DE3511216C1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz mit einem das Polster der Rückenlehne tragenden Polsterträger.
Bei den bekannten Fahrzeugsitzen, wie sie in Kraftfahrzeugen verwendet werden, kann bei einem Unfall
nur der Sicherheitsgurt diejenigen Kräfte aufnehmen, welche den Sitzbenutzer vom Sitz wegzuschleudern
versuchen. Allenfalls können Seitenwangen eine in Sitzquerrichtung wirkende Kraftkomponente aufnehmen.
Bei vielen Unfällen kann deshalb der Sitzbenutzer nicht in Anlage am Sitz gehalten werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz zu schaffen, der wesentlich besser als die
bekannten Fahrzeugsitze dazu beitragen kann, den Sitzbenutzer in Anlage am Sitz zu halten. Diese Aufgabe
löst ein Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruches 1.
Der die Schulter des Sitzbenutzers von hinten her übergreifende Ausleger bildet ein Rückhaltesystem, das
vor allem eine Bewegung des Sitzbenutzers vom Sitz weg nach oben, also in einer Richtung verhindert, in der
die Rückhaltewirkung vieler Sicherheitsgurte, z. B. eines Dreipunktgurtes, ungenügend ist. Dies ist auch bei einem
Aufprall eines anderen Fahrzeugs von hinten von Bedeutung. Deshalb läßt sich mit der erfindungsgemäßen
Lösung die Gefahr schwerwiegender Verletzungen
schiebbar und in wenigstens einer Stellung feststell- 45 bei einem Unfall erheblich verringern. Ein Übergreifen
bar mit dem Polsterträger (4) der Rückenlehne ver- beider Schultern, wozu ein zweiter Ausleger vorteilhaft
sein kann, erhöht die Schutzwirkung. Es hängt jedoch von der Art des Sicherheitsgurtsystemes ab, wie groß
der Vorteil gegenüber einem Übergreifen nur einer der Schultern ist. Selbstverständlich kann der Ausleger in
ausreichendem Maße gepolstert sein.
Um bei Sitzbenutzern unterschiedlicher Größe eine maximale Schutzfunktion zu erreichen, kann man den
oder die Ausleger verstellbar mit den übrigen Teilen des Polsterträgers verbinden. Diese Verstellbarkeit kann
sowohl das Ausmaß des Übergreifens der Schulter be-
bunden ist.
9. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8; 108)
höhenverstellbar und in wählbarer Position feststellbar mit dem Polsterträger (4) der Rückenlehne verbunden
ist.
10. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8; 108)
starr mit dem Polsterträger (4) der Rückenlehne verbunden ist.
11. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis
10, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest der Mittelteil
(3') der Sitzfläche relativ zum Polsterträger der Rückenlehne höhenverstellbar ausgebildet ist.
12. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8;
108) mit einer Kopfstütze (12) zu einer Baueinheit vereinigt ist.
13. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis
12, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8) sich schräg zur Seite und nach vorne hin erstreckt.
14: Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis treffen als auch die Höheneinstellung des oder der Ausleger,
also deren Abstand von der Sitzfläche des Sitzteils. Zumindest dann, wenn wenigstens der Mittelteil
des Sitzpolsters eine Höhenverstellmöglichkeit hat, wird sich jedoch in vielen Fällen eine ausreichende
Schutzfunktion auch dann erreichen lassen, wenn jeder Ausleger höhenunverstellbar mit dem Polsterträger
verbunden ist, da die Anpassung an die Schulterhöhe des Sitzbenutzers dann mittels der Höhenverstelleinrichtung
des Sitzpolsters erfolgen kann. Um das Ausmaß des Übergreifens der Schulter einstellen zu können,
kann man den oder wenigstens einen der beiden
Ausleger um eine zumindest annähernd in Lehnenlängsrichtung verlaufende Achse schwenkbar und/oder in
Lehnenquerrichtung verstellbar mit dem Polsterträger verbinden. Auch zur Erleichterung des Ein- und Aussteigens
ist es zweckmäßig, wenigstens den sich auf der Türseite befindenden Ausleger wegbewegbar auszubilden.
