor der Beilaufrolle erfindungsgemäß als ein Asynchronmotor ausgebildet, welcher durch die Soll-Frequenz gesteuert ist und welcher einen Motorschlupf aufweist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Führen, Behandeln oder Fördern von zumindest einem Faden gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Es ist bekannt, daß zur Führung und Förderung eines Fadens beispielsweise in einem Spinnprozeß derartige Vorrichtungen eingesetzt werden, die aus einer Lieferrolle und einer der Lieferolle zugeordnete Beilaufrolle bestehen, um eine Mehrfachumschlingung des Fadens zu ermöglichen. Hierbei ist die Lieferrolle angetrieben, die Beilaufrolle kann mit oder ohne einen Antrieb ausgeführt sein, wie beispielsweise in der
EP 1 00 1 521 A2 beschrieben. - Aus der
EP 1 001 521 A2 ist bekannt, daß die Lieferrolle und die Beilaufrolle jeweils durch eine als Synchronmotor ausgebildeten Elektromotor angetrieben werden. Dabei werden die Elektromotoren mittels einem Steuergerät durch eine Sollfrequenz gesteuert, um jeweils die Lieferrolle und die Beilaufrolle mit gleicher Umfangsgeschwindigkeit anzutreiben. Die Aus1egung der Antriebe basiert darauf, daß zur Einhaltung einer möglichst konstanten Fadengeschwindigkeit die Umfangsgeschwindigkeit der Lieferrolle und die Umfangsgeschwindigkeit der Beilaufrolle konstant gehalten werden müssen. In der Praxis führen aber schon geringe Ungenauigkeiten im Mantel der Lieferrolle oder im Mantel der Beilaufrolle zu Abweichungen in dem Manteldurchmessern, die sich unmittelbar in eine Veränderung der Umfangsgeschwindigkeiten auswirkt. Dieser Effekt führt dazu, daß der Faden am Umfang der Beilaufrolle entweder abgebremst oder mit einem Vorlauf geführt wird. Derartige Wechselwirkungen führen jedoch zu einem unruhigen Fadenlauf, was sich insbesondere bei der Führung von mehreren parallel nebeneinander laufenden Fäden negativ auswirkt. - Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß der Faden am Umfang der Lieferrolle und am Umfang der Beilaufrolle mit im wesentlichen konstanter Geschwindigkeit geführt werden kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß so gelöst, daß der Elektromotor der Beilaufrolle als ein Asynchronmotor ausgebildet ist, welcher durch eine Sollfrequenz gesteuert ist und welcher einen Motorschlupf aufweist. Die Erfindung besitzt den besonderen Vorteil, daß die Beilaufrolle mit einer Drehzahl betrieben werden kann, welche sich an der tatsächlichen Umfangsgeschwindigkeit der Lieferrolle orientiert. Durch die Steuerung des Asynchronmotors der Beilaufrolle ohne jeglicher Regelrückführung wird erreicht, daß durch den lastabhängigen Motorschlupf des Asynchronmotors am Umfang der Beilaufrolle sich eine Umfangsgeschwindigkeit einstellt, die im wesentlichen durch die Geschwindigkeit des Fadens und damit der Umfangsgeschwindigkeit der Lieferrolle bestimmt ist.
- Bei einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung. ist der Elektromotor der Lieferrolle ebenfalls als ein Asynchronmotor ausgebildet, welcher jedoch über eine Regelrückführung verfügt. Hierzu ist dein Asynchronmotor der Lieferrolle ein Sensor beigefügt, der zur Messung einer Istfrequenz dient. Über eine Signalleitung wird die Istfrequenz dem Steuergerät zugeführt, in welchem eine Korrektur der Soll-Frequenz erfolgt Da sowohl der Asynchronmotor der Lieferrolle als auch der Asynchronmotor der Beilaufrolle durch die Sollfrequenz des Steuergerätes gesteuert werden, wird die Veränderung der Sollfrequenz analog auch den Asynchronmotor der Beilaufrolle aufgegeben. Dies hat den besonderen Vorteil, daß bei Belastung die Asynchronmotoren mit tendenziell gleicher Feldorientierung betrieben werden könne, so daß die Beilaufrolle unterstützend zu der Lieferrolle wirkt, um eine Gesamtzugkraft aufzubringen.
