DE10227166A1

DE10227166A1 - Motorrad mit einem Fahrersitz

Info

Publication number: DE10227166A1
Application number: DE2002127166
Authority: DE
Inventors: Bernd Nurtsch
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2002-06-18
Filing date: 2002-06-18
Publication date: 2004-01-08

Abstract

Die Erfindung beschreibt ein Motorrad mit einem Fahrersitz und einer Sicherheitszelle. Um auch den hinter dem Fahrer sitzenden Beifahrer in gleichem Maße zu schützen, ist die Sicherheitszelle nach hinten verlängert und umfasst damit auch den Beifahrer.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Motorrad mit einem Fahrersitz, wie es im Oberbegriff des Hauptanspruchs beschrieben ist.

Die DE 197 37 598 A1 zeigt ein derartiges Motorrad mit einer Sicherheitszelle für den Fahrer. Der Fahrzeugrahmen ist nach hinten über die Sicherheitszelle hinaus verlängert und bietet dort eine Sitzmöglichkeit für einen hinter dem Fahrer sitzenden Beifahrer. Während der Fahrer durch die Sicherheitszelle geschützt ist, trifft dies für den Beifahrer nicht zu. Des Weiteren lassen sich an der Sicherheitszelle Sicherheitsgurte für den Fahrer, nicht aber für den Beifahrer vorsehen.

Aufgabe der Erfindung es daher, ein gattungsgemäßes Motorrad so zu gestalten, dass dem Beifahrer die gleichen Sicherheitseinrichtungen zuteil werden wie dem Fahrer.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Nach der Erfindung sind demnach die Überrollbügel der Sicherheitszelle nach hinten verlängert. Auf diese Weise wird die Sicherheitszelle in Richtung Beifahrer verlängert. Der verlängerte Teil kann für die Befestigung von Sicherheitsgurten für den Beifahrer herangezogen werden.

In einer bevorzugten Ausgestaltung sieht die Endung einen Rohrrahmen zwischen dem Fahrer und Beifahrer vor, der sich quer zur Fahrzeuglängsrichtung erstreckt und sowohl an den Überrollbügeln als auch am Fahrzeugrahmen befestigt ist. Der Rohrrahmen erfüllt mehrere Funktionen. Zum einen versteift er die Überrollbügel und damit die Sicherheitszelle. Des Weiteren lassen sich an ihm die Sicherheitsgurte für den Fahrer befestigen. Schließlich lässt er sich nach Art eines Tennisschlägers netzartig bespannen. Die Bespannung dient in diesem Fall als Rückenlehne bzw. -stütze für den Fahrer; andererseits erlaubt sie durch die Netzstruktur dem Beifahrer die Sicht nach vorne. Dies lässt sich noch verbessern, indem die Bespannung im Sichtbereich des Beifahrers ausgespart und gegebenenfalls mit einer durchsichtigen Folie versehen ist.

Um die Sicherheit des Beifahrers noch zu erhöhen, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung Sicherheits- und Schutzbügel im Oberkörperund Fußbereich des Beifahrers vor. Zweckmäßigerweise lassen sich beide Sicherheitsbügel im Oberkörperbereich herausschwenken. Das erlaubt es dem Beifahrer, von jeder Seite aus mühelos auf seinem Sitz Platz nehmen zu können. Des Weiteren ist auf diese Weise eine Notfunktion realisiert. Fällt das Motorrad durch einen Unfall oder Rutschen auf die Seite, kann der Beifahrer dennoch aussteigen. Zur weiteren Komforterhöhung dienen die Schutzbügel im Fußbereich als Fußstützen für den Beifahrer.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der dazugehörenden Zeichnung.

Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur in perspektivisch schematischer Darstellung ein erfindungsgemäßes Motorrad 1 mit einem Fahrer F und einem Beifahrer B. Soweit Teile des Motorrades 1 für das Verständnis der Erfindung nicht notwendig erscheinen, sind sie entweder nur angedeutet oder nicht dargestellt. Es ist ein Fahrzeugrahmen 2 erkennbar, der an seinem vorderen Abschnitt drehbar eine Radgabel 3 aufnimmt, an der wiederum ein Vorderrad 4 gehalten ist. Nach hinten verlängert, bildet der Fahrzeugrahmen 2 zunächst ein Fußauflage für den Fahrer F und geht dann in eine tragende Struktur über für Sitzschalen des Fahrers F und des Beifahrers B. Der Rahmenabschnitt für die Beifahrer-Sitzschale erstreckt sich dabei über ein Hinterrad 5, das über eine Schwinge 6 schwenkbar an einem mittleren Rahmenabschnitt angelenkt ist. Ohne in der Zeichnung ausdrücklich dargestellt, sei der Vollständigkeit halber noch erwähnt, dass im mittleren Bereich des Rahmens verschiedene Aggregate wie ein Motor 7 usw. befestigt sind. Schließlich kann der Fahrer F über eine Lenkstange 8 das Motorrad über das Vorderrad 4 lenken.
Überrollbügel 9 und 10 erstrecken sich – über den Fahrer F und den Beifahrer B hinweg – nahezu über die ganze Fahrzeuglänge. Sie sind vorne im Bereich der Radgabel 3 an Rohrabschnitten des Fahrzeugrahmen 2 festgelegt, verlaufen von dort nach oben und oberhalb des Kopfbereiches von Fahrer und Beifahrer nach hinten und sind schließlich an einer am Fahrzeugrahmen festgelegten Rückenstütze 11 befestigt. Die Überrollbügel 9 und 10 bilden so zusammen mit Abschnitten des Fahrzeugrahmens sowohl für den Fahrer als auch für den Beifahrer eine nach den Seiten offene Sicherheitszelle.
Die Sicherheitszelle wird versteift durch einen Rohrrahmen 12, der zwischen dem Fahrer und Beifahrer quer zur Fahrzeuglängsachse ausgerichtet und an den Überrollbügeln 9 und 10 und im Bereich der Sitzauflage an dem Fahrzeugrahmen verankert ist. Der Rohrrahmen 12 ist nach Art eines Tennisschlägers netzartig bespannt, und die Bespannung 12a dient dem Fahrer als Rücklehne bzw. als Rückhalt für seinen Kopf und Oberkörper. Im Sichtfeld des Beifahrers ist die Bespannung 12a teilweise ausgespart, so dass der Beifahrer ungehinderte Sicht nach vorne hat. Gegebenenfalls ist dieses Sichtfeld mit einer transparenten Folie 12b abgedeckt.
An den seitlichen Rohrabschnitten des Rohrrahmens 12 sind schließlich Sicherheitsgurte 13 und 14 für den Fahrer befestigt. In ähnlicher Weise sind an der Rückenstütze 11 oder an den benachbarten Abschnitten der Überrollbügel 9, 10 Befestigungspunkte für Sicherheitsgurte 15 für den Beifahrer vorgesehen (nur einer ist wegen der Darstellungsart zu sehen).
Schließlich wird der Beifahrer zusätzlich durch beidseitige Sicherheitsbügel 16, 17 geschützt. Die Bügel sind an der Rückenstütze 11 bzw. den benachbarten Abschnitten der Überrollbügel 9, 10 schwenkbar angelenkt. Sie verlaufen nach vorne über den Rohrrahmen 12 hinweg und erstrecken sich bis zum Oberkörper des Fahrers. Damit bieten sie für den Fahrer ebenfalls einen gewissen Schutz. Die Sicherheitsbügel sind am Rohrrahmen lösbar arretiert. Zum „Einsteigen" schwenkt der Beifahrer den auf seiner Seite sich befindlichen Bügel auf und schließt und arretiert ihn am Rohrrahmen 12, sobald er auf seinem Sitz Platz genommen hat.
Zur weiteren Erhöhung des Schutz für den Beifahrer sind in Höhe seiner Füße beidseitig je ein Schutzbügel 18 (nur einer ist sichtbar) am Fahrzeugrahmen befestigt. Die Schutzbügel sind dabei so ausgelegt, dass auf ihnen zur Komforterhöhung auch die Füße abgestellt werden können.

Claims

Motorrad mit einem Fahrersitz und einem dahinter angeordneten Beifahrersitz, sowie mit einer in den Fahrzeugaufbau integrierten, nach den Seiten offenen Sicherheitszelle mit beidseitigen Überrollbügeln, die von einem vorderen Rahmenabschnitt des Motorrades nach oben und oberhalb des Fahrers nach hinten verlaufen, dadurch gekenn zeichnet, dass die Überrollbügel (9, 10) über den Beifahrersitz hinaus nach hinten verlängert und an einem hinteren Rahmenabschnitt fixiert sind.
Motorrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Überrollbügel (9, 10) über einen quer zur Fahrzeuglängsachse ausgerichteten Rohrrahmen (12) versteift sind, der zwischen dem Fahrer (F) und dem Beifahrer (B) angeordnet und der sowohl an den Überrollbügeln (9, 10) als auch an einem unteren Abschnitt des Fahrzeugrahmens befestigt ist.
Motorrad nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rohrrahmen (12) eine netzartige Bespannung (12a) aufweist.
Motorrad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bespannung (12a) in Kopfhöhe des Beifahrers (B) einen durchsichtigen Abschnitt (12b) vorsieht.
Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch Sicherheitsbügel (16, 17), die beidseitig an der Sicherheitszelle in Schulterhöhe wenigstens des Beifahrers (B) angeordnet sind.
Motorrad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherheitsbügel (16, 17) am hinteren Abschnitt der Überrollbügel (9, 10) und/oder am Fahrzeugaufbau befestigt sind und sich nach vorne über den Beifahrer (B) hinaus bis zum Oberkörper des Fahrers (F) erstrecken.
Motorrad nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sicherheitsbügel (16, 17) am hinteren Rohrabschnitt des im zugeordneten Überrollbügels (9, 10) und/oder am hinter Fahrzeugaufbau über eine vertikale Schwenkachse drehbar gelagert und am zugeordneten Rohrabschnitt des Rohrrahmens (12) verriegelbar ist.
Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an den hinteren Bügelabschnitten der Überrollbügel (9, 10) Anlenkpunkte eines Sicherheitsgurtsystems (15) für den Beifahrer (B) und an oberen Abschnitten des Rohrrahmens (12) Anlenkpunkte eines Sicherheitsgurtsystems (13, 14) für den Fahrer (F) vorgesehen sind.
Motorrad nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass am Fahrzeugaufbau im Fußbereich des Beifahrers (B) an jeder Fahrzeugseite je ein Schutzbügel (18) befestigt ist.