Im besonderen Maße gilt dies, wenn, wie dies bei einer bevorzugten Ausführungsform der Fall ist, die
Ausleger sich an je einen der die Schultern seitlich übergreifenden Seitenwangenteile anschließen, mit dem sie
zu einer Baugruppe vereinigt sein können. Die hierdurch erreichte zusätzliche seitliche Abstützung erhöht
die Schutzfunktion, weil eine Querverlagerung des Oberkörpers des Sitzbenutzers verhindert und dadurch
sowohl die Stützfunktion der die Schultern übergreifenden Ausleger aufrechterhalten als auch sicher vermieden
wird, daß der Hals des Sitzbenutzers gegen den einen oder anderen Ausleger gedrückt wird. Hinzu
kommt, daß bei einer seitlichen Abstützung des Sitzbenutzers im Schulterbereich der Bewegungsspielraum
der Arme weniger beeinträchtigt wird als durch den Rumpf seitlich übergreifende Wangen, die bei dem erfindungsgemäßen
Sitz entfallen können. Um bei unterschiedlichen Sitzbenutzern eine Querverlagerung mit
Hilfe der Seitenwangenteile auszuschließen, ist es zweckmäßig, diese einstellbar, also schwenkbar und/
oder in Sitzquerrichtung verstellbar, mit dem Polsterträger zu verbinden. Statt einer derartigen Verstellbarkeit
der Seitenwangen oder zusätzlich zu ihr ist es auch möglich, die Anpassung an die Schulterbreite des Sitzbenutzers
mit Hilfe einer Polsterung auf der dem Sitzbenutzer zugekehrten Seite vorzunehmen, deren wirksame
Stärke beispielsweise mit Hilfe von aufblasbaren Elementen veränderbar ist. Bei einer höhenverstellbaren
Verbindung der Ausleger mit dem Polsterträger sind zweckmäßigerweise die Seitenwangenteile ebenfalls
höhenverstellbar ausgebildet.
Sowohl aus technischen als auch aus formgestalterischen Gründen liegt bei einer bevorzugten Ausführungsform
mit höhenunverstellbarem Ausleger die Oberkante der Rückenlehne auf Schulterhöheniveau,
damit der Ausleger in Höhe des oberen Randes der Rückenlehne vorgesehen werden kann.
Jeder Ausleger kann sich an je einen in Längsrichtung der Rückenlehne verlaufenden Abschnitt der Seitenwangenteile
anschließen, der sich an einen nach vorne weisenden Schenkel eines L-artigen Abschnittes anschließt,
dessen anderer Schenkel in Querrichtung der Rückenlehne verläuft. Eine derartige Gestaltung des
Auslegers und der Seitenwangenteile des Polsterträgers ist gewichtssparend, jedoch vor allem dann auch ästhetisch
ansprechend, wenn der Ausleger und die Seitenwangenteile freiliegende, nur mit einer sie umfassenden
Polsterung versehene, stabförmige Elemente sind. Vor allem in Verbindung mit einer Kopfstütze, die ebenfalls
aus solchen stabförmigen, freiliegenden Elementen gebildet ist, fügen sich hierbei der Ausleger sowie die Seitenwangenteile
harmonisch in das Gesamtbild der Rükkenlehne ein. Um die Bewegungsfreiheit der Oberarme
nach hinten durch die in Sitzquerrichtung verlaufenden Verbindungsabschnitte der Seitenwangenteile nicht zu
beeinträchtigen, ist es vorteilhaft, den in Sitzquerrichtung verlaufenden Abschnitt gegenüber dem unteren
Ende des die seitliche Abstützung bewirkenden Abschnittes des Seitenwangenteils nach oben versetzt anzuordnen,
beispielsweise zum Polsterträger der Rükkenlehne hin ansteigend auszubilden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen
Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im einzelnen erläutert. Es zeigen
F i g. 1 die Ansicht von vorne des ersten Ausführungsbeispiels,
F i g. 2 die Seitenansicht des ersten Ausführungsbeispiels,
Fig.3 die Draufsicht des ersten Ausführungsbeispiels,
F i g. 4 die Draufsicht entsprechend F i g. 3 eines zweiten Ausführungsbeispiels.