- Um eine möglichst hohe Anpassung der Umfangsgeschwindigkeiten zu erhalten, wird gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung der Asynchronmotor der Beilaufrolle möglichst elektrisch weich ausgelegt, d. h. der Asynchronmotor der Beilaufrolle weist einen relativ großen Motorschlupf auf. Demgegenüber wird der Asynchronmotor der Lieferrolle mit möglichst geringem Motorschlupf ausgeführt.
- Die Lieferrolle und die Beilaufrolle können einen im wesentlichen gleich großen Manteldurchmesser aufweisen. Bevorzugt wird die Beilaufrolle jedoch mit einem wesentlich kleineren Manteldurchmesser ausgebildet. Hierzu ist der Asynchronmotor der Beilaufrolle mit einer geringeren Anzahl von Polpaaren ausgeführt, um die Sollfrequenz in eine entsprechende Umfangsgeschwindigkeit umzusetzen. Durch Einhaltung einer Beziehung, bei welcher das Durchmesserverhältnis von Lieferrolle zu Beilaufrolle gleich dein Polpaarverhältnis von Asynchronmotor der Lieferrolle zum Asynchronmotor der Beilaufrolle ist, können beliebige Durchmesserdifferenzen in der Lieferrolle und der Beilaufrolle ausgebildet sein.
- Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, bewußt Fadenspannungsänderungen in den Umschlingungen des Fadens zwischen der Lieferrolle und der Beilaufrolle einzustellen. Hierzu weist die Lieferrolle und/oder die Beilaufrolle zumindest eine Durchmesserstufe auf. Diese Ausbildung ist besonders vorteilhaft, um beispielsweise eine Verwirbelung des Fadens innerhalb einer bevorzugt letzten Umschlingung des Fadens zwischen der Lieferrolle und der Beilaufrolle vorzunehmen.
- Um eine stetige Veränderung der Fadenspannung zu erhalten, könne die Lieferrolle und/oder die Beilaufrolle zumindest einen konischen Mantelbereich aufweisen.
- Zur Erwärmung des Fadens wird bevorzugt die Lieferrolle mit einem Heizmittel ausgeführt, so daß der Mantel der Lieferrolle eine zur Behandlung des Fadens erforderliche Temperatur aufweist.
- Weitere Vorteile der Erfindung sind im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
- Es stellen dar:
-
1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung -
2 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung - In
1 ist schematisch eine Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Die Vorrichtung weist eine Lieferrolle2 und eine im Abstand zu der Lieferrolle2 verschränkt angeordnete Beilaufrolle3 auf. Die Lieferrolle2 ist an einem Träger4.1 auskragend drehbar gelagert und durch eine Antriebswelle5 mit einem Elektromotor7 verbunden. Der Elektromotor7 der Lieferrolle2 ist als ein Asynchronmotor ausgeführt. Der Asynchronmotor7 ist über die Steuerleitung9.1 mit dem Steuergerät10 gekoppelt. An dem Asynchronmotor7 der Lieferrolle2 ist ein Sensor11 zur Erfassung einer Istfrequenz des Asynchronmotors7 vorgesehen. Der Sensor11 ist durch die Signalleitung12 mit dem Steuergerät10 verbunden. - Die Beilaufrolle
3 ist an dem Träger4.2 auskragend gelagert und wird über die Antriebswelle6 von dem Elektromotor8 angetrieben. Der Elektromotor8 der Beilaufrolle3 ist als Asynchronmotor ausgeführt. Der Asynchronmotor8 ist über die Steuerleitung9.2 mit dem Steuergerät10 verbunden. - In
