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Die
Erfindung betrifft einen Tragrahmen für einen Fahrzeugsitz,
wobei der Tragrahmen ein Sitzpolster aufnimmt und der Aufnahme von
Kräften dient, die in diesen eingeleitet werden, insbesondere der
Aufnahme von bei einem Crash-Ereignis auftretenden Kräften.
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Tragrahmen
für Fahrzeugsitze sind insbesondere dem Sitzteil oder dem
Rückenlehnenteil des Fahrzeugsitzes zugeordnet. Das jeweilige,
vom Tragrahmen aufgenommene Sitzpolster ist somit ein Sitzkissen
oder ein Rückenlehnenkissen des Fahrzeugsitzes.
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Ein
derartiger Tragrahmen, beispielsweise aus Metall, ist zur Aufnahme
des Sitzpolsters, einer Verstellmechanik usw. vorgesehen und muss
im Crash-Fall eine hohe Last aufnehmen können, um eine
auf dem Fahrzeugsitz sitzende Person in dem Bereich des Sitzkissens
oder des Rückenlehnenkissens sicher abstützen
zu können. Hierzu ist bei bekannten Fahrzeugsitzen der
Tragrahmen als Baueinheit ausgebildet. Aus Gründen einer
ansprechenden Gestaltung des Fahrzeugsitzes weist dieser optisch und/oder
haptisch ansprechend gestaltete Verkleidungsteile auf, die insbesondere
mit dem Tragrahmen verbunden sind.
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Dem
Tragrahmen kommt somit nur die Funktion der tragenden Sitzstruktur
und den Verkleidungsteilen nur die Funktion der Verkleidung des
Tragrahmens zur ansprechenden Gestaltung des Fahrzeugsitzes zu.
Diese Bauteilevielfalt führt zu einem erhöhten
Gewicht des Fahrzeugsitzes und hohen Herstellungs- und Montagekosten
des Fahrzeugsitzes.
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Ein
Tragrahmen der eingangs genannten Art ist aus der
US-A-6 027 167 bekannt. Der
Tragrahmen ist als Doppelrohrkonstruktion ausgebildet, mittels der
ein Rahmen geschaffen wird, der sich über das Sitzteil
und das Rückenlehnenteil des Fahrzeugsitzes erstreckt.
Zur Bildung des Fahrzeugsitzes ist dieser Tragrahmen aufwendig zu
verkleiden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Tragrahmen der eingangs genannten Art
so weiterzubilden, dass dieser nicht nur geeignet ist, die Kräfte
aufzunehmen, sondern bei geringer Bauteilanzahl auch ansprechend
gestaltet und gewichtsreduziert ausgeführt werden kann.
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Gelöst
wird die Aufgabe dadurch, dass der Tragrahmen modular ausgebildet
ist, mit einem ersten Strukturanteil und einem zweiten Strukturanteil, die
der Aufnahme der Kräfte dienen, wobei der erste Strukturanteil
das Sitzpolster aufnimmt und in eingebautem Zustand des Fahrzeugsitzes
von außen im Wesentlichen nicht sichtbar ist, sowie der
zweite Strukturanteil, in eingebautem Zustand des Fahrzeugsitzes,
von außen im Wesentlichen sichtbar ist.
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Der
erfindungsgemäße Tragrahmen ist somit modular
ausgebildet, mit einem ersten und einem zweiten Strukturanteil.
Die tragende Sitzstruktur wird somit vorsätzlich unterteilt.
Der erste Strukturanteil stellt dabei quasi das Grundgerüst
dar, das im eingebauten Zustand des Fahrzeugsitzes im Wesentlichen nicht
sichtbar ist. Der zweite Strukturanteil ist zum größten
Teil sichtbar im Fahrzeugsitz integriert. Im Verbund können
die beiden Strukturanteile den Kräften standhalten, die
in den Tragrahmen eingeleitet werden, insbesondere den erhöhten
Kräften, die bei einem Crash-Ereignis auftreten.