Ein Kraftfahrzeugsitz, dessen als Ganzes mit 1 bezeichnete Rückenlehne um eine Querachse schwenkbar
und in wählbarer Neigungslage einstellbar mit dem nur schematisch dargestellten Sitzgestell 2 verbunden ist,
weist einen relativ zum Sitzgestell 2 höhenverstellbaren Mittelteil 3' seines als Ganzes mit 3 bezeichneten Sitzpolsters
auf. Nur schematisch dargestellte Verstelleinrichtungen 14 erlauben eine separate oder gemeinsame
Höhenverstellung des Mittelteils 3' im Bereich seines vorderen und seines hinteren Endes. Selbstverständlich
wäre aber auch eine manuelle Höhenverstellbarkeit, beispielsweise mittels sich in unterschiedlichen Höhen
befindenden Aufnahmen für den Polsterträger des Mittelteils 3' möglich. Da die Rückenlehne 1 mit dem Sitzgestell
2 verbunden ist, erfolgt die Höhenverstellung des Mittelteils relativ zur Rückenlehne 1.
Die Rückenlehne 1 weist einen als Ganzes mit 4 bezeichneten Polsterträger auf, an dessen dem Sitzbenutzer
zugekehrter Seite ein Polster 5 anliegt.
Der das Polster 5 tragende Mittelteil des Polsterträgers 4 endet etwa in Schulterhöhe des Sitzbenutzers.
Den oberen Rand des Polsterträgers 4 bildet eine gepolsterte Traverse 7, welche von vorne gesehen konkav
gekrümmt ist und mit ihrer Unterseite etwa in Höhe der Schulter des Sitzbenutzers liegt. An beiden Enden dieser
Traverse 7 schließt sich starr je ein ebenfalls stabförmiger und gepolsterter Ausleger 8 an, der, wie vor allem
F i g. 3 zeigt, schräg nach vorne und zur Seite hin verläuft. Diese beiden Ausleger 8 übergreifen die Schulter 1
des am Polster 5 anliegenden Sitzbenutzers von hinten her, wobei der Übergriff durch den schräg nach vorne
und zur Seite hin gerichtete Verlauf in einem ausreichend großen Abstand vom Hals des Sitzbenutzers erfolgt.
An das äußere Ende beider Ausleger 8 schließt sich ein in Längsrichtung der Rückenlehne, also nach unten,
verlaufendes Teilstück 9 eines ebenfalls stabförmigen, mit einer Umpolsterung versehenen Seitenwangenteils
des Polsterträgers 4 an. Das untere Ende dieses Teilstükkes 9 schließt sich an das vordere Ende eines winkelförmigen
Teilstücks 10 des Seitenwangenteils an. Wie beispielsweise F i g. 3 zeigt, erstreckt sich der mit dem Teilstück
9 verbundene Schenkel nach vorne, während der andere Schenkel sich in Querrichtung des Sitzes erstreckt,
wobei beide Schenkel einen zum Polsterträger 4 hin ansteigenden Verlauf haben, um die Bewegungsfreiheit
der Arme des Sitzbenutzers so wenig wie möglich zu beeinträchtigen, was auch das Anlegen des Sicherheitsgurtes
erleichtert. Der Sitzbenutzer wird deshalb im Schulterbereich nicht nur nach oben hin durch die
beiden Ausleger 8 abgestützt, sondern auch zur Seite hin von den beiden Seitenwangenteilen, die aus den
Teilstücken 9 und 10 gebildet und spiegelbildlich bezüglich der Längsmittelebene der Rückenlehne ausgebildet
sind. Die Polsterung der Traverse 7, der Ausleger 8 und der Seitenwangenteile ist durchgehend ausgebildet und
besteht beispielsweise aus Integralschaum, so daß sich ein ästhetisch ansprechendes Bild ergibt.