1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einem Betriebszustand gezeigt. Hierbei wird ein Faden1 in mehrere Umschlingungen über die Lieferrolle2 und die Beilaufrolle3 geführt. In diesem Ausführungsbeispiel ist nur ein Faden dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird jedoch bevorzugt eingesetzt, um mehrere parallel laufende Fäden1 zu führen. Um den Faden beispielsweise von einer Spinndüse abzuziehen oder in einer Streckzone zu vorstrecken, wird die Lieferrolle2 und die Beilaufrolle3 mit im wesentlichen gleicher Umfangsgeschwindigkeit angetrieben. Hierzu wird der Asynchronmotor 7 der Lieferrolle2 durch das Steuergerät10 mit einer vorgegebenen Sollfrequenz gesteuert. Um an der Lieferrolle2 eine Solldrehzahl zu erhalten, wird die Istfrequenz mit dem Asynchronmotor7 der Lieferrolle durch den Sensor11 erfaßt und durch die Signalleitung12 dem Steuergerät10 zugeführt. Somit wird erreicht, daß die Lieferrolle 2 mit einer vorgegebenen Solldrehzahl angetrieben wird, die unabhängig von dem Motorschlupf des Asynchronmotors7 ist. - Der Antrieb der Beilaufrolle
3 durch den Asynchronmotor8 erfolgt mit identischer Sollfrequenz, die durch das Steuergerät10 über die Steuerleitung9.2 dem Asynchronmotor8 aufgegeben wird. Der Asynchronmotor8 besitzt gegenüber dem Asynchronmotor7 der Lieferrolle eine geringere Anzahl der Polpaare, die entsprechend der Durchmesserverhältnisse des Manteldurchmessers der Liefer rolle2 und des Manteldurchmessers der Beilaufrolle 3 gewählt ist. Der Asynchronmotor8 der Beilaufrolle3 ist besonders elektrisch weich ausgebildet und weist somit einen relativ hohen Motorschlupf auf. Somit paßt sich die Ist-Umfangsgeschwindigkeit der Beilaufrolle3 aufgrund des hohen Motorschlupfes des Asynchronmotors8 dem jeweiligen Belastungszustand an, so daß keine unerwünschten Wechselwirkungen an dem Faden1 zwischen der Lieferrolle2 und der Beilaufrolle3 erzeugt werden. Die ungeregelte Umfangsgeschwindigkeit der Beilaufrolle3 gleicht sich somit im wesentlichen der geregelten Umfangsgeschwindigkeit der Lieferrolle2 an. - In
2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung schematisch dargestellt. Das Ausführungsbeispiel in2 ist im wesentlichen identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach1 , so daß an dieser Stelle auf die vorangegangene Beschreibung Bezug genommen wird und nach folgend nur die Unterschiede aufgezeigt werden. Dabei haben die Bauteile mit gleicher Funktion identische Bezugszeichen erhalten. - Zum Antrieb der Lieferrolle
2 und der Beilaufrolle3 werden die a1s Asynchronmotoren ausgebildeten Elektromotoren7 und8 eingesetzt. Der Asynchronmotor7 der Lieferrolle2 und der Asynchronmotor8 der Beilaufrolle3 sind identisch ausgebildet, da die Lieferrolle2 und die Beilaufrolle3 einen gleich großen Manteldurchmesser aufweisen. Die Regelung des Asynchronmotors7 zum Antreiben der Lieferrolle2 und die Steuerung des Asynchronmotors8 der Beilaufrolle3 ist identisch zu dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel. Jede der Asynchronmotoren7 und8 werden mit einer durch das Steuergerät10 aufgegebenen Soll-Frequenz gesteuert, wobei die Sollfrequenz im Steuergerät10 entsprechend der Istfrequenz des Asynchronmotors7 der Lieferrolle2 bestimmt und vorgegeben wird. - Gegenüber dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel ist die Lieferrolle