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Dadurch,
dass der zweite Strukturanteil in eingebautem Zustand des Fahrzeugsitzes
von außen im Wesentlichen sichtbar ist, kann durch eine
besondere Gestaltung dieses zweiten Strukturanteils ein optisch
und/oder haptisch besonders ansprechender Eindruck vermittelt werden.
Insbesondere ist vorgesehen, dass die Gestaltung des zweiten Strukturanteils
optisch und/oder haptisch ansprechender ist, als die Gestaltung
des ersten Strukturanteils. Der erste Strukturanteil kann demzufolge
wesentlich kosten günstiger hergestellt werden als der zweite
Strukturanteil, da es beim ersten Strukturanteil primär
darauf ankommt, die Funktion der tragenden Struktur zu verwirklichen,
somit eine Struktur, die geeignet ist, einen Großteil der
in den Tragrahmen eingeleiteten Kräfte aufzunehmen. Die
weiteren Kräfte werden aufgrund des Verbundes der beiden
Strukturanteile vom zweiten Strukturanteil aufgenommen.
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Der
erste Strukturanteil dient der Aufnahme des Sitzpolsters und vorzugsweise
auch einer Verstellmechanik und dergleichen des Fahrzeugsitzes, insbesondere
einer Verstellmechanik zum Verstellen des Sitzteils oder des Rückenlehnenteils
des Fahrzeugsitzes. Natürlich kann alternativ oder zusätzlich auch
der zweite Strukturanteil eine Verstellmechanik und dergleichen
aufnehmen. Insbesondere kann eine Verstellmechanik und dergleichen
im Verbund mit dem zweiten Strukturanteil auch sichtbar gemacht
werden.
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Aufgrund
der modularen Ausbildung des Tragrahmens wird somit die Lastaufnahme
des Tragrahmens aufgeteilt in einen Basisanteil (erster Strukturanteil),
der einen ersten Anteil der Last aufnimmt, und einen Zusatzanteil
(zweiter Strukturanteil), der einen zweiten Anteil der Last aufnimmt.
Damit ergibt sich eine gewünschte Lastaufnahme des modular
ausgebildeten Tragrahmens als Summe des ersten und des zweiten Anteils
der Last. Der zweite Strukturanteil kann beispielsweise als Abschlussleiste
einer Wange oder als Verkleidungsteil ausgebildet sein und aus einem
optisch ansprechenden Werkstoff gefertigt sein.
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Der
den modular ausgebildeten Tragrahmen bildende Verbund kann so dimensioniert
sein, dass die beiden Strukturanteile für unterschiedliche
Lasten dimensioniert werden. So kann beispielsweise der erste Strukturanteil
als gedrungenes, offenes Profil hauptsächlich für
Biegekräfte ausgelegt sein. Hingegen kann der zweite Strukturanteil
aus einem Kohlefaserkunststoffverbund für Zugkräfte
ausgelegt sein. Im Zusammenbau bilden dann die beiden Strukturanteile
ein geschlossenes Profil und können demnach Torsionskräfte
aufnehmen.
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Da
den beiden Strukturanteilen eine unterschiedliche statische Funktion
zukommt und überdies anzustreben ist, dass der zweite Strukturanteil eine
besonders gute optische und/oder haptische Gestaltung aufweist,
ist der erste Strukturanteil relativ groß und der zweite
Strukturanteil relativ klein dimensioniert. Insbesondere ist der
erste Strukturanteil als zentrales Bauteil ausgebildet und es ist
der zweite Strukturanteil durch zwei Bauteile gebildet, die, beidseitig
des zentralen Bauteils angeordnet, mit diesem verbunden sind, insbesondere
im Bereich derjenigen Seiten des zentralen Bauteils positioniert
sind, die in Fahrtrichtung des den Fahrzeugsitz aufnehmenden Fahrzeugs
verlaufen. Natürlich kann der zweite Strukturanteil alternativ
auch durch nur ein Bauteil gebildet sein, das beispielsweise im
Bereich der Sicht- bzw. Türseite des zentralen Bauteils
positioniert ist.
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Weitere
Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen,
der beigefügten Zeichnung und der Beschreibung des in der
Zeichnung wiedergegebenen, bevorzugten Ausführungsbeispiels,
ohne auf dieses beschränkt zu sein.