An die beiden Ausleger 8 schließt sich dort, wo sie in die Traverse 7 übergehen, der eine beziehungsweise andere,
nach unten weisende Schenkel eines U-förmigen Rahmens 12 an, der ebenso wie die Traverse 7, die Ausleger
8 und die Seitenwangenteile umpolstert ist. Dieser Rahmen 12 bildet eine in die Rückenlehnenkonstruktion
integrierte Kopfstütze, wobei sich durch die Rahmenkonstruktion und den fließenden Übergang der Schenkel
des Rahmens in die Ausleger 8 eine harmonische Einfügung der Kopfstütze in die Gestaltung der Rükkenlehne
ergibt. Selbstverständlich könnte die Rückenlehne 1 aber auch mit einer separaten Kopfstütze üblicher
Bauart versehen sein. Wegen der Anspassung der Position des Sitzbenutzers an die Höhe der Ausleger 8
mit Hilfe der Höhenverstellbarkeit des Mittelteils 3' des Sitzpolsters kann auf eine höhenverstellbare Ausbildung
der Kopfstütze verzichtet werden. Ferner erlaubt es die seitliche Abstützung des Sitzbenutzers im Schulterbereich
durch die Seitenwangenteile, die Kopfstütze schmäler als übliche Kopfstützen auszuführen, wodurch
die Sicht von den Rücksitzen aus nach vorne verbessert ist.
Das in F i g. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem vorstehend beschriebenen nur
dadurch, daß die Ausleger 108 je einen sich nach vorne erstreckenden und dann nach außen abgewinkelten
Endabschnitt 108' haben, wodurch der Übergriff über die Schultern des Sitzbenutzers in einer breiteren Zone
erfolgt und dadurch noch wirksamer ist. Wegen der weiteren Ausbildung dieses Ausführungsbeispiels wird auf
Ausführungen zum ersten Ausführungsbeispiel verwiesen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
35
40
45
50
Claims (1)
- Patentansprüche:1. Fahrzeugsitz mit einem das Polster der Rückenlehne tragenden Polsterträger, gekennzeichnet durch wenigstens einen am Polsterträger (4) vorgesehenen, wenigstens eine Schulter eines Sitzbenutzers übergreifenden Ausleger (8; 108).2. Fahrzeugsitz nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8; 108) einen die Schulter von hinten her übergreifenden Verlauf hat.3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei, die rechte bzw. die linke Schulter des Sitzbenutzers übergreifende Ausleger (8; 108) vorgesehen sind.4. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8; 108) sich an einen die Schulter seitlich übergreifenden Seitenwangenteil (9,10) anschließt.5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8; 108) zusammen mit dem zugeordneten Seitenwangenteil (9,10) als Baueinheit ausgebildet ist.6. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Rand eines sich in Sitzquerrichtung erstreckenden den Seitenwangenteil (9, 10) mit dem Polsterträger (4) verbindenden Trägerteils gegenüber dem unteren Rand des Seitenwangenteils (9,10) nach oben versetzt ist.7. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger oder wenigstens einer der beiden Ausleger (8; 108) um eine in Längsrichtung der Rückenlehne (1) verlaufende Achse schwenkbar und in wenigstens einer Schwenkstellung feststellbar und/oder in Sitzquerrichtung verschiebbar und in wenigstens einer Stellung feststellbar mit dem Polsterträger (4) der Rükkenlehne verbunden ist.8. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der beiden Seitenwangenteile (9, 10) um eine in Längsrichtung der Rückenlehne verlaufende Achse schwenkbar und in wenigstens einer Schwenkstellung feststellbar und/oder in Sitzquerrichtung ver-12, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Ausleger (108) einen sich nach vorne erstreckenden Abschnitt aufweisen, an den sich ein nach außen weisender Abschnitt anschließt.15. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis14, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl der Ausleger (8;108) als auch die Seitenwangenteile (9,10) eine stabartige Form haben.16. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis15, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (8; 108) und die Seitenwangenteile (9, 10) gepolstert sind.17. Fahrzeugsitz nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das Polster der Seitenwangenteile (9,10) eine veränderbare Dicke hat.
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