2 bei dem Ausführungsbeispiel nach2 mit einer Durchmesserstufe13 ausgeführt. Die Beilaufrolle3 enthält keine Durchmesserstufe. Somit tritt in den letzten Umschlingungen des Fadens1 zwischen der Lieferrolle2 und der Beilaufrolle3 im Übergang in der Durchmesserstufe13 am Mantel der Lieferrolle2 eine Differenzgeschwindigkeit auf, die zu einer Fadenspannungentlastung im Faden1 führt. Diese läßt sich beispielsweise vorteilhaft dazu verwenden, um den Faden1 zwischen der Lieferrolle2 und der Beilaufrolle3 zu verwirbeln. Hierzu ist in2 eine Verwirbelungsdüse14 gestrichelt eingezeigt. - Die in den
1 und2 dargestellten Ausführungsbeispiele lassen sich vorteilhaft auch derart ausbilden, daß die Lieferrolle2 durch einen Synchronmotor angetrieben wird. Hierbei wird der Synchronmotor der Lieferrolle2 und der Asynchronmotor der Beilaufrolle3 mit identischer Soll-Frequenz durch das Steuergerät10 gesteuert. -
- 1
- Faden
- 2
- Lieferrolle
- 3
- Beilaufrolle
- 4.1, 4.2
- Träger
- 5
- Antriebswelle der Lieferrolle
- 6
- Antriebswelle der Beilaufrolle
- 7
- Elektromotor der Lieferrolle
- 3
- Elektromotor der Beilaufrolle
- 9.1, 9.2
- Steuerleitung
- 10
- Steuergerät
- 11
- Sensor
- 12
- Signalleitung
- 13
- Durchmesserstufe
- 14
- Verwirbelungsdüse
Claims (7)
- Vorrichtung zum Führen, Behandeln oder Fördern von zumindest einem Faden (
1 ) mit einer Lieferrolle (2 ) und einer mit der Lieferrolle (2 ) zusammenwirkende Beilaufrolle (3 ), wobei der Faden (1 ) die Lieferrolle (2 ) und die Beilaufrolle (3 ) mehrfach umschlingt, mit einem der Lieferrolle (2 ) zugeordneten Elektromotor (7 ), mit einem zweiten der Beilaufrolle (3 ) zugeordneten Elektromotor (8 ) und mit einem Steuergerät (10 ), welches mittels Steuerleitungen (9.1 ,9.2 ) mit den Elektromotoren (7 ,8 ) verbunden ist und welches die Elektromotoren (7 ,8 ) mit einer Sollfrequenz steuert, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (8 ) der Beilaufrolle (3 ) als ein Asynchronmotor ausgebildet ist, welcher durch die Sollfrequenz gesteuert ist und welcher einen Motorschlupf aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (
7 ) der Lieferrolle (2 ) als ein Asynchronmotor ausgebildet ist und daß der Asynchronmotor (7 ) der Lieferrolle (2 ) einen Sensor (11 ) zur Messung einer Istfrequenz aufweist, welche Istfrequenz durch eine Signalleitung (12 ) dem Steuergerät (10 ) zur Korrektur der Sollfrequenz aufgegeben wird. - Vorrichtung nach Anspruch
2 , dadurch gekennzeichnet, daß der Asynchronmotor (8 ) der Beilaufrolle (3 ) einen wesentlich höheren Motorschlupf aufweist als der Asynchronmotor (7 ) der Lieferrolle (2 ). - Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lieferrolle (
2 ) und die Beilaufrolle (3 ) jeweils einen Manteldurchmesser aufweisen, durch welche ein Durchmesserverhältnis definierbar ist, und daß die Asynchronmotoren (7 ,8 ) jeweils eine Anzahl von Polpaaren aufweisen, durch welche ein Polpaarverhältnis definierbar ist, und daß das Durchmesserverhältnis von Lieferrolle (2 ) zu Beilaufrolle (3) gleich dem Polpaarverhältnis von Asynchronmotor (7 ) der Lieferrolle (7 ) zu Asynchronmotor (8 ) der Beilaufrolle (3 ) ist. - Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lieferrolle (
2 ) und/oder die Beilaufrolle (3 ) zumindest eine Durchmesserstufe (13 ) im Mantel aufweisen - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lieferrolle (
2 ) und/oder die Beilaufrolle (3 ) zumindest einen konischen Mantelbereich aufweisen. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lieferrolle (
2 ) und/oder die Beilaufrolle (3 ) ein Heizmittel zum Erwärmen des Mantels aufweisen.
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