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Es
zeigt in stark vereinfachter Darstellung:
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1 einen
erfindungsgemäßen Tragrahmen, der der Aufnahme
eines Sitzkissens dient, sowie einen erfindungsgemäßen
Tragrahmen, der der Aufnahme eines Rückenlehnenkissens
dient,
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2 eine
Draufsicht des in 1 dargestellten Tragrahmens für
das Sitzkissen bzw. Tragrahmens für das Rückenlehnenkissen.
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Unter
dem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist der Tragrahmen zur Aufnahme
des Sitzkissens entsprechend dem Tragrahmen zur Aufnahme des Rückenlehnenkissens
ausgebildet, sodass diese beiden Tragrahmen der Einfachheit halber
mit derselben Bezugsziffer 1 bezeichnet sind. Für
den jeweiligen Tragrahmen ist das in üblicher Art mit diesem
zu verbindenden Sitzpolster, bei dem es sich um das Sitzkissen oder
das Rückenlehnenkissen des Fahrzeugsitzes handelt, nicht
veranschaulicht.
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Der
Tragrahmen 1 dient der Aufnahme von Kräften, die
in diesen eingeleitet werden, insbesondere der Aufnahme von bei
einem Crash-Ereignis auftretenden Kräften.
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Der
Tragrahmen 1 ist modular ausgebildet, mit einem ersten,
zentralen Strukturanteil 2, der relativ groß ist,
und einem zweiten, relativ klein dimensionierten Strukturanteil 3.
Der erste Strukturanteil 2 ist durch ein zentrales Bauteil 4 und
der zweite Strukturanteil 3 durch zwei, identisch gestaltete
seitliche Bauteile 5 gebildet, wobei die Bauteile 5 auf
abgewandten Seiten des Bauteils 4 angeordnet und mit diesen
verbunden sind.
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Der
erste Strukturanteil 2 ist nicht oder zum größten
Teil nicht sichtbar im Fahrzeugsitz integriert. Der zweite Strukturanteil 3 ist
zum größten Teil sichtbar im Fahrzeugsitz integriert.
Nur im Verbund können die beiden Strukturanteile 2 und 3 den
Kräften standhalten, die beispielsweise im Crash-Fall auftreten
können. Bei dieser Ausführungsform werden die beiden
seitlichen Bauteile 5 sichtbar gemacht. Durch diese Ausführung
kann der erste Strukturanteil 2 von Sitzteil bzw. Rückenlehnenteil
kostengünstig hergestellt werden, ohne das zentrale Bauteil 4 aus
optischen oder haptischen Gründen veredeln zu müssen.
Hingegen können die im Vergleich zur Hauptstruktur (zentrales
Bauteil 4) kleineren Bauteile (seitliche Bauteile 5)
sehr hochwertige Bauteile sein, zum Beispiel Kohlefaserkunststoffverbunde,
aufwendig beschichtete Stähle, Leichtmetall oder Edelstähle,
ohne große Mehrkosten zu verursachen. Der Verbund der beiden
Strukturanteile 2 und 3 ist so dimensioniert,
dass die beiden Strukturanteile 2 und 3 für unter schiedliche
Lasten dimensioniert werden. So kann beispielsweise die Hauptstruktur – zentrales Bauteil 4 – als
gedrungenes, offenes Profil hauptsächlich für
Biegekräfte ausgelegt sein. Hingegen kann das Zusatzbauteil – seitliches
Bauteil 5 – aus Kohlefaserkunststoffverbund für
Zugkräfte ausgelegt sein. Im Zusammenbau bilden dann die
beiden Strukturanteile 2 und 3 ein geschlossenes
Profil und können demnach Torsionskräfte aufnehmen.
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2 veranschaulicht
insbesondere, dass sich die beiden seitlichen Bauteile 5 jeweils
nahezu über die Länge des zentralen Bauteils 4 erstrecken. Die
seitlichen Bauteile 5 erstrecken sich in Längsrichtung
im Wesentlichen in der Fahrtrichtung des den Fahrzeugsitz aufnehmenden
Fahrzeuges